Neville Longbottom mal etwas anders^^ von Yukido (oder Wie man den dunklen Lord am besten um den Finger wickelt!) ================================================================================ Kapitel 7: 7*Fähigkeiten ------------------------ Die hohen Regale wirkten endlos in der Dunkelheit und der Mond warf fahles, geisterhaftes Licht, durch die großen Fenster. Leise hallten seine Schritte von den Wänden wieder und gaben einem das Gefühl verfolgt zu werden. Natürlich wusste er, dass das Blödsinn war, trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl. Darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu machen, begab er sich in die Abteilung für besondere Fähigkeiten. Er war oft hier und wusste daher, wo man das Wichtigste fand, doch nun war er auf der Suche nach etwas Anderem, etwas das selbst unter den Empathen selten vorkam und daher nicht oft erwähnt wurde. Das, was er vor wenigen Minuten getan hatte, konnten nicht Alle mit empathischen Fähigkeiten, denn so etwas war nie in den herkömmlichen Definitionen zu finden gewesen. Leise murmelnd fuhr er die Buchrücken nach, bis er schließlich auf einen interessanten Titel stieß. In dunkelblauen Lettern war er auf das grüngefärbte Leder gedruckt: ,Besonderheiten unter besonderen Fähigkeiten!´ Vorsichtig zog er das Buch heraus und setzte sich auf eine der, mit vielen Sitzkissen bestückten Fensterbänke. Nach einem gemurmelten Spruch und einer fließenden Rundbewegung stiegen unzählige kleine Lichtkugeln in die Luft und beleuchteten die Szenerie. Langsam öffnete er das verstaubte Buch und blätterte durch die Seiten bis er fündig wurde: "Empathen" ,Empathen sind Menschen, welche ein sensibles Gespür für die Gefühle ihrer Mitmenschen aufweisen. Man unterteilt sie in drei Kategorien. Die Empathen der ersten Kategorie wenden diese Fähigkeiten, ausschließlich unterbewusst an und sind in der Gesellschaft am öftesten Vertreten. Da sie die Gefühle eines Jeden verstehen und unbewusst auf diese eingehen, gelten sie häufig als Vertrauenspersonen. Nur selten ist diese Fähigkeit so stark ausgeprägt, dass der Begabte bewusst die Gefühle seiner Mitmenschen bemerkt und zuordnet, oder sogar die Gefühle von Tieren erspüren kann. Empathen, die dieser zweiten Kategorie angehören, vermeiden meist große Menschenmengen, da eine solche Ansammlung von Gefühlen, sie verwirrt, verunsichert oder gar ängstigt. Nur Empathen die Meister der Okklumentik sind, können sich in Gebiete begeben, die eine dermaßen starke Bevölkerung aufweisen. Oft leben sie deshalb sogar, als Außenseiter. Wird ein Empath, als ein Solcher erkannt, kommt es auch, nicht selten zur Ausgrenzung. Natürlich hat auch diese Fähigkeit eine begrenzte Reichweite! Der weiteste, uns bekannte Radius betrug ganze 50m, was, wenn man bedenkt, dass manche Empathen nur durch Berührungen die Gefühle Anderer erfassen können, eine beachtliche Weite ist!´ Ein belustigtes Schnauben hallte durch die Bibliothek. 50m! Er schüttelte ungläubig den Kopf. Wenn er wollte konnte er locker bis runter zu Snape “horchen“! Wenn er sich anstrengte konnte er ganz Hogwarts und große Teile des Schulgeländes “überblicken“, ja sogar bis nach Hogsmeade und noch weiter, wenn punktuell suchte! Das waren eindeutig mehr, als 50m. Erneut schüttelte er den Kopf, fuhr dann aber mit dem Lesen fort, denn nun kam der interessante Teil: ,Die dritte und letzte Kategorie ist dermaßen spärlich Vertreten, dass selten zwei, dieser Empathen, zur selben Zeit auf unserer Erde wandeln, dem entsprechend wenig ist über sie bekannt. Verlässlichen Quellen zufolge sind ihre Kräfte, um so stärker, je früher sie auftreten. Viele von Ihnen sollen Reichweiten von mehreren Kilometern gehabt haben. Zudem ist ihre Fähigkeit sich in Andere hineinzuversetzen, um Einiges ausgeprägter. Sie können nicht nur benennen, was der Andere fühlt, sondern auch warum! Die Meisten von Ihnen können zusätzlich die Gefühle ihrer Mitmenschen bewusst steuern. Diese Fähigkeit tritt bei jedem von Ihnen anders auf: Einige beeinflussten ihre Mitmenschen, durch herzergreifende Worte, Andere, durch wunderschöne Malereien und wieder Andere haben, mit ihrem überirdischen Gesang, die Welt verändert. Fähigkeiten, die selbst unter Ihnen, nur Wenigen gegeben sind, sind die, sich voll und ganz in eine andere Person hineinzuversetzen, oder die Gefühle eines Anderen, einer dritten Person zu übermitteln. Dabei wird nicht auf das Was, oder das Warum beschränkt, denn der Empath, sowie die dritte Person sehen, in diesen seltenen Momenten, durch die Augen des Anderen, werden Eins mit dieser Person. Diese Übermittlung erfolgt auch auf Wegen, wie Gesang, Wort, Berührung, oder gar der Malerei. Oft geschieht dies auf dem selben Weg, wie das Beeinflussen von Gefühlen. Im Großen und Ganzen ist die Empathie, wohl eine der Seltensten unter den uns bekannten, besonderen Fähigkeiten.´ Nachdenklich klappte Neville das Buch zu. Allein an seiner Reichweite war abzulesen, dass er der dritten Kategorie angehörte, auch das, was unten in den Kerkern geschehen war, ließ nur einen Schluss zu. Er unterdrückte ein Gähnen. Am Besten er dachte Morgen, während der Arbeit darüber nach, denn es ging schon auf die Eins zu. Schwerfällig erhob er sich, stellte das Buch zurück, merkte sich den Standort und überprüfte, schließlich flüchtig die Umgebung, bevor er sich beeilte, endlich ins Bett zu kommen. Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte, war er drauf und dran ihn gegen die nächste Wand zu werfen. Nur der Gedanke daran, dass er dann, wahrscheinlich weiter schlafen, und damit zu spät kommen würde, hielt ihn davon ab. Mühsam quälte er sich aus dem Bett, schnappte sich Handtuch und Unterwäsche und torkelte ins Bad. Nach einer kalten Dusche, fühlte er sich einigermaßen wach und machte sich daran, sich herzurichten. Als er nach zehn Minuten aus dem Bad kam, schliefen die Anderen noch immer. Na ja, es war ja auch noch verdammt früh. Nachdenklich stellte er sich vor seinen Schrank und betrachtete die Auswahl. Er hatte nicht vor, am Wochenende, in seiner Schuluniform herum zu laufen. Schließlich, entschied er sich für eine enganliegende, dunkelblaue Hüftjeans und ein weinrotes, ebenfalls enges Hemd. Kaum war er bei den Knöpfen angelangt, fiel ihm siedend heiß, das gestrige Geschehen, ein! Das dunkle Mal! Auf seinem Rücken! Gott sei Dank, schliefen die Anderen noch! Er sollte vorsichtiger sein! Nun aber, doch neugierig geworden, begab er sich wieder ins Bad, vor den Spiegel und ließ das Hemd von seien Schultern gleiten. Überrascht keuchte er auf. Es war riesig! Das Mal erstreckte sich von kurz unter seinem Nacken, bis kurz über den Bund seiner Hose! Nicht nur das! Es sah auch ganz anders aus! Die Schlange war noch vorhanden, doch statt aus einem Totenkopf zu kriechen, schlängelte sie sich einige Male, um seltsam, silbernen Nebel, der ständig in Bewegung schien. Noch immer grübelnd, vernahm er plötzlich leises Wimmern. Rasch zog er sein Hemd wieder an, ließ aber die Knöpfe offen und hastete zurück in den Schlafsaal. Anscheinend hatte Harry mal wieder einen Albtraum! Leicht panisch, überlegte er, was er tun konnte. Sollte er ihn wecken? Gerade hatte er die Hand nach Harry ausgestreckt, da fiel es ihm ein. Vorsichtig kniete er sich neben das Kopfende. Ob es funktionierte? Einen Versuch war es wert! Er konzentrierte sich auf Harry und spürte die unendliche Traurigkeit, die Wut, den Hass auf sich selbst und seine Peiniger, und schließlich, den verzweifelten Wunsch, geliebt zu werden. Vorsichtig löste er sich von diesen Empfindungen. Er wollte beeinflussen! Nicht beeinflusst werden! Sanft strich er durch Harrys Haar und stimmte ein Lied an. Er legte all seine Zuneigung für den Gleichaltrigen hinein und langsam erfüllten Klänge die Luft. Ruhig plätscherten sie dahin, tauchten den Raum in Wärme und Licht. Er dachte an Sirius und das Lied nahm eine traurige , aber auch tröstende Note an. So sang er noch einige Zeit, bis er sich sicher war, dass Harry nicht wieder unruhig werden würde und stand auf. Nach einem Blick auf seinen Wecker, schnappte er sich hastig, Schuhe und Jacke und verschwand aus dem Schlafsaal. Es war bereits halbneun! Auf dem Weg hinunter, in den spärlich bevölkerten Gemeinschaftsraum, zog er sich die Schuhen an und warf sich die Jacke über. Und dann rannte er! Erst, als er die Treppen zur Halle hinabhastete, knöpfte er sein Hemd zu. Das hatte er ganz vergessen! Vielleicht sollte er sich ein neues Erinnermich kaufen?! Er schmunzelte. Das alte hatte er auf dem Bahnsteig vergessen. In seiner Eile bemerkte er gar nicht, wie ihm einige Schülerinnen schmachtend nachblickten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)