King&Queen von PirateQueen (OneShot-Sammlung: Ruffy&Nami) ================================================================================ Kapitel 1: Von Alpträumen & Schlafstörungen ------------------------------------------- Erschrocken fuhr sie hoch. Ein Alptraum. Sie atmete ein paar Mal tief durch und stand dann auf. Sie konnte niemanden von ihren Träumen, die jede Nacht wiederkehrten, erzählen. Natürlich wollte sie sich jemanden anvertrauen, aber es kam nur eine Person in Frage, die aber im Moment genug eigene Probleme hatte. Mittlerweile war sie am Deck angelangt und stand nun an der Reling. Die sanften Wellen beruhigten sie. „Nami?“ Sie drehte sich langsam um, obwohl sie zu Tode erschrocken war. „Immer noch keinen Schlaf gefunden?“, fragte sie ihren Käpt’n, der vor ihr stand, lächelnd. „Nein. Leider.“ Sie musterte ihn genauer. In den letzten Tagen hatte er keine einzige Nacht durchgeschlafen und das konnte man auch erkennen. Er wirkte erschöpft, sein Gesicht war etwas bleich und unter seinen Augen erkannte sie dunkle Ringe. Er legte sich jeden Abend ins Bett, doch wachte Minuten später wieder auf. Es war die Nervosität, die ihm zu schaffen machte. Ihm, dem optimistischsten und naivsten Mann, den es auf der Grand Line gab. Schon bald würden sie das Ende ihrer Route erreichen und das machte ihm Angst. Er musste sein Bestes geben, vieles hing von ihm ab. Sie konnte nicht anders. Sie trat auf ihn zu und umarmte ihn. „Danke Nami“, er lächelte. „Ruffy?“ „Ja?“ Sollte sie es ihm wirklich erzählen? „Ach nichts.“ Der Schwarzhaarige wunderte sich kurz, aber beließ es dabei. Man konnte seine Navigatorin nicht zum Reden bringen, wenn sie es nicht wollte. „Du weißt, ich bin jederzeit für dich da.“ „Ja. Danke.“ Er löste sich von ihr und nahm sie an der Hand. „Wohin gehen wir?“, fragte sie, als er sie mit sich zog. Er blieb eine Weile stumm bis sie vor seiner Zimmertüre standen. „Schläfst du heute bei mir?“ Sie wunderte sich über dieses Angebot und fragte nach. „Na ja, vielleicht hilft es mir nicht alleine schlafen zu müssen…Bleibst du nun bei mir?“ Obwohl sie an die Alpträume, die sie jede Nacht heimsuchten, denken musste, lächelte sie. „Gerne.“ Sie traten gemeinsam in das Zimmer ein und legten sich in Ruffys Bett. Nami kuschelte sich automatisch an den Käpt’n. Ihr war es egal, dass sie beide rot wurden und auch, was Ruffy nun dachte. Aber diesen schien es nicht zu stören und bald waren beide eingeschlafen. Seit langem verbrachten sie eine Nacht ohne Aufwachen und Alpträumen. Kapitel 2: Frühstück -------------------- Es klopfte. „Herein.“ „Hey Nami. Wie geht’s dir? Ich bring dir dein Frühstück.“ „Danke Ruffy. Das ist lieb von dir.“ Sie lächelte. „Chopper hat gesagt, du musst dich stärken und ich soll auch noch mal kontrollieren, ob du Fieber hast.“ „Okay.“ Ruffy setzte sich ans Fußende von Namis Bett und reichte ihr das Tablett mit Sanjis Essen. „Hmm. Sieht lecker aus. Hey, die Schüssel mit dem Pudding schaut aus, als hätte jemand genascht!“ Sie schaute zu Ruffy auf. Der lief rot an. „Tut mir leid. Ich konnte nicht widerstehen“, murmelte er. „Schon gut.“ Der Käpt’n legte plötzlich die Hand auf Namis Stirn. Die Navigatorin schaute ihr Gegenüber mit einem fragenden Blick an. „Fieber“, war die knappe Antwort. „Achja. Hab ich ganz vergessen. War abgelenkt.“ „Wovon?“ Nun war Nami an der Reihe, rot anzulaufen. „Naja…“ „Ja?“ „Ich…von dir.“ „Was?“ „Von dir, du Idiot.“ „Ich bin nicht schwerhörig!“ „Wieso fragst du dann?“ „Andere Frage: Wieso warst du von mir abgelenkt?“ Nami zögerte. „Weil…ich andauernd an dich denken muss, okay?“, sie schaute peinlich berührt zur Seite. Plötzlich gab ihr Ruffy einen Kuss auf die Wange. „Iss dein Frühstück!“ Kapitel 3: Streit ----------------- Ruffy ging leise den Gang entlang. Er versuchte keine Geräusche zu machen, da er die anderen nicht wecken wollte. Plötzlich blieb er stehen und wusste zuerst gar nicht, wieso. Der Schwarzhaarige schaute sich kurz um. Unbewusst war er den Weg zu Namis Zimmer gegangen. Er musste lächeln, doch wurde sein Lächeln gleich wieder traurig. In letzter Zeit hatten er und Nami einige Probleme. Er hatte immer mehr das Gefühl, dass die beiden nichts mehr verband. Zuvor wussten sie immer, wo der andere war, rein aus dem Gefühl, oder wussten, was der andere gleich sagen würde. Sie waren nun schon seit einigen Monaten zusammen und anfangs lief alles perfekt, aber mit der Zeit hatten sie immer wieder Streit. Heute war es besonders schlimm… früher am Tag Die ganze Crew befand sich an Deck, da das Wetter nach langer Zeit mit viel Regen endlich wieder schöner war. Ruffy war gerade in der Küche und holte sich und seiner Freundin etwas zu trinken. Als er dem Smutje sagte, dass die Getränke für ihn und Nami waren, erntete er nur einen bösen Blick. Der Blonde wollte einfach nicht verstehen, was die Navigatorin an dem Gummimenschen fand... Als Ruffy wieder das Deck betrat, erschrak er, als er sah, dass Nami auf den Schultern des Schwertkämpfers saß. Es sah für ihn aus, als würde sein bester Freund das regelrecht genießen. „Was macht ihr da!?“, der Schwarzhaarige war sofort aufgebracht. Er hatte ewig um die Liebe von Nami gekämpft und jetzt so was! „Ruffy, reg dich ab! Ich helfe Nami doch nur das Segel in Ordnung zu bringen!“, verteidigte der Grünhaarige sich und die Orangehaarige. Der Käpt’n setzte einen zweifelnden Blick auf und zog die rechte Augenbraue hoch. „Schau, da!“, die Navigatorin zeigte auf das Seil, das sich verheddert hatte. „Okay“, meinte der Käpt’n kurz und verschwand dann unter Deck. Die Navigatorin verdrehte genervt die Augen, ließ sich von dem Schwertkämpfer absetzen und ging ihrem Freund nach. Einige Minuten später hörte man Geschrei von unten. „Wieso glaubst du mir nicht, dass ich nur dich liebe!?“ „Ich habe meine Gründe. Immerhin befinden sich außer mir noch fünf weitere Männer auf dem Schiff!“ „Du hast doch einen Knall!“ Kurz darauf hörte man eine Türe zuschlagen. Nami kam wieder an Deck und widmete sich ihren Orangenbäumen. Die anderen sagten nichts und beschäftigen sich wieder mit ihren persönlichen Arbeiten und Hobbys. Gegenwart Plötzlich ging neben ihm die Tür auf und Nami stand vor ihm. „Oh!“, kam es über ihre Lippen, „Ich hatte das Gefühl, dass jemand vor meiner Tür steht, und da lag ich anscheinend nicht so falsch.“ Sie lächelte ihn an. Seine Zweifel waren auf einmal wie weggewischt. Wie konnte er nur zweifeln? Sie war perfekt. Er nahm ihre Hand, zog sie zu sich und küsste sie. „Es tut mir Leid!“ „Ich vergebe dir, aber du musst verstehen, dass es nie jemanden geben wird, der sich zwischen uns stellen kann. Okay? Ich liebe DICH und niemand anderen!“ „Verstanden“, er lächelte, „Ich liebe dich auch!“ Kapitel 4: Einfach Loslassen ---------------------------- Notiz: Dreht sich nicht (wirklich) um Ruffy & Nami, sondern eher um die Freundschaft von Ruffy, Nami & Zorro. _____________________________________________________________________________________________________________ Da stand sie nun. Alleine und verlassen an den Klippen. Sie sah hinaus aufs weite Meer. Dachte ans Springen, sich selbst umzubringen. Sich einfach fallen zu lassen, ihre Sorgen wegzuschmeißen und nie wieder damit konfrontiert zu werden. Nein, der Gedanke war absurd. Sie hatte schon so vieles durchgestanden! Wenn sie jetzt ihrem Leben ein Ende setzen würde, wäre alles umsonst gewesen. Nein, diese Möglichkeit kam nicht in Frage. Langsam drehte sie sich um. Und erschrak fast zu Tode! „Was macht ihr hier?“, fragte sie kühl. Diese Gleichgültigkeit hatte sie zu Arlongs Zeiten perfektioniert. „Uns entschuldigen?“, fragte Ruffy zaghaft und schielte hinüber zur zweiten Person, die gekommen war. „Nami, es tut uns wirklich Leid!“ stimmte Zorro seinem besten Freund zu. Ruffy nickte nur. Die Navigatorin drehte sich wieder dem Meer zu und schwieg. „Nami?“ „Hm?“ „Alles okay?“ Keine Antwort. Ruffy und Zorro schauten sich an. Was sollten sie tun? Frauen waren für beide ein eher schwieriges Thema, und hier handelte es sich zusätzlich um Nami, die nicht selten ihre Meinung im Minutentakt änderte. Die Orangehaarige ging einige Schritte auf die Felskante zu und setzte sich dann, zur Erleichterung ihrer Freunde, hin. Ruffy und Zorro versetzten sich gleichzeitig in Bewegung und ließen sich jeweils links und rechts neben der Navigatorin nieder. Diese legte ihren Kopf auf die Schulter ihres schwarzhaarigen Käpt’ns. „Ich verzeihe euch.“ „Danke. Wird nicht wieder vorkommen“, meinte Zorro erleichtert. „Oh doch“, lächelte Nami. „Ja, stimmt“, grinste Ruffy. „Wahrscheinlich habt ihr Recht…“, stimmte auch der Schwertkämpfer zu. Kapitel 5: Save The Last Dance For Me ------------------------------------- Sie schaute sich im Ballsaal um und sah niemanden ihrer Crew. Ein leiser Seufzer entrann ihrer Kehle. Auch wenn sie jemanden, den sie kannte, entdeckt hätte, wäre sie hier am Rand der Tanzfläche sitzen geblieben. Was hätte sie schon bei den anderen gemacht? Zorro und Robin konnten sich auch alleine beschäftigen – immerhin waren sie seit Monaten zusammen. Ja, bei ihnen hatte es geklappt. Bei ihr hingegen, war das alles nur Wunschdenken. Sanji hatte schon genug Frauen im sich herum. Chopper und Lysop hatten ihre eigenen Gesprächsthemen, bei denen sie nicht wirklich mitreden konnte. Eigentlich wusste sie ja so und so, was sie im Moment am liebsten gemacht hätte. Mit ihm getanzt. Die ganze Nacht. Zu schnellen und besonders zu langsamen Liedern. Aber das ging nicht. Erstens hatte sich die Freundschaft zwischen den beiden in letzter Zeit ziemlich vertieft und das wollte sie auf gar keinen Fall riskieren. Und zweitens lag er mit Fieber in seinem Bett auf der Flying Lamb. Man könnte nun denken, dass sie aus Mitgefühl für ihren kranken Käpt’n auf dem Schiff geblieben wären. Wollten sie auch, aber er hatte ihnen befohlen sich zu amüsieren. Sie musste fast lachen. Sie sollte Spaß haben? Wie denn? Ohne ihn machte hier gar nichts Spaß. Es reichte. Nami stand auf und ging hinüber zu Chopper und den anderen. „Hallo, Nami! Hast du Spaß?“ „Ja“, log sie unverschämt, obwohl sie es hasste, ihre Freunde anzulügen, „aber ich bin müde. Darum gehe ich zurück aufs Schiff!“ Wenigstens war das nicht ganz gelogen. Müde war sie wirklich. „Okay. Kannst du nach Ruffy schauen, wenn du schon zurückgehst?“ „Klar, mach ich. Bis später!“ „Tschüss!“ Sie verließ das Gebäude und freute sich, dass sie sogar einen echten Grund hatte nach ihm zu sehen und keine Ausrede brauchte. Im nächsten Moment schämte sie sich für ihre Gedanken. Sie suchte wirklich Tag und Nacht nach irgendwelchen Gründen ihm nah zu sein. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt schoss es ihr durch den Kopf. Sie musste lächeln und als sie sich in Gedanken genügend für ihr Verhalten gerechtfertigt hatte, sah sie das Schiff schon von weitem. Als allererstes ging sie in ihr Zimmer und zog sich um. Nur raus aus diesen Schuhen.. Sie liebte hochhackige Schuhe zwar über alles, aber man sollte es nicht übertreiben. Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging sie schnell noch in die Küche und machte Tee für zwei. Wenigstens kann ich überhaupt etwas für ihn tun Leise schlich sie zu seinem Zimmer. Vielleicht schlief er ja. Sie klopfte. Keine Antwort. Sie klopfte noch einmal. Wieder keine Antwort. Trotzdem öffnete sie die Tür und trat ein. Chopper hat mir aufgetragen nach ihm zu schauen! Er schlief tatsächlich. Die Teetassen stellte sie an sein Bettende. Sie wollte zwar mit ihm reden und für ihn da sein, aber der Käpt’n sollte auch bald wieder gesund werden. Die Navigatorin ging auf Zehenspitzen zur Tür, doch plötzlich stolperte sie über ein Buch. Sie hoffte inständig, ihn nicht geweckt zu haben und wunderte sich im gleichen Moment, dass sie in Ruffys Zimmer über ein BUCH gefallen war. Sie hörte ihn husten. Na toll, jetzt habe ich ihn aufgeweckt „Was?“ „Hey, schlaf ruhig weiter.“ „Nami? Wieso bist du hier? Wo sind die anderen?“ „Die anderen sind noch auf der Feier. Ich war müde, darum wollte ich schon wieder zurückkommen und Chopper hat mir aufgetragen, nach dir zu schauen. Tut mir Leid, dass ich dich aufgeweckt habe!“ „Ach, kein Problem! Ist der Tee für mich?“ „Äh…Ja!“, im ersten Moment hatte sie die Getränke glatt vergessen. Immer wenn ich in seiner Nähe bin, kommen mir alle klaren Gedanken abhanden „Für wen ist die zweite Tasse?“ „Für mich. Ich dachte mir, ich leiste dir ein bisschen Gesellschaft. Nur wenn es dir nichts ausmacht!“ „Keineswegs“, er grinste sie an, als wäre er nicht seit einer Woche mit schwerer Grippe im Bett. „Wie geht es dir? Schon besser?“, fragte sie und kam jetzt wieder auf ihn zu. „Ja, schon viel besser!“ Sie griff ihm an die Stirn. „Normale Temperatur.“ „Jippiii!“, er wollte schon aufstehen, aber Nami drückte ihn wieder in sein Bett. „Du bleibst schön liegen und schonst dich heute und morgen noch.“ „Nur unter einer Bedingung.“ „Und die wäre?“ „Du musst bei mir bleiben!“ Nami lief rot an, blieb aber äußerlich ruhig. „Komm schon, bitte, Namiiiiiiiiiii!!“, er quengelte wie ein kleiner Junge. Soll ich auch noch krank werden? Egal.. „Na gut“, sie lächelte. Er rückte ein Stück und bot ihr einen Teil der Decke an. „Danke!“ Sie unterhielten sich lange, bis Nami plötzlich still wurde. „Nami? Alles okay?“ „Ja, klar. Warte kurz hier.“ Sie stieg aus dem Bett und lief in ihr Zimmer. Als sie wieder zu Ruffy kam, trug sie ihren CD-Player in der Hand. Der Käpt’n sah sie verwirrt an. „Ich will mit dir tanzen!“ „Was?“ „Du hast mich verstanden. Komm schon!“ „Ich kann gar nicht tanzen!“ „Beweis es!“ Ruffy seufzte leise und krabbelte aus dem Bett. Die Navigatorin legte eine CD ein und es ertönte langsame Musik… Kapitel 6: Ich Erinnere Mich ---------------------------- Die Flying Lamb schipperte ruhig auf dem Meer dahin. Das Wetter war relativ gut und schon bald würde die Strohhutbande die nächste Insel erreichen. Das wurde auch Zeit, da die Crew nun schon seit zwei Wochen auf der Grandline unterwegs war ohne Festland zu sehen, geschweige denn zu betreten. Ruffy, der Käpt’n der Chaotenbande, saß in der Küche und langweilte sich. Seit der letzten Insel hatte sich nichts zugetragen und das hatte er gar nicht gerne. Seufzend stand er auf und verließ den Raum in Richtung Deck. Als er dort angekommen war, schaute er sich erst einmal um. Nami und Robin lagen auf ihren Liegen, Zorro döste im Schatten des Mastes. Chopper und Lysop unterhielten sich und Sanji wuselte umher und fragte gelegentlich die Frauen, ob sie einen Wunsch hätten. „Hey Ruffy, was ist los? Du schaust so verzweifelt.“ Der Angesprochene schaute zu Nami auf. „Weißt du Nami“, er ging hinüber zu den Mädels, „mir ist einfach nur langweilig.“ „Setz dich und unterhalte dich mit uns“, die Navigatorin setzte sich auf und klopfte auf den Platz neben ihr. „Hey, Miss Navigatorin“, riss Robin ihn aus den Gedanken, „wann kommen wir zur nächsten Insel.“ Nami musste kurz überlegen. „Ehrlich gesagt, kann ich es dir nicht sagen. Ich muss erst auf einige Karten schauen und dann ein paar Rechnungen anstellen. Wenn du willst, kann ich das bis zum Abendessen erledigen.“ „Ja, das wäre sehr nett von dir. Danke.“ „Kein Problem. Ich sollte es eh langsam mal erledigen, nur hatte ich bis jetzt keine Lust dazu.“ „Ich hoffe, du vernachlässigst deine Aufgaben als Navigatorin meiner Crew nicht, sonst muss ich als Käpt’n mal ein ernstes Wörtchen mit dir reden“, mischte sich Ruffy scherzend ein. „Bäääh“, Nami streckte ihm frech die Zunge entgegen. „Wage es nicht gegenüber deinem Käpt’n frech zu werden!!!“ „Und wenn doch?“, fragte Nami, stand auf und rannte davon, „Was willst du dagegen tun?!“ „Na warte“, Ruffy sprang genauso auf und verfolgte seine Navigatorin. Diese rannte inzwischen unter Deck in Richtung ihres Zimmers. Dort angekommen blieb sie erstmal stehen und atmete ein paar Mal tief Luft. Doch sie hatte zu lange gewartet, Ruffy hatte sie eingeholt und versperrte ihr nun den Weg nach draußen. „Hab ich dich“, grinste der Käpt’n. Er sprintete nach vorn, riss Nami mit und stürzte sich auf ihr Bett. Kurz erschrak Nami, da sie mit so was nicht gerechnet hatte, doch kurz darauf brachen beide in schallendes Gelächter aus. Sie lagen total verheddert in Namis Bett und konnten sich nicht wirklich bewegen. Der Schwarzhaarige versuchte aufzustehen, doch er fiel bei der ersten Bewegung aus dem Bett und zog auch noch die 18-Jährige mit sich. Nun lag sie auf ihm und wieder mussten beide lachen bis ihnen bewusst wurde ihn welcher Situation sie sich befanden. Sie verstummten augenblicklich. Sie verharrten einen kurzen Moment in ihrer Position, doch dann bewegte Ruffy seinen Kopf auf ihren zu. Einige Millimeter bevor sich ihre Lippen trafen, stoppte er. Sollte er alles auf eine Karte setzen? Doch Nami riss ihn aus den Gedanken. „Hattest du nicht etwas vor?“, fragte sie lächelnd. „Öhm“, er ging liebend gern auf ihr Spielchen ein, „Ja, aber ich habs wieder vergessen.“ „Ich weiß es noch und ich kann es dir auch zeigen.“ Sie bewegte ihren Kopf einige Millimeter nach unten und schon trafen sich ihre Lippen. Es entflammte ein leidenschaftlicher Kuss. Nach ein paar Minuten lösten sie sich wieder. Ruffy lächelte. „Ich erinnere mich…“ Kapitel 7: Fangen Spielen ------------------------- Ruffy saß gelangweilt auf der Galionsfigur und beobachtete die Wellen. Seit Tagen war die Strohhutbande an keine Insel mehr gekommen und an Deck spielte sich auch nichts Besonderes ab. „Hey Zorro!“ „Was ist Ruffy?“, fragte der Angesprochene mürrisch. „Spielst du mit mir Fangen?“ „Sicher nicht.“ „Wieso nicht?“ „Ich diskutiere nicht mit dir. Frag doch jemand anderen.“ „Und wen?“ „Keine Ahnung“, mit diesen Worten begab sich der Schwertkämpfer unter Deck. Ruffy dachte kurz nach und beschloss dann zu Nami zu gehen. Sie arbeitete schon seit Stunden an einer neuen Karte und wollte sicher mal eine Pause machen. Gesagt, getan; 30 Sekunden später stand Ruffy vor Namis Zimmertür und klopfte. „Herein.“ Als sich Nami nach dem Besucher umdrehte, sah sie Ruffys Kopf im Türspalt. „Darf ich reinkommen?“ „Sicher doch.“ Der Käpt’n öffnete die Tür nun vollständig und kam auf Nami zu. Er beugte sich über die Karte und beäugte sie kritisch. „Und gefällt sie dir, Herr Navigator?“ Nami wusste ganz genau, dass Ruffy keine Ahnung vom Navigieren hatte und mit Karten nicht viel anfangen konnte. „Sicher. Gut wie immer.“, er grinste Nami an. Diese lächelte zurück. „Wieso bist du eigentlich hier?“ „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir fangen spielst“, er setzte den besten Hundeblick auf, den er kannte. Nami überlegte. Sie wollte endlich mit der Karte der von ihnen zuletzt besuchten Insel fertig werden, da konnte sie sich nicht zu viel freie Zeit leisten. Andererseits arbeitete sie schon ziemlich lange und konnte eine Auszeit gut gebrauchen. „Na gut, ich spiel mit. Aber nicht zu lange, ich muss dann wieder weiterzeichnen.“ „Okay“, Ruffy tippte Namis Schulter an, „Du bist!“ „Na warte. Wir hatten noch gar nicht begonnen!!“ Sie rannte dem Strohhut hinterher, der schon das Zimmer verlassen hatte. Sie folgte ihm bis in die Küche, wo die beiden Sanji beim Kochen störten. „Hey, ihr hättet fast die Töpfe umgestoßen!“ „Sorry Sanji!“, rief Namis im Vorbeilaufen mit einem zuckersüßen Lächeln. Damit war die Sache beglichen. Als die Orangehaarige nach draußen kam, war sie kurz irritiert, da sie Ruffy nicht entdecken konnte. Plötzlich hörte sie ein leises Rascheln aus der Richtung ihrer Bäume. Sie fing an zu grinsen. *Hab ich dich.* Der Käpt’n hatte bemerkt, dass die 18-jährige auf ihn zukam, aber er wollte sich nicht so schnell fangen lassen. Er stand auf und setzte zum Sprint Richtung Galionsfigur an, doch plötzlich rammte das Schiff irgendetwas unter Wasser, wahrscheinlich ein Riff. Ruffy konnte sich an der Reling festhalten, dachte sich nichts weiter dabei und lief los. Im nächsten Moment hörte er Wasser spritzen. Der Käpt’n drehte sich um und sah sich um. Nichts. *Als wäre irgendwas ins Wasser… * Bei diesen Gedanken stoppte er entsetzt. *Nami!!!* So schnell der Schwarzhaarige konnte, eilte er zur Reling, aber er sah nicht, was sich unter Wasser abspielte. Ihn packte die Panik. Der Strohhut starrte ins Wasser. Er wusste nicht, was er machen sollte. *Was wenn sie… NEIN! Ruffy, denk nicht mal dran. Ihr darf nichts passiert sein! Du könntest dir das nie verzeihen. Verdammt!* Seine Fingernägel krallten sich in das Holz der Reling. Es befand sich kein Fünkchen Verstand mehr in seinen Gedanken. Total überraschend setzte er zum Sprung an. Natürlich ging er, sobald er unter Wasser war, unter. *Scheiße…Wie soll ich denn hier unter Wasser Nami retten? Ich bin so ein verdammter Idiot! Mir ist es egal, ob ich sterbe oder nicht. Aber was ist mit Nami? …*, waren seine letzten Gedanken bevor er bewusstlos wurde. … … … … … Ruffy öffnete langsam seine Augen. „Wo…?“ „Psst“, jemand legte seinen Finger auf die Lippen des Strohhuts. Er schloss seine Augen wieder. „Du bist in Sicherheit. Auf der Flying Lamb.“ „Aber…“ „Nichts aber. Ruh dich aus.“ Ruffy gehorchte, entspannte sich und schlief nach einigen Minuten wieder ein. Nami verließ leise das Zimmer, sie wollte ihn nicht wecken. Erleichtert atmete sie aus, Ruffy war in Sicherheit. -Flashback- Nami kam an die Reling gestürmt, sie hatte sich vor Ruffy versteckt. Die Navigatorin hatte vorgehabt, ihn aus dem Hinterhalt zu erwischen. Aus ihrem Versteck musste sie beobachten, wie Ruffy plötzlich, ohne jeglichen Grund, ins Wasser gesprungen war. Nami war natürlich gleich hinterher. Sie konnte ihn retten, obwohl der Käpt’n immer weiter in die Tiefen des Meeres sank. In den Momenten im kalten Meer hatte sie fest daran geglaubt, es wäre mit beiden aus, da sie allerlei Mühe hatte ihren Käpt’n an die Oberfläche zu bringen. An Deck hatte Chopper ihr versichert, dass Ruffy es überstehen würde. Der kleine Arzt hatte Nami auch noch gedankt, denn ohne sie wäre ihr Käpt’n jetzt Geschichte gewesen. -Flashback Ende- Die Navigatorin setzte sich zu den anderen in die Küche. „Ihm geht es gut. Er ist vorhin aufgewacht.“, sie lächelte, obwohl ihr die Sorge im Gesicht geschrieben stand. „Nami, mach dir nicht so viele Sorgen!“, meinte Robin. „Ich finde auch, dass du dich mal entspannen solltest. Wie du gesagt hast, es geht ihm gut. Und Chopper kann dann noch mal nach ihm sehen.“, meinte Zorro. Nami nickte, aber trotzdem wollte sie nicht, dass ihrem besten Freund irgendwas passierte. Wie alle hier auf der Flying Lamb, hatte sie ihn ins Herz geschlossen. Aber seit einiger Zeit, zweifelte sie an dieser Aussage. ~…wie alle…~ Behandelte die Navigatorin alle so wie ihren Käpt’n? Als die Orangehaarige auf dem Weg in ihr Zimmer war, dachte sie nach. Über sich und Ruffy. Seit Water Seven hatte sich ihr Verhältnis geändert. Nach langer Denkzeit, musste sich Nami eingestehen, dass sie in ihren besten Freund verliebt war. Bei jeden Gedanken, den sie an Ruffy „verschwendete“, musste sie lächeln. Die Navigatorin der Strohhutbande genoss es, ihm nah sein. Es war schon fast eine Sucht; jedes Mal, wenn die beiden von einander getrennt waren, dachte sie nur noch an ihn und wünschte sich zu dem Schwarzhaarigen. Seufzend schloss Nami hinter sich die Tür zu ihrem Zimmer. Am nächsten Morgen wachte Ruffy noch mal auf, als Chopper ihn gerade untersuchte. Diesmal weigerte sich der Käpt’n liegen zu bleiben. Die Kontrolle des Elches ließ er trotzdem über sich ergehen. „Was ist eigentlich passiert, Chopper?“ „Du bist aus unerfindlichen Gründen ins Meer gesprungen, Nami hat dich wieder rausgezogen und dir somit das Leben gerettet.“ „Oh mein Gott! Nami! Geht es ihr gut!? Ist sie in Ordnung?“ „Ja, Ruffy. Alles bestens.“ Der Käpt’n entschied sich, allen außer Nami, nichts von seinen Gründen für den Sprung zu erzählen und war froh, dass Chopper nicht nachgefragt hatte. „Es ist wieder alles in Ordnung mit dir, Ruffy.“ „Danke Chopper“, er streichelte über den Kopf des kleinen Arztes, der gleich darauf peinlich berührt seine Sachen zusammenpackte. „Ach ja, noch was, Käpt’n.“ „Ja?“ „Geh zu Nami. Sie macht sich große Sorgen um dich.“ „Okay, mach ich.“ Nami lag auf ihrem Bett und ruhte sich aus. Die letzte Nacht hatte sie wegen Ruffy kaum geschlafen, sie hatte sich zu viele Sorgen gemacht. Diesen Schlaf wollte sie wieder nachholen. Plötzlich klopfte es an der Tür. „Herein.“ Die Holztür öffnete sich und Ruffy trat ein. „Ruffy!“, die Navigatorin rannte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. „Gott, bin ich froh, dass es dir wieder gut geht.“ „Ja, mir geht es blendend. Dank dir.“ Nami löste sich von Ruffy und lief rot an. „Chopper hat dir alles erzählt, oder?“ „Ja, und dafür, dass du mich aus dem Meer gefischt hast, möchte ich dir danken. Obwohl du der Grund warst, wieso ich gesprungen bin.“ „Was? Wieso?“ „Naja, du bist immer so gemein zu mir, darum hielt ich es nicht mehr aus und wollte mich umbringen.“ Er lächelte. „Du bist doof.“ „Ja, manchmal schon. Aber jetzt im Ernst. Ich dachte, du wärst ins Wasser gefallen, da es nachdem das Schiff gewackelt hatte, einen Platscher gegeben hatte“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Oh...Aber du weißt doch, dass du nicht schwimmen kannst.“ „Schon, aber ich hatte etwas Wichtiges zu verlieren. Den größten Schatz auf Erden.“ Er gab ihr einen Kuss auf den Mund und die beiden gingen dann, Hand in Hand, an Deck, um nach den anderen zu sehen. Kapitel 8: Ain't No Other Man (Christina Aguilera) -------------------------------------------------- Nami saß an ihrem Schminktisch und betrachtete sich im Spiegel. Sie war dezent geschminkt, jedoch waren ihre Haare kunstvoll hochgesteckt. Die junge Frau musste lächeln. Endlich war es soweit. Lange hatte sie auf diesen Tag gewartet und obwohl sie immer wieder gezweifelt hatte, war sie sich sicher gewesen, dass er kommen würde. Heute würde sie es ihm sagen, sodass kein Zweifel mehr bestehen musste. ..I could feel it from the start, couldn't stand to be apart 
 Something 'bout you caught my eye, something moved me deep inside 
 I don't know what you did boy , but you had it And I've been hooked ever since That every time I see you 
 Everything starts making sense.. Schon lange war sie in ihn verliebt. In seiner Nähe fühlt sie sich sicher und geborgen, ein Gefühl, das sie zu Arlongs Zeiten nie gehabt hatte. Außerdem verstanden sie sich prächtig, sie konnte ihm alles anvertrauen und jede Frau, natürlich auch sie, fand ihn unheimlich gutaussehend. Er vereinte so viele Eigenschaften in einer Person – er war liebevoll, hatte Humor, war aber auch ernst und hatte seine Überzeugungen.. Wie konnte man diesem Mann eigentlich widerstehen? Er war einfach perfekt! ..Ain't no other man can stand up next to you 
 Ain't no other man on the planet does what you do You got soul, you got class 
 You got style, you bad ass Ain't no other man is true Ain't no other man but you.. Nicht zu vergessen, war er schon seit dem ersten Tag ihr Beschützer gewesen. Immer auf sich alleine gestellt, hatte sie sich ständig nach jemanden gesehnt, der die Anspannung von ihr nahm und statt ihr handelte, ihr die Verantwortung, wenn auch nur für kurz, abnahm. ..Never thought I'd be alright 
 'til you came and changed my life 
 
 What was cloudy, now is clear, You're the light that I needed 
 You got what I want boy and I want it So keep on givin' it up.. Er hatte sie von Arlong befreit, ihr Leben aufgehellt, sie sah in ihm einfach alles, wovon sie immer geträumt hatte. ..'Cause I want everyone to know 
 That you are mine and no one elses.. 
 Ja, heute wollte sie schwören, dass ER ihrer war... Langsam stand sie auf, betrachtete sich nochmal im Spiegel und drehte sich dann zu ihrem Schrank um.. ..Ain't no other man can stand up next to you 
 Ain't no other man on the planet does what you do 
 
 
Ain't no other man is true 
 Ain't no other man but you.. ...an dem ihr traumhaftes Brautkleid hing. Es war eher schlicht gehalten mit kleinen Stickereien am Dekolleté. ..I need no other 
 Ain't no other man but you You are there when I'm a mess 
 Talk me down from every ledge.. 
 Während sie sich anzog, erinnerte sie sich an jedes einzelne Abenteuer und jede Krise, die sie zu zweit, aber auch mit ihren Freunden, erlebt hatten. Wieder zierte ein Lächeln ihr zartes Gesicht. ..Boy, you're the best 
 Ain't no other man can stand up next to you 
 Ain't no other man on the planet does what you do.. 

 Nachdem sie sich ein letztes Mahl im Spiegel betrachtet hatte, verließ sie Bellemeres früheres Haus und ging in Richtung des Hügels, auf dem ihre Stiefmutter beerdigt worden war. Dort sollte die Trauung stattfinden. Jetzt wollte sie es Ruffy sagen.. ..And now I'm telling you, sir 
 Ain't no other man but you.. (Ain't No Other Man – Christina Aguilera) Kapitel 9: Can't Be Without You ------------------------------- Bin leider ziemlich unzufrieden mit diesem OneShot, weil ich mehrere Ideen unterbringen wollte, das aber nicht ging.. _____________________ Und wieder fragte sie sich, wer sich diesen Mist eigentlich ausgedacht hatte. Und wieder musste sie sich eingestehen, dass sie die Idee hatte, getrennt Urlaub zu machen. Nami lag auf ihrem Hotelbett und starrte die Decke über ihr an. Langsam drehte sie sich auf die Seite. Nach weiteren Minuten stand sie seufzend auf und ging ins Badezimmer um sich zu duschen. Während das warme Wasser über ihren Körper rann, dachte sie zurück an den Tag, an dem sie den Einfall hatte, die Strohhutbande wenn auch nur für kurze Zeit zu trennen.. - ca. eine Woche zuvor - „KÖNNT IHR NICHT EINFACH LEISE SEIN? ICH VERSUCHE MICH ZU KONZENTRIEREN!“, ihre Stimme hallte über das ganze Schiff, aber kaum jemand nahm Notiz. Nur Robin schaute von ihrem Buch auf, aber die war sowieso immer ruhig und machte nie Lärm. Das Gebrüll galt auch eher Ruffy und Lysop, die an der Reling saßen und angelten, aber sich nebenbei so laut unterhielten bzw. lachten, dass es bis hinauf in Namis Arbeitszimmer drang. Dort versuchte die Navigatorin schon seit Stunden eine Karte fertig zu stellen, aber sie kam einfach nicht weiter. Als sie bemerkte, dass ihr Schrei wohl nichts an der Situation ändern würde, ließ sie von ihrem Zeichensachen ab und ging in das Zimmer, das sie sich mit Robin teilte. Dort legte sie sich erschöpft aufs Bett und schlief ein. Am nächsten Tag versuchte sie erneut an den Karten weiterzuzeichnen, aber diesmal stritten sich der Schwertkämpfer und der Smutje so heftig, dass sie unterbrechen und einschreiten musste. Während dem Mittagessen, platzte Nami endgültig der Kragen, als Ruffy begann, mit dem Essen zu spielen und zusätzlich von Lysop und Chopper angefeuert wurde. Sanji hätte dem Käpt'n sicher Einhalt geboten, doch dieser war gerade in der Speisekammer um noch ein paar Zutaten zu holen. Zorro, Robin und Franky aßen unbeirrt weiter, was die Navigatorin letztendlich auf 180 brachte. „KÖNNT IHR DAMIT AUFHÖREN?“ Der Wutausbruch war plötzlich gekommen, sodass alle erstmal perplex Ruhe gaben. „JEDEN VERDAMMTEN TAG MUSS ICH MICH ÜBER EUCH AUFREGEN! WIESO KÖNNT IHR NICHT NUR EINMAL...EINMAL (!)...RUHE GEBEN?“ Es kam keine Antwort. Nami schüttelte den Kopf und stürmte dann aus der Küche. „Nami! Was...?“, Sanji wollte gerade durch die Tür gehen, als ihm die Navigatorin fast in die Arme lief. Sie ließ sich nicht beirren und lief wütend in ihr Zimmer. „Was war denn los?“, wollte der Smutje wissen. „Ich glaub, sie ist sauer auf uns...“, gab der Käpt'n Antwort. „Schnellchecker!“, kommentierte Zorro und schüttelte den Kopf. Robin versuchte, die Sache zu klären, „Nami braucht manchmal einfach ihre Ruhe, die sie aber nicht immer bekommt. Ich weiß, es ist schwierig, ihr wollt ja das tun, was ihr wollt und dazu habt ihr auch das Recht; aber trotzdem müsst ihr die anderen Rücksicht nehmen. Wenn Nami konzentriert und ungestört arbeiten will, dann müsst ihr das respektieren.“ „Hm, stimmt, du hast Recht Robin“, meinte Ruffy und Lysop stimmt ihm nickend zu. Der Käpt'n stand auf und ging mit einem „Komme gleich wieder“ aus der Küche. Er ging zum Zimmer der Mädchen und klopfte. Keine Antwort. „Nami?“ Nichts. Als er gerade gehen wollte, öffnete sich die Tür. „Was willst du?“ „Kann ich dich kurz sprechen?“ „Meinetwegen“, sie drehte sich um, ging wieder ins Zimmer hinein und lehnte sich an ihren Schreibtisch. „Und?“ „Es tut mir Leid, dass ich dich gestört habe“, er schaute sie hoffnungsvoll an und wartete auf eine Reaktion. „Hm. Ich habe in meine Karten geschaut, in zwei Tagen kommen wir an eine Insel. Ich brauche Zeit für mich. Urlaub.“ „Was willst du damit sagen?“ „Ich will damit sagen, dass wir alle ein bisschen Abstand voneinander gebrauchen könnten. Schon seit Längerem gibt es immer wieder Streit und angespannte Stimmung, da wir 24 Stunden am Tag aufeinander kleben.“ „Ja, ich weiß.“ „Ich würde deshalb vorschlagen, getrennt Urlaub zu machen. Natürlich ist es jedem selbst überlassen zu machen, was er will.“ „Ist klar. Finde ich eine gar nicht so schlechte Idee...“, ganz begeistert klang Ruffy nicht. „Schlagen es wir den anderen vor?“ „Ist gut.“ Nami wunderte sich noch kurz, dass Ruffys Antworten zu knapp waren, aber ignorierte es dann einfach. Gemeinsam gingen sie wieder in die Küche. „Wir machen getrennt Urlaub“, verkündete Nami gleich. „Hä?“, Lysop verstand nicht ganz. „Wir kommen bald an eine Insel. Dort kann jeder machen, was er will. Niemand hat während der Tage irgendwelche Verpflichtungen – Urlaub halt“, die Navigatorin strahlte. Sie konnte es nicht erwarten, endlich Zeit alleine zu verbringen. Die restliche Strohhutbande wusste zuerst gar nicht, was sie davon halten sollte. Aber als sie sich Gedanken darüber machten, begeisterten sie sich immer mehr daran. Als die Bande dann kurz darauf die Insel erreichte, hatten fast alle schon Pläne geschmiedet. Zorro wollte auf dem Schiff bleiben – etwas anderes als schlafen würde er sowieso nicht machen. Sanji hatte beschlossen, einen Kochkurs zu belegen, Robin hatte sich über die berühmten Bauwerke der Insel informiert und Franky hatte beschlossen, einfach dort zu bleiben, wo es ihn hinverschlug. Wahrscheinlich war dies in der Nähe des Zentrums, wo es viele Lokale und Gaststätten gab. Lysop und Chopper wollten jeweils auf Erkundungstour verbringen und machten sich sofort mit zwei großen Rucksäcken auf. Nami erfuhr, dass es auf der Insel aufgrund der Natur ein großes Wellnessangebot gab. Von heißen Quellen bis zu Massagen, bei denen seltene Kräuter und Öle eingesetzt wurden. Sie wollte einiges davon ausprobieren und es sich gut gehen lassen. Nur Ruffy hatte seine Pläne nicht geäußert und niemand wusste, wo er hinging, als er nach dem Ankern das Schiff ohne ein Wort verließ. Die anderen wunderten sich zwar, aber hielten ihn nicht auf. Außerdem freuten sie sich zu sehr auf ihren Urlaub, als dass sie sich ihre Stimmung vermiesen ließen. Nami zuckte mit den Schultern, „Na dann, wir sehen uns in ein paar Tagen!“ Sie winkte zum Abschluss ihren Freunden zu und machte sich dann auf den Weg ins Wellnesshotel. - kurz darauf - Die ersten zwei Tage genoss die Navigatorin ihre Ruhe, aber schon kurz darauf wollte sie den Urlaub abbrechen. Wieso? Nami vermisste ihre Freunde höllisch, besonders ihn, Ruffy. Sie wusste nicht wieso, aber andauernd drifteten ihre Gedanken ab und sein Bild erschien vor ihren Augen... - Gegenwart - Nachdem Nami geduscht hatte, trocknete sie sich ab, zog sich wieder an und setzte sich abermals auf ihr Bett. Die letzten Minuten hatte sie wieder die ganze Zeit an ihn gedacht. Seufzend ließ sie sich nach hinten auf den Rücken fallen. Noch zwei Tage, dann erst würden sie sich wieder am Schiff treffen. Jedoch hielt sie es langsam nicht mehr aus. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihre Freunde, aber besonders auch Ruffy, so vermissen würde. Ihre Erinnerung brachte sie zurück an den Tag, an dem sie sich so aufregen musste. Zwar hatte sie dies gestört, verständlich, aber wenn sie darüber nachdachte...Wollte sie eigentlich, dass etwas anders war..? Wollte sie, dass sie die teilweise einzige Möglichkeit am Tag mit dem Käpt'n zu sprechen – auch wenn es eher schreien war – verlor..? Nami schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte Urlaub machen und sich nicht mit solchen Gedanken herumschlagen. Genervt stand sie auf, nahm ihre Tasche und verließ das Hotel. Die junge Frau ging Richtung Zentrum um sich dort ein bisschen umzuschauen und eventuell ein paar neue Klamotten zu kaufen. Als sie an einem Geschäft für Brautkleider und Anzügen vorüberging, hatte sie sofort ein Bild im Kopf, das Ruffy und sie als Paar in einer kleinen, aber wunderschönen Kapelle zeigte. Sie musste lächeln, schon als Kind hatte sie immer von ihrer eigenen Hochzeit geträumt, aber was machte ihr Käpt'n in ihrer Vorstellung? Leicht angesäuert drehte sie sich um und ging in einen Laden für Sommermode. Als sie dort jedoch ein T-Shirt mit der Aufschrift i'm your king, watch out! sah, hätte sie am liebsten geschrien. Sie fühlte sich regelrecht verfolgt! Schnell drehte sie sich um und ging schnellen Schrittes in Richtung Hotel. Auf dem Weg dorthin, machte sie noch einen Abstecher in einen kleinen Park, den sie schon oft von ihrem Zimmer aus gesehen hatte. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Wieso dachte sie ständig an Ruffy? Wieso vermisste sie ihn so sehr? Die Antwort lag auf der Hand, aber Nami wollte es sich nicht eingestehen. Nein, nein, nein, das durfte einfach nicht wahr sein! Sie hatte sich doch tatsächlich in ihren Käpt'n verliebt! Minutenlang saß Nami regungslos da. Dann zauberte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Wieso auch nicht? Verliebtsein war nichts Schlimmes! Und es zu bekämpfen war viel anstrengender als es einfach zuzugeben! Endlich hatte sie ihre gute Laune zurück und beschloss schließlich ins Hotel zu gehen. Dort wollte sie noch ein bisschen entspannen. In der Eingangshalle der Wellnessoase angekommen, stockte sie zuerst. Niemand geringer als Ruffy stand an der Rezeption und sprach mit einem Angestellten. Namis freute sich riesig ihn zu sehen, der Tag wurde nach ihrem Gefühlstief jetzt anscheinend immer besser! „Ruffy!“ Er drehte sich um. Nami hatte ein Grinsen oder Überraschung auf seinem Gesicht erwartet, aber man konnte nicht sagen, was er gerade fühlte. Das kam ihr irgendwie seltsam vor, aber wieder ignorierte sie es. „Was machst du hier?“ Keine Antwort. Er starrte den Boden an. Der Navigatorin war sein Verhalten nicht mehr geheuer. „Komm mit“, sie nahm seine Hand und ging mit ihm auf ihr Zimmer. Dort deutete sie mit ihrem Kopf Richtung Bett und Ruffy setzte sich. Sie selbst zog zuerst die Vorhänge zurück und öffnete das Fenster, bevor sie sich auch setzte. „Ruffy, was ist los? Du bist in letzter Zeit ziemlich still und verschlossen. Du redest mit niemanden mehr.“ Wieder keine Antwort. „Bitte rede mit mir!“, anfangs hatte sie sich gefreut ihn zu sehen, aber das erste Treffen nach Tagen verlief ganz anders als sie sich es gewünscht hatte. Gerade wollte Nami ihre Bitte wiederholen, als Ruffy das Wort ergriff und im selben Moment aufstand. „Ich hätte nicht herkommen sollen, es tut mir Leid. Ich weiß, wie gerne du Urlaub machen wolltest. Alleine. Ich werde wieder verschwinden...“, er ging bis zur Tür, blieb dann aber abrupt stehen, „Es ist nur...“ „Ja?“ „Scheiße, ich hab dich so vermisst! Als du verkündest hast, dass du alleine Urlaub machen willst, hätte ich es dir am liebsten verboten. Ich kann nicht einen Tag ohne dich sein...“, er klang regelrecht verzweifelt, schüttelte dann den Kopf, bereute anscheinend seine Worte, „Vergiss bitte alles, was ich gesagt habe!“ Schnellen Schrittes ging er zum Zimmer hinaus und verschwand. „Ruffy...“ Nami war total geschockt. Nie hätte sie gedacht, dass es ihn etwas so Banales wie Urlaub bzw. Zeit alleine so fertig machen würde. Es dauerte einige Minuten bis sie alles verarbeitet hatte, dann stand sie auf, schnappte ihre Tasche und verließ zum zweiten Mal an diesem Tag das Hotel. Sie musste ihn finden. Das war leichter gesagt als getan, da sie keine Ahnung hatte, wo er sich in den letzten Tagen aufgehalten hatte. Nami lief kreuz und quer durch die Stadt, fand ihn aber nirgends. Schließlich stand sie vor dem Eingangstor zu dem Park, in dem sie heute schon gesessen hatte. Sie wusste aus irgendeinem Grund, dass sie, wenn er hier nicht war, sie ihn heute nicht mehr finden würde. Und wenn das passieren würde, würde sie den Mut ihn auf die gerade geschehene Sache anzusprechen, nicht mehr aufbringen. Langsamen Schrittes betrat sie den Schotterweg, der sich durch den ganzen Park zog. Von ihrem Zimmer hatte sie gesehen, dass es in der Mitte der Grünanlage einen Springbrunnen gab. Dort wollte sie zuerst nachschauen. Als der Brunnen in Sichtweite kam, konnte Nami es nicht fassen. Er saß doch tatsächlich am steinernen Rand und ließ eine Hand ins Wasser hängen. Die Navigatorin war fasziniert von der Idylle, die ihn umgab. Hier im Herzen des Parks waren alle Geräusche der Stadt erloschen. Sie näherte sich leise, wollte ihn jedoch nicht erschrecken. „Ruffy...?“ Er hob langsam seinen Blick, „Hi..“ und schaute im nächsten Moment aber wieder den kleinen Wellen innerhalb des Beckens zu. Nami setzte sich neben ihn, „Lass uns reden.“ Wieder einmal keine Antwort, aber die Navigatorin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie wollte das durchziehen. „Schau mich an.“ Er tat wie geheißen. „Es ist okay, wenn du mich vermisst. Es ist okay, wenn du nicht alleine sein willst.“ „Aber...“ „Nichts aber“, Nami konnte auf einmal genau verstehen, wie er sich fühlte, „Es stimmt, als Käpt'n hast du Verantwortung und musst oft stark sein. Aber du kannst auch Schwäche zeigen. Und wenn es dich mitnimmt, alleine zu sein, ist das auch okay. Ganz nebenbei hab ich dich auch vermisst.“ Sie lächelte, „Ich hätte nie gedacht, dass ich euch alle schon nach zwei Tagen alleine so vermissen würde!“ Nami musste lachen, es war auch wirklich zu blöd. Zuerst hatte sie sich nach Ruhe gesehnt und dann konnte sie nicht mal Urlaub machen ohne andauernd an die anderen zu denken. Ruffy ließ sich durch ihr Gelächter anstecken. Es stimmte, er hasste es alleine zu sein, aber er hätte wissen müssen, dass er bald wieder mit seinen Freunden zusammen sein konnte. „Vergiss nicht, ich lass dich nie alleine, Ruffy“, sagte Nami, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Sie umarmte ihn und zusammen gingen sie noch Stunden im Park spazieren. Und nach zwei Tagen voller Zweisamkeit statt Einsamkeit, schlenderten sie Hand in Hand zum Hafen um sich mit den anderen zu treffen. Kapitel 10: Silvester --------------------- 1.Der OneShot spielt nicht in der One Piece Welt, sondern in einer kleinen (europäischen) Stadt in *Land einfügen* ! 2.Maroni sind Maronen! ____________________ *Noch zwei Stunden bis Mitternacht.. Nami band den Schal fester um ihren Hals. Jedes Jahr zu Silvester war es eiskalt und jedes Mal fror sie fast zu Tode. Als die junge Frau aufschaute, sah sie ihre Freunde schon. Sie winkte und lächelte. „Nami! Endlich!“, rief Zorro. „Sorry, dass ich mich verspätet habe, wird nicht wieder vorkommen...Versprochen!“ „Okay, dann mal los!“ Zorro ging los Richtung Hauptplatz und Nami folgte ihm gemeinsam mit Robin, Sanji, Chopper, Lysop und Franky. Erst jetzt viel der Orangehaarigen auf, dass jemand fehlte.. „Hey Robin!“ „Ja?“ „Wo ist eigentlich Ruffy? Wollte er nicht auch kommen?“ „Ja, aber er hat vorhin angerufen und gemeint, er braucht noch etwas Zeit. Wir sollen schon mal vorgehen..“ „Hat er auch gesagt, wieso er sich verspätet?“ „Nein, hat er nicht. Wir haben uns auch gewundert. Zorro hat ihn auch gefragt, aber er gab ihm keine Antwort.“ „Seltsam...“ „Ja, etwas. Aber wir werden ja sehen. Vielleicht sagt er es uns nachher.“ „Bestimmt.“ *Noch eine Stunde.. Die junge Frau atmete den Duft des Punsches tief ein. Wie sie dieses heiße Getränk liebte! Außerdem freute sie sich, dass der Becher ihren Händen Wärme spendete. Sie sah sich um. Der Advent war schon vorbei, doch der Hauptplatz war immer noch mit kleinen Weihnachtskugeln dekoriert. Auch die kleinen Stände mit Keksen, Maroni, Tee und Punsch waren noch nicht verschwunden. Die Besitzer hofften wahrscheinlich auf ein bisschen Geschäft am Silvesterabend und das lohnte sich. Viele Menschen tumelten sich hier und warteten auf Mitternacht. Nur einer nicht – Ruffy war noch immer nicht aufgetaucht. Langsam wurde Nami unruhig. Sie wollte den Jahreswechsel nicht ohne ihn feiern. Einerseits war er ihr wichtig und andererseits...vielleicht könnte sie ja einen Kuss abstauben? *Noch eine halbe Stunde.. „Wollen wir los?“, fragte Chopper in die Runde, „Sonst kommen wir vielleicht nicht rechtzeitig an.“ Die Freunde wollten zu Mitternacht oben auf dem kleinem Hügel gleich außerhalb der kleinen Stadt sein, um von dort das Feuerwerk besser sehen zu können. Alle stimmten dem Jüngeren zur, nur Nami nicht, die sich noch einmal genau umsah und sich wünschte, sie würde Ruffy endlich in der Menge entdecken. „Nami?“ „Ja?“, sie schaute zu Robin und bemerkte, dass alle anderen schon gegangen waren, nur die Ältere hatte auf sie gewartet. „Keine Angst, er kommt noch, vertrau mir“, redete Robin der anderen lächelnd zu. Nami lächelte zaghaft zurück und hoffte, dass ihre Freundin Recht hatte. *Noch eine viertel Stunde.. Nervös klopfte Nami mit ihrem Fuß auf den Boden. „Komm doch endlich!“, flehte sie Ruffy in Gedanken an. Bald hielt sie es nicht mehr aus. Wo steckte er überhaupt? *Noch fünf Minuten.. Die junge Frau hatte es aufgegeben zu hoffen. Es waren nur noch ein paar Minuten bis Mitternacht. Wieso sollte er noch kommen? Die Tatsache, dass sie nicht einmal wusste, wo er war, ärgerte sie. *Noch eine Minute.. Nami hob den Blick von ihrer Uhr. Es war zu spät – ER war zu spät! Seufzend drehte sie sich zu den anderen um, als sie plötzlich ein Sektglas vor die Nase gehalten bekam. Sie nahm es und bemerkte erst dann, wer es ihr gegeben hatte. „Wo warst...?“ Er legte ihr den Finger auf den Mund um sie zum Schweigen zu bringen. „Unwichtig. Frohes neues Jahr, Nami!“ Er zog den Finger weg, nahm ihr Kinn in seine Hand und küsste sie zärtlich. Im Hintergrund schlug die Turmuhr Mitternacht, freudige Rufe waren zu hören und das Feuerwerk ging los. Erst nach einigen Minuten trennten sie sich wieder. „Frohes neues Jahr, Ruffy!“ Kapitel 11: Langeweile & Wie Man Sie Bekämpft --------------------------------------------- Aus Langeweile entstanden (; _________________________________ Gelangweilt schwiegen sich die beiden Frauen an. „Und jetzt?“, fragte Nami Robin. „Keine Ahnung...“ Beide seufzten. Ihnen war schon seit mehr als einer Stunde langweilig, aber sie fanden sich einfach nichts, was sie machen konnten. Normalerweise würden die Frauen zu dieser Tageszeit an Deck sitzen, entspannen, lesen und sich unterhalten. Aber einerseits regnete es und andererseits hatten sie auf genannte Aktivitäten nicht viel Lust. „Was wohl die anderen machen?“, fragte Robin. „Hm, keine Ahnung. Wollen wir nachschauen gehen?“ „Ja, gerne, so können wir wenigstens ein bisschen Zeit totschlagen!“, lächelte die Ältere. Langsam standen sie auf. Nami warf noch mal einen Blick in den Spiegel und Robin strich ihren Rock glatt. Dann verließen sie das Zimmer in Richtung Küche, wo oft am meisten los war. Doch an diesem Tag war die Küche komischerweise fast leer. Nur Sanji saß am Esstisch und blätterte einige Kochbücher auf der Suche nach neuen Rezepten und Kreationen durch. „Hallo, ihr Schönen! Wie geht es euch?“ „Gut, danke Sanji. Uns ist nur langweilig...“, antwortete Nami. „Setzt euch zu mir, dann mache ich euch etwas zu essen.“ Nami schaute zu Robin. Diese blickte zustimmend zurück. „Okay. Aber Tee genügt. Ich habe keinen Hunger“, fügte sie dann noch dazu. „Ja, ich will auch nichts essen.“ „Gerne, ganz wie ihr wollt“, Sanji stand auf und ging zur Küchenzeile um eine Kanne Tee zu kochen, „Und? Gibt es irgendwas Neues?“ „Eigentlich nicht.“ Nach ein paar Minuten war der Tee auch schon fertig und der Smutje kam mit drei Tassen des dampfenden Getränks an den Tisch. „Das Wetter ist furchtbar“, kommentierte Nami, die aus dem Fenster blickte, „Hoffentlich beruhigt es sich bald wieder!“ „Ich hoffe es auch“, stimmte Robin ihr zu. Sanji nickte. Die drei unterhielten sich ein bisschen über verschiedene Dinge, aber diese waren hauptsächlich belanglos. Nachdem sie ihren Tee getrunken hatten, ließen sie Sanji mit seinen Kochbüchern wieder alleine. Im Gang blieben sie kurz stehen und lehnten sich an die Wand. „Hm, wirklich von der Langweile befreit hat uns das Gespräch nicht, oder?“, kommentierte Nami. „Nein. Leider!“ „Und jetzt?“ Die beiden schwiegen sich an, hatten keine Ahnung, wie sie sich beschäftigen könnten. Plötzlich öffnete sich am Ende des Ganges eine Tür und Chopper kam aus seinem Zimmer. „Hey, ihr beiden. Was macht ihr?“ „Gar nichts. Uns ist langweilig!“ „Kommt doch einfach mit mir mit!“ „Wohin gehst du denn?“, fragte Robin. Ihre Neugier war geweckt. „Lysop und Franky bauen an neuen Dingen und haben mich gefragt, ob ich ihnen helfen will. Über weitere helfende Hände würden sie sich sicher freuen!“ „Naja, ich weiß nicht so recht. Sachen bauen?“, Nami war skeptisch. „Es ist so toll, Nami! Es wird dir sicher Spaß machen!“, versuchte der kleine Elch sie zu überzeugen. Sie war sich immer noch nicht sicher, aber da keine andere Beschäftigung in Sicht war, wollte sie einfach mal mitmachen. „Na gut.“ „Jippie!“, Chopper freute sich, nahm sie an der Hand und zog sie Richung Werkstatt. Robin folgte ihnen mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Dort angekommen, sahen sie Lysop und Franky über einen Plan grübeln. Dieser lag auf einem Tisch, um den, überall verstreut, Werkzeug, Papier und Stifte lagen. Nami zog missbilligend eine Augenbraue hoch. Ihr Arbeitszimmer würde man niemals so unaufgeräumt und chaotisch auffinden. „Hallo, Mädels!“, rief Lysop. „Hallo, was baut ihr gerade?“ „Wir wollen das Soldier Dock System erweitern und verbessern. Und zusätzlich sollten einige allgemeine Dinge am Schiff repariert werden..!“, antwortete Franky. Nami warf Robin einen Blick zu, den die Ältere problemlos deuten konnte. Die Navigatorin hatte keinerlei Interesse daran, in der Werkstatt zu bleiben. „Ich glaube, wir können euch da nicht so behilflich sein. Wir werden wieder verschwinden! Viel Spaß beim Tüfteln!“, verabschiedete sich Robin. „Okay! Bis später!“, riefen die drei Bastler ihnen hinterher, als die Frauen die Werkraum verließen. Wieder standen die beiden auf dem Flur. Nach ein paar Minuten, in denen sie den Boden angeschwiegen und ihren eigenen Gedanken nachgehangen hatten, sah Robin Nami an. Die Navigatorin verstand so wie die Ältere in der Werkstatt. „Gehen wir! Die beiden können uns nicht einfach rauswerfen“, meinte die Jüngere bestimmt. Robin nickte entschlossen. Sie gingen den Gang entlang bis zu der Zimmertür der Männer. Nami legte die Hand an die Türklinke, zögerte aber. Sie schaute zu Robin, die noch einmal auffordernd nickte. Die Navigatorin öffnete die Tür und trat ins Zimmer. Robin folgte ihr. „Was macht ihr hier?“, Zorro saß zusammen mit Ruffy auf dem Sofa, „Habt ihr unser Gespräch von vorhin schon vergessen?“ „Nein, wir können uns noch erinnern. Ihr meintet, dass ihr nicht wollt, dass wir dauernd bei euch sind und ihr mal auch Zeit alleine, unter Männern, verbringen wollt und bla bla bla“, Nami verdrehte die Augen, „Das Problem ist nur, dass wir damit nicht einverstanden sind!“ Sie lächelte, „Uns ist einfach langweilig ohne euch.“ Alle vier mussten grinsen. „Na komm“, Ruffy nahm Nami bei der Hand und zog sie auf seinen Schoß. „Yippie!“, sie freute sich und küsste ihn leidenschaftlich. Auch Robin ließ sich bei Zorro nieder, der seinen Arm um sie legte und ihr einen langen Kuss gab. „So? Langeweile besiegt?“, fragte Ruffy. „Klar doch!“, antworteten die Mädchen im Chor und lachten. Kapitel 12: Wäsche Waschen Mit Folgen ------------------------------------- Für diesen OneShot gibt es ein passendes Bild in der Charakterbeschreibung (: ___________________________________________________________________________________________________ „Hast du noch schmutzige Wäsche? Wenn ja, kann ich sie mit meiner mitwaschen“, fragte Nami Robin. „Hm, warte, ich schau schnell nach“, sie ging hinüber zu dem Stuhl, über den sie einige Kleidungsstücke gelegt hatte und schaute diese durch. „Kannst du den mitnehmen?“, sie hielt der Jüngeren einen dunkelblauen Rock hin. „Ja, klar!“, sie nahm ihn entgegen und legte ihn zu ihren Sachen, die sie schon in den Wäschekorb gegeben hatte. „Danke.“ Nami verließ das Zimmer und ging ins Badezimmer, wo die Waschmaschine stand. Sie stopfte alle Kleider, Röcke, Tops und Hosen hinein, merkte dann aber, dass die Maschine längst noch nicht voll war. Sie hörte Sanji schon sagen, dass das doch Wasserverschwendung wäre, sie nur zur Hälfte gefüllt einzuschalten.. Darum erbarmte sich die Navigatorin und ging mit ihrem leeren Korb zu den Männern. Sie klopfte und wurde von Zorro empfangen. „Habt ihr noch Wäsche zu waschen? Die Maschine ist noch nicht voll..!“ „Dunkel oder hell?“, fragte der Schwertkämpfer sofort. Die junge Frau musste sich erst einmal wundern, dass Zorro wusste, dass man Kleidung beim Waschen nach Farben sortierte. „Ähh..dunkel.“ „Mal schauen..“, er ging nun erst ins Zimmer. Nami folgte ihm. „Hey, Jungs. Nami lässt fragen, ob ihr noch dunkle Kleidung zu waschen habt.“ Ruffy, Sanji, Franky, Lysop und Chopper schauten auf. Bis jetzt hatten sie nicht bemerkt, dass sie da war. „Oh, hi Nami!“, rief der Käpt'n freudig. „Hi“, sie lächelte. „Hier! Danke für's Waschen!“, Chopper hielt er eine seiner kleinen Hosen hin. „Gerne.“ Als nächstes nahm sie auch noch eine Latzhose und ein T-Shirt von Lysop und ein Hemd von Sanji entgegen. Franky hatte nichts zu waschen. „Ruffy?“ „Moment noch..“ Nami schaute skeptisch zu ihren Käpt'n. Er kniete vor seinem Schrank und warf sämtliche Kleidungsstücke hinter sich in den Raum, als würde er etwas Bestimmtes suchen. Die Navigatorin wurde langsam ungeduldig und wollte gerade anfangen zu schimpfen, als die Tür aufging. „Robin-Schatz, was gibt es?“, fragte Sanji sofort. „Nami? Ich bräuchte dich kurz. Es geht um den Kurs, ich bin mir nicht sicher, ob wir noch richtig sind...“ „Ich komme, Robin. Ich lasse den Korb da, Ruffy, tu alle deine schmutzigen Sachen hinein, ich hole ihn nachher.“ „Ist gut“, kam es aus dem Schrank heraus, in dem er mittlerweile fast verschwunden war. Leicht genervt verdrehte Nami die Augen und folgte dann Robin aufs Deck. Nach einer viertel Stunde kam die Navigatorin wieder zurück. Tatsächlich waren sie leicht vom Kurs abgekommen, aber das Problem war innerhalb weniger Minuten gelöst gewesen. Im Zimmer war nur noch Ruffy anwesend. „Ist alles drin?“ „Ja, danke, Nami, für die Geduld!“, er setzte ein Grinsen auf, bei dem Nami sofort vergaß, wieso sie eigentlich wütend auf ihn gewesen war. Sie lächelte zurück und ging dann endlich ins Badezimmer um die Wäsche zu waschen. Dort angekommen leerte sie den Korb Stück für Stück bis sie plötzlich auf ein Kleid stieß. „Was ist das für ein Kleid? Es ist wunderschön, aber es gehört weder mir noch Robin, da bin ich mir sicher!“, wunderte sie sich. Das Kleid war dunkelrot, hatte einen tiefen Ausschnitt und musste als Neckholder gebunden werden. Weiters war das Bein weit ausgeschnitten, sogar bis zur Hüfte. „Trägt etwa jemand von den Jungs heimlich Frauenkleider?“ Sie musste lachen bei dem Gedanken. Nami nahm sich vor, demnächst einfach zu fragen, wem es gehörte und stopfte weiter Kleidung in die Maschine. Plötzlich nahm sie einen Geruch wahr, den sie zuerst nicht einordnen konnte. Sie wusste, dass sie ihn kannte, irgendwo schon mal gerochen hatte, sie verband ihn auch mit etwas Positiven. Nami liebte diesen Geruch. Woher kam er? Sie wollte gerade das T-Shirt, das sie in der Hand hielt, in die Waschmaschine stecken, als ihr auffiel, wem es gehörte. Ruffy. Und von ihm ging auch dieser Duft aus. Eine Mischung aus Parfum, Aftershave und einer dezenten Note von Schweiß, der das ganze männlicher duften ließ. Namis Gesicht rötete sich. Sie wurde doch nicht gerade von Ruffys Duft schwach? Wie konnte das sein? Schnell steckte sie das T-Shirt in die Maschine, die restlichen Sachen hinterher, stellte sie an und lief aus dem Bad. Dass sie die anderen wegen dem Kleid fragen wollte, hatte sie schon wieder vergessen.. In den nächsten Tagen musste sie immer wieder an diese kleine Begebenheit im Badezimmer denken. Ruffy machte es nicht besser, wenn er dicht neben ihr stand oder saß und sie seinen Geruch inhalieren musste. Aber andererseits genoss sie es auch und langsam wurde ihr klar, dass sie wohl ein bisschen verliebt in ihren Käpt'n war. Immerhin machte sie kein anderer Duft so träumerisch und glücklich. Obwohl sie sich Tag für Tag ihrer Gefühle bewusster wurde, wollte sie sich Zeit lassen, bis sie es ihm sagte. Einen Monat später stand Weihnachten an. Nami dachte nun fast ausschließlich an Ruffy und wollte ihn immer in ihrer Nähe haben. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich so intensiv verlieben würde.. Am Weihnachtsabend, nachdem alle gegessen hatten, schlug Lysop vor, die Geschenke auszupacken. Die Idee fand regen Anklang und jeder verteilte seine Gaben an die anderen. Alle freuten sich riesig, nur Nami war enttäuscht, als sie bemerkte, dass Ruffy sämtliche seiner Geschenke vergeben hatte, aber sie noch keines von ihm bekommen hatte. Jedoch wollte sie nicht, dass er oder jemand anderes ihr etwas anmerkte, deshalb ging sie hinaus aufs Deck und betrachtete den Vollmond. „Toll! Es ist Weihnachten, Vollmond und ich stehe hier alleine mit vermiester Stimmung“, sagte sie leise mit Ironie in der Stimme zu sich. „Du hast recht, es ist Weihnachten und der Mond schaut diese Nacht echt toll aus. Aber du bist nicht allein...“, Nami wirbelte herum und fand sich Ruffy gegenüber wieder. „Ruffy..“ „...und wieso du miese Stimmung hast, verstehe ich nicht“, er lächelte und sie wusste, dass sie ihm aufklären musste. „Naja...ich fand es nur schade, dass ich vorhin nichts von dir bekommen habe“, sie traute sich nicht, ihm in die Augen zu sehen und schaute deshalb lieber auf den Boden. „Tja, aber der Abend ist ja noch nicht vorbei!“ Nami schaute überrascht auf, „Was soll das bedeuten?“ Erst jetzt bemerkte sie, dass er seine Hände hinter seinem Rücken hatte. „Das soll bedeuten, dass ich dir dein Geschenk geben wollte, wen die anderen nicht dabei sind. Hier, bitteschön. Frohe Weihnachten, Nami!“, er zog ein mittelgroßes, flaches Geschenk hervor. Das cremefarbene Papier war mit einer roten Schleife verziert. Schon die Verpackung war sehr geschmackvoll, besonders für Ruffy. Was wohl drin war? Mit Zeigefinger und Daumen zog sie sanft an dem Band und löste es. Vorsichtig riss sie das Papier von der Schachtel, die sich darunter versteckte. Oben auf lag ein zusammengefalteter Zettel. Zögernd sah sie Ruffy an, der nur nickte. Sie nahm den Zettel, faltete ihn auseinander und las die Botschaft. - Danke für's Waschen! Ruffy. - Nami wunderte sich noch mehr. Der Käpt'n musste lachen, als er ihr fragendes Gesicht sah. „Pack aus, dann weißt du, was es zu bedeuten hat!“ Die Navigatorin hielt es nun kaum mehr aus. Was hatte das alles zu bedeuten? Sie legte den Zettel weg und hob den Deckel von der Schachtel.. „Oh mein Gott...Ruffy!“ „Gefällt es dir?“ „Natürlich!“, sie fiel Ruffy um den Hals, „Es ist wunderschön!“ „Du bist wunderschön..“, antwortete der Käpt'n und küsste seine Navigatorin im Mondlicht. Kapitel 13: Neugier ------------------- Ruffy schlenderte gedankenverloren über das große Deck der Thousand Sunny. Die Sonne schien so hell und warm vom Himmel, dass sich die Crewmitglieder ihre kürzesten und knappsten Klamotten angezogen hatten. Auch der Käpt’n selbst, dem das Gras die nackten Füße kitzelte und der nur mit einer Badehose herumspazierte. Lässig lehnte er sich an die Reling neben der Galionsfigur und sah auf die Wellen hinunter. Plötzlich blendete ihn ein Sonnenstrahl, der von einem kleinen Gegenstand, der auf dem Wasser trieb, reflektiert wurde. „Hm?“, Ruffy war neugierig, was es war und dehnte seinen Arm. Fast hatte er das winzige Ding erwischt, doch schon eine Sekunde später war es durch eine kräftige Welle ein paar Meter weitergetragen worden. Der Käpt’n lehnte sich weiter über die Reling um es dieses Mal zu erwischen, doch verlagerte er sein Gewicht falsch und fiel kopfüber ins Wasser. „Waa..!“ Nami, nur mit einem knappen Bikini bekleidet, kam aus der Küche und schlürfte genüsslich an ihrem Cocktail, als sie Wasser spritzen hörte. „Was war das?“ Neugierig ging sie weiter und wollte unbedingt wissen, was das Geräusch verursacht hatte. Sie näherte sich der Galionsfigur, da sie glaubte, es wäre aus deren Richtung gekommen. Die Navigatorin lehnte sich über die Reling und entdeckte voller Schrecken einen Strohhut auf der Wasseroberfläche, der ihr sehr bekannt vorkam. Paralysiert glitt ihr das Cocktailglas aus der Hand und zerschellte am Boden. Der Inhalt rann über die Planken hinweg, aber sie bekam es kaum mit. Blitzschnell streifte sie ihre Flip-Flops ab und kletterte auf die Reling. Nami atmete noch einmal tief ein, bevor sie ins kalte Meer sprang. Nach minutenlangem Suchen tauchte sie ein weiteres Mal unter und entdeckte endlich ihren Käpt’n. Sie schwamm auf ihn zu. Wie erwartet war er nicht mehr bei Bewusstsein. Kurz sammelte Nami ihre Kräfte bevor sie ihn am Oberarm packte und versuchte an die Oberfläche zu gelangen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht, da sie das Gewicht zweier Menschen tragen musste und ihr langsam aber sicher die Kräfte ausgingen. Gerade als ihr die Luft wegblieb, gelangte sie an die Oberfläche und rief nach Hilfe. Zorro hatte an den Mast gelehnt geschlafen als er durch einen Hilferuf aufgeschreckt wurde. Sofort sprang er auf und sah sich um. Erst jetzt bemerkte er die Sauerei neben der Galionsfigur. Überall lagen Scherben, Früchte und eine orange Flüssigkeit breitete sich über die nahe liegenden Planken aus. Er lief darauf zu und sah über die Reling. Er erschrak als er Nami erkannte, die versuchte sich selbst und Ruffy an der Wasseroberfläche zu halten. „Halte durch. Ich helfe dir!“, rief Zorro und ließ die Strickleiter zu der Navigatorin hinunter. Sie hielt sich daran fest und wartete bis der Schwertkämpfer den Käpt’n aus dem Wasser gefischt hatte und sicher an Deck verfrachtet hatte. Dann kletterte sie die Leiter hinauf und brachte ein knappes „Danke“ hervor, bevor sie selbst ohnmächtig wurde… … … … … Ruffy öffnete langsam die Augen und musste sich erstmal einige Minuten umschauen bis er erkannte, dass er in Choppers Arztzimmer war. „Was ist passiert...?“ Nur langsam kam die Erinnerung zurück. Er hatte doch dieses silberne, glänzende Etwas im Wasser entdeckt. Und dann? Wahrscheinlich war er wieder einmal ins Meer gestürzt. Aber wer hatte ihn diesmal gerettet? Vorsichtig setzte Ruffy sich auf und schaute sich nochmals um. Was er sah, gefiel ihm gar nicht. „Nami!“ Unüberlegt sprang er auf, schwankte kurz und lief hinüber zum zweiten Bett im Raum. Hatte sie ihn etwa gerettet? Was, wenn ihr etwas passiert wäre? An diese Möglichkeit wollte er gar nicht denken. Er setzte sich an den Bettrand, sprach sie noch einmal an und dieses Mal zeigte es auch Wirkung. Langsam öffnete sie die Augen. „Ruffy?“ „Ja, ist alles okay mit dir?“ „Ich denke schon...“, nur mühsam setzte sie sich auf, „Aber viel wichtiger ist: Wie geht es dir?“ Sie sah ihn fragend an. Er lächelte. „Mir geht’s gut. Dank dir.“ Sie lächelte zurück. „Danke!“, er umarmte sie. „Kein Problem...“, wie in Trance schlang sie ihre Arme um seinen Hals. Sie genoss es jedes Mal von ihm umarmt zu werden. Ruffy vermittelte ihr immer Geborgenheit und Schutz. Sie schwiegen einige Minuten, dann brach die Navigatorin die Stille. „Es ist ja nicht so, als hättest du mich noch nie vor meinem sicheren Tod gerettet...“ Die beiden lösten sich langsam und Ruffy deutete Nami ein bisschen zu rücken. Er setzte sich neben sie und legte seinem Arm um ihre Schulter. Die Navigatorin lehnte ihren Kopf an seine Brust. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Kapitel 14: Someone To Miss --------------------------- Die nächsten drei OneShots, die ich hier veröffentliche, gehören eigentlich zusammen, man kann sie aber auch einzeln lesen, zumindest die ersten beiden. Hier nun der 1.Teil - "Someone To Miss". Das Lied heißt "Der Weg" und ist von Herbert Grönemeyer, der das Lied seiner toten Frau geschrieben hat. __________________ Er saß alleine in der Küche, spielte mit seinem leeren Wasserglas, drehte es um seine eigene Achse. Wieder und immer wieder. Nichts war zu hören. Nur gelegentlich kreischte eine der vielen Möwen, die über dem Hafen ihre Kreise zogen. Die anderen Crewmitglieder waren schon seit Langem in ihren Betten. Er stand auf, nahm seinen Strohhut, der die ganze Zeit neben ihm gelegen hatte und setzte ihn auf. Das Glas stellte er in die Abwasch. Irgendjemand würde es bei Gelegenheit säubern und wegräumen. Er lehnte sich an die Küchenzeile und seufzte. ..Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet. Hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt.. Sie war weg. Und das schon seit Monaten. ..Dein unbändiger Stolz. Das Leben ist nicht fair.. Wieso? Diese Frage spuckte schon seit so langer Zeit in seinem Kopf. Es war ein harter Kampf mit der Marine gewesen, aber das hieß nicht, dass es nicht möglich gewesen wäre, sie zu beschützen. Sie nicht an die Soldaten zu verlieren. Er wusste nicht einmal, ob sie noch lebte oder schon tot war. An diese letzte Möglichkeit wollte er nicht denken, jedoch schlich sie sich seit Kurzem immer öfter in seine Gedanken. Die Crew hatte sämtliche Inseln abgesucht, aber ohne Erfolg. Morgen würden sie auch diese Insel, an der sie gerade ankerten, verlassen. Wieder keine Spur von ihr. ..Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet. Hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt.. Er vermisste einfach alles an ihr. ..Dein sicherer Gang, deine wahren Gedichte, deine heitere Würde, dein unerschütterliches Geschick.. Aber er würde nicht aufgeben, sie zu suchen und wenn er mit seinen Freunden die Grand Line mehrmals umsegeln musste. ..Ich gehe nicht weg, hab' meine Frist verlängert, neue Zeitreisen, offene Welt, habe dich sicher in meiner Seele. Ich trage dich bei mir bis der Vorhang fällt. Ich trage dich bei mir bis der Vorhang fällt.. Er würde nicht aufgeben, auch wenn das vielleicht seinen Tod bedeuten würde. (Der Weg – Herbert Grönemeyer) Kapitel 15: Someone To Cry For ------------------------------ Hier der 2.Teil! Das Lied heißt "In Unmittelbarer Ferne" und ist von den Sportfreunden Stiller! _________________ „LASST MICH SOFORT HIER RAUS!“, Nami schrie sich die Seele aus dem Leib. Seit Monaten wurde sie von der Marine festgehalten. Sie erhofften sich Informationen über die Strohhutbande – was sie gemacht hatten, aber auch was ihre Pläne waren. Blöd nur, dass Ruffys Crew nie irgendwelche Pläne hatte und jedes Mal spontan an Gegner und in neue Abenteuer geriet. Und auch wenn es irgendwelche gegeben hätte, hätte Nami nichts gesagt. Lieber wäre sie gestorben. Die Navigatorin hörte auf, die Soldaten anzuschreien. Es würde sowieso nichts bringen. Verzweifelt lehnte sie sich an die Gefängnismauer und rutschte an ihr hinunter bis sie auf dem Boden saß. Sie bettete ihre Arme auf ihre Knie und legte den Kopf darauf. Sie vermisste ihre Freunde. Sie vermisste ihn. ..Deine Duft, deine Augen, deine Haut und dein Mund.. Was er wohl gerade machte? Dachte er an sie? ..Was du wohl gerade so machst? Ob du an mich denkst, dabei traurig bist oder lachst? Ich für meinen Teil stehe hier und du fehlst mir.. Wann würde sie hier endlich rauskommen? Würde sie überhaupt jemals wieder frei sein? Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er hier auftauchte und sie wieder aufs Schiff bringen würde.. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie wollte das hier nicht mehr. Sie wollte weg. Weg von hier, hin zu ihm. Plötzlich wurde es dunkel in der Zelle. Nami erschrak, obwohl es doch jeden Abend so war. Um eine bestimmte Uhrzeit ging das Licht aus, was für die Navigatorin meistens bedeutete, dass sie sich hinlegte und versuchte wenigstens ein bisschen zu schlafen. ..Das Licht geht aus, ich wünsch mir selbst 'ne gute Nacht. Ein Blick zurück, egal, ich lass es gerne sein, die Aussicht auf dich lädt mit weit Sehenswerterem ein.. Vielleicht würde sie ja sogar von Ruffy träumen.. (In Unmittelbarer Ferne – Sportfreunde Stiller) Kapitel 16: But Noone To Separate Us ------------------------------------ So, hier der 3. und letzte Teil dieser OneShot-Trilogie! Das Lied heißt "Wie Lange Müssen Wir Noch Warten?" und ist ebenfalls von den Sportfreunden Stiller. _____________________________________ „RUFFY!“ Der Käpt'n schlug die Augen auf. Er war in der Küche eingeschlafen. „Was'n los, Chopper?“, murmelte er verschlafen vor sich hin. „Lysop hat eine Marinebasis ausgemacht. Eigentlich dachten wir, es gibt hier keine..“ „WAS?“, der Käpt'n war sofort hellwach. „Ja, wir...“ Chopper konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen, da der Schwarzhaarige schon aufgesprungen und aufs Deck gelaufen war. „WO?“, rief er zu Lysop hinauf ins Krähennest. „Dort, im Nordwesten der Insel!“, kam die Antwort. Bevor irgendjemand reagieren konnte, war der Käpt'n vom Schiff gesprungen und eilte in die gezeigte Richtung. ..Wie lange sollen wir noch warten bis wieder bess're Zeiten starten? Wie viel Zeit soll noch vergeh'n bis wir uns wieder seh'n?.. Ruffys Gedanken rasten. Sie drehten sich nur um Nami. Er hoffte so sehr, dass sie in diesem Marinestützpunkt war. Sämtliche Gefühle der letzten Monate stiegen in ihm hoch und trieben ihm die Tränen in die Augen. Ihm wurde klar, was er eigentlich schon die ganze Zeit gewusst hatte – er liebte Nami. ..Wie viel Zeit muss noch verstreichen bis wir uns die Hände reichen?.. Nami wachte durch einen Knall auf. Zuerst wusste sie nicht, wo sie überhaupt war, aber als es ihr bewusst wurde, sprang sie auf und rannte an die Gitterstäbe. Was hatte die Explosion ausgelöst? Oder wer? Könnte es sein, dass...? ..Wie lange müssen wir nun warten bis wieder bess're Zeiten starten?.. Nachdem Ruffy sich Zugang zur Marinebasis verschafft hatte, kämpfte er sich durch eine Schar an Soldaten, die jedoch nicht schwer zu besiegen waren. Er wusste aber, dass er sich beeilen musste, denn irgendein stärkeres Marinemitglied war sicher schon verständigt worden. Unentschlossen rannte er einfach den Hauptgang entlang. ..Wie viele Tage müssen denn verfliegen bis wir uns in den Armen liegen?.. Nami hörte, wie die Soldaten, die fast nie von ihrem Gefängniseingang wichen, über den Tumult informiert wurden. Jemand soll in die Basis eingedrungen sein.. Die Navigatorin fing an zu lächeln. Das konnte nur Ruffy sein! ..Plötzlich weiß ich, plötzlich weiß ich ganz genau, was ich will.. Ein weiterer, aber nicht so lauter Knall am Ende des Ganges ließ die Soldaten aufschrecken. Innerhalb weniger Sekunden lagen sie alle bewusstlos am Boden und die Gitterstäbe zu Namis Zelle waren zerbrochen.. „Ich verspreche dir, Nami, dir wird nie wieder irgendwas passieren“, meinte Ruffy. Er schritt auf seine Navigatorin zu, wischte ihr die Tränen aus den Augen und küsste sie sanft. Sie umarmten sich. „Ruffy...“ ..Wie viel Tage müssen denn verfliegen bis wir uns in den Armen liegen?.. (Wie Lange Müssen Wir Noch Warten? - Sportfreunde Stiller) Kapitel 17: Ein Perfekter Tag ----------------------------- Dieser OneShot besteht aus zwei Teilen, die beide in diesem Kapitel enthalten sind. Sie sind aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. _________________ - Namis perfekter Tag - Die Regentropfen klopften sanft an das Bullauge. Wie hypnotisiert beobachtete Nami das Wasser, das am Glas entlang rann. Nur widerwillig löste sie ihren Blick und schaute stattdessen in den Spiegel, vor dem sie saß. Sie musste lächeln. Es war ein gemütlicher und entspannter Tag gewesen. Fast die ganze Zeit hatte die Crew in der Küche bzw. allgemein unter Deck verbracht. Richtig idyllisch und ruhig. Die Navigatorin gähnte und streckte sich. Besser konnte es kaum noch werden! Sie stand auf, machte ihre Nachttischlampe an, löschte dafür das große Licht in ihrem Zimmer. Der Raum war jetzt nur noch schwach beleuchtet. Die junge Frau ging zu ihrem Kleiderschrank, öffnete ihn und nahm eine kurze Hose und ein Top heraus. Langsam zog sie sich um, nichts sollte sie heute Abend noch unnötig stressen. Als sie fertig war, überlegte sie kurz. Robin war noch nicht da, aber irgendwie hatte sie den Verdacht, dass ihre Freundin heute nicht mehr in das Zimmer der beiden kommen würde... Wieder lächelte Nami. Auch sie würde diese Nacht hoffentlich nicht alleine in ihrem Bett schlafen müssen... Genau im richtigen Augenblick klopfte es und die Tür öffnete sich. Ruffy trat ein und schloss sie wieder hinter sich. „Hey, mein Engel“, er lächelte sein charmantestes Lächeln. „Hey“, sie schritt auf ihn zu, schlang ihre Arme langsam um seinen Hals und küsste ihn sanft auf seine Lippen. Er erwiderte den Kuss sofort. Die beiden lösten sich wieder voneinander, Ruffy ging zum Bett hinüber und legte sich hinein. „Ein perfekter Tag, nicht?“, er hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und lächelte träumerisch zur Zimmerdecke hinauf. Nami lachte leise. Nicht nur sie fand den heutigen Tag perfekt... Nachdem sie die Nachttischlampe ausgemacht hatte, legte sie sich neben Ruffy, kuschelte sich an seine Brust und hörte noch den Regentropfen am Bullauge zu, bevor sie in seinen Armen einschlief. - Ruffys perfekter Tag - Ruffy schüttelte seinen Kopf und das Wasser spritzte zu allen Seiten. Mit dem Handtuch rubbelte er noch einmal über seine Haare und schon waren sie so gut wie trocken. Er legte das Handtuch zur Seite, griff zu seinem T-Shirt, das farblich sogar gut zu seiner dunkelblau-karierten Boxershorts passte. Der Käpt'n putzte sich rasch die Zähne und dachte dabei an den vergangenen Tag. Das Wetter war nicht so toll gewesen, die meiste Zeit hatte es geregnet, aber dadurch hatte die Crew einen entspannten Nachmittag unter Deck verbracht. Normalerweise liebte er Action und Tumult, aber heute war die Idylle auf dem Schiff einfach das Richtige gewesen. Als er aus dem Badezimmer ging, kamen ihm Zorro und Robin Hand in Hand entgegen, die sogleich zusammen in dem Raum verschwanden, aus dem Ruffy gekommen war. Er musste grinsen, rief ihnen aber nichts hinterher. Gut gelaunt ging der Käpt'n in die Küche, wo er auf Sanji traf. „Noch wach, Sanji?“, fragte er. Dieser schaute von seiner Lektüre auf. „Ja. Nachdem die Küche fertig geputzt war, habe ich dieses Buch hier auf dem Tisch gefunden. Es gehört, glaube ich, Robin...“ „Und? Ist es interessant?“ „Ja, es ist nämlich kein klassisches Geschichtsbuch, es ist ein Buch, das sich humorvoll mit zwei Wissenschaftlern beschäftigt. Es heißt „Die Vermessung der Welt“...“, er lachte bei der Vorstellung, dass Robin auch Bücher zum Vergnügen las. Auch Ruffy musste lachen. „Und was machst du noch?“, fragte Sanji interessiert. „Ich wollte mir noch etwas zu trinken holen“, er ging hinüber zur Abwasch und ließ ein Glas mit Wasser volllaufen. „Und dann? Gehst du schlafen...?“, der Smutje grinste wissend. „Ja, wahrscheinlich schon“, Ruffy grinste frech zurück. „Aber ich nehme an, wir werden dich heute Nacht im Männerzimmer vermissen.“ „Davon gehe ich auch aus“, der Käpt'n musste wieder lachen. Schon lange hatte er sich nicht mehr so gut mit Sanji unterhalten. „Na gut, bis morgen Früh!“, verabschiedete sich der Schwarzhaarige, „Und noch viel Spaß beim Lesen!“ „Danke, gute Nacht!“ Ruffy ging aus der Küche und in Richtung von Namis und Robins Zimmer. Er klopfte, öffnete die Tür, trat ein und schloss sie wieder hinter sich. „Hey, mein Engel“, er lächelte. „Hey“, begrüßte ihn Nami, kam zu ihm herüber, schlang ihre schlanken Arme um seinen Hals und küsste ihn. Natürlich erwiderte er den Kuss leidenschaftlich. Nachdem sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten, ging er zum Bett hinüber und ließ sich dort nieder. Entspannt verschränkte er die Arme hinter dem Kopf, „Ein perfekter Tag, nicht?“ Nami lachte leise. Er wusste zwar nicht wieso, aber es war nicht wichtig. Solange sie glücklich war, war er es auch. Sie näherte sich dem Bett, schaltete die Lampe neben dem Bett aus und legte sich neben ihm. Der fruchtige Duft ihrer Haare wehte ihm leicht ins Gesicht. Wie er es liebte an Regentagen neben ihr zu liegen, ihren Duft wahrzunehmen und ihrer Körper nah bei seinem zu wissen. ___________________________________________ „Die Vermessung der Welt“ ist ein geniales Buch von Daniel Kehlmann. Unbedingt lesen !! (: Kapitel 18: From Me To You -------------------------- Dieser OneShot enthält keinen Liedertext, ist aber von "From Me To You" von den Beatles inspiriert. ________________ Leise schlich er den Gang hinunter. Er musste sich beeilen, durfte aber gleichzeitig nicht zu viele Geräusche machen, da er sonst vielleicht jemanden aufweckte. Endlich war er am Zimmer der Mädchen angekommen. Er drückte sein Ohr an die Tür, lauschte einige Minuten, hörte aber nichts, weder das Kratzen einer Feder noch das Rascheln von Buchseiten. Sie mussten also schlafen. Ganz langsam drückte er die Türklinge hinunter, öffnete die Tür und trat ein. Tatsächlich schliefen beide der Frauen ruhig in ihren Betten. Er lächelte. Wie selig sie dalagen. Kaum konnte man glauben, dass sie, wenn sie wach waren, so starke, selbstbewusste und teilweise auch temperamentvolle Frauen waren. Auf Zehenspitzen ging er hinüber zu Namis Bett, betrachtete die Navigatorin noch einen Augenblick und legte dann ein Päckchen auf ihren Nachtisch. Als er sich gerade umdrehen und gehen wollte, bewegte sich die Orangehaarige. War sie aufgewacht? Nein, sie drehte sich nur auf die andere Seite. Glück gehabt. Noch vorsichtiger als zuvor verließ er das Zimmer, schloss die Tür und begab sich selbst zu Bett. Am nächsten Morgen war die ganze Strohhutbande in der Küche zum Frühstück versammelt, nur die Navigatorin fehlte noch. „Hey, wo ist meine Nami-Maus? Hat sie mich nicht gehört, als ich nach euch gerufen habe?“, fragte Sanji unruhig. Robin trank einen Schluck von ihrem Kaffee, stellte die Tasse ab und antwortete, „Doch, sie hat dich gehört, aber sie packt noch ihr Geschenk aus.“ „Welches Geschenk? Wer wagt es meinem Mäuschen etwas zu schenken?“ „Keine Ahnung, wer so frech war“, lächelte Robin belustigt, „Aber heute Morgen, als wir beide aufwachten, lag auf ihrem Nachtisch ein Päckchen.“ „Wer war das?“, fragte Sanji aufgebracht die anderen männlichen Crewmitglieder. „Also, ich nicht“, meinte Zorro etwas mürrisch, „Wieso, bitte, sollte ich der was schenken?“ „Lysop? Chopper? Franky?“ „Nö, wir waren es auch nicht!“, meinte Chopper. Alle wendeten sich zu Ruffy um, der gerade zwei Spiegeleier im Mund hatte. Er schüttelte nur den Kopf und schaute unschuldig drein. „Komisch, aber irgendwer muss es doch...“ Plötzlich ging die Tür auf und Nami trat ein. Sie hielt ein wunderschönes Sommerkleid in die Höhe. „Wer von euch...?“, fragte sie nur. „Anscheinend keiner“, lächelte Robin, „Aber vielleicht finden wir es noch heraus.“ „Wer von euch es immer gewesen sein mag...Danke! Es ist toll!“, freute sich Nami trotz ihrer Verwunderung. Sie nahm Platz und das restliche Frühstück verlief ganz normal. Als die Crew fertig war, erhoben sich alle und verstreuten sich auf dem Schiff. Die Navigatorin nahm ihr Kleid, verschwand in ihr Zimmer und probierte es zum ersten Mal an. Es passte perfekt! Während sie sich im Spiegel betrachtete, fragte sie sich immer wieder, wer ihr das Kleid wohl geschenkt hatte und wer noch dazu einen so guten Kennerblick hatte um die richtige Größe auszuwählen… Den restlichen Tag beobachtete Nami ihre Freunde genau um vielleicht einen Hinweis darauf zu bekommen, wer der mysteriöse Schenker war, aber alle verhielten sich wie jeden Tag. Es ärgerte die Navigatorin zunehmend, dass sie es nicht wusste. Als es Abend wurde, grübelte sie immer noch, beschloss dann aber nicht mehr daran zu denken, sich einfach über das liebe Geschenk zu freuen und ihren Dienst als Nachtwächter anzutreten. Heute Nacht hatte er leichteres Spiel, da Nami als Wache eingeteilt war und er nur auf Robin aufpassen musste. Wieder schlich er sich zum Zimmer der beiden, lauschte kurz und trat dann ein. Er erschrak, als er bemerkte, dass die Archäologin wach auf ihrem Bett saß und ihn anscheinend erwartet hatte. „Wusste ich‘s doch“, lächelte sie. „Bitte verrat mich nicht!“ „Ich hatte nicht vor, irgendwas den anderen zu sagen. Es macht doch viel mehr Spaß den anderen zuzuschauen, wie sie sich wundern.“ Auch er lächelte. „Und was ist es diesmal?“ Er zog eine Box mit einer einfachen, silbernen Kette ohne jegliche Verzierung aus seiner Tasche. „Hübsch.“ „Den zweiten Teil zu diesem Geschenk gibt es erst später.“ „Da bin ich mal gespannt.“ Er ging hinüber zu Namis unbenutztem Bett und legte die Box mit ihrem Inhalt auf den Kopfpolster. „Bis morgen Früh!“, verabschiedete sich Robin. „Gute Nacht! Danke für deine Verschwiegenheit!“ „Gerne.“ Als die Navigatorin am nächsten Morgen in ihr Zimmer kam, staunte sie nicht schlecht, als sie ein weiteres Geschenk auf ihrem Bett fand. Vorsichtig nahm sie die Box und öffnete sie. Heraus fiel eine silberne Kette. Sie war schön, aber ganz ohne Verzierung...? Nami musste sich eingestehen, dass sie ein bisschen enttäuscht von diesem Geschenk war, schämte sich gleichzeitig aber dafür. Jemand schenkte ihr tolle Dinge und sie stellte Ansprüche an diese? Trotz allem legte sie sich die Kette um und ging zum Frühstück. „Und, Nami, hast du heute wieder etwas bekommen?“, fragte Chopper neugierig. „Ja, schau!“, sie zeigte auf den Schmuck. „Wow! Schön!“ „Naja...“, kommentierte Sanji, „So toll ist sie auch nicht. Ziemlich einfach und langweilig!“ „Du bist doch nur eifersüchtig, dass sich Nami über Geschenke eines anderen freut und du nicht mal weißt, von wem genau!“, grummelte Zorro. „Zorro hat Recht! Du bist doch nur stinkig, weil du nicht die Idee hattest ihr etwas zu schenken!“, verteidigte Lysop weiter. „Ach, lasst mich doch in Ruhe!“, genervt verließ der Smutje die Küche. „Nami, mach dir nichts draus, die Kette ist toll!“ „Danke, Lysop.“ Er lächelte. „So, und jetzt wird weitergegessen!“, meinte Franky und tat sich noch einen Teller Würstchen auf. „Ich wüsste zu gerne, von wem ich das Kleid und die Kette bekommen habe“, sagte Nami zu Robin, als die beiden draußen an Deck in der Sonne saßen. Die Ältere lächelte nur. „Robin? Du weißt doch nicht etwa, wer es ist!?“ „Doch, ich weiß es...“ „Dann sag es mir!“, unterbrach die Jüngere. „...aber ich werde es dir nicht sagen!“ „Wieso nicht?“ „Weil ich es versprochen habe. Aber sag mal, von wem würdest du denn am liebsten die Dinge bekommen? Oder wen verdächtigst du?“ Nami antwortete nicht und starrte nur nach vorne zur Galionsfigur. „Nami?“ „Ja?“ „Ich habe dich etwas gefragt!“ „Oh, tut mir leid, was war es denn?“ „Ach, nicht so wichtig. Du hast mir indirekt schon geantwortet“, bemerkte Robin, die gesehen hatte, wohin die Navigatorin geschaut hatte. „Verstehe ich nicht.“ „Vergiss es einfach.“ Nami konnte am Abend nicht wirklich schlafen. Sie war zu gespannt, was sie am nächsten Tag vorfinden würde. Immer und immer wieder ging sie alle Crewmitglieder durch, konnte sich aber bei keinem vorstellen, dass er ihr das Kleid und die Kette geschenkt hatte. Am nächsten Morgen, irgendwann war die junge Frau dann doch eingeschlafen, fand sie kein Geschenk vor. Sie schaute überall nach, auf dem Bett, unter dem Bett, neben dem Bett. Auch im restlichen Zimmer entdeckte sie nichts. Ein bisschen niedergeschlagen ging sie in die Küche. „Und?“, wieder fragte Chopper nach. „Nichts“, sie lächelte, aber man merkte ihr an, dass sie enttäuscht war. „Schade...“, meinte auch der kleine Arzt, versuchte Nami wieder aufzuheitern, „Vielleicht bekommst du morgen wieder etwas!“ „Ja, vielleicht.“ Am Nachmittag erreichte die Strohhutbande eine Insel. Während die anderen in die Stadt gingen, blieb Nami zuerst auf dem Schiff. Sie zog sich ihr Kleid an, legte ihre neue Kette um und wollte gerade an den Strand gehen, als sie Ruffy entdeckte, der am Bug stand und aufs Meer schaute. „Hey, Ruffy!“ Er drehte sich um. „Hi“, der Käpt'n lächelte. „Lust auf einen Spaziergang am Strand?“ „Klar!“ Die beiden gingen von Deck und schlenderten am Ufer entlang. Nami hatte ihre Schuhe ausgezogen und tappte durch die sich brechenden Wellen. Ruffy beobachtete sie eine Weile, „Du siehst wunderschön aus in dem Kleid!“ Sie drehte sich zu ihm und wurde rot, „Danke, Ruffy. Ich würde nur zu gerne wissen, wem ich dafür danken darf.“ „Das wüssten wir alle gerne“, er lachte. Nami kam aus dem Wasser und ging jetzt neben ihm. „Wir haben in letzter Zeit nicht viel geredet, finde ich“, meinte die Navigatorin. „Stimmt, eigentlich schade.“ „Finde ich auch. Also, wie geht es dir so? Alles okay?“ „Klar, alles bestens. Und bei dir?“ Und so unterhielten sie sich den ganzen Spaziergang lang über sich, Gott und die Welt. Nami genoss es richtig, mit Ruffy zu reden und zu lachen. Irgendwie war das in den letzten Wochen wirklich zu kurz gekommen. Nach dem Abendessen gingen alle Crewmitglieder hinaus an Deck, weil es immer noch warm war. Sie setzten sich gemütlich zusammen und unterhielten sich. Erst nach zwei Stunden löste sich die Gemeinschaft langsam aus und alle erledigten noch schnell ein paar Dinge, bevor sie schlafen gingen. Nami verzog sich ins Badezimmer und ließ sich Wasser ein. Als die Wanne fast bis zum Rand voll war, drehte sich den Hahn wieder zu, zog sich aus und setzte sich in das warme Wasser. Entspannt ließ sie den Tag Revue passieren. Zwar war sie am Morgen enttäuscht vom Fehlen eines weiteren Geschenkes gewesen, doch der Nachmittag mit Ruffy hatte sie auf andere Gedanken gebracht. Auch das gemütliche Beisammensitzen am Abend hatte sie sehr genossen. Nachdem die Navigatorin fertig war, beschloss sie noch einmal an Deck zu gehen um frische Luft zu schnappen. Nach wenigen Minuten, an denen sie am Bug gestanden war, näherte sich plötzlich eine Person und stellte sich neben sie. „Schön nicht?“, fragte Ruffy. „Ja“, sie drehte sich zu ihm und schaute ihn an. „Was?“, fragte dieser, als er bemerkte, dass sie den Blick nicht mehr von ihm ließ. „Ach nichts“, winkte sie ab und drehte sich wieder zum Wasser. „Gute Nacht, Nami“, er ging wieder. „Gute Nacht“, flüsterte die Navigatorin Richtung der sanften Wellen. Nami beschloss schlafen zu gehen, schaute davor aber in der Küche vorbei, als sie bemerkte, dass noch Licht brannte. Robin saß am Tisch und las ein Buch. „Was machst du hier, Robin? Wieso liest du nicht in unserem Zimmer?“ „Hm?“, sie drehte sich zu Nami um, „Ich dachte, du willst alleine sein, wenn du den Brief liest.“ „Welchen Brief?“ „Den, der auf deinem Bett liegt“, lächelte sie. „Was? Wieso sagst du mir das nicht gleich?“, schon war sie aus der Küche verschwunden. Als Nami in ihr Zimmer kam, entdeckte sie den Brief sofort. Obwohl sie schon irrsinnig gespannt auf den Inhalt war, war sie ganz vorsichtig, als sie das Kuvert mit ihrem Brieföffner langsam aufriss. In dem Moment, in dem die Navigatorin den Bogen Papier aus dem Umschlag zog, fiel etwas kleines, rundes auf ihren Schoss. Es war ein Anhänger in Form einer Orange. Nami verstand sofort. Sie öffnete die Kette, nahm sie vom Hals und hängte die Frucht an das Band. So war das zweite Geschenk gleich viel hübscher. Jetzt war die junge Frau aber gespannt auf den Brief. Sie faltete den Bogen auseinander und versuchte zuerst, die Schrift wiederzuerkennen. Dummerweise kannte sie nur Sanjis und Choppers Handschrift, die regelmäßig Einkaufslisten schrieben, wirklich gut. Die Schriften der anderen männlichen Besatzungsmitglieder las sie zu selten um sie auseinander halten zu können. - Liebe Nami, wenn du diesen Brief in Händen hältst, wirst du das Kleid, die Kette und den Anhänger schon erhalten haben. Ich möchte mich bei dir nicht mit Geschenken einkaufen, obwohl ich weiß, wie viel Wert du auf solche Dinge legst. Nein, ich möchte dir damit nur zeigen, wie wichtig du mir bist. Wir kennen uns jetzt schon eine halbe Ewigkeit und von Anfang an hatte ich das Gefühl, dir alles sagen zu können. Aus diesem Grund möchte ich dir auch meine Gefühle für eine ganz besondere Person anvertrauen. Ich hoffe, du bist nicht böse, wenn du erfährst, wer es ist... Diese Person bedeutet mir alles im Leben. Ich könnte nicht mehr ohne sie leben. Sie ist mein Halt in schwierigen Situationen und schafft es immer wieder mich aufzuheitern, wenn ich traurig bin. Meistens tut sie das einfach mit einem Lächeln oder ein paar einfachen Worten und meistens weiß diese Person gar nicht, was sie da für mich tut. Außerdem fühle ich mich in der Nähe dieser einzigartigen Person so wohl und am richtigen Platz, dass ich sie mir gar nicht mehr weit weg vorstellen will und kann. Und wenn sie weg wäre, könnte ich auch nicht mehr so auf sie Acht geben, wie ich es immer getan habe und immer tun werde. Ich habe versprochen, sie nicht mehr zum Weinen zu bringen und ich halte meine Versprechen. Nami...du bist diese Person. Du bist mir das Wichtigste im Leben. Ich liebe dich. Schon jetzt fühle ich mich erleichtert, wenn ich daran denke, dass du diese Zeilen gerade gelesen hast und ich endlich alles ausgesprochen habe, was schon so lange auf meinem Herzen lastet. Egal, ob du genauso fühlst oder nicht, es hat gut getan, mir alles von der Seele geschrieben zu haben. In Liebe, dein Ruffy. - Nami rann vor Rührung eine einzelne Träne über die Wange. Sie wischte sie mit dem Handrücken weg, legte den Brief wieder zusammen und steckte ihn in das Kuvert zurück. Ruffy also. Sie begann zu lächeln. Insgeheim hatte sie sich seit dem ersten Geschenk gewünscht, dass Ruffy der mysteriöse Schenker war. Und tatsächlich! Langsam stand sie auf, strich ihr Kleid glatt und betrachtete kurz die kleine Orange an ihrem Hals. Schnell verließ sie das Zimmer und ging in die Küche. „Robin?“ „Ja?“, sie schaute von ihrem Buch auf. Doch Nami antwortete nicht, sondern umarmte ihre Freundin nur. „Ich nehme an, der Brief war von demjenigen, von dem du es dir erwartet und gewünscht hast.“ „Ja, er ist von Ruffy.“ „Ich weiß.“ Sie lösten sich wieder voneinander. „Geh schon“, lächelte die Ältere und nickte Richtung Deck. Nami betrat das Deck und ein sanfter Windstoß kam ihr entgegen. Noch immer war es draußen angenehm warm. Neben der Galionsfigur entdeckte sie Ruffy. Wieder schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie ging zu ihm hinüber bis sie neben ihm stand. Einige Minuten sagte niemand etwas, aber die Stille war nicht unangenehm. „Und?“, fragte Ruffy. „Schau mich an.“ Der Käpt'n drehte sich zu ihr und man sah, dass er doch etwas nervös war. „Der Brief war das schönste Geschenk von allen.“ Sie näherte sich ihm und küsste ihn leidenschaftlich. „Das freut mich.“ Kapitel 19: Jahrestag --------------------- „Wie konntest du das nur vergessen, Ruffy?“, Zorro schüttelte ungläubig den Kopf. „Hallo? Ich bin auch nur ein Mann, der sich keine Geburtstage merken kann!“, stur verschränkte er die Arme vor der Brust, löste sie aber im nächsten Moment wieder, stand auf und ging im Raum auf und ab. Der Käpt'n hatte tatsächlich nicht an Namis Geburtstag gedacht. Natürlich unverzeihlich in den Augen der Navigatorin, immerhin waren sie jetzt schon fast ein Jahr zusammen und als Freund sollte man an alle Termine denken... „Und jetzt?“ Diese Frage stand schon seit einer halben Stunde im Raum, aber die Männer hatten immer noch keine Lösung gefunden. Sie hörten eine Tür knallen und wussten sofort, dass Nami das Geräusch verursacht hatte. Nachdem ihr alle außer Ruffy beim Frühstück kleine Aufmerksamkeiten überreicht hatten und sich der Käpt'n blöderweise nicht rechtzeitig mit den klassischen Aussprüchen wie „Du bekommst dein Geschenk später, weil es etwas GANZ Besonderes ist!“ bzw. „Dein Geschenk braucht noch, weil es so aufwendig und daher toll ist!“ herausgeredet hatte, war Nami enttäuscht, aber hauptsächlich wütend aus der Küche gerauscht. Seitdem knallten regelmäßig Türen, es kam immer darauf an, wo sich die junge Frau gerade befand. Es klopfte. „Ja?“ Robin trat ein. „Und? Wie willst du unsere Navigatorin beruhigen? Bald müssen Lysop und Franky alle Türen reparieren! Nami hat eine ganz schöne Kraft in den Armen!“, lachte sie. „Ich habe keine Ahnung! Wir überlegen schon die ganze Zeit, aber irgendwie fällt uns nichts ein!“ „Das habe ich mir schon gedacht“, sie lächelte, „Aber weißt du, Ruffy, du und Nami, ihr habt nächste Woche Jahrestag.“ „Achja!“ Robin und Zorro schüttelten erneut ungläubig die Köpfe. „Mach einfach etwas Besonderes aus eurem Jahrestag und Nami wird sich wieder beruhigen“, riet Robin als plötzlich noch eine weitere Tür hart ins Schloss fiel und ein „Nami, hör sofort auf damit, wir haben keine Lust alles zu reparieren!“ von Lysop folgte. „Hoffentlich!“, kommentierte Zorro. - eine Woche später / Namis & Ruffys Jahrestag - Ruffy, der die letzte Woche wieder im Männerzimmer und nicht mehr bei Nami im Bett geschlafen hatte, verließ das Zimmer und ging in die Küche, wo er, wie besprochen, auf Sanji traf. „Laufen die Vorbereitungen?“ Der Smutje nickte, „Alles läuft nach Plan. Jeder weiß Bescheid und kennt seine Aufgabe.“ Ruffy nickte bestätigend, setzte sich zu Tisch und wartete bis die anderen zum Frühstück erschienen. Als letzte kam auch Nami herein, die zwar aufgehört hatte, Türen zu knallen, aber immer noch nicht gut auf den Käpt'n zu sprechen war. Trotzdem sah sie zu ihm, als sie den Raum betrat. Sie hatte den Jahrestag nicht vergessen und wartete darauf, dass Ruffy irgendwas sagte oder tat. Aber dieser blieb sitzen, grüßte sie nicht einmal und begann zu essen. Erneut kochte Wut in Nami auf, aber sie konnte sich zurückhalten. Ihr doch egal, wenn dieser Idiot sie nicht zu schätzen wusste. Wenn er so weitermachte, würde er bald wieder alleine dastehen. Leicht dachte sich Nami diese Dinge, aber sie wusste, dass sie sich nie von ihm trennen könnte. Er war einfach alles für sie, sie liebte ihn und könnte nicht mehr ohne ihn leben. Nur die riesige Enttäuschung, die sie fühlte, ließ sich nicht einfach vergessen. Es nagte an ihr, dass sie anscheinend nicht so wichtig für ihn war wie er für sie... Mit gesenkten Blick setzte sie sich zu Tisch und begann ebenfalls zu essen. Nachdem sie fertig war, ging sie in ihr Zimmer um einige Karten fertigzustellen, aber richtig konzentrieren konnte sie sich nicht. Schon nach kurzer Zeit beschloss sie an Deck zu gehen und sich dort in die Sonne zu legen. Als sie dort ankam, musste sie sich erst mal wundern, da nur Zorro an Deck war um zu trainieren. Sonst war niemand zu sehen. Nami ging zu ihm hinüber. „Hey Zorro, weißt du, wo die anderen sind?“ „Nö, keine Ahnung“, der Schwertkämpfer schaute nicht einmal auf. „Komisch“, dachte sich die Navigatorin. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Ruhe und Zorros abweisendes Verhalten beunruhigten sie. Wahrscheinlich waren die anderen sowieso unter Deck, aber bei diesem guten Wetter? Was sollte das Ganze? Zu Mittag waren alle in der Küche versammelt und die Stimmung war wie meistens sehr gut. Niemand wirkte komisch auf Nami, was diese aber nur noch mehr wunderte. Was hatten sie unter Deck gemacht? Nach dem Essen und einem kleinen Mittagsschlaf nahm sich Nami ein Buch um es draußen zu lesen. Doch als sie den Raum verließ, kam ihr Robin entgegen und hielt sie auf. „Nami, ich möchte mit dir reden.“ „Über was?“ „Sag ich dir gleich. Komm wir gehen wieder ins Zimmer!“ „Wieso? Wieso setzen wir uns nicht raus aufs Deck. Es ist so schönes Wetter.“ „Aber es ist geheim!“ „Auf dem Deck können wir auch ungestört sein!“ „Trotzdem“, sie nahm Nami bei den Schultern, drehte sie herum und schob sie ins Zimmer zurück. Die Navigatorin wunderte sich immer mehr. War mit Robin alles in Ordnung? Sie setzten sich auf ihr Sofa, aber niemand sagte etwas bis Nami endlich die Stille brach. „Und was wolltest du mir erzählen? Was ist so geheim?“ „Ähm...“, Robins Gedanken rasten. Sie hatte sich das alles nur ausgedacht um Nami vom Deck fernzuhalten. Es gab kein Geheimnis. „Ich...“ „Ja?“, Nami wurde langsam neugierig. „Ich bin in Zorro verliebt!“, die Ältere schloss die Augen und betete, dass die andere ihr glauben würde. „Was? Echt? Das ist doch toll! Ich freue mich für dich. Und ich glaube, ...“, und schon legte Nami ihre Theorie da, wieso Robin und Zorro toll zusammen passen würden. Die Ältere kam kaum zu Wort, musste nur hin und wieder Fragen beantworten wie etwa „Und seit wann schon?“ oder „Willst du es ihm sagen?“. Der Archäologin war das nur Recht, sie hätte sich nicht eine ganze Geschichte erlügen können, nicht in der kurzen Zeit, und überließ Nami gerne das Reden. Gelegentlich schaute sie auf die Uhr und hoffte, dass die anderen mit den Vorbereitungen fertig wurden. Ewig würde sie die Navigatorin trotz allem nicht festhalten können. Es war mittlerweile später Nachmittag, fast schon Abend, als es plötzlich an der Tür klopfte. Es war Zorro. „Hey ihr zwei. Nami, ich habe etwas für dich. Zieh es an und sei in einer halben Stunde bereit“, er überreichte ihr eine flache Schachtel und ging dann, zusammen mit Robin, hinaus. „Robin? Was?“, Nami war verwirrt. „Lass dich einfach überraschen, Frau Navigatorin!“, sie schloss die Türe hinter sich. Die junge Frau sah sich das flache Paket genauer an, hob dann den Deckel und fand ein wunderschönes Abendkleid. Es war bodenlang, schwarz und hatte am Dekolleté kleine Verzierungen. Nami probierte es an und es passte perfekt. Da bemerkte sie, dass in der Schachtel auch noch eine silberne Kette lag. Auch diese war wunderschön. Schnell machte sie sich ihre Haare und schminkte sich. Sie wusste zwar nicht, was mit ihr passieren würde, aber wenn sie schon so ein schönes Kleid anziehen sollte, würde es wohl etwas Besonderes sein. Nach genau einer halben Stunde klopfte es erneut und Chopper kam herein. „Du schaust hübsch aus.“ „Danke. Und wohin gehen wir jetzt?“ „Das ist eine Überraschung! Das darfst du noch nicht wissen!“, rief er fast schon empört. Er nahm sie bei der Hand und führte sie in die Küche. Dort blieben sie vor der Tür Richtung Deck stehen. „Warte hier, ja?“, er ging aufs Deck, aber er öffnete und schloss die Türe so, dass Nami nichts sehen konnte. „Okay...“, langsam wurde diese nervös. Was ging hier vor? Anscheinend hatten alle gemeinsam etwas geplant und sie war die Einzige, die nichts davon wusste. Oder? Nach einigen Minuten kam der kleine Schiffsarzt wieder zurück und nahm Nami wieder bei der Hand. „Bereit?“, er lächelte. „Denke schon...“ Chopper öffnete die Tür und betrat mit Nami das Deck. Sie stockte. Es war wunderschön. Überall an den Masten hingen Blumengirlanden und kleine Papierlaternen in vielen verschiedenen Farben, die das Deck beleuchteten. Auch an der Reling waren einige von ihnen angebracht. Zusätzlich standen dort kleine, gläserne Gefäße, in denen munter Glühwürmchen schwirrten. Und genau vor Nami, neben dem Mast, stand an kleiner Tisch. Drei lange, dünne Kerzen, die Sanji gerade noch anzündete, erhellten die Gläser, das Besteck, die kunstvoll gefalteten Servietten und eine Vase, in der eine einzelne weiße Rose steckte. „Wow“, meinte Nami. Mehr konnte sie nicht sagen, sie war sprachlos. „Setz dich“, Lysop zog einen Stuhl nach hinten, ließ die Navigatorin hinsetzen und schob ihn dann wieder näher an den Tisch. „Okay. Was geht hier vor sich?“ Zuerst bekam sie keine Antwort und sah die anderen nur ratlos an, die sich jetzt aber auf den Weg in die Küche machten „Das ist meine Art mich zu entschuldigen.“ Die Navigatorin erkannte die Stimme sofort und drehte sich zu ihr um. Hinter ihr näherte sich plötzlich Ruffy, er einen schicken, schwarzen Anzug trug. Eine Krawatte oder Fliege fehlte, aber dafür hatte er sein helles Hemd nicht bis nach ganz oben zugeknöpft. Er kam auf sie zu und küsste sie. „Alles Gute zum Jahrestag. Ich liebe dich.“ Nami lächelte. Darauf hatte sie im Laufe des Tages total vergessen! Ruffy und sie hatten heute ihr einjähriges Jubiläum. „Ich liebe dich auch...Und das alles ist wunderschön, Ruffy!“ „Ich will nur das Beste für dich“ er grinste charmant und setzte sich an den Tisch. Plötzlich kam Sanji wieder aus der Küche und servierte ihnen das Essen. Robin und Franky brachten Sekt zum Anstoßen und Wein als Begleitung für die Speisen. „Danke an euch alle. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft“, meinte Ruffy. „Kein Problem!“, antwortete Sanji und lächelte. „..solange die Türen ab jetzt heil bleiben!“, fügte Franky hinzu. „Versprochen“, lächelte Nami. „Na dann, viel Spaß euch beiden“, wünschte Robin und ging dann mit den beiden wieder weg. In der Küche trafen sie auf die anderen. „Alles läuft perfekt“, freute sich Franky. „Jippie!“, rief Chopper, „Der Kuss war so süß!“ „Stimmt“, sagte Lysop, „Aber so zu küssen hat Ruffy von mir gelernt!“ „Echt?“, fragte der kleine Arzt erstaunt. „Sicher!“, und während die beiden sich über die Kussfähigkeiten des Kanoniers, mit denen er angeblich schon Wettbewerbe gewonnen hatte, unterhielten, schielte Robin zu Zorro hinüber. Vielleicht war doch ein wahrer Kern an ihrem Geheimnis..? Kapitel 20: Who Knew (Pink) --------------------------- Nami schloss die Tür auf und betrat das Haus. Erschöpft ließ sie ihre Tasche auf den Boden gleiten und zog ihre Schuhe aus. Barfuß ging sie in die Küche, schaute in den Kühlschrank, fand nichts, was ihr zusagte, schloss ihn wieder und nahm sich ein Glas Wasser. Als die ehemalige Navigatorin es geleert hatte, stellte sie es zur Abwasch und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. - You took my hand, you showed me how, you promised me you'd be around. I took your words and I believed in everything you said to me. That's right. If someone said three years from now you'd be long gone, I'd stand up and punch them out, 'cause they're all wrong. I know better, 'cause you said forever and ever, who knew? - Als Nami das warme Wasser auf ihrem Körper spürte, überkamen sie, wie so oft, Erinnerungen an die Zeit, die sie mit der Strohhutbande verbracht hatte. Es waren die besten Zeiten ihres bisherigen Lebens gewesen, besonders nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sich in sie verliebt hatte. Ganze Nächte hatten sie an Deck wachgelegen, hatten gelacht und ihr Leben genossen. Er hatte ihr versprochen, immer da zu sein, immer bei ihr zu bleiben. Hätte Nami damals jemand gesagt, dass sie jetzt, drei Jahre später, wieder auf Kokos leben würde, niemals hätte sie es geglaubt, hätte denjenigen für verrückt erklärt und ihm wahrscheinlich eine Kopfnuss verpasst. Immerhin hatte er es versprochen und seine Versprechen hatte er noch nie gebrochen... Sie beendete ihre Dusche, zog sich um und setzte sich hinaus auf ihren kleinen Balkon. Dort hatte man eine tolle Aussicht auf das Meer. Sein Meer, immerhin war er Piratenkönig gewesen. - I wish I could touch you again.. - Tränen traten in ihre Augen. Sie sehnte sich jeden Tag nach ihm. Jede Minute ihres Lebens. Es war so unfair! - I was all wrong, but they knew better. Still you said forever and ever. Who knew? I'll keep you locked in my head until we meet again. And I won't forget you my friend. What happened? - Nami konnte sich genau an den Tag erinnern, als ihr Leben jeglichen Wert verlor. Endlich war die Strohhutbande an der letzten Insel der Grand Line angekommen. Alle waren sie nervös gewesen, obwohl sie die letzten Jahren nur auf diesen Moment hingearbeitet hatten. Kurz bevor sie an der Insel ankern konnten, hatte er sie noch einmal zur Seite genommen. „Nami, ich werde heute noch König der Piraten. Und du bist meine Königin, egal, was passiert, vergiss das nicht, ja?“, er hatte sie geküsst und gemeinsam mit der Crew hatten sie dann Unicon erforscht und das One Piece gefunden. Bei dieser Erinnerung musste Nami lächeln. Das Grinsen auf seinem Gesicht, als er es entdeckt hatte, würde sie nie wieder vergessen. In diesem Moment wurde er zum neuen König der Piraten. Natürlich hatte es nicht lange gedauert bis die Marine, die ihnen anscheinend heimlich, ohne dass sie etwas bemerkt hatten, nachgeschippert war, sie angegriffen hatte. Noch nie musste die Strohhutbande einen so harten Kampf ausfechten. Der ehemaligen Navigatorin lief eine Träne über die Wange als ein weiteres Bild, das sie nie vergessen würde, in ihrem Gedächtnis aufschien. Es zeigte aber nichts Erfreuliches. Sie wusste gar nicht, wie er in diese Situation gekommen war, aber plötzlich hatte sie ihn entdeckt, wie er gelähmt am Boden lag. Einer der Generäle hatte anscheinend eine Teufelsfrucht gegessen und so spezielle Fähigkeiten entwickelt. Nun näherte sich dieser immer mehr. Sie wollte ihrem Freund zur Hilfe eilen, aber sie wurde von acht Soldaten gleichzeitig aufgehalten. „Zorrooooooo!“, schrie sie um seinen besten Freund irgendwie auf die Situation hinzuweisen. Dieser bemerkte sofort, was los war, kämpfte sich durch die Massen an Gegnern und eilte in Richtung des König der Piraten. Aber es war zu spät. Der General hatte ihm schon einige Male in den Oberkörper gestochen. Wie paralysiert stockten alle Mitglieder der Strohhutbande, aber auch die Marinesoldaten. Der neue König der Piraten? Tot? Und das am Tag seines Sieges? Nami nutzte die Verwunderung der anderen und rannte hinüber. Zorro begriff wieder sofort und griff den General an, sodass dieser der Navigatorin nichts tun konnte. Sie bettete seinen Kopf auf ihren Schoss. „Bitte, mach die Augen auf!“, flehte sie. Besorgt bemerkte sie, dass er immer mehr Blut verlor. Wo, verdammt nochmal, war Chopper? „Nami...?“, leicht öffnete er die Augen. „Ja, ich bin es. Alles wird gut. Versprochen!“ „Nein..du weißt genau, dass ich sterben werde“, er grinste. „Nein, du wirst NICHT sterben. Ich warne dich, wehe, du tust mir das an!“, Tränen bannten sich den Weg über ihr Gesicht. „Ich habe alles, was ich mir je erträumt habe. Ich bin der König der Piraten und ich habe die schönste Königin an meiner Seite“, er hob den Kopf leicht an und gab ihr den leidenschaftlichsten Kuss, den er ihr je gegeben hatte, bevor er zurücksank und aufhörte zu atmen. - And that last kiss I'll cherish until we meet again. And time makes it harder, I wish I could remember. But I keep your memory. You visit me in my sleep. My darling, who knew? - Obwohl sie diesen Tag, der ihr Leben komplett verändert hatte, nie vergessen würde, war es doch schwierig nach so langer Zeit sich noch an alle Einzelheiten seines Charakters und seiner Erscheinung erinnern zu können. Gut nur, dass er sie immer wieder in ihren Träumen besuchte. Und sie war sich sicher, dass sie sich wiedersehen würden, irgendwann einmal, wenn sie auch nicht mehr Teil dieser, sondern einer anderen Welt war. Aber wer hätte das damals gedacht? - My darling, 
my darling, who knew?
 My darling, I miss you. - „Ich vermisse dich, Ruffy.“ (Who Knew - Pink) Kapitel 21: Drinking For 11 (Mad Caddies) ----------------------------------------- - Drinking for eleven, that's just what I do, when I'm not with you, my heart goes to bed. End of the bar, that's just where I'll be, don't try and come find me, 'cause I'm already dead.- Zorro verdrehte genervt die Augen und ging hinüber zur Bar, wo Ruffy alleine auf einem der vielen Hocker saß. „Ruffy, du kannst nicht den ganzen Abend hier sitzen und dich volllaufen lassen.“ „Wieso nicht?“, fragte dieser fast schon unschuldig. Der Schwertkämpfer seufzte, „Sie ist nicht für immer weg, sie kommt ja wieder.“ „Wie würdest du dich fühlen, wenn Robin für drei Monate einfach weggehen würde?“ Der Ältere antwortete nicht. „Eben“, Ruffy fühlte sich bestätigt. „Gut, du hast Recht, ich fände es auch nicht so toll, aber ich würde mich nicht an der Bar volllaufen lassen.“ „Tja, jeder löst seine Probleme anders. Außerdem lasse ich mich nicht volllaufen!“, energisch stand er auf, schwankte aber sofort gefährlich zur Seite. Zorro reagierte schnell und hielt ihm am Arm fest. „Mehr muss ich dazu ja wohl nicht mehr sagen. Komm, wir gehen!“ - With one eye tied upon the open road, I feel your presence and I can't let it go. It moves so slowly as it creeps into my mind, steals every breath I have and leaves my heart behind. - Langsam gingen die beiden die Straße Richtung Hafen entlang. „Zorro?“ „Ja?“ „Ich vermisse sie jetzt schon.“ „Ich weiß“, er senkte den Kopf. Er hatte keine Ahnung, wie Ruffy die nächsten Monate ohne Nami auskommen sollte. An der letzten Insel hatte sie erfahren, dass die dort ansässige Universität Navigationsseminare anbot. Natürlich war Nami gleich hingegangen um sich das Ganze anzuschauen. Blöderweise war sie so begeistert gewesen, dass sie beschlossen hatte, dort zu bleiben und einige der Kurse zu belegen. In der Zwischenzeit würde Robin das Schiff navigieren, das war kein Problem, da sie in den folgenden Wochen nur wenige, noch dazu unbewohnte Inseln erreichen würden. Der Käpt'n war von Anfang an nicht begeistert von den Plänen seiner Freundin gewesen, aber er wollte ihr nicht im Weg stehen und hatte daher nichts gesagt. Und nun waren sie schon drei Tage ohne Nami unterwegs. - I wanna know what you're feeling if you're feeling alone, I wanna hear if you still care. - Ruffy litt aber nicht nur unter der Abwesenheit der Navigatorin, sondern zweifelte auch, ob Nami ihn so sehr liebte, wie er sie. Immerhin schien es für sie nicht so ein großes Problem zu sein, drei Monate von ihm getrennt zu leben... - When the night starts fadin' and the mornin' arrives, I wanna still feel you around. Will you creep into my head again and pick me up off the ground? Once more, tell me what you're fighting for. - Am nächsten Morgen wachte Ruffy mit schrecklichen Kopfschmerzen auf. Vielleicht hatte er doch zu viel getrunken? Er drehte sich zur Seite. Niemand. Wie gerne hätte er sie jetzt bei sich gehabt, wie sonst auch immer. Der Käpt'n vermisste das Gefühl der Leichtigkeit, das er fühlte, wenn Nami in seiner Nähe war. Alles erschien ihm grauer und gefühlsloser. - Sometimes I feel like I'm out here all alone... - Ruffy dachte an die anderen Mitglieder der Strohhutbande. Jetzt da Nami weg war, fühlte er sich alleine. Zorro und Robin, Lysop und Chopper, Franky und Brooke, Sanji und Vivi, die vor Kurzem einen Brief an ihn geschrieben hatte und ihm gesagt hatte, wie sehr sie ihn seit Alabasta vermisst habe und dass sie ihn vielleicht schon bald besuchen kommen würde. Jeder hatte jemanden, entweder einen Partner oder einen guten Freund, mit dem er die Tage verbringen konnte. Jeder, nur er nicht. - Fear steps up to me with every move that I make... - Und wenn Nami nicht mehr zurückkommen würde? Hatte er sie jetzt schon für immer verloren? Leichte Panik ergriff ihn. Vielleicht hätte er ihr doch sagen sollen, wie sehr es ihn störte ohne sie zu sein. War es schon zu spät? Schnell versuchte er aufzustehen, aber er verhedderte sich in seiner Bettdecke. Nach langem Rangen hatte er es endlich geschafft loszukommen. Nur in T-Shirt und Boxershorts – Wer hatte ihm gestern Nacht überhaupt die Hose ausgezogen? Ein Gedanke, den er schnell wieder verdrängte. - lief er aus dem Zimmer Richtung Deck. Als er an der Küche vorbeikam, hörte er Stimmen. Er musste den anderen unbedingt sagen, dass sie umkehren musste. Ruffy stürmte in die Küche. „Leute, wir müssen sofort umdrehen und Nami holen. Ich kann und werde nicht mehr ohne sie weitersegeln!“, leicht außer Atem, blickte er sich um, da niemand sich an die Arbeit machte und ihn alle nur perplex ansahen. „Was ist? Macht schon!“ „Ruffy?“ Er schnellte herum und erblickte seine Freundin, die noch ihre Reisetasche auf der Schulter hängen hatte. „Nami? Was machst du hier?“ Sie lächelte, „Ich habe es nicht mehr ohne dich ausgehalten und habe beschlossen schon früher zurückzukommen. Aus drei Monaten wurden drei Tage...“ „Aber...“ „Nichts aber. Die anderen und besonders du, ihr seid mir wichtiger als irgendein Navigationsseminar“, sie lachte, näherte sich Ruffy, schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn. - Drinking for a livin', that's just what I do, when I'm not with you, my heart goes to bed. - (Drinking for 11 – Mad Caddies) Kapitel 22: La Pura Vida ------------------------ La Pura Vida - Das pure Leben Der OneShot ist inspiriert von "Himmelblau" von den Ärzten. _________________ Langsam schipperte das Schiff der Strohhutbande über die Grand Line. Nach Langem war endlich wieder gutes Wetter und die gesamte Crew hielt sich an Deck auf. Ruffy, der Käpt'n der Truppe, stand vorne an der Galionsfigur und ließ sich seine Haare vom warmen Wind, der wehte, durcheinander bringen. Er grinste breit. In letzter Zeit war einfach alles perfekt gelaufen. Gleichzeitig musste er aber auch an die Ereignisse denken, die schon weiter zurücklagen. Es war immer aufregend gewesen, teilweise sogar lebensgefährlich, aber irgendwie hatten sie es immer wieder geschafft zu siegen bzw. zu entkommen. Nur selten hatte er wirkliche Bedenken gehabt, dass sie es vielleicht doch nicht schaffen würden. Wieder ließ er den Blick über das Deck schweifen. Alle schienen gut gelaunt zu sein, was ihn freute. Er setzte sich in Bewegung und schlenderte zu Sanji hinüber, der Robin gerade einen Kaffee serviert hatte. „Hey, Sanji!“ „Was ist, Ruffy?“ „Wir wäre es, wenn wir heute Abend an Deck feiern?“ Der Smutje überlegte kurz. „Wieso eigentlich nicht? Gut, dann bereite ich das Essen vor. Kümmerst du dich um den Rest?“ „Klar, mach ich.“ Gut gelaunt ging er zu Zorro hinüber, der an der Reling trainierte. „Zorro!“ „Ja?“ „Wir machen heute Abend Party! Organisierst du die Getränke?“ „Jep, kann ich machen.“ „Danke, bis später.“ Als nächstes sagte er Lysop Bescheid, der gerade Teile des Geländers reparierte. „Gibt es einen Anlass?“ „Nö. Aber Lysop, wir brauchen doch keinen um zu feiern!“, lachte Ruffy. „Stimmt eigentlich!“, schloss sich der Kanonier dem Gelächter an. „Sagst du Franky Bescheid? Dann gehe ich noch zu Chopper..“, fragte der Käpt'n. „Gut, ich muss sowieso zu ihm. Mir fehlen hier einige Nägel.“ „Danke.“ Bevor er zu Chopper ging, schaute er sich noch einmal um. Wo war sie abgeblieben? Zuerst hatte er sie noch zwischen den Orangenbäumen gesehen... Der kleine Schiffsarzt kam gerade mit einem Buch von unter Deck, als Ruffy nach ihm suchte. „Hey, Chopper.“ „Hallo, Ruffy, alles okay bei dir?“ „Sicher, alles bestens. Ich wollte dir nur sagen, dass wir heute Abend eine Party machen. Hier an Deck.“ „Echt? Wie cool!“ „Finde ich auch“, grinste Ruffy, „Wenn du willst, kannst du das Schiff dekorieren.“ „Oh ja. Ich frag gleich Robin, ob sie mir hilft!“, er drückte Ruffy das Buch in die Hand und wollte schon davonlaufen, als der Ältere ihn noch einmal aufhielt. „Weißt du, wo Nami ist?“ Der Arzt drehte sich um, „Ja, sie ist unter Deck in ihrem Zimmer!“ „Danke, Chopper.“ „Kein Problem“, und schon war der Kleine verschwunden. Ruffy ging durch die Küche, wo er „1001 Krankheiten und wie man sie bekämpft“ ablegte, zu Namis Zimmer und klopfte. „Ja?“ Er öffnete die Tür, trat ein und schloss sie wieder hinter sich. Nami sah von ihrer Arbeit auf ihrem Schreibtisch, vor dem sie stand, auf und lächelte, „Hey du.“ Er lächelte zurück, ging auf sie zu und umarmte sie von hinten. „Was machst du hier? Wieso bist du nicht draußen an Deck?“ „Ich musste einige Daten überprüfen und habe schnell eine Karte ausgebessert“, noch während sie sprach, fing Ruffy an kleine, aber doch verlangende Küsse in ihrem Nacken zu verteilen. „Ruffy!“, verwundert drehte sie ihren Kopf. Seit wann war er schon nachmittags so begierig..? Doch der Käpt'n ließ nicht von ihr ab und ließ seine Hand unter ihre Bluse wandern. Langsam strich er über ihren flachen Bauch bis sie sich endlich umdrehte und ihre Lippen auf die seinen legte. Grinsend freute er sich über seine stillen Überredungskünste und zog Nami, während er sie immer noch küsste, zum Bett hinüber und setzte sie dort auf seinen Schoß. Gekonnt und nur mit wenigen Handgriffen öffnete er die Knöpfe ihrer Bluse und ließ diese zu Boden fallen. Danach verlagerte er sein Gewicht so, dass Nami nach hinten auf ihr Bett fiel. Immer noch weit grinsend zog er sich sein T-Shirt aus, warf es hinter sich und beugte sich erneut über seine Navigatorin... Nami lag nur mit Unterwäsche bekleidet neben Ruffy im Bett und hatte ihren Arm auf seinen Bauch gelegt. Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Lippen bevor sie sich aufsetzte, die Decke zurückschlug und aus dem Bett aufstand. Die Navigatorin hob ihre Bluse auf, zog sie über, setzte sich an die Bettkante und begann sie zuzuknöpfen. Auch Ruffy hatte sich in der Zwischenzeit aufgesetzt und verwöhnte Nami erneut mit kleinen Küssen. Danach legte er seinen Kopf auf ihre Schulter. „Ich liebe dich“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich liebe dich auch, aber ich werde trotzdem nicht nochmal zu dir ins Bett kommen!“, meinte diese frech ohne von ihrer Bluse aufzuschauen. „Verdammt!“, ärgerte sich Ruffy lachend, „Darf ich dann wenigstens mit unter die Dusche?“ „Du lässt wohl nie locker, was?“, meinte Nami, die schon aufgestanden war und Anstalten machte das Zimmer zu verlassen. „Nein“, der Schwarzhaarige grinste. Die Navigatorin seufzte, streckte aber trotzdem ihre Hand aus um Ruffy zu symbolisieren, dass er mitkommen könne. Freudig hupfte dieser aus dem Bett, nahm Namis Hand, küsste sie auf die Stirn und zusammen verließen sie endgültig den Raum Richtung Badezimmer. Endlich war es Abend geworden und für die Party war alles vorbereitet. Chopper und Robin hatten überall kleine Lichterketten aufgehängt, sodass die Crew bis in die Nacht feiern konnte. Sanjis Buffet war voll von Leckereien und diverse Getränke standen bereit. Alle waren gut gelaunt und unterhielten sich prächtig. „Hey Leute, hört mal zu!“, rief der Käpt'n mit Nami im Arm über das Deck, „Wir sollten anstoßen!“ Die anderen nahmen sich ihre Getränke und näherten sich den beiden. „Auf uns und auf dass wir noch viel miteinander erleben!“ „Auf uns!“, brüllten die anderen über das Schiff. Nachdem alle getrunken hatten, küsste Ruffy Nami und fing dann an zu lachen. Er liebte sein Leben! - Die Welt gehört dir, was wirst du mit ihr machen? Verrate es mir.. Jetzt stehst du hier und du hörst nicht auf zu lachen. Die Welt gehört dir und der Rest deines Lebens beginnt - (Himmelblau – Die Ärzte) Kapitel 23: Extra Für Dich -------------------------- Nami stand vor ihrem Spiegel und beäugte sich kritisch. Nein, das war nicht das perfekte Outfit. Seufzend zog sie sich das Top und den Rock wieder aus, ging zu ihrem Schrank und kramte einige Minuten in ihm herum. Die Strohhutbande hatte heute Morgen beschlossen am Abend zu grillen. Natürlich hätte die Navigatorin mit bequemer Kleidung auftauchen können, aber sie wollte sich heute besonders anziehen um aufzufallen. Ihm aufzufallen. Endlich sprang ihr etwas ins Auge, was ihr gut gefiel. Es war nichts, das man im Alltag anziehen würde, aber auch nichts, das zu elegant oder fein war. Es war ein grün-orange-weiß gestreiftes, trägerloses Sommerkleid, das Nami bis zur Hälfte ihres Oberschenkels reichte. Das Kleidungsstück lag recht eng an, aber so sollte es auch sein. Lächelnd betrachtete sie sich erneut im Spiegel. Perfekt! Ein simples, goldenes Armband rundete den Look ab. Schnell strich sich die junge Frau noch ein paar Mal durch ihre Haare. Nach einem weiteren Blick, schlüpfte sie in ihre Sandalen und machte sich auf den Weg nach draußen. „Nami-Maus, du siehst bezaubernd aus!“, rief Sanji, als Nami die Küche betrat. „Danke, Sanji!“, sie lächelte. Sie freute sich tatsächlich, dass dem Smutje ihr Outfit gefiel, aber dieser mochte sowieso alles an ihr. Und eigentlich wollte sie auch nicht ihn beeindrucken. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, meinte sie. „Ja, wenn du willst, kannst du die fertigen Salate an Deck tragen. Ich muss nur noch das Fleisch vorbereiten, dann können wir auch schon loslegen!“ „Ist gut“, Nami nahm sich die bereit stehenden Schüsseln und ging nach draußen, wo Zorro schon den Griller angeheizt hatte. „Hey Nami!“, rief Chopper erfreut, als er sie entdeckte. „Hallo. Na, freust du dich schon auf's Essen?“, fragte sie den kleinen Elch. „Ja! Es gibt sooo leckere Sachen!“, grinste er breit und zählte gleich einige Dinge auf, die er heute mit Sanji, Lysop und Robin in der Stadt gekauft hatte. Nami lächelte. Choppers Freude auch an den kleinen Dingen des Lebens machte sie glücklich. Nachdem er der Navigatorin alles ausführlich erzählt hatte, ging sie hinüber zu den aufgestellten Tischen und stellte erstmal die Salate ab. Chopper hatte nicht übertrieben. Neben den Salaten standen mehrere Arten von Gebäck, Gemüse, Obst und Nachspeisen bereit. „Hallo, Frau Navigatorin.“ Sie drehte sich um und sah Robin neben sich stehen. „Für wen hast du dich denn so schick gemacht?“, lächelte die Ältere. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Namis Gesicht. „Nicht so laut“, flüsterte sie, „Und frag nicht so blöd. Du weißt es doch sowieso.“ Das stimmte, die Archäologin wusste so gut wie alles über Namis geheimes Verliebt-Sein. „Halt mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, ja?“, zwinkerte die Schwarzhaarige, bevor sie sich an die Tafel setzte. Nami wollte gerade etwas erwidern, als sie erneut angesprochen wurde, diesmal von Ruffy. „Hey, Nami. Gut, dass du auch endlich da bist. Dann können wir ja langsam anfangen zu essen!“, er grinste breit und begutachtete das Essen auf den Tischen neben ihnen. „Ja, stimmt, Gott sei Dank bin ich rechtzeitig gekommen“, meinte die Navigatorin trocken, aber dem Käpt'n fiel nichts auf. Nami war enttäuscht. Ruffy freute sich nur über ihre Anwesenheit, weil er so schneller etwas zu essen bekam. Nicht, weil sie da war und er mit ihr reden konnte. Oder weil sie ein tolles Kleid extra für ihn angezogen hatte. Oder weil er in sie verliebt war. Ruffy war es nämlich, der ihr seit Monaten den Kopf verdrehte. Aber wie meistens konnte die junge Frau keine Anzeichen dafür finden, dass er vielleicht auch etwas für sie empfinden könnte. Manchmal schien er sie wirklich anders anzusehen als den Rest der Crew und sie anders zu behandeln, aber mittlerweile dachte Nami, dass das nur Zufall oder Einbildung war. Trotzdem gab sie nicht auf. Vielleicht ließ er sich ja noch irgendwie überzeugen.. „Wir können anfangen, Leute!“, rief Sanji, der aus der Küche kam und auf mehreren Tellern das rohe Fleisch balancierte. Er brachte sie hinüber zum Griller, wo er sie geschickt auflegte. „Nagut, dann erkläre ich das Buffet für eröffnet!“, rief Ruffy laut, sodass Nami sich die Ohren zuhalten musste, da sie immer noch direkt neben ihm stand. „Jippii!“, riefen Lysop, Chopper und Franky im Chor, standen schnell auf und liefen hinüber um sich Essen zu holen. Auch Nami nahm sich einen Teller und tat sich etwas Salat auf. Für mehr konnte sie sich im Moment dann doch nicht begeistern. Der Appetit war ihr vergangen, was sie ärgerte. Ihre Stimmung hing immer von Ruffy ab. War er nett oder sogar fast liebevoll zu ihr, ging es ihr gut. Gab es Zeiten, in denen sie wenig redeten oder wenig miteinander zu tun hatten, fühlte sie sich oft deprimiert. Es nervte einfach. Mies gelaunt setzte sie sich neben Robin. „Was ist los? Du schaust nicht sehr glücklich drein..“, fragte diese. „Hm. Kann schon sein.“ „Willst du darüber reden?“ „Nein, nicht wirklich.“ Damit war das Gespräch zwischen den beiden beendet, da Robin die andere nicht zum Reden zwingen wollte. Nami war tief in Gedanken versunken, während die anderen lachten und sich unterhielten. Sie bemerkte nicht, dass sie immer wieder beobachtetet wurde. „Alles okay mit dir, Nami?“, fragte Ruffy plötzlich. „Was?“, die Navigatorin schreckte auf. „Alles in Ordnung?“, skeptisch und besorgt schaute ihr der Käpt'n in die Augen. „Klar“, sie lächelte. Und es stimmte. In den letzten Minuten war sie zu dem Entschluss gekommen, sich nicht von irgendjemanden die Stimmung vermiesen zu lassen! Und dass Ruffy sie angesprochen hatte und sich um sie kümmerte, gab ihr zusätzlich das Gefühl, doch nicht von ihm ignoriert zu werden. Auch der Schwarzhaarige begann zu grinsen, als er merkte, dass es seiner Navigatorin gut ging. „Willst du noch etwas zu trinken?“ „Gerne“, lächelte Nami, „Ein bisschen Bowle wäre jetzt perfekt!“ „Gut, ich bring dir ein Glas, aber Vorsicht, Robin hat sie stark angesetzt!“ „Ich weiß, aber nur her damit“, sie lachte laut auf, was die Archäologin veranlasste, herüber zu schauen. Sie bemerkte, dass Nami wieder bei besserer Laune war und als sie sah, dass Ruffy in der Nähe war, wusste sie sofort, wer der Grund dafür war. „Bitteschön, deine Bowle.“ „Dankeschön!“, Ruffy hatte sogar ein kleines Papier-Schirmchen an den Rand des Glases gelehnt. Extra für sie? Hoffentlich. „Willst du auch noch etwas zu essen? Du hattest noch kaum etwas!“, er schaute auf ihren Teller und sie folgte seinem Blick. Tatsächlich war noch die Hälfte des Salates, den sie sich anfangs genommen hatte, da. „Hm, aber ich weiß nicht, was“, meinte sie ehrlich. „Komm, ich zeig dir die Auswahl“, lachte er, griff über den Tisch nach ihrer Hand, zog sie auf die Beine und wartete, bis sie um die Tafel zu ihm herübergekommen war. „Also“, er ging zum Buffet und deutete nach der Reihe auf alles, „Salate hattest du ja schon. Hier haben wir Brot, Aufstriche, rohes Gemüse, Gemüse, das du dir von Sanji grillen lassen kannst, Obstsalat, Schokotorte, Tiramisu, Käse ..“ „Schon gut, Ruffy, ich nehme etwas Mais.“ „Willst du ihn gegrillt haben?“ Er war einfach zu fürsorglich. „Gerne.“ Der Käpt'n ließ ihre Hand los, was Nami gar nicht gefiel, schnappte sich ein Teller und legte einen Maiskolben darauf. „Sanji!“ „Ja?“ „Machst du Nami den Maiskolben?“ „Sicher doch!“ „Danke!“, er wendete sich zu Nami, „Jetzt müssen wir warten!“ „Setzen wir uns inzwischen wieder hin“, lächelte sie. Nachdem sie fertig gegessen hatten, saßen sie noch eine Weile an Deck und unterhielten sich, doch schon bald wurde es recht dunkel, sodass sie sich beeilten, alles in die Küche zu räumen. „Danke für eure Hilfe, Leute. Ich werde den Rest machen und abwaschen“, meinte Sanji, der heute gut aufgelegt war und deshalb nicht einmal Zorro einteilte. „Hat jemand Lust noch einen Kaffee zu trinken?“, fragte Robin in die Runde. „Gerne“, meinte Nami und auch die anderen waren einverstanden. Sanji wollte gerade anfangen, Tassen aus dem Schrank zu holen, als ihn die Archäologin stoppte. „Ich mach das schon.“ „Gut, danke, Robin-Schatz.“ Die Frau benutzte ihre Teufelskräfte und in Rekordgeschwindigkeit hatten alle eine Tasse vor sich stehen und die Kaffeemaschine lief auf Hochtouren. Erst zwei Stunden später machten sich Ruffy, Chopper, Lysop und Franky auf in ihre Betten. Zorro verzog sich ins Krähennest um die Nachtwache zu übernehmen und Sanji begann die Reste des Buffets zu verstauen. Nami und Robin gingen raus an Deck, um noch ein bisschen den Anblick des Nachthimmels zu genießen. Die Jüngere seufzte. „Du hast gehofft, dass heute Abend etwas zwischen euch passiert, nicht?“, meinte Robin vorsichtig. Nami nickte, „Ja. Aber zuerst war ihm sowieso nur das Essen wichtig. Dann hat er mich wenigstens beachtet, aber irgendwann wusste ich, dass es heute wieder nichts wird.“ Sie starrte hinauf in den Himmel und betrachtete den Mond. Sie verlangte doch nichts, nur einen kleinen Kuss.. „Ich gehe auch schlafen. Kommst du mit?“, fragte Robin nach einigen Minuten der Stille. „Nein, ich bleibe noch ein bisschen hier. Aber ich komme bald nach.“ „In Ordnung“, die Archäologin entfernte sich und ging unter Deck. Nami schaute wieder in den Himmel und seufzte schon zum zweiten Mal. Ihre Gefühle und Stimmung befand sich wieder einmal auf einer Achterbahnfahrt. Einerseits war sie glücklich. Der Abend war immerhin toll und lustig gewesen, obwohl er etwas ärgerlich angefangen hatte. Aber andererseits hatte sie sich doch mehr erwartet. „Ist dir nicht kalt?“ Nami schnellte herum, „Ruffy?“, er war tatsächlich da! „Du wolltest doch ins Bett gehen.“ „Ja, aber ich konnte nicht schlafen“, er kam näher und stellte sich neben sie. „Wieso nicht?“ „Naja, irgendwie..“, er schaute weg und betrachtete den Mond. „Was?“, Nami wurde neugierig. „Ich hatte irgendwie das Gefühl den Abend noch nicht richtig abgeschlossen zu haben.“ „Aha“, was sollte das wieder heißen? „Verstehe ich nicht.“ „Ich habe dir noch nicht Gute Nacht gesagt, das heißt, ich kann noch nicht schlafen gehen“, meinte er, wandte den Blick vom Himmel ab und sah Nami an. „Oh..“, mehr brachte die Navigatorin nicht heraus. Sie wartete darauf, dass der Käpt'n irgendetwas sagte, aber er blieb still und schaute wieder zu den Sternen. So standen sie einige Minuten da, bis Nami tatsächlich etwas kalt wurde. Sie begann leicht zu zittern. „Also ist dir doch kalt“, lachte Ruffy leise, trat näher, legte seinen Arm um sie und rieb seine warme Handfläche an ihren Oberarm. „Ein bisschen, ja“, lächelte Nami peinlich berührt. Sie sah zu dem Schwarzhaarigen auf und die Blicke der beiden trafen sich. Nami lächelte, drehte sich ein Stück und legte ihre Wange an seine Schulter. Plötzlich spürte sie Ruffys Lippen auf ihren Kopf und hob diesen erneut an. Sie sah in seinen Augen, was er vorhatte und obwohl sie auf diesen Moment so lange gewartet und hingefiebert hatte, war sie kein bisschen nervös. Langsam bewegten sie sich aufeinander zu, bis sich ihre Lippen endlich trafen. Der erst zögerliche Kuss, verwandelte sich schon bald leidenschaftliches Spiel zwischen den beiden. Ruffys Hände wanderte an Namis Hüfte. Die Navigatorin ließ ihre Finger inzwischen durch sein schwarzes, strubbeliges Haar wandern. Erst nach einigen Minuten lösten sie sich von einander. Die junge Frau schlang lächelnd ihre Arme um seinen Hals und ließ sich von ihrem Käpt'n in eine feste Umarmung ziehen. „Willst du heute bei mir schlafen?“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Gern“, murmelte sie in seine Halsbeuge. Im Moment war sie einfach die glücklichste Frau der ganzen Grand Line. Hand in Hand gingen die beiden unter Deck. Sie stoppten vor Ruffys Zimmer. „Ich komme sofort. Ich ziehe mir nur etwas anderes an“, lächelte sie. „Okay.“ Nami huschte leise durch den Gang zu dem Zimmer, das sie sich mit Robin teilte. Diese war sogar noch wach und las. „Das hat ja doch noch länger gedauert“, meinte sie lächelnd. „Ja“, grinste Nami und fing an sich ihr Kleid auszuziehen, „Sagen wir so: Ich wurde noch aufgehalten.“ „Und was hat das zu bedeuten, Frau Navigatorin?“, Robin richtete sich auf. Jetzt war sie neugierig. „Naja, Ruffy kam noch an Deck...“ „Das erklärt alles“, lachte Robin. „Ich schlafe heute bei ihm.“ „Ist in Ordnung. Dann wünsch ich euch eine gute Nacht!“ „Danke“, sie legte das Kleid bei Seite und schlüpfte in ihren Pyjama, der aus einem Top mit dünnen Trägern und einer Hotpants bestand. „Bis morgen!“, sie verließ das Zimmer und ging zurück zu Ruffy. Sie klopfte, ließ sich aber sofort selbst herein, da sie wusste, dass sie erwartet wurde. „Hey“, lächelte Ruffy, der gerade seinen Kleiderschrank schloss und mittlerweile nur noch Boxershorts und ein T-Shirt trug. Er kam auf sie zu und küsste sie erneut leidenschaftlich. „Du bist wunderschön..“ „Danke“, flüsterte sie und ein leichter Rotschimmer legte sie wie nachmittags auf ihr Gesicht. „Das Sommerkleid fand ich aber auch hübsch. Wirklich gut ausgesucht.“ Nami schaute ihn etwas verwundert an. „Hättest du gedacht, es fällt mir nicht auf, wenn meine Navigatorin sich extra für mich hübsch macht?“, grinste er, bevor er ihre Hand nahm und die lachende Nami in sein Bett zog. Kapitel 24: What's Wrong? ------------------------- Die Inspiration zu diesem OneShot kommt von dem Song "Sunrise" von Norah Jones. Besonders vier Zeilen sind mir im Gedächtnis geblieben, ihr findet sie ganz am Ende des OneShots. Er ist aus der Sicht von Nami geschrieben. _________________ Das Abendessen war schon seit einer Stunde vorbei, aber ich saß immer noch am Tisch. Langsam zeichnete ich mit meinem Finger die Maserung des Holzes nach. Irgendetwas beschäftigte mich, aber ich konnte nicht genau sagen, was es war. Ich hasste diesen Zustand. Da ich nicht wusste, was mich störte, konnte ich auch nichts dagegen unternehmen, also saß ich hier in der Küche und starrte vor mich hin. Das Einzige, was ich hörte, war mein leiser Atem, sonst war alles ungewöhnlich still an Deck. Hätte ich Gesellschaft gehabt, hätte ich diese intime Stimmung sicher mehr genossen, aber die anderen hatten sich schon vor einiger Zeit zurückgezogen. Aber vielleicht war es auch besser so, denn man hätte mir sicher angemerkt, wie still und verschlossen ich im Moment war. Auf die Frage, was mit mir nicht stimme, hätte aber auch ich keine Antwort gehabt. Immer schon war es für mich unangenehm gewesen, den anderen eine Last zu sein und ihnen Sorgen zu bereiten. Erst als ich mir die Augen rieb, merkte ich, wie müde ich eigentlich war. Trotzdem wollte und konnte ich noch nicht schlafen gehen. Zuerst musste ich herausfinden, was mich so bedrückte. Ich stand auf, ging hinüber zur Küchenzeile und setzte Wasser auf. Als die Teekanne anfing zu pfeifen, nahm ich sie vom Herd, goss ihren heißen Inhalt in eine der vielen bunten Tassen, die wir besaßen, und nahm mir einen Teebeutel. Diesen ließ ich ihn die Tasse fallen. Langsam sog er sich mit Wasser voll und ging ein Stück unter. Ich beschloss an Deck zu gehen und ein bisschen frische Luft zu schnappen. Vielleicht ordnete das meine Gedanken. Draußen angekommen, bemerkte ich, dass es recht kühl war und der Wind heute Abend stärker blies als sonst. Ich hoffte nur, dass wir in kein Gewitter kamen, jedoch fing es schon nach wenigen Minuten an zu regnen. Trotzdem blieb ich stehen und ließ die Regentropfen auf mich fallen. Für einen Moment, wenn er auch nur kurz war, fühlte ich mich frei und glücklich. Lächelnd breitete ich die Arme aus und ließ den Wind durch meine Haare blasen. Erst als der Regen stärker wurde, ging ich wieder zurück in die Küche. Ich nahm meinen fertigen Tee und verließ den Raum in Richtung meines Zimmers. Ich wollte mich erst umziehen, immerhin war meine Kleidung ganz nass. Als ich in meinen Zimmer angekommen war, überkamen mich die Gefühle von vorhin. Wieder fühlte ich leichte Melancholie in mir aufsteigen, wieder wusste ich nicht genau, was der Grund dafür war. Während ich mich umzog und meinen Tee trank, machte ich mir weiter Gedanken. Irgendetwas im Leben fehlte mir anscheinend. Nur was? Ich hatte tolle Freunde und die Möglichkeit meinen Traum zu verwirklichen. Mehr konnte man sich doch nicht wünschen, oder? Ich dachte erneut daran, einfach schlafen zu gehen und die Gedanken auf den nächsten Tag zu verschieben, aber innerlich wusste ich genau, dass ich kein Auge zu tun würde, bevor die Sache nicht aus der Welt war. So war ich eben. Seufzend nahm ich die leere Tasse und ging wieder in die Küche. Dort stellte ich sie in die Abwasch, betrachtete sie kurz, entschloss mich aber schließlich dazu, sie nicht abzuwaschen und einfach stehen zu lassen. Ich setzte mich wieder an den Tisch, aber unruhig wie ich im Moment war, hielt ich es nicht lange im Raum aus. Dafür entschied ich, in unser Aquariumszimmer zu gehen. Ich mochte diesen Ort. Viele Stunden hatte ich dort schon an Karten gearbeitet oder ein gutes Buch gelesen. Es war ein Zimmer voller Ruhe und Frieden, zumindest meistens, also perfekt um nachzudenken.. Ich schloss die Tür leise hinter mir und ging hinüber zum Aquarium, als ich bemerkte, dass ich nicht alleine war. Ruffy saß am anderen Ende der Bank und hatte die Fische beobachtet. „Oh, tut mir Leid. Ich wollte dich nicht stören. Ich gehe wieder“, ich wollte mich gerade umdrehen und den Raum verlassen, als Ruffy mich ansprach. „Du kannst ruhig bleiben, Nami“, ich drehte mich wieder um und sah ihn mich anlächeln. Er klopfte mit der Hand auf die Bank neben sich und gab mir so ein Zeichen, mich zu setzen. Ich lächelte zurück und nahm neben ihm Platz. Einige Minuten schwiegen wir, bevor ich die Stille brach, „Auch am Nachdenken?“ „Ja, mich verschlägt es öfters hierher.“ „Echt? Ich sehe dich immer nur an Deck“, meinte ich verwundert und es stimmte. Am Tag war Ruffy die ganze Zeit draußen oder in der Küche. „Ich komme immer nur nachts hierher. Tagsüber ist meistens jemand hier. Entweder liest Robin ein Buch oder du arbeitest an einer deiner Karten. Aber wenn alle schlafen, bin ich hier ungestört.“ „Außer heute.“ „Außer heute. Aber das ist kein Problem. Heute habe ich gerne ein bisschen Gesellschaft“, er lächelte erneut. Ich wunderte mich sehr über diesen Ruffy, den ich gerade kennenlernte. Er hatte bemerkt, dass Robin und ich oft Zeit hier verbrachten, obwohl er sonst nicht sehr darauf achtete, was wir in unserer Freizeit machten, außer er konnte bei den Aktivitäten mitwirken. Und ein Ruffy, der nachts herkam um nachzudenken, war mir auch fremd, aber nicht unangenehm. Ich mochte diese Seite an ihm. Ich atmete tief ein und aus. Ich genoss die Stille um uns und die Dunkelheit, die nur von ein paar Laternen draußen an Deck bekämpft wurde. Um mich bequemer hinzusetzen, zog ich die Beine an und legte meine Arme um meine Unterschenkel. Neben mir machte mir Ruffy etwas Platz um mich zu bewegen, legte dann aber den Arm um mich, als ich mich beruhigt hatte. Automatisch lehnte ich meine Kopf an seine Schulter ohne großartig nachzudenken. Wieso auch? „Ruffy?“, fragte ich. „Hm?“ „Bist du glücklich?“ Ich musste nicht lange auf eine Antwort warten. „Ja, bin ich. Wieso? Stimmt etwas nicht?“, er klang besorgt. „Doch, doch. Es ist nur...“, ich brach ab. Eigentlich wollte ich keine Last sein und mein Problem konnte ich sowieso nicht in Worte fassen. „Du kannst mir alles sagen, Nami, das weißt du.“ „Ja, ich weiß..aber ich bin mir selbst nicht sicher, was mich bedrückt. Es ist so ein Gefühl, als würde mir irgendetwas im Leben fehlen, aber ich weiß nicht, was. Ich habe euch als Freunde und als neue Familie. Und ich kann meinen Traum verwirklichen und euch helfen eure wahr zu machen. Ich sollte glücklich sein mit dem, was ich habe. Ich weiß einfach nicht, was mir fehlt und das macht mich fertig. Verstehst du?“, ich sah fragend und erwartungsvoll zu ihm hoch. Erst schaute er nur geradeaus, dann drehte er sein Gesicht zu mir und lächelte. „Ich denke schon..“ Und plötzlich spürte ich Ruffys Lippen auf meinen. Schon nach wenigen Sekunden erwiderte ich den Kuss leidenschaftlich. Erst nach einigen Minuten lösten wir uns wieder voneinander. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchdrang meinen ganzen Körper und alle Sorgen waren wie weggewischt. Wie hatte er das geschafft? Ich war überrascht, aber in seinen Augen spiegelte sich nur Gelassenheit, Ruhe und Vertrauen. „Besser?“, flüsterte er und lehnte seine Stirn an meine. Ich konnte nur zaghaft nicken. Endlich hatte ich das gefunden, was mir die ganze Zeit gefehlt hatte - Ruffy. Surprise, surprise.. Couldn't find it in your eyes But I'm sure it's written all over my face [i/] Kapitel 25: Even Heaven Cries (Monrose) --------------------------------------- Ruffy stand vorne an der Galionsfigur und starrte auf die Wellen vor sich. „Ich kann nicht mehr“, murmelte er, aber niemand außer ihm hörte es. Hätte es überhaupt irgendjemand interessiert? Nein, niemanden, ihnen war es egal, wie er sich fühlte. Sie wollten ihren Käpt'n fröhlich, gut gelaunt, laut und verfressen sehen. Wenn er sich nicht so wie immer verhielt, würde es heißen, dass auch er Angst vor der Zukunft hatte und das wiederum würde ihnen Sorgen bereiten. Die anderen wollten über dies alles jedoch nicht nachdenken und ihren Käpt''n als Vorbild sehen, auf den sie, wenn auch ungern, im schlimmsten Fall die Verantwortung für alles übergeben konnten. Der Schwarzhaarige seufzte. Auch er hatte Bedenken, wie es auf ihrer gemeinsamen Reise weitergehen würde. Natürlich war er sich seiner Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung als Käpt'n bewusst, aber hieß diese Stellung, dass er keine Angst verspüren durfte? „Ruffy!“, Lysop rief nach ihm. Der Angesprochene atmete noch einmal tief durch, setzte ein breites Grinsen auf und drehte sich dann um, „Was gibt’s, Lysop?“ „Chopper und ich wollen ein bisschen fischen. Machst du mit?“ Ruffy hatte eigentlich absolut keine Lust zu fischen oder sich irgendwie mit den anderen zu unterhalten. Am liebsten wäre er unter Deck gegangen und hätte sich einfach in seinem Zimmer verkrochen. Aber das ging nicht. Die anderen würden sich Sorgen machen. „Ja, sicher! Ich komme!“ fröhlich lief er hinüber und schnappte sich eine der Angelruten. There are times when you feel that you don't know where you fit in 
 So you hide what is real even when it hurts you pretend 
 To be the one that you think everybody wants you to be 
 No one sees the one you really are 
 Am späten Abend war Ruffy wieder an Deck. Den ganzen Tag hatte er darüber nachdenken müssen, dass er sich seit Längerem schon einsam fühlte, obwohl er seine Freunde täglich um sich hatte. Ihn beschlich das Gefühl, dass er als Käpt'n doch von den anderen als Autorität und daher als anders, als Einzelgänger, nicht Teil der „untergebenen“ Mannschaft, gesehen wurde. Lächelnd schüttelte Ruffy den Kopf. Seit wann war das so? Nie waren sie wie die anderen Piratenbanden gewesen, die eine strenge Hierarchie verfolgten. Bei ihnen galt immer Demokratie – jeder war gleichberechtigt. Jeder durfte seine Meinung sagen und jeder durfte sich so geben, wie er sich fühlte. Niemand hatte Geheimnisse voreinander. Sein Lächeln verschwand wieder. Was war passiert? Er wusste es nicht. Das Einzige, was ihm bewusst war, dass er wollte, dass alles wieder war wie vorher und auch, dass er seine Gefühle zeigen konnte, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen.. And your whole world falls apart.. Der Käpt'n ging unter Deck ins Badezimmer. Vielleicht würde eine kalte Dusche seinen Kopf von allen negativen Gedanken freiwaschen? Nein, es half nichts. Nachdem er eine halbe Stunde unter dem Wasserstrahl gestanden war, fühlte er immer noch die Einsamkeit und konnte das Gefühl des Unterverstanden-Seins nicht vergessen. Er näherte sich dem Spiegel und betrachtete sich eingehend bis ihm sein eigenes Gesicht komisch und fremdartig vorkam. When you look in the mirror and you don't see picture of perfect 
 Wanna disappear, hide the tears, still playing make believe 
 Leise verließ er das Badezimmer, ging zu seinem Zimmer, öffnete die Tür und trat ein. Erst nachdem er seinen Strohhut auf den kleinen Tisch gleich neben dem Eingang gelegt hatte, bemerkte er, dass er nicht alleine war. „Was machst du hier, Nami?“ Die Navigatorin saß auf seinem Bett und hatte anscheinend auf ihn gewartet. „Ich will mit dir reden“, sie sah ihm in die Augen. „Okay. Um was geht es?“ „Um dich.“ Hatte sie etwas bemerkt? Oder handelte es sich um ein ganz anderes Thema? „Ruffy, hör auf uns etwas vorzuspielen. Ich weiß genau, dass es dir in letzter Zeit nicht gut geht...“ Er antwortete nicht. Also war ihr doch etwas an seinem Verhalten aufgefallen. Er ärgerte sich, dass er seine Gefühle nicht besser hatte verstecken können. Anstatt etwas zu sagen, sah Ruffy aus dem Bullauge. Es hatte angefangen zu regnen. „Ruffy?“ „Ich...ich weiß nicht, was du meinst, Nami. Es ist alles in Ordnung“, er schaute sie an und versuchte das Gespräch doch noch zu beenden. Nami war mittlerweile aufgestanden. „Vielleicht kannst du den anderen etwas vormachen, aber mir nicht. Ich kenne dich zu gut. Ich habe bemerkt, dass du in letzter Zeit nicht du selbst bist. Ich weiß zwar nicht was dich bedrückt, aber da ist irgendetwas. Du verhältst dich komisch und scheinst mit deinen Gedanken immer woanders zu sein. Und wirkliche Freude an deinen Hobbies hast du auch nicht mehr!“ „Es ist nicht so, wie du denkst, Nami“, noch einmal hoffte er, dass er sie abwimmeln konnte. „Und wie ist es dann?“, fragte die Navigatorin sofort nach. Er senkt den Blick. Darauf hatte er keine Antwort. Sie hatte Recht mit allem, was sie gesagt hatte. „Schau mich an.“ Er schüttelte den Kopf, woraufhin Nami ihre Hand an seine Wange legte. „Was ist los?“, flüsterte sie. „Ich kann das einfach nicht mehr. Alle verlangen von mir, dass ich ihr Held bin und alles auf die Reihe bekomme. Niemand versteht, dass auch ich unsicher bin und dass ich oft Angst vor der Zukunft habe. Wer weiß, was alles noch auf uns zukommt..?“ Nami nahm die Hand von seiner Wange. Sie fühlte sich betroffen. Auch sie hatte automatisch an Ruffy als die Lösung aller Probleme gesehen, ohne an ihn zu denken. „Es tut mir Leid“, murmelte sie, „Ich wusste nicht..“ „Niemand weiß es. Aber eigentlich ist es nur verständlich.. Auf einer Reise mit vielen Gefahren braucht man jemanden, auf den man sich verlassen kann. Ich bin auch gerne für euch da, aber ich brauche auch jemanden, der für mich da ist..“, eine einzelne Träne bahnte sich langsam seinen Weg über seine Wange und man erkannte ihn ich für einen Moment nicht mehr den zukünftigen König der Piraten, sondern einen 17-Jährigen, der sich verunsichert fühlte und nicht genau wusste, wohin er eigentlich gehörte. Nami legte erneut ihre Hand auf sein Gesicht und wischte die Träne mit ihrem Daumen weg. „Du hast mich, ich bin für dich da“, flüsterte sie. Ruffy schaute auf und sah, dass auch die Navigatorin still angefangen hatte zu weinen. Even heaven cries Everybody cries „Egal, was es ist, du kannst immer auf mich zählen.“ Sie umarmte ihn und Ruffy bettete seinen Kopf auf ihre Schulter. „Danke.“ (Even Heaven Cries - Monrose) Kapitel 26: Kaffeepause ----------------------- „Kaffee ist fertig“, meinte Sanji und kam mit Tassen, Löffeln, Milch, Zucker und einer Kanne, die mit der heißen Flüssigkeit gefüllt war, an den Tisch. Zorro, der gerade noch an der Wand gelehnt geschlafen hatte, erhob sich und kam herüber zu den anderen, die schon Platz genommen hatten. Bisher, es war gerade früher Nachmittag, war es ein entspannter Tag für alle gewesen. Keiner von ihnen hatte in irgendeiner Weise gearbeitet, jeder hatte es sich einfach nur gut gehen lassen. Nami half Sanji die Tassen aufzuteilen und reichte Milch und Zucker herum. „Irgendwie angenehm den ganzen Tag nichts zu machen“, meinte sie, als sie sich selbst Kaffee einschenkte. „Stimmt“, antwortete Ruffy, schwang sein linkes Bein über die Bank, sodass er mit dem Rücken zur Wand saß und Nami sich an ihn lehnen konnte. Diese gab ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor sie es sich gemütlich machte und vorsichtig von ihrem heißen Getränk trank. „Köstlich, Sanji!“ „Freut mir, dass es dir schmeckt, Nami-Mäuschen!“ Plötzlich ging die Tür auf und Lysop kam mit Chopper im Schlepptau herein. „Es hat angefangen zu schneien“, meinte er und fuhr mit einer Hand durch seine Haare, sodass der Schnee, der auf seinen Kopf gefallen war, herunter-rieselte. „Ja, ganz stark“, rief Chopper begeistert. Schon jetzt wollte er Figuren aus dem weißen Material bauen, aber dazu musste er warten, bis etwas mehr gefallen war. „Machen wir später eine Schneeballschlacht, Ruffy?“, fragte der Kanonier den Käpt'n. „Klar doch“, grinste dieser, „Ich mach dich fertig!“ „Das werden wir noch sehen!“, konterte Lysop frech und beide begannen zu lachen. Jedes Mal, wenn sie in eine verschneite Region kamen, lieferten sie sich die wildesten Kämpfe. Als die beiden Hereingekommenen ihre Kleidung abgelegt hatten, setzten sie sich auch zu Tisch und Nami schob ihnen zwei Tassen hinüber. „Danke.“ „Gern“, sie lächelte, „Aber wenn es wirklich schon so stark schneit, heißt das, dass wir schneller vorangekommen sind als erwartet und schon näher an der nächsten Insel sind. Die ist nämlich eine Winterinsel...“ „Bewohnt oder unbewohnt?“, schaltete sich Robin ein. „Bewohnt, aber angeblich gibt es keine Marinebasis. Also, ein Problem weniger“, zwinkerte die Navigatorin, „Auf jeden Fall werde ich später noch nach draußen und den Kurs kontrollieren müssen. Nicht, dass wir doch noch von unserer Route abkommen.“ „Ja, aber erst später“, meinte Ruffy, schlang seine Arme um ihre Taille und legte seinen Kopf auf ihre Schulter, „Jetzt bleibst du erst mal hier.“ Eigentlich wollte sie gar nicht nach draußen. Hier im Warmen zu bleiben wäre ihr viel lieber gewesen, aber trotzdem öffnete sie ihren Kleiderschrank und fing an nach ihrer Winterjacke zu suchen. Nach fünf Minuten Stöbern gab Nami auf und fischte kurzerhand eine dünne Jacke, die sie normalerweise in der Nähe von Herbstinseln trug, heraus. „Egal“, seufzte sie. So lange wollte sie sich draußen sowieso nicht aufhalten. Schnell schlüpfte die Navigatorin noch in ihre Stiefel und steckte eine Karte der Inseln und Meeresströmungen der Umgebung ein, bevor sie sich auf den Weg machte. Als sie die Tür zum Deck öffnete, kam ihr sofort ein eiskalte Windböe entgegen. „Scheiße“, schimpfte sie. Wie gerne würde sie jetzt mit den anderen noch in der Küche sitzen? Nami zog den Kragen ihrer Jacke höher und versuchte ihren Hals wenigstens etwas zu schützen. Krank werden wollte sie auf keinen Fall. Vorne, neben der Galionsfigur angekommen, zog sie die Karte aus der Jackentasche und begann, zusammen mit dem Log-Port den Kurs zu kontrollieren, was durch den vielen Schnee und Wind gar nicht so einfach war. „Anscheinend sind wir noch richtig“, erleichtert atmete sie nach Kurzem auf, „Wenigstens etwas!“ Doch als sie sich umdrehte, fiel ihre Stimmung sofort wieder in den Keller. Ihre Orangenbäume! Niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie abzudecken und auch sie hatte völlig vergessen, sie vom Schnee zu schützen. Hoffentlich war es noch nicht zu spät! So schnell sie konnte - es war schwieriger als gedacht, da der Schnee mittlerweile meterhoch lag - rannte sie hinüber zu ihren geliebten Pflanzen und betastete sie vorsichtig. Wirklich abschätzen, wie geschädigt sie waren, war ihr nicht möglich. Trotzdem traten ihr Tränen in die Augen. Die Navigatorin könnte es sich nie verzeihen, wenn wegen ihrer Nachlässigkeit die Orangenbäumen von ihrer Heimatinsel Kokos einfach eingehen würden. Nami eilte die Treppe hinunter und überlegte sich in der Zwischenzeit, wo die Planen und Seile waren, mit denen sie die Pflanzen normalerweise immer schützte. Sie müssten eigentlich in der Werkstatt in irgendeiner Truhe sein. In Lysops Reich angekommen, begann sie an sämtlichen Plätzen, die aussahen, als würden sie die benötigten Gegenstände beherbergen, zu suchen. Schon bald wurde sie fündig. Ganz hinten im Raum fand sie alles, was sie brauchte. Als sie endlich wieder bei ihren Bäumen war, wollte sie gleich die Planen über die Gewächse werfen, jedoch wurde ihr bewusst, dass sie zuerst den schon gefallenen Schnee beseitigen musste. Gesagt, getan. Jetzt musste es schnell gehen, bevor die Bäume wieder weiß waren. Mit Schwung warf sie das erste Stoffstück in die Höhe, sodass sie auf den richtigen Stellen landeten. Geschickt surrte Nami sie mit den Seilen fest. Doch als sie die Schnüre auf der unteren Seite verknoten und hinunter-eilen wollte, rutschte sie plötzlich auf einer Stelle, die schon gefroren war, aus und fiel die Treppe hinab. Bewusstlos blieb Nami im Schnee liegen. „Ruffy, bist du fertig?“, ohne zu klopfen kam Lysop in das Zimmer des Käpt'ns. „Sofort“, der Angesprochene drehte sich nur kurz um, kramte aber dann gleich wieder in einer der Schubladen seines Kleiderschrankes und zog ein Paar Handschuhe hervor. „Hier sind sie!“, grinste er, „Jetzt bin ich bereit, dich fertig zu machen!“ „Jaja“, meinte Lysop und verdrehte die Augen, „Gehen wir!“ „Kommt Chopper auch mit?“, fragte der Strohhut, als sie Richtung Deck schlenderten. „Er meinte, er kommt später nach. Vorher muss er noch irgendetwas zusammenmischen“, lachte Lysop, obwohl er selbst oft sein größtes Hobby, das Experimentieren und Basteln, über alles andere stellte. „Na gut, los geht’s!“, rief der Kanonier, als sie nach draußen traten und rannte sofort zum Vorderteil des Schiffes, um sich dort sogleich eine Wand zum Schutz vor, und das war bei seinem Käpt'n zu befürchten, scharf geschossenen Schneebällen zu bauen. „Warte mal..“ „Was ist, Ruffy?“ Doch er antwortete nicht. Eine Plane, die im Wind hin und her geweht wurde, hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie war nur auf einer Seite befestigt worden, aber Ruffy nahm an, dass sie die Orangenbäume schützen sollte... „Nami“, rief er laut. Irgendetwas hier war komisch. Und da er mit Sicherheit wusste, es hatte etwas mit seiner Freundin zu tun, wurde er nur noch unruhiger. „Ruffy, jetzt sag mir doch endlich, was los ist“, Lysop stand mittlerweile neben ihm. „Kommt dir die Plane hier nicht komisch vor? Sie ist nur auf einer Seite befestigt.“ „Na und? Vielleicht waren die Seile nicht stark genug verknotet und der Wind hat sie wieder gelöst.“ „Du hast Recht, aber ich habe ein komisches Gefühl. Ich weiß einfach, dass hier etwas.. NAMI!“ „Was?“, fragte Lysop perplex, doch dann sah er, wo Ruffy hingerannt war. Knapp neben der Reling, fast komplett zugedeckt von Schnee, lag Nami. „Scheiße!“, geschockt blickte er hinüber. „Sag Chopper Bescheid!“ „Mach ich“, und schon war der Kanonier verschwunden. „Verdammt.. Nami..“, flüsterte Ruffy. Gleich hatte er diese Unruhe verspürt, die in jedes Mal befiel, wenn einer seiner Freunde, besonders wenn es seine große Liebe war, in Schwierigkeiten steckte. Und als er sie dann entdeckte.. sein Herz hatte einen Schlag ausgesetzt. Vorsichtig schaufelte er den Schnee, der bereits auf ihren zarten Körper gefallen war, zur Seite und hob sie hoch. Sie fühlte sich eiskalt an. Wie lange hatte sie hier schon gelegen? Schnell rannte er unter Deck. Am besten er brachte sie in sein Zimmer. Dort war es schön warm und in seinem Bett gemütlicher als in der Küche. Ruffy legte sie ab, zog Handschuhe und Jacke aus und begann leicht an ihr zu rütteln. „Nami, wach auf“, keine Reaktion. Er versuchte es heftiger. Wieder nichts. In diesem Moment kam Chopper herein. „Lysop hat mir erzählt, was passiert ist. Er sagt jetzt den anderen Bescheid“, meinte er kurz zu Ruffy, bevor er seinen Blick auf die Navigatorin lenkte. „Zuerst müssen wir die nasse Kleidung entfernen“, meinte Chopper. Obwohl die Lage ernst war, behielt er die Ruhe. Zusammen zogen sie Nami bis auf die Unterwäsche aus und hüllten sie in eine Decke. Danach hörte der kleine Elch sie ab. „Gut, die Atmung ist normal. Trotzdem ist es wichtig, dass sie so bald wie möglich wach wird! Versuch sie aufzuwecken, entferne ihr noch die letzte Kleidungsstücke und wickle sie in weitere Decken. Ich bereite in der Zwischenzeit Umschläge vor, sodass wir sie noch schneller aufwärmen können.“ Der Käpt'n nickte, „Ja. Danke, Chopper, du bist der Beste.“ Der kleine Elch lächelte kurz und verließ dann in Eile das Zimmer. Vorsichtig begann Ruffy an seiner Freundin zu rütteln. „Nami, wach auf!“, das selbe Spiel wie vorhin. Keine Reaktion. „Wach auf! Ich bitte dich..“ Tatsächlich öffnete sich endlich ihre Augen. „Ruffy?“, hauchte sie und musste im nächsten Moment husten, „Mir ist so kalt.“ „Ich weiß, mein Schatz, aber alles wird gut. Versprochen“, betonte er und fuhr vorsichtig mit seinen Händen unter die Decke und entfernte ihre Unterwäsche. Danach lehnte er sich an die Wand und hob Nami in seinen Schoß. Er warf zwei weitere Decken über sie, wickelte sie fest ein und legte seine Arme um sie. Nachdem er auch ihre Haare etwas getrocknet hatte, bettete sie ihren Kopf an seine Brust und schloss die Augen. „Nein, Nami, nicht einschlafen“, er rüttelte sie leicht, sodass sie ihre Lider wieder hob. „Aber mir ist so kalt“, flüsterte sie kaum hörbar. „Ich weiß.. aber trotzdem darf ich dich nicht schlafen lassen“, er überlegte, wie er sie ablenken konnte. „Was ist eigentlich passiert?“, fragte er schließlich. Wenn sie redete, sollte sie eigentlich nicht weg-dösen. Kurz herrschte Stille, in der Nami nachdachte. „Ich habe den Kurs kontrolliert und dann ist mir aufgefallen, dass die Orangenbäumen dem Schnee ausgesetzt waren. Ich wollte sie zudecken und bin irgendwie ausgerutscht“, die Erinnerungen verschwammen in ihrem Kopf und es schüttelte sie vor Kälte. Der Schwarzhaarige zog sie noch näher zu sich, jedoch hörte Nami nicht auf wie verrückt zu zittern. „Mir ist so kalt, Ruffy“, eine Träne rannte der Navigatorin die rote Wange hinunter. Automatisch klammerte sie sich an ihren Freund und versuchte sich gleichzeitig so klein wie nur möglich zu machen. In diesem Moment klopfte es an der Tür und Chopper trat ein. „Gut, du bist wach, Nami.“ Diese starrte nur aufgelöst weiterhin gerade aus. „Es wird aber leider nicht besser“, meinte Ruffy, der ihr mittlerweile sanft über den Rücken strich. „Ja, es kann sein, dass es länger dauert, bis sie wieder aufgewärmt ist, obwohl sie im Warmen ist. Aber solange du auf sie aufpasst, bin ich zuversichtlich, dass nichts Weiteres passiert“, er stellte das Tablett, das er hereingebracht hatte, ab. „Hier sind zwei Tassen Tee und die warmen Umschläge, die du Nami bitte auf Brust, Bauch und Nacken legst...“ „...und hier ist die versprochene Kleidung“, plötzlich betrat Robin den Raum. „Danke.“ „Gern geschehen, Chopper“, sie lächelte Ruffy noch zu, bevor sie das Zimmer wieder verließ. Der Elch legte das Gebrachte ebenfalls neben das Bett. „Ich bat Robin, ein paar Sachen aus Namis Schrank zu nehmen. Hier sind Unterwäsche, eine Hose, ein T-Shirt und ein dicker Pullover, falls er trotz der Decken nötig sein sollte.“ „Danke“, meinte der Schwarzhaarige wie schon zuvor. „Ist doch selbstverständlich. Gut, ich lasse dich alleine. Wenn irgendetwas sein sollte, ruf einfach nach mir. Oft kann der Unterkühlte sowieso selbst am besten einschätzen, wie gut es ihm geht.“ „Okay.“ „Na, dann los“, Ruffy lächelte und griff nach der Kleidung, die Robin gebracht hatte. Langsam wickelte er Namis Oberkörper aus den drei Decken aus, was sich nicht als einfach gestaltete, da die Navigatorin noch immer zusammengekauert und an ihn gelehnt da lag. Mit seiner Hilfe schlüpfte sie in die Kleidungsstücke, legte die Umschläge auf und kuschelte sich dann wieder an ihn. Ihr ging es sichtlich besser. „Ist dir noch kalt?“ „Ein bisschen.“ „Hier“, er reichte ihr eine der zwei Tassen Tee, „Das wird den Rest machen.“ „Danke“, sie blies über die Oberfläche der heiße Flüssigkeit. Einige Minuten herrschte Stille, in denen die beiden immer wieder an ihren Tassen nippten und gleichzeitig ihren Gedanken nachhingen. „Ruffy?“ „Ja?“ „Danke für alles..“ „Ist doch selbstverständlich“, er hörte sich an wie Chopper. „..ich liebe dich, ich hoffe, du weißt das.“ „Sicher, weiß ich das. Ich liebe dich auch“, er küsste sie auf den Hinterkopf, „Aber nächstes Mal sag einfach Bescheid, dann helfe ich dir bei solchen Arbeiten an Deck.“ „Mach ich“, sie setzte sich auf. „Wo willst du hin?“ „In die Küche. Ich möchte Chopper nochmal für alles danken. Er ist mein zweit-bester Held“, lächelte sie. „Dann muss ich wohl in nächster Zeit auf Konkurrenz aufpassen“, lachte er, half ihr gleichzeitig aus den Chaos an Decken und hielt ihre Hand, als sie aus dem Bett stieg. „Geht's?“ „Ja“, sie umarmte ihren Freund, „Ich frage mich immer wieder, was ich ohne dich machen würde. Ich will mir das nicht vorstellen müssen.“ „Musst du auch nicht. Es gibt keinen Grund dazu, weil ich immer da sein werde.“ Sie sahen sich in die Augen und Nami konnte in seinen die Ehrlichkeit, die er ihr entgegen brachte, lesen. Sie drückte ihre Lippen sacht auf seine und nahm seine Hand. „Gehen wir“, meinte er leise, als sie sich wieder von ihm löste. In der Küche saß die restliche Mannschaft und trank Kaffee. Es schien, als wäre nie etwas gewesen. Kapitel 27: Wouldn't Mama Be Proud? ----------------------------------- 340 Wörter inspiriert von "Wouldn't Mama Be Proud?" von Elliott Smith. _______________________________________________________________________ Nami schaute aus dem Bullauge hinaus auf den Ozean. Der Tag neigte sich dem Ende zu, das hieß die Sonne näherte sich immer mehr dem Horizont und tauchte alles um sie herum in oranges Licht. Der Anblick dieser Idylle erinnerte die Navigatorin an ihre Kindheit. Oft hatte sie, wie sie klein war, Sonnenuntergänge betrachtet bis Bellemere irgendwann auf den Hügel am Rande der Insel gekommen war und sie mit nach Hause genommen hatte. Bellemere. In letzter Zeit musste Nami oft an ihre Stiefmutter denken. Den genauen Grund für diese Gedanken kannte sie nicht. Aber es störte sie nicht, sie dachte gerne an diese starke, selbstbewusste Frau, die sie erzogen hatte. Auch malte sie sich auch, wie es wäre, wenn sie noch leben würde. Alles wäre anders gekommen und Namis Leben wäre jetzt kaum das, was es war. Sie hätte ihre Kindheit glücklich und nicht unter der Tyrannei Arlongs verbracht. Dafür mit ihrer Stiefmutter und Schwester. Doch dann musste Nami an ihr jetziges Leben denken. Hätte es Arlong nicht gegeben, wäre sie wahrscheinlich nie Ruffy, Zorro, Sanji und Lysop begegnet. Sie hätten sie damals nicht befreit. Es hätte keinen Grund dazu gegeben. Sie wäre kein Mitglied der Strohhutbande geworden. Sie hätte nie den East Blue verlassen. Alleine wäre das viel zu gefährlich gewesen. Sie hätte nie die anderen – Chopper, Vivi, Robin, Franky und Brooks – kennengelernt. Sie hätte nie die ganzen Abenteuer erlebt, die jetzt schon hinter ihr lagen. Sie hätte kaum eine Chance gehabt, eine Weltkarte zu zeichnen. Und: Sie hätte nie die Liebe ihres Lebens kennengelernt. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie vermisste Bellemere und Nojiko tagtäglich. Aber dafür hatte sie mit der Strohhutbande eine neue Familie gefunden. Sollte sie es Glück im Unglück nennen? Leise ging die Tür hinter ihr auf. Sie drehte sich nicht um, da sie sowieso wusste, wer es war. Einige Augenblicke später spürte sie schon, wie er sie von hinten umarmte und seinen Kopf auf ihre Schulter legte. „Sie wäre sehr stolz auf dich.“ „Ich weiß, Ruffy. Ich weiß.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)