My Obsession von NithrilMusic (Liebes Chaos zu fünft) ================================================================================ Kapitel 3: Folgen ----------------- Er schluckte. Seine Augen brannten und er ließ sich an der Wand hinab gleiten. Der Bassist fing an zu zittern, als sich Tränen in seinen Augen sammelten und er ein Schluchzen unterdrücken musste. Dass er derjenige war, der jetzt einen wahrscheinlich sehr schwerwiegenden Fehler begangen hatte, machte ihn richtig fertig. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, dass die Band deswegen nicht zu Grunde ging. Eine Weile saß er noch weinend da. Doch dann rappelte er sich auf und ging Heim in die WG. Dort angekommen schlurfte er schnurstracks in sein Zimmer. Bemerkte nicht, wie er an einem traurig, überraschten Shin vorbei lief, der ihm nach sah. Kiro schmiss sich auf sein Bett und vergrub das Gesicht in seinem Lieblingskissen. Shin sah ihm etwas erschrocken nach. Kiro sah ziemlich verweint aus. War das wegen seiner Frage vorhin? Er machte sich Sorgen und ging dem Kleinen hinter her. „Kiro?“, fragte er leise. „Was is los?“ Doch er bekam als Antwort nur ein kaltes „Lass mich in Ruhe!“ Es gab ihm einen weiteren Stich ins Herz und er ließ den Kopf hängen. „Tut mir Leid. Ich hätte nicht fragen dürfen“, wollte er sich leise entschuldigen. Hatte doch auch nicht gewollt, dass das jetzt so endete. Doch da richtete Kiro sich auf und blickte ihn an. „Du wolltest es doch einfach nur wissen. Außerdem – ist das nicht direkt mein Problem.“ Letzteres flüsterte er nur noch und blickte wieder weg. „Welches denn?“, rutsche es Shin heraus. Er biss sich sofort auf die Unterlippe und fügte hinzu: „Du musst es natürlich nicht sagen, wenn du nich willst.“ Dann wandte er sich wieder ab und wollte gehen. „I-ist Strify da?“, hielt ihn der andere aber vom Gehen ab. „Ich glaube schon,“ antwortete er leise und wollte endgültig gehen. Doch wieder wurde er von Kiro abgehalten. Der war aufgestanden und zu ihm gekommen. Hauchte ein „Danke!“, gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging zu Strifys Tür. Etwas verdattert blickte der Drummer ihm nach. Wieso hatte er das getan? Wieso nur? Er merkte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten und es ihm wieder einen Stich ins Herz gab. Hielt es nicht mehr aus und rannte aus der WG und in Richtung Park. Der Regen, der schon fast den ganzen Tag vom Himmel fiel, machte ihm nichts mehr aus. Er ließ sich auf eine nasse Wiese fallen und weinte. Er konnte einfach nicht mehr. Hatte seine Gefühle schon so lange unterdrückt, nur dass die Band nicht kaputt ging. Und dann tat Kiro so etwas. Strify hörte, wie jemand an seine Tür klopfte. Er wusste, dass es Kiro war. Hatte das kurze Gespräch zischen den beiden ungewollt mitgehört. Wieder liefen ihm Tränen über die Wangen. Er war vorhin einfach Heim gegangen und hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Jetzt stand er langsam auf und ging zur Tür. Schloss aber nicht auf, sondern lehnte nur seinen Kopf gegen das Holz. Er hörte deutlich, wie der Bassist wieder leise gegen die Tür klopfte und ihn förmlich anflehte, ihn rein zu lassen. Sein unterdrücktes Schluchzen war auch keineswegs zu überhören. Ebenfalls hörte Strify, wie die Tür zu knallte. Konnte sich gut vorstellen, dass Shin weg war. Er konnte nicht anders, als die Tür zu öffnen. Doch er sah seinen Freund nicht an, der ihm um den Hals fiel und wieder anfing ziemlich heftig zu weinen. „E-es tut mir so Leid“, brachte Kiro hervor und drückte Strify feste an sich. Doch der rührte sich nicht, schloss die Augen, um die Tränen zu verdrängen. „Es ist doch eh meine Schuld. Hätte ich nichts gesagt...“, flüsterte er leise, um den anderen zu beruhigen. Doch Kiro schüttelte nur den Kopf und schluchzte. „Das ist es doch nicht.“ Dann sah er ihn an. „Was dann?“, fragte der Sänger leise nach und blickte seinem Gegenüber forschend n die Augen. Kiro konnte den Blick einfach nicht erwidern und biss sich auf die Unterlippe. Aber die Wahrheit konnte er auch noch nicht sagen. Deshalb sah er Strify aus verweinten Augen an und hauchte: „Ich liebe Dich!“ Es gab Strify einen Stich ins Herz. Wusste er doch, dass das nicht das war, was Kiro ihm hatte sagen wollen. Er schob den anderen von sich und wollte ins Bad gehen. „Warte“, hielt ihn der Kleine jedoch auf. „Es tut mir Leid. Aber – ich weiß selber nicht, was zur Zeit mit mir los ist.“ Strify schwieg. Wusste nicht was er dazu sagen sollte. Er war verletzt. Zuckte nur mit den Schultern. „Muss es nicht“, brachte er dann hervor. „Doch. E-es … ist meine Schuld, wenn die Band jetzt kaputt geht“, presste Kiro stockend hervor. Er wollte es eigentlich nicht sagen. Doch jetzt war es raus. Und die Reaktion des Sängers war wie erwartet. „Nein. Ich habe es vermasselt“, sagte der nur und verschwand mit diesen Worten im Bad. „Strify!“, rief Kiro ihm hinterher. „Du weißt genau, dass das nicht stimmt!“ Er hoffte zumindest, dass Strify die Wahrheit erkannte. Als Kiro keine Antwort mehr bekam, verzog er sich in sein Zimmer und schloss ab. Blieb jedoch gleich nach der Tür stehen. „Scheiße“, zischte er und ließ sich auf die Knie sinken. Er ballte die Hände so fest zu Fäusten, dass sich seine Nägel in die Haut bohrten. Er spürte das Blut nicht, dass langsam aus seinen Händen quoll. Sein Atem ging stoßweise und alles begann sich um ihn herum zu drehen. Er wusste nicht mehr wo oben und wo unten war und verspürte auf einmal heftigen Durst. Schwankend stand er auf, nestelte am Schloss der Tür herum bis er sie auf bekam und taumelte in die Küche. Er merkte Strify nicht, der dort gerade ein zersprungenes Glas vom Boden aufhob, nahm sich ein Glas und füllte sich Wasser hinein. Er schien wie in Trance zu sein und als er das Gefäß heben wollte rutschte es ihm aus der Hand ins Spülbecken. Es klirrte. „Scherben bringen Glück!“ Schoss es ihm durch den Kopf. //Glück .. Tse... Was is das eigentlich... es hängt alles an mir.. da spielt kein Glück mit... es ist egal für wen ich mich entscheide... die Band geht so oder so kaputt...// Dachte er nur und blickte langsam auf die Scherben. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter ruhen und eine beruhigende Stimme an sein Ohr dringen. „Kiro! Es tut mir Leid. Ich wollte nicht, dass es dir jetzt so schlecht geht.“ Der Bassist fing an zu zittern, schob die Hand grob von seiner Schulter und fuhr Strify an. „Lass mich!“ Mit diesen Worten schnellte er aus der Küche, in sein Zimmer und begann einen Koffer zu packen. Schnell schrieb er noch eine kurze Notiz, die er mit seinem Schlüssel auf die Kommode legte und war verschwunden. Er musste weg. Vielleicht wurde es besser und er konnte sich entscheiden, wenn er die Jungs eine Weile nicht sehen würde. Er hatte einen schwarzen Umhang an und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit ihn niemand erkannte und eilte zum Hauptbahnhof. Kaufte sich dort ein Ticket und ging aufs Gleis. Wollte gerade in einsteigen. Yu war noch in der Stadt gewesen und jetzt auf dem Heimweg. So ein Mist, dass es genau jetzt regnen musste. Zum Glück hatte er seine wasserdichte Jacke an. Als er durch den Park lief, durch den er musste, um heim zu kommen, erblickte er Shin, der auf einer Wiese saß. //Was macht denn unser Küken hier? Und dann auch noch bei Regen?// Er konnte es sich absolut nicht erklären und ging zu dem Drummer, merkte dann, dass dieser weinte. Zögernd legte er seine Hand auf Shins Schulter. „Hey, Shini. Was is?“, fragte er leise und besorgt. Der Blonde zuckte zusammen und blickte ihn erst erschrocken an. Doch dann wurde sein Blick so unendlich traurig und er sah weg. „Shin...“ Yu konnte es nicht sehen, dass der Jüngere weinte. Wollte nicht, dass er traurig war. Sachte strich er ihm über den Rücken. „Ich...“, fing Shin an, „hab heut... erfahren, dass... dass Strify u... und Kiro....“ Er schluchzte auf. Hatte schon ziemlich am Anfang Yu von seinen Gefühlen zu Kiro erzählt, weil er mit jemandem hatte reden müssen. Hoffte jetzt inständig, dass der Schwarzhaarige verstand, was er ihm sagen wollte. Der nahm ihn in den Arm. „Das tut mir Leid, Kleiner. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlen musst“, hauchte er leise. „Aber hier im Regen zu sitzen bringt dir auch nich viel. Komm mit Heim, damit du dir nich die Grippe oder sonst was holst.“ Mit den Worten stand Yu auf und streckte ihm die Hand hin. „Auf komm!“, forderte er ihn noch mals auf, als der Blonde nicht reagierte. Shin griff nach Yus Hand und zog sich langsam hoch. Schluchzte noch mals leise, hielt den Blick gesenkt und begab sich dann mit Yu in Richtung der Wohnung. Auch wenn er nicht wollte, ahnte, dass ihn dort nichts erfreuliches erwartete. Dachte sich schon, dass Kiro und Strify dort waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)