Schlaflose Nächte von Hino_san ================================================================================ Kapitel 6: Funkstille --------------------- Den Kontakt zu Dave brach ich ab, er hat mir so weh getan das ich einfach nicht dafür bereit war mit einer einfachen Freundschaft weiter zu machen. Über einen Monat haben wir uns weder gesehen noch gehört. Irgendwann ging ich mal in die Stadt um ein paar Besorgungen zu machen, ich war so in Gedanken das ich in der Drogerie an der Kasse einen jungen Mann fasst umrannte. Ich sah gar nicht richtig hin sondern sah nur zu Boden und entschuldigte mich schnell. Der Mann stand noch eine Weile vor mir und ich spärte wie er mich intensiv ansah, ich traute mich jedoch nicht den Blick zu heben und ihn anzusehen. Als ich dann an der Reihe war sah ich aus dem Augenwinkel wie er in Richtung Ausgang lief, noch einmal kurz stehen blieb um sich nach mir um zu sehen. Ich dachte nur daran das er Dave etwas ähnlich sah, was die Größe und Frisur anging. Genau desahlb wollte ich ihn auch nicht genauer ansehen, vielleicht hätte er ja noch mehr mit ihm gemeinsam und durch seinen Anblick wären die ganzen alten Wunden, die noch nicht gut genug verheilt waren wieder aufgebrochen. Ein paar Tage später fuhr ich für einen Tag nach Berlin zum shoppen und um mich mit einer guten Freundin zu treffen die dort wohnte. Es war ein rundum gelungener Tag, ich hatte ein paar hübsche Pullover für den Herbst gefunden und super süße Schuhe. Doch jeder Tag der verging und ich nichts von Dave hörte wurde meine Sehnsucht nach ihm immer größer. Ich wollte ihn wieder in meinem Leben haben und wenn es sein musste auch nur als Freund, hauptsache er war wieder in meiner Nähe. Doch ein Teil von mir wehrte sich immer noch einfach so zu akzeptieren das nie etwas aus uns werden würde, es gab doch so viel was uns verbunden hat und immer noch verbindet. Gefühle kann man nicht einfach so abtöten, vorallem nicht die Liebe dafür war sie einfach zu stark. Als ich schon glaubte fast vor Sehnsucht sterben zu müssen klingelte eines Abends mein Handy, es war Dave! Für ein paar Sekunden wusste ich nicht ob ich überhaupt rangehen sollte, aber am ende siegte doch mein Herz, das mir sagte ich sollte nicht einfach alles so hinschmeißen. Am Anfang war das Telefonat sehr gezwungen, aber nach ein paar Minuten war es schon fast wie vorher als wäre nie etwas geschehen. Dave sagte mir er wollte eigentlich nur anrufen um sich bei mir zu beschweren das ich ihn letztens in der Stadt so ignoriert hatte. Da fiel mir erst ein das der Mann in der Drogerie nicht nur Ähnlichkeit mit Dave hatte sondern das er es auch wirklich war. Wir mussten beide so über dieses Missverständnis lachen das wir danach Bauchschmerzen hatten. "Weißt du, ich fand es wirklich nicht in Ordnung das du Jackie dafür beauftragt hast bei mir anzurufen um mit mir über diese SMS zusprechen." sagte er dann wieder ernst. Ich war total baff das er plötzlich davon anfing und nicht fragte wieso ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet habe. Dann erklärte ich ihm erst einmal das ich selbst nichts davon wusste und sie mich erst einen Tag später mit dem Resultat des ganzen überraschte. "Das ist ja mal...was soll ich dazu sagen. Das hätte ich Jackie nun wirklich nicht zugetraut." sagte er sichtlich überrascht. "An diesem Abend war ich ziemlich im Streß und habe ihr eigentlich nur mit einem halben Ohr zugehört und meine Antworten nicht ganz so gut durchdacht. Ich wollte nur das Gespräch so schnell wie möglich wieder beenden, weil ich noch Besuch hatte. Vielleicht war meine Entscheidung doch etwas voreilig gewesen." Mit dieser Aussage hätte ich nun wirklich überhaupt gar nicht gerechnet, ich brachte kaum ein Wort über die Lippen und mein Kopf realisierte noch gar nicht richtig was er da zu mir sagte. Ich weiß das er ein Perfektionist ist und bevor er etwas macht das ganze von hinten bis vorn erst einmal durchdenken muss, das hieß also es gab noch einen winzigen Hoffnungsschimmer an den ich mich klammern konnte. "Das ganze ist total aus dem Ruder gelaufen, ich war sauer auf dich, weil ich die Sache gern mit dir besprochen hätte und nicht mit ihr. Deshalb habe ich mich auch nicht gemeldet, es sollte erst etwas Gras darüber wachsen." erklärte er weiter. "Ich bin mir einfach noch nicht sicher ob du nur meine beste Freundin bist oder doch mehr. Es ist so komisch, weißt du, wenn du nicht da bist fehlst du mir und ich frage mich ständig was du wohl gerade machst, aber wenn du bei mir bist ist es als wäre eine Freundin da. Ich kann es nicht gut erklären, aber ich hoffe du verstehst das einigermaßen." Ich bejahte und konnte kaum fassen was Dave da sagte. Ich fehlte ihm wenn ich nicht bei ihm war, genauso erging es mir doch auch! "Ich brauche einfach noch etwas Zeit um mir das ganze durch den Kopf gehen zulassen. Das du nicht ewig auf mich warten willst verstehe ich, aber es braucht halt alles seine Zeit." sagte Dave. Natürlich konnte ich ihn verstehen und er hatte auch recht was das warten betraf. Bei mir wurde der Wunsch nach einer eigenen Familie immer größer und mein erstes Kind wollte nun mal nicht ers mit dreißig bekommen. *** Seit diesem Telefonat trafen wir uns ab und zu wieder, die Spannung zwischen uns wich auch langsam wieder und ich war einfach nur glücklich diesen wundervollen Menschen wieder als meinen Freund bezeichnen zudürfen und hoffentlich wird bald mehr als nur Freundschaft daraus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)