Axel's Story von Hinatara (Got it memorized?) ================================================================================ Kapitel 33: Somebodies - Suspendiert ------------------------------------ Der große Mond - Kingdom Hearts - schien hinab auf die Welt. Die Welt, die niemals war, wird sie genannt, aber mehr, als eine Welt, die nicht war, ist es eine Welt, die niemals hätte seien sollen. Sie existiert nur in der tiefen Dunkelheit zwischen den Welten… Axel seufzte. Er stand auf dem Balkon des Schlosses und sah hinauf zu dem Mond, die Stirn leicht gerunzelt. Warum habe ich überhaupt den Helden aus dieser Welt getroffen, der existieren wollte, während ich nicht existiere? War es die Absicht dieser Welt? Warum ist es so passiert? Egal, wie lange er darüber nachdachte, er fand keine Antwort. Die Antwort liegt irgendwo da draußen, richtig? „Es ist doch klar, dass Fluchtverdacht nicht entschuldigt wird." Axel wusste sofort, dass die plötzliche Stimme Saix sein musste. Er antwortete nicht, sah reaktionslos zu dem Mond. Roxas ist schon drei Tage weg. Bis jetzt wird ihm nicht verziehen, alles hinter sich gelassen zu haben. Da ich ihm geholfen hatte bin ich vom Dienst suspendiert worden und verbringe die Zeit nun nichtstuend im Schloss. In Unklarheit und voller Zweifel. „Wie geht es deiner Wunde?" „Wunde?" Axel drehte sich um, damit er Saix Gesicht sehen konnte. "Worüber sprichst du?" Er wartete auf eine Antwort, aber es kam nichts, Saix war ausdruckslos wie immer. „Es wird bald wieder eine Versammlung geben", kündigte Saix an. „Dann wird die Versammlung darüber sein, schätze ich", sagte Axel, die Worte verdreht und den Blick wieder auf den Mond geheftet. Ich will noch nicht einmal wissen ob da etwas in meinen undeutlichen Erinnerungen ist. Vielleicht ist Roxas schon gelöscht worden? „Wir kennen Roxas' Aufenthaltsort." Bei Saix Worten senkte Axel den Blick und seufzte. Roxas existiert noch. „Beeil dich, Xemnas wartet." Endlich drehte Axel sich um. „Lord Xemnas meinst du wohl", erwiderte Axel. Saix reagierte nicht auf Axels schiefes, neckendes Grinsen. Der kahle weiße Zirkel von Marmorstühlen war die ganze Zeit frostig kalt. Von den dreizehn Sitzen war mehr als die Hälfe leer und die Kälte noch greifbarer. Außerdem sind diese verdammten Stühle verflucht unbequem. „Endlich scheint es so, als haben wir ihm gefunden." „Roxas? Oder den Helden...?" „Beide." Axel hörte nur halb bei Xigbars und Xemnas' Gespräch zu, sein Blick galt einem bestimmten Suhl. Dem dreizehnten Stuhl, zu groß für seinen Körper, war Roxas' Platz. Er saß da genauso wie ich, und hat mit Langeweile den anderen Mitgliedern beim reden zugehört. Worüber hat Roxas bloß die ganze Zeit nachgedacht? Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, aber ich weiß nicht, was er gedacht hat. Ich meinte zu verstehen... ich habe so getan, als ob ich es könnte. Du, der du kein Herz gehabt hast... was waren deine Gefühle? „Die Zeit ist gekommen, dass wir etwas tun, so scheint es..." Axel runzelte die Stirn bei Xemnas' Worten. Was wäre...wenn ich Roxas gestoppt hätte, damals… Wenn ich Roxas das ganze Geheimnis erzählt hätte, wäre es auch so gekommen? Aber ich konnte die Organisation nicht verraten. Nein... um ehrlich zu sein, habe ich die Organisation schon verraten. In dem Schloss war ich derjenige, der Riku und Naminé einander treffen ließ. Das hat der Organisation geschadet. Aber ich habe den Verrat nicht ganz vollendet. Ich bin noch unsicher. Als ich meinen besten Freund Roxas traf, als ich in der Castle Oblivion war...seitdem habe ich Zweifel. „Wir müssen also Maßnamen ergreifen? ... Axel." Axel sah auf, erschrocken. Xigbar starrte ihn an, grinsend, als ob er sich einen Spaß mit ihm erlaubte…wie immer. „Du bist derjenige, der die meisten Details über die Helden kennt - ist es nicht so?" Axel nickte schweigend und lehnte sich gegen die Stuhllehne. Er sah Xemnas an. „Wo ist Roxas?" „Kennst du den Begriff 'direkt unter jemands Nase'?", fragte Xigbar, immer noch neckend. „Du meinst doch nicht..." Xigbars Worte erinnerten ihn nur an einen Platz. „Twilight Town", murmelte Axel zu sich selbst. Alle Mitglieder schauten ihn an. „Und der Held ist auch da?", wollte Luxord neben Axel, der in Gedanken verloren war, wissen. „Wir denken, dass er da mit Roxas ist", antwortete Saix. „Dann holen wir ihn uns. Wir können uns sofort in der Stadt verteilen und nach ihm suchen-" Xemnas unterbrach Axel. "Das ist richtig... Aber Roxas ist nicht in dieser Stadt." „Wie meinst du das?" Saix und Xemnas sahen sich an, dann sprach wieder Xemnas. „Saix sollte das besser später erklären. Aber jetzt sollte es genügen, dir zu sagen, dass du Roxas zurückholen wirst." Tief im Schloss gab es einige stille Räume. Einst waren es Recherche Anlagen gewesen, denn dort war der größte Computer des Schlosses mit diversen eingespeicherten Daten. Ich habe von Xigbar gehört, es sei der Selbe Computer, den Ansem einmal gehabt hatte, aus seinem Labor geborgen und hier wieder aufgestellt. „Du kennst dich etwas mit dem Computer aus, oder?“ Saix saß im blassen Licht des Computers. Er öffnete ein Fenster auf dem Bildschirm, eine Karte von Twilight Town. „Welchen Grund gibt es für dumme Details wie diese Daten?“ „Das ist nicht Twilight Town“, sagte Saix und tippte auf einige Tasten. Vier weiße Punkte erschienen auf der Karte, hier und da verstreut. „Was ist das?“ „Dämmerlinge. Sie haben den Auftrag, Roxas zu verfolgen.“ Die vier Punkte bewegten sich auf dem Bildschirm herum. Nur einer stand still, dort, wo das Herrenhaus eingezeichnet war. „Pack die Dinge doch nicht so halbherzig an. Du kannst vielleicht Dämmerlinge nach ihm schicken, aber das heißt nicht, dass Roxas zurückkommen wird. Ich werde gehen.“ Sich umdrehend wollte Axel ein dunkles Portal öffnen, aber Saix hielt ihn zurück. „Schau erst mal.“ „Erst einmal schauen? Ich verstehe dich nicht…“, meinte Axel verwirrt. Wir wissen wo Roxas ist, also warum gehen wir nicht und holen ihn? „Das ist nicht Twilight Town. Also ist der Roxas in dieser Welt vielleicht auch nicht der Roxas, den du kennst.“ Saix’ Worte nicht verstehend sah Axel wieder zum Monitor. Das ist nur ein Abbild von Twilight Town, kapiert. Aber wie soll ich aus weißen Punkten schlau werden? „Was passiert?“ „Das ist eine Welt, gemacht aus Daten, erschaffen von einer unbekannten Person“, erklärte Saix, sich zu ihm wendend. „Was auch immer das bedeutet“, meinte Axel verwirrt, den Bildschirm weiter anstarrend. „Um Roxas wegzusperren – nein, um seine Erinnerungen zu versiegeln und sie dann mit denen des Helden auszutauschen, dafür haben sie diese virtuelle Welt kreiert. Die Welt selbst ist vielleicht auch aus Roxas’ Erinnerungen konstruiert.“ „Jemand, der das zu tun vermag…“ Könnte es diejenige sein, die Erinnerungen manipulieren kann? Naminé? „Naminé, die Hexe der Erinnerungen hat vielleicht etwas damit zu tun”, bestätigte Saix Axels Gedanken. „Du bist derjenige, der verantwortlich für ihr Dasein ist.“ Er drehte sich auf dem Stuhl um und sah auf zu Axel. „In diesem Prozess der Verfolgung von Roxas haben wir diesen virtuellen Raum gefunden. Gestern haben wir den ganzen Tag versucht, einzudringen. Aber bisher schaffen das nur die Dämmerlinge.“ „Kannst du mich da hineinschicken?“ Saix runzelte die Stirn. „Habe ich nicht gerade gesagt, dass es bisher nur die Dämmerlinge schaffen?“ „Wenn du Dämmerlinge dahin schicken kannst, kannst du es auch mit mir. Es ist ja nicht so, als würden wir Niemande uns so von einander unterscheiden“, meinte Axel, den Monitor fixierend. Nichts kann den Fakt verändern, dass keiner von uns, weder Dämmerlinge noch hochrangigere Mitglieder, existieren sollte. „Es kann jederzeit losgehen“, meinte er todernst. Saix seufzte. „Ich kann dich nicht losschicken, wenn ich nicht weiß, ob du überhaupt zurückkommen kannst.“ „Roxas ist an irgendeinem komischen Ort, wo wir noch nicht einmal wissen, was mit ihm passiert, oh, ist das so - denkst du wirklich, ich gebe mich mit so was zufrieden??“ Axel regte sich immer mehr auf und schließlich zuckte Saix ermattet mit den Achseln. „Es passiert sofort. Ich kann für nichts garantieren.“ Er lief hinter den Computer um einige Sachen zu holen. „Das wird deine Form in Daten umwandeln, die dann in die Welt gesendet werden. Ist das okay? Es wird wirklich nur ein Moment sein, den du bleiben kannst.“ Axel nickte und stellte sich vor das Gerät. Saix drückte auf einen kleinen Knopf. Ein Licht blinkte auf und Axels Gestalt verschwand. Er war in Twilight Town. Es schien keinen Unterschied zu der Stadt zu geben, in der Axel so oft schon gewesen war. Er konnte Gestalten sehen, den Abhang vom Tram-Forum zum Bahnhof erklimmend. Roxas war dort, in Alltagskleidung und ohne seinen Mantel, mit drei Kindern um ihn herum. Ich kenne die drei. Ich war so oft mit Roxas in Twilight Town gewesen, wir haben sie manchmal gesehen. Pence, Olette, Hayner… Aber ich habe nie gemerkt, dass Roxas mit ihnen in engeren Kontakt getreten ist. Roxas lachte, als einer von ihnen etwas sagte. „Roxa-“ Der Name kam ihm über die Lippen, bevor er es bemerkte, und die Welt erschauderte plötzlich. Saix stand wieder vor ihm. „Zufrieden?“ Das ist die Welt, die niemals war – zurück in den trübe erleuchteten Inneren der Recherche Anlagen. „Es gehörte nicht zu den Befehlen, da drinnen zu stören und dein Wiedersehen mit Roxas zu feiern.“ Axel hob den Kopf und sah Saix an, den Mund gewunden wie zu einem Lächeln. „Weil ich ein Verräter bin?“ „Es ist absolut undenkbar, dass du Roxas zurückbringen könntest. Aber um in eine Welt einzubrechen, die aus Roxas’ Erinnerungen besteht, bist du nun einmal Erste Wahl. Deswegen wurdest du auserwählt.“ Saix stand von seinem Stuhl auf, lehnte sich zu Axel und flüsterte ihm zu: „Du bist die Größte von Roxas Erinnerungen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)