Axel's Story von Hinatara (Got it memorized?) ================================================================================ Kapitel 42: Wissen - Gejagt --------------------------- Die unzähligen Gerüche der tausend Herzlosen fielen Axel sofort auf. Xemnas schien all seine dunklen Kräfte auf die Hollow Bastion zu setzen. Und noch etwas fiel Axel auf: Demyx schwindende Aura. …Sora hat ihn vernichtet. Unentschlossen blieb er in der Kristallkluft stehen… Zwar war Demyx fast so treu untergeben gewesen wie Saix, doch er hat mir nie Schaden zugefügt. „Von der Organisation der 13 ist wahrlich nicht mehr viel übrig.“ Drei herzlose Schatten-Infratisten liefen desinteressiert an ihm vorbei, sie kamen aus jener Richtung, in der Axel Donald, Goofy, Sora und den König wusste. Und Xemnas war dort. Natürlich, um so viele Herzlose zu kontrollieren muss er anwesend sein… Doch er scheint den Herzlosen noch nicht den Befehl gegeben zu haben, nach mir zu suchen. Das heißt wohl, Saix hat seinen Bericht noch nicht abgeliefert… Er lief über den Azurpfad, viele Herzlose waren schon wieder am verschwinden, also rief Xemnas sie zurück, um selbst die Welt verlassen zu können, ohne ein Massaker auszulösen. Irgendwo muss ja auch noch Malefiz herumschwirren, der er wahrscheinlich auch nicht seine Herzlosen auf dem Silbertablett präsentieren will. Am Ende des Azurpfades wartete Axel unbemerkt, um ein Zusammentreffen mit Xemnas zu vermeiden, bis seine Aura mit der des Königs verschwand, bevor er die dunklen Tiefen betrat und sich gegen die Felswand lehnte, um alles gut im Blick zu haben. Am Abgrund standen Sora, Donald und Goofy und starrten ins Tal, wo zuvor noch Massen von Herzlosen herumgekrochen waren. „Was ist hier los?“, fragte Goofy verwirrt. Naminé hat Recht, die Drei müssen zumindest oberflächlich über die Pläne der Organisation aufgeklärt werden. „Ihr seid ihnen genau in die Falle getappt.“ Sie fuhren herum, fassten sich aber sofort und Sora griff sich sein Schlüsselschwert, Donald und Goofy angriffsbereit zu seinen Seiten. Das Bild kannte Axel bereits aus den Fluren des Schloss Oblivion und richtete sich so unbeeindruckt auf, kam etwas näher. „Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel der Organisation 13“, erklärte er. „Xemnas will dich benutzen um die Herzlosen zu vernichten. Das ist sein großer Plan.“ „Xemnas?“, hakte Donald nach. Axel unterdrückte ein Lächeln. Xemnas schien nicht viele Worte mit den Dreien gewechselt zu haben. „Na, der Typ gerade. Ihr Anführer.“ Wie seltsam es ist, ihn nicht mehr als Vorgesetzten zu betrachten. „Könnt ihr euch das merken? X-E-M, N-A-S!“ „Die Organisation 13 möchte die Herzlosen loswerden?“, wollte Goofy wissen. „Ma~n, bist du langsam.“ Sie wussten wirklich noch gar nichts. Oder erklärte er so umständlich? Axel zeigte auf Soras Schlüsselschwert. „Vom Schlüsselschwert niedergestreckte Herzlose geben ein gefangenes Herz frei. Und darauf hat es die Organisation abgesehen.“ „Und was hat die Organisation mit den Herzen vor?“, fragte wieder Donald. Sora musterte Axel weiter schweigend. „Das sag ich nicht.“ Um Sora nicht zu gefährden… Dessen Blick wiederum gefällt mir gar nicht. Ob Sora weiß, was ich verschulde? „Sag’s uns!“ „Du!“ Sora lockerte plötzlich seine Angriffshaltung. „Du bist der Entführer von Kairi!“ Er weiß es also… Axel rief sich Naminés Worte ins Gedächtnis: ‚Du musst dich nicht dafür verantworten’. …Ich brauche keine Schuldgefühle zu haben und kann das Sora gegenüber auch offen zeigen. „Bin ich. Und Axel heiß ich. Sonst noch Fragen?“ „Wo ist Kairi?“ Gut, da habe ich den Salat. Egal, was Naminé behauptet, Sora sieht wirklich verzweifelt aus. Die Sache mit Kairi scheint ihn mehr mitzunehmen als er zeigen will. Verlegen kratzte Axel sich am Hinterkopf. „Bitte!“, flehte Sora weiter. „Du musst es mir sagen.“ Axel legte den Kopf in den Nacken, um nicht von Soras Blick abgelenkt zu werden. „Also, wegen Kairi…“ Ich darf es ihm nicht sagen. Es wird Sora nur in Gefahr bringen. Aber wenn ich es ihm nicht sage…wird Sora dann vielleicht auf eigene Faust suchen und seine Pflichten als Schlüsselträger vernachlässigen? Ob Sora wohl genauso viel Angst um Kairi hat, wie ich es hatte? Um Roxas, Xion… um Leira? Oder noch mehr, weil er ein Herz besitzt? „...das tut mir Leid.“ Axel wusste, dass er die Wahrheit sprach. Absichtlich blickte er Sora wieder direkt an, damit jener auch erfuhr, dass er ihm nichts vormachte. Aber vielleicht weiß er es schon. Vielleicht ist noch so viel Roxas übrig, dass Sora mir vertrauen kann… „Axel!“ Saix trat vor Sora aus einem Portal. „Oh je.“ Axel zuckte zurück. Verflucht, an ihn hatte er gar nicht mehr gedacht. Ohne Umschweife rief er die Dunkelheit um die Welt zu verlassen, bekam noch mit, dass Sora ihm folgen wollte, von Saix jedoch aufgehalten wurde mit den Worte: „Wir sorgen dafür, dass er die Höchststrafe erhält.“ Sieh an, dann weiß Xemnas nun wohl, dass ich mein Austrittsformular bereits unterschrieben habe und wird bald mit allen zusammenkratzbaren Kalibern anrücken, mich zu löschen. Verrückterweise beunruhigte Axel der Gedanke nicht einmal. Vielleicht, weil ich mir so oder so keine hohe Lebenserwartung ausgerechnet habe. Jetzt, wo er nicht mehr mit Sora kommunizieren konnte, folgte er dem Ruf der Dunkelheit wieder nach Shady Shallow und ließ sich von ihm mit blindem Vertrauen auf die Felder der Frühlingsblüte führen. Inzwischen war es fast Ende Sommer und die meisten Sommerblumen verblühten allmählich, während gelbliche Spätblüher durch das Gras stießen und die Insekten mit ihrem Duft betörten. Leira stand oben auf einem der Hügel und beobachtete den funkelnden See im gelben Blütenozean. „Hat dein ‚Meister’ dich gerufen?“, fragte Axel, die Dunkelheit um sie herum prüfend. Etwas hat sich in ihrer Aura verändert… „Ja.“ „Darf man erfahren, weshalb?“ Leira senkte den Kopf. „Die Organisation 13 darf ihr Ziel nicht erreichen. Wenn es doch passieren sollte, ist unser aller Schicksal besiegelt.“ „Das war keine Antwort.“ Sie sah wieder auf. „Xemnas ist vielleicht raffiniert und inzwischen auch zu stark, um besiegt zu werden. Wahrscheinlich sind nur die Schlüsselträger dazu in der Lage. Aber ich habe trotzdem meine Pflicht.“ „Pflicht…“ Axel atmete verächtlich aus. „Du willst hier also wirklich alles aufgeben…“ „….Das muss ich…“ Müssen…? Ja, ich schätze, wir Niemande haben stets nur einen Weg zu gehen… „Axel…“ Er suchte wie sie den See ab. Das ist wieder ein…Abschied…nicht? „Meinst du, Charen kann so weiterleben wie zuvor, wenn du irgendwann nicht mehr bist?“ „Nein. Verluste verändern die Menschen.“ Leira sah aufmerksam zu ihm. „Niemande auch.“ Ruckartig wich er ihrem Blick aus. „Ist das so?“ Roxas und das Mädchen… Xion…. Ja, wahrscheinlich haben sie mich verändert… „Wer weiß schon, was danach ist, Axel. Ich bin mir nur sicher… dass ich diesen Ort, so wie er jetzt ist, nie mehr erleben werde. …Ob man wohl alles vergisst?“ „Du weißt mehr als ich“, wich Axel aus. „Aber… vielleicht vergessen ja Niemand, Herzlose oder auch Jemande, aber Herzen vergessen nicht. Das haben Roxas, Xion, Naminé, Saix und… und du mich gelehrt.“ Sie lächelte schwach. „Ich erinnere mich an Roxas. Immer, wenn ich Sora sehe, sehe ich ihn auch. Und ich weiß, dass sich Soras Herz tief im Inneren auch erinnert.“ „Ihr wart wie Brüder. Wie kann er dich da vergessen?“ „Du wirst auch nicht vergessen“, beteuerte Axel. Das hier… ist irgendwie auch ein ganz angenehmes Gefühl… „…Ich werde Sora helfen.“ „Wirst du?“, fragte sie erstaunt. „Ja. Ich habe mich für diesen Weg entschieden… Meinst du, es ist ein guter?“ „Man kann immer zurück, huh?“ Er lächelte. „Ja. Aber jetzt… jetzt möchte ich gern nach vorne.“ „Nach vorne, hm?“ Sie tat einige Schritte durch das Gras. „Ich würde dich gerne wiedersehen, Lea.“ Irgendwie scheinen wir uns ja ständig über den Weg zu laufen… als ob auch unsere Schicksale miteinander verbunden sind… Leira… Leira könnte die einzige Freundin sein, die mir jetzt noch geblieben ist. „Wir werden uns wieder sehen. Ehrenwort.“ „Und was, wenn nicht?“ „Ehrenwort!“, betonte Axel. „Ich find dich schon wieder.“ „…Es wird wehtun, dich nicht mehr zu sehen. Aber… ich werde gehen“, meinte Leira schließlich. Er lachte, obwohl er selbst nicht wusste, warum. Feuer bringt Eis zum schmelzen? Eis, das unsere falschen Herzen einschließt… Die Dunkelheit umschließ Leira und nahm ihre Aura mit sich. …Ich denke, ich werde sie vermissen. Genauso wie Roxas. Wie Xion… Die Finsternis, die zwischen den gelben Blumen kauerte, bemerkte er gar nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)