Josephine l. / lll. von Megumi-san33 (Die Suche) ================================================================================ Kapitel 10: Das Missverständnis ------------------------------- 9. Kapitel Das Missverständnis Verlegen blicken sich beide in die Augen. Entsetzt erkennt der Doktor das Schauspiel, das ihn geboten wird. „Nein Diego...! Aber....das hätte ich nicht von dir gedacht!“ Brüllt er ihn enttäuscht an. Kurz darauf kommen seine Assistentin und Don Vega Senior in die Tür und schauen verwundert die beiden an. Don Vega ist eingetroffen, um nach Diego und Bernah zu sehen. Doch was ihm dieses Bild bietet lässt seinen Puls auf 180 steigen. Josephine ist ganz und gar nicht bei sich und kann nur Diegos verschwommenes Gesicht sehen. Sie merkt den starken Schmerz am Hinterkopf und bringt nur ein „Diego, nein...ich...“ über die Lippen. Vor Zorn über die anscheinende Tat Diegos wird er wütend von seinem Vater am Kragen gepackt und an die Wand geschleudert. „So etwas hätte ich wirklich nie von dir gedacht! Du bist nicht länger mein Sohn!“ Faucht er ihn enttäuscht an. – Was soll das? Ich habe doch gar nichts getan. – Verdattert sieht er seinen Vater an, der sich Josephine zuwendet. „Signorita. Bitte entschuldigen Sie das Verhalten meines Sohnes. Er wird dafür bestraft werden. Dafür sorge ich.“ Dann nimmt er sie hoch und trägt sie aus den Raum. Kurz dreht er sich zu Diego um. „Dass du faul und feige bist, kann ich ja noch tolerieren, aber so ein Verhalten...dass du dich an hilflose Frauen vergreifst...das kann ich gar nicht glauben. Im Gefängnis solltest du über dein Verhalten nachdenken!“ Brüllt er ihn ernst an, dann verschwindet er aus dem Zimmer. „Vater, aber ich...das war ein Unfall!“ Versucht er sich noch zu verteidigen. „Doktor, rufen Sie den Leutnant! Er soll ihn zurecht weisen.“ „Sofort mein Herr.“ Innerhalb von wenigen Minuten kommen drei Soldaten und der Leutnant ins Nebenzimmer. „Was ist passiert? Don Vegas Sohn soll ins Gefängnis? Wieso?“ Ist Gabriel überrascht und stürmt hinein, um Diego festnehmen zu lassen. Verwirrt gibt die Assistentin eine Antwort. „Es sah ganz danach aus, als würde er sie verbal angegriffen hätte.“ Berichtet sie sehr vorsichtig, weil auch sie sich derartiges nicht vorstellen kann. „Das arme Mädchen hat eine schwere Kopfverletzung, weil er sie gestoßen hat.“ Erklärt der Doc. Als die Soldaten Diego festnehmen, versucht er sich zu verteidigen. „Das ist alles ein dummes Missverständnis. Das Ganze war nur ein Unfall.“ „Und ihr Kleid ist von alleine zerrissen?!“ Entgegnet der alte Mann. „Das kann doch sein. Leutnant. Sie müssen mir glauben. Ich würde niemals Gewalt anwenden, schon gar nicht gegen eine Frau!“ appelliert er an seinen Feind. „Ich kann mir das irgendwie auch nicht vorstellen.“ Äußert der Offizier. – Der und Frauen? Schwach ist er obendrein. Warum sollte sich diese Null an Frauen vergreifen? Das Weib will ich sehen, das sich von dem was gefallen lässt. – „Doktor, Wo ist das Mädchen? Ich will sie sehen.“ Entschließt er und folgt der Assistentin in ein anderes Zimmer. Josephine liegt neben dem Jungen auf einem Bett. Ihre Augen sind geschlossen und ihr Kopf ist verbunden. Auf dem Weg zum Zimmer entdeckt der Leutnant Blutspuren auf dem Boden. – Ihre Wunde muss sehr tief sein. – Entsetzt sieht er in Josephines verweintes und schmerzerfülltes Gesicht. „Aber..Josephine...? Seit Ihr da sicher, was die Vorwürfe gegen Ihren Sohn betreffen?“ Reagiert er ernst zu Don Vega, der an ihrer Seite sitzt. „Es sah ganz danach aus. Ihre Tränen, ihre wunde, ihr zerrissenes Kleid. Außerdem habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie sie reglos am boden lag. Er war über sie gebeugt und hielt sie fest. Ein Stück ihres Kleides hatte er auch in seiner Hand. Nehmen Sie ihn mit. Ich will ihn nicht mehr sehen.“ Antwortet er traurig und sieht kurz zum Leutnant auf, dann wendet er sich ihr wieder zu. - Hm. Er will seinen eigenen Sohn ins Gefängnis bringen? Alles hört sich wirklich so an, als ob es stimmt, aber ich habe sie gesehen, als sie den Dieb überwältigte. Sie kann sich wehren wenn sie will. Diego ist ne echte Niete. Wie sollte er es fertig bringen ihr weh zu tun? Was hat sie überhaupt mit ihm zu schaffen? Wo kommt die Wunde her und warum hat sie geweint? Da stimmt was nicht. Ich finde das schon raus. Mal sehen, was er selbst dazu sagt. – Geht durch seinen Kopf. „Don Vega, Ich werde Ihren Sohn persönlich verhören. Ich denke es klärt sich schon alles wieder auf.!“ Meint er ernst und geht nachdenklich zu ihr. Der Frau mit der er die letzte leidenschaftlichen Stunden verbracht hat. „Was ist mit dem Jungen?“ wundert er sich. „Er ist krank. Diego und die Signorita haben ihn hergebracht.“ – Wenn man die beiden so nebeneinander sieht, könnte man glatt denken, er sei ihr Sohn. – „Sie sehen sich ähnlich.“ Bemerkt er im ruhigen Ton, welchen man nicht von ihm gewohnt ist, berührt kurz und sanft Josepins Wange mit einem Finger und streicht leicht über diese. „Geben Sie auf sie Acht!“ Befiehlt er, aber mit einem ruhigem und nachdenklichen Ausdruck in der Stimme. – Was meint er damit? Warum klingt er so gefühlsduselig? Bedeutet sie ihm etwa etwas? Mit dem stimmt doch was nicht. – Etwa eine stunde später betritt der Leutnant den Verhörsaal. Diego sitzt gefesselt und hängendem Kopf vor einem Tisch. Zwei weitere Soldaten stehen zur Wache an der Tür. „So. Du weißt ja was dir vorgeworfen wird. Was hast du dazu zu sagen?“ Spricht er ernst auf ihn ein. „Ich bin unschuldig. Das ist nur ein dummes Missverständnis, Leutnant.“ Blickt er zu ihm auf und versucht sachlich zu bleiben. „Dann erkläre mir mal ihre Kopfwunde und das zerrissene Kleid.“ Brüllt er ihn ernst an. „Der Doktor kam plötzlich ins Zimmer und hat mir die Tür in den Rücken gerammt. Vor Schreck habe ich mein Gleichgewicht verloren und sie ist von mir auf den Boden gerissen worden. Sie stieß sich am Schrank, daher die Verletzung. Das Kleid muss wohl dabei auch irgendwie kaputt gegangen sein.“ Erklärt er überzeugt. „Hm. Klingt nachvollziehbar. Aber warum hat sie dann geweint?“ Verblüfft sieht Diego in sein Gesicht. – Ich kann ihm wohl kaum die Wahrheit sagen. Außerdem weiß ich nicht, ob Joe das möchte. Dass er weiß, dass Bernah ihr Bruder ist. – Stumm senkt er seinen Blick. – Also stimmt da was nicht. Wusste ich es doch. Sonst könnte er es mir auch sagen. – Gabriel fordert die Soldaten auf den Raum zu verlassen. „Aber...Sie dürfen ihn doch nicht alleine verhören.“ Meint einer etwas verängstigt. „Wenn sage raus, dann raus! Das Gespräch ist privat!“ Erklärt er ernst und beide verlassen den Raum. Dann setzt sich Christoph Gabriel vor Diego an den Tisch. – Privat? Was hat das zu bedeuten? – Wundert sich dieser und sieht verwirrt in Gabriels Gesicht. Ganz ruhig spricht er auf ihn ein. „So Diego. Nun sag mir doch mal ganz genau was passiert ist.“ – So ruhig? Der ist ja plötzlich so unheimlich. – „Äh...das habe ich Ihnen eben gesagt.“ „Den Teil der Story kaufe ich dir auch ab, aber warum hat sie geweint? Es muss einen Grund dafür geben, den du mir nicht sagen willst.“ - Wie kommt er nur darauf? Ist das so offensichtlich? – „Da war aber nichts. Ich habe sie weder geschlagen noch sonst was. Warum sollte sie geweint haben? Ist mir gar nicht aufgefallen.“ Stellt er sich dumm. „Natürlich hast du sie nicht geschlagen. Das hätte sie sich wohl kaum bieten lassen. Und schon gar nicht von einer Niete wie dir.“ „Wie meinen Sie das?“ Wundert sich der Don. „Ich habe sie bei ihrer Ankunft kennen gelernt. Ich verfolgte gerade einen Dieb. Da sie zufällig auftauchte, schnappte er sie sich und hielt ihr ein Messer an die Kehle. Mit einer unvorstellbaren Geschicklichkeit und Schnelligkeit konnte sie ihn überwältigen und sich somit aus ihrer misslichen Lage befreien.“ Ein sehr überraschter Blick huscht über Diegos Gesicht. – Komisch. Als sie gestern versuchte das Kind zu retten war sie eher hilflos als alles andere. – „Seit Ihr da sicher, dass das Josephine war?“ „Willst du etwa behaupten ich lüge?“ Reagiert er laut. „So. Rede nicht drum rum! Was ist vorhin wirklich vorgefallen? Wieso war sie überhaupt bei dir?“ – Ist der etwa eifersüchtig, oder was? – „Wir haben Bernah zum Arzt gebracht, weil er hohes Fieber hat. Das ist alles. Dann haben wir uns unterhalten und in diesem Moment ging die Tür auf. Wieso interessiert Sie das überhaupt?“ „Das geht dich wohl kaum etwas an. Wer hier die Fragen stellt bin immer noch ich. Wieso hatte sie es vorhin so eilig?“ „Sie hat eine Medizin geholt, gegen das Fieber.“ „Verstehe, und wieso hat sie geweint?“ „Keine Ahnung.“ „Ich glaub’ dir kein Wort!“ Schreit er ihn wütend an. „Ich krieg dich schon noch zum reden. Wollen wir doch mal sehen, was sie selbst dazu zu sagen hat.“ Dann geht er um den Tisch und packt Diego am Kragen. „Und wehe dir, wenn du ihr doch etwas angetan hast. Dann gnade dir Gott!“ Kurz darauf ruft er seine Wachen, die den verwirrten Diego in eine Zelle stecken. „Hier habt ihr Gesellschaft.“ Meint der Soldat zu den drei ehemaligen Soldaten, die gestern das Kind entführt hatten. Nachdenklich und deprimiert setzt sich Diego auf das Bett und blickt zu Boden. – So ein Mist aber auch. Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Mich würde zu gerne interessieren was Gabriel damit bezweckte, als er mir drohte. Er macht sich doch sonst nie Gedanken um andere. Und wieso hat sich Joe nicht gewehrt, wenn sie es doch hätte tun können? – „Hey du da!? Sitzt du etwa auch wegen dieser Fremden?“ Wird er von den Soldaten angesprochen. Natürlich erkennt er sie sofort und reagiert unwissend. „Hm. Welche Fremde?“ „Na dieser scharfe Feger, der vorgestern in San Tasco angekommen ist.“ „Ihr meint doch nicht etwa Signorita Josephine von Voß?“ „Wenn sie so heißt? Sie trug ein blaues Kleid und einen Hut.“ „Dann ist sie das. Warum sitzt ihr?“ Entgegnet er neugierig. „Die alte hat uns an der Nase herumgeführt. Sie hat mit Zorro zusammen ein Komplott geschnürt und uns in die Falle tappen lassen. Vor der muss man sich echt in acht nehmen, die sieht so harmlos aus aber hat es faustdick hinter den Ohren.“ Erklärt er. Diego sieht ihn überrascht an. „Wieso? Wie meinst du das?“ „Wir wollten eigentlich nur die Steuern vom Waisenhaus besorgen, wie immer eigentlich. Doch dann tauchte sie plötzlich auf und zahlte die Steuer die überfällig war und die Steuer von den nächsten Monaten. Dann provozierte sie uns und drohte mit dem spanischem Königssiegel.“ „Ja genau. Ich habe ihr sogar noch eine gelangt, weil sie so frech war, aber sie verzog keine Miene. Jeder andere wäre von dem Schlag auf dem Boden gelandet. Doch sie lächelte nur und hatte jetzt etwas gegen uns in der Hand, weil wir tätlich geworden waren.“ Berichtet der andere. – Das wusste ich ja gar nicht. Sie hatte mir zwar von den Steuern erzählt, aber nicht, dass sie so eine Macht besitzt und standfest ist. – In Zwischenzeit ist Josephine wieder erwacht. „Wo ist Diego?“ Wendet sie sich sofort an seinen Vater. „Der Leutnant hat ihn abgeholt. Wie geht es Ihnen?“ „Mir geht’s gut. Wieso hat er ihn abgeholt? Was ist passiert?“ Wundert sie sich. „Er hat Euch doch schwer verletzt. Wer weiß was noch passiert wäre, wenn wir nicht gekommen wären.“ Erklärt er betrübt. Josephine legt ihre Hände auf seine und sieht ihm ernst in die Augen. „Glaubt Ihr im Ernst, er würde mir etwas tun? Der Doktor hat die Tür so doll gegen Diegos Rücken gestoßen, dass wir beide das Gleichgewicht verloren und auf den Boden fielen.“ Erklärt sie ernst und ruhig. „Ist das auch wirklich wahr?“ „Natürlich. Glaubt Ihr, ich würde ihn sonst verteidigen?“ „Aber Ihr hattet geweint.“ „Das hatte nichts mit Diego zu tun. Es ging um Bernah. Diego wollte mich nur trösten.“ „Aber weswegen weint Ihr um den Jungen? Wie soll ich das verstehen?“ Sie steht auf und richtet das Bett. Dann geht sie zu Bernah, der tief und fest schläft und kniet sich neben ihn nieder und blickt in sein zufriedenes Gesicht. „Könnt Ihr Euch noch daran erinnern, warum ich den weiten weg hier her gemacht habe?“ „Ja. Ihr sucht Euren Bruder, aber was hat das mit Bernah und Diego zu tun?“ „Wenn Ihr mir verspricht es für Euch zu behalten, werde ich es Ihnen gerne erzählen. Aber es muss unter Diego und Ihnen bleiben?“ „Versprochen.“ Joe streicht über Bernahs Haar. „Ich habe herausgefunden, dass Bernah mein vermisster kleiner Bruder Stephan ist. Aber da er unvermutet zu einer Familie gehört, die er liebt, kann ich ihn nicht einfach aus seinem Umfeld reißen und ihn zu seiner leiblichen Familie bringen. Das bringe ich nicht übers Herz und er würde es nicht wollen. Deswegen bin ich verzweifelt und habe geweint. Ihr Sohn wollte mich trösten, als ich es ihm erzählt habe.“ „Ich verstehe. Dann muss ich mich aber bei ihm entschuldigen. Ich hätte wissen müssen, dass er so etwas nie tun würde.“ Verbittert und vorwurfsvoll blickt er zu Boden. In diesem Moment sind Stimmen zu hören. Jemand klopft gegen die Tür. Joe bittet herein. Der Leutnant betritt den Raum. Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen... Fortsetzung folg hoffe ich doch demnächst........... Eure Megu23 ^.^v 10. Kapitel Der einsame Hund Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)