Josephine l. / lll. von Megumi-san33 (Die Suche) ================================================================================ Kapitel 16: 15. Kapitel Don Rossé --------------------------------- 15. Kapitel Don Rossé Es ist etwa ein Monat seitdem vergangen. Jeden Tag trifft sich Josephine mit Georg morgens im Wald und mittags Bernah in der Stadt. Eines windigen Tages ist sie nach dem Training mit Bernah mit ihm beim Einkaufen. In einer angeheiterten Unterhaltung geht sie unachtsam den Weg und rempelt versehendlich jemanden an. Sofort entschuldigt sie sich bei dem Mann und blickt ihn beeindruckt an. Er ist einige Köpfe größer als sie und hat eine sehr muskulöse Statur. „Kannst du nicht aufpassen?“, entgegnet er erzürnt. „Bitte entschuldigt mich. Es tut mir wirklich sehr leid.“, verbeugt sie sich höflich und blickt verblüfft zu seiner männlichen Begleitung. – Also doch. Der kam mir gleich so bekannt vor. – „Joe pass auf!“, ruft Bernah und will dazwischen gehen, als der Grobian ihren Arm packt. „Lassen Sie mich bitte los. Ich habe mich entschuldigt.“ Alle Leute auf dem Marktplatz schauen nur verängstigt. Der kleine Begleiter greift ein. „Lass das. Wir sind nicht hier, um Mädchen zu ärgern.“ - Puh. Schwein gehabt. Sie haben mich nicht erkannt. -, denkt sie. „Aber sie sieht dem Kerl ähnlich, der mir die Narbe verpasst hat.“, maul der Große. „Zufall. Überleg doch mal. Sie ist eine Frau, kein Mann. Jetzt lass uns weiter.“, antwortet der Kleine grimmig. „Hast recht.“, meint der Muskelprotz, packt sie grob am Hals und hebt sie hoch. „Dann pass in Zukunft auf wo do hinläufst!“ Dann schleudert er sie durch die Luft und lacht, als sie gegen eine Hauswand prallt und zu Boden fällt. „Das wirst du bereuen.“, meint sie leise zu sich selbst und hält ihren schmerzenden Hals. Bernah und einige andere Leute laufen sofort zu ihr. „Diese miesen Typen! Die können was erleben!“ Inzwischen sind die beiden verschwunden. „Wie geht es Ihnen?“, wird sie von einem reiferen Herren angesprochen. „Geht schon, danke.“, antwortet sie und lässt sich von ihm aufhelfen. „Vielen Dank.“ Beruhigt entfernen sich die anderen Schaulustigen wieder und gehen ihrem Alltag nach. „Wenn ich mich vorstellen darf? Mein Name ist Don Rossé.“ „Ist mir eine Ehre. Josephine von Voß.“ Sie verbeugt sich. „Dieser ungehobelte Kerl war sehr brutal zu Ihnen. Ihr müsst doch Schmerzen haben.“, ist er verwundert. „Schon, aber lasse mir von denen doch nicht den schönen Tag verderben.“, antwortet sie lächelnd. „Joe! Das kannst du dir nicht einfach gefallen lassen!“, wird sie unterbrochen. „Bernah, bitte beruhige dich wieder. Er wird irgendwann seine Strafe bekommen.“ Wunderlich sieht er seine große Schwester an. „Und wann ist bei dir irgendwann!?“, ist er aufgebracht. „Bitte entschuldigt ihn. Er ist noch jung und erregbar.“, versucht sie dem freundlichen Gutsherren zu erklären. „Das müsstest du eigentlich wissen.“, zwinkert sie ihrem Bruder heimlich zu. - Ach so. Verstehe. Wir kümmern uns später drum. - „Wer bist du, Kleiner? Du scheinst sehr mutig zu sein.“ „Ich heiße Bernah.“ Dann wendet sich der Herr wieder an Josephine. „Ist er Ihr Sohn?“ – Mein Sohn? Muss er so was sagen? - Sie lacht. „Aber nein. Er ist mein Bruder.“ Stolz nimmt Bernah ihre Hand. Der Herr beginnt ebenfalls zu lachen. „Das ist aber wirklich zu erkennen. Da gibt es keinen Zweifel.“ – Meint er das im Ernst? Sehen wir uns so ähnlich? -, wundert sich Bernah. „Sagen Sie, sind Sie verheiratet?“ Verlegen antwortet sie: „Aber Herr. Was stellen Sie mir denn für Fragen? Wollen Sie mich verlegen machen?“ – Wie klug sie auf so eine freche Frage antwortet? Sie scheint keine gewöhnliche Signorita zu sein. Am wunderlichsten ist, dass sie nach einer solchen Situation wie normal stehen und reden kann. -, denkt er. „Eigentlich nicht, aber mein Sohn kommt morgen aus Spanien wieder. Er hat dort auf der Universität studiert und würde sich bestimmt freuen von einer so hübschen Signorita auf der Willkommensfeier begrüßt zu werden. Was halten Sie davon?“ – Der ist aber aufdringlich. Dabei kommt er mir trotzdem so freundlich und geheimnisvoll vor. – „Na ja, Ich habe doch auf dieser Feier nichts zu suchen.“ Ich würde mich wirklich sehr freuen. Natürlich nur, wenn Ihr noch nicht in festen Händen seit.“, lacht er freundlich. „Aber das geht nicht!“, faucht Bernah ihn an. Fragend blickt Rossé zu ihm. „Wieso nicht?“, wundert sich Joe. „Sie können Joe nicht einfach verkuppeln!“, meint er aufgebracht. „Das verstehe ich jetzt nicht, Kleiner.“, ist der Don verwundert. „Na weil...weil sie bereits jemanden hat, den wie mag.“, platzt er heraus. Josephines Herz fängt an höher zu schlagen. – Wen meint er damit? Etwa Diego? – „Das wüsste ich aber, mein Lieber.“, lächelt sie unschuldig. Bernah lässt entsetzt ihre Hand los. „Und was ist mit Diego?!“ – Wann hat er etwas mitbekommen? – „Da hast du wohl was in den falschen Hals bekommen.“ Plötzlich fängt Rossé an zu lachen. „Aber Kleiner. Das kann doch gar nicht sein. Meinst du Don Diego de la Vega? Wusstest du nicht, dass er bereits verlobt ist ?“ Entsetzt wird er von Joe angesehen. „Natürlich weiß ich das. Lolita hat die Verlobung rückgängig gemacht. Also spielt das jetzt keine Rolle mehr.“ – Er war verlobt? Warum hat er mir das nie erzählt? Er ist doch sonst immer so ehrlich. - „Seltsam. Ich habe noch nie eine Signorita in seiner Nähe gesehen.“ „Sie sind also nicht mehr verlobt? Signorita Lolita ist ebenso zum Fest eingeladen wie die Vegas. Unsere Familien kenne sich schon sehr lange.“ „Verstehe. Überredet. Wann soll ich da sein?“ „Ich werde Euch abholen lassen, wenn Ihr nichts dagegen habt.“ „Natürlich nicht. Sie sind ein Freund der Vegas, dann vertraue ich Ihnen. Sie können immer mit meiner Hilfe rechnen. Ich wohne zur Zeit in der “Schenke am Hafen“. Wann würden Sie mich abholen lassen?“ „Aha. Ein sehr gutes Lokal. Man wird Euch gegen halb sechs abholen. Ist Ihnen das Recht?“ Sie nickt. Bald darauf verabschieden sie sich und geben sich die Hand. – Sie ist sehr hübsch. Sie würde gut zu Lapas passen. Man hat sie einen kräftigen Händedruck. Für eine Frau sehr ungewöhnlich. – - Er scheint ganz okay zu sein. Aber sein Gesicht verrät mir, dass er nicht immer nur nach den Gesetzen lebt. Trotzdem kann man ihm vertrauen. – Nachdem der Gutsherr verschwunden ist spricht sie das Kind leise an. „So, jetzt hör mir gut zu. Die beiden Typen eben sind Schuldeneintreiber aus Spanien. Mit Sicherheit werden die hier jemanden suchen und etwas aushecken. Das sind richtige Betrüger. Kannst du mir folgen?“ „Natürlich. Dass die beiden Schuldeneintreiber sind wusste ich aber bereits.“ „Woher?“ „So was spricht sich in der Stadt schnell rum.“ „Verstehe. Na ja egal. Wir müssen herausfinden was die vor haben.“ „Habe verstanden. Ich finde ihre Unterkunft schon raus. Aber sag mal woher kennst du sie?“ „Ich war in Spanien und da habe ich jemanden vor ihnen beschützt, als sie ihn zusammenschlagen wollten, weil er angeblich Spielschulden hatte.“, erklärt sie. „Aha. Dann hast du ihm also doch die Narbe verpasst, von der er gesprochen hat.“, klingt er begeistert. Sie lacht daraufhin und meint: „Wer weiß?“ Beide beginnen zu lachen. Der Rest des Tages vergeht normal. Am Abend machen sich der kleine Zorro und der Schwarze Schatten auf die Suche nach Hinweisen. Da Bernah schon fleißig ausgekundschaftet hat wo die beiden wohnen, stehen sie schon bald am besagtem Gebäude. Etwa nach zwei Stunden Wartezeit öffnet sich die Tür und die beiden Typen traben ohne ein Wort zu sagen heraus. Hosted by Animexx e.V. 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