Never liked doing it all von abgemeldet (until I did it for you) ================================================================================ Prolog: Prologue ---------------- Als ich morgens aufgewacht war, hatte ich gewusst, dass der ganze Tag ein Disaster werden würde, ich hatte es gewusst und dennoch hatte ich nichts weiter getan, als mich fertig zu machen und den Tag so zu beginnen wie er geplant war. Der Brunch, Geburtstagsbrunch, von Markus, dem festen Freund meiner besten Freundin. Ein Brunch, der kaum erträglich werden würde. Ich hatte nie viel mit ihm und seinen Freunden zu tun gehabt, wirklich nicht, aber…wir hatten uns auch nie gemocht, wir würden uns nie sonderlich mögen. Wir waren zu unterschiedlich denke ich, ich mein…Ich war eher eins der Kinder, die arm waren, eines der sozial schwachen Kinder, eines der Problemkinder in der Schule. Und Markus und seine Freunde nicht. Sie hatten Geld, sie hatten alles, sie kriegten alle Wünsche von den Augen abgelesen. Sie kannten die Probleme nicht, nicht dieselben. Sie wussten nicht wie es war, so knapp bei Kasse zu sein, dass man nicht wusste, wie man den Monat überstehen sollte. Sie wussten nicht wie es war, wenn man von den anderen angestarrt wurde, weil man sich kein eigenes Auto oder auch nur eine neue Hose einfach mal eben so leisten konnte. Sie wussten es nicht, und sie würden es auch nie. Danach, nach dem Brunch würde der Tag grauenvoll weitergehen, dass wusste ich. Meine Mum im Krankenhaus zu besuchen war noch nie eine Sache gewesen, die ich hatte gerne tun wollen. Wirklich nicht. Aber nun lag sie halt im Krankenhaus und ihre einzige Verwandtschaft, die sie hatte waren ihre beiden Söhne – mein Bruder Patrick und ich – mit denen sie beide nicht sonderlich auskam, die beide lieber fern von ihr blieben, weil sie noch nie eine gute Mutter gewesen war. Ich konnte nicht einfach weg bleiben, ich konnte nicht einfach sie nicht besuchen. Vor allem nicht, wenn Patrick kein einziges Mal im Krankenhaus war, wenn ich wusste, dass er dort auch nie auftauchen würde. Er würde es nicht tun. Und dann konnte ich sie nicht dort alleine lassen. Es ging einfach nicht, sie war meine Mutter. Aber selbst damit war dieser elende Tag nicht vorüber. Nein, natürlich nicht. Stattdessen würde ich zu meinem Vater gehen, zu Susanna und meinem Dad zum Familienessen. Susanna, meine Stiefmutter war eine nette Frau, ich mochte sie unheimlich. Sie war immer nett, hatte Verständnis für meine komplizierte Beziehung zu meinem Dad und meiner Mum und sie war…eine bessere Mutter als meine echte Mum. Sie war auf jeden Fall der einzige Grund warum ich mich überhaupt bei diesem dämlichen Familienessen blicken ließ. Bestimmt nicht wegen meinem Dad, der es lieber hätte dass es mich nicht gäbe. Bestimmt nicht, für dieses Mann, der sich nicht um mich scherte, dem ich vollkommen egal war. Bestimmt nicht für diesen Mann, der nicht mal Verantwortung dafür übernehmen konnte, dass er ein Kind in diese Welt gebracht hatte, noch nicht einmal in Form von Unterhalt. Nein, für dieses Mann, meinen Dad auf keinen Fall, sondern nur Susanna. Und dann endlich wäre dieser Tag rum. Endlich und auf immer. Also griff ich seufzend nach meiner Jacke, warf einen letzten Blick auf Patrick, der gerade für sich und seine Langzeitbeziehung den Frühstückstisch deckte. „Du solltest Mum mal besuchen gehen, sie würde sich freuen.“ Rief ich ihm noch zu, bevor ich die Tür hinter mir zuzog und mich auf dem Weg zur U-Bahn machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)