Don´t leave me alone von -Aika- (Lukas Podolski x Bastian Schweinsteiger) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Inhalt: Lukas denkt über sich und seine Beziehung zu Bastian nach. Als dieser sich von ihm trennt und Sarah kennenlernt, diese dann auch noch heiraten will, zieht Lukas sich immer mehr zurück. Pairing:Schweinski Warnung: Slash, Depri Genre: Romanze/Drama Alterfreigabe: 16-Slash Anmerkungen: Ja, dieses ist meine erste Fußball-FanFic, die Idee bestand schon länger. Nachdem ich so viel gelesen habe und mich dieses Thema Slash unter Fußballern einfach fasziniert, habe ich es selber einmal ausprobiert. Ich hoffe es finden sich ein paar Leser, würde mich jedenfalls freuen. Hinweis: Alles frei erfunden, nichts gehört mir, leider >___< Viel Spaß beim Lesen Aika ^^ Don´t leave me alone Es war mal wieder einer der Tage, an dem er sich am liebsten in Luft auf gelöst hätte, an dem er sich ganz weit Weg wünschte, alles vergessend, um dem Schmerz in ihm verdrängen zu können. Nichts schien ihn mehr aufmuntern zu können. Freude und Glück waren nur noch leere Worte, von denen er nicht einmal mehr wusste wie sie sich anfühlten. Es war als wären sämtlichen positiven Gefühle aus ihm verschwunden. Alles wirkte so unscheinbar und surreal. Dunkelheit und Einsamkeit machten sich in ihm breit. Warum war dieses Gefühl von Trauer, Angst und Wut so stark, dass es all die positiven Emotionen ihn ihm verdrängen konnte. Er fühlte sich so hilflos, so allein gelassen und trotzdem ging er diesen für sich ausgesuchten Weg weiter. Schlafen konnte er seit langem nicht mehr, Essen war auch nur noch eine Notwendigkeit. Selbst das Fussball Spielen bereitete ihm keine Freude mehr. Wie auch, wenn sämtliche Erinnerungen an diese eine Person zweifelsohne mit Fussball zu tun hatten? Warum war es nur so gekommen? Wieso konnte es nicht einfach wie früher werden, als sie noch Freunde waren? Aber nein, er musste alles kaputt machen. Er hasste sich selber dafür, aber Gefühle konnten nicht einfach abgeschaltet werden und schon gar nicht nach dieser langen Zeit. Tränen liefen über sein Gesicht, wenn er an die schönen Momente, die gemeinsame Zeit zurück dachte. Es hatte sich so vieles in seinem Leben geändert. Damals war Fussball das Wichtigste in seinem Leben, es wurde zum Zentrum seines Alltags. Schule, Arbeit, Hobbys, Freunde; all das war nebensächlich, wenn er stattdessen auf dem Rasen seine Energie und seinen Eifer in den Fussball stecken konnte. Nichts war vergleichbar mit dem Gefühl wenn man auf dem Spielfeld stand und Tore schießen konnte, wenn einem etwas gelang, wovon andere nur träumen konnten. Es beflügelte ihn ungemein. Jemand sagte einmal dieses Gefühl wäre besser als Sex und bis zu diesem Zeitpunkt konnte er dem nur zustimmen. Es war nicht immer einfach, doch er schaffte es nach ganz oben zu kommen. Irgendwann konnte er sogar in der Bundesliga spielen. Der FC Köln nahm ihn mit offenen Armen auf. Und es tat ihm verdammt gut, was man stark an seinen Leistungen erkennen konnte. Das größte für ihn war, als er es in die Jugendnationalmannschaft schaffte. Alles war so neu für ihn. Er musste sich erst einmal zu Recht finden. Doch dann lernte er ihn kennen: Bastian Schweinsteiger, den Freund, den er immer haben wollte. Jemand mit dem er lachen konnte, der seine Späße verstand, der ihn aufmunterte, wenn es ihm mal schlecht ging und jemand, mit dem er durch dick und dünn gehen konnte. Bastian wurde zu seiner größten emotionalsten Stütze. Egal was es war, Bastian hörte ihm immer zu. Er konnte den größten Mist bauen, es war Bastian, der bei ihm war. Bastian spielte zwar in München und er ihn Köln, aber selbst diese weite Entfernung schaffte es nicht, die beiden Freunde zu trennen. Ganz im Gegenteil schafften sie es sich oft zu treffen und aus dieser einstigen Bekanntschaft wurde eine sehr enge Freundschaft; beste Freunde. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie irgendwann zusammen spielen konnten. Bastian versuchte des Öfteren Lukas nach München zu bekommen, doch dieser blockte immer wieder ab. Statt München wurden beide für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, Lukas als Stürmer und Bastian als Mittelfeldspieler. Die goldene Zeit hatte für beide begonnen. In der Öffentlichkeit galten sie bereits als das deutsche Traumduo. Wann immer man sie zusammen auf dem Rasen sah, Deutschland flippte total aus. Es machte Spaß den beiden bei ihrem gemeinsamen Spiel zuzusehen, besonders wenn das Ergebnis hinterher stimmte. Die Gegner hatten es ziemlich schwer gegen die geballte Kraft von „Schweinski“ anzukommen. Die Zeit schritt voran. Die nächste Weltmeisterschaft kam auf sie zu. Dieses Mal hieß der Gastgeber Deutschland. Natürlich waren es Lukas und Bastian, die mit auf der Nominierungsliste standen. Zur Vorbereitung auf die WM ging es für die Nationalmannschaft in ein Trainingscamp. Dort sollten sie an ihre Grenzen stoßen und darüber hinaus. Wie nicht anders zu erwarten, wurden Lukas und Bastian in ein Zimmer gesteckt. Und dann fing es an. ~ Flashback ~ "Hey Poldi.. kannst du mir mal mein Duschgel aus der Tasche holen?" Bastian stand nach einem langen Kilometerlauf unter der Dusche und hatte doch tatsächlich sein heiß geliebtes Duschgel im Eifer vergessen. Mit Wasser allein ließ es sich schlecht einseifen und ein Bastian Schweinsteiger ungewaschen, kam so selten vor, als das Thorsten Frings sich die Haare kahl rasierte. Murrend schritt Lukas auf die dunkle Sporttasche zu. Neben ein paar dreckigen Klamotten, schmutzigen Schuhen und anderen Kram, fand er Besagtes Duschgel. Ein Nebeldunst kam ihm entgegen als er schließlich das Bad betrat. Warum musste Basti immer so heiß duschen, er konnte nicht mal mehr seine eigenen Füße erkennen. Tapsend schritt er zur Duschkabine ran. Er musste aufpassen, dass er bei der Überschwemmung, die Basti veranstaltet hatte, nicht ausrutschte. "Hier du Schönling" gab er ihm grinsend sein Gel. „Will ja nicht schuld sein, dass du hinterher immer noch wie ein Stinktier riechst. Nächstes Mal verlange ich Trinkgeld." Scherzte er und wollte sich schon abwenden. Basti lachte nur. "Hey, als Dankeschön bekommst du auch einen Kuss." entgegnete der Mittelfeldspieler scherzend und setze zu einem Schmatzer auf die Wange an. Lukas, ziemlich verwirrt darüber, geriet ins Wanken als ihn die sanften Lippen seines besten Freundes hauchzart berührten. Es war nur ein kurzer Moment, aber der brachte ihn zum Glühen. "Scho.. schon gut." stotterte der Jüngere ziemlich verwirrt und verschwand so schnell es ging aus dem Bad, bemerkte nicht einmal wie er minutenlang in eine Richtung starrte. Irgendwie war ihm die Situation eben nicht ganz geheuer. Was war das? Ok.. es war ein simpler freundschaftlicher Bussi, scherzenderweise. Aber was war dahinter, hinter diesem oberflächlichen Getue. Wieso hatte er auf einmal das Gefühl dieser Berührung mehr Beachtung schenken zu müssen? Und warum fühlte es sich so anders an, gut an? Es war doch nicht mal ernst gemeint und trotzdem konnte er den Gedanken daran nicht verdrängen. Das Gefühl der weichen Lippen lag immer noch auf seiner Haut. Eigenartig. Was hatte das nur wieder zu bedeuten? Fragen über Fragen schwirrten in seinem Kopf herum, die er so schnell wohl nicht beantwortet bekommen würde. „Lukas?“ Basti hatte es mittlerweile unversehrt aus der Dusche geschafft und stand nun mit einem Handtuch um die Hüften geschwungen vor ihm. Kleine Wasserperlen glitzerten auf seinem Körper und tropften auf den Boden. Lukas, noch immer in Gedanken versunken, starrte ihn mit offenem Mund an. Er war wie in Trance. Langsam begaben sich seine Augen auf Wanderschaft und fixierten jeden einzelnen Muskel auf Bastis Körper. Er fragte sich ob Basti schon immer so attraktiv und anziehend war, wie es sich wohl anfühlte diesen Körper zu berühren, ob seine Lippen ebenfalls so weich schmeckten, wie sich auf seiner Wange angefühlt hatten. Auf einmal wurde ihm bewusst was er da eigentlich tat und vor allem wem er diese Gedanken schenkte. Etwas rot werdend blickte er Basti direkt in die Augen. „Hn?“ Hoffentlich hatte dieser nichts bemerkt, bat er innerlich. „Alles in Ordnung mit dir? Du warst eben total weggetreten.“ Basti kam näher und berührte ihn vorsichtig an beiden Schultern, sah ihn besorgt an. So gut es ging, riss er sich zusammen, schluckte einmal, nickte dem blonden entgegen und setzte sein bestes Lächeln auf. „Alles bestens, hatte mich nur noch mal zurück erinnert, was Yogi vorhin gesagt hatte.“ Log er ohne rot zu werden. „Mach dir keine Sorgen, siehe lieber zu dass du dir was anziehst, krank nützt du niemanden was.“ Wechselte er gekonnt das Thema und gab dem Älteren einen kleinen Stups. ~ Flashback end ~ Es gab viele solcher Momente, an die sich Lukas zurück erinnern konnte, alle angefangen durch kleine Gesten, Berührungen, freundschaftliche Streicheleinheiten. Anfangs konnte er seine Gefühle dazu nicht zuordnen, fühlte sich schlichtweg überrollt, überspielte sie einfach, ignorierte sein inneres Befinden. Doch irgendwann musste er sich diesem stellen, musste wenigstens zu sich selber ehrlich sein und sich eingestehen, dass das was zwischen Basti und ihm lief, keineswegs rein freundschaftlich war. Verliebt? Hatte er sich in seinen besten Freund verliebt? Ging so etwas überhaupt? Ein Mann, der sich in einem Mann verliebte. Er hatte schon vieles darüber gehört, teilweise gelesen, wie dieses funktionierte. Es war schwer vorstellbar und verglichen mit anderen Gefühlen, so war dieses ähnlich wie mit seinen damaligen Freundinnen, ähnlich, aber anders. Vielleicht ein wenig intensiver. Dem durfte einfach nicht sein. Lange Zeit dachte er drüber nach, nach außen durfte er sich aber nichts anmerken lassen. Jeder kannte ihn als Strahlemann, immer positiv denkend, egal wie schwer der Weg auch war. Schwer war es nicht, diese Rolle aufrecht zu halten, das Spiel weiter zu spielen. Auch Basti merkte nichts davon. Doch sollte es nicht so bleiben. ~ Flashback ~ Verschwitzt und ausgepowert ließ er sich auf den kühlen Rasen fallen. Sie hatten gerade ihr letztes Trainingsspiel bestritten. Morgen war das Finale, kleines Finale um Platz 3, aber immerhin Finale. Es war ein schönes Gefühl vom ganzen Land verehrt und geliebt zu werden und er hätte es sie nie erträumen lassen können, dass es so gigantisch sein würde. Er blickte sich um. Die anderen waren wahrscheinlich schon los, hatten ihn allein gelassen. Sei’s drum. War auch schön, etwas Ruhe genießen zu können. Seufzend schaute er zum Himmel. „Ach Basti…“ murmelte er. „Wieso ist das nur so schwer.. dabei könnte es so einfach sein…“ Plötzlich hörte er wie Schritte immer näher kamen, sich eine Gestalt neben ihn niederließ. „Willst du mir nicht endlich sagen was dich bedrückt? Was ist so schwer?“ Basti sah ihn mit glitzernden Augen an, fast so als wollte er in den seinen lesen. Vorsichtig beugte der Ältere sich über Lukas, forderte ihn somit zum Reden auf. Lukas biss sich auf die Unterlippe. Verdammt! Er konnte, wollte jetzt nichts sagen. Das würde nur alles komplizierter machen, womöglich alles zwischen ihnen kaputt machen. „Ich… ich kann nicht.. es geht einfach nicht..“ traurig sah er seinen besten Freund an. „Warum.. du weißt doch, wir können über alles reden.. das war damals so, das ist heute so.. vertrau mir doch..“ bat dieser ihn. Unbewusst spielte Lukas mit seinem Daumen, lenkte sich ein wenig ab, ehe er wieder in die für ihn wunderschönsten Augen des Universums blickte. „Du willst es wirklich wissen.. hm?“ Bittend sah der Ältere ihn an. Wieso war es für Lukas nur so schwer diesem Blick zu widerstehen. Ein weiteres Seufzen war zu vernehmen. „… ich … ich habe … „ „Lukas… Basti… „ Eine weitere Stimme, die sie unterbrach. Philipp Lahm, guter Freund, ebenfalls Nationalspieler, kam auf sie zugelaufen. „man.. Yogi sucht euch schon.. ihr sollt sofort kommen, er will mit euch noch mal wegen morgen reden..“ erklärte der kleine Verteidiger. Erleichtert atmete der Stürmer auf, war Philipp unheimlich dankbar für die Entschärfung dieser Situation. „ich hab euch doch nicht etwa gestört…“ grinste der Bayer. Fragend sah Basti diesen an. „na ja..“ erklärte er „… von weitem sah es so aus als würdest du Lukas jeden Moment küssen wollen..“ zwinkerte er. „..na… so nah wie ihr euch wart…“ Überrascht blickte Basti zu Lukas, dieser hatte einen kleinen Rotschimmer auf den Wangen, drehte sich deshalb weg von den beiden. „nee… das hast du dir sicher nur eingebildet, Philipp..“ wuschelte der Mittelfeldstürmer Genannten durch die Haare. Traurig sah Lukas zu den Beiden, ließ sie stehen und verschwand Richtung Kabine. ~ Flashback end ~ Wie sehr hatte er sich doch gewünscht, dass es tatsächlich zu diesem Kuss gekommen wäre. Immer und immer wieder stellte er sich vor wie es wäre wenn sie sich küssen würden, wenn er die Lippen des anderen mit seinen eigenen berühren konnte, mit ihnen verschmelzen würde und sich ihm bedingungslos hingeben könnte. Mehrmals gab es Momente, die so hätten enden können, doch sollte es nicht sein. Kleine Zwischenfälle traten hervor, die solche Szenen abwandelten. Letztendlich konnte er dem Schicksal dann doch nicht entkommen. ~ Flashback ~ Die WM war vorbei und Lukas hatte den Wechsel zu Bayern abgeschlossen, nicht ohne gewisse Unterstützung eines gewissen Mittelfeldspielers. Bastian brauchte nicht lange um den Stürmer umzustimmen, ihn quasi zu überreden. Was es auch war, Lukas wusste, es wäre richtig, wusste, er musste diesen Schritt gehen. Nicht nur um diesem Chaos ein Ende bereiten zu können, auch seiner fußballerischen Laufbahn wegen. Zwar fiel der Abschied von Köln schwer, war diese seine Heimat, aber jetzt konnte er bei Basti sein, auch wenn dieser immer noch nichts von seinen Gefühlen wusste. Bayern hatte ein wichtiges Spiel der Bundesliga gewonnen. Freudestrahlend beglückwünschten sich alle, drückten Lukas, er hatte das entscheidende Tor geschossen. Mächtig stolz kam er sich vor als alle auf ihn zugestürmt kamen. Am meisten freute er sich über Bastis Anerkennung, hatten sie es in letzter Zeit nicht gerade einfach im Verein, doch sie hielten stets zusammen. Wie so oft waren sie die letzten, die in die Kabine gingen, hatten sich zuvor ausgiebig von den Fans feiern lassen. „Lukas.. du bist der Beste…“ freute sich der Blonde und stellte die Dusche an. Genannter nickte und ließ sich ebenfalls von der Dusche berieseln. Er freute sich, natürlich freute er sich, aber die Gedanken an und um Basti schickten ihn mal wieder in andere Sphären. Nachdenklich blickte er zu seinem Freund, die aufkeimenden Gefühle unterdrückend. „Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben..“ Bastis monotone Stimme holte ihn zurück. „Damals.. bei der WM…“ erinnerte er ihn. Lukas schluckte. Sicher wusste er wovon der andere sprach, hatte schließlich immer wieder gekonnt davon ablenken können. Wieder dieser besorgte Blick. Warum kam er ihm jetzt wieder so verdammt nahe? Schüchtern sah er auf, kam nicht umhin rot zu werden. Sollte er wirklich? Basti trieb ihn innerlich in den Wahnsinn. „Ich mach mir echt Sorgen um dich..“ flüsterte der Ältere. „.. ich weiß nicht genau was da gerade in mir vorgeht, aber etwas sagt mir, dass da was ganz und gar nicht stimmt… Lukas… ich … ich hab Angst um dich…“ Der Blonde zog ihn vorsichtig in seine Arme, schloss diese, streichelte langsam durch seine Haare, über seinen Rücken, nicht darauf bedacht, dass sie noch immer nackt unter der Dusche standen. „man.. du bist mir so verdammt wichtig wie kein anderer… bitte… ich will dir doch nur helfen…“ hörte man ihn leise sprechen. Es half alles nichts mehr, wie konnte er jetzt noch widerstehen. Er wusste höchstwahrscheinlich wäre es falsch dieses zu tun, doch sprechen ging einfach nicht mehr. Sanft sah er den anderen in seine Augen, kam ihm Stück für Stück näher, ehe er seine eigenen schloss und hauchzart seine Lippen auf die des anderen drückte. Ein kurzer Moment, er kam ihm vor wie Minuten, merkte er wie Stromstöße durch seinen Körper zuckten, ihn Beben ließen und gleichzeitig in andere Atmosphären versetzten. Vorsichtig löste er sich, sah den anderen mit verklärten Augen an. „… ich … ich glaub ich habe mich in dich verliebt..“ gestand er unter sich bildenden Tränen flüsternd. Panik überkam ihn, ließ ihn zittern. Was hatte er nur getan? Jetzt war es raus. Er hatte es tatsächlich zugegeben, wollte sich am liebsten ihn Luft auflösen. Überall, nur nicht hier wollte er sein. Peinlich berührt wollte er sich aus der Umarmung lösen, sich der Wärme und Geborgenheit entziehen; doch etwas hinderte ihn daran. Ah.. richtig.. Basti, der ihn nun mit einem undefinierbaren Blick musterte. Ohne ein weiteres Wort wurde er fester an den anderen warmen Körper gedrückt, merkte die weichen Hände, die langsam über seinen Rücken strichen und ihn einfach nur festhielten, beruhigten. Er wusste mit dieser Situation nichts anzufangen, was hatte das zu bedeuten? Wieso stieß Basti ihn nicht einfach weg und sagte ihm, wie enttäuscht er war, wie ekelhaft er das ganze fand. Nein.. Stattdessen lag er hier in dem Armen seines noch besten Freundes und ließ sich halten wie ein kleines Baby, das nicht ohne seine Mutter konnte. „Basti…“ sprach er bibbernd. „sch.. Lukas.. ist schon in Ordnung.. dir braucht nichts peinlich sein..“ Basti wiegte ihn, gab ihm immer wieder zu verstehen, dass alles in Ordnung war und er nichts zu befürchten hatte. „weißt du Lukas.. eine Zeit lang, da dachte ich, dass was sich da in mir aufbaute, diese seltsamen Empfindungen dir gegenüber, wären die wie eines sehr guten Freundes, mehr noch wie ein Bruder…“ Lukas stutze. Was wollte Basti ihm da gerade mitteilen? Er lauschte weiter den sanften Worten des Anderen. „dann aber… musste ich feststellen, dass da etwas nicht stimmen konnte.. ich habe angefangen mir Sachen vorzustellen, Träume verfolgten mich und immer wieder kam ich an einen Punkt an..“ erklärte er weiter. Der Stürmer hob seinen Kopf und blickte den anderen an. Das klang fast so als wäre Basti.. als.. „als ich dich damals so fertig gesehen habe, die traurigen Augen, diese lustlose Haltung.. es zerbrach mir das Herz..“ wurde er in seinem Gedankengang unterbrochen. „ich wollte dich wieder lachen sehen, wollte den echten Lukas zurück.. egal was es war.. ich ertrug diesen Anblick einfach nicht…das warst nicht du..“ Er merkte wie der andere tief ausholte, fast so als fürchtete er sich vor dem, was jetzt kommen würde. „..ich merkte wie wichtig du mir tatsächlich bist und das es nichts Vergleichbares gab.. ich glaube es nicht nur… ich weiß es…“ Mit leuchtenden Augen sah der Blonde ihn an. „..ich liebe dich, Lukas Podolski.. von ganzem Herzen..“ es war nur ein Hauchen, aber er hatte es verstanden. Weitere Gedanken wurden unterbrochen, da die Lippen des anderen ein weiteres Mal mit seinem verschmolzen. Dieses Mal war es kein scheues Antasten, kein Zurückhalten. Es war ein Kuss voller Liebe, voller Sehnsucht und Gefühl, der zeigte wie viel der andere ihm bedeutete. Der Kuss beruhte auf Gegenseitigkeit. Leidenschaftlich und zärtlich intensivierten sie das Spiel und fochten dabei einen kleinen Kampf aus, bei dem es keinen Gewinner geben würde. Immer wieder berührten sie sich, streichelten und liebkosten sich. Sanft ließ Lukas seine Zunge in die Mundhöhle Bastis gleiten bat um Einlass, der ihm sofort gewährt wurde. Für Lukas war es der glücklichste und gleichzeitig schönste Moment seit langem. Nie hätte er auch nur damit gerechnet, das Basti seine Gefühle erwidern würde. Er genoss das Gefühl Basti so nahe sein zu können in vollen Zügen, wollte auch an nichts anderes mehr denken müssen. Basti, sein Basti war da und nur das zählte. Nach schier endlich langer Zeit lösten sie sich zögernd und sahen sich mit strahlenden Augen an. Man musste nur ein Blick in die Seen der Beiden riskieren und wusste sofort, wie glücklich sie in diesem Moment waren. ~ Flashback end ~ Lukas seufzte. Wie schön es doch damals gewesen ist. Nach dem gegenseitigen Geständnis war er wie ausgewechselt, hatte sein Strahlen zurück und fühlte sich als könne er alles erreichen. Basti an seiner Seite, war das Beste, was ihm passiert war. Es war nicht immer einfach für Beide, zu mal sie beide öffentliche Personen waren und sie ihr kleines Geheimnis wahren mussten um nicht plötzlich Zielpersonen der Presse zu werden. Wie schwer es auch war nur die guten Freunde zu mimen, sich nicht berühren und küssen zu dürfen in Gegenwart von Anderen, sie meisterten auch dieses mit Bravour. Letztendlich konnten sie sich auf die gemeinsamen Stunden zu zweit am Abend nach einem anstrengenden Training, freuen. Es war klar, das sie die Nächte meist zu zweit verbracht hatten. Schließlich war es doch am schönsten zusammen einzuschlafen und am morgen zusammen aufzuwachen. Anfänglich war es noch ungewohnt, da sie beide Männer waren und beide diesbezüglich keinerlei Erfahrungen hatten. Aber sie vertrauten sich bedingungslos und dadurch wurde ihr erstes Mal zu einem unvergesslichen Erlebnis. Schmunzelnd dachte Lukas daran zurück. Wie lange doch all das her war. Mit der Zeit lernten sie sich und ihren Körper immer besser kennen, wussten genau, wie sie miteinander umzugehen hatten. Zu schön waren die Erinnerungen an das gemeinsam erlebte. Doch es sollte alles anders kommen. Wann genau, daran konnte er sich schon gar nicht mehr erinnern. Irgendwann war ein Zeitpunkt erreicht, an dem sie dieses ewige Versteckspiel nicht mehr aushielten. Die gemeinsamen Abende reichten nicht mehr aus. Aber die Angst vor einem Outing und dem damit möglichen resultierenden Konsequenzen waren noch größer. Sie hatten Panik mit überhaupt irgendjemanden darüber zu reden. Dieses hatte zur Folge, dass sie anfingen sich zu streiten. Denn obwohl sie sich über alles liebten, waren die Angst und das damit verbundene Loch zwischen ihnen weitaus größer als gedacht. ~ Flashback ~ Sie hatten einen anstrengenden Tag hinter sich. Zirkeltraining, Ausdauer und Kondition standen an der Tagesordnung. Eigentlich hatten sie vor den Abend bei Basti gemütlich vor dem Fernseher zu verbringen. Doch irgendwas stutze ihn. Basti war in letzter Zeit so seltsam. Jedes Mal wenn er ihn darauf ansprach, wich der Mittelfeldspieler ihm gekonnt aus. Es war schon fast 20:00 Uhr als Lukas vor Bastis Tür stand und klingelte. Ein wenig nervös war er und das beunruhigte ihn. Aufgeregt klopfte er sich den imaginären Dreck von den Schultern und wippte vom einen Bein zum Anderen. „Hi..“ ertönte die Stimme von Basti. „Hey..“ erwiderte er liebevoll und trat in Bastis Wohnung ein und gab ihm kurz darauf einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Nachdem er seine Jacke und Schuhe ausgezogen hatte, folgte er Basti ins Wohnzimmer. Es sah aus wie immer. Basti war zwar kein Freund von Ordnung, dennoch war es aufgeräumt und nicht in jeder Ecke lag irgendwas herum. „Setz dich doch.“ Wurde er höflich gebeten und ließ sich neben dem Blonden nieder. „Was darf ich dir zu trinken anbieten?“ „Das Übliche.“ Kurze Zeit später befanden sich zwei Gläser mit Cola auf dem Wohnzimmertisch. Langsam kamen sie in ein belangloses Gespräch und vergaßen vollkommen die Zeit. Sie witzelten, lachten und hatten Spaß wie immer. Fast so früher. Aber das war es nicht. Sie waren schließlich zusammen, doch konnte er davon überhaupt nichts spüren. „Basti..“ seufzte er unsicher. Dieser sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Er merkte wie dieser mit sich rang und wohl überlegte was er sagen sollte. Sachte nahm er die Hand des Blonden und verschloss seine Finger mit ihm. „Was ist in letzter Zeit nur los mit.. dir.. mit uns?“ näherte er sich vorsichtig dem ernsten Gespräch. „Lukka.. es ist.. ich weiß auch nicht.. aber..“ ängstlich wurde er angesehen. „..ich kann das so nicht mehr..“ platzte es aus dem Blonden heraus. „ich meine.. und das musst nur mir glauben, ich liebe dich, ich liebe dich mehr als alles andere.. aber.. aber.. diese Liebe scheint nicht genug zu sein.. ich kann so einfach nicht mehr weiter machen.. jedes Mal, wenn ich die Anderen mit ihren Partnerinnen sehe, frage ich mich, warum ich so etwas nicht haben kann.. warum es uns nicht gegönnt ist, so leben zu können.. und dann.. denke ich, ob es.. ob es das richtige ist was wir tun..“ Eine Weile sahen sich nichts sagend an, versuchten hinter die Gedanken des Anderen zu kommen. Für Lukas war es wie ein Schlag ins Gesicht. Sicher hatten sie es nicht einfach ihre Beziehung leben zu können, wenn man an die gegebenen Umstände dachte. Doch dachte er immer, ihre Liebe würde so etwas aushalten, schließlich brauchten sie doch nur sich um glücklich zu sein. „Und jetzt?“ unterbrach er das Schweigen und die damit verbundene Stille. „Soll das heißen…“ er traute sich nicht mehr weiter zu sprechen, sondern blickte Basti nur fürchtend an. „es.. es.. es ist wohl das Beste.. wenn.. wenn wir das ganze beenden..“ flüsterte der Ältere nicht ganz überzeugend. Lukas nickte, wusste nicht was er sagen sollte. Viel zu viele Gedanken strömten durch seinen Kopf. Er fühlte sich als würde ihm ganz plötzlich der Boden unter den Füssen weggezogen werden. Dann sollte es das jetzt gewesen sein? Er konnte einfach nicht glauben, dass das wirklich Bastis Wunsch war. Aber er fühlte sich gerade nicht dazu in der Lage, dem irgendetwas zu erwidern. Wortlos stand er auf. Er konnte das einfach nicht ertragen, Basti, den Blick, den dieser ihm zuwarf, einfach alles. Basti wollte ihm folgen, doch Lukas war zu schnell. Ohne sich umzudrehen, machte er kehrt, zog sich Schuhe und Jacke an und verschwand aus Bastis Umfeld. Als er schließlich am Auto ankam, flossen seine Tränen. Er hatte es eben noch geschafft, keine Emotionen zu zeigen, konnte das aber nicht mehr halten. Tränen überlaufend fuhr los, egal wohin, nur weit weg von Basti. ~ Flashback end ~ Warum nur war es soweit gekommen? Wie lange suchte er schon nach Antworten, die ihm verborgen blieben. Lukas hatte lange gebraucht um damit klar zu kommen, dachte schon, es würde wieder wie früher werden. Aber er konnte und wollte nicht vergessen. Basti und er hatten versucht sich auszusprechen, hatten klären können, was ihnen auf dem Herzen lag. Dennoch war der Umgang zwischen ihnen anders geworden. Das mit früher konnte er vergessen. Alles schmerzte ihn nur noch. Lange Zeit sprachen sie gar nicht mehr, was schließlich nicht nur unter seinen Kollegen aufgefallen ist, sondern die Presse auch noch mit Schlagzeilen sorgte. Für Lukas war es eine Qual, jedes Mal wenn er Basti sah, mit ihm alleine war. Aber er sprach mit niemanden drüber. Als Höhepunkt des ganzen stellte sich heraus das Basti sehr schnell wieder Ablenkung gefunden hatte. Sarah hieß sie. Ganz unverhofft bekam er mit wie Basti sie als seine neue Freundin vorstellte und diese in aller Öffentlichkeit küsste. Da war er wieder. Der Stich in seinem Herzen und die Frage nach dem „Warum“? Das war es wovon Basti immer sprach. Nein, jetzt musste er sich nicht mehr verstecken. Konnte sein Liebesleben in aller Freizügigkeit ausleben und musste sich keine Gedanken darüber machen, erwischt zu werden. Eigentlich sollte er sich für den Blonden freuen, schließlich wollte er, dass dieser glücklich war, wenn auch nicht mit ihm an seiner Seite. Stattdessen bekam er immer mehr Hass und Wut auf dieses blonde Flittchen, was sich SEINEN Basti geangelt hatte. Er konnte diese aufkommenden Gefühle einfach nicht unterdrücken. Es war zum Verzweifeln. Zu guter Letzt machte Sarah Basti im Beisein von tausenden von Zuschauern mitten im Stadion nach einem gewonnenen Spiel öffentlich einen Heiratsantrag. Und Basti sagte auch noch „ja“. Als er wenig später die Einladung im Briefkasten hatte, brach alles über ihn ein. Es war zu viel für ihn. Tage, Wochen verstrichen und Lukas verbrachte die meisten davon im Bett oder vor dem Fernseher, heulte sich die Seele aus dem Laib. Mit ihm war nichts mehr anzufangen. Kollegen, Freunde besuchten ihn, doch nicht einer bekam ihn zu Gesicht. Was sie auch anstellten, er wies sie alle ab. Es gab ihn nur noch als leere Hülle seiner selbst, versunken in einer Welt aus ewiger Dunkelheit ohne Rückfahrschein. Er versank in tiefe Depressionen, Selbstmitleid. Die Mauern um ihn herum wurden immer größer, das Loch, in das er fiel, immer tiefer. Den damaligen grinsenden, stets gutgelaunten Strahlemann gab es nicht mehr. Tag für Tag für Tag ging es immer weiter abwärts und dann war es soweit. Heute würde es also passieren. Heute musste er seiner großen Liebe auf wiedersehen sagen und damit klar kommen, dass diese eine andere heiraten würde. Sollte er tatsächlich den Schritt wagen und dieser Einladung folgen? Er hatte lange darüber nachgedacht, ob es eine gute Idee wäre dieser Einladung folge zu leisten. Er hielt die Einladungskarte in der Hand, die Basti ihm hatte zu kommen lassen. Immer wieder las er sich die kurzen Zeilen durch. Würde er wirklich den Mut haben dort aufzutauchen, wissend was passieren würde? Auch wenn er genau wusste, dass es ihm noch mehr Leid und Schmerz zufügen würde. Wenn er wusste, dass alle vergangenen Erlebnisse Vergangenheit blieben, wenn er wusste, dass seine Hoffnungen und Träume niemals wieder erfüllt werden würden, wenn er wusste, dass er niemals die Person an seiner Seite sein würde, und seine Liebe nun für immer gestorben war? Er musste sich geschlagen geben. Wie er es aus drehte und wendete, letztendlich gab es doch keine Chance, hatte es wahrscheinlich niemals gegeben. Besser er würde sich damit abfinden als dieses Trauerspiel ewig sein Leben kaputt machen zu lassen. Basti hatte sich entschieden und er konnte ihm nur den einen Wunsch erfüllen, als sein Freund an seinem Glück teil zu haben. Es war zwar einfach gesagt, doch konnte er das so einfach? Ein Anfang war getan, als er es schaffte sich aus seinem Bett zu bewegen und unter die Dusche zu hüpfen. Als er sich das erste Mal seit langem wieder im Spiegel sah, merkte er erst wie nachlässig er geworden war. Eine Rasur hatte er bitter nötig. Schnell waren auch die passenden Klamotten gefunden; ein dunkler Anzug sollte für diesen Zweck genügen. Wenige Zeit verstrich und er sah sich auf dem Weg zur Kirche. Er musste ziemlich spät dran sein, denn alle waren schon drinnen. Es kam ihn ewig vor als er die Treppen hoch zum Eingang entlang schritt. Die Musik spielte bereits; er hatte Glück, das Brautpaar war noch nirgends zu sehen. Stattdessen tummelte es sich überall mit Presseleuten, sollte es schließlich die Hochzeit des Jahres werden. Er stellte sich nach hinten in eine ruhige Ecke, so konnte er aus sicherer Entfernung beobachten und notfalls schnellstmöglich verschwinden. Seine Gedanken brachten ihn zurück an diese eine Person. Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Bilder, welche eine glückliche Zukunft zeigten. Bilder, die ihn zusammen mit Bastian zeigten, ihm zeigten, was wäre wenn sie sich damals hätten anders entschieden, wenn ihnen die Chance einer gemeinsamen Zukunft geblieben wäre. Und wieder war der da. Der Schmerz in seinem Herzen, der sich immer tiefer bohrte. Wie nur sollte er diesen Tag überstehen? Er musste sich zusammen reißen, durfte sich nichts anmerken lassen. Das Glück von Basti stand jetzt im Vordergrund. Er hatte nun die einmalige Gelegenheit mit seinen Gefühlen für Basti abzuschließen. Die Musik wurde lauter als das Brautpaar die Kirche betrat und langsam zum Altar schritt. Er musste zugeben sie sahen perfekt zusammen aus und Sarah war eine wunderschöne Braut. Sie trug ein langes ärmelfreies schlichtes Kleid, verziert mit kleinen Stickereien, einer kleinen Schleppe und die Haare hochgesteckt. Fasziniert betrachtete er Basti, in seinem schwarzen Anzug, der wie für ihn gemacht war. Er kam nicht drum rum und starrte den Blonden wie das achte Weltwunder an. Ihre Blicke trafen sich und Lukas konnte wieder mal seine Tränen nicht unterdrücken, nachdem Basti ihn so liebevoll angesehen hatten. Ein leiser Schluchzer war von ihm zu hören. Dann waren sie auch schon Richtung Altar verschwunden und Lukas konnte Basti nur sehnsuchtsvoll hinterher schauen. Die Trauung hatte angefangen. Der Pastor begann mit seiner Predigt und betonte immer wieder wie wichtig das gegenseitige Vertrauen und die Liebe zueinander seien. Lukas musste sich arg zusammen reißen, hier nicht völlig durchzudrehen. Er konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen. Warum nur konnte er das nicht abschalten und versuchen das zu genießen, sich zu freuen, dass sein „Freund“ endlich sein Glück gefunden hatte? Basti betrachtend, schien dieser auch nicht bei der Sache zu sein, schaute immer wieder nach hinten zu ihm. Dann wurde es ernst. „..somit frage ich dich, Sarah Brandner, willst du den hier anwesenden Bastian Schweinsteiger zu deinen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, solange bis der Tod euch scheidet?.. so antworte mit, ja, ich will!“ begann der Pastor mit der Einleitung der Eheschließung. „Ja, ich will!“ Tief blickte sie ihn an, lächelte verliebt. Lukas hätte schreien können. Er konnte dieses Weib nicht ausstehen. „und nun Frage ich dich, Bastian Schweinsteiger, willst du die hier anwesende Sarah Brandner zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren in guten und in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?.. so antworte mit, ja, ich will!“ Jetzt war also der Zeitpunkt gekommen. Gleich würde Basti ein verheirateter Mann sein, gefangen in den Klauen von Sarah, seiner Ehefrau. Es war um ihn geschehen. Die Tränen liefen nur so als er das Bild betrachtete, welches sich ihm bot. Sein Herz pochte heftig, als wolle es rebellieren. Er wollte, konnte sich das nicht weiter antun. Es schmerzte zu sehr. Vielleicht sollte er doch besser umkehren. Zeigte es ihm, dass es eine Schnapsidee war hier her zu kommen. Statt das es besser wurde, er sich hätte damit abfinden können, wurde die Qual nur schlimmer und schlimmer. Sich die Tränen aus den Augen wischend, drehte er sich um und schritt Richtung Ausgang. Starr blieb er stehen, als er Bastis Stimme vernahm. „..NEIN!!!“ Ein Seufzen. „Es tut mir leid Sarah! Ich kann dich nicht heiraten.. verzeih mir!“ hörte er die zittrige Stimme Bastians. Langsam drehte Lukas sich um. „Aber.. aber.. Basti.. was soll das?.. Wenn das hier einer deiner Scherze ist, dann ist das nicht lustig.“ Sarah sah schockiert zu ihrem Fast-Ehemann. Dieser seufzte ein weiteres Mal, ehe er Sarah kurz übers Gesicht strich. „..es geht einfach nicht.. ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll, aber mein Herz gehört schon jemanden.. lange habe ich mich gewehrt es zuzulassen, als es dann soweit war, war ich zu feige es festzuhalten… und dann war es zu spät.. bitte Sarah, du wirrst mir das wohl niemals verzeihen können, aber es wäre nicht richtig dich jetzt zu heiraten.. ich könnte dir das nicht geben, was du brauchst.. meine Liebe gehört ganz und gar einer Person.“ Lukas wusste gar nicht wie ihm geschah. Was sollte er davon halten. Basti wollte seine Sarah nun doch nicht heiraten? Und wer war diese mysteriöse Person, von der der Andere sprach. Sollte das etwa..? Meinte er etwa..? Er konnte diese Gedanken gar nicht zu Ende fassen, denn Basti kam auf ihn zu gelaufen. „Lukka..“ Wortlos wurde er in den Arm genommen und an den Blonden gedrückt. Was sollte das nun wieder? „Lukka.. es tut mir so leid..“ flüsterte der Ältere und drückte sich weiter an ihn, hielt ihn fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Sanfte strich er ihm über den Rücken. „Ich liebe doch nur dich!..nur dich..“ hauchte er mit zittriger Stimme. „Ich dachte wenn ich eine Frau an meiner Seite hätte, würde es besser werden und ich könnte ein normales Leben führen. Aber meine Gedanken waren ständig nur bei dir. Ich kann ohne dich nicht leben. Du fehlst mir in jeder Hinsicht. Ich will.. wollte immer nur dich.“ Stillschweigend vernahm er die Worte, versuchte sich zu sammeln. Er musste erst einmal verarbeiten, was Basti ihm da gestand. Er liebte ihn also immer noch? Sollte, konnte er sich Hoffnungen machen? Aber warum sonst würde Basti mitten in seiner Trauzeremonie sich davon loslösen und stattdessen in aller Öffentlichkeit ihm, Lukas Podolski, eine Liebeserklärung machen? Vorsichtig löste er sich ein wenig von Basti, sodass er ihm in die Augen sehen konnte. Waren das etwa Tränen in diesem wunderschönen Gesicht. Zärtlich strich er ihm darüber und entfernte sie. „Basti.. was.. aber.. ich dachte..“ stotterte er und wusste nicht recht was er sagen sollte. Nicht die Tatsache, dass sie gerade vor hunderten von Leuten standen, die sich wohl wunderten warum der Bräutigam kurz vor dem Ja-Wort abgehauen war, ließ ihn zögern, sondern er war schlichtweg überwältigt. Überwältigt, das Basti jetzt vor ihm stand und ihm geradewegs klar machte, dass er ihn immer noch liebte und somit sich seine Träume und Wünsche vielleicht doch noch erfüllen würden. Ein Lächeln spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. „Und du bist dir dieses Mal auch wirklich sicher?“ Der Blonde sah ihn perplex an, schwieg und grinste. Langsam näherten sie sich. Ihre Lippen waren nur noch hauchzart voneinander entfernt. „..so sicher wie ich noch nie in meinem Leben war! Ich liebe dich, Lukas Podolski.“ hauchte der Blonde. „und ich liebe dich, Bastian Schweinsteiger.. das habe ich immer.“ flüsterte er zurück ehe ihre Lippen miteinander verschmolzen. Zärtlich küssten sie sich. Lukas konnte sich ganz in diesem Kuss fallen lassen, wusste, dass der andere ihn auffangen würde. Er wünschte dieser Moment würde nie zu Ende gehen. Das alte Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit kehrte zurück. Er merkte wie alles in ihm kribbelte. Die Welt könnte untergehen und er würde es nicht einmal merken. Zu schön war es. Das Klicken um sie herum nahmen sie nicht war. Auch die geschockten und erstarrten Gesichter der Gäste, inbegriffen Sarahs, störten sie in diesem Moment herzlich wenig. Sollten die anderen doch denken was sie wollten, sie hatten sich wieder und nur das zählte. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)