A weapon for you von Godoftheworld ================================================================================ Kapitel 1: - Oneshot- --------------------- "Ich liebe dich." "Nein. Das tust du nicht, aber es ist schön, dass du es gesagt hast." Ich lasse meinen Finger ein letztes Mal über seine Wange gleiten, wische eine Träne fort, die sich aus seinen Augen stiehlt und die Haut perlmuttfarben schimmern lässt. Diese gelben Augen, so warm und sanft. Sie erinnern mich an den Himmel, an Vögel, an Freiheit. Freiheit, die ich mir so sehr wünsche, so sehr brauche, so sehr haben muss, besitzen muss. Ich muss dich besitzen, schon immer musste ich es. Als du mir das erste Mal auf der Straße begegnet bist, mich angelächelt hast, da wusste ich, dass du und ich zusammen gehören. Du warst, du bist, und du wirst es immer sein, mein Gegenstück in dieser Welt aus Fleisch und Blut. Mein Teil, den meine Seele ruft und es erschien mir damals so, als ob du auch nach einem Gegenstück suchen würdest. Du warst neun, du bist, so wie ich. Alleine. Anders. Etwas Besonderes. Etwas für meine Sammlung. Meine Sammlung? Ja, meine Sammlung. Ich sammle außergewöhnliches. Außergewöhnliche Uhren. Außergewöhnliche Bücher. Außergewöhnliche Erlebnisse, Augenblicke. Und natürlich außergewöhnliche Menschen. Meine Sammlung ist gigantisch, nur schwer zu überblicken. Jeden Tag begegnete ich Männern, Frauen, Kindern, wie dir. Ich sprach sie an, lud sie ein, genoss sie einen Augenblick lang, lebte ihre Welt, ihre Sichtweise der Dinge und liebte ihre außergewöhnliche Lebensart. Eine Liebe mit Herz, mit Schmerz, mit Blut. Mit Blut? Ja, mit Blut. Einer liebte, einer tötete, einer trank was er bekam. Jeder auf seine Art. Jeder war etwas Besonderes. Und sie alle dachten, ich wäre es auch. Sie dachten, sie wären Sieger über das Leben, doch ich siegte über sie, den Siegern über das Leben. Jedes Mal wenn dieser Augenblick des Triumphes kam, ging ich, verließ sie ohne ein Wort, behielt nur ein Auge von ihnen zurück. Blaue. Grüne. Braune. Gemischte. Ja, sogar Rote sind bei mir versammelt. Doch du hattest Gelbe. Gelb, wie die Sonne. Zwei irrsinnige Blendwerke. Selten. Ich MUSSTE sie haben. Musste dich haben. Doch du wolltest nicht so schnell wie ich wollte. Wolltest viel mehr, tiefer, intensiver. Viel mehr, als ich bereit war zu geben. Du wolltest Zeit, die ich nicht hatte. Und doch… Dieses Mal gab ich, denn ICH liebte. Ich lernte wie du zu leben, zu lieben, doch merkwürdigerweise blieb ich diesmal ich selbst. Ich lernte zu geben und nicht nur zu nehmen. Geben und Nehmen, wobei Geben überwog. Und ich fühlte mich wohl. Ich ordnete mich Dir unter. War Verlierer anstatt Gewinner, doch nur für kurz. Du liebst mich? Gut. Dann habe ich gewonnen. Gewonnen. Wie kläglich. Ich ziehe mein Messer aus der Hose und lasse es über deine perfekte Haut gleiten. Diese Haut. Ich würde sie nur zu gerne warm behalten. Und deine Augen. Wie gerne würde ich sie für immer zum Glänzen bringen. Ich liebe dich auch, doch bin ich wirklich dazu fähig? Zu viel verletzt. Warum du? Ich habe so viel von dir gelernt und noch nicht ausgelernt. Du bist für mich, wie ein offenes Buch. Ich mag Bücher, doch fesseln sie mich nicht lange. Warum fesselst du mich so? Ein Zauber? Das ist mein Zauber. Meiner! Nur ich kann ihm widerstehen. Widerstehen? Nein. Ich kann nicht. Ich kann dir nicht widerstehen. Genauso, wie meine Opfer mir nicht widerstehen konnten, kann ich dir nicht widerstehen. Ich habe soviel von dir gelernt, mich verändert und bin doch gleich geblieben. Ein Strickmuster ohne Laufmaschen, obwohl ich durch die Maschen sehen kann. Ich begehre. So sehr, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich begehre deine Lippen, deine Augen, deinen Körper, aber am meisten begehre ich deinen Geist. Ist das Sünde? Du bist für mich wie eine Droge von der ich nicht genug bekommen kann. Niemals werde ich deiner über, so wie bei den anderen Stücken meiner Sammlung. Und wieder kommen meine Gedanken bei der Sammlung an. Warum kann ich dich nicht einfach töten? Was machst du mit mir? Ich weiß es nicht Ich hebe mein Messer nochmals, lasse es auf dich niedersausen und lasse es wieder fallen. KLIRR. Der Boden. Fallen. Mein Körper fällt. Die Welt fällt. Und wird gehalten. Von dir gehalten. . . . "Ich liebe dich auch. Ich dich auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)