Grüne Tomaten von Meg-Giry (BraveStarr) ================================================================================ Kapitel 17: Teil 33 + 34 ------------------------ Grüne Tomaten – Teil 33 „TEX! Was hat das zu bedeuten? DU hast SCHON WIEDER versagt!“ fauchte Stampede mit vor Zorn glühenden Augen. „Ähm ich…“ verzweifelt suchte der Desperado nach Worten – ungewiss worauf sich der Semidache bezog. „Dieser neue Commander, macht die Sache schwieriger.“ „Ich habe dir gesagt, du sollst Brave Starr töten! Es wird langsam Zeit deine NACHFOLGE vorzubereiten! Hol die Schlange her!“ „Vipra?“ Tex Hex erbleichte. „Nein. Ich werde…“ „BRING SIE HER – SOFORT!“ Der Desperado erkannte, dass er keine andere Wahl hatte. Stampede war bereits ausser sich vor Wut. Wenn er die Höhle leben verlassen und seine Freunde weiterhin schützen wollte, musst er die Schlangenkönigin holen. So sehr er diesen Gedanken auch verabscheute. Vipra blieb vor der Höhle einen Moment stehen, strich sanft über das Gesicht ihres Bosses und flüsterte ihm aufmunternde Worte zu. Dann nahm sie eine sehr erhabene, königliche Haltung an und verbarg ihre Gefühle hinter einem gleichgültigen Gesicht und trat ohne zögern ein. Tex Hex folgte ihr dicht. Beunruhigt sah der Desperado mit an, wie Stampede Vipra den Auftrag erteilte, ein mächtiges Zauberamulett zu stehlen, dessen Macht er näher kommen fühlte. Scheinbar ruhig und gelassen, hatte die Schlangenkönigin alles zur Kenntnis genommen. Und verliess bald darauf, immer noch mit stolzer Haltung, die Höhle. Tex Hex wandte sich ebenfalls zum gehen. Doch da schnitt Stampedes scharfe Stimme durch die Luft. „Wo willst DU hin, Tex?“ „Ähm… Ich wollte vorbereiten, für…“ „OH NEIN! DU bleibst hier! Ich bin noch nicht fertig mit dir!“ Der Desperado versuchte seine Panik zum verbergen als er sich wieder zum dem Semidrachen zu drehte. Ein scharfer, brennender Schmerz zwang ihn in die Knie und schnitt ihm beinahe die Luft ab. Dann flackerten Bilder, Gefühle, Erinnerungen vermischt mit schrecklichen Vorstellungen vor Tex’ Innerem Auge. Tiefer als je zuvor war Stampede in den Geist seines Gegenübers gedungen. In blinder Wut achtete er nicht darauf, welche Erinnerungen und Visionen er beschwor. Er genoss nur das leise, erstickte wimmern seines Opfers und durchbrach wieder eine Barriere in dessen Kopf. *** „Boss, Boss…“ Leise drang die panikerfüllte Stimme in sein Tex Hex’ Bewusstsein. ‚Nein, ich will nicht – nicht mehr…’ dachte er verzweifelt und sein Körper begann heftig zu zittern. „Boss, bitte wach auf. Du bist nicht mehr in der Höhle...“ Skuzz’ Stimme war nun deutlich ruhiger und er legte eine Hand auf die Schulter seines Bosses. Mühsam zwang der Anführer der Carrion Bunch seine Augen auf. Sein persönliches Fusselbällchen, das gerade sehr erleichtert aufatmete, hatte Recht gehabt. Er lag auf der Couch im Gesellschaftsraum des Hexagons, umringt von seinen Leuten. Zwar bemerkte der Desperado Vipras Abwesenheit, doch sein Hirn konnte diese Information nicht verarbeiten. So lächelte er seinen Leuten schwach, zu ehe er sich in die Schwärze fallen liess, die ihn erneut einzuhüllen suchte. Als Tex Hex aus seinem unruhigen mit wirren Träumen belasteten Schlaf erwachte, war es bereits Abend geworden. Noch immer lag er auf der Couch, im nun leeren Gesellschaftsraum. Nur Sandstorm schnarchte im nahen Sessel leise vor sich hin. Der Desperado taumelte in die Küche. Als er einige Augenblicke später, mit einer Tasse Kaffe zurückkehrt, knurrte Skuzz gerade Sandsortm an: „Du solltest doch auf den Boss aufpassen und NICHT PENNEN! Oh, Boss du bist wieder da…“ „Hmhm… Skuzz, wo ist eigentlich Vipra? Ich habe sie noch nicht gesehen.“ „Ähm…“ begann der Angesprochene zagend. „Vipra wurde verhaftet. Commander Radix hat Anklage wegen Mordes erhoben.“ Klirrend schlug die Kaffeetasse auf den Boden auf. Grüne Tomaten – Teil 34 Tobend ging Tex Hex im Gemeinschaftsraum des Hexagons auf und ab. Wie hatte dieser verfluchte Commander es nur wagen können, seine Schlangenkönigin zu verhaften. Und das ausgerechnet als er bei diese Eidechse Stampede festsass. Er, als Anführer der Carrion Bunch, hätte es verhindern können – verhindern MÜSSEN! „Erklär mir noch einmal wie das vor sich ging, Skuzz!“ kommandierte er. Das Wüstenwesen seufzte und berichtete zum vierten oder fünften Mal, wie Commander Radix den Marshall einfach übergangen und sich gezielt Vipra geschnappt hatte. Die Anschuldigungen die nur auf ihrer Schlangenkönigin lasteten entsprachen nicht annähernd der Wahrheit. Doch, ihnen war allen klar, der gute Commander würde garantiert stichhaltige Beweise „finden“ – besser gesagt: basteln. *** „Kann ich dir helfen, Tochter?“ befand Karen. Sie hatte nun lange genug zugesehen, wie ihre Stieftochter immer und immer wieder die selben Akten las und dabei verächtlich schnaubte oder gar fluchte. Doch diese reagierte nicht. Zögernd trat Karen an den Tisch, hob ein Foto auf, das offenkundig aus den Akten auf den Boden gefallen war, und betrachtete es nachdenklich. „Sie ist hübsch. Du kennst sie, habe ich recht J.B.?!“ Diesmal blickte die Richterin auf. *** Brave Starr betrat die Zelle und setzte sich neben die zusammengesunkene Vipra. „Es tut mir leid. Ich… ich hätte wissen müssen, dass es nur eine Finte war, um mich und Tritry los zu werden…“ er seufzte. WAS konnte er denn noch tun? Sie freilassen?! Ja, das würde er gerne. Aber wer würde Fort Kerium dann noch vor diesem irren Commander schützen? Traurig lächelte Vipra ihn an. „Es ist nicht deine Schuld, Marshall. Aber ich mache mir Sorgen um J.B. – wenn sie mich verurteilen muss… Zudem könnte es zu einem Krieg mit meinem Volke kommen, sollte ich auf einen Gefängnisplaneten verbannt werden – oder besser gesagt, jemand versuchen dies zu tun. Denn meine Mutter würde dies niemals zulassen. Aber ich will das nicht…“ Die Augen der Schlangenkönigin füllen sich mit Tränen. Der Marshall zögerte nur eine Sekunde, dann legte er, der Gefangenen einen Arm um die Schulter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)