Grüne Tomaten von Meg-Giry (BraveStarr) ================================================================================ Kapitel 23: Teil 45 + 46 ------------------------ Grüne Tomaten – Teil 45 Die Carrion Bunch und J.B., die sich gerade fleissig an Vipra schmiegte, hatte sich mit einem üppigen Frühstück am Esszimmertisch versammelt, als ihr Boss und der Marshall mit klein Stampede im Schlepptau eintrafen. „Morgen Jungs. Na, habt ihr euch erholt oder seid ihr euch näher gekommen?“ Grinsend musterte Vipra die Gesichter der Männer und stellte zufrieden fest, dass ihre Gesichter einen leichten Rotschimmer bekamen. ‚DAS ist ein Anfang’, stellte sie für sich fest. Ohne viele Worte, setzten sich die Neuankömmlinge an den Tisch und langten hungrig nach dem Essen. „Hmm – was isst wohl ein Chibi-Stampede zum Frühstück?“ Tief in Gedanken, hielt Tex Hex seinem neuen Haustier eine Scheibe Schinken vor die Nase. Dieser schnüffelte, nieste und starrte dann mindestens so entsetzt wie alle Anderen, auf das verkohlte Stück Fleisch, welches immernoch vor seiner Nase hing. Traurig blick das Wesen auf Tex’ Finger und leckt gewissenhaft darüber. Lachend erwacht der Desperado aus seiner Starre, lässt das Fleisch (oder was davon übrig ist) fallen und krault den Drachen. „Du speist ja Feuer – mein Kleiner… Ja, das ist es! Ich nenne dich einfach Flämmchen!“ „Das klingt niedlich“, meinte J.B.. „Aber was er isst, wissen wir immer noch nicht.“ „Maden haben viel Eiweiss – das ist gesund und gut fürs Wachstum!“ Und schon hielt Sandstorm dem kleinen Wesen eine dicke, grosse, lebendige, weisse Made hin. Doch der Drache blickte sie nur einen Moment an und wandte sich dann ab. „Oh, keine Maden?! Dann wohl eher eine kleine Sandkrabbe.“ Sekunden später zappelte eine junge Sandkrabbe vor Flämmchens Nase. „Lass das Sandstorm“, tadelte Tex Hex und nahm den Kleinen aus der Reichweite der Scheren des „Essens“. „Die Krabbe ist ja fast so gross wie Flämmchen. Du machst ihm angst!“ „Was hältst du davon, Kleiner?“ Sofort wandte sich das Wesen der Sprecherin zu, schnupperte an der Schale und begann genüsslich deren Inhalt zu schlürfen. „J.B., Süsse, was hast du ihm gegeben?“ - „Milch, Vipra, nur Milch!“ Damit hatte noch eine Dame das kleine Herz von Flämmchen erobert. Denn kaum war die Schale leer, schmiegte er sich schnurrend an ihre Seite. Endlich riss Tex Hex den Blick vom den verliebten Damen und dem verschmusten Drachen und betrachtete versonnen seinen Marshall. „I… ist etwas, Tex?“ fragte Brave Starr, der vom Blick seines Desperados immer nervöser wurde und seine Wangen sogar einen Rotschimmer erhielt. „Hmm… nein. Werde dich nur vermissen, wenn du gleich weg bist…“ „Ich wollte noch etwas bleiben – wenn ich darf.“ „Natürlich kannst du bleiben, Brave Starr. Aber musst du nicht zur Arbeit?“ Der Marshall kicherte leise. „Einen Tag werden die wohl ohne mich zurecht kommen. Zudem werde ich mich persönlich und sehr intensiv um den Gesuchtesten Verbrecher von New Texas kümmern.“ Mit sichtlich verzücktem Blick, schlang Tex Hex die Arme um den Hüter des Gesetzes und schmiegte sich an. „Das klingt toll, Süsser.“ Überrascht, aber eindeutig nicht abgeneigt, erwiderte Brave Starr die Umarmung. Wenig später achteten die Beiden Männer nur noch auf sich. So bemerkten sie weder, wie die Carrion Bunch den Tisch abräumten und den Raum verliessen. Grüne Tomaten – Teil 46 Agnus McBride sass über dem Entwurf seiner Schlagzeile für den nächsten Tag, als es an ihn ein Klopfen an der Türe zusammenzucken liess. „Oh, hallo Tochter. Was führt dich zu mir? Und wer ist diese Dame?“ Agnus runzelte die Stirn und musterte die hübsche junge Frau an der Seite seiner Tochter, die ihm so seltsam vertraut vorkam. „Vater, ich möchte kurz mit dir reden“, ergriff die Richterin etwas zögernd das Wort. „Aber selbstverständlich Tochter! Was bedrückt dich? Und magst du mir diese Dame nicht vorstellen?“ Vipra fasst J.B.s Hand und drückte sie sanft. „Das, Vater, ist Vipra – erkennst du sie nicht?“ „Oh, ja – aber in einem Sommerkleid?! Ich meine WAS macht sie in MEINEM Haus?“ „Sie ist meine Freundin.“ Irritiert musterte Agnus die beiden Frauen. „Aha… Ihr seid also befreundet… meinetwegen, aber muss sie dann hier her kommen?“ Die Schlangenkönigin seufzte leise. Offensichtlich hatte der Reporter nicht verstanden. „Was meine Schöne damit sagen möchte ist: Wir sind ein Paar. J.B. und ich, wir lieben uns.“ Auf diese Worte folgte ein langes Schweigen, in welchen ihr Gegenüber sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. „A… aber…“ brach der Vater schliesslich die Stille. „Aber Tochter! Ich verstehe ja, dass es dich schwer trifft, dass der Marschall eure Beziehung beendet hat. Dennoch ist dies kein Grund für so etwas…“ „ICH habe den Schlussstrich gezogen – nicht Brave Starr!“ fiel ihm J.B. ins Wort. „Zudem hatten wir nie eine richtige Beziehung. Wir passen einfach nicht. Und ganz abgesehen davon: Ich bin Glücklich mit Vipra.“ „Es gibt doch noch so viele andere junge Männer hier. Nur weil einer nichts mehr von dir wissen will, musst du dich doch nicht gleich aufgeben!“ Die Schlangenkönigin ballte ihre freie Hand zur Faust. „Haben sie ihr überhaupt zugehört? WIR SIND GLÜCKLICH!“ zischte sie. „Jaja, aber das ist doch nur eine Laune. Tochter, willst du nicht doch…“ „Das ist keine Laune. Und wenn das dein letztes Wort ist, ziehe ich noch heute aus!“ „Du willst doch nicht dein ganzes Ansehen, deine gesellschaftliche Stellung… Ich meine: Du kannst doch nicht deine ganze Zukunft mit dieser Sache zerstören. Nicht zu auszudenken, wenn die Leute das hören“, zeterte Agnus entsetzt. „Soll sie lieber unglücklich sein?“ klagte Vipra den Reporter an und trat schützen vor ihre Liebste. „Komm Schatz, lass uns gehen. Der da kann ja mal etwas über seine antiquierten Ansichten nachdenken.“ Arm in Arm verliessen die beiden Damen das Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)