Betray - Betrogen von kleiner-engel (All Human FF) ================================================================================ Kapitel 1: Schock ----------------- Tja, hier ist mein nächster Streich. Diesmal ausnahmsweise kein One Shot. Und ich persönlich bin mächtig Stolz auf diese Geschichte! *lach* Die Idee überkam mich im Schlaf und da konnte ich nicht anders und musste sie aufschreiben! Ich bedanke mich bei meiner allerliebsten Kaede, die all die (reichlich vorhandenen) Fehler, ob nun Grammatikalisch oder Satzzeichentechnisch ausgemerzt hat und mir mit ihren Ideen und Anregungen geholfen hat! *dich dafür knuddel* Dann wünsch ich euch allen ganz viel Spaß bei meiner Geschichte, hoffe sie gefällt euch. Über Kritik und Anregungen, oder Lob würde ich mich freuen. GLG euer kleiner-engel ~~~~~~~~~~~~~~~~ KAPITEL 1 : Schock Meine Hände waren schweißnass und ich knetete mein Taschentuch zu Tode, doch es war mir egal. Vor zwanzig Minuten hatten sie mir Blut abgenommen, was an sich schon eine Tortour war, da mir allein bei dem Gedanken an Spritzen ganz anders wurde. Aber dieses Blut würde zeigen ob ich nun endlich schwanger geworden war oder nicht. Mein Puls beschleunigte sich, als meine Gynäkologin mit den Testergebnissen das Zimmer betrat. „Mrs. Masen, ich entschuldige mich für die lange Wartezeit. Das war bestimmt nervenaufreibend für sie gewesen.“ Ich erhob mich und ergriff ihre dargebotene Hand. Sie war warm und angenehm weich. Beruhigend. Ich mochte die Frau, sie war es auch gewesen, die sämtliche Behandlungen durchgeführt hatte, dementsprechend war sie darüber informiert, dass das die letzte Möglichkeit für uns war, ein eigenes Kind zu bekommen. Geld wuchs schließlich nicht auf Bäumen und auch wenn Edward einen guten Job in einer Anwaltskanzlei inne hatte, so war viel Geld für unser Haus drauf gegangen, das wir kurz nach unserer Hochzeit gebaut hatten, in der Hoffnung bald Kinder darin zu sehen. Wie schnell doch so ein Wunschtraum in seine Einzelteile zerfiel. Und nun war der Moment der Wahrheit gekommen. „Nun, Sie sind bestimmt schon gespannt auf das Ergebnis. Es freut mich ihnen mitzuteilen, dass der Test positiv ausgefallen ist. Sie sind schwanger.“ Erst nach und nach sickerten ihre Worte zu mir durch. Fassungslos starrte ich sie an. „I-Ist das wahr?“ „Absolut, kein Irrtum möglich. Herzlichen Glückwunsch.“ Ihr warmes Lächeln und ihr herzlicher Händedruck löste meine Starre. Ich war schwanger! Endlich, nach all den Versuchen und Enttäuschungen! Ein Beben ging durch meinen Körper und ich umarmte Dr. Melbourne. „Oh Gott... danke! Ich danke Ihnen!“ „Meine Liebe, es freut mich, ihnen endlich gute Nachrichten überbringen zu können. Ich stelle Ihnen noch Ihren Mutterpass aus und anschließend lassen Sie sich noch einen Termin in zwei Wochen geben.“ Immer noch wie benommen verließ ich die Praxis. Ich musste es Edward sagen! Oh, und Tanya, wie sehr würden die beiden sich freuen. Ich rief ein Taxi herbei und machte mich auf den Weg zu Edward. Er hatte erst vor einem halben Jahr ein eigenes Büro bekommen, kurz nachdem sein nächster Vorgesetzter in Rente ging und er zu seinem Nachfolger ernannt worden war. Leider brauchte er auf die Schnelle eine Arbeitskraft und ich empfahl ihm Tanya. Meine beste Freundin. Sie und ich waren zusammen aufgewachsen. Damals als ich noch in Forks lebte, lebte ihre Familie nebenan und nach dem Unfalltod meiner Eltern sorgten sie dafür, dass ich ein Dach über den Kopf hatte und man erklärte Karen und Martin Denali kurz darauf zu meinen Vormündern. Ich verdankte ihnen so viel. Und Tanya war schon immer wie eine Schwester für mich gewesen Nach unserem Umzug nach Seattle gingen wir in die selbe Klasse, erlebten zusammen unsere Pubertät, die erste Liebe, den ersten Liebeskummer. All die prägenden Momente im Leben eines jungen Mädchens. Ich wüsste nicht, wie ich das alles ohne sie überstanden hätte. Immer noch lächelnd reichte ich dem Taxifahrer sein Geld und machte mich auf den Weg zu Edwards Büro. Das helle Gebäude war in einem angenehmen Viertel, knapp zehn Minuten Fußweg von unserem Haus entfernt. Ich ging behänden Schrittes durch die gläserne Drehtür und drückte den Knopf des Aufzuges. Mit einem leisen ‚Pling’ öffnete er sich und ich stieg ein. Aus den bespiegelten Seiten lachte mir eine recht durchschnittliche 23-Jährige entgegen, deren Grinsen von einem Ohr zum anderen reichte. Meine dunklen Haare hatte ich zu einem Zopf geflochten und ich trug einfache Jeans und einen warmen blauen Pullover. (1) Während der Fahrt knöpfte ich meinen Mantel auf und wartete ungeduldig auf den Moment, in dem ich Edward endlich die Nachricht überbringen würde. Die Türen öffneten sich und ich stürmte auf Tanyas Schreibtisch zu. Er war leer. Vermutlich war sie auf der Toilette oder etwas essen. Ich blickte auf die Uhr an der Wand. 11:56. Ja, vermutlich machte sie schon Mittag. Immer noch lächelnd öffnete ich Edwards Bürotür und erstarrte. Tanya lag mit gespreizten Schenkeln auf seinem Tisch, sie hielt mit ihren langen Beinen Edwards Hüfte umschlossen, der mit keuchendem Atem und geschlossenen Augen immer wieder in sie stieß. Mein Herz stockte und ich wollte nicht wahrhaben was da geschah. Ich war unfähig mich zu bewegen oder auch nur einen Mucks von mir zu geben. Erstarrt betrachtete ich die Szene, in der mein Mann meine beste Freundin in seinem Büro vögelte. Endlich schaffte mein Körper eine Reaktion. Ein jämmerliches Japsen gefolgt von einem qualvollen Schluchzer entrang sich meiner Kehle. Ich versuchte den Schmerz der sich wie heißes, glühendes Feuer durch meinen Körper fraß einzudämmen. Tränen rannen aus meinen braunen Augen, ohne dass ich es kontrollieren konnte. Meine Hand ergriff meine Brust aus Angst, mein Herz könnte jeden Moment zerspringen. Völlig geschockt hatten die beiden Menschen, die mir mehr als mein Leben bedeuteten inne gehalten und starrten mich an. Mein Verstand schaltete aus und ich reagierte instinktiv. Ich rannte. Das entsetze „Bella!“ hörte ich schon nicht mehr. Meine Beine trugen mich so schnell sie konnten davon Richtung Treppenhaus. Zwei Stufen auf einmal nehmend, flitze ich Stock für Stockwerk tiefer. Ich durchquerte die Eingangshalle schneller als jemals zuvor. Auf der Straße angekommen schaute ich hektisch nach rechts und links. Das Taxi kam wie ein Geschenk des Himmels, ohne auf die protestieren Rufe des Mannes zu hören, dem ich es vor der Nase weggeschnappt hatte, stieg ich ein. Während der fünfminütigen Fahrt rasten meine Gedanken und ich versuchte mir klar zu werden, was da eben passiert war. Edward hatte mit Tanya auf seinem Schreibtisch geschlafen. Dieser Satz klang unlogisch, nicht richtig. Mein Herz begriff jedoch eher als mein Verstand. Er hatte mich betrogen! Mit meiner besten Freundin! Heiße Tränen befeuchteten meine Wange. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass wir schon angehalten hatten. „Miss?“ Ich erwachte aus meiner Trance, steckte dem Fahrer zwanzig Dollar zu und ging zur Haustür. Als ich die Tür unseres Hauses aufschloss, kam mir alles wie ein böser Traum vor. Wir hatten ein Haus, wollte Kinder. Wir waren doch glücklich, oder? Zweifel fraß sich durch mich hindurch wie Gift. Was hatte ich falsch gemacht? War ich ihm nicht gut genug? Ich musste hier weg. Ich packte eiligst alles Notdürftige in eine kleine Reisetasche, während ich hektisch versuchte eine Nummer in mein Handy zu tippen. Ich verwählte mich zweimal, ehe ich die richtige Zahlenreihenfolge hatte. Bitte geh ran! „Hallo Bella! Na wie geht’s, warst du schon beim Arzt?“ „Rose...“ meine Stimme klang rau und ich hatte Mühe, sie als meine Eigene zu erkennen. „Bella, oh mein Gott, was ist los? War der Test negativ?“ „Rose, hol mich so schnell du kannst hier ab, ich erkläre dir alles später. Aber bitte, beeil dich!“ Zitternd legte ich auf. Auf Rosalie war verlass, sie würde mich holen kommen. Ich musste nicht lange warten, keine fünf Minuten später fuhr sie mit ihren schwarzen Toyota vor. Ich stürmte auf ihren Wagen zu und noch bevor sie den Motor ausgeschaltet hatte, saß ich schon am Beifahrersitz. „Fahr los!“ Sie starrte mich fassungslos an, erfüllte aber meine Bitte und startete den Wagen. Rosalie hatte ich über meine Arbeit im Kindergarten kennengelernt. Wir waren, seit wir hier her gezogen waren, Kollegen und sie und ihr Mann Emmett, sowie der gemeinsame Sohn Matthew wohnten in einer schönen Doppelhaushälfte mit Garten. Wir fanden uns von Anfang an sympathisch und ich mochte auch ihre Familie. Nicht lange und ich erzählte ihr alles, wir wurden beste Freundinnen. Neben Tanya war sie meine engste Vertraute. Ihr Name gab mir einen heißen Stich und ich versuchte an etwas anderes zu denken. Unser Schweigen dauerte die ganze Fahrt. Als wir hielten, erwartete uns bereits Rosalies Mann. Sein besorgter Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er mitbekommen hatte, wie aufgelöst ich bei meinem Anruf gewesen war. Er nahm mich in den Arm. „Komm Bella, ich mache dir erst mal einen Tee.“ Aus irgendeinen Grund, hatte Emmett mir gegenüber einen Beschützerinstinkt entwickelt. Aber ich ließ mich breitwillig mitzerren. Wir saßen zu dritt in ihrer gemütlichen Küche. Matthew schlief gerade, so waren wir ungestört. „Bella, sag schon was los ist. War der Test wieder negativ?“ Ich lachte humorlos auf. „Nein, der war positiv. Ich bin schwanger.“ Ich sah die ratlosen Gesichter der beiden, die sich keinen Reim auf mein Verhalten machen konnten. „Aber was ist dann los mit dir? Bella, wir machen uns Sorgen!“ Ich atmete noch einmal tief durch und klammerte mich an meine Tasse heißen Tee, der meine kalten Finger nicht zu erwärmen vermochte. Danach erzählte ich ihnen alles. Als ich geendet hatte, starrten sie mich voller Trauer an, ehe sie mich in den Arm nahmen. „Bella, es tut mir so leid, dass du das alles durchmachen musst, aber wenn’s dir dadurch besser geht, dann gehe ich sofort zu diesem Mistkerl und verprügle ihn windelweich.“ Ich schüttelte den Kopf und strich ein paar Strähnen zurück, die sich gelöst hatten. „Nein, das würde nichts daran ändern. Ich hätte nur eine Bitte.“ „Alles was du willst, Liebes.“ Rose tätschelte liebevoll meine Hand. „Kann ich ein paar Tage hier bleiben? Zumindest so lange, bis ich etwas anderes gefunden habe?“ „Du kannst so lange bleiben wie du willst. Mach dir keine Sorgen, wir helfen dir.“ Ich versuchte dankbar zu lächeln, aber alles was ich zustande brachte, war ein kläglich verzerrtes Grinsen. Edwards POV Ich starrte noch immer fassungslos auf den Tisch, auf dem ich gerade meine Frau betrogen hatte. Tanya saß neben mir und blickte beschämt auf ihre Füße. Schweigen herrschte zwischen uns und keiner brachte den Mut zusammen, als erstes das Wort zu ergreifen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn und ich musste immer noch an den grauenvollen Moment denken, in dem meine Frau uns zusammen gesehen hatte. Ihren Blick würde ich nie vergessen. Ich fuhr verzweifelt mit meinen Händen über mein Gesicht und versuchte zu verstehen, wie das alles passieren konnte. Der Tag hatte wie jeder andere angefangen. Ich war morgens um Sieben losgegangen. Im Büro wartete so wie jeden Tag heißer Kaffee auf mich und Tanya gab mir Unterlagen, die sie diktiert hatte und erläuterte mir den Plan für den heutigen Tag. Das Meeting von zehn Uhr war auf Acht verschoben worden und gegen Neun würde ein neuer Klient auf ein Gespräch zu mir kommen. Alles so wie immer. Um Elf hatten wir uns etwas von Chinesen bringen lassen und verspeisten Hühnchen mit angenehm scharfer Soße in meinem Büro. Wir lachten beide gerade darüber, dass sich mein Hühnchen selbstständig gemacht und sich auf meiner Hose gemütlich gemacht hatte. Sie kam mit einer Serviette zu mir rüber und half mir, mich sauber zu machen und plötzlich lagen ihre Lippen auf den meinen. Meine Reaktion war intuitiv und nicht auf Gefühle basierend. Unser Kuss wurde inniger und wir vergaßen alles um uns herum. Es gab in diesem Moment keine Bella, keine Ehe nur noch wir beide existierten. Ich hatte schon so lange keine Frau mehr gespürt. Seit wir mit der künstlichen Befruchtung angefangen hatten, war zwischen Bella und mir eine Art unsichtbare Mauer entstanden, die ich nicht überwinden konnte. Der Stress? Die immerwährenden Enttäuschungen? Ich wusste es nicht, doch das Nächste was ich wahrnahm, war Bellas entsetzter Laut, als sie uns zusammen sah. Es war wie ein Schlag ins Gesicht sie zu sehen, plötzlich wurde mir siedend heiß klar, was ich da gerade tat. Ich bumste Bellas beste Freundin auf meinem Schreibtisch. In dem Moment indem ich entsetzt Bellas Namen rief, wurde mir vollkommen bewusst, was ich getan hatte. Als hätte ich mich verbrannt, machte ich mich los und versuchte mich eilig anzuziehen. Ich musste ihr folgen, doch als ich völlig verzweifelt vor dem Büro stand, auf der offenen Straße, war von ihr weit und breit nichts mehr zu sehen. Mit hämmernden Herzen machte ich mich auf dem Weg zurück. Je näher ich meinem Büro kam, desto langsamer wurden meine Schritte. Ich zitterte, als ich meine Bürotür öffnete. Tanya hatte sich ebenfalls angezogen und saß auf meiner Ledercouch. Ihr Blick sprach Bände. Auch ihr war in diesem Moment klar geworden, was sie angerichtet hatte. Ich setzte mich auf meinem Sessel und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Tanyas heiser unterdrücktes Schluchzen drückte genau das aus, was ich in diesem Moment empfand. Tiefste Verzweiflung. (1) http://www.polyvore.com/go_out/set?.embedder=934390&.mid=embed&id=13545701" So hiermit wären wir am Ende des ersten Kapitels angelangt, ich hoffe, der ein oder andere fand sie gut, bis zum nächsten Kapitel, dass in den nächsten Tagen kommt! LG kleiner-engel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)