Heal my Eyes... von abgemeldet (...'cause I've never seen the World around Me...) ================================================================================ Kapitel 4: Breathless --------------------- Keuchend stand Sakura hinter einem Baum und linste hinter dem Stamm hervor. Sie waren immer noch auf der Lichtung und trainierten. Itachi stand in der Mitte der Lichtung, eine Hand mit einem Kunai bewaffnet, mit der anderen hielt er sich den Oberarm. Sie grinste. Wenigstens hatte sie ihn einmal richtig erwischt. Die anderen drei Versuche waren nur kleine Schrammen gewesen. Dafür hatte er mehr als nur ein paar Mal getroffen. Ihr Seite schmerzte, da wo er sie volle Kanne getreten hatte. Konan hatte zwar gesagt, dass er Anstand gegenüber Frauen besaß, aber beim Training machte er keine halben Sachen. Sie sah sich um. Sie hatte alle Fallen, die sie vorbereitet hatte schon, verballert. Die letzten zehn Angriffe hatte sie persönlich gestartet und sie waren alle in die Hose gegangen. Wenn sie etwas nach ihm warf, hörte er es und wich aus, das hatte er mittlerweile ganz gut raus. Aber wenn sie besonders leise war, schien er Schwierigkeiten zu haben. Außerdem rührte er sich kaum von der Stelle, so als würde er sich nicht trauen einen Schritt in die falsche Richtung zu machen. Er stand schon sehr nahe am Bach. Sie überlegte. Wenigstens ein mal wollte sie ihn noch erwischen, nur damit sie endlich hier fertig wurden. In einer Stunde wurde es dunkel. Aber sie hatte alle ihre Waffen verbraucht, sie hatte nichts mehr und wenn sie sich bewegen würde, würde er sie hören. Ihr Blick wanderte auf den Boden und blieb an einem Stein hängen. Sie runzelte die Stirn und hob ihn leise auf. Dann fing sie an zu grinsen. Ein Versuch war es wert, auch wenn er mehr als billig war. Sie trat leise hinter dem Baum hervor und warf den Stein in das nächste Gebüsch. Und tatsächlich reagierte er darauf, wandte den Kopf in die Richtung. Mehr brauchte Sakura nicht. In dem Moment wo er den Kopf drehte, sprang sie in die Luft und stürzte sich auf ihn. Eine Sekunde später bemerkte Itachi, dass er auf einen Witz reingefallen war und wandte ihr den Kopf zu. Sie ließ einen Kampfschrei aus, ballte die Faust und wollte zuschlagen. Doch eine Sekunde bevor sie ihn traf, trat er nach hinten und schlug ihren Arm nach unten, was ziemlich weh tat. Als sie ihn mit der anderen Hand schlagen wollte, griff er ihre Hand und hielt sie fest. „Nicht schlecht.“, keuchte sie. Doch dann passierte was ganz, ganz Blödes. Dadurch, dass sie durch den Sprung noch Schwung hatte, taumelte er einen Schritt nach hinten...und blieb mit den Fuß an einem Stein hängen. Ehe sich es beide versahen fielen sie hinten über, Sakura mit einem überraschten Schrei. Platsch Das Wasser war eiskalt. Einem Moment war sie von der Kälte so gelähmt, dass sie nichts sagen konnte. Dann merkte sie aber zu allem Überfluss, dass sie auf Itachi Uchiha draufsaß und zwar im Bach. Und sein Gesichtsausdruck sah nicht gerade einladend aus. „Runter von mir!“ Schnell krabbelte sie von ihm runter, das Gesicht einer Tomate gleich. „'tschuldigung.“, murmelte sie. Er sagte natürlich nichts darauf, aber sie meinte ihn förmlich kochen zu sehen. Wind kam auf und ihr fröstelte in der nassen Kleidung. „Wir...ähm...sollten zurück. Es wird gleich dunkel. Außerdem ist das für heute genug.“ Ein minimales Schnauben war von ihm zu hören. Als seine eiskalten blinden Augen auf sie herunter blickten, drehte sie sich schnell um und sprang durch die Bäume zurück zum Hauptquartier, er direkt hinter ihr. Auf der ganzen Rückreise hatte sie die Befürchtung jeden Moment ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen. „Konan, wann gibt es endlich Essen?“, rief Kisame in die Küche. Eine ziemlich genervt aussehende Konan kam aus der Küche, ihre Augen sprühten förmlich Funken. „Wenn du mich das noch einmal fragst, gibt es dich zum Abendessen, Kisame, und zwar frittiert!“ Kisame verdrehte die Augen und pflanzte sich auf das große schwarze Sofa im Wohnzimmer. Die Frau hatte vielleicht eine Laune. Mal war sie gut drauf, dann war sie so still wie ein Toter in seinem Sarg und dann wurde sie zur Furie. „Von deinen Stimmungsschwankungen bekommt man ein Schleudertrauma“, rief er in die Küche. In dem Moment kam Hidan in den Raum. Er war wohl draußen gewesen und hat irgendwas geopfert, denn seine Kleidung war rot von Blut. Kisames letzte Worte hatte er trotzdem noch mitgehört, worauf er anfing zu lachen. „Fischfresse, ist dir nicht klar, was das heißt?“ Angesprochener blickte den Jashinist böse an, allerdings nur bis dieser seine nächsten Worte in Richtung Küche trällerte. „Konan ist schwanger. Konan ist schwanger.“ Das war wohl im ganzen Hauptquartier zu hören, denn im nächsten Moment schossen Deidara und Tobi aus ihrem Zimmer. Sie bekamen gerade noch mit, wie Konan mit knallrotem Gesicht aus der Küche kam und drei Messer hintereinander nach Hidan warf. „Konan ist schwanger?“ „Süß, ein Baby!“ „Ich bin nicht schwanger!“, schrie Konan. Hidan lachte sich kaputt, Kisame ebenfalls. Deidara und Tobi checkten gar nichts. „Lass den Scheiß, Hidan!“ Kakuzu kam in den Raum mit einem Koffer in der Hand. Lässig nahm er am Sofa Platz und fing an das Geld zu zählen, welches er im Koffer hatte. Hidan war nicht sehr begeistert von seinem Vorschlag. „Wieso sollte ich das lassen, Opa?“ „Weil Konan sonst in den Küchenstreik tritt. Und Pain will wohl kaum das Risiko eingehen, dass einer von euch Pfeifen kochen muss. Dann gibst die Akatsuki nämlich bald nicht mehr.“ Die Feststellung führte dazu, dass Kisame sich Hidan oder Deidara am Herd vorstellte und das, was bei dem Versuch rauskommen würde. Er schauderte und wandte sich lächelnd an Konan. „Sorry, Konan. Ich verspreche dir, ich sage keinen Ton mehr.“ Konan sah nicht im Geringsten besänftigt aus, sie sah Hidan immer noch an, als würde sie den ganzen Messerblock auf ihn werfen. Und Hidan würde sich nie bei ihr entschuldigen, eher fraß er zum Abendessen einen Besen. Das die beiden sich auf den Tod nicht ausstehen konnte, war bereits seit Jahren der Fall. Der Grund war allerdings nicht gerade unamüsant, dachte Kisame kichernd. Doch ehe einer beiden etwas sagen konnte, passierte etwas, was die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Der Eingang wurde geöffnet. „Itachi und Pinky sind wohl wieder da.“, meinte Kisame. Hidan lachte wieder. „Itachi hat allen ernstes eingewilligt, dass diese Schnepfe ihn trainiert?“ „Verzweifelte Situation fordern verzweifelte Maßnahmen.“, meinte Deidara schnaubend. „Uchiha muss ja kurz vorm Heulen sein, wenn er die Hilfe dieser blöden Kuh annimmt.“ „Lasst die beiden doch in Ruhe!“, schnauzte Konan und wollte wieder in die Küche zurück. „Ihr Pfeifen wollten ihn ja alle um die Ecke bringen, da ist es klar, dass er die einzige medizinische Hilfe annimmt, die er bekommt.“ Kisame zuckte mit den Schultern. „Wüsste zu gerne, wie diese Hilfe aus-...“ In dem Moment kamen beide um die Ecke und mal wieder wurde geglotzt. Sakura und Itachi waren klitschnass, Wasser tropfte auf den Boden und bildete Pfützen unter ihnen. Und als wenn das noch nicht genug wäre, war Sakura knallrot im Gesicht und der liebe Itachi sah so aus, das erkannte Kisame sofort, als würde er gleich auf sie losgehen. „...sieht.“, beendete Kisame seinen Satz. Ein paar Sekunden war es still, dann explodierten Deidara und Hidan fast vor lachen. „So sieht also das Training aus?“ „Hätte nicht gedacht, dass du mit der Kleinen gleich zusammen baden gehen würdest.“ Sakuras Gesicht konnte kaum röter werden, Itachi sagte natürlich nichts. Er legte eine Hand an die Wand, orientierte sich an ihr und ging dann in den Flur in Richtung seines Zimmers. Nach Sakuras anfänglichen Schamgefühls wurde sie wütend. Drohend kam sie auf Hidan zu. „Du hältst mal schön die Klappe!“ „Ach komm schon, Kleine. War's wenigstens schön?“ Sie tippte ihm mit den Zeigefinger auf der Brust herum. „Hör mal, wenn du ein Problem mit meiner Trainingsmethode hast, von der du nicht die geringste Ahnung hast woraus sie besteht, würde ich sagen, du sagst es mir ins Gesicht.“ „Besteht sie denn aus dem, was ich denke?“ Hidans Grinsen wurde fies. Sakura grinste fies zurück. „Nein. Aber da du direkt an das eine denkst, was Männer hauptsächlich denken, wenn sie eine Frau sehen, würde ich mal sagen, dass du unter sexuellen Notstand leidest.“ Jetzt glotze Hidan ziemlich blöd aus der Wäsche. Kisame versuchte vergeblich nicht zu kichern, Deidara schaute mit großen Augen zu Hidan, Konan hatte ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. Selbst Kakuzus Mundwinkel konnte man unter der Maske kurz zucken sehen. Dann lief Hidans Gesicht rosa an. „Was hast du gerade gesagt?“ „Das du keine Frauen abkriegst.“ „Ich krieg mehr Frauen ab als jeder in dieser beschissenen Organisation zusammen.“ „Also gar keine?“ Kisame kugelte sich mittlerweile, Tobi gigelte, Deidara hingegen wirkte wütend. „Wie kommst du darauf, dass keiner aus diesem Verein ein Sexleben hat?“ Sakura wandte ihren Blick dem Blonden zu. „Soll ich dir jetzt sagen, warum ich denke, dass du kein Sexleben hast?“ „Die Begründung würde ich gerne hören, Schnepfe!“ Sakura tat so als müsste sie kurz überlegen, ehe sie selbstgefällig dreinschaute. „Ganz einfach. Du hast das Aussehen einer Barbie, bist aber leider Gottes geschlechtlich gesehen ein Kerl. Daraus ziehe ich zwei Möglichkeiten, warum du kein Sexleben hast: Erstens, die Frauen würden es nie mit 'nem Kerl treiben, der so aussieht wie ein Mädchen. Zweitens, Männer würden es auch nicht mit dir treiben, weil du keine Frau bist.“ Das war verdammt doll unter die Gürtellinie gegangen. Deidaras Gesichtsfarbe würde leicht violett und er sah aus, als würde er gleich in die Luft gehen. Aber bevor er noch was sagen konnte, ging Sakura in Richtung Itachis Zimmer und überließ es dem lachenden Kisame und Tobi sich um die Blondine zu kümmern, die wieder einmal Anstalten machte sich auf sie zu stürzen. Es tat weh. Kaum hatte Itachi sein Zimmer und sein Bett gefunden ließ er sich schwer darauf fallen und presste die Fäuste auf die Augen. Es brannte, es war so als hätte er die Mangekyou Sharingan benutzt. Nur das der Schmerz nicht nachließ sondern stärker wurde. Das Mädchen hatte gesagt, dass sie ihn geheilt hatte, aber sie konnte nicht die Schmerzen verhindern, die seine zerstörte Hornhaut verursachte. Er wusste, dass selbst das irgendwann nachlassen würde, aber wie lange würde es dauern? Tage, Wochen, Monate? Bis dahin sollte er mit diesen Schmerzen auskommen? „Mist!“, fluchte er leise. Wie er es hasste. Er hasste es sich sich schwach zu fühlen und für andere schwach zu wirken. Sich von einem Mädchen trainieren lassen, das war ja nicht besonders schlimm. Aber die Tatsache, dass sie um ein Vielfaches schwächer war als er und ihn mehr als drei Mal erwischt hatte, nagte an ihm. Früher hatten ihn anderen Ninjas nicht mal berühren können. Jetzt ließ er sich von einem Mädchen und den anderen Akatsuki fertig machen und sei es auch nur auf verbaler Ebene. Das Leben war sowas von gar nicht fair! „Wenn du Schmerzen hast, musst du mir das sagen.“ Und wieder hatte er sie nicht gehört. Er schloss die Augen als sie an sein Bett trat. Wie lange sie wohl schon da stand? Das hatte ihm gerade noch gefehlt, wenn sie ihn in depressiven Gedanken versunken gesehen hätte. Sein Image ging in letzter Zeit ordentlich den Bach runter. Er drehte den Kopf weg, als sie vor ihm stehen blieb. „Du kannst nicht vor mir verbergen, dass dir deine Augen weh tun.“ Er gab ein leises Schnauben von sich, was so viel heißen sollte, wie: Ich will nicht mit dir reden. Und was tat sie? Sie ignorierte das natürlich. Himmel, sie hatte unheimlich viel Ähnlichkeit mit Konan, in dieser Hinsicht. „Lass mich mal sehen.“ Ihre Hand berührte seinen Arm und ihm schauderte als er daran dachte, dass er ihre andere Hand nicht sehen konnte, die sich gerade vielleicht seinem Gesicht näherte. Er zuckte unwillentlich zurück. Er hörte sie seufzen. „So geht das nicht.“ „Was?“ „So geht das nicht weiter.“ Er hielt den Kopf immer noch nicht in ihre Richtung, aber er hörte zu. Was meinte sie denn jetzt wieder? „Wir können nicht so weiter miteinander umgehen.“ Herr Gott, war er mit ihr verheiratet? Er kam sich vor, als würde sie ihn zur Eheberatung einladen. „So wie ich das sehe, wird sich daran auch nicht viel ändern lassen.“, murmelte er. „Wieso?“ Er schnaubte kurz und drehte ihr endlich seinen Kopf zu. „Ich kann nicht vor dir verbergen, dass ich Schmerzen habe. Du kannst hingegen nicht vor mir verbergen, dass du mich hasst.“ Er konnte spüren, wie sie zusammenzuckte. Da hatte er wohl ins Schwarze getroffen. „Du gibst mir die Schuld dafür, dass Sasuke bei Orochimaru ist, nicht wahr?“ Einen Moment herrschte Stille, er konnte sie förmlich beben spüren. Er hatte recht, sie hasste ihn wie den Teufel höchstpersönlich. „Wenn du mich hasst und ich dir dadurch nicht traue, sehe ich keinen Grund, warum wir miteinander auskommen sollten.“ „Ist dir dein Leben nicht Grund genug?“ Die Frage ließ ihn stutzen. Sie redete weiter. „Pain lässt mich nur am Leben, wenn ich es schaffe dich für ihn kampffähig zu machen. Wenn ich das nicht schaffe, bin ich tot und du auch. Somit hängt mein Leben von deinem ab und deines von meinen.“ Da hatte sie leider recht. Er wollte noch nicht sterben, jedenfalls nicht so. „Du willst auch nicht so schnell sterben, was?“, sagte er. Sie kicherte leise. „Nein, so schnell will ich mir nicht die Gänseblümchen von unten ansehen. Aber selbst wenn ich es schaffen sollte das zu schaffen, was ich mir vorgenommen habe, wird Pain mich sowieso nächsten Monat umbringen, da ich auch unbrauchbar für ihn bin.“ Auch? Was meinte sie mit auch? Irgendwie hatte Itachi das Gefühl, dass das nicht das erste Mal war, dass sie sich unbrauchbar vorkam oder es tatsächlich war. „Hast du Angst vor dem Tod?“ Er meinte zu hören, wie sie den Kopf hob. „Wieso fragst du das?“ „Weil du nicht so wirkst, als würdest du dich vor den Tod fürchten. Du wirkst, als hättest du dich mit ihm abgefunden.“ Darauf herrschte eine Zeit lang Stille, sie hielt die Luft an. „Das hast du doch auch schon längst.“, fauchte sie schließlich. „Ja, das hab ich.“ Er nickte. „Ich weiß im Gegensatz zu dir ganz genau wodurch ich sterben werde.“ Sie lachte sarkastisch. „Ich habe mich mit dem Tod abgefunden, weil jeder sich damit abfinden muss. Jeder Mensch auf der Welt stirbt einmal. Ich habe es nur früher registriert als andere.“ „Und aus welchen Grund?“ Darauf sagte sie nichts und sie würde es auch nicht tun. Itachi überlegte. Sie konnte ihn nicht ausstehen und hasste ihn wie die Pest. Aber sie half ihm, weil ihr Leben davon abhing. Wie sie es eben gesagt hatte, sie waren für sich beide gegenseitig verantwortlich. Nur hatte sie den Nachteil. Sie würde sterben, das würde so oder so passieren. Würde er es schaffen, musste er einen Grund finden Pain davon zu überzeugen, dass er sie noch ein wenig länger am Leben lassen sollte. Wenigstens das war er ihr schuldig. Er spürte, wie sie aufstand. „Ich helfe Konan in der Küche. Du solltest dir was trockenes anziehen.“ „Du lieber auch.“ „Ich werde nicht so schnell krank.“ Damit entfernten sich ihre Schritte und er war allein im Zimmer. Itachi seufzte einmal tief, bevor er sich den Weg zum Badezimmer tastete. Kaum war er drinnen machte er die Tür zu und zog sich die nassen Sachen vom Körper. Aus Gewohnheit wollte er einmal kurz in den Spiegel schauen, so wie er es damals immer getan hatte, um zu prüfen, wie gut er sich noch im Spiegel sah. Aber das einzige, was er seit Tagen sah, war dieses grässliche schmerzende Schwarz. Das Mädchen hasste ihn? Die anderen dachte, er stellte sich an? Sie wussten nicht wie er sich fühlte. Sie wussten nicht wie es war blind zu sein. Sie wussten gar nichts über ihn. „Rein gar nichts.“, flüsterte er seinem schwarzen Spiegelbild zu. Er stellte die Dusche auf lauwarm und stellte sich darunter, nur um nach zwei Minuten sich auf den Boden zu setzten. Er schaute nach oben, das Wasser prasselte auf sein Gesicht und lief in seine schon höllisch schmerzenden blinden Augen. „Braucht du Hilfe?“ Konan drehte sich um und erblickte Sakura in der Küche. Sie hatte immer noch ihre nassen Klamotten an, aber das schien ihr wenig auszumachen. Sie stellte sich kurzerhand in die Nähe des Ofens und schien die Kälte nicht mal zu spüren. Konan schmunzelte. „Wo ist Itachi?“ „Duschen.“ „Und? Wie lief das Training?“ Sakura schnaubte und kam zu ihr an die Arbeitsfläche. Erst da bemerkte sie die Kratzer in ihrem Gesicht. Konan grinste. Itachi war zwar blind, aber treffen konnte er offensichtlich immer noch. „Er lernt schnell.“, meinte Sakura. „Sehr schnell. Wenn ich nicht aufpasse, bricht er mir irgendwann noch einen Knochen.“ Konan nickte und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. „Du wirkst gar nicht überrascht.“ „Nein, bin ich nicht. Itachi ist wie er ist. Ein wahres Genie.“ „Ach ja?“ „Er ist mit dreizehn zu uns gestoßen.“, murmelte Konan. „Denkst du er hat einen so eingeschränkten IQ wie Hidan ihn hat?“ Sakura lachte. „Offensichtlich nicht. Was machst du da?“ Sie sah Konan über die Schulter. Konan seufzte und zuckte mit den Schultern. „Das, was die Jungs alle mögen. Ich mache das fast immer, wenn alle da sind. Das ist wirklich das einzige, was sie alle mögen, wenn auch mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.“ Konan hob das noch unförmige Reisbällchen hoch. Sakura hob die Augenbrauen und warf einen Blick auf die versammelten Akatsukis im Wohnzimmer. „Onigiri? Sie mögen Onigiri?“ Konan grinste und Sakura lachte noch einmal kurz auf. Sie stellte sich neben Konan. „Die bekomme ich sogar noch hin. Wer mag den was?“ „Itachi mag lieber was Süßeres in den Onigiri. Deidara, Tobi und ich mögen ganz gerne gesäuertes Obst dazu, Hidan und Kakuzu mögen gerne Fisch, was ich von Kisame nicht behaupten kann. Der steht mit Pain mehr auf Gemüse, was Zetsu nicht leiden kann. Der nimmt auch Fisch. Was magst du?“ „Lieber süß.“ Die blauhaarige Frau zuckte mit den Mundwinkeln. „Dann mach du die Süßen und die mit Gemüse. Ich mach die mit Fisch und Obst.“ Schon bald stellte sich heraus, dass Konan und Sakura wunderbar miteinander in der Küche auskamen. Sie kamen sich nicht gegenseitig in die Quere, ganz im Gegenteil. Sie fingen an über die Jungs zu witzeln, kritisierten ihre Haare oder Klamotten. Beide waren sich einig, dass sie Hidan nicht ausstehen konnte, Zetsu ein wenig gruslig war und Kisame und Tobi nicht die Klappen halten konnten. Sie lachten sich gerade darüber kaputt, wie Sakura eben Deidara und Hidan zur Schnecke gebracht hatte, als Hidan in die Küche kam. „Hey, Weiber! Wann ist das Essen fertig?“ Allerdings hielt er inne, als er sah, wie die beiden Frauen vor sich hingiggelten. Er war schneller wieder draußen als einer von beiden etwas sagen konnte. Man konnte ihn aber noch gut hören. „Fischfresse, was hast du angestellt? In der Küche stehen zwei Giggeltanten. Konan benimmt sich wie eine Zweijährige.“ Konan kniff die Augen zusammen und rief aus der Küche heraus: „Das war's. Du bekommst heute kein Essen!“ Sofort war Hidan wieder in der Küche. „Was?!? Das kannst du nicht machen!“ „Ich bin die Gefährtin des Leaders. Ich habe genauso viel Befehlskraft wie er.“ „Hast du nicht. Du bist eine Frau.“ Konan hatte mehr als nur das Verlangen ihm seinen Teil des Essens in das Gesicht zu schmeißen, als Pain in die Küche kam. „Hidan, lass Konan in Ruhe. Konan, beherrsche dich gefälligst.“ Hidan funkelte Konan wütend an, ehe er von dannen zog. Pain wandte sich den beiden Frauen zu. „Sie hilft dir beim Essen machen?“ „Was dagegen?“ Pain sagte nichts darauf, sondern musterte Sakura nur mit einem scharfen Blick. Er warf einen Blick auf die Onigiri, nickte und verschwand dann. Beide Frauen machten das Essen fertig. „Wie kommst du eigentlich mit Pain aus?“, fragte Sakura sie, als sie einen Reisball in die richtige Form brachte. „Ich war mein ganzen Leben mit ihm zusammen. Da gewöhnt man sich aneinander.“ „Aha.“ Mehr sagte Sakura darauf nicht. Eine Minute später waren alle Onigiri fertig und Konan brachte sie auf den Tisch, wo die andern schon warteten. Die bedankten sich natürlich nicht, bis auf Pain, der ihr wenigstens einen vielsagenden Blick zuwarf. Sie ging wieder in die Küche, legte die Onigiri für Sakura und Itachi auf zwei Einzelteller und gab sie ihr. Sakura sah sie fragend an und Konan lächelte. „Es wäre besser, wenn du nicht zusammen mit uns isst. Ein paar von uns sind noch nicht gut auf dich zu sprechen. Und Itachi hat wahrscheinlich auch nicht groß Lust bei uns zu sein.“ Für einen Moment sah Sakura absolut nicht so aus als wollte sie mit Itachi alleine in einem Zimmer sein, aber dann nickte sie. Sie nahm ihr die Teller ab und Konan sah ihr hinterher, wie sie in Richtung von Itachis Zimmer ging. Wer weiß, dachte sie. Vielleicht taut sie Itachi ein wenig auf. Eigentlich hatte Sakura ja überhaupt keinen Bock mit Itachi Uchiha zu essen. Sie hatte die ganze Zeit das nicht sehr schöne Bild im Kopf, das Sasuke sie und Itachi zusammen sehen würde, woaruf er sie beide massakrierte. Irgendwie fand sie es in Itachis Nähe immer noch ziemlich gruselig. Die Vorstellung mit ihm zu essen war ungefähr so verlockend, wie in der gruseligsten Geisterbahn der Welt seinen ersten Kuss zu haben. Sie schauderte und atmete tief ein, so wie sie es immer tat, wenn sie in die Nähe des Zimmers kam. „Ich habe dir was zu essen mitge-...“, fing sie an, verstummte allerdings, als sie sah, dass er nicht im Zimmer war. Die Dusche lief. Sie runzelte die Stirn und stellte das Tablett auf dem Nachtisch ab. Der Kerl war immer noch duschen? Na, hoffentlich hatte er ihr noch ein wenig warmes Wasser übrig gelassen, ihr war nämlich nicht besonders warm. Sie seufzte und klopfte an die Zimmertür. „Hey, lebst du da drinnen noch? Ich hab dir was zu essen mitgebracht.“ Keine Antwort. Einen Moment war Sakura unentschlossen ob sie einfach gehen sollte oder nach ihm sehen sollte. Ersteres war velockender, aber wenn ihm was passiert war und sie ihm nicht geholfen hatte, war sie einen Kopf kürzer. Sie holte einmal tief Luft und machte die Tür auf...nur um etwas zu sehen, dass sie den Atem anhalten ließ. Sie hatte eigentlich zwei Anblicke erwartet: Das er einfach nur zu lange unter der Dusche stand und sie nicht gehört hatte oder dass er blutend irgendwo im Badezimmer lag. Aber sie hatte nicht erwartet ihn zusammengekauert auf dem Boden der Dusche vorzufinden, die Beine angezogen, die Arme um sie geschlagen und den Kopf auf den Knien. Für einen Moment rührte sie sich nicht, so erstaunt und perplex war sie von dem Anblick. Itachi Uchiha war verzweifelt? Sie schluckte und holte Luft als sie merkte, dass sie nicht geatmet hatte. Sie trat vor. „Hey...“ Er zuckte kurz und erstarrte, nur um dann die Fingernägel in seine Oberarme zu krallen. Er ignorierte sie. Sie schloss die Augen und überlegte, was sie jetzt machen sollte. Sie konnte ihn ja schlecht hier einfach so lassen. „Alles okay?“ Was für 'ne blöde Frage, das signalisierte ihr seine Körperhaltung. Sie schluckte wieder und dann traf sie einen Entschluss. Er hatte ganz offensichtlich große Schmerzen, war aber zu stolz um es ihr zu sagen. Wobei er hiermit nicht gerade erreichte sie von dem Gegenteil zu überzeugen. Sie trat vorsichtig unter die Dusche, darauf bedacht ihn nicht zu berühren und stellte sie ab. Sie kniete sich zu ihm runter und versuchte vergeblich zu ignorieren, dass er nichts an hatte. „So geht das echt nicht weiter.“, murmelte sie. Ein Zischen ertönte, während sich eine Gänsehaut auf seinen Oberarmen bildete. „Entweder du erlaubst mir endlich dich anzufassen und dir zu helfen oder wir können das alles hier vergessen und gehen beide drauf.“ Eine Weile sagte er nichts und Sakura wurde wieder wütend. Im Schweigen war er ein Weltmeister und sie hatte die wage Befürchtung, dass er das mehr als extra machte. Aber dann machte er doch den Mund auf, seine Stimme klang heiser und gedämpft unter seinen Armen. „Du weißt doch überhaupt nichts.“ Sie blinzelte verwirrt. „Bitte?“ „Du weißt rein gar nichts über mich. Du denkst, dass ich an allem Schuld wäre, was dir in deinem Liebesleben passiert ist.“ Sie schnappte empört nach Luft. „Meine Beziehung zu Sasuke geht dich überhaupt nichts...“ „Und doch gibst du dir die Schuld und redest dir ein, dass ich Schuld daran sei, dass er abgehauen ist.“ Da hatte er sowas von Recht. Das wollte sie ihm gerade an den Kopf schmeißen, als sie ihn leise sarkastisch lachen hörte. „Aber du weißt gar nichts. Nichts weißt du über ihn und über mich.“ „Ich...“ „Hör auf über mich oder Sasukes Beweggründe zu urteilen. Es steht dir nicht zu!“ Sakura konnte nicht fassen, was sie da gerade hörte. Hielt er ihr gerade allen ernstes eine Predigt darüber, dass sie sich nicht in sein Leben einmischen sollte? Toll, von ihm hatte sie das als letztes erwartet. Aber gleichzeitig hatte sie auch das unheimliche Gefühl ihn mit ihren Worten verletzt zu haben. Konnte man Itachi Uchiha verletzten? Sie seufzte. „Okay. Es tut mir leid.“ „Tut es nicht.“ Jetzt konnte er auch noch Gedanken lesen. Aber irgendwie, in den hintersten Winkel ihres Gehirns, tat es ihr wirklich leid. „Darüber kannst du urteilen wie du willst. Aber ich verspreche dir jetzt was. Ich rede nicht mehr über Sasuke oder gebe dir offenkundig die Schuld an meinen bescheuerten Leben. Und du hörst auf dich mir so zu verweigern, dass ich dir nicht helfen kann.“ Wieder sagte er nichts, aber diesmal wartete sie geduldig. „Bin gespannt wie lange das anhält.“, murmelte er schließlich. Das entlockte ihr doch ein kleines Grinsen und sie nickte. „Ich habe mit Konan was zu essen gemacht. Zieh dich um und ich schaue dann nach deinen Augen.“ Sie stand auf und ging aus dem Badezimmer. Direkt hinter ihr meinte sie zu hören, wie er aufstand und sie lächelte. Wenigstens hörte er jetzt auf sie. Sie zog sich schon mal die nasse Hose aus, den Rest behielt sie an. Sie wusste, dass er nichts sehen konnte, aber irgendwie fand sie es doch ein wenig peinlich vor ihm nackt sein zu können. Zwei Minuten später kam er aus dem Bad und nicht zum ersten Mal an diesem Tag stockte Sakura der Atem. Sie hatte seinen Oberkörper ja schon gesehen als sie ihn operiert hatte. Aber nicht so. Sein Körper war athletisch, so wie sie es schon vorher bemerkt hatte. Er hatte nur ein Handtuch um, was sie so rot werden ließ wie ein gekochter Krebs. Sie schluckte als sie auf seine makellose blasse Haut sah. Seine noch nassen langen Haare fielen ihm frei über den Rücken, sie sahen aus wie flüssig schwarze Seide. Als er sich zu ihr an Bett setzte wandte sie schnell den Blick ab und ihr schoss eines durch den Kopf. Sie war verdammt neidisch auf die Uchihas. Der Grund: Warum mussten sie alle so abgöttisch gut aussehen? Sie hustete ein paar Mal, ehe sie wieder Vertrauen darin hatte, das ihre Stimme wieder normal klang. „Okay. Dann zeig mir endlich deine Augen.“ Widerwillig drehte er den Kopf in ihre Richtung und sie setzte sich neben ihn. Sie schob ihm die nassen Haare aus dem Gesicht und sie gaben ihr die Sicht auf seine schwarzen Augen frei. Sie waren extrem gereizt, was nicht weiter verwunderlich war. Das Weiße der Augen war ziemlich rot und sie waren ein wenig geschwollen. Das Schwarz selbst wirkte noch trüber als vorher. Sie linderte die Reizung mit ihrem Chakra, was ihn dazu brachte sie ein wenig zu entspannen. „Ich glaube, es ist besser, wenn du für die nächsten zwei Wochen dir die Augen verbindest.“, sagte sie schließlich. „Dann kommt kein Schmutz in sie und sie können besser abheilen.“ Er sagte nichts dazu, sondern nickte nur. „Hast du etwas, was du als Augenbinde benutzen kannst?“ Er deutete in Richtung seiner Beintaschen. Sie runzelte die Stirn und öffnete sie. Neben den Kunais und ein paar Shuriken fand sie ein schwarzes Tuch aus Satin. Sie runzelte die Stirn und holte es raus, ehe sie ihm einen Blick zuwarf. Wenn er das in seiner Tasche gehabt hatte, musste er sich schon vorher die Augen verbunden haben oder es für was anderes gebraucht haben. Sie zuckte mit den Schultern und ging kurz ins Bad, um das Tuch mit kalten Wasser zu befeuchten. Dann ging sie wieder zurück. „Halt mal kurz still.“ Er hielt still und sie strich ihm die Haare aus der Stirn. Wieso bekam sie dabei bloß so eine Gänsehaut? Sie schluckte und legte ihm das weiche Tuch um die Augen, das seine schwarzen Augen verbarg. Sanft knotete sie das Tuch an seinem Hinterkopf fest und achtete darauf, dass sie ihm die Haare nicht mit verknotete. „Besser?“, fragte sie schließlich. Er nickte und sie lächelte. Sie nahm das Tablett vom Tisch und stellte es neben ihm. „Konan und ich haben Onigiri gemacht. Sie meinte, du magst gerne die Süßen.“ Er schmunzelte, nickte aber und nahm sich auch direkt eins. Irgendwie musste Sakura darüber grinsen. Itachi Uchiha möchte Süßes? Das war irgendwie lustig. Sie nahm sich auch eins und beide aßen schweigend vor sich hin, bis tatsächlich keins mehr von den Reisbällchen übrig war. „Ich gehe jetzt unter die Dusche.“, sagte sie. „Morgen gehen wir um dieselbe Zeit wieder trainieren.“ Er nickte und sie verzog sich ins Bad, ehe sie in Versuchung kam ihm beim Anziehen zuzuschauen. Sie grinste und schloss die Tür ab. Irgendwie war die Situation so konfus und unglaubwürdig, dass sie schon wieder ein wenig lustig war. Schnell ging sie unter die Dusche, ehe Kisame reinkam und sie wieder anblöckte. Doch kaum war sie mit duschen fertig, passierte es schon wieder. Sie bekam einen Hustenanfall, der sie auf den Boden des Badezimmers sinken ließ. Es dauerte fast eine Minute, bis er wieder vorbei war. Und das war auch der Augenblick indem Sakura anfing zu weinen. Leise schluchzten kniete sie auf dem Boden des Zimmers, schlang die Arme um ihren nackten dünnen Leib und weinte. Weinte, weil sie sich allein fühlte, weinte, weil sie ihren besten Freund vermisste, der sie jetzt garantiert getröstet hätte. Weinte, weil es hier niemanden gab, der sich um sie sorgte oder ihr was bedeutete. Sie weinte, weil sie allein war. Allein, wie noch nie in ihrem Leben. Sie sehnte sich nach Wärme, die ihr ein anderer geben konnte und die sie hier nie bekommen würde. Und sie weinte, weil sie die Schmerzen in ihrer Brust nicht mehr aushielt. Das schrecklich stechende Gefühl verschwand einfach nicht. Sie erinnerte sich an die Schachtel, die Tsunade ihr gegeben hatte. Die Schachtel mit den Schmerztabletten. Sie hatte gedacht, dass sie sie nicht brauchen würde, jedenfalls nicht so früh. Aber das war anscheinend ein Irrtum gewesen. Die Hoffnung, das Tsunade sie nur veräppelt hatte, zerplatze wie eine Seifenblase. Eines bemerkte sie jedoch nicht. Sie bemerkte nicht, wie Itachi Uchiha, der sich an die Wand neben seinem Bett gelehnt hatte, alles mit anhörte. Und sie sah nicht, wie er den Kopf senkte, als er sich das Leid ausmalte, welches sie erleiden musste. da bin ich wieder ^^ ich hoffe, das kapitel hat euch gefallen bei den akas geht es ja rund her und ita und saki haben sich wenisgtens auf etwas geeinigt XDDD konan scheint ja ganz gut mit ihr klar zu kommen, warum, muss ich ja nicht sagen. ich sage übrigens immer noch nicht, was sakura hat XDDD *fiese lache* liebe grüße und bis zum nächsten mal NikaEvelina Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)