Heal my Eyes... von abgemeldet (...'cause I've never seen the World around Me...) ================================================================================ Kapitel 6: Still Doll --------------------- Sakura wachte davon auf, dass ihr Hals wie die Hölle schmerzte. Krampfhaft versuchte sie zu schlucken, was aber auch unheimlich weh tat. Vorsichtig leckte sie sich mit der Zunge über die spröden Lippen. Ihr war eiskalt, ihre Glieder schienen aus Blei zu bestehen. Mit einiger Mühe schaffte sie es die Augen zu öffnen. Es war anscheinend Abend, die Sonne ging gerade unter. Buntes Herbstlaub flog sachte im Wind und der Geruch von faulenden Blätter schien noch intensiver zu sein als sonst. Sie holte zitternd Luft und versuchte sich auf die Arme zu stützen, was ihr auch nach einer Weile gelang. Sie hielt jedoch inne, als sie ein gewisses Gewicht auf ihrem Körper spürte. Als sie an sich heruntersah, bemerkte sie die Anzahl von Decken. Außerdem hatte sie ein dickes T-Shirt an, dass nicht ihres war. Sie zupfte an der Kleidung und sofort erkannte sie den Geruch. Es war der gleiche Geruch, der auch an ihrem Nachthemd hing. Itachis Geruch. „Geht es dir besser?“ Sie zuckte zusammen und drehte sich um. Itachi kam gerade vom Fluss und setzte sich einen Meter neben sie. Sie nickte, bevor ihr einfiel, dass er ja nichts sehen konnte. „Es geht.“, murmelte sie. Gott, ihre Stimme klang beschissen. Wie eine stumpfe Kreissäge, die über Metall schabte. Er sagte nichts, sondern machte sich daran Holz richtig aufeinander zu stapeln. Jetzt erst sah sie, dass er Sachen für ein Feuer geholt hatte. Er machte ein paar Fingerzeichen und heißer Atem zündete das trockene Laub, welches er als Brandbeschleuniger nutze, an. Innerhalb von Sekunden hatte er ein Feuer gemacht, welches die Wärme sofort zu ihr rübertrug. Sie schlang eine Decke um sich und setzte sich ein wenig näher an die Wärmequelle. Ohne etwas zu sagen beobachtete sie Itachi. Obwohl er nichts sehen konnte, arbeitete er sehr geschickt. Als das Feuer zur Glut runtergebrannt war, machte er zu ihrer Verwunderung mit einem kleinen Kessel, in das er das Wasser schüttete, heißes Wasser, tat einen Beutel mit Kräutern hinein und wartete. Nach fünf Minuten goss er das Gemisch in einen Becher und reichte ihn ihr. Verwundert sah sie erst ihn, dann den Becher an. „Ich vergifte dich schon nicht.“, murmelte er. „Trink lieber.“ Misstrauisch nahm sie die Tasse entgegen und schnupperte. Sie musste schmunzeln. Er hatte ihr Kräutertee gemacht. Vorsichtig nahm sie ein paar Schlücke und seufzte wohlig auf, als die heiße Flüssigkeit ihr Innerstes wärmte und ihrem Hals gut tat. „Danke.“, sagte sie leise. Es war ein aufrichtiges Danke, fiel ihr auf. Sie hatte sich zum ersten Mal richtig bei Itachi Uchiha bedankt. Er tat es mit Schweigen ab, so wie immer. Schweigend tranken beide ihren Tee, ehe Sakura sich räusperte und den Becher wegstellte. „Wie...ähm...wie lange war ich weg?“ „Zwei Tage.“ Hätte sie den Tee weiter getrunken, hätte sie sich wahrscheinlich verschluckt. Sie glotze ihn an, ehe ihr wieder kalt wurde. Zwei Tage? Scheiße! Erstens war das für sie ein klein wenig peinlich, weil sie keinen Bock hatte sich in Itachis Nähe so eine Schwäche erlaubt zu haben und zweitens war das verdammt ernst. Es wurde schlimmer. Es wurde schlimmer, wenn sie sich anstrengte. Sie hatte vorher mit ihm gekämpft, hatte ihr Chakra verbraucht. Kein Wunder, dass ihr Körper da abgeschaltet hatte. „Du solltest die Schmerztabletten nehmen.“ Sie zuckte heftig zusammen und starrte ihn an. „Wie bitte?“ „Die Tabletten in deiner Hosentasche sind doch wohl nicht zur Deko da. Nimm sie, wenn du Schmerzen hast.“ „Du hast...“, zischte sie, doch dann verstummte sie, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Wenn er wusste, dass sie die Tabletten in ihrer Hosentasche gehabt hatte, dann muss er sich um sie gekümmert haben. Das erklärte die ganzen Decken, es waren sogar seine dabei. Hatte er etwas für sie auf seine Decken verzichtet? Sie wurde knallrot und zog den Kopf ein. Das war ja so peinlich. „Woher weißt du, dass es Schmerztabletten sind?“ „Ich kann Blindenschrift lesen. Das habe ich mir schon vor dem Unfall beigebracht.“, sagte er knapp. Auf jeder medizinischen Verpackung stand in Blindenschrift drauf, was es war. Sie seufzte ergeben und zog das Päckchen aus der Tasche. Für einen Moment sah sie schweigend auf die Packung, ehe sie die Schachtel öffnete, eine Tablette rausnahm und sie schluckte. Widerwillig ging die Tablette runter und sie hatte für einen Moment das Bedürfnis, sie wieder heraus zu würgen. „Wir haben nur noch einen Tag.“, stellte sie fest. Irgendwie bekam sie ein schlechtes Gewissen. Immerhin war wegen ihrem Anfall zwei Tage seines Trainings flöten gegangen. Mühsam erhob sie sich und freute sich, dass sie wenigstens noch alle Klamotten am Leib trug. Das zusätzliches T-Shirt behielt sie an. Sie mochte den Geruch, er hatte was Beruhigendes. Auch er stand auf und verschränkte die Arme auf der Brust. „Sollen wir schon früher zurück, wenn es dir nicht gut geht?“, fragte er. Sie schnaubte empört. „Ich bin kein Weichei, verflucht. Ich wollte dir noch eine Sache beibringen, dann gehen wir zurück.“ Er zuckte gelassen mit den Schultern. Wütend ging sie weg, er folgte ihr in einigen Abstand. Sie gingen am Fluss entlang, ehe Sakura fand, was sie suchte. Die Quelle führte zu einem See, der zehn Meter weiter unter ihnen lag und am Ende des Tales in einem Fluss endete. Sie schätze ab, wie weit sie über dem See waren. Es waren ungefähr fünf Meter. Sie drehte sich zu ihm um und sah, dass er stehen geblieben war. Er lauschte auf das Wasser, welches in den See fiel. „Komm näher.“, sagte sie laut. Widerwillig kam er zu ihr. Als er neben ihr stand holte sie ein paar mal tief Luft und reckte den Hals. „Kannst du schwimmen?“ Offensichtlich hatte sie ihn was ziemlich beleidigendes gefragt, denn für einen Moment schien es so, als wollte er eine Schnutte ziehen. Damit war die Frage geklärt. „Wie lange kannst du die Luft anhalten?“ Er wandte ihr den Kopf zu. „Was soll die Fragerei?“ Sie grinste und ohne Vorahnung packte sie ihn an der Hand. „Weil das deine letzte Prüfung ist.“ Sie sprang und riss ihn mit sich. Für einen Moment huschte ein erschrockener Ausdruck über sein Gesicht, ehe beide im Wasser landete. Es war eisig kalt, aber was konnten sie schon erwarten, es war Herbst und wurde bald Winter. Keuchend und bibbernd kamen beide wieder hoch und stellte sich auf das Wasser. Tropfend sah sie zu ihm und merkte mit leisem Vergnügen, dass er offensichtlich nicht groß Lust hatte, nass gemacht zu werden. „Also, wie lange kannst du die Luft anhalten?“, fragte sie noch mal. „Vier Minuten, drei, wenn ich schwimme.“, murmelte er. Sie pfiff anerkennend durch die Zähne. Sie bekam gerade mal eine halbe Minute ohne Luft aus, wenn sie schwamm. „Der See ist ungefähr fünf Meter tief. Ich weiß nicht, ob du es irgendwann mal brauchen wirst, aber falls du in Deckung gehen musst, ist Wasser eine ideale Versteckmöglichkeit. Außerdem ist es auch eine gute Falle. Du hast keine Suiton-no-Jutsus drauf, oder?“ Er schüttelte den Kopf und sie nickte. „Dann mach dir das Wasser anders zu Nutze.“ „Wie soll ich mich im Wasser orientieren, wenn ich nichts sehen kann?“ „Auch Wasser gibt Schallwellen weiter. Wenn du unter Wasser bist und jemand läuft über dir auf ihm, kannst du es hören. Das Wasser wird in Schwingungen versetzt, also kannst du es auch fühlen.“ Sie trat mit einem Fuß auf das Wasser, sodass kleine Wellen entstanden. „Tauche unter und versuche mich unter Wasser zu ziehen. Mit allen Tricks, die dir einfallen. Verstanden?“ Er nickte und schloss die Augen. Einen Blick auf die Uhr und sie nickte. „Dann los.“ Er löste die Chakrakontrolle unter seinen Füßen. Irgendwie war es ein gruseliger Anblick. Einen Moment hatte er noch vor ihr gestanden und auf den anderen Moment versank er auf einmal im Wasser. Ein paar Sekunden sah sie noch Luftblasen aufsteigen, dann war alles still. Sakura lief ein wenig im Kreis und versuchte durch das Wasser zu blicken. Das kühle Nass ran ihr die Stirn runter und kühlte ihren Körper, auch wenn es durch den Wind eisig war. Die Schmerztablette wirkte, die Schmerzen in ihrer Brust ließen nach. Nach einem anfänglichen Gefühl von Erleichterung, konzentrierte sie sich wieder auf das Wasser. Es waren keine Bewegungen zu sehen, nur die Wellen, die ihre Schritte hinterließen. Wo war der Kerl hin? Sie sah auf die Uhr. Es waren zwei Minuten vergangen und er war immer noch nirgendwo aufgetaucht. Auch wenn er gesagt hatte, dass er lange die Luft anhalten konnte, konnte sie nicht anders, als das ihr ein wenig bange wurde. Was, wenn er sich irgendwo gestoßen hatte und im See herumtrieb? Obwohl, dann würde sein Körper nach oben treiben. Sie schüttelte den Kopf. Himmel, machte sie sich etwa gerade Sorgen um Itachi Uchiha? War ja mehr als absurd. Sie schaute wieder angestrengt ins Wasser. Plötzlich ertönte ein heftiger Knall, das Wasser erbebte und eine Fontäne stieg unmittelbar neben ihr hoch. Sie schrie erschrocken auf und machte einen Satz zurück. Mit klopfenden Herzen sah sie auf das emporgeschossene Wasser, das langsam wieder auf den See zurückfiel. Es fühlte sich an, wie heftiger Regen. Sakura bedeckte ihren Kopf mit den Armen. Der nächste Schreck ereilte sie, als sie auf einmal zwei kalte Hände an ihren Knöcheln fühlte. Mit einem weiteren Schrei wurde sie unter Wasser gezogen, wild um sich schlagend, noch so erschrocken, dass sie versehentlich Wasser schluckte. Verwirrt sah sie um sich...und sah direkt in blinde schwarze Augen, unmittelbar vor ihrem Gesicht. Itachi hatte sie an den Armen gepackt, den Mund zu einem kleinen triumphierenden Lächelnd verzogen. Die Luftblasen stiegen um sie herum auf und brachten sein langes schwarzes Haar zum Tanzen. Durch das grünliche Wasser wirkte seine Haut grünlich und in seinen Haaren hingen ein paar Algen fest.Wahrscheinlich hatte er am Grund des Sees gewartet und da eine Briefbombe hochgehen lassen. Er sah aus, wie eine gruslige und gleichzeitig wunderschöne Version eines Unterwasserwesens aus. Wie von selbst hob sie ihre Hand und strich ihm über die schwarzen, glänzenden Haare. Als würde er die Berührung spüren, weiteten sich seine Augen und für einen Moment schien es so, als könnte er sie wirklich und wahrhaftig mit seinen blinden Augen sehen. Dann war der Zauber vorbei und er zog sie nach oben. Beide holten keuchend Luft und stiegen aus dem Wasser. Sakura lächelte leise, als sie zu ihm herüber sah. „Ich glaube nicht, dass es noch irgendwas gibt, dass ich dir beibringen kann.“ Dazu sagte er nichts, aber sie meinte ihn kurz mit den Augenbrauen zucken zu sehen. Schweigend gingen beide zurück zu ihrem Lager, Sakura gab ihm die Decken zurück und beide setzten sich ans Feuer, das Itachi wieder angefacht hatte. Mittlerweile hatte Sakura das Gefühl, das es doch keine so gute Idee gewesen war um diese Jahreszeit schwimmen zu gehen. Sie bibberte wie ein Hase vor der Flinte. Und die Nacht würde mit Sicherheit kalt werden. In einer Stunde war es dunkel. „Wir sollten zusammenpacken.“, sagte Itachi in dem Moment, als sie daran dachte. Himmel, konnte der Kerl Gedanken lesen? Es war nicht das erste mal, dass er sie trotz seiner Blindheit durchschauen konnte. „Wir haben noch einen Tag.“, meinte sie. „Du bist nicht gesund. Uns gehen die Vorräte aus. Und wenn wir nicht ins Warme kommen, holen wir uns beide eine heftige Erkältung.“ Schon beim ersten Satz war sie so rot wie eine Tomate vor Scham. „Wir brechen das Training nicht wegen mir ab.“ „Das kann ich selbst bestimmen.“ „Nein! Ich bin deine Trainerin. Ich habe hier das Sagen.“ „Ich kann mich aber für oder gegen eine Trainerin entscheiden, die meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage scheint mir zu helfen, weil sie selbst in keiner guten gesundheitlichen Verfassung ist.“ Jetzt reicht's. Mit einem Satz sprang sie auf und funkelte ihn mehr als nur wütend an. „Schön. Schön, dann gehen wir halt eben wieder zurück zu deinen Lieblingen. Aber heule mir nicht die Ohren voll, wenn bei Pains Test versagst und sie dich dann abschlachten wie ein Schwein.“ Jetzt war er ebenfalls vor den Füßen, als sie anfing die Sachen zusammen zu packen. „Ich werde mich nicht abschlachten lassen!“, fauchte er. „Das ich nicht lache.“ Sie war mit ihrem Teil fertig und fing an seine Tasche, die schon halb voll war, zu packen. „Ehrlich gesagt frage ich mich, warum ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe. Sollen sie dich doch fertig machen, ich werde daneben stehen und es genießen.“ Als sie ihm seine gepackte Tasche gegen die Brust schmiss, sah sie, dass er vor Wut bebte. Aber sie ging nicht weiter auf ihn ein, sondern machte sich daran den Rückweg anzuschlagen. Er holte sie schnell ein. „Denkst du, ich gebe so schnell den Löffel ab?“ „Das hast du schon beinahe, als ich dich habe retten müssen. Von daher, ja. Ich wundere mich ehrlich, dass du dich für einen Uchiha so schwach verhältst.“ Ein Zischen ertönte. „Wenigstens gebe ich meine Schwächen nicht so offenkundig Preis.“ Jetzt wurde sie blass und sie starrte ihn an. „Was hast du gesagt?“ Er sagte nichts, sondern schien sie auf einmal wieder zu ignorieren. Sie wiederholte ihre Frage und diesmal fletschte er bei der Antwort die Zähne. „Ich gebe meine Schwäche nicht offen vor anderen zu.“ „Wie kannst du es nur wagen?“ „Oder du kannst nicht anders, als es nicht zu verbergen.“ „Du...“ „Was hast du so Schlimmes, dass du es nicht vor mir verbergen kannst?“ Sie riss die Augen auf und stolperte fast. Oh Gott. Das war die Frage. Als er ihr von seinen Träumen erzählt hatte, hatte er ihr das Versprechen abgenommen, dass sie ihm einen Gefallen tun wollte. Sie drehte den Kopf weg und legte einen Zahn zu. „Darauf muss ich dir keine Antwort geben.“ Er schnaubte verächtlich und es tat ihr weh. Ja, es tat ihr ehrlich weh, dass sie vor Itachi Uchiha so eine Schwäche hatte und er sie auch noch so ausgeprägt miterlebt hatte. Die Tatsache, dass er sich um sie gekümmert hatte, hatte sie absolut vergessen. Sie kamen vor den Eingang der Höhle und sie waren immer noch am streiten. Er machte die Fingerzeichen und sie gingen rein. Sie fauchte ihn immer noch an. Gerade hatte sie ihm vorgeworfen, dass er ihr kein sehr fügsamer Schüler war. Worauf er sie angezischt hatte, wie sehr sie sich doch irren würde. Mittlerweile waren sie kurz vor dem Wohnzimmer. Und irgendwie hoffte sie, dass die anderen Akatsuki da drinnen waren, denn im Moment wollte sie nichts anderes tun, als ihn bloßzustellen. „Du hast immer auf mich gehört?“ Sie lachte trocken auf. „Hältst du mich für echt so bescheuert?“ Er murmelte etwas und sie kamen ins Wohnzimmer. Sie hatte es trotzdem gehört und wieder einmal wurde sie rot vor Zorn. „Du hältst mich für eine Versagerin?“, schrie sie. Mittlerweile war sie auf Hundertachtzig. Er schien offensichtlich keinen Bock mehr auf ihr Gekreische zu haben, denn er schlug den Weg in sein Zimmer ein. Kisame kam ihnen im Flur entgegen und schaute beide verwundert an. Sakura konnte nicht anders, als ihn noch was hinterher zu brüllen. „ICH MACH DIR GLEICH EINEN KNOTEN IN DEINE NUDDEL, DANN WERDEN WIR SEHEN, WER HIER DER VERSAGER IST!!!“ Mit einem Knall machte er eine Tür auf und schlug sie zu. Für fünf Sekunden herrschte Stille, in der keiner etwas sagte. Sakura kochte, Kisame sah blöd auf die Tür in der Itachi verschwunden war. Konan war im Wohnzimmer und hatte verwundert auf die Szene im Flur geschaut. Es herrschte gepresste Stille, die endete, als Kisame sich laut räusperte und gegen die Tür klopfte, hinter der Itachi war. „Itachi...du weißt schon, dass das die Besenkammer ist, oder?“ Die Tür wurde mit einem Ruck geöffnet, Itachi kam raus, pfefferte einen Besen, der auf seinem Kopf gelandet war, in den Schrank zurück, knallte die Tür zu und verschwand in seinem richtigen Zimmer. Wieder herrschte Stille, ehe Kisame sich zu Sakura umdrehte. „Was war das denn?“ Immer noch kochend, ging Sakura ins Wohnzimmer und schmiss sich auf das Sofa. Jetzt wo sie sich ausgetobt hatte, war sie so leer, wie ein ausgepustetes Ei. Sie seufzte und legte eine Hand auf ihr Gesicht. „Nichts.“, murmelte sie. „Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“ „Meinungsverschiedenheit. Klein. Sicher doch.“, schnaubte Kisame, ging aber nicht weiter darauf ein. Was merkwürdig war, denn eigentlich plapperte die Pfeife doch andauernd. Erst da fiel ihr auf, dass es ungewöhnlich still war. Sakura sah zu Konan. „Was ist denn hier los?“ „Deidara und Tobi sind auf Mission, kommen aber morgen wieder. Kakuzu ist irgendeine Leiche für Geld auswechseln gegangen. Die anderen sind in ihrem Zimmern, bis zur Besprechung.“ „Und wann ist die?“ „In zehn Minuten.“, sagte Konan und stand auf. „Ich hole Pain. Sag Itachi, dass er kommen soll. Es wäre besser, wenn du auch dabei wärst.“ Sie runzelte die Stirn. „Warum?“ „Weil es um Itachis Prüfung geht.“ Jetzt musste sie schlucken. Die Prüfung. Oh Gott, ja, sie hatte die Prüfung völlig vergessen. Innerlich klatschte sie sich rechts und links eine. Gleich wurde entschieden, wer gegen Itachi kämpfen sollte. Schnell sprang sie auf und ging in Richtung Schlafzimmer. Das sich ihre Kehle während der Schreierei wieder heftig zugeschnürt hatte und sie leichte Probleme mit dem atmen hatte, überging sie einfach. Sie klopfte kurz. „Kann ich reinkommen, oder flammbierst du mich, wenn ich die Tür aufmache?“ Keine Antwort. Kisame war ihr wohl gefolgt und stand hinter ihr. Ein genervtes Stöhnen kam von ihm, dann machte er die Tür auf. Itachi saß auf seinem Bett und starrte Löcher in die Luft. Seine Tasche hatte er anscheinend gegen die Wand gepfeffert, denn so wie der Inhalt über dem Boden verstreut war, schloss Sakura nur das raus. Kisame stellte sich vor Itachi und sah stirnrunzelnd zu ihm runter. „In zehn Minuten findet eine Versammlung für deine Prüfung statt. Mach dich fertig.“ Damit war Kisame auch schon wieder draußen und Sakura war mit Itachi alleine im Raum. Jetzt wo sie sich nicht mehr stritten, war ihr die Situation irgendwie peinlich. „Ich...ähm...gehe dann mal.“, murmelte sie. Leise husten ging sie aus dem Zimmer und wieder zurück ins Wohnzimmer. Nach und nach versammelten sich fast alle Akatsukis im Raum. Sakura hatte sich auf dem Sofa niedergelassen und rieb sich die Brust. Da war er wieder, dieser leise Schmerz. Außerdem musste sie die ganze Zeit husten. Panik kam in ihr auf. Wenn sie vor der gesamten Gemeinschaft hier einen Anfall hatte, dann war's das mit ihr. „Hey, Pinky. Du lebst ja noch.“ Hidan war hinter ihr und klopfte ihr ein wenig zu fest auf den Rücken, was ihr gar nicht gut tat. Sie grinste ihn nur schief an, ehe sie wieder hustete. Konan drehte sich besorgt zu ihr um. „Geht es dir gut?“ „Alles bestens.“, murrte Sakura. „Ich habe mir nur eine Erkältung eingefangen.“ Konan sah nicht so aus, als würde sie ihr glauben. Aber sie sagte nichts, sondern setzte sich an den Tisch. Als Sakura keine Anstalten machte sich auch zu setzte, verdrehte Konan die Augen und klopfte auf den Stuhl neben sich. Verwundert setzte Sakura sich neben sie und schielte zu ihr rüber. Täuschte sie sich oder hatte sie kurz gezwinkert? Nach und nach setzten sich alle. Zu allem Überfluss saß Itachi direkt neben ihr, was dazu führte, dass beide so steif dasaßen, wie Bretter. Pain eröffnete die Versammlung. „Also, ihr alle wisst ja, worum es hier geht, ich muss es nicht noch mal erwähnen.“ Sein Blick richtete sich auf Itachi und dann auf Sakura. „Ihr beiden habt zusammen trainiert. Haruno, du hast mir dein Wort gegeben, dass du ihm helfen wirst mit seiner Blindheit auszukommen. Ich habe keine Ahnung, was du mit ihm zusammen geübt hast.“ „Und ich werde es auch nicht sagen.“ Pain kniff die Augen zusammen. „Warum nicht?“ „Wenn ich preisgeben würde, was wir gelernt haben, würdet ihr es wissen und gegen ihn verwenden.“, sagte sie gelassen. „Und so blöd bin ich nicht. Ich reiß mir nicht einen Monat den Arsch für jemanden auf, der dann bei seiner Prüfung versagt.“ Für einen Moment blitzte sowas wie Enttäuschung auf Pains Gesicht auf, ehe seine Gesichtszüge wieder glatt wurden. Hidan kicherte im Hintergrund. Sakura meinte zu fühlen, wie Itachi sich ihr zuwandte. Pain sprach weiter. „Itachi Uchiha.“ „Leader-sama.“ „Du hast dich freiwillig von diesem Mädchen unterrichten lassen.“ „Das ist richtig.“ „Ich hoffe, es hat dir etwas gebracht.“ Eine Pause entstand. Dann lehnte Pain sich zurück und sah in die Runde. „Ich habe mir bereits einen Gegner für dich ausgesucht, Itachi.“ Itachi verkrampfte sich minimal und nickte. Pain schien darauf zu warten, das er was sagte, aber da kam nichts. Sakura hob die Hand. „Wann wird der Kampf stattfinden?“ „Übermorgen, wenn alle wieder da sind.“ „Und gegen...“ Pain musterte sie scharf, so als missfiele ihm, dass sie sich einfach so meldete. Sakura beschloss lieber den Mund zu halten. Was auch gut war, denn sie fing wieder leise an zu husten. Jedoch wandte sich der Leader jetzt wieder Itachi zu. „Der Kampf wird übermorgen um Sonnenuntergang an der Klippe zum See stattfinden. Dein Gegner ist Hidan.“ Sakura riss die Augen auf und Itachi verkrampfte sich ein kleines bisschen mehr. Hidan selbst sah auf einmal sehr zufrieden aus. Neben Sakura und Itachi schien einzig und allein Konan nicht von dieser Wahl begeistert zu sein. Gerade als Sakura sich fragte, was an Hidan so gefährlich sei, fing sie wieder leise an zu husten. „Damit ist alles geklärt.“, sagte Pain. „Itachi hat einen Tag Pause. Wir treffen uns alle zum eben genannten Zeitpunkt am Treffpunkt.“ Sakura war die erste die aufstand und eiligst in Richtung ihres Zimmers verschwand. Verdammt, ihre Kehle schnürte sich wieder zu, sie bekam kaum Luft. Sie meinte fragende Blicke hinter sich zu spüren, aber die überging sie einfach und rannte in Richtung des Badezimmers. Kaum war sie in Itachis Zimmer, kam sie nicht weiter. Eine Hustenattacke ließ sie zu Boden gehen, sie verkrampfte sich total. Als sie schon dachte, dass sie ersticken müsste, griff jemand ihr auf einmal unter die Arme und schleppte sie ins Bad. Ein Klicken ertönte, so als würde ein Schlüssel im Schloss umgedreht werden. Sterne blitzen vor ihren Augen auf und sie flehte praktisch darum ohnmächtig zu werden, damit der Schmerz nachließ. Aber der Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Stattdessen packte sie jemand unter den Achsel, richtete ihren Oberkörper auf und drückte ihren Kopf nach hinten, damit ihre Luftwege frei waren. Verzweifelt versuchte Sakura sich gegen den harten Griff zu wehren, aber sie kam nicht dagegen an. Es brannte, oh Gott, es brannte wie Feuer, sie bekam keine Luft. „Beruhige dich! Versuch gleichmäßig ein und aus zu atmen. Verkrampfte dich nicht!“ Diese Stimme. Itachi? War das etwa Itachi? Atmen? Verdammt, wie sollte sie denn atmen? „Beruhige dich! Versuche es.“ Seine Stimme. Seine Stimme hatte was beruhigendes. Sie blinzelte krampfhaft und versuchte einzuatmen. Aber es funktionierte wirklich nicht, etwas war in ihrem Hals. Ihr Kopf war kurz davor zu explodieren. Der Griff um ihren Kopf löste sich urplötzlich. Und dann fühlte sie einen heftigen Schlag auf den Rücken. Ein Ruck ging durch ihren Körper und sie hustete tatsächlich etwas aus. Es war ein blutrot-bräunlicher, schleimiger Klumpen. Wieder packte Itachi sie am Kopf und endlich konnte sie atmen. Wie erstarrt schielte sie zu der schleimigen Blutmasse am Boden und holte zitternd Luft. Es tat weh, aber sie konnte atmen. Urplötzlich liefen ihr Tränen über das Gesicht. Gott, sie wollte das nicht. Sie wollte das nicht! „Ich will das nicht!“, keuchte sie. „Nicht so.“ Itachi ließ ihren Kopf los, hielt sie aber fest, damit sie nicht zu Boden stürzte. Sie schluckte krampfhaft, was dazu führte, dass sie anfing zu schluchzen. Sie vergaß, dass es Itachi Uchiha war, der sie da im Arm hielt. Sie vergaß, dass sie sowas wie Stolz gegenüber ihm besaß. Sie vergaß alles bei ihm und fing hemmungslos an zu weinen. Seine Stimme ertönte neben ihrem Ohr. „Du hast mich gebeten, dass ich dir vertrauen soll. Letztens, da wo es mir nicht gut ging, hast du mir gesagt, dass ich dir vertrauen kann.“ Er machte eine Pause. „Willst du dich nicht auch jemanden anvertrauen?“ „Wie kommst du darauf, dass ich dir vertrauen kann?“ „Ich bin jemand, der sein Wort hält.“ Genau das hatte sie auch zu ihm gesagt. Sie biss sich auf die Lippen, damit sie aufhörte zu weinen. Aber es brachte nichts. Im Gegenteil, jetzt flennte sie erst richtig los. Die Erkenntnis, dass sie sich jemanden anvertrauen wollte, schlug bei ihr ein wie ein Blitz. Sie hatte es nicht Naruto gesagt, nicht Ino, keinem ihrer Freunde. Und jetzt kam er und bot sich ihr als Vertrauensperson an. Ehe sie es verhindern konnte, fing sie auch schon an zu reden. „Vor etwas einem halben Jahr hatten wir die Mission den Kazekage von Suna-Gakure zu retten. Den Jinchuriki des Ichibi, den Jungen, den ihr entführt habt. Nach dieser Mission fing alles an. Ich wurde dünner, schwächer, magerte immer weiter ab. Dann kamen die Hustenanfälle. Einfangs dachte ich, dass es eine ganz normale Lungenentzündung sei. Aber als ich immer schlimmer wurde, ging ich zu meiner Meisterin.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ den Kopf hängen. Er hielt sie immer noch fest und sagte gar nichts. Er hörte einfach nur zu. „Tsunade sagte mir, dass ich keine Lungenentzündung habe.“ Eine Pause entstand. Hatte Sakura gedacht, dass sie noch mehr heulen würde, versiegten ihr Tränen auf einmal und sie starrte leer in die Luft. „Sie diagnostizierte ein Bronchialkarzinom.“ Itachi erstarre hinter ihr. Ein geflüstertes Wort entrann seinen Lippen. „Lungenkrebs?“ Sie nickte und drehte sich zu ihm um. Sein Gesichtsausdruck war nicht deutbar. Hätte er sie sehen könne, hätte er sie wahrscheinlich angestarrt. Kein Wunder, welches Mädchen in ihrem Alter bekam schon Lungenkrebs? Und auf einmal war da Wut. Richtige Wut. Ihre Gesichtszüge verzehrten sich und sie schrie ihn wieder an. „Verstehst du mich jetzt? Das ist meine verdammte Schwäche. Ich kann sie nicht vor dir verbergen, weil es mir nicht möglich ist. In meiner Lunge steckt ein bösartiger Lungenkrebs. Tsunade wollte mit mir eine Chemotherapie versuchen. Aber da ihr mich entführt habt, kann ich mir diese kleine Überlebengschance nicht mehr gönnen. So oder so, wenn der Krebs streut, ist es vorbei. Und so wie ich und meine Meisterin das sehen, ist es bereits zu spät.“ Jetzt zeigte sich echtes Unbehagen in seinem Gesicht. Er schluckte als er begriff. Und als sie diese Erkenntnis in seinem Blick sah, fing sie wieder an zu weinen. Sie trommelte auf seine Brust ein und schrie ihn an. „Verstehst du das? Verstehst du das?!? Ich werde sterben! Ich sterbe, weil ich keine Möglichkeit habe, mich zu retten. Ich werde an diesem Krebs jämmerlich krepieren. Ich weiß nicht mal, wie lange ich noch habe. Das einzige, was ich mit Bestimmtheit weiß, ist, dass ich nie in den Genuss kommen werde erwachsen zu werden, Kinder zu bekommen oder ein normales Leben zu führen.“ Er fing ihre Arme ab und hielt sie fest. Sie gab es auf auf ihn einzuschlagen und brach wortwörtlich zusammen. Ihre Beine gaben nach und er ging mit ihr zu Boden. Ehe sie es sich versah, lehnte ihr Kopf an seiner Brust und sie weinte hemmungslos in sein Hemd. „Du hattest...recht.“, hauchte sie schluchzend. „Das Leben...ist nicht...fair.“ Er schwieg und ließ sie weinen. Sakura versank in ihrem Kummer. Das einzige, was sie noch deutlich meinte zu spüren, war, wie er eine Hand sanft auf ihren Kopf legte. tja, da bin ich wieder da ihr mich ja alle gelöchert habt, was sakura hbt, hoffe ich, ihr seit jetzt zufrieden...irgendwie ^^ ich weiß, das alle ist nicht nett von mir und ihr könnt mich ruhig beschimpfen naja, aber immerhin bin ich einigermaßen aus meinem tief raus, nicht ^^ ich muss mal sehen, wann ich weiterschreiben kann. ich hoffe, das kapi hat euch gefallen liebe grüße NikaEvelina Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)