Heal my Eyes... von abgemeldet (...'cause I've never seen the World around Me...) ================================================================================ Prolog: Do or Die ----------------- Ungeduldig klopfte Kisame mit dem Fuß auf den steinigen Boden und murrte missmutig vor sich hin. Was den anderen gehörig auf den Keks zu gehen schien. „Hör endlich auf damit, Fischfresse!“, kam es von Hidan. „Das ist ja unerträglich.“ „Leck mich am Arsch.“ „Nein danke, ich habe besseres zu tun.“ „Auf dein sinnloses Gequatschte hat übrigens auch niemand Lust, Hidan.“, sagte Deidara. „Schnauze, Blondie! Mädchen haben hier nichts zu sagen.“ Dafür erntete er einen tödlichen Blick von Konan, die gegenüber von Kisame an der Wand lehnte. Die einzige Frau in der Organisation Akatsuki musste sich ja angesprochen fühlen. Hidan ignorierte sie einfach und starrte jetzt wieder auf die Tür, so wie alle anderen auch. Die Tür zu Kisames und Itachis Zimmer. Itachi war, zusammen mit Kakuzu, der einzige, der nicht im Flur des Hauptquartiers stand. Pains gepierctes Gesicht war ernst, was ihn noch unheimlicher aussehen ließ als vorher. „Wie lange müssen wir denn noch warten?“, fragte Deidara gelangweilt. „Bis wir wissen, was Kakuzu zu sagen hat.“, antwortete Pain. „Hoffentlich geht es Itachi-san gut.“, quiekte Tobi leise und klang so, als würde er gleich anfangen zu heulen. „Mich interessiert es aber nicht die Bohne, was mit Uchiha los ist.“ „Anscheinend schon, denn sonst wärst du nicht hier.“, sagte Zetsu. Deidara murmelte irgendetwas Unverständliches und sah ziemlich beleidigt aus. Wie ein kleines Mädchen, was Hidan auch direkt bemerkte, worauf Deidara anfing sich mit ihm zu zoffen. Was Tobi dazu verleiten ließ die beiden Streitenden wieder versöhnen zu wollen, was gar nichts brachte, außer ganz viel „Tobi is a good boy!“'s. Kisame, Konan, Pain und Zetsu verdrehten synchron die Augen und versuchten die drei zu ignorieren, was reichlich schwer war. Das ging ungefähr fünf Minuten so weiter, bis ein Schrei aus dem Zimmer vor ihnen kam. „WENN IHR NICHT ENDLICH DIE KLAPPEN HALTET, BRING ICH EUCH ALLE UM UND VERSTEIGERE EURE EINGEWEIDE BEI EBAY!!!“ Kisame grinste. Kakuzu war anscheinend sehr schlecht drauf. Wenigstens hatte das die Wirkung, dass die drei Quasselstrippen endlich die Klappen hielten. Nur von Hidan kam ab und zu ein saftig gemurmelter Fluch, worin er seinen Partner beschimpfte. Die nächste Viertelstunde sagte keiner mehr was, jetzt wurde sogar Kisame ungeduldig. „Kann der Opa sich nicht mal beeilen?“, fluchte Deidara. Die Tür öffnete sich und Kakuzu kam raus. „Dein Organe versteigere ich als erstes, Deidara!“, zischte er. Deidara hob abwehrend die Hände, Pain trat nur vor. „Hast du was herausgefunden?“ Kakuzu ging erst nicht auf den Leader ein, sondern drehte sich zu Kisame um. „Was genau sagst du, ist passiert?“ Kisame zuckte mit den Schultern und wirkte sichtlich genervt, wahrscheinlich, weil er das schon sechs Mal erzählt hatte. Einmal dem Leader, dann Konan, dann hatten Hidan und Deidara ihn so lange genervt, bis er es den beiden erzählt hatte, dann Kakuzu, weil der der einzige von ihnen mit Medizinkenntnissen war und letztendlich auch noch einem heulenden Tobi. „Wir waren auf Mission und hatten sie gerade beendet. Wir waren auf dem Rückweg, wurden dann aber angegriffen. Es waren ungefähr sieben Kiri-Anbu's. Hat Spaß gemacht, die zu töten, so nebenbei bemerkt. Ich habe mich um meinen Teil gekümmert, Itachi um seinen. Gerade als ich mit meinen fertig war war Itachi auch fertig. Er drehte sich um und wollte mit mir weitergehen, als jedoch alle Leichen der Anbu's explodierten.“ „Die Dreckssäcke hatten Sprengladungen an ihren Körpern und ihr habt es nicht bemerkt?“, lachte Hidan. „Du hättest sie genauso wenig bemerkt.“ Kakuzu natürlich, Hidan zeigte ihm den Stinkefinger. „Das waren keine normalen Bomben.“, sagte Kisame. „Das waren irgendeine andere Art von Bomben. Itachi und ich sind da beide gleichzeitig raus. Wir schienen beide nichts abgekriegt zu haben, dachte ich jedenfalls. Itachi wurde auf dem Rückweg langsamer und blieb letztendlich sogar stehen. Er fasste sich an den Kopf und schien total neben sich zu stehen. Und als ich ihn gefragt habe, was los ist ist er einfach zusammengeklappt. Ende der Geschichte.“ Alle waren ruhig, bis Pain wieder vor trat. „Also, was hat er jetzt, Kakuzu?“ „Ich habe nicht die geringste Ahnung.“, gestand Kakuzu. „Was?!?“, zischte Deidara. „Ich stehe hier fast eine Stunde für nichts?“ „Halt die Klappe, Barbie.“, sagte Hidan. „Selber!“ „Haltet alle die Fressen!“, sagte Kakuzu und wandte sich an den Leader. „Ich kann ihm jedenfalls nicht helfen. Ich weiß nicht was er hat und ich bin auch kein Medic-Nin. Er wacht auch nicht auf. Ich würde professionelle Hilfe holen, wenn du ihn noch gebrauchen willst.“ „Moment mal!“, sagte Kisame. „Was soll das denn bitte heißen?“ Pain sah ihn kalt an. „Ganz einfach. Wenn er funktionsunfähig ist, wird er eliminiert. Einen unfähigen Ninja kann ich für unsere Organisation nicht gebrauchen!“ Kisame riss die Augen auf. Sie wollten Itachi umbringen, wenn er nicht wieder gesund wurde? Das konnte nicht deren Ernst sein! „Das könnt ihr nicht machen!“ „Ich kann und ich werde!“, zischte Pain. Kisame zischte wütend, aber er war anscheinend nicht der einzige, dem das nicht gefiel. Konan sah auch nicht sehr begeistert aus, sie schluckte und schien zu überlegen. Kisame wusste, dass sie die einzige war, die mit Itachi, abgesehen von ihm, einigermaßen gut auskam. Dann trat sie vor, sie hatte anscheinend einen Einfall. „Welches Dorf liegt uns im Moment am nächsten?“, fragte sie. „Konoha-Gakure.“ „Wohnt da nicht Tsunade?“ „Tolle Idee, Konan.“, kam es von Zetsu, ehe sich seine andere Seite meldete. „Willst du die Hokage, der fünften Generation entführen." Konan grinste leicht. „Nein, nicht sie. Aber soweit ich weiß, hat sie eine ausgebildete Schülerin.“ Darauf herrschte erst mal perplexe Stille, dann breitete sich ein fettes Grinsen auf Kisames Gesicht aus. „Konan, du bist ein Genie.“ „Die?!?“, schrie Deidara. „Das kannst du nicht machen! Die Kuh hat Sasori no Danna umgebracht!“ Kisame ignorierte ihn einfach und war schon in Richtung Ausgang. „Du hast drei Tage!“, rief ihm Pain hinterher. „Länger gebe ich dir nicht!“ Drei Tage, das war mehr als genug. Kisame schnappte sich sein Schwert Samehada und schon war er draußen. Er hatte drei Tage um einen Medic-Nin zu holen. Er wusste von wem Konan sprach, er hatte das rosahaarige Mädchen schon mal gesehen. Sie war bei allen bekannt, immerhin hatte sie einen von ihnen umgebracht. Das sie Medic-Nin war war auch klar, somit war sie das perfekte Ziel. Kisame lief los, zischte durch die Bäume so schnell er konnte. Hier ging es immerhin, um das Leben seines Partners. Schaffte er es würde Itachi wahrscheinlich weiterleben. Schaffte er es nicht müsste er sich in naher Zukunft einen neuen Partner suchen. Und darauf hatte er definitiv keinen Bock! Ich hoffe die Idee gefällt euch XD ich habe im moment noch zwei weitere ff's am laufen, aber ich werde mir mühe geben hieran weiter zu schreiben XD ich habe noch nie eine aka-story geschrieben, ich hoffe ich treffe die charas gut ^^° bleibt bitte dran und ich bin für meinungen mehr als offen, auch wenn sie schlecht sind ^^ viel spaß und bleibt weiter dran an "Heal my eyes..." liebe grüße NikaEvelina Kapitel 1: I wanna break out, I need a Way out ---------------------------------------------- Es regnete und das schon seit zwei Tagen. Sakura seufzte als sie aus dem Hauptgebäude von Konoha-Gakure trat und den Kopf vor dem Regen einzog. Schnell schlang sie den weißen Reiseumhang, den sie immer noch von ihrer letzten Mission trug, um ihren Körper. Sie bekam eine Gänsehaut als sie schon wieder fühlte, wie dünn sie geworden war. „So ein Mist!“, fluchte sie leise vor sich hin. Mit was anderen konnte sie sich ihren Zorn, ihren Schmerz und ihren Selbsthass keine Luft machen. Es war ihr und den anderen ja schon seltsam vorgekommen, dass sie immer weiter abnahm. Sakura hatte sich nichts dabei gedacht, sie hatte halt in letzter Zeit keinen richtigen Appetit gehabt. Aber niemand hätte gedacht, dass sie so schnell abnehmen würde. Vor einem Dreivierteljahr hatte sie noch einen athletischen Körper gehabt, man hatte deutlich schlanke Muskeln an ihren Armen, Beinen und Bauch gesehen. Fast war sie schon ein wenig zu durchtrainiert für eine Frau gewesen. Jetzt hatte sie, und sie hatte keinen blassen Schimmer warum, jedenfalls nicht bis eben, innerhalb von einem Vierteljahr wieder den Körper einer Dreizehnjährigen. Abgesehen von den Brüsten und den Kurven. Sie biss sich auf die Lippe als sie durch ein kleines Waldstück ging. Sie ging immer gerne durch den Wald, es tat ihr gut. Aber diesmal hatte sie keine Freude an dem wunderschönen Grün und auch nicht an dem natürlichen Geruch nach feuchter Erde, der durch den Regen entstanden war. Nein, jetzt fühlte sie sich einfach nur mies, verzweifelt und vor allem allein. „So ein verdammter MIST!!!“, schrie sie laut. Ihre chakrageladene Hand sauste auf einen Baumstamm zu, welcher durch die Wucht in zwei Hälften gespalten wurde. Wenigstens hatte sich ihre Kraft noch nicht verabschiedet, dachte sie grimmig und schaute auf ihre Hand. Ihr Gesicht zuckte als sie es wieder spürte. Den leichten aber stechender Schmerz in ihrer Brust. Das Atmen fiel ihr schwerer und die Luft fühlte sich auf einmal zu kalt an, viel zu schneidend. Schnell lehnte sie sich gegen einen Baum und versuchte sich zu beruhigen, normal zu atmen. Sie ließ das Gespräch mit Tsunade, ihrer Lehrmeisterin, noch mal Revue passieren, welches sie mit ihr kurz nach der Mission geführt hatte. *** Sakura starrte Tsunade ungläubig an, sie konnte ihren Ohren nicht trauen. „Das kann nicht ihr Ernst sein.“, flüsterte sie. „Meisterin, sagen sie mir, dass sie scherzen!“ Tsunade stand auf und gab ihr ihr T-Shirt zurück. Tsunade log nicht, das spürte Sakura sofort. Sonst würde Tsunade ihr in die Augen sehen, wenn sie mit ihr sprach. „Ich kann nichts daran ändern.“, sagte die Hokage leise. „Es tut mir Leid.“ Sakura starrte sie nur an, wie ein Gespenst, das gerade vor ihr gelandet war und ihr „Buh!“ ins Gesicht geschrien hätte. Die Hokage meinte es völlig ernst! Sakura hatte allerdings nicht erwartet, was sie fühlen würde, sie hatte ja immerhin schon eine Ahnung gehabt. Ihre plötzliche Kurzatmigkeit bei Missionen, das Stechen in der Brust, den Drang die ganze Zeit husten zu müssen. Sie hatte nur das bestätigt bekommen, was sie befürchtet hatte. Wer weiß, ob sie sich seelisch schon darauf vorbereitet hatte, jedenfalls war ihre Stimme ruhig als sie sprach. „Ich verstehe. Ich danke ihnen, Meisterin.“ Tsunade hob den Kopf und sah sie ernst an. Sakura nickte ihr zu und zog sich ihr T-Shirt wieder an. „Willst du es Naruto sagen?“, fragte Tsunade. „Ich habe Zeit. Noch nicht.“ Tsunade nickte. Dann ging sie zu ihrem Regal, welches an der Wand hing. Sie kramte ein bisschen herum und zog letztendlich etwas raus, eine Dose mit Pillen. Sie warf sie Sakura zu, die sie gekonnt auffing. Sakura runzelte die Stirn und sah ihre Meisterin fragend an. „Die brauche ich nicht.“ „Nimm sie, wenn es zu schlimm wird.“ „Ich werde schon nicht in den nächsten zehn Minuten sterben.“ Sakura grinste. Der Anflug von Galgenhumor brachte nicht sehr viel, Tsunades Blick wurde böse. Sakuras Grinsen verschwand und sie steckte seufzend die Pillen ein. Wer weiß, vielleicht würde sie sie gar nicht brauchen. „Ich melde mich morgen zur nächsten Mission wieder.“, sagte sie schlicht. „Tue das.“, kam es nur zurück. Damit verließ Sakura das Zimmer, den intensiven Blick ihrer Meisterin immer noch hinter sich spürend. *** „Warum passiert mir eigentlich immer nur so eine Scheiße?“, fragte sie in den Himmel und ging weiter, der Schmerz in ihrer Brust hatte nachgelassen. Ihre Schuhe waren mittlerweile durchweicht, aber da hatte sie wenig Aufmerksamkeit für. Sie kaute die ganze Zeit auf ihrer Unterlippe und dachte nach. Ja, das war das einzige, was sie gerade tat: Denken, und zwar wahnsinnig viel! Wie würde Naruto reagieren? Was würden ihre Freunde sagen? Was sollte sie jetzt tun? Sollte sie sich jemanden anvertrauen? All diese Fragen schwirrten ihr gleichzeitig im Kopf herum, er drohte zu platzen. Sie zischte wütend und schlug wieder nach einem Baum, der dadurch entwurzelt wurde. Irgendwie musste sie ihrem Ärger ja Luft machen. „Das ist echt ein beschissener Tag!“, seufzte sie. Erst war wegen ihr beinahe die Mission gescheitert, dann musste sie zum Arzt, der hatte schlechte Neuigkeiten für sie und jetzt war sie stinksauer. Konnte es noch schlimmer werden? „Hey, Sakura-chan!“ Sakura schloss die Augen und seufzte innerlich laut auf. So was nannte man dann wohl Ironie. Sie drehte sich um und sah einen fröhlichen Naruto auf sich zu kommen. Unweigerlich musste sie lächeln, wie immer, wenn sie ihren energiegeladenen und fröhlichen Kameraden sah. Naruto grinste zu ihr runter. „Und, warst du bei Oma Tsunade?“ „Ja.“, sagte Sakura schlicht. Natürlich gab Naruto sich nicht damit zufrieden, sondern hackte weiter nach. „Und?“ Sakura seufzte genervt, so wie sie es immer tat, wenn er aufdringlich war. Im Innern überlegte sie fieberhaft. Sie konnte es ihm nicht sagen. Lüg! „Sie hat mich untersucht und mir gesagt, dass ich eine Lungenentzündung habe.“, sagte Sakura. „Daher habe ich die Kurzatmigkeit und die Schmerzen in der Brust. Nichts Ernstes.“ Narutos Augen wurden groß. „Eine Lungenentzündung?“, fragte er betrübt. „Tja, das liegt dann wohl daran, dass du dünner geworden bist.“ Sakura zuckte leicht zusammen, was Naruto aber nicht merkte. Er grinste jetzt wieder. „Na, dann wünsche ich dir gute Besserung. Kommst du morgen trotzdem mit auf Mission?“ „Ja, Tsunade hat mir ein Medikament gegeben, damit ich weitermachen kann.“ „Dann ist ja gut. Willst du mit Ramen essen gehen?“ Sakura lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Aber frag mal Hinata.“ Naruto wurde rot und fühlte sich offensichtlich ertappt. Sakura hatte keinesfalls nicht gemerkt, dass Naruto eine Schwäche für die Schwazhaarige Hyuuga entwickelt hatte. „Meinst du, das würde sie machen?“ „Sicher doch. Und jetzt geh sie fragen.“ Sakura lächelte ihn an, Naruto grinste zurück, winkte noch einmal und schon war er weg. Mit ihm musste man manchmal umgehen wie mit einem kleinen Kind, dachte sie schmunzelnd und ging weiter. Zum Glück hatte Naruto nicht die umgestürzten Bäume bemerkt. Der Regen wurde stärker und nahm ihr langsam die Sicht, Nebel kam auch noch auf. Verdammt, konnte es nicht mal aufhören zu schütten? So sah Sakura auch nicht den Stein kommen, der mitten auf dem Gehweg lag. Ihr Schuh blieb hängen, sie strauchelte, konnte wegen dem Schlamm nicht das Gleichgewicht halten und stürzte mitten in den Matsch. Und das war der Moment in dem Sakura endgültig der Kragen platze. „VERDAMMTE SCHEIßE NOCHMAL!!!“, schrie laut und haute mit der Faust auf den Boden ein. Der Matsch drang in ihre Kleidung und sie konnte Schlamm von ihren Haaren tropfen sehen. Augenblicklich wurde ihr kalt, sie bibberte. Dann war da wieder der Schmerz und sie hustete los. Es tat weh, wie bei einer fiesen Erkältung. Nur das sie nichts aushustete, es war einfach nur ein trockenes Husten, welches unheimlich im Hals weht tat. Wieder schlug sie mit der Faust auf den Boden ein, Tränen traten ihr aus Schmerz in die Augen. „Warum?“, fragte sie laut. „Warum passiert das immer nur mir?“ Sie rappelte sich auf und wischte sich den Matsch aus dem Gesicht, sodass sie wieder klar sehen konnte. Und das war der Moment in dem sie total zur Salzsäule erstarrte und sich nicht mehr rühren konnte vor Schreck. Vor ihr, genau neben einem Baum, stand er. Groß war er, ziemlich groß für einen Mann. Er hatte blaue Haut, ziemlich gruselige Augen und er hielt ein riesiges Schwert, welches in Bandagen gehüllt war, in der rechte Hand. Aber das war es noch nicht mal richtig was sie erschreckte. Nein, es war sein Mantel. Ein schwarzer Mantel mit roten Wolken bestickt. Akatsuki!, schoss es ihr durch den Kopf. Kisame runzelte die Stirn als er die Kleine fluchend im Matsch sah. Das rosane Haar war schmutzig und voller Schlamm, ihre Kleidung, welche vorher schon nicht die sauberste gewesen war, war nun ruiniert. Und das alle nur, weil sie einen Stein nicht gesehen hatte. Als er hinter dem Baum hervortrat registrierte sie ihn sofort und erstarrte vollkommen. Ihre grünen Augen wurde riesengroß, ehe sie sie zusammen kniff. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie schreiend weglaufen würde oder irgendetwas anderes in der Art tun würde. Die meisten reagierten jedenfalls so, wenn sie ihn sahen. Aber dieses Mädchen schaute ihn erst mal nur an, mehr als nur verabscheuungswürdig. Und den Satz den sie dann vom Stapel ließ hatte er auch nicht wirklich erwartet. „Mein Tag kann echt nicht beschissener werden.“ Kisame konnte nicht anders als zu grinsen. Er trat vor, er musste einfach aussprechen was er gerade dachte. „Du bist also das Mädchen, welches einen von uns umgebracht hat.“ Sie stand langsam auf und er erhaschte einen Blick auf ihren dünnen, mädchenhaften Körper und verbannt ihn mit seinem gerade erlangten ersten Eindruck von ihr. Er fing schallend an zu lachen. „Sasori muss echt eine Lusche gewesen sein!“ Ehe er allerdings noch weiter lachen konnte, holte sie aus und ließ ihre Faust auf den Boden sausen. Die Erde bebte und bekam gewaltige Risse. Kisame riss die Augen auf und rettete sich auf einen Baum. Grüne Augen fixierten ihn wütend. „Du sagst mir lieber schnell einen guten Grund warum du hier bist. Sonst mach ich Fischstäbchen aus dir!“ Kisame runzelte die Stirn und grinste wieder. Okay, vielleicht hatte die Kleine ja was auf dem Kasten, aber gegen ihn hatte sie keine Chance. Naja, auf die sanfte Art konnte er es auch mal versuchen. „Okay.“, begann Kisame. „Einer von uns ist krank und er geht drauf, wenn du ihm nicht hilfst. Wir wollen, dass du ihn heilst. Punkt.“ Sie glotze ihn an als wäre er ein rosa Schwein mit Flügeln. Konnte er ihr nicht verübeln, er würde sich auch verarscht vorkommen. Er zuckte mit den Schultern. „Was sagst du?“, meinte er gelassen. Sie starrte ihn immer noch perplex an und brauchte anscheinend eine Weile um sich zu fangen. Als sie das getan hatte wurde ihr Blick allerdings mehr als wütend. „Willst du mich verarschen?!?“ „Nö.“ „Dann kannst du dir die Antwort bereits denken!“, zischte sie und ging in Angriffsposition. „Das kannst du dir in deinen fischigen Arsch schieben!“ Eine Frau und eine Fresse wie ein Kerl, dachte er amüsant. Er zuckte wieder mit den Schultern. „Gut, dann eben auf die harte Tour.“ Er rammte Samehada in den Boden, er würde es nicht brauchen. Die Kleine war zwar stark, das hatte er gesehen. Aber sie war offensichtlich auch nicht im Vollbestand ihrer Kräfte. Das musste er ausnutzen. Ehe sie reagieren konnte, machte er einen Satz und war hinter ihr. Er wollte ihr eigentlich einen gekonnten Handkantenschlag verpassen, aber sie sah ihn kommen und wich mit einem Salto aus. Er ließ sie nicht mal auf dem Boden aufkommen, da machte er Fingerzeichen und konzentrierte ein wenig Chakra. „Jutsu des Wassergefängnisses!“ Eine Wasserkugel schoss aus seinem Mund und hüllte sie komplett ein. Das Mädchen sah ziemlich erschrocken aus und wollte nach Luft schnappen, sie schluckte nur Wasser. Für einen Moment sah es so aus als würde sie bereits nach drei Sekunden das Zeitliche segnen. Dann blitze etwas in ihren Augen auf, sie sammelte Chakra in ihrer Hand und ließ es in einer gewaltigen Druckwelle los. Die Wasserkugel platze, Kisame wurde zurückgeschleudert. Er selbst war durch den Regen und das Wasser klitschnass, aber das machte ihm nichts aus. Er grinste. Die Kleine hatte Power. Doch das wurde leicht in Zweifel gezogen als sie immer noch auf dem Boden lag und heftig hustete. Kisame schnaubte und trat näher an sie heran, sie schien ihn kaum zu bemerken. Offensichtlich war sie irgendwie erkältet oder so, denn sie hustete immer noch. Kisame grinste. „Tja, war nett mit dir zu spielen.“ Er holte aus und verpasste ihr einen gezielten Schlag in den Nacken. Sie fiel in den Matsch wie eine kaputte Marionette. Kisame kicherte kurz, ehe er in den Wald ging und sein Schwert holte. Kaum war er wieder auf dem Weg neben dem Mädchen holte er ein Seil aus seiner Tasche und bindete ihre Hände zusammen. Danach warf er sie sich über die Schulter und machte sich im Eiltempo zurück in Richtung HQ. Wer wusste schon, wie es Itachi inzwischen ging. Es war nicht so, dass er sich Sorgen um seinen Partner machte, er hatte nur definitiv keinen Bock auf einen neuen. Deidara und Tobi waren ja der beste Beweis. Außerdem war Itachi zusammen mit Pain und Konan noch einer der normalsten Gestalten in diesem kranken Verein. Man konnte Itachi nicht als einen angenehmen Zeitgenossen bezeichnen, aber er war immerhin eine ruhige Person und somit erträglich. Mal von der eiskalten Ausstrahlung abgesehen. Ja, dachte Kisame. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er definitiv nichts dagegen, dass Itachi noch ein wenig weiterlebte dürfte. Vielleicht hatte Zetsu ja Neuigkeiten. Sakura wachte davon auf, dass ihr Kopf unheimlich weh tat. Außerdem lag sie auf einer ziemlich harten Oberfläche, welche sich als feuchter Stein herausstellte. Langsam öffnete sie die Augen und blickte in ein Feuer. Langsam richtete sie sich auf und sah verwirrt in die Flamme. Wo war sie? Was war geschehen? Schlagartig fiel ihr alles wieder ein und sie sah sich blitzschnell um. Von ihrem Entführer, dem Fischmenschen namens Kisame, konnte sie nirgends sehen. Das einzige, was davon zeugte, das der Kerl da gewesen war, war die Tatsache, dass ihr Schädel brummte und ihre Hände zusammengebunden waren. Ihre Füße jedoch nicht. Sie schaffte es mit einiger Mühe aufzustehen und nicht ins Feuer zu fallen. Offensichtlich war sie hier in einer Höhle, von dem Eingang her sah sie Sonnenschein. Es hatte aufgehört zu regnen, aber sie hatte immer noch ihre kalten und feuchten Klamotten an. Na klasse, der Tag war mehr als nur beschissen! Sie schlich leise zum Ausgang und blieb kurz davor sofort stehen. Sie hörte Stimme und konnte nicht anders als zu lauschen. „Es ist dir gelungen?“ Die Stimme klang rau und gruslig, sie jagte Sakura unweigerlich einen Schauer über den Rücken. Dann meldete sich eine weiter Stimme, heller aber trotzdem unheimlich. „Du hast das Mädchen doch, oder?“ „Klar hab ich sie. War einfach sie zu holen.“ Sakura biss sich vor Wut auf die Unterlippe. Der Pseudofisch hielt sie ganz offensichtlich für schwach. Wenn der wüsste... „Sie wird nicht freiwillig bei uns bleiben.“, sagte die dunkle Stimme. „Keine Sorgen, wir haben das ideale Druckmittel!“, lachte Kisame. Sakura durchlief es kalt und sie musste schlucken. Noch bevor die helle Stimme sie meldete wusste sie was Kisame gemeint hatte. „Der Jinchuriki.“ „Genau. Er ist ihr bester Freund. Sie wird uns gehorchen müssen, wenn sie nicht will, dass wir ihn eher töten als das wir es schon planen.“ Sakura durchlief es heiß und kalt und sie dachte an Naruto. Wie er lachte, wie er grinste, wie er sie fast immer glücklich damit machte. Nein, sie würden ihn nicht bekommen, niemals, selbst wenn das heißen sollte Akatsuki zu helfen. Der nächste Satz ließ sie das allerdings alles wieder vergessen, denn damit hätte sie gar nicht gerechnet. „Hast du mittlerweile was Neues über Itachi oder soll ich die Göre noch schneller zu ihm bringen, damit sie ihn wieder hinbiegt?“ „WAS?!?“, schrie sie aufgebracht auf. Kisame zuckte zusammen und drehte sich zu ihr um, offensichtlich leicht überrascht, ehe er wieder anfing zu grinsen. „Tag auch, Prinzessin.“ Sakura konnte nicht anders, sie ging auf ihn los und wollte ihn selbst mit gefesselten Händen schlagen. Aber in dem Moment zog er an dem Seilende, welches er in der Hand hatte und bis zur Hölle gereicht hatte. Innerhalb einer Sekunde war es komplett in seiner Hand und er zog kräftig daran, sodass sie stürzte. „So geht das aber nicht, Kleine!“, tadelte sie Kisame. „Mädchen müssen sich zu benehmen wissen!“ „Du kannst mich mal!“, schrie sie ihn an. „Ich werde Uchiha Itachi nicht helfen!“ Der Kerl hatte Sasuke ganze Familie umgebracht, ihn zu das gemacht was er jetzt war. Und sie sollte ihm das Leben retten?!? Das konnte sich Kisame in seine Kiemen schieben. Das sagte auch offensichtlich ihr Gesicht, denn er seufzte genervt. „Da du unseren letzten Teil des Gesprächs mit angehört hast, würde ich sagen, dass du weißt was passiert, wenn du uns nicht hilfst.“ Sofort erstarrte Sakura wieder zu Salzsäule und sah ihn geschockt an. Sie hatte keine Zweifel daran, dass der Kerl und die anderen aus dieser Truppe Naruto eiskalt umbringen würden. Ein helles Kichern ertönte und sie wandte den Blick zu...einer Pflanze?!? Der Kerl, der vor Kisame stand, hatte ebenfalls den traditionellen Mantel an. Eine Gesichtshälfte war weiß, die andere schwarz und um seinen Kopf wuchs irgendetwas was aussah wie eine Venusfliegenfalle, nur in überdimensionaler Größe. Was war der Kerl? Der würdigte sie allerdings nur eines kurzen Blickes, ehe er sich zu Kisame um wandte. „Ich muss wieder zurück und dem Leader sagen, dass du morgen da sein wirst.“ Kisame nickte und grinste Sakura an, die nur schlucken konnte. Sie hatte sich geirrt, der Tag war gerade der beschissenste in ihrem Leben geworden! Der Pflanzenkerl verwuchs gerade mit dem Boden, als er sich noch mal halb zu Kisame umdrehte. „Ach, und ich würde mich ein wenig beeilen.“ „Wieso?“, fragte Kisame. Die nächsten Worte ließen Sakura vor Verzweiflung fast los heulen. „Ich hatte fast vergessen zu erwähnen, dass dein Partner aufgewacht ist. Nur ist er aus irgendeinem Grund völlig außer sich und zerlegt gerade das Hauptquartier in seine Einzelteile!“ XDDDDDDD bevor ihr euch fragt warum itachi uchiha, der itachi das hq in seine einzelteile zerlegt: der grund wir im nächsten kapi geklärt. ansonsten hoffe ich, dass es euch gefallen hat. wenn ihr euch fragen solltet, was mit sakura los ist, kann nich euch nur sagen, dass ihr warten müsst XDDDDD liebe grüße NikaEvelina Kapitel 2: You're in a Place for Fear ------------------------------------- „Kannst du nicht ein wenig schneller hinter mir her laufen?“, fragte Kisame ungehalten. „Dein Tempo ist ja zum einschlafen.“ „Vielleicht liegt das daran, dass ich verbundene Hände habe und dass du das Seilende der Fesseln du in der Hand hältst. Falls du es noch nicht gemerkt hast: Du hast drei mal so fest gezogen, dass ich im Matsch gelandet bin und ich mir beinahe die Kniescheiben zertrümmert habe, du dämlicher Goldfisch!“, fauchte Sakura zurück. Kisame schnaubte nur und zog wieder provozierend an dem Seil, worauf Sakura einen ungewollten Satz nach vorne machte. Sie fauchte wütend, Kisame ignorierte sie einfach, während sie weiter durch die Bäume sprangen. Sie standen unter Zeitdruck, dass hatte sie seit dem Gespräch mit der komischen Pflanze schon mitbekommen. Aber deswegen musste der Kerl sie nicht gleich durch den Matsch ziehen! Eigentlich hätte sie ja kein Problem damit mit seinem Tempo Schritt zu halten, aber sie war müde, sie war durch den Matsch völlig durchnässt, ihr war schweinekalt und ihre Knie taten weh, ganz zu schweigen von ihren Handgelenken. Das Wort „Sanftmut“ hatten diese Kerle wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben gehört, dachte sie sarkastisch. Überhaupt hatte Sakura jedes Zeitgefühl verloren, seit sie entführt worden war. Mindestens einen Tag waren sie jetzt schon unterwegs, eine Nacht waren sie durchgelaufen. Die einzige Pause, die sie gemacht hatten, waren fünf Minuten gewesen in der Kisame ihr wenigstens mal eine Wasserflasche gereicht hatte. Alles in allem hatte sie gestrichen die Nase voll. „Sind wir bald da?“ „Quengler.“, murmelte Kisame. „Kannst du mir auch eine vernünftige Antwort geben?“ „Eine halbe Stunde. Und jetzt halt die Klappe!“ Sakura streckte ihm hinter dem Rücken die Zunge raus, konnte aber nicht anders als einmal kurz aufzuseufzen. Wenigstens war bald dieses endlose Gezerre vorbei. Sie rechnete eigentlich nicht damit, dass Kisame mit ihr reden würde, aber zu ihrer Verwunderung tat er es doch. „Weißt du, eines ist ziemlich seltsam am Verhalten von Itachi.“ „Stimmt, er ist ein Clan-Killer, aber ansonsten ist mit ihm sicher alles in Ordnung.“, schnaubte Sakura. Kisame ging nicht darauf ein. „Itachi würde nie ausflippen. Das tut er nie.“ Kisame drehte sich leicht zu ihr um und grinste jetzt gehässig. „Von daher tust du mir ziemlich Leid, wenn stimmen sollte, dass Itachi Amok läuft.“ Darauf konnte Sakura nur schlucken. Vor ihren Augen tauchte ein Bild auf, wo sie die Gestalt eines Hasen hatte und Itachi die eines Fuchses. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie das überleben würde, lag bei Null. Tolle Aussichten. Sie räusperte sich einmal. „Wenn er mich angreifen sollte, müsstest du dich aber zwischen uns stellen.“ „Wieso sollte ich das tun?“, fragte Kisame missgelaunt. „Weil ich hier die Medic-Nin bin. Sollte er mich töten, steht ihr wieder auf dem Trockenen und habt ihm am Hals.“ Jetzt konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen und sie sah, wie Kisame kurz zögerte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er ein Fauchen von sich gab. „Da hast du wohl recht.“ Sakura spürte ein kurzes Triumphgefühl in sich, bevor Kisame wieder an dem Seil zog und sie fast in der nächsten Pfütze gelandet wäre. Sie murrte nur leise und hielt den Mund. Sie hatte keinen Bock, dass der Fisch seine Meinung vielleicht noch mal ändern könnte, also hielt sie lieber die Klappe. Nur ein mal hielt sie sie noch auf, weil sie wieder einen Hustenanfall bekam. Kisame war gezwungen anzuhalten, bis sie wieder Luft bekam. Sakura schluckte ein paar Mal, ihr wunder Hals schmerzte ziemlich. Kisame musterte sie prüfend. „Ich frage lieber nicht nach, was du hast.“, sagte er nur. „Ich will es gar nicht wissen, sonst habe ich das nächste Problem am Hals.“ Sakura sagte nichts, sondern ging einfach weiter. Kisame sah ihr verwundert hinterher, überrascht, dass sie ihn nicht angiftete. Er wollte wirklich nicht wissen was sie Kleine hatte, aber selbst er sah, dass sie nicht völlig fit war. Auch sagte sie kein Wort mehr, bis sie endlich das Hauptquartier erreicht hatten. Sie standen vor einer riesigen Felswand, genau wie bei der alten Höhle, waren Bannkarten am Felsen angebracht, Sakura kannte das von damals. Sie beobachtete wie Kisame ein paar Fingerzeichen machte und die Wand sich mit einem lauten Rumpeln in zwei Hälften teilte, sodass ein Durchgang frei wurde. Sakura schluckte und trottete hinter Kisame her, folgte ihm durch den langen Gang, der nur von Fackeln erhellt wurde. Der Durchgang schloss sich wieder mit einem Rumpeln und Sakura warf einen letzten Blick auf das Sonnenlicht. „Willkommen in unserer bescheidenen Hütte.“, meinte Kisame kichernd, als sie am Ende des Durchgangs ankamen. Sakura riss die Augen und Mund auf als sie die Einrichtung sah. „Be-Bescheiden?!?“ Erstens war das hier keine Hütte, sondern mindestens eine Art steinerne Villa im Innern eines Bergs. Zweitens war das hier alles andere als bescheiden. Sie befanden sich ganz offensichtlich im Wohnzimmer oder so, denn der Raum war riesig. Ein paar große schwarze Sofas standen da in der Mitte war ein enormer Glastisch. Weiter rechts war eine riesige Tafel, die wahrscheinlich als Versammlungsort diente. Ganz ganz hinten sah man die Ansätze einer Küche, die wahrscheinlich noch weiter führte, so weit konnte Sakura nicht sehen. Und ganz links war ein weiterer Durchgang. „Endlich wieder da, Kisame?“ Sakura zuckte zusammen und registrierte erst jetzt die Personen im Raum. Drei saßen auf den Sofas, zwei kamen gerade aus der Küche. Alle musterten sie scharf und Sakura kam sich vor wie ein Braten auf dem Esstisch. Sie musterte alle genauer. Einer der auf dem Sofa gesessen hatte, war ziemlich groß und er hatte das Gesicht fast komplett verhüllt. Dann war da die Pflanze von neulich, die auch am Sofa gewesen war. Die dritte Person auf dem Sofa, die einige Akten durchwühlt hatte, hatte orange Haare und jede Menge Piercings im Gesicht, was ihn ziemlich gruselig aussehen ließ. Zu ihm gesellte sich, zu Sakura Verwunderung, eine Frau mit blauen Haaren, ebenfalls ein Piercing im Gesicht. Partnerlook, dachte Sakura leicht schmunzelnd. Doch dann schoss etwas schwarzes schnelles auf sie zu und ehe sie es sich versah hing etwas an ihrem Hals und schmiss sie um. „Oh, ist sie das Mädchen, dass Itachi-sama wieder gesund machen wird, Pain-sama?“, quiekte eine laute Stimme in ihr Ohr. „Ja, das ist sie wohl.“, sagte der Orangehaarige mit dunkler Stimme. Sofort fing das schwarze Ding an sie durchzuknuddeln. „Oh, bitte, machen sie Itachi-sama wieder gesund. Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte...“ „Tobi, halt deine Schnauze!“, zischte der Kerl mit dem vermummten Gesicht und augenblicklich war das Quietscheding mit Namen Tobi still. Sakura hatte sich die ganze Zeit nicht geregt, sondern starrte mit offenem Mund an die Decke. Was war hier bitte los? „Klasse, Tobi, du hast ihr den Schock ihres Lebens verpasst.“, stöhnte Kisame und zog sie grob wieder auf die Füße. Sakura erwachte aus ihrer Starre und erwiderte jetzt fast trotzig den Blick des Leaders. Sie merkte nur am Rande, wie Kisame ihr die Fesseln durch schnitt. Gruselige graue spiralförmige Augen bohrten sich in ihre. „Du bist also Sakura Haruno.“ Seine Stimme war dunkel und bedrohlich, Sakura bekam eine Gänsehaut. Sie schaffte es zu nicken. Er musterte sie von Kopf bis Fuß und sah dann Kisame an. „Hast du sie durch den Dreck gezogen oder warum sieht sie so aus?“ „Sie ist ein paar Mal ausgerutscht.“, meinte Kisame nur. Das brachte Sakura dazu wütend zu schnauben und sich zu ihm umzudrehen. „Ich bin nicht ausgerutscht, du hast gezerrt und mich in den Matsch fallen lassen, Fischfresse!“ Sie brauchte ungefähr zwei Sekunden um zu schnallen, dass sie einen Akatsuki vor anderen Akatsukis beleidigt hatte. Kisame seufzte nur genervt und drehte sie wieder zu den anderen herum. „Da du ja schon auf dem neuesten Stand unseres Vokabulars zu sein scheinst, stelle ich dich mal vor. Das ist Pain oder auch Leader-sama.“ Er zeigte auf den Orangehaarigen. „Die Frau neben ihm ist seine...Gefährtin Konan.“, sagte Kisame schnell als Pain ihn scharf ansah. Anscheinend hörte Orange nicht gerne, wenn man ihn und Blaubeere als Paar bezeichnete, dachte Sakura und schmunzelte. „Der Typ mit dem Mumiengesicht ist Kakuzu. Lass bloß die Finger von seinem Geld!“ Sakura sah zu, wie Kakuzu desinteressiert ein paar Scheine am Sofa durch zählte und sich nicht weiter für sie zu interessieren schien. „Das nervige Kerlchen, dass dich angesprungen hat, ist unsere Nervensäge Tobi. Er ist Sasoris Ersatz. Wenn er dir also auf die Nerven gehen sollte oder uns, kannst du damit rechnen, dass alle ziemlich stinkig auf dich werden, denn du bist in gewissermaßen Schuld, dass er bei uns ist.“ Sakura musterte den Typen. Er hatte eine orange Maske im Gesicht und winkte ihr fröhlich zu. Sakura wandte sich schnell ab. „Zetsu kennst du ja bereits.“, sagte Kisame zum Schluss und deutete auf die Pflanze. „Komm ihm nicht zu nahe, wenn er Hunger hat.“ Sakura wollte gerade fragen, was das bedeutete als Kisame sie unterbrach. „Und wo sind unsere beiden Streithähne?“, fragte er Konan. „Die sind gerade bei Itachi, um...“ KNALL Sakura zuckte heftig zusammen als ein lauter Krach ertönte und auf einmal aus dem Durchgang Rauch kam. Gerade als sie sich fragte, was los war, hörten alle jemanden herum schreien. „ES REICHT!!! ICH HAB DIE SCHNAUZE GESTRICHEN VOLL!!!“ Im selben Moment schossen zwei Gestalten aus dem Durchgang, beide noch in Rauch gehüllt. Einen erkannte Sakura sofort, er hatte lange blonde Haare und sah fast so aus wie ein Mädchen. „Wenn man vom Teufel spricht...“, murmelte Kisame. „Deidara kennst du ja bereits. Der andere ist Hidan.“ Erst jetzt wurde Sakura auf den anderen Mann aufmerksam und fragte sich gleich, warum sie ihn nicht eher bemerkt hatte. Sein Flüche halten im ganzen Raum wieder. Er hatte kurzes silbernes Haar, welches nach hinten gekämmt war. Als er Kisame hörte, sah sie, wie violette Augen sie fixierten, auch Deidara musterte sie jetzt scharf. „Ist das die Schnecke, die du anschaffen solltest, Fischi?“ Mit dem verstehe ich mich sofort super, dachte Sakura sarkastisch. Doch auf Hidan achtete sie nicht wirklich, mehr auf die Blondine, die jetzt auf sie zu kam und sie gegen die nächste Wand schubste. „Du!“, fauchte Deidara. „Du bist Schuld, dass ich diese orange Quietschente an der Backe habe!“ „Gern geschehen.“ Deidara sah so aus, als wäre er kurz davor sie in die Luft zu sprengen. Super, jetzt hatte sie schon zwei Kerle in diesem Verein, die sie nicht ausstehen konnten. Fing echt toll an. Doch bevor Deidara Gelegenheit hatte, sie zu Brathähnchen zu machen, zog Konan ihn von ihr weg. „Ganz ruhig, Blondie. Wir brauchen sie noch für einen gewissen Jemand.“ Jetzt war es anscheinend doch zu viel für den Blonden, denn er ging wortwörtlich in die Luft. Irgendwo in der Nähe des Durchgangs schien was zu explodieren. „WISST IHR EIGENTLICH WIE SCHEIßEGAL MIR DAS IST?!? DER UCHIHA KANN MICH MAL KREUZWEISE UND DIESE TUSSI SCHICKE ICH PERSÖNLICH IN DIE HÖLLE!!!“ Sakura hatte lustigerweise nicht den geringsten Schiss vor ihm und konnte sich daher eine kleine Bemerkung nicht verkneifen. „Vorsicht, Barbie. Du musst auf deinen Blutdruck achten.“ Das war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Deidara wollte sich mit einem Schrei auf sie stürzen, wurde aber rechtzeitig von Hidan aufgehalten, der sich trotz seinem Ärger ins Fäustchen lachte. „Die Kleine ist gut.“ Sakura zuckte nur mit der Augenbraue und jetzt fiel ihr etwas an Hidan und Deidara auf. Sie hatten beide angesenkte Haarspitzen, so als wären sie Feuer zu Nahe gekommen. Sofort wurde sie wieder ernst und sah Kisame an, der es auch bemerkt hatte, allerdings darüber grinste. „Was habt ihr mit Itachi gemacht, dass er euch Feuer unter dem Hintern macht?“ „Gar nichts.“, sagte Hidan. „Das ist ja gerade der Scheiß. Das Arschloch geht einfach auf jeden los, der auch nur im Türrahmen steht.“ Jetzt blinzelte Kisame verwirrt. „Wollt ihr mich auf den Arm nehmen?“ „Sie dir mal den Flur an, dann wirst du sehen, dass der Kerl komplett durchgeknallt ist!“, meinte Kakuzu und knurrte wie ein Wolf. „Den Schaden bezahlt er aus eigener Kasse.“ Kisame runzelte die Stirn und ging in den Durchgang, Sakura musste ihm wohl oder über folgen. Kaum waren sie im Flur stieß Kisame einen leisen Pfiff aus. „Alle Achtung, er ist wirklich stinkig.“ Oh ja, dachte Sakura. Sie glaubte, dass die Wände vorher mal rot oder braun gewesen waren. Jetzt waren sie vor Ruß schwarz verfärbt, an ein paar Stellen bröckelte die Wand ab. Hier sah es aus, wie nach einem Brand. Kisame drehte sich wieder zu den anderen um. „Erwartet ihr jetzt von mir, dass ich mit ihm rede, oder was?“ „Du bist sein Partner.“, sagte Pain. „Bring du das in Ordnung. Er hat nicht mal auf Konan gehört.“ Sakura warf einen Blick auf die blauhaarige Frau, die jetzt eine leise Spur besorgt aussah. Entweder war sie mit Itachi ansatzweise befreundet oder sie sorgte sich um Kisame, wobei sie letzteres nicht glaubte. Kisame zuckte mit den Schultern. „Kann ja nicht so schlimm werden.“, murmelte er und zog Sakura am Ärmel mit sich. Sie hatte nicht den geringsten Bock mit dem Fisch zu einem Verrückten zu laufen, aber hatte sie eine Wahl? Mal überlegen, sie war von neun S-Rang-Nukenins umgeben und sie konnte nicht raus. Ja, sie hatte keine Wahl. „Die Tür hat er auch zerschrottet.“, meinte Kisame auf einmal. Sakura schaute nach vorne. Jetzt sah sie mehrere Türen, die wohl zu den Zimmer der anderen gehörten. Das letzte rechts hatte aber keine Tür mehr, die lag verkohlt auf dem Flur. Sakura schluckte. Kisame wurde langsamer und langsam näherten sie sich dem Zimmer. „Ab die Post.“, sagte Kisame neugierig, Sakura schüttelte nur den Kopf. Dann traten sie in das Zimmer. Das Zimmer war schwarz und sah ungefähr so aus wie der Flur, nur zehn mal schlimmer. Nur die rechte und linke Ecke waren heil geblieben und da standen zwei Betten. Aber ehrlich gesagt achtete Sakura nicht auf die Einrichtung, sondern auf den Kerl, der in dieser Einrichtung stand. Sie hatte Itachi Uchiha nur einmal in ihrem Leben gesehen, bei der Mission „Rettet den Kazekage“ und da war er nicht der echte gewesen. Aber der hier, der war mehr als nur echt...und er machte Sakura eine Scheißangst! Er stand in der Mitte des Raums, er zeigte ihnen den Rücken. Er stand ein wenig gekrümmt da, seine Hände waren zu Fäusten geballt, außerdem zitterte er am ganzen Leib. Seine schwarzen Klamotten, die Hose, das Netz-T-Shirt, hingen nur noch in Fetzen an seinem Körper und Sakura hatte das wage Gefühl, dass er sie selbst in seinem Wahn zerrissen hatte. Die bleiche Haut wirkte krank und durchsichtig. Das letzte Mal hatte er seine langen schwarzen Haare zu einem Zopf zusammengehalten. Jetzt fielen sie frei über seine Schultern. Blut tropfte von seinen Handflächen auf den Boden und Sakura sah, dass er seine Fingernägel so stark in seine Handflächen gegraben hatte, dass sie bluteten. Alles in allem wirkte er ziemlich verrückt. In dem Moment meldete sich Kisame. „Hey Partner!“ Itachi wirbelte herum, jetzt sah Sakura ihm endlich ins Gesicht und ihr klappte der Mund auf, selbst Kisame zuckte neben ihr für eine Millisekunde zusammen. Das schon bleiche Gesicht war schneeweiß und nass vor Schweiß, seine Haare klebten ihm im Gesicht, den Mund hatte er zu einem Zähnefletschen leicht verzogen. Aber das war nicht das was Sakura erschreckte. Es waren seine Augen. Die Sharingan selbst erschreckten sie nicht...sondern das Blut, welches aus ihnen lief und ebenfalls auf den Boden tropfte. Korrektur, er war nicht verrückt...er war vollkommen wahnsinnig! „Lange nicht gesehen, Itachi-san.“, sagte Kisame ruhig. Und noch bevor er den Mund wieder aufmachte wusste Sakura, dass Kisame genau das Falsche sagen würde. „Wie geht’s?“ War der Gesichtsausdruck des Uchiha vorher wütend gewesen, war er jetzt vollkommen außer sich. Sakura wusste, dass ihr Gesicht eine Maske des Entsetzens war, aber einen Satz konnte sie noch zu Kisame sagen. „Schlag...in...k.o.!“, flüsterte sie. Kisame sah sie überrascht an. „Was?“ „Schlag in k.o.!“ Genau in dem Moment trat Itachi einen Schritt nach vorne und das gab Sakura den Rest. Sie fing an zu schreien. „UM GOTTES WILLEN, SCHLAG IHN K.O.!!!“ Itachi stürzte sich auf Kisame, der überrascht parierte. Sakura machte, dass sie aus dem Zimmer kam. Kaum war sie draußen presste sie sich an die Wand und spürte hinter sich, wie die beiden Verrückten im Zimmer kämpften. „Woah, Partner, ganz ruhig.“ Ein Fauchen ertönte, dann ein lauter Knall, als irgendein Möbelstück drauf ging. Am Ende des Flurs sah sie die anderen Akatsuki stehen. Zetsu sah sie an. „Was hat er zu ihm gesagt?“, fragte die helle Stimme. „Wie geht’s?“, hauchte Sakura. Alle stöhnten synchron auf, Hidan klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Blöder geht’s echt nicht.“, murmelte Kakuzu. „Bei mir ist er nicht so ausgeflippt.“, meinte Konan. „Du bist auch eine Frau.“, sagte Pain. „Was soll das denn bitte heißen?“ Sakura starrte die anderen an und fragte sich nicht zum ersten Mal, wo sie hier gelandet war. Das ganze wurde noch verrückter, als sie anfingen Wetten zu schließen. „Ich setzte auf Kisame. „Itachi macht ihn fertig.“ „Um wie viel?“ „Sag du's mir.“ Jetzt war es offiziell, der ganze Verein war bekloppt. Sakura schloss die Augen und wartete. Der Lärm hörte eine ganze Weile nicht auf, bis sie endlich Kisames Stimme hörte. „Hey Pinkie! Meintest du das eben ernst?“ „Klar meinte ich das ernst!“, schrie sie zurück. Sie meinte Kisame förmlich seufzen zu hören und sie linste um die Ecke. Sie bekam gerade noch mit, wie Kisame über Itachi sprang, der darauf taumelte und Kisame ihm die Faust in den Magen schlug. Ein Keuchen ertönte, dann lag der Uchiha auf den Boden und regte sich nicht mehr. „Gewonnen.“, sagte Kakuzu. „Her mit meinem Geld.“ Allgemeines Gestöhne ertönte, Sakura hörte es kaum, sondern starrte auf den Clanmörder am Boden. Kisame zog ihn gerade hoch und legte ihn wieder auf das Bett, bevor er sich zu Sakura umdrehte. „Tja, dann mach dich mal an die Arbeit.“ Sakura wurde urplötzlich wachgerüttelt und starrte erst ihn, dann den Leader fassungslos an. „Habt ihr einen Knall? Ihr könnt doch nicht von mir verlangen, dass ich den da behandle.“ „Doch.“, sagte Pain ruhig. „Und du wirst es tun.“ „Das werde ich nicht! Der Kerl gibt mir fünf Sekunden bevor er mich flammbiert.“ „Gut.“, sagte Pain, immer noch gefährlich ruhig. „Ich gebe dir drei.“ Stille senkte sich über den Raum in der Sakura ihre Optionen durch ging. Nach drei Sekunden hatte sie die Lösung: Es gab keine. Sie seufzte ergeben und ging zum Bett. „Habt ihr wenigstens ein paar medizinische Mittel dabei?“ „Liegen unter dem Bett.“, sagte Kakuzu. Sakura runzelte die Stirn und zog zwei Arztkoffer unter dem Bett hervor, zwei ziemlich große. Sie runzelte die Stirn und sah Kakuzu fragend an. „Die zu kaufen wäre viel zu teuer. Die Ärzte denen sie gehören, werden sie nicht mehr brauchen.“ Sakura stöhnte und knallte den Kopf gegen die Wand. „Ich bin von Idioten umgeben.“, murmelte sie, sodass keiner es hören konnte. Sie klappte kurz die Koffer auf und sah, dass wirklich alles drin war, was sie brauchte. Sie nickte. „Kann ich jetzt meine Ruhe haben?“ „Wie können wir wissen, dass du ihn nicht vergiftest?“ Sakura knirschte mit den Zähnen, kramte in dem Koffer, fand die richtige Flasche und zog eine Spritze auf. „Moment mal, was gibst du ihm da?“, fragte Konan direkt. „Glaubst du echt, dass ich diese Furie behandle, wenn er nicht betäubt ist?“, zischte Sakura. „Das ist Morphin, davon schläft er erst mal eine Weile. Denn falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ihm geht es richtig dreckig!“ Darauf waren die anderen erst mal still und sahen sie nur teilnahmslos an. „Und jetzt raus!“, sagte Sakura. „Wir...“ „Ich sagte RAUS!“, schrie sie Kisame an, der schon wieder mit einem Einwand kommen wollte. Der verstummte und sah sie nur böse an. Aber zu ihrer leichten Verwunderung nickte Pain und alle gingen raus. „Es bleibt jemand vor der Tür.“, sagte er nur. „Macht doch was ihr wollt.“, murmelte Sakura missgelaunt. Dieses Affentheater war echt zum kotzen! Sie setzte sich auf den Boden kramte erst mal die Koffer durch, legte alles raus, was sie glaubte zu brauchen und sah sich dann ihren Patienten an. Kisame hatte ihr auf dem Weg erklärt, was mit seinem Partner passiert war. Sie hatte schon eine wage Vorstellung, was ihm fehlte. Sie ließ grünes Chakra an ihrer Hand aufleuchte und legte sie auf seine Brust. Sie sah sofort was los war. Itachi Uchiha war vergiftet worden. Wahrscheinlich war in den Bomben pulverartiges Gift gewesen und es war ihm ins Gesicht geraten oder er hatte es eingeatmet. Sie seufzte abermals und zückte ein Kunai. Das würde noch Arbeit werden, dachte sie. Sie musste mit ihm so vorgehen, wie mit Kankuro damals. Schnell schnitt sie sein T-Shirt auf und legte seine Brust frei, die sich rasch hob und senkte. Danach machte sie die Mixtur, welche sie für die Operation brauchte. Dadurch, dass Itachi die anderen angefallen hatte, waren überall Schnittwunden an seiner Brust, durch die sie die Flüssigkeit einleiten konnte. Die Akas hatten echt alles hier, was sie dafür brauchte. Sie zog die Schüssel mit der Mixtur zu sich, ließ sie an ihrer Handfläche hängen und leitete mit Hilfe von Chakra sie in den Körper ein. „Sasuke würde mich umbringen.“, murmelte sie leise. Anders als bei Kankuro bewegte Itachi sich überhaupt nicht. Sie konnte in Ruhe arbeiten, entfernte das Gift aus den Organen, die am schlimmsten betroffen waren, Leber und Nieren. Während sie so arbeitete, fiel ihr allerdings was auf. Sie runzelte die Stirn, konnte aber nicht erkennen was. Sie konzentrierte sich erst mal nur auf die Arbeit, was lange dauerte, sehr lange, sie hatte diesmal keine Assistenten, die ihr helfen konnten. Sie meinte ab und zu zu hören, wie die anderen sich mit der Wache an der Tür abwechselten und ab und zu in den Raum sahen, aber das ignorierte sie. Endlich, nach mindestens ein paar Stunden war sie mit der langwierigen Prozedur fertig und sie atmete erleichtert aus. Jetzt wollte sie allerdings wissen, was sie eben bemerkt hatte. Sie ließ wieder grünes Chakra aufleuchten und legte es auf seine Brust. Fast fand sie sofort was sie gefühlt hatte. Was ihr so merkwürdig vorgekommen war, war sein Herz. Es war allgemein bekannt, dass Gift das Herz attackierte, aber dieses Herz war schon schwach gewesen bevor er vergiftet worden war. Sakura riss die Augen auf und zuckte zurück als sie erkannte, was das bedeutete. Itachi Uchiha war krank, er war es schon vorher gewesen. Wahrscheinlich hatte er es vor den anderen geheimgehalten, aber vor ihr konnte er nichts verbergen. Sein Herz war durch körperliche Anstrengungen und immenser Chakrakonzentration beschädigt worden. Sie schluckte. Der Kerl lief seit fast einem Jahrzehnt mit einem Herzfehler durch die Gegend. Itachi Uchiha würde, selbst wenn er nie wieder Chakra benutzen würde, nicht älter als fünfunddreißig Jahre werden. Eine ganze Zeit hielt Sakura die Luft an und sah auf den reglosen Körper vor ihr. Die Erkenntnis hatte sie doch irgendwie überrascht, dass hatte sie gar nicht erwartet. Sie hatte sich Itachi Uchiha immer als unheimlich Kerl, der pure Mordlust verströmte vorgestellt. Das war eben zwar der Fall gewesen, aber jetzt sah sie, dass er ganz anders war als sie ihn sich vorgestellt hatte. Der Körper des Uchiha war schmal, nicht übermäßig mit Muskel durchzogen, aber dennoch athletisch. Seine Gesichtszüge waren fein, es war ein interessantes Gesicht, dachte sie, ganz anders als das von Sasuke. In dem Moment fiel ihr wieder ein, dass sie noch nicht die Ursache für die Bluttränen herausgefunden hatte. Sie legte eine Hand auf seine Wange, dicht unter dem rechten Auge. Seine Tränenkanäle waren ebenfalls mit Gift besetzt, erkannte sie. Schnell versuchte sie das noch in Ordnung zu bekommen, aber bevor sie was machen konnte...riss Itachi Uchiha die Augen auf. Sie erstarrte und für zwei Sekunden schien die Zeit still zu stehen. Dann packte eine Hand Sakura am Hals und ehe sie es sich versah wurde sie an die Wand gedrückt. Sie keuchte erschrocken auf und krallte automatisch ihre Finger in seinen Arm. Sie bekam keine Luft, sie strampelte hilflos mit den Füßen, was sehr wenig brachte. Sie konnte nur erschrocken in das Gesicht von ihm schauen. Und es erschreckte sie wieder. Er hatte seine Sharingan wieder aktiviert, wieder lief ihm Blut aus den Augen. Außerdem wirkten die Augen irgendwie leer und trüb vor Schmerz. „Wer bist du?“ Die Stimme war kalt wie Eis, Sakura schauderte es unweigerlich. Er gab ihren Hals ein wenig frei, sodass sie reden konnte. Sie heulte keuchend Luft. „Sakura...Haruno. Ich bin hier...weil die anderen wollten...dass ich dir helfe...“ Itachi zuckte heftig zusammen, so als hätte sie ihn geschlagen. Ein paar Bluttropfen fielen ihr auf das Gesicht. Seines wurde wieder wütend und Sakura bekam Angst. Sie hatte recht gehabt, er brachte sie wirklich in fünf Sekunden um. „Bitte...ich versuche nur...dir zu helfen...“ „Hat Pain dir das aufgetragen?“ Sie nickte und urplötzlich ließ er sie los. Sie hustete und kam auf die Knie. Aus den Augenwinkel sah sie, wie er seine Brust betastete, welche sie schon verbunden hatte. Sakura blinzelte als sie auf einmal die Veränderung in seinem Gesicht sah. Er wirkte verwirrt, vollkommen neben der Spur. Er tastete den Verband ab, fuhr die kleinen Schnitte nach, die er von den anderen bekommen hatte. Sakura schluckte und näherte sich ihm wieder, worauf er sofort erstarrte. „Ich war noch nicht fertig.“, sagte sie leise. „Ich muss mir deine Augen noch mal ansehen.“ Zu ihrer Verwunderung bewirkten ihre Worte, dass er wieder anfing zu zittern vor unterdrückter Wut...oder etwas anderen? Überhaupt hatte sich seine Stimmung drei Mal sehr verändert. Als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte er so gewirkt als hätte er einen Schock. Beim zweiten Mal war er außer sich vor Zorn gewesen. Jetzt wirkte er einfach nur verwirrt und vielleicht sogar ein wenig...ängstlich?. Sie näherte sich mit der Hand seinem Gesicht und als sie seine Wange berührte zuckte er zurück. „Fass mich nicht an!“, fauchte er. Jetzt wurde Sakura wütend. „Schön, dann hole ich dann lieben Freunde und sagen ihnen, dass sie dich ans Bett fesseln sollen. Wie wäre es damit?“ Darauf schien er nicht besonders scharf zu sein, denn er blieb eine ganze Weile stumm. Sie wagte noch einmal einen Versuch. Er zuckte wieder leicht vor ihr zurück, ließ sie aber. „Deaktiviere deine Sharingan!“ Er tat es, wenn auch nur widerwillig. Still aktivierte sie wieder ihr Chakra und heilte die Schäden, die sie eben entdeckt hatte. Er zuckte ein paar Mal und seine Hände verkrallten sich in sein Bettlaken, aber sonst tat er nichts. Sakura konnte nicht anders als ihn ein wenig zu bewundern, der Kerl gab kein einziges Mal einen Schmerzenslaut von sich, obwohl das hier ziemlich weh tun musste. Sie tat das gleiche mit dem anderen Auge. „Fertig.“, murmelte sie. „Ich gebe dir jetzt noch eine Spritze gegen das restliche Gift. Danach ist alles in Ordnung.“ Er sagte nichts, sah sie nicht mal an. Schnell gab sie ihm die Spritze, sie wollte nur noch weg von dem Kerl. Als sie fertig war, blickte sie ihn zu ihm runter. „Ich werde jetzt gehen. Bleib solange hier, versuch vielleicht ein wenig zu schlafen. Wenn du auch nur eine kleine blöde Sache anstelltst, werde ich...“ Weiter kam sie nicht, sie unterbrach sich selbst. Sie blinzelte ein paar Mal und sah ihn genauer an. Irgendetwas ließ sie dazu verleiten sich wieder zu ihm zu setzten und ihn genauer anzusehen. „Sieh mich mal an.“ Natürlich ignorierte er sie. „Bitte.“, sagte sie mit Nachdruck, wenn auch selbst widerwillig, weil sie ihn um was bitten musste. „Das ist zu deinem eigenen Besten.“ Nach einer Weile tat er es oder schaute zumindest in ihre Richtung. Was Sakura sah, ließ ihr Innerstes kalt werden und sie aufspringen. „Ich...ich kommen gleich wieder.“, sagte sie leise und ging zur Tür. Hinter ihr saß Itachi nur in seinem Bett und sah die Wand an. Als Sakura raus trat, wartete Konan auf sie. Sie ignorierte die Frau einfach und ging in Richtung des Wohnzimmers. Dort erwarteten sie bereits die anderen, sie saßen alle an der langen Tafel. Als sie in den Raum kam, schauten alle auf. „Na endlich.“, stöhnte Kisame. „Ich dachte schon ihr beiden seit da drinnen zu Stein erstarrt.“ Sakura ignorierte ihn und stellte sich vor die Tafel. Alle musterten sie. „Ganz sicher, dass sie ihn nicht umgebracht hat?“, fragte Hidan Konan. „Sie sieht fast so aus wie ich nach einer Opferung.“ Sakura hatte nicht das Blut vergessen, welches ihr an der Kleidung und ihm Gesicht klebte. Ihr war egal wie sie aussah. Pain erhob sich. „Und? Hast du ihn geheilt?“ „Erst mal habe ich eine Frage.“, sagte Sakura. „Kennt jemand eine Steigerung für das Wort „am beschissensten“?“ Alle starrten sie perplex an und dann ruckten alle Köpfe zu Hidan. Der sah Sakura wie ein Gespenst an, bevor er antwortete. „Am Arsch geleckt beschissen?“ Sakura schnippte mit den Finger. „Genau. Das ist wirklich der am Arsch geleckt beschissenste Tag in meinem ganzen sechzehnjährigen Leben.“ „Wenn es weiter nichts ist. Gern geschehen.“, kicherte Hidan. Pain ignorierte ihn. „Was hat er jetzt?“ „Eine Quecksilbervergiftung.“, sagte sie ruhig. „Diese Bomben mussten mit Pulvergift versehen worden sein. Euer Kumpel hat es eingeatmet und ins Gesicht bekommen.“ Sie meinte ein paar Augenbrauen anerkennend in die Höhe gehen zu sehen, ansonsten regte sich keiner. „Wieso ist Itachi vergiftet worden und Kisame nicht?“, fragte Kakuzu. „Kisame war entweder schneller draußen als Itachi und hat nichts eingeatmet, er hat einen komplett anderen Organismus als wir oder er hat einfach eine andere Hautstruktur, die kein Gift aufnimmt.“ Pain nickte, während Kisame verwirrt an sich herunter schaute. „Hast du es geschafft ihn zu heilen?“ „Ja...und nein.“, sagte sie leise. „Was heißt hier nein?“, fragte Konan scharf. „Ich habe alles Gift aus seinem Körper entfernt, das Gegenmittel hat er auch bekommen.“ Sakura holte tief Luft als sie weiter sprach. „Jedoch ist das Hydrargyrum in seine Viae lacrimales und seine Ocula gelangt und hat dadurch die Kornea beschädigt oder besser gesagt zerstört.“ Komplizierter hatte sie es nicht formulieren können, aber sie hatte sehen wollen, wie viel Fachchinesich die Akas beherrschten. Zu ihrem Vergnügen anscheinend gar keines, denn sie glotzen nur. „Bitte in einer Sprache, die man versteht, Schätzchen.“, sagte Kisame schließlich. Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Primitvilinge, dachte sie Dann wurde Sakura wieder schlagartig ernst. „Jetzt noch mal für euch, damit sogar ihr es versteht.“, sagte sie. „Das Quecksilber ist in seine Tränenkanäle und seine Augen gekommen und hat die Hornhaut extrem beschädigt.“ Jetzt schien bei ein paar Leuten ein Licht aufzugehen, zumindest bei Pain, Konan, Kakuzu und Zetsu. Die anderen schnallten immer noch nichts. „Nein...“, flüsterte Konan, in ihrer Stimme lag mehr als nur Bestürzung. „Hallo-ho. Übersetzung für Blöde, bitte.“, rief Hidan. Sakura senkte den Kopf und dachte an Itachi zurück. Sie hatte ihn aufgefordert ihr in die Augen zu sehen. Das hatte er auch getan oder es zumindest versucht. Seine Augen hatte sie nicht fixiert, konnte sie nicht finden, hatten sie nicht gesehen. Die schwarze Iris war, wenn man genauer hinsah, stumpf und trüb, durch die Hornhaut nicht mehr richtig sichtbar oder besser gesagt durch das was von der Hornhaut noch übrig war. „Er ist blind.“ *räusper* tja, da haben wir den salat. ich hoffe ihr bringt mich jetzt nicht um, aber die tatsache, dass ita blind ist spielt auch ein wenig auf den titel an ^^ wenn sich einer fragt warum itachi uchiha ausgeflippt ist, hier die lösung: 1) würdet ihr nicht auch erst mal geschockt sein, wenn ihr merkt, dass ihr ganz plötzlich blind seit? 2) der kerl lief über jahre hinweg mit einem scheiß augenlicht durch die gegend, hatte aber den kleinen trost, dass er wenigstens ne weile noch ein wenig was sehen konnte. klar, dass er zornig ist, wenn all das jetzt für den arsch ist oder? 3) nichts zu sehen ist verdammt scheiße und zumindest ich hätte unheimlichen schiss ich glaube, dass war alles ^^ bis zum nächsten kapitel und ich hiffe ihr bleibt dran ^^ liebe grüße NikaEvelina Kapitel 3: Dance with the Devil ------------------------------- Einen Moment herrschte mehr als nur Schweigen. Sakura wurde von acht Augenpaaren beglotzt, die ungefähr alle gleich aussahen. So gesehen starrten die Akatsuki sie gerade an, als hätte sie sich vor ihnen gerade in eine Gans verwandelt. Sakura musste sich beherrschen nicht loszugrinsen. Und als Kisame die Stille als erstes brach wurde es auf seinen Beitrag hin nicht besser. „Oh.“, murmelte er leise, ehe seine Augen noch größer wurden. „OH!“ „Das...ist mal Scheiße.“, sagte Hidan. „In der Tat.“, meinte Zetsu. „Nein, der arme Itachi-sama!“, kreischte Tobi und schluchzte. Die einzigen, die nichts sagten, waren Kakuzu, der nur leicht die Stirn runzelte, Konan, die nicht wusste, was sie sagen sollte, Pain, der ein klein wenig nachdenklich aussah und Deidara, dem die Schadenfreude ins Gesicht geschrieben stand. Kisame runzelte die Stirn. „Dann hat Itachi jetzt wohl ein Problem.“ In dem Moment erhob sich Pain und alle sahen ihn an, da er hier die Entscheidungen traf. „Tja, das war's dann wohl mit ihm.“ Alle schienen ihn zu verstehen, bis auf Sakura. „Was meinst du damit?“ „Er ist blind und somit unbrauchbar. Itachi wurde von allen hier gerade wegen seiner Augen geschätzt. Da er jetzt nichts mehr sehen kann, ist er nutzlos.“ Sakura klappte der Mund auf, Kisame sprang auf. „Moment mal! Heißt das, dass ihr ihn jetzt abmurkst?“ Pain nickte nur. Jetzt platze, zur Verwunderung aller, Sakura der Kragen. „Einen Augenblick. Ihr geht jetzt einfach da rein und bringt ihn um?“ Einstimmiges Nicken. „UND WOFÜR HABE ICH DANN GERADE FAST SECHS STUNDEN IN DIESEM ZIMMER GESESSEN UND VERSUCHT DIESEM KERL DAS LEBEN ZU RETTEN?!?“ Hidan rieb sich das rechte Ohr, Kisame machte einen überraschten Eindruck, Konan sah sie an als sei sie verrückt. Und Pain machte gar nichts. Sakura stand da und keuchte. „Ich habe mich nicht so sehr um ihn bemüht, nur damit ihr ihn jetzt wie ein Schwein abschlachtet. Das ist nicht fair.“ „Du bist hier bei Akatsuki, Kleine.“, sagte Zetsu. „Hier ist eine Sache selten fair.“ Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und sah letztendlich Hilfe suchend zu Konan, wahrscheinlich weil sie die einzige Frau in diesem kranken Verein war. Konan verstand ihren Blick allerdings sofort und meldete sich auch noch zu Sakuras maßloser Überraschung. „Pain, willst du nicht noch mal darüber nachdenken?“ „Warum? Er ist blind. Was hat er für einen Nutzen für uns?“ „Nur weil er nichts mehr sieht, heißt das nicht, dass er unbrauchbar ist.“ Da machte es bei Sakura Klick und sie hatte eine Idee. Konan hatte ja so recht. Sie trat vor. „Sie hat recht. Blinde sind nicht so hilflos, wie sie erscheinen. “ Sie grinste fies. „So weit ich mich erinnere hat er ein paar von euch sogar Feuer unter dem Hintern gemacht, obwohl er blind ist. Hab ich nicht recht?“ Jetzt wirkten vor allen Hidan und Deidara ziemlich beleidigt und Tobi gab ein ängstliches Qietschen von sich. Mit einem selbstgefälligen Blick wandte Sakura sich wieder Pain zu, der gar nicht begeistert zu sein schien, dass sie ihn vor allen so angiftete. „Da war er wütend und unberechenbar. Einen unkontrollierbaren Nuke-Nin kann ich hier nicht gebrauchen.“ „Wärst du nicht auch ein klein wenig erschrocken, wenn du auf einmal in deinem Leben blind sein würdest, Pain?“, fragte Konan ihn leise. „Er hatte einen Schock.“ pflichtete Sakura ihr bei. „Seine Reaktion war nur natürlich.“ Dann schmunzelte sie. „Und ehrlich gesagt würde ich auch auf euch losgehen, wenn ich wüsste, dass eine Gruppe von Massenmördern um mich herum ist.“ Wieder eine kleine Pause in der alle sich abschätzig ansahen. In ein paar Gesichtern konnte sie sehen, dass sie ihr im geheimen zustimmten. Vor allem Deidara sah Tobi so an als würde er ihn mehr als nur lynschen wollen, wenn er ihm zu nahe käme, falls er nichts sehen könnte. „Was soll ich denn stattdessen mit ihm machen?“, fragte Pain sie und Konan gefährlich leise. Sie überlegte fieberhaft nach, wie sie Pain davon überzeugen konnte. Sie schnippte mit den Finger als ihr was einfiel. „Wir machen einen Deal, okay?“ Jetzt wurde sie von allen mehr als nur beglotzt. Okay, zugegeben, es war wahrscheinlich eine ziemliche bescheuerte Idee mit dem Anführer der Akatsuki einen Deal einzugehen, aber hatte sie eine Wahl? Wenn sie nicht auf sie hörten, würde Itachi ermordet werden und sie gleich mit, weil sie zu viel gesehen und gehört hatte. Aber ging sie einen Deal ein...hatte sie Zeit, jedenfalls mehr Zeit als gerade. Zu ihrer Erleichterung sagte Pain nichts, sondern nickte ihr einmal kurz zu. Sie seufzte auf als sie merkte, dass sie die Luft angehalten hatte. „Wie gesagt, Blinde sind nicht hilflos, schon gar nicht wenn man sie trainiert. Ich biete dir das an: Ich werde Itachi Uchiha helfen ohne sein Augenlicht zurecht zu kommen, sodass er ein starker Kämpfer und für Akatsuki erhalten bleibt. Wenn ich das nicht schaffe, könnt ihr machen, was ihr wollt.“ Pain kniff die Augen zusammen, während Deidara und Hidan sich ins Fäustchen lachten. Sie und einen Nuke-Nin trainieren. Sie wusste, dass das mehr als bescheuert klang. Aber Pain dachte ganz offensichtlich nach. Dann kam er zu allem Überfluss auch noch auf sie zu, was Sakura einen kleinen Schauer verpasste. Aber sie hatte keine Angst, das hatte sie nie wirklich gehabt, seit sie hier war, außer eben als Itachi ausgeflippt war. „Du bleibst freiwillig hier, um ihn zu trainieren?“ „Ja.“ „Du hast keine Angst vor dem Tod.“ Es war eine Feststellung. Plötzlich packte er sie am Hals und drückte ihr ihn zu. Schmerz ließ sie fast aufkeuchen, aber Sakura biss sich auf die Zunge um keinen Laut von sich zu geben. Pain runzelte die Stirn als sie den Mund öffnete und ihn leicht angrinste. „Tu...es. Bring mich...um. Du würdest...mir einen...Gefallen tun.“ Mittlerweile war es totenstill im Raum und Sakura wurde durch den Luftmangel langsam schwindelig. Gerade als sie dachte, dass es nun vorbei mit ihr war, ließ er sie los und sie taumelte zurück und knallte gegen einen Körper, wahrscheinlich gegen Konan oder so. Pain sah sie kalt an. „Na gut. Aber du hast nur einen Monat. Dann werden wir testen, ob er uns noch was nützt.“ Damit drehte er sich um und verschwand im Durchgang. Die Versammlung fing an sich aufzulösen, ein paar von den Akatsuki warfen ihr noch undefinierbare Blicke zu. „Du hast Mut.“ Sakura drehte sich um und sah tatsächlich Konan hinter sich stehen. Sie hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht. „Es gibt nicht viele, die sich einfach so mit Pain anlegen.“ „Wieso hast du mir geholfen?“, fragte Sakura sie. Sie seufzte. „Itachi ist hier wahrscheinlich der einzige neben Pain, der einigermaßen noch alle Tassen im Schrank hat. Er redet nicht viel und ist daher ertragbar. Außerdem...“ Sie grinste leicht. „...ist er der einzige, der einigermaßen Anstand gegenüber Frauen besitzt.“ Damit drehte sie sich ebenfalls um und winkte sie hinter sich her. Sie verschwand kurz in einem Zimmer und kam dann mit einem Futon, einem Kissen und einer zusätzlichen Decke zurück. „Du wirst neben Itachis Bett schlafen. Nur für Notfälle.“ Sakura war zwar nicht sehr begeistert als sie das hörte, aber sie nickte. „Klau ich dir nicht deine Bettsachen?“ „Ich schlafe bei Pain.“ „Ach, ja.“, meinte sie darauf nur gedehnt. Zusammen gingen sie in Richtung des Zimmers, in dem Itachi lag. Sakura glaubte zwar, dass Itachi wach war, aber als sie reinkamen schlief er und lag ruhig im Bett. Konan betrachtete ihn kurz, ehe sie die Sachen neben das Bett legte. Sakura vermied den Blick zum Bett und sah Konan stattdessen an. „Gibt es hier zufällig ein Bad? Ich muss dringend duschen.“ Konan sah sie an und schmunzelte. „Das sehe ich.“ Sakura wusste zwar nicht wie sie im Gesicht aussah, aber ihre Klamotten waren mit getrockneten Matsch und Blut versaut. Konan deutete nach rechts und sie sah, dass eine Tür im Zimmer ganz offensichtlich ins Bad führte. Sie nickte ihr dankend zu und lächelte kurz. „Weißt du, ich bin ganz froh, dass es hier wenigstens ein weibliches Wesen gibt.“ Zu ihrer Verwunderung erwiderte Konan das lächeln. „Und ich erst. Auch wenn es nur für kurze Zeit ist.“ Sakura seufzte und ging in Richtung Bad. Kaum war sie drinnen, schloss sie die Tür ab und ging zum Waschbecken. Und ungefähr in dem Moment würde ihr erst klar, was für einen unglaublichen Scheiß sie hier abzog. Sie hatten einen Deal mit dem Leader gemacht, sie befand sich unter neun Akatsukis und hatte, zu allem Überfluss, Itachi Uchiha auch noch zweimal am Tag den Arsch gerettet. „Was bin ich nur für ein Vollidiot!“, stöhnte sie und knallte mit dem Kopf gegen den Spiegel. Der zerbrach Gott sei Dank nicht, aber es tat trotzdem weh. Und als sie in den Spiegel sah wurde ihre Stimmung nicht gerade besser. Sie sah fürchterlich aus. Ihre Haare waren braun, keine Spur von Rosa war mehr darin zu erkennen, unter den Augen hatte sie fette Ringe und ihre Mundwinkel waren verärgert nach unten gezogen. Seufzend zog sie sich die Sachen aus, jetzt bedacht nicht in den Spiegel zu sehen. Sie hasste es ihn den Spiegel zu schauen und ihren derzeitigen Körper zu sehen. Sie war so dünn geworden, so mädchenhaft. Sie wusste, dass das eigentlich kein Grund zur Abscheu war, für die Jungs in Konoha sah sie wahrscheinlich sogar hübscher aus, als vor sechs Monaten. Aber sie selbst fand sich viel zu dünn. Sie hatte Muskeln gehabt, jetzt war von denen nur noch sehr wenig zu sehen. Das einzig gute an der Sache war, dass ihre Brüste besser zur Geltung kamen, dachte sie ironisch, als sie unter die Dusche stieg. Das Wasser färbte sich fast augenblicklich braun. Sie rubbelte sich kräftig durch die Haare, um den Schmutz aus ihnen zu bekommen. Sie stand mindestens zwanzig Minuten unter der Dusche, ehe sie jemanden an der Tür klopfen hörte. „Kleine, du bist nicht die einzige, die in diesem Zimmer wohnt.“ Mist, Kisame hatte sie ganz vergessen. Murrend drehte sie die Dusche ab und langte nach einem schwarzen Handtuch. Überhaupt schien hier alles entweder schwarz oder rot zu sein, so wie die Mäntel. Sie trocknete sich kurz die Haare ab, schlang das Tuch um ihren Körper und ging zur Tür. „Wehe du kommst auf blöde Gedanken!“, rief sie dem Fischmensch durch die Tür zu. „Ach komm schon. Als ob es was zu sehen gäbe.“ Sakura wurde rot vor unterdrückter Wut und öffnete mit einem Ruck die Tür. Schnell ging sie an Kisame vorbei, der am Türrahmen lehnte und stapfte zu ihrem Futon. Als sie da ankam sah sie, zu ihrer Verwunderung, ein paar saubere Klamotten da liegen. Sie runzelte die Stirn und besah sie sich. Ein schwarzes Netz-Shirt, eine Art Sport-T-Shirt, dass ihr bis zu den Rippen reichte und somit gerade mal ihre Oberweite bedeckte, eine weiße kurze Hose und Unterwäsche. Sie schmunzelte. „Konan hat die für dich da gelassen.“, sagte Kisame. Sie verkrampfte sich. „Du bist ja immer noch da.“ Ein Schnauben ertönte, dann schloss sich die Badezimmertür. Endlich war sie für einen Moment allein, allerdings hatte Konan eine Sache vergessen und das war ein Nachthemd. Sie ging noch mal zur Badezimmertür und klopfte an. „Fischi, du hast nicht zufällig ein Nachthemd zu viel, oder?“ Ein genervtes Stöhnen kam aus dem Bad. „Schau im Schrank nach und nimm dir eins von Itachis Hemden.“ Damit ging die Dusche, sodass weitere Störungen unmöglich waren. Sakura glotze die Tür blöd an, ehe sie den Blick zum Bett wandern ließ. Da lag Itachi und rührte sich nicht. Sie schluckte und ging zum Schrank, der ein wenig angekokelt worden war. Als sie ihn öffnete erkannte sie nicht auf den ersten Blick Itachis Klamotten, da alle schwarz waren. Doch als sie auf einem alten T-Shirt ganz hinten in der Ecke das Uchiha-Wappen erkannte, wusste sie welcher Stapel Itachis war. Schnell kramte sie in seinen T-Shirts herum, bis sie ein langes schwarzen fand, dass ihr mindestens zwei Nummer zu groß war. Schnell ging sie zu ihrem Futon und zog sich schnell um. Immer und immer wieder warf sie Blicke zu dem Uchiha, da sie die paranoide Befürchtung hatte, dass er genau wusste, was sie da trieb. Gerade krabbelte sie unter ihre Decke, als die Badezimmertür aufging und Kisame rauskam. Sie sagte keinen Ton und er auch nicht. Sie hatte die Augen geschlossen und tat so als würde sie schlafen. Sie meinte zu hören, wie Kisame die kaputte Tür wieder einigermaßen ins Schloss bekam. „Nacht, Kleine.“, sagte Kisame irgendwann. Sie gab nur ein undefinierbares Brummen von sich, dann wurde das Licht gelöscht. Natürlich konnte sie nicht schlafen, dafür war sie viel zu aufgewühlt. Sie nahm die Geräusche um sich herum viel zu deutlich war. Irgendwo meinte sie Deidara Tobi anschreien zu hören und Kakuzu und Hidan führten eine lebhafte Diskussion nebenan. Ansonsten war es relativ ruhig. Aber noch etwas hinderte Sakura am einschlafen, zumindest anfangs. Und das war der Geruch des T-Shirts, dass sie am Leibe trug. Sie hatte erwartet, dass es nach Holz riechen würde, so wie der Schrank in dem es gelegen hatte. Aber es roch ganz anders. Ein natürlicher Geruch war es, baumharzig und erdig, aber auch leicht moschusartig. Alles in allem kein unangenehmer Geruch, ganz und gar nicht. Und letztendlich schlief sie deswegen auch ein, die Nase in das T-Shirt von Itachi Uchiha vergraben. Sakura wurde davon wach, dass ihre ganze Brust und ihr Hals wie Feuer schmerzte. Sie gab ein trockenes Husten von sich und sofort bekam sie keine Luft mehr. Schnell befreite sie sich aus ihrer Decke und stürzte ins Bad, wo sie sich über das Waschbecken beugte. Ihr Husten wurde immer schlimmer und ihr wurde so schlecht, dass sie sich letztendlich übergab. Sofort war es vorbei und Sakura holte tief Luft, obwohl es weh tat. Als sie den Kopf hob und in den Spiegel sah, sah ihr ein Gespenst entgegen. Sie seufzte und säuberte das Waschbecken, bevor sie direkt aus der Leitung trank. Sie hatte so einen wahnsinnigen Durst. Letztendlich machte sie sich direkt im Badezimmer fertig, da sie sowieso nicht mehr schlafen konnte. Die Klamotten von Konan passten ihr ausgezeichnet, auch wenn sie ihrer Meinung nach ein klein wenig freizügig waren. Sie betrachtete sich im Spiegel und musste schmunzeln. Das schwarze T-Shirt sah eigentlich aus wie ein Sport-B-H, das Netz-T-Shirt sorgte wenigstens dafür, dass man nicht allzu viel sah, die weiße Hose sah eigentlich so aus, wie ihre alte. Dabei fiel ihr was ein und sie langte zu ihren alten Klamotten, die immer noch in der Ecke lagen. Sie brauchte noch etwas, daher durchwühlte sie ihre Hosentaschen und fand die kleine Schachtel. Ein Seufzen entrann ihrer Kehle und wohl oder übel steckte sie die Schachtel ein, ehe sie leise aus dem Zimmer ging. Kisame lag noch immer in seinem Bett und schnarchte vor sich hin, ihn hatte sie also nicht geweckt. Aber als sie zu Itachis Bett sah, war das leer. Für einen Moment war sie wie erstarrt, ehe sie auf die Uhr schaute. Sieben Uhr früh. Vielleicht stand er immer so früh auf. Leise ging sie aus dem Zimmer und in Richtung der Küche. Als sie in den Raum trat sah sie ihn sofort. Er saß auf einem Platz am großen Tisch und hielt einen Apfel in der Hand. Einen Moment betrachtete sie seine Rückseite, die langen schwarzen Haare, die gebeugten Schultern, die Reglosigkeit seiner Haltung. Sie seufzte, worauf sich sein Körper sofort wie ein Bogen anspannte, aber sie ging auch erst mal nur in die Küche und fand die Schale mit den Äpfel, aus der er sich bedient hatte. Dann ging sie wieder zurück und setzte sich ihm gegenüber. Er hatte die Haare leicht im Gesicht hängen, sodass sie seine Augen nicht richtig sehen konnte, aber dennoch konnte sie die Kälte spüren, die von ihm ausging. Sie schluckte, ehe sie anfing zu sprechen. „Sie wollen dich umbringen.“ Darauf sagte er, wie sie sich gedacht hatte, natürlich gar nichts. Daher sprach sie einfach weiter. „Allerdings habe ich mit eurem Leader-sama verhandelt und bin einen Deal mit ihm eingegangen.“ Seine Hände zuckten kurz und schlossen sich dann noch enger um den Apfel. „Sie werden dich nicht töten...aber nur, wenn du dich einen Monat von mir trainieren lässt, um dich an deine neue Lage zu gewöhnen.“ Splasch Der Apfel wurde von Itachis Hand zerquetscht, als wäre er eine reife Pflaume. Eine paar Apfelstücke landeten in ihrem Gesicht und sie zuckte kurz zusammen, ehe sie sie fort wischte. „Hey, ich finde das auch nicht besonders klasse. Aber dein Leben hängt von meinem ab und meines von deinem. Versagt einer von uns, gehen wir beide drauf. Du hast als die Möglichkeit von deinen Kameraden getötet zu werden oder sie akzeptieren dich so, wie du jetzt bist und sehen ein, dass du nicht schwach bist.“ Bei den letzten Worten ballten sich seine Hände zu Fäusten und Sakura sah, dass sie voll ins Schwarze getroffen hatte. Sie verstand nicht viel von Psychologie, aber selbst sie sah, dass er sich jetzt für schwach hielt. Und wenn er das so nach außen hin raushängen ließ oder die anderen es merken würde, dann würden sie beide schneller tot sein, als das sie bis Fünf zählen konnte. „Also, abgemacht?“, fragte sie ihn leise. „Wenn ich es nicht schaffe, kannst du mich von mir aus auch selbst in die Hölle schicken. Aber ich möchte es wenigstens versuchen.“ Sie streckte ihm die linke Hand hin, ließ sie extra ein wenig laut über den Tisch gleiten, damit er wusste, was sie meinte. Aber er rührte sich nicht. Eine Minute passierte gar nichts und sie seufzte einmal. „Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht ein bisschen entgegenkommst.“ Es passierte immer noch nichts. „Bitte.“ Sein Kopf zuckte kurz in ihre Richtung. Dann, ganz langsam, schob sich seine linke Hand vor und hielt sie ihr hin. Ein winziges Lächeln zuckte über ihre Mundwinkel, als sie seine Hand ergriff und sie kurz drückte. Sie war eiskalt, aber seltsamerweise nicht so rau, wie sie gedacht hatte. Er hatte äußerst interessante Hände, dachte sie. Schmale und lange Finger, irgendwie feingliedrig, aber auch kräftig. Gleichzeitig wirkten sie durch den schwarzen Nagellack ein wenig gruslig. Dann ließ er sie los und sie stand auf, er ebenfalls. Er fragte gar nicht nach, wann sie anfangen wollte, aber das wusste er auch schon so und sie ebenfalls: Sofort. Als Sakura sich noch einmal umdrehte folgte er ihr tatsächlich, aber sie sah noch jemanden im Durchgang stehen und das war Konan. Sie hatte ein kleines Lächeln im Gesicht und kurz bevor sie wieder im Durchgang verschwand zwinkerte sie ihr zu. Sakura grinste und ging in Richtung des Ausgangs. Wohl oder übel drehte sie sich zu ihm um, da sie ja keinen Plan hatte, wie das Tor hier aufging. „Würdest du mal kurz das Tor aufmachen?“ Itachi trat vor und formte blitzschnell ein paar Fingerzeichen und das Tor öffnete sich mit einem Rumpeln. Sofort lief sie los, er war direkt hinter ihr. Sakura erkannte sofort, dass er so nah wie möglich bei ihr sein wollte, um sich an ihren verursachten Geräuschen zu orientieren. Wenigstens verließ er sich schon mal auf sein gehört. Auch wenn das nicht sehr gut zu funktionieren schien, ein oder zweimal traf ein ein Zweig an der Wange und kratze sie leicht auf. Zwar hatte er eine unbewegte Miene, aber sie konnte sich förmlich vorstellen, wie es in ihm brodelte. Letztendlich fand sie das, was sie gesucht hatte. Eine kleine Lichtung, nahe einem Bach und versteckt durch das dichte Baumwerk. Sie nickte und landete dort, Itachi direkt neben ihr. „Okay, dann können wir ja anfangen.“ Und sie setzte sich rittlings auf den Boden. Er runzelte die Stirn als er das hörte, blieb aber stehen. Sie verdrehte die Augen, ließ ihn aber. „Also, erst mal habe ich eine Frage an dich. Als du noch was sehen konntest, war deine Sehkraft da auch nicht besonders gut, oder?“ Ein winziges Zucken seiner Augenbraue verriet ihn. Sie nickte. „Hast du dich da nicht auch ein wenig mehr auf dein Gehör verlassen?“ Er antwortete wieder nicht und Sakura stöhnte leicht genervt. Sie musste mit einem Blinden arbeiten, nicht mit einem Stummen, verdammt noch mal. Er konnte wenigstens einen Ton von sich geben. Sie stand auf und ging um ihn herum, ihn genau beobachtend. Wie erwartet spannte sich sein Körper an und er drehte leicht den Kopf in ihre Richtung, wenn sie rechts oder links war. „Wie du sicher weißt, gibt es fünf Sinne.“, sagte sie. „Sehen, hören, schmecken, tasten und riechen. Mein Training oder besser gesagt meine Hilfe soll dich lehren, diese Sinne auszuprägen.“ Jetzt hörte er ihr mehr als nur zu, dass merkte sie. Also machte sie weiter. „Mache Ninjas schätzen diese fünf Sinne nicht richtig. Sie meinen, dass sie sich nur auf einen Sinn besonders verlassen können. Da haben manche zum Beispiel ausgezeichnete Augen, aber haben ihr Gehör nicht trainiert. Andere haben ihr Gehör bis auf das äußerste trainiert, können aber nicht besonders gut sehen oder fühlen.“ Sie drehte sich zum ihm um. „Du hast das Problem, dass du einen dieser fünf Sinne gänzlich verloren hast. Also müssen wir die anderen vier Sinne ausprägen.“ Sie ging zu dem kleinen Bach und setzte sich davor. Eine Weile war es still, ehe er langsam auf sie zu kam und neben ihr stehen blieb. Itachi kannte dieses Mädchen. Er kannte sie durch eine Doppelgängerinformation als er Naruto Uzumaki mal beobachtet hatte. Sie war die beste Freundin des Jinchurikis und er wusste, dass sie ihn wegen seinem kleinen Bruder absolut nicht ausstehen konnte. Aber dennoch half sie ihm hier und jetzt, aber wahrscheinlich nur, weil ihr eigenes Leben auch davon abhing. Sie hatte ihn auf eine kleine Lichtung geführt, er konnte Vögel zwitschern hören und das Rauschen des Windes in den Bäumen. Sie erzählte ihm das, was sie wusste und er hörte ihr zu. Er hatte nämlich definitiv keinen Bock von seinen liebenswürdigen Organisationskameraden abgemurckst zu werden. Nein, dass sollte jemand anderes später erledigen, dachte er sarkastisch. Also hörte er ihr zu. „Du hast das Problem, dass du einen dieser fünf Sinne gänzlich verloren hast. Also müssen wir die anderen vier Sinne ausprägen.“, sagte sie. Er hörte ein Rascheln als sie sich anscheinend setzte. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und schätze ungefähr die Entfernung ab. Er stand wohl richtig, denn er hörte sie neben sich leise atmen. „Setz dich.“, murmelte sie. „Und zieh dein Schuhe aus.“ Er wusste, dass seine Miene unbewegt blieb, aber im Innern hielt er ihre Trainingsmethode für ziemlich fraghaft. Wollte sie ihm zum Ökufreak machen oder warum sollte er sich die Schuhe ausziehen? Sie tat es aber anscheinend auf, also musste er es ihr wohl oder übel nachmachen. Als er neben ihr saß, ohne Schuhe, meinte er sie tief ein und ausatmen zu hören. „Und jetzt entspann dich.“ Na klasse, sie wollte, dass er meditierte. Wenn das so weiterging, würde sie ihn wahrscheinlich am Ende des Monats zu einem Baumknutscher verwandelt haben. „Wenn du so verspannt bist, kannst du das entspannen vergessen. Denk nicht daran, dass das möglicherweise bescheuert aussehen könnte, sondern tu es einfach.“ Großartig, Gedankenlesen konnte sie also auch noch. Er knirschte leise mit den Zähnen, schloss aber die blinden Augen und versuchte sich zu entspannen. Als sie das nächste mal sprach, klang ihre Stimme viel ruhiger, beschwörender und angenehm. „Leg eine Hand in den Bach vor dir und las das Wasser über deine Finger fließen.“ Er tat es, streckte die Hand aus und tastete sie zu dem Bach vor. Er konnte ihn höre, das leise Gluckern von Wasser. Das Wasser war kalt, aber sehr angenehm auf der Haut. Er meinte zu spüren, dass sie neben ihm das Gleiche tat. „Tief einatmen und ausatmen.“ Tief einatmen und ausatmen. Wenn man das einfach so hörte, klang das echt bescheuert. Aber es half wirklich sich zu entspannen. Itachi konnte fühlen, wie sein Kopf leeren wurde, seine angespannten Muskeln sich lockerten und seine Atmung gleichmäßiger wurde. „Spürt du es? Spürst du das Leben um dich herum?“ Er spürte, wie sich das Wasser sanft um seine Finger schmiegte, so als wäre es flüssige Seide. Er spürte die Erde unter seinen nackten Füßen, konnte jeden einzelnen Grashalm fühlen, sogar winzige Käfer, die auf der Erde um sie herum krabbelten. Er spürte den leichten Wind, der um seinen Körper herum wehte, spürte ihn wie eine leichte Berührung von Haut auf Haut. „Alles um dich herum ist lebendig. Jeder Stein, jeder Baum und jedes Wesen, hat sein Leben, seine Seele, seinen Stolz. Man kann die Natur fühlen, hören, riechen, schmecken.“ So wie sie sprach konnte man ihr schon glatt glauben, dachte Itachi innerlich schmunzelnd. Aber sie hatte recht, er konnte es fühlen, alles was sie gesagt hatte. Sie hatte recht, mit dem Geruch, sie hatte recht mit dem Geschmack. Der Wald roch nach Regen, Erde und Blüten, die Luft schmeckte rein und klar. Was ihn wunderte war, dass ihm das vorher nie aufgefallen war. Fast so als wäre er schon vorher blind gewesen und konnte erst jetzt sehen, wie viel Leben in der Welt war. Irgendwie war das ganze sogar ein wenig traurig. Musste man erst was verlieren, um anderes zu merken oder zu bekommen? Er meinte zu hören, wie sie aufstand, er selbst aber blieb sitzen. Irgendwie war das hier zu schön um es so schnell zu unterbrechen. Also blieb er wo er war und sie unterbrach ihn auch nicht, da sie das ja von ihm gewollt hatte. Irgendwann, er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, setzte sie sich wieder neben ihn. „Weißt du jetzt, was ich meine?“ Er nickte und öffnete die Augen. Langsam stand er auf und war ein wenig überrascht, dass er nicht gemerkt hatte, dass sein ganzer Körper eingeschlafen war. Er runzelte die Stirn als er sich zu ihr umdrehte. „Wieso willst du, dass ich das lerne?“, fragte er. Sie stockte kurz, wahrscheinlich, weil das der erste Satz war, den er heute zu ihr gesagt hatte. Aber sie drehte sich nur um und ging zum anderen Ende der Lichtung. „Damit du dir diese Fähigkeiten zu nutze machst.“ Ein Sirren ertönte und automatisch ruckte er mit dem Kopf zur Seite. Etwas streifte seine Schulter und riss ihm das Hemd auf. Er kniff die Augen zusammen. Sie hatte was nach ihm geworfen. „Was soll das?“, zischte er. „Eigne dir das an, was du eben gefühlt hast!“ Wieder ertönte ein Sirren, diesmal aber aus zwei Richtungen gleichzeitig. Er duckte sich und rollte sich danach schnell zur Seite. Etwas bohrte sich in den Boden, zwei Zentimeter neben seiner Hand. Sie hatte wohl ein paar Vorrichtungen angebracht, als er in sich selbst versunken gewesen war. Wütend auf sich selbst, weil er das nicht bemerkt hatte, packte er das etwas am Boden und zog es raus. Das Kunai in der Hand schloss er wieder die Augen und konzentrierte sich. Er hörte das Knarren der Bäume im Wind, das Rascheln des Grases auf dem Boden und das Sprudeln der Quelle. Und ein Knacken von einem Ast. Blitzschnell fuhr er herum und warf das Messer, ein Zischen ertönte.Gleichzeitig streifte ihn etwas am Bein und ein kurzer Schmerz ließ in einen Moment unaufmerksam sein. Ehe er es sich versah sprang ihn etwas an und er knallte zusammen mit ihr auf den Boden. Er versuchte sie von sich runter zu stoßen aber dann spürte er eine Klinge an seinem Hals und er hielt still. Eine Weile war das Keuchen von beiden zu hören, ehe sie aufstand. „Gut. Aber nicht gut genug.“, meinte sie. „Du kannst bereits mehr, als ich erwartet habe.“ Murrend stand er auf. Ob man es glaubte oder nicht, aber Itachi Uchiha besaß auch ein männliches Ego und das war gerade bis aufs Äußerste gekränkt, weil er von einem Mädchen überwältigt worden war. Allerdings brannte ihm jetzt eine Frage auf der Zunge. „Wieso weißt du so viel darüber?“ „Worüber?“ „Über die fünf Sinne. So wie ich es verstanden habe, merken die Menschen erst dann was sie haben, wenn sie es verlieren.“ Ein kleines Schnauben ertönte, dann ein Kichern. „Da hast du recht.“ Sie ging wieder zu dem Bach, er drehte sich zu ihr um. „Was hast du verloren, dass du das alles spürst und bemerkst?“ Ein kleines Seufzen kam von ihr. Jedoch gab sie ihm keine Antwort. Und ehrlich gesagt hatte er auch nicht geglaubt eine zu bekommen. bevor ihr losfragt: ich werde vorerst nicht verraten, was sakur hat. das kommt erst im laufe der story raus X3 also, erst mal muss ich mich bei euch bedanken, ihr seit großartig. ihr scheint diese story ja echt zu mögen XD ich hoffe ich kriege sie gut hin und sie ist nach eurem geschmack ^^ und jetzt noch was zu dem kapitel: ehrlich gesagt kam ich mir ziemlich bescheuert vor als ich das mit dem meditieren geschrieben habe XD. ich hoffe ihr fandet das in ordnung ich hoffe ihr hattet ein schönes weihnachten und einen guten rutsch ^^ ganz liebe grüße NikaEvelina Kapitel 4: Breathless --------------------- Keuchend stand Sakura hinter einem Baum und linste hinter dem Stamm hervor. Sie waren immer noch auf der Lichtung und trainierten. Itachi stand in der Mitte der Lichtung, eine Hand mit einem Kunai bewaffnet, mit der anderen hielt er sich den Oberarm. Sie grinste. Wenigstens hatte sie ihn einmal richtig erwischt. Die anderen drei Versuche waren nur kleine Schrammen gewesen. Dafür hatte er mehr als nur ein paar Mal getroffen. Ihr Seite schmerzte, da wo er sie volle Kanne getreten hatte. Konan hatte zwar gesagt, dass er Anstand gegenüber Frauen besaß, aber beim Training machte er keine halben Sachen. Sie sah sich um. Sie hatte alle Fallen, die sie vorbereitet hatte schon, verballert. Die letzten zehn Angriffe hatte sie persönlich gestartet und sie waren alle in die Hose gegangen. Wenn sie etwas nach ihm warf, hörte er es und wich aus, das hatte er mittlerweile ganz gut raus. Aber wenn sie besonders leise war, schien er Schwierigkeiten zu haben. Außerdem rührte er sich kaum von der Stelle, so als würde er sich nicht trauen einen Schritt in die falsche Richtung zu machen. Er stand schon sehr nahe am Bach. Sie überlegte. Wenigstens ein mal wollte sie ihn noch erwischen, nur damit sie endlich hier fertig wurden. In einer Stunde wurde es dunkel. Aber sie hatte alle ihre Waffen verbraucht, sie hatte nichts mehr und wenn sie sich bewegen würde, würde er sie hören. Ihr Blick wanderte auf den Boden und blieb an einem Stein hängen. Sie runzelte die Stirn und hob ihn leise auf. Dann fing sie an zu grinsen. Ein Versuch war es wert, auch wenn er mehr als billig war. Sie trat leise hinter dem Baum hervor und warf den Stein in das nächste Gebüsch. Und tatsächlich reagierte er darauf, wandte den Kopf in die Richtung. Mehr brauchte Sakura nicht. In dem Moment wo er den Kopf drehte, sprang sie in die Luft und stürzte sich auf ihn. Eine Sekunde später bemerkte Itachi, dass er auf einen Witz reingefallen war und wandte ihr den Kopf zu. Sie ließ einen Kampfschrei aus, ballte die Faust und wollte zuschlagen. Doch eine Sekunde bevor sie ihn traf, trat er nach hinten und schlug ihren Arm nach unten, was ziemlich weh tat. Als sie ihn mit der anderen Hand schlagen wollte, griff er ihre Hand und hielt sie fest. „Nicht schlecht.“, keuchte sie. Doch dann passierte was ganz, ganz Blödes. Dadurch, dass sie durch den Sprung noch Schwung hatte, taumelte er einen Schritt nach hinten...und blieb mit den Fuß an einem Stein hängen. Ehe sich es beide versahen fielen sie hinten über, Sakura mit einem überraschten Schrei. Platsch Das Wasser war eiskalt. Einem Moment war sie von der Kälte so gelähmt, dass sie nichts sagen konnte. Dann merkte sie aber zu allem Überfluss, dass sie auf Itachi Uchiha draufsaß und zwar im Bach. Und sein Gesichtsausdruck sah nicht gerade einladend aus. „Runter von mir!“ Schnell krabbelte sie von ihm runter, das Gesicht einer Tomate gleich. „'tschuldigung.“, murmelte sie. Er sagte natürlich nichts darauf, aber sie meinte ihn förmlich kochen zu sehen. Wind kam auf und ihr fröstelte in der nassen Kleidung. „Wir...ähm...sollten zurück. Es wird gleich dunkel. Außerdem ist das für heute genug.“ Ein minimales Schnauben war von ihm zu hören. Als seine eiskalten blinden Augen auf sie herunter blickten, drehte sie sich schnell um und sprang durch die Bäume zurück zum Hauptquartier, er direkt hinter ihr. Auf der ganzen Rückreise hatte sie die Befürchtung jeden Moment ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen. „Konan, wann gibt es endlich Essen?“, rief Kisame in die Küche. Eine ziemlich genervt aussehende Konan kam aus der Küche, ihre Augen sprühten förmlich Funken. „Wenn du mich das noch einmal fragst, gibt es dich zum Abendessen, Kisame, und zwar frittiert!“ Kisame verdrehte die Augen und pflanzte sich auf das große schwarze Sofa im Wohnzimmer. Die Frau hatte vielleicht eine Laune. Mal war sie gut drauf, dann war sie so still wie ein Toter in seinem Sarg und dann wurde sie zur Furie. „Von deinen Stimmungsschwankungen bekommt man ein Schleudertrauma“, rief er in die Küche. In dem Moment kam Hidan in den Raum. Er war wohl draußen gewesen und hat irgendwas geopfert, denn seine Kleidung war rot von Blut. Kisames letzte Worte hatte er trotzdem noch mitgehört, worauf er anfing zu lachen. „Fischfresse, ist dir nicht klar, was das heißt?“ Angesprochener blickte den Jashinist böse an, allerdings nur bis dieser seine nächsten Worte in Richtung Küche trällerte. „Konan ist schwanger. Konan ist schwanger.“ Das war wohl im ganzen Hauptquartier zu hören, denn im nächsten Moment schossen Deidara und Tobi aus ihrem Zimmer. Sie bekamen gerade noch mit, wie Konan mit knallrotem Gesicht aus der Küche kam und drei Messer hintereinander nach Hidan warf. „Konan ist schwanger?“ „Süß, ein Baby!“ „Ich bin nicht schwanger!“, schrie Konan. Hidan lachte sich kaputt, Kisame ebenfalls. Deidara und Tobi checkten gar nichts. „Lass den Scheiß, Hidan!“ Kakuzu kam in den Raum mit einem Koffer in der Hand. Lässig nahm er am Sofa Platz und fing an das Geld zu zählen, welches er im Koffer hatte. Hidan war nicht sehr begeistert von seinem Vorschlag. „Wieso sollte ich das lassen, Opa?“ „Weil Konan sonst in den Küchenstreik tritt. Und Pain will wohl kaum das Risiko eingehen, dass einer von euch Pfeifen kochen muss. Dann gibst die Akatsuki nämlich bald nicht mehr.“ Die Feststellung führte dazu, dass Kisame sich Hidan oder Deidara am Herd vorstellte und das, was bei dem Versuch rauskommen würde. Er schauderte und wandte sich lächelnd an Konan. „Sorry, Konan. Ich verspreche dir, ich sage keinen Ton mehr.“ Konan sah nicht im Geringsten besänftigt aus, sie sah Hidan immer noch an, als würde sie den ganzen Messerblock auf ihn werfen. Und Hidan würde sich nie bei ihr entschuldigen, eher fraß er zum Abendessen einen Besen. Das die beiden sich auf den Tod nicht ausstehen konnte, war bereits seit Jahren der Fall. Der Grund war allerdings nicht gerade unamüsant, dachte Kisame kichernd. Doch ehe einer beiden etwas sagen konnte, passierte etwas, was die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Der Eingang wurde geöffnet. „Itachi und Pinky sind wohl wieder da.“, meinte Kisame. Hidan lachte wieder. „Itachi hat allen ernstes eingewilligt, dass diese Schnepfe ihn trainiert?“ „Verzweifelte Situation fordern verzweifelte Maßnahmen.“, meinte Deidara schnaubend. „Uchiha muss ja kurz vorm Heulen sein, wenn er die Hilfe dieser blöden Kuh annimmt.“ „Lasst die beiden doch in Ruhe!“, schnauzte Konan und wollte wieder in die Küche zurück. „Ihr Pfeifen wollten ihn ja alle um die Ecke bringen, da ist es klar, dass er die einzige medizinische Hilfe annimmt, die er bekommt.“ Kisame zuckte mit den Schultern. „Wüsste zu gerne, wie diese Hilfe aus-...“ In dem Moment kamen beide um die Ecke und mal wieder wurde geglotzt. Sakura und Itachi waren klitschnass, Wasser tropfte auf den Boden und bildete Pfützen unter ihnen. Und als wenn das noch nicht genug wäre, war Sakura knallrot im Gesicht und der liebe Itachi sah so aus, das erkannte Kisame sofort, als würde er gleich auf sie losgehen. „...sieht.“, beendete Kisame seinen Satz. Ein paar Sekunden war es still, dann explodierten Deidara und Hidan fast vor lachen. „So sieht also das Training aus?“ „Hätte nicht gedacht, dass du mit der Kleinen gleich zusammen baden gehen würdest.“ Sakuras Gesicht konnte kaum röter werden, Itachi sagte natürlich nichts. Er legte eine Hand an die Wand, orientierte sich an ihr und ging dann in den Flur in Richtung seines Zimmers. Nach Sakuras anfänglichen Schamgefühls wurde sie wütend. Drohend kam sie auf Hidan zu. „Du hältst mal schön die Klappe!“ „Ach komm schon, Kleine. War's wenigstens schön?“ Sie tippte ihm mit den Zeigefinger auf der Brust herum. „Hör mal, wenn du ein Problem mit meiner Trainingsmethode hast, von der du nicht die geringste Ahnung hast woraus sie besteht, würde ich sagen, du sagst es mir ins Gesicht.“ „Besteht sie denn aus dem, was ich denke?“ Hidans Grinsen wurde fies. Sakura grinste fies zurück. „Nein. Aber da du direkt an das eine denkst, was Männer hauptsächlich denken, wenn sie eine Frau sehen, würde ich mal sagen, dass du unter sexuellen Notstand leidest.“ Jetzt glotze Hidan ziemlich blöd aus der Wäsche. Kisame versuchte vergeblich nicht zu kichern, Deidara schaute mit großen Augen zu Hidan, Konan hatte ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. Selbst Kakuzus Mundwinkel konnte man unter der Maske kurz zucken sehen. Dann lief Hidans Gesicht rosa an. „Was hast du gerade gesagt?“ „Das du keine Frauen abkriegst.“ „Ich krieg mehr Frauen ab als jeder in dieser beschissenen Organisation zusammen.“ „Also gar keine?“ Kisame kugelte sich mittlerweile, Tobi gigelte, Deidara hingegen wirkte wütend. „Wie kommst du darauf, dass keiner aus diesem Verein ein Sexleben hat?“ Sakura wandte ihren Blick dem Blonden zu. „Soll ich dir jetzt sagen, warum ich denke, dass du kein Sexleben hast?“ „Die Begründung würde ich gerne hören, Schnepfe!“ Sakura tat so als müsste sie kurz überlegen, ehe sie selbstgefällig dreinschaute. „Ganz einfach. Du hast das Aussehen einer Barbie, bist aber leider Gottes geschlechtlich gesehen ein Kerl. Daraus ziehe ich zwei Möglichkeiten, warum du kein Sexleben hast: Erstens, die Frauen würden es nie mit 'nem Kerl treiben, der so aussieht wie ein Mädchen. Zweitens, Männer würden es auch nicht mit dir treiben, weil du keine Frau bist.“ Das war verdammt doll unter die Gürtellinie gegangen. Deidaras Gesichtsfarbe würde leicht violett und er sah aus, als würde er gleich in die Luft gehen. Aber bevor er noch was sagen konnte, ging Sakura in Richtung Itachis Zimmer und überließ es dem lachenden Kisame und Tobi sich um die Blondine zu kümmern, die wieder einmal Anstalten machte sich auf sie zu stürzen. Es tat weh. Kaum hatte Itachi sein Zimmer und sein Bett gefunden ließ er sich schwer darauf fallen und presste die Fäuste auf die Augen. Es brannte, es war so als hätte er die Mangekyou Sharingan benutzt. Nur das der Schmerz nicht nachließ sondern stärker wurde. Das Mädchen hatte gesagt, dass sie ihn geheilt hatte, aber sie konnte nicht die Schmerzen verhindern, die seine zerstörte Hornhaut verursachte. Er wusste, dass selbst das irgendwann nachlassen würde, aber wie lange würde es dauern? Tage, Wochen, Monate? Bis dahin sollte er mit diesen Schmerzen auskommen? „Mist!“, fluchte er leise. Wie er es hasste. Er hasste es sich sich schwach zu fühlen und für andere schwach zu wirken. Sich von einem Mädchen trainieren lassen, das war ja nicht besonders schlimm. Aber die Tatsache, dass sie um ein Vielfaches schwächer war als er und ihn mehr als drei Mal erwischt hatte, nagte an ihm. Früher hatten ihn anderen Ninjas nicht mal berühren können. Jetzt ließ er sich von einem Mädchen und den anderen Akatsuki fertig machen und sei es auch nur auf verbaler Ebene. Das Leben war sowas von gar nicht fair! „Wenn du Schmerzen hast, musst du mir das sagen.“ Und wieder hatte er sie nicht gehört. Er schloss die Augen als sie an sein Bett trat. Wie lange sie wohl schon da stand? Das hatte ihm gerade noch gefehlt, wenn sie ihn in depressiven Gedanken versunken gesehen hätte. Sein Image ging in letzter Zeit ordentlich den Bach runter. Er drehte den Kopf weg, als sie vor ihm stehen blieb. „Du kannst nicht vor mir verbergen, dass dir deine Augen weh tun.“ Er gab ein leises Schnauben von sich, was so viel heißen sollte, wie: Ich will nicht mit dir reden. Und was tat sie? Sie ignorierte das natürlich. Himmel, sie hatte unheimlich viel Ähnlichkeit mit Konan, in dieser Hinsicht. „Lass mich mal sehen.“ Ihre Hand berührte seinen Arm und ihm schauderte als er daran dachte, dass er ihre andere Hand nicht sehen konnte, die sich gerade vielleicht seinem Gesicht näherte. Er zuckte unwillentlich zurück. Er hörte sie seufzen. „So geht das nicht.“ „Was?“ „So geht das nicht weiter.“ Er hielt den Kopf immer noch nicht in ihre Richtung, aber er hörte zu. Was meinte sie denn jetzt wieder? „Wir können nicht so weiter miteinander umgehen.“ Herr Gott, war er mit ihr verheiratet? Er kam sich vor, als würde sie ihn zur Eheberatung einladen. „So wie ich das sehe, wird sich daran auch nicht viel ändern lassen.“, murmelte er. „Wieso?“ Er schnaubte kurz und drehte ihr endlich seinen Kopf zu. „Ich kann nicht vor dir verbergen, dass ich Schmerzen habe. Du kannst hingegen nicht vor mir verbergen, dass du mich hasst.“ Er konnte spüren, wie sie zusammenzuckte. Da hatte er wohl ins Schwarze getroffen. „Du gibst mir die Schuld dafür, dass Sasuke bei Orochimaru ist, nicht wahr?“ Einen Moment herrschte Stille, er konnte sie förmlich beben spüren. Er hatte recht, sie hasste ihn wie den Teufel höchstpersönlich. „Wenn du mich hasst und ich dir dadurch nicht traue, sehe ich keinen Grund, warum wir miteinander auskommen sollten.“ „Ist dir dein Leben nicht Grund genug?“ Die Frage ließ ihn stutzen. Sie redete weiter. „Pain lässt mich nur am Leben, wenn ich es schaffe dich für ihn kampffähig zu machen. Wenn ich das nicht schaffe, bin ich tot und du auch. Somit hängt mein Leben von deinem ab und deines von meinen.“ Da hatte sie leider recht. Er wollte noch nicht sterben, jedenfalls nicht so. „Du willst auch nicht so schnell sterben, was?“, sagte er. Sie kicherte leise. „Nein, so schnell will ich mir nicht die Gänseblümchen von unten ansehen. Aber selbst wenn ich es schaffen sollte das zu schaffen, was ich mir vorgenommen habe, wird Pain mich sowieso nächsten Monat umbringen, da ich auch unbrauchbar für ihn bin.“ Auch? Was meinte sie mit auch? Irgendwie hatte Itachi das Gefühl, dass das nicht das erste Mal war, dass sie sich unbrauchbar vorkam oder es tatsächlich war. „Hast du Angst vor dem Tod?“ Er meinte zu hören, wie sie den Kopf hob. „Wieso fragst du das?“ „Weil du nicht so wirkst, als würdest du dich vor den Tod fürchten. Du wirkst, als hättest du dich mit ihm abgefunden.“ Darauf herrschte eine Zeit lang Stille, sie hielt die Luft an. „Das hast du doch auch schon längst.“, fauchte sie schließlich. „Ja, das hab ich.“ Er nickte. „Ich weiß im Gegensatz zu dir ganz genau wodurch ich sterben werde.“ Sie lachte sarkastisch. „Ich habe mich mit dem Tod abgefunden, weil jeder sich damit abfinden muss. Jeder Mensch auf der Welt stirbt einmal. Ich habe es nur früher registriert als andere.“ „Und aus welchen Grund?“ Darauf sagte sie nichts und sie würde es auch nicht tun. Itachi überlegte. Sie konnte ihn nicht ausstehen und hasste ihn wie die Pest. Aber sie half ihm, weil ihr Leben davon abhing. Wie sie es eben gesagt hatte, sie waren für sich beide gegenseitig verantwortlich. Nur hatte sie den Nachteil. Sie würde sterben, das würde so oder so passieren. Würde er es schaffen, musste er einen Grund finden Pain davon zu überzeugen, dass er sie noch ein wenig länger am Leben lassen sollte. Wenigstens das war er ihr schuldig. Er spürte, wie sie aufstand. „Ich helfe Konan in der Küche. Du solltest dir was trockenes anziehen.“ „Du lieber auch.“ „Ich werde nicht so schnell krank.“ Damit entfernten sich ihre Schritte und er war allein im Zimmer. Itachi seufzte einmal tief, bevor er sich den Weg zum Badezimmer tastete. Kaum war er drinnen machte er die Tür zu und zog sich die nassen Sachen vom Körper. Aus Gewohnheit wollte er einmal kurz in den Spiegel schauen, so wie er es damals immer getan hatte, um zu prüfen, wie gut er sich noch im Spiegel sah. Aber das einzige, was er seit Tagen sah, war dieses grässliche schmerzende Schwarz. Das Mädchen hasste ihn? Die anderen dachte, er stellte sich an? Sie wussten nicht wie er sich fühlte. Sie wussten nicht wie es war blind zu sein. Sie wussten gar nichts über ihn. „Rein gar nichts.“, flüsterte er seinem schwarzen Spiegelbild zu. Er stellte die Dusche auf lauwarm und stellte sich darunter, nur um nach zwei Minuten sich auf den Boden zu setzten. Er schaute nach oben, das Wasser prasselte auf sein Gesicht und lief in seine schon höllisch schmerzenden blinden Augen. „Braucht du Hilfe?“ Konan drehte sich um und erblickte Sakura in der Küche. Sie hatte immer noch ihre nassen Klamotten an, aber das schien ihr wenig auszumachen. Sie stellte sich kurzerhand in die Nähe des Ofens und schien die Kälte nicht mal zu spüren. Konan schmunzelte. „Wo ist Itachi?“ „Duschen.“ „Und? Wie lief das Training?“ Sakura schnaubte und kam zu ihr an die Arbeitsfläche. Erst da bemerkte sie die Kratzer in ihrem Gesicht. Konan grinste. Itachi war zwar blind, aber treffen konnte er offensichtlich immer noch. „Er lernt schnell.“, meinte Sakura. „Sehr schnell. Wenn ich nicht aufpasse, bricht er mir irgendwann noch einen Knochen.“ Konan nickte und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. „Du wirkst gar nicht überrascht.“ „Nein, bin ich nicht. Itachi ist wie er ist. Ein wahres Genie.“ „Ach ja?“ „Er ist mit dreizehn zu uns gestoßen.“, murmelte Konan. „Denkst du er hat einen so eingeschränkten IQ wie Hidan ihn hat?“ Sakura lachte. „Offensichtlich nicht. Was machst du da?“ Sie sah Konan über die Schulter. Konan seufzte und zuckte mit den Schultern. „Das, was die Jungs alle mögen. Ich mache das fast immer, wenn alle da sind. Das ist wirklich das einzige, was sie alle mögen, wenn auch mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.“ Konan hob das noch unförmige Reisbällchen hoch. Sakura hob die Augenbrauen und warf einen Blick auf die versammelten Akatsukis im Wohnzimmer. „Onigiri? Sie mögen Onigiri?“ Konan grinste und Sakura lachte noch einmal kurz auf. Sie stellte sich neben Konan. „Die bekomme ich sogar noch hin. Wer mag den was?“ „Itachi mag lieber was Süßeres in den Onigiri. Deidara, Tobi und ich mögen ganz gerne gesäuertes Obst dazu, Hidan und Kakuzu mögen gerne Fisch, was ich von Kisame nicht behaupten kann. Der steht mit Pain mehr auf Gemüse, was Zetsu nicht leiden kann. Der nimmt auch Fisch. Was magst du?“ „Lieber süß.“ Die blauhaarige Frau zuckte mit den Mundwinkeln. „Dann mach du die Süßen und die mit Gemüse. Ich mach die mit Fisch und Obst.“ Schon bald stellte sich heraus, dass Konan und Sakura wunderbar miteinander in der Küche auskamen. Sie kamen sich nicht gegenseitig in die Quere, ganz im Gegenteil. Sie fingen an über die Jungs zu witzeln, kritisierten ihre Haare oder Klamotten. Beide waren sich einig, dass sie Hidan nicht ausstehen konnte, Zetsu ein wenig gruslig war und Kisame und Tobi nicht die Klappen halten konnten. Sie lachten sich gerade darüber kaputt, wie Sakura eben Deidara und Hidan zur Schnecke gebracht hatte, als Hidan in die Küche kam. „Hey, Weiber! Wann ist das Essen fertig?“ Allerdings hielt er inne, als er sah, wie die beiden Frauen vor sich hingiggelten. Er war schneller wieder draußen als einer von beiden etwas sagen konnte. Man konnte ihn aber noch gut hören. „Fischfresse, was hast du angestellt? In der Küche stehen zwei Giggeltanten. Konan benimmt sich wie eine Zweijährige.“ Konan kniff die Augen zusammen und rief aus der Küche heraus: „Das war's. Du bekommst heute kein Essen!“ Sofort war Hidan wieder in der Küche. „Was?!? Das kannst du nicht machen!“ „Ich bin die Gefährtin des Leaders. Ich habe genauso viel Befehlskraft wie er.“ „Hast du nicht. Du bist eine Frau.“ Konan hatte mehr als nur das Verlangen ihm seinen Teil des Essens in das Gesicht zu schmeißen, als Pain in die Küche kam. „Hidan, lass Konan in Ruhe. Konan, beherrsche dich gefälligst.“ Hidan funkelte Konan wütend an, ehe er von dannen zog. Pain wandte sich den beiden Frauen zu. „Sie hilft dir beim Essen machen?“ „Was dagegen?“ Pain sagte nichts darauf, sondern musterte Sakura nur mit einem scharfen Blick. Er warf einen Blick auf die Onigiri, nickte und verschwand dann. Beide Frauen machten das Essen fertig. „Wie kommst du eigentlich mit Pain aus?“, fragte Sakura sie, als sie einen Reisball in die richtige Form brachte. „Ich war mein ganzen Leben mit ihm zusammen. Da gewöhnt man sich aneinander.“ „Aha.“ Mehr sagte Sakura darauf nicht. Eine Minute später waren alle Onigiri fertig und Konan brachte sie auf den Tisch, wo die andern schon warteten. Die bedankten sich natürlich nicht, bis auf Pain, der ihr wenigstens einen vielsagenden Blick zuwarf. Sie ging wieder in die Küche, legte die Onigiri für Sakura und Itachi auf zwei Einzelteller und gab sie ihr. Sakura sah sie fragend an und Konan lächelte. „Es wäre besser, wenn du nicht zusammen mit uns isst. Ein paar von uns sind noch nicht gut auf dich zu sprechen. Und Itachi hat wahrscheinlich auch nicht groß Lust bei uns zu sein.“ Für einen Moment sah Sakura absolut nicht so aus als wollte sie mit Itachi alleine in einem Zimmer sein, aber dann nickte sie. Sie nahm ihr die Teller ab und Konan sah ihr hinterher, wie sie in Richtung von Itachis Zimmer ging. Wer weiß, dachte sie. Vielleicht taut sie Itachi ein wenig auf. Eigentlich hatte Sakura ja überhaupt keinen Bock mit Itachi Uchiha zu essen. Sie hatte die ganze Zeit das nicht sehr schöne Bild im Kopf, das Sasuke sie und Itachi zusammen sehen würde, woaruf er sie beide massakrierte. Irgendwie fand sie es in Itachis Nähe immer noch ziemlich gruselig. Die Vorstellung mit ihm zu essen war ungefähr so verlockend, wie in der gruseligsten Geisterbahn der Welt seinen ersten Kuss zu haben. Sie schauderte und atmete tief ein, so wie sie es immer tat, wenn sie in die Nähe des Zimmers kam. „Ich habe dir was zu essen mitge-...“, fing sie an, verstummte allerdings, als sie sah, dass er nicht im Zimmer war. Die Dusche lief. Sie runzelte die Stirn und stellte das Tablett auf dem Nachtisch ab. Der Kerl war immer noch duschen? Na, hoffentlich hatte er ihr noch ein wenig warmes Wasser übrig gelassen, ihr war nämlich nicht besonders warm. Sie seufzte und klopfte an die Zimmertür. „Hey, lebst du da drinnen noch? Ich hab dir was zu essen mitgebracht.“ Keine Antwort. Einen Moment war Sakura unentschlossen ob sie einfach gehen sollte oder nach ihm sehen sollte. Ersteres war velockender, aber wenn ihm was passiert war und sie ihm nicht geholfen hatte, war sie einen Kopf kürzer. Sie holte einmal tief Luft und machte die Tür auf...nur um etwas zu sehen, dass sie den Atem anhalten ließ. Sie hatte eigentlich zwei Anblicke erwartet: Das er einfach nur zu lange unter der Dusche stand und sie nicht gehört hatte oder dass er blutend irgendwo im Badezimmer lag. Aber sie hatte nicht erwartet ihn zusammengekauert auf dem Boden der Dusche vorzufinden, die Beine angezogen, die Arme um sie geschlagen und den Kopf auf den Knien. Für einen Moment rührte sie sich nicht, so erstaunt und perplex war sie von dem Anblick. Itachi Uchiha war verzweifelt? Sie schluckte und holte Luft als sie merkte, dass sie nicht geatmet hatte. Sie trat vor. „Hey...“ Er zuckte kurz und erstarrte, nur um dann die Fingernägel in seine Oberarme zu krallen. Er ignorierte sie. Sie schloss die Augen und überlegte, was sie jetzt machen sollte. Sie konnte ihn ja schlecht hier einfach so lassen. „Alles okay?“ Was für 'ne blöde Frage, das signalisierte ihr seine Körperhaltung. Sie schluckte wieder und dann traf sie einen Entschluss. Er hatte ganz offensichtlich große Schmerzen, war aber zu stolz um es ihr zu sagen. Wobei er hiermit nicht gerade erreichte sie von dem Gegenteil zu überzeugen. Sie trat vorsichtig unter die Dusche, darauf bedacht ihn nicht zu berühren und stellte sie ab. Sie kniete sich zu ihm runter und versuchte vergeblich zu ignorieren, dass er nichts an hatte. „So geht das echt nicht weiter.“, murmelte sie. Ein Zischen ertönte, während sich eine Gänsehaut auf seinen Oberarmen bildete. „Entweder du erlaubst mir endlich dich anzufassen und dir zu helfen oder wir können das alles hier vergessen und gehen beide drauf.“ Eine Weile sagte er nichts und Sakura wurde wieder wütend. Im Schweigen war er ein Weltmeister und sie hatte die wage Befürchtung, dass er das mehr als extra machte. Aber dann machte er doch den Mund auf, seine Stimme klang heiser und gedämpft unter seinen Armen. „Du weißt doch überhaupt nichts.“ Sie blinzelte verwirrt. „Bitte?“ „Du weißt rein gar nichts über mich. Du denkst, dass ich an allem Schuld wäre, was dir in deinem Liebesleben passiert ist.“ Sie schnappte empört nach Luft. „Meine Beziehung zu Sasuke geht dich überhaupt nichts...“ „Und doch gibst du dir die Schuld und redest dir ein, dass ich Schuld daran sei, dass er abgehauen ist.“ Da hatte er sowas von Recht. Das wollte sie ihm gerade an den Kopf schmeißen, als sie ihn leise sarkastisch lachen hörte. „Aber du weißt gar nichts. Nichts weißt du über ihn und über mich.“ „Ich...“ „Hör auf über mich oder Sasukes Beweggründe zu urteilen. Es steht dir nicht zu!“ Sakura konnte nicht fassen, was sie da gerade hörte. Hielt er ihr gerade allen ernstes eine Predigt darüber, dass sie sich nicht in sein Leben einmischen sollte? Toll, von ihm hatte sie das als letztes erwartet. Aber gleichzeitig hatte sie auch das unheimliche Gefühl ihn mit ihren Worten verletzt zu haben. Konnte man Itachi Uchiha verletzten? Sie seufzte. „Okay. Es tut mir leid.“ „Tut es nicht.“ Jetzt konnte er auch noch Gedanken lesen. Aber irgendwie, in den hintersten Winkel ihres Gehirns, tat es ihr wirklich leid. „Darüber kannst du urteilen wie du willst. Aber ich verspreche dir jetzt was. Ich rede nicht mehr über Sasuke oder gebe dir offenkundig die Schuld an meinen bescheuerten Leben. Und du hörst auf dich mir so zu verweigern, dass ich dir nicht helfen kann.“ Wieder sagte er nichts, aber diesmal wartete sie geduldig. „Bin gespannt wie lange das anhält.“, murmelte er schließlich. Das entlockte ihr doch ein kleines Grinsen und sie nickte. „Ich habe mit Konan was zu essen gemacht. Zieh dich um und ich schaue dann nach deinen Augen.“ Sie stand auf und ging aus dem Badezimmer. Direkt hinter ihr meinte sie zu hören, wie er aufstand und sie lächelte. Wenigstens hörte er jetzt auf sie. Sie zog sich schon mal die nasse Hose aus, den Rest behielt sie an. Sie wusste, dass er nichts sehen konnte, aber irgendwie fand sie es doch ein wenig peinlich vor ihm nackt sein zu können. Zwei Minuten später kam er aus dem Bad und nicht zum ersten Mal an diesem Tag stockte Sakura der Atem. Sie hatte seinen Oberkörper ja schon gesehen als sie ihn operiert hatte. Aber nicht so. Sein Körper war athletisch, so wie sie es schon vorher bemerkt hatte. Er hatte nur ein Handtuch um, was sie so rot werden ließ wie ein gekochter Krebs. Sie schluckte als sie auf seine makellose blasse Haut sah. Seine noch nassen langen Haare fielen ihm frei über den Rücken, sie sahen aus wie flüssig schwarze Seide. Als er sich zu ihr an Bett setzte wandte sie schnell den Blick ab und ihr schoss eines durch den Kopf. Sie war verdammt neidisch auf die Uchihas. Der Grund: Warum mussten sie alle so abgöttisch gut aussehen? Sie hustete ein paar Mal, ehe sie wieder Vertrauen darin hatte, das ihre Stimme wieder normal klang. „Okay. Dann zeig mir endlich deine Augen.“ Widerwillig drehte er den Kopf in ihre Richtung und sie setzte sich neben ihn. Sie schob ihm die nassen Haare aus dem Gesicht und sie gaben ihr die Sicht auf seine schwarzen Augen frei. Sie waren extrem gereizt, was nicht weiter verwunderlich war. Das Weiße der Augen war ziemlich rot und sie waren ein wenig geschwollen. Das Schwarz selbst wirkte noch trüber als vorher. Sie linderte die Reizung mit ihrem Chakra, was ihn dazu brachte sie ein wenig zu entspannen. „Ich glaube, es ist besser, wenn du für die nächsten zwei Wochen dir die Augen verbindest.“, sagte sie schließlich. „Dann kommt kein Schmutz in sie und sie können besser abheilen.“ Er sagte nichts dazu, sondern nickte nur. „Hast du etwas, was du als Augenbinde benutzen kannst?“ Er deutete in Richtung seiner Beintaschen. Sie runzelte die Stirn und öffnete sie. Neben den Kunais und ein paar Shuriken fand sie ein schwarzes Tuch aus Satin. Sie runzelte die Stirn und holte es raus, ehe sie ihm einen Blick zuwarf. Wenn er das in seiner Tasche gehabt hatte, musste er sich schon vorher die Augen verbunden haben oder es für was anderes gebraucht haben. Sie zuckte mit den Schultern und ging kurz ins Bad, um das Tuch mit kalten Wasser zu befeuchten. Dann ging sie wieder zurück. „Halt mal kurz still.“ Er hielt still und sie strich ihm die Haare aus der Stirn. Wieso bekam sie dabei bloß so eine Gänsehaut? Sie schluckte und legte ihm das weiche Tuch um die Augen, das seine schwarzen Augen verbarg. Sanft knotete sie das Tuch an seinem Hinterkopf fest und achtete darauf, dass sie ihm die Haare nicht mit verknotete. „Besser?“, fragte sie schließlich. Er nickte und sie lächelte. Sie nahm das Tablett vom Tisch und stellte es neben ihm. „Konan und ich haben Onigiri gemacht. Sie meinte, du magst gerne die Süßen.“ Er schmunzelte, nickte aber und nahm sich auch direkt eins. Irgendwie musste Sakura darüber grinsen. Itachi Uchiha möchte Süßes? Das war irgendwie lustig. Sie nahm sich auch eins und beide aßen schweigend vor sich hin, bis tatsächlich keins mehr von den Reisbällchen übrig war. „Ich gehe jetzt unter die Dusche.“, sagte sie. „Morgen gehen wir um dieselbe Zeit wieder trainieren.“ Er nickte und sie verzog sich ins Bad, ehe sie in Versuchung kam ihm beim Anziehen zuzuschauen. Sie grinste und schloss die Tür ab. Irgendwie war die Situation so konfus und unglaubwürdig, dass sie schon wieder ein wenig lustig war. Schnell ging sie unter die Dusche, ehe Kisame reinkam und sie wieder anblöckte. Doch kaum war sie mit duschen fertig, passierte es schon wieder. Sie bekam einen Hustenanfall, der sie auf den Boden des Badezimmers sinken ließ. Es dauerte fast eine Minute, bis er wieder vorbei war. Und das war auch der Augenblick indem Sakura anfing zu weinen. Leise schluchzten kniete sie auf dem Boden des Zimmers, schlang die Arme um ihren nackten dünnen Leib und weinte. Weinte, weil sie sich allein fühlte, weinte, weil sie ihren besten Freund vermisste, der sie jetzt garantiert getröstet hätte. Weinte, weil es hier niemanden gab, der sich um sie sorgte oder ihr was bedeutete. Sie weinte, weil sie allein war. Allein, wie noch nie in ihrem Leben. Sie sehnte sich nach Wärme, die ihr ein anderer geben konnte und die sie hier nie bekommen würde. Und sie weinte, weil sie die Schmerzen in ihrer Brust nicht mehr aushielt. Das schrecklich stechende Gefühl verschwand einfach nicht. Sie erinnerte sich an die Schachtel, die Tsunade ihr gegeben hatte. Die Schachtel mit den Schmerztabletten. Sie hatte gedacht, dass sie sie nicht brauchen würde, jedenfalls nicht so früh. Aber das war anscheinend ein Irrtum gewesen. Die Hoffnung, das Tsunade sie nur veräppelt hatte, zerplatze wie eine Seifenblase. Eines bemerkte sie jedoch nicht. Sie bemerkte nicht, wie Itachi Uchiha, der sich an die Wand neben seinem Bett gelehnt hatte, alles mit anhörte. Und sie sah nicht, wie er den Kopf senkte, als er sich das Leid ausmalte, welches sie erleiden musste. da bin ich wieder ^^ ich hoffe, das kapitel hat euch gefallen bei den akas geht es ja rund her und ita und saki haben sich wenisgtens auf etwas geeinigt XDDD konan scheint ja ganz gut mit ihr klar zu kommen, warum, muss ich ja nicht sagen. ich sage übrigens immer noch nicht, was sakura hat XDDD *fiese lache* liebe grüße und bis zum nächsten mal NikaEvelina Kapitel 5: Boulevard of broken Dreams ------------------------------------- „Nii-san?“ Itachi hörte Sasuke kaum. Seine Stimme klang weit entfernt, kaum vernehmbar durch den rauschenden Wind. „Nii-san? Willst du nicht nach Hause kommen?“ Nein, wollte er nicht. Er wollte für immer hier bleiben und nie wieder weg. „Papa wird böse, wenn du nicht bald nach Hause zum Training kommst.“ Dann bekomme ich halt Prügel. Das hier war es wert. Auf Itachis Gesicht bildete sich ein glückliches Lächeln. Und Sasuke wurde allmählich ungeduldig. „Das ist doch gefährlich. Nii-san, nicht so schnell, sonst tust du dir noch was!“ Wer wusste das schon? Ob er sich hier oben was tat oder beim Training mit seinem Vater war ihm relativ egal. „Komm da runter.“ „Nein.“ „Dann lass mich auch mit drauf.“ Endlich hielt Itachi neben Sasuke an. Der Kleine hatte Augen so groß wie Teller und sah ihn so bittend an, dass er nicht widerstehen konnte. Er lächelte, langte runter und zog seinen Bruder zu sich rauf. Sasuke quietschte vergnügt. „Aber das erzählst du weder Mama noch Papa, okay?“ „Okay.“, lachte Sasuke. Itachi lächelte, als er einen Arm um seinen vierjährigen Bruder schlang und ihnen beiden der Wind um die Ohren pfiff. Und Itachi wusste: das hier was das schönste Gefühl der Welt. Itachi schreckte aus seinem Bett hoch, rasch atmend und mit klopfenden Herzen. Es dauerte fast eine Minute, bis das Herzklopfen nachließ. Er seufzte tief auf und wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Schon wieder dieser Traum. Gott, er hatte ihn jetzt schon seit fast einer Woche, jede Nacht. Er hinderte ihn daran zu schlafen. Eigentlich war es noch nicht mal ein Alptraum, es war einfach nur ein Traum, der ihn an eine Zeit erinnerte, an die er sich nicht erinnern wollte. Er wusste nicht wie spät es war, aber er wusste, dass er nicht mehr würde schlafen können. Kurzerhand stand er auf und zog sich so leise wie möglich an, um das Mädchen nicht zu wecken, welches neben seinem Bett schlief. Für einen Moment hielt er beim Anziehen inne, um zu lauschen. Ihm entging keinesfalls, das ihre Atmung anders klang, als die von Kisame oder den anderen. Natürlich schnarchte sie nicht wie sein Partner, aber ihre Atmung klang ungesund. Es klang wie das Rasseln einer kaputten Glühbirne, nur zehn mal lauter. Leise machte er sich aus dem Zimmer, ging in die Küche und setzte sich an den Tisch, nachdem er sich einen Apfel geschnappt hatte. Während er leicht an der Frucht knabberte, dachte er nach. Es ging ihn wahrscheinlich nichts an, aber es interessierte ihn mehr als nur brennend, was dieses Mädchen hatte. Sie war jetzt seit fast zwei Wochen hier und er war gewiss nicht so blöd gewesen und hatte nicht gemerkt, dass sie diese seltsamen Hustenanfälle hatte. Natürlich hatte er niemanden etwas davon gesagt, uninteressant war es jedoch trotzdem nicht. Wohl oder übel war sie sein Sensei und als Schüler - Gott, hörte sich das beschissen an! - war es nicht verwunderlich, dass er sich dafür interessierte. Aber er war gewiss nicht so blöd und fragte sie. So wie er Frauen kannte verlangten sie eine Gegenleistung. Und er hatte definitiv keine Lust ihr irgendwas preiszugeben. Wieder dachte er an den Traum und versuchte ihn und die Müdigkeit schnell wieder zu verdrängen. Wahrscheinlich war es noch ziemlich früh, keiner regte sich im Hauptquartier. Itachi genoss die Ruhe und knabberte weiter an der Frucht. Wenigsten hatte er ein paar Momente für sich, ehe sie ihn schon wieder nach draußen schleppte und mit ihm trainierte. Er seufzte leise, zupfte an seiner Augenbinde und gähnte dann. Schlafen wollte er nicht mehr. Er wollte nicht schon wieder diesen Traum haben. Jedoch siegte hier Müdigkeit gegen Willen. Keine zehn Minuten später lag Itachis Kopf auf seinen Händen und er schlief. „Wieso sollte ich Ja sagen?“, fragte Pain im neutralen Ton. Sakura stöhnte genervt auf. „Weil ich dann mit ihm besser vorankomme. Wenn wir jeden Tag zu unserem Trainingslpatz müssen und am selben Tag wieder zurück, kommen wir nie richtig weiter. Wir haben nur noch zwei Wochen.“ „Du verlangst von mir, dass ich dich mit einem meiner besten Kämpfer, der nebenbei bemerkt ein schwerwiegendes Problem hat, mit dir eine Woche oder länger alleine im Wald lasse nur damit ihr trainieren könnt?“ „So ungefähr.“ Pain kniff die Augen zusammen. „Du bist ihm gegenüber im Vorteil. Du könntest ihn umbringen, wenn er mal nicht aufpasst und danach flüchten.“ „Sicher doch. Ich bringe ihn um und haue dann ab, nur damit mich Kisame danach in der Luft zerreißt.“ Sakura verdrehte die Augen. Für einen Anführer dachte Pain nicht sehr weit. Alles was sie wollte war, dass er ihr mehr Freiraum im Sinne des Trainings gab. Und sie war bestimmt nicht so blöd und würde das tun, was er ihr vorwarf. Sie kam näher zu seinem Bürotisch und stütze die Hände darauf. „Es ist eure Entscheidung, Leader-sama. Ihr solltet nur dabei bedenken, dass es euer Mitglied der Organisation ist, dem ihr die Möglichkeit verbietet wieder auf Vordermann zu kommen.“ Sie drehte sich um und wollte rausgehen. Im Innern zählte sie von drei aus rückwärts. ...drei...zwei...eins... „Aber echt nur eine Woche.“ Sie grinste und hielt den Daumen hoch ohne sich umzudrehen. Ging doch. Man musste nur rausfinden, wie der Leader tickte. Und Pain würde keine Entscheidung treffen, die zu seinem Nachteil führen würde. Sie ging gar nicht erst ins Zimmer zurück, Itachi war nicht da. Der Kerl war vielleicht ein Frühaufsteher. Immer wenn sie aufwachte, war er schon wach oder war bereits gegangen. Die anderen schliefen fast alle noch. Pain war nur zufällig an ihrem Zimmer vorbeigegangen, als sie sich gerade fertig machte. Da hatte sich nun mal die Möglichkeit ergeben mit ihm zu reden. Auch egal, sie hatte bekommen, was sie wollte. Dadurch, dass sie eine Woche oder länger weg waren hatten sie erstens ihre Ruhe und zweitens konnte sie das Training intensivieren. Außerdem hatte sie keine Lust, dass die anderen Akatsuki mitbekamen, wie sie Anfälle bekam, die immer kleineren Abständen kamen. So jetzt stellte sich da nur noch eine Frage: „Wo ist der Kerl?“ Murrend ging sie ins Wohnzimmer. Sie hatte es satt ihn jeden Morgen suchen zu müssen. Sie war doch kein Spürhund! Im Wohnzimmer war er nicht, also ging sie in die Küche. Kaum bog sie um die Ecke sah sie ihn allerdings schon. Oder besser gesagt seine Hand, die an der Seite herab baumelte. Sie runzelte die Stirn und bog um die Ecke. Bei dem Anblick der sich ihr bot konnte sie nicht anderes tun als zu grinsen. Itachi Uchiha war am Tisch eingeschlafen, den Kopf auf den rechten Arm gebettet. Neben seinem Kopf lag ein halber aufgegessener Apfel. Seltsamerweise brachte sie es nicht übers Herz in sofort zu wecken, also betrachtete sie ihn. Die schwarze Augenbinde verbarg zwar seine Augen, aber sein Gesichtsausdruck war leicht angespannt. Außerdem zuckte seine Hand immer wieder und er bewegte die Lippen. „Ein kleiner Mitternachtsimbiss und danach wieder träumen.“, murmelte sie. Sie hatte wirklich sowas nicht von einem Itachi Uchiha erwartet. Wahrscheinlich flogen auch irgendwann rosa Schweinchen in der Luft herum, denn krasser konnte es kaum noch werden. Was er wohl träumte? Zu gerne wüsste sie es. Er sah nicht gerade sehr entspannt aus. Da fragte man sich nun mal was so ein Typ wie Itachi beunruhigen konnte. Nachdem sie ihn ungefähr fünf Minuten lang angestarrt hatte, wurde es ihr doch über. Sie streckte die Hand aus und wollte ihn an den Schultern rütteln. Doch kaum berührte ihr Finger seine Haut, schoss er mit einem Mal hoch und hatte ihr in Sekundenschnelle den Arm auf den Rücken gedreht. Viel zu erschrocken um zu keuchen, hielt sie die Luft an. Für einen Moment war es totenstill im Raum, dann schien er endlich zu begreifen, wen er da im Klammergriff hielt und ließ sie sofort los. „Mach das nicht noch mal!“, zischte er. Sakura bekam endlich wieder Luft und drehte sich wütend zu ihm um. „Was denn? Ich wollte dich bloß wecken.“ „Du hättest mich rufen können.“ „Du hast geträumt, da ist es einfacher jemanden mit Körperkontakt zu wecken.“ Da sie sich nicht anfunkeln konnten, versuchten sie sich durch böses Schweigen und Zähneknirschen Angst zu machen. Letztendlich gab Sakura auf. „Pain hat mir erlaubt eine Woche mit dir aus dem Hauptquartier zu kommen. So können wir besser trainieren.“ Seine Mundwinkel bewegten sich weiter nach unten. „Eine Woche?“ „Vielleicht länger.“ Er schien nicht gerade begeistert von der Sache zu sein, aber hatte er eine Wahl? Sie drehte sich um. „Packe ein paar Sachen ein, wir gehen gleich.“ Eine Weile stand er noch zerknirscht in der Küche, dann ging er in sein Zimmer. Sie hatte bereits ihre Tasche gepackt, es war ja nicht viel. Sie würden im Freien schlafen, es würde zwar ein wenig kalt werden, aber das war egal. Der Winter brach bald an. Itachi kam mit einer kleinen Tasche auf den Rücken um die Ecke und beide gingen zum Eingang. Als er das Tor öffnete fiel Sakura allerdings was ein. „Wieso wusstest du eben, dass ich es gewesen bin, die dich geweckt hat?“ Er schnaubte, während er ins Freie trat. „Du hast mir doch beigebracht mich auf meine Sinne zu verlassen.“ „Aber ich habe nichts gesagt und mich nicht bewegt?“ „Welcher Sinn bleibt mir also noch übrig, um dich zu erkennen?“ Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern sprach durch die Bäume. Sakura kam anfangs wirklich nicht drauf, erst als sie an der Lichtung angebkommen waren. Die sah bei weitem nicht mehr so grün aus wie vorher, aber sie war immer noch ein sehr schöner Platz zum entspannen. Sakura machte ein blödes Gesicht, als es ihr einfiel. „Mein Geruch? Du erkennst mich an meinem Geruch?“ Schweigen gab ihr die Antwort. Sakura roch an ihren Haaren, in der Annahme, dass sie irgendwie komisch rochen. Aber für sie rochen sie ganz normal. Naja, Geruch hin oder her, das war jetzt nicht wichtig. „Wie auch immer. Machen wir weiter.“, murmelte sie. Als er wieder beim meditieren war, um sich zu entspannen, konnte sie sich allerdings nichts anderes fragen wonach sie für ihn denn roch. Und was er geträumt hatte. „Itachi, ich verbiete es!“ „Das kannst du nicht machen.“ „Ich bin dein Vater, ich kann machen, was ich denke, was für dich am besten ist. Und das ist gewiss nicht dieses Wesen.“ Blanke Wut machte sich in Itachis Innern breit und er wollte nichts anderes tun als seinem Vater ins Gesicht zu springen. „Sie geht dich nichts an!“, fauchte er. „Du gehst nicht wieder zu ihr! Sie hält dich von deinen Pflichten ab. Du vernachlässigst dein Training.“ „Das ist mir egal.“ „Aber mir nicht.“ Sein Vater wurde mit jedem Wort lauter und schien kurz davor zu sein ihm eine zu klatschen. Hinter dem Rücken seines Vaters konnte Itachi durch einen kleinen Türspalt seine Mutter sehen, die den weinenden Sasuke im Arm hielt. Beide schienen ziemlich verstört zu sein, so hatten sich Itachi und sein Vater noch nie gestritten. Fukaku packte ihm am Hemdkragen und funkelte ihn zornig an. „Du wirst nicht wieder aus diesem Haus gehen, ehe ich es dir erlaube. Und du wirst sie nie wieder sehen!“ Itachi stieß einen Schrei aus, riss sich mit erstaunlicher Kraft von seinem Vater los. „Ich hasse dich!“ Damit lief er raus, hinter ihm gellten die Schreie seines Vaters. Aber er achtete nicht darauf, lief einfach immer weiter, irgendwohin, nur nicht wieder nach Hause. Okay, so ging das definitiv nicht weiter, dachte Sakura müde. Schon zum dritten Mal wachte sie Nachts auf, weil Itachi sich so laut auf seinem Lager umher rollte oder mit den Zähnen knirschte, dass sie nicht schlafen konnte. Ihn zu wecken hatte sie seit dem letzten Versuch gründlich unterlassen. Aber es war bereits die dritte Nacht in der er ihr den Schlaf raubte und es reichte ihr. Sie war müde, sie war durch das viele Training extrem gereizt und ihr tat noch alles von Training weh. Aber ehe sie sich doch dazu entscheiden konnte ihn zu wecken, wachte er von selbst auf. Selbst im schwachen Schein des Feuers konnte sie sein weißes Gesicht sehen. Sie seufzte laut. „Wir legen jetzt ein paar neue Regeln fest, Itachi.“ Er drehte den Kopf weg und stand auf. Leichtfüßig ging er zum Fluss und bedeckte sein Gesicht mit ein wenig Wasser. Sie gesellte sich zu ihm und sah den Wassertropfen auf seinem Gesicht zu, wie sie von seiner makellosen Haut herunterflossen. Sie riss ihren hypnotisierten Blick von ihm los und sah verlegen auf die Steine vor ihr. Regeln, komm auf das Thema zurück! „Zu den neuen Regeln. Erstens zum Training, das ist mir gestern aufgefallen. Du lässt dich in letzter Zeit schnell ablenken, sei es durch lautes Rascheln...oder andere Geräusche.“ Ihr war alles andere als nicht entgangen, dass er merkte, dass es ihr nicht gut ging. Sie versuchte den Husten, der mittlerweile noch intensiver geworden war, zu unterdrücken. Aber vor ihm konnte sie nichts verbergen, auch wenn er blind war. „Ich bitte dich in Zukunft dein Training auch dann nicht zu vernachlässigen, wenn so etwas passiert. Wenn du dich gut genug konzentrierst, kriegst du das mit und kannst dich gleichzeitig versuchen zu entspannen. In Ordnung?“ Er nickte widerwillig. Jetzt kam Regel Nummer Zwei. „Itachi, nichts für ungut, aber es nicht gerade von Vorteil, wenn du uns beiden mit deinen Träumen den Schlaf raubst. Das tut mir nicht gut und dir erst recht nicht.“ Sie machte eine Pause und versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Leider schienen alle Uchihas neben ihrem perfekten Aussehen auch noch ein perfektes Pokerface zu besitzen, denn sie hätte genausogut versuchen können Hieroglyphen zu lesen. Sie schluckte. „Meiner Erfahrung nach gehen Träume am besten weg, wenn man sie erzählt.“ Jetzt verspannten sich seine Schultern doch ein wenig. Sie schaute weg. „Wenn du darüber reden willst, kannst du mir das ruhig erzählen. Aber wenn du dadurch ein weiteres Mal beim Schlafen oder beim Training behindert wirst, bitte ich dich es mir zu erzählen. Dadurch wird es leichter. Okay?“ Er sah überhaupt nicht so aus als wollte er auf sie hören. Konnte sie verstehen, wer erzählte einer Fremden schon gerne seine Alpträume? Sie würde es ihm auch nicht erzählen, es sein denn er würde irgendwas tun, was sie vom Gegenteil überzeugen würde. Letztendlich kam aber ein wohlbekanntes Schnauben von ihm. Mittlerweile wusste sie, dass das so viel wie Ja hieß. Sie nickte und ging wieder zu ihrem Schlafplatz. Sie war verdammt müde und legte sich hin. Sie war direkt eingeschlafen. Daher merkte sie auch nicht, dass Itachi am Fluss sitzen blieb und scheinbar nicht vor hatte wieder zu schlafen. Sakura wusste nicht ob sie es Eifer oder Trotz nennen sollte, was Itachi da trieb. Jedenfalls war er schon am Meditieren als sie aufstand. Sie ließ ihn in Ruhe, froh nicht mit ihm sprechen zu müssen. Auch wenn sie sich an seine Anwesenheit gewöhnt hatte, war es doch verdammt gruselig mit Sasukes älteren Bruder so nahe zusammen zu sein. Es machte ihr irgendwie Angst, aber gleichzeitig war es auch aufregend. Wohl oder übel musste sie mit ihm klar kommen. Und seit sie das schöne Gespräch in der Dusche geführt hatten – bei deren Erinnerung Sakura immer noch rosa im Gesicht wurde – kamen sie eigentlich auch gut miteinander aus. Wenn man sein allgemeines Schweigen und ihre Beiträge als Auskommen bezeichnen konnte. Aber eines musste man ihm lassen. Er war nicht so abwertend gegenüber Frauen wie Sasuke. Der hatte nie eine Frau in seiner Nähe gewollt und immer klipp und klar gemeint, dass er nur ein Ziel im Leben hatte. Itachi war auf jeden Fall schweigsamer und gruseliger. Aber im Gegensatz zu Sasuke gab er ihr nicht das Gefühl nicht willkommen zu sein. Er schien nur nicht mit der Situation zufrieden zu sein, in der sie sich beide befanden. Sie zuckte mit den Schultern und sah zu ihm rüber. Sie hatte wieder ein paar Fallen präpariert und war für das Training bereit. „Itachi?“ Von ihm hatte sie die ganze Zeit nichts gehört, aber jetzt war er zuckte er ab und zu zusammen. Eine Vorahnung überkam Sakura und sie ging leise zu ihm. Er wollte zu ihr. Jetzt sofort! Itachi lief durch den Wald so schnell er konnte. Er wollte zu ihr, wollte ihre Nähe spüren, ihre Wärme, ihren Geruch. Die ganze Zeit über hatte er das Gefühl gehabt verfolgt zu werden. Nur einmal machte er eine kurze Pause um Luft zu schnappen. Er hatte kein einziges Mal Halt gemacht, seit er von zu Hause fortgelaufen war. Lange wartete er nicht, er lief wieder los. Aber schon vom weiten roch er den beißenden Geruch von Feuer und das schrille Schreien. Voller Panik lief er aus dem Wald und kam zu dem Hof. Alles brannte. Der Hof, die Scheune, der Stall. Die Schreie kamen aus dem Haus, aus dem Stall, von überallher schienen sie zu kommen. Aber Itachi hatte nur für eines Augen. Er hatte sie erblickt. Sie lag keine vier Meter von ihm entfernt. „Yuki...“ Schnell lief er zu ihr, sah das Blut, dass ihr aus den Beinen lief und die verbrannte Stelle an ihrem Hals. Ein Kunai steckte in ihrer Brust und Blut lief ihr aus der tiefen Wunde. Sie wimmerte kläglich, regte aber den Kopf in seine Richtung, als sie seine Stimme hörte. Itachi kamen die Tränen und er vergrub das Gesicht in ihren Haaren. „Meine Kleine, es tut mir so leid.“, schluchzte er. Sie war nicht mehr zu retten, dass war ihm klar. Sie litt gerade Höllenquallen. Tränen liefen ihm über das Gesicht als er in eine seiner Beintaschen griff und ein Kunai zog. Er legte eine Hand auf ihren Kopf, versuchte sie mit seiner Stimme zu beruhigen, zu trösten. Sie wurde ruhig unter seiner Hand, ihre blauen Augen wurden schwer. Mit einem raschen Schnitt zog er das Kunai durch ihre Kehle. Ihr Kopf bäumte sich auf, ein schwacher Schrei kam aus ihrer Kehle. Er presste ihren Kopf an seine Brust und weinte, weinte bis es mit ihr vorbei war. Der Kerl war eingeschlafen! „Okay, jetzt reichts!“, zischte sie und packte ihn fest an den Schultern. Sie wusste nicht mal wie ihr geschah. Itachi erwachte mit einem leisen Schrei, packte ihre Handgelenke und warf sie über seinen Rücken. Mit einen Schrei fiel sie ihrerseits in den Fluss. Noch bevor sie wieder aus dem Wasser kam, zog sie auch schon die Fäden von den Fallen. Jetzt hatte er sie wütend gemacht. Nicht nur das er bei ihren Training einschlief, nein, jetzt spielte er schon wieder verrückt. Das ließ sie sich nicht mehr bieten. Ein Kampf entbrannte, wie sie ihn beide noch nie geführt hatten. Eigentlich war Sakura es ja schon gewöhnt mit ihm zu kämpfen, aber sie konnte nicht verleugnen, dass er mit jedem mal stärker und geschickter wurde. Denn obwohl er extrem gereizt war, wich er allen Fallen aus, als könnte er sie wie Neji durch ein Byakugan sehen. Es war unglaublich, sie konnte nicht anders als ihn zu bewundern. Nie hatte sie jemanden kennengelernt, der so schnell das Gelernte in die Tat umsetzte und es auch noch zu perfektionieren schien. Es dauerte nicht lange bis ihre Fallen aufgebraucht waren, jetzt war sie wieder auf sich allein gestellt. Was auch nicht gerade von Vorteil war, denn jetzt ging er direkt auf sie los und zwar mit allem. Sie erkannte mit Schrecken, dass er schon wieder eine Scheißwut zu haben schien. Das machte ihr Angst. Ein riesiger Feuerball kam auf sie zugeschossen, als sie gerade gegen einen Baum geschleudert worden war. Noch benommen von dem Schlag konnte sie nur knapp ausweichen, ihre Kleidung wurde stark versenkt, brennender Scherz schoss an ihrem linken Bein hoch und teilweise im Gesicht. Sie schrie, was nicht sehr klug war, aber sie konnte es nicht unterdrücken. Mit einem Satz sprang er sie an, doch einen Versuch startete sie noch. Als er sich auf sie stürzen wollte, rammte sie ihm die Beine in den Bauch, packte ihn an den Armen und schleuderte ihn zwei Meter von sich weg. Das hielt ihn jedoch nicht auf. Mit einer eleganten Drehung kam er mit den Füßen an einem Baumstamm, sprang ab, rammte sie und schon rollten beide auf den Boden. Ehe sie es sich versah hatte sie eine Klinge am Hals. Der Kampf hatte nicht mal lange gedauerte, höchstens sechs Minuten. Beide keuchten schwer. Sakura starrte verschreckt in das Gesicht über ihr. Itachis Gesicht war schweißnass und blass. Allerdings waren seine Züge nicht verzehrt, so wie damals. Jetzt wirkten sie einfach nur verbissen. Seine Augenbinde war im Kampf verloren gegangen, sie konnte ihr Spiegelbild schwach in der trüben Iris erkennen. Und in ihnen stand Schmerz, großer seelischer Schmerz. Sakura schluckte und versuchte gar nicht erst sich zu bewegen. Aber reden konnte sie noch, auch wenn er ihr ein Messer an die Klinge hielt. „Willst du es mir nicht endlich erzählen?“, flüsterte sie. „So kommen wir nicht weiter.“ Er antwortete nicht, nahm auch nicht das Messer von ihrer Kehle. Sein Gesicht wurde ausdruckslos. „Du kannst mir vertrauen.“, murmelte sie. „Vielleicht glaubst du es nicht, aber ich bin eine Frau, die ihr Wort hält. Niemand würde davon erfahren.“ Immer noch nichts. „Vertrau mir.“ Langsam, ganz langsam nahm er das Messer von ihrer Kehle, ging jedoch nicht von ihr runter, obwohl er praktisch auf ihr drauf saß. Und seltsamerweise fand sie es im Moment nicht unangenehm, auch wenn die Situation es nicht erlaubte. Eine Zeit lang herrschte Stille, ehe er tatsächlich den Mund aufmachte. „Als ich neun Jahre alt war, war ich bereits im vollen Besitz des Sharingans. Mein Vater intensivierte mein Training bis ins Unermessliche, sodass ich kaum noch Zeit für meinen kleinen Bruder oder meine Freunde hatte. Er nahm mir alles weg, was mir wichtig war, nur damit ich der Beste wurde. Nur hatte er dabei nicht bedacht, dass ich nicht der Beste sein wollte. Also haute ich eines Morgens ab. Ich hatte keine Lust mehr auf die Tyrannei meines Vaters. Ich lief irgendwohin, raus aus Konoha. Ich wusste nicht wohin ich lief, ich wollte einfach nur weg. Irgendwann kam ich schließlich aus dem Wald und fand mich auf einer Wiese wieder. Vor mir lag ein kleiner Hof, der von einem alten Pärchen betreut wurde. Aus Angst das sie mich verraten würde, lief ich in den Stall und versteckte mich in einer der Boxen. Ich war nur nicht allein.“ Sakura hatte die Stirn in Falten gelegt. Der Itachi Uchiha war von Zu Hause abgehauen? Reife Leistung. Allerdings brachte es sie doch ein wenig aus dem Konzept als sie wusste, worauf er anspielte. Für sie bestand kein Zweifel, dass es eine Pferdebox gewesen war. „Ich war in der Box einer Stute gelandet, die wegen meines Eindringens natürlich nervös wurde. Ich sprach zu ihr, bat sie sie solle ruhig sein. Und verwunderlicherweise hörte sie auf mich. Sie wurde still, schaute mich aus großen blauen Augen an und schien mich zu verstehen. Ich wusste nicht, was über mich kam, aber ehe ich es mich versah vernarrte ich mich in dieses Pferd. Sie war wunderschön. Strahlend weißes Fell, blaue Augen und ein sanftes Wesen. Sie hieß Yuki. Allerdings entdeckten mich die Besitzer der Stute. Anfangs dachte ich, dass sie mich verpfeifen würden, aber sie haben es nicht getan. Sie haben gemerkt, dass ich ein Händchen für Tiere zu haben schien. Sie gestatten mir eine Weile bei ihnen zu bleiben. Und ich blieb die meiste Zeit bei Yuki. Ich lernte auf ihr zu reiten, sie zu führen. Ich brachte ihr sogar Tricks bei. Es war die schönste Zeit, die ich in meinem Leben je gehabt habe.“ Ein leises Lächeln legte sich auf seine Züge und Sakura ging das Herz auf. Sie stellte sich den jungen Itachi auf einem weißen Pferd vor, lachend und voller Freude. Er muss wie ein kleiner Märchenprinz ausgesehen haben. Itachis Lächeln wurde noch ein wenig liebevoller. „Ich hatte mir schon gedacht, dass meine Familie nach mir suchen würde. Ich hätte nur nicht gedacht, dass Sasuke mich finden würde. Und wer hätte es gedacht, er wollte mit auf Yuki, als ich auf ihr drauf saß. Ich und Sasuke hatte noch nie so viel Spaß gehabt wie auf diesen Hof.“ Dann verdüsterten sich seine Gesichtszüge. „Es kam jedoch wie es kommen musste und mein Vater wusste von meinem Geheimnis. Ich habe es geschafft drei Monate vor ihm geheim zu halten als ich wieder zu Hause war. Aber natürlich fand er es raus. Er verbiet mir wieder zu der Stute zu gehen. Er und ich kamen in einen heftigen Streit und ich lief wieder weg. Ich lief zu dem Hof und wollte zu meiner einzigen Freundin. Aber als ich dort ankam...stand der Hof in Flammen. Eine Bande von Räubern hatte die Pferde stehlen wollen. Sie hatten die Besitzer ermordet und die Pferde geklaut. Yuki hatte sich anscheinend gewehrt und war ausgerissen, wurde jedoch von einem Kunai gepfählt. Als ich ankam, lag sie am Boden und war langsam am verbluten.“ Itachi drehte das Gesicht weg und sein Blick wanderte in die Ferne. „Ich wusste, dass sie nicht mehr zu retten war. Ich erlöste das Pferd von seinem Leiden. Es brach mir fast das Herz meine einzige Freundin zu töten. Mein Vater trat aus dem Wald als ich es tat, zog mich von ihr weg und sperrte mich in den Keller, nachdem er mich zur Rechenschaft gezogen hatte.“ Langsam ging er von ihr runter und stand auf. Auch Sakura erhob sich, brachte keinen Ton heraus. Doch seine nächsten Worte setzten dem Kuchen noch die Kirsche drauf. „Eines habe ich jedoch nicht an diesem Abend vergessen. Das Kunai, welches Yuki durchbohrt hatte, war das meines Vaters gewesen. Das Uchihawappen prankte an seinem Griff.“ Sakura klappte der Mund auf. Dann überkam sie eine Mordswut. Was für ein Vater war das denn? Wäre er nicht schon tot gewesen, hätte Sakura ihm ihre Faust ins Gesicht gerammt. Er hatte die einzige Freundin seines Sohnens, auch wenn es nur ein Tier gewesen war, getötet, nur damit er ihn weiter gewaltsam fördern konnte. Sie knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste. „Das ist nicht fair.“, flüsterte sie. Er zuckte mit den Schultern und steckte das Kunai weg. „Wann ist das Leben bitte fair?“ Er drehte sich zu ihr um und wirkte vollkommen ernst. „Jetzt habe ich eine Frage an dich.“ Sie schluckte schwer, sie hatte schon so eine Ahnung. „Was?“ „Da ich dir jetzt meine niedliche Traumwelt gezeigt habe, erwarte ich wenigstens eine Gegenleistung.“ Sie schluckte und schloss die Augen. Sie hatte schon eine Ahnung, was er von ihr wollte. „Und? Was willst du?“ Für einen Moment war es still. Dann... „Ich werde das jetzt nicht einlösen. Versprich mir nur, dass du mir den Gefallen tust, wenn ich dich darum bitte.“ Sie atmete erleichtert aus, ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Einversta-...“ Weiter kam sie nicht. Ein brennender Schmerz schoss ihre Brust hoch, ihre Lunge schrie vor Schmerz. Sie keuchte und ehe sie es verhindern konnte fing sie krampfhaft an zu husten. Sie schlug die Hände auf den Mund und krümmte sich zusammen. Sie bekam keine Luft, es tat so weh. Nur am Rande bemerkte sie, wie Itachi einen Schritt auf sie zu tat. Sie hustete immer krampfhafter, es hörte einfach nicht auf. Ein kratzendes Geräusch ertönte, ihr Hals fühlte sich an als wollte er zerspringen. Und dann schmeckte sie es auf einmal. Es kroch in ihren Mund, füllte ihn aus. Ehe sie es richtig merkte lief Blut aus ihrem Mund, durch die Finger hindurch und tropfte dickflüssig auf den Waldboden. Mit riesigen Augen starrte sie das Blut vor ihren Füßen an, ehe sie zu Itachi sah. Zum ersten Mal sah sie ihn verdammt verstört dastehen. Dann verschwamm ihre Sicht und das letzte was sie spürte war, wie jemand sie auffing, ehe sie auf den Boden aufschlug. okay leute, tut mir leid, dass ich hier aufhöre aber im moment stecke ich in einem schreibtief, ich habe mir beim tennis das handgelenk gezerrt und die schule kozt mich an. es wird also nen weilchen dauern, bis ich wieder auf fodermann bin ^^ ich hoffe es macht euch nichts aus, dass ich ein tier in die geschichte mit einbringe. yuki hat noch ein bedeutung für die ff, behaltet sie also im hinterkopf ^^ ganz liebe grüße, ich hoffe, es hat euch gefallen ^^ NikaEvelina Kapitel 6: Still Doll --------------------- Sakura wachte davon auf, dass ihr Hals wie die Hölle schmerzte. Krampfhaft versuchte sie zu schlucken, was aber auch unheimlich weh tat. Vorsichtig leckte sie sich mit der Zunge über die spröden Lippen. Ihr war eiskalt, ihre Glieder schienen aus Blei zu bestehen. Mit einiger Mühe schaffte sie es die Augen zu öffnen. Es war anscheinend Abend, die Sonne ging gerade unter. Buntes Herbstlaub flog sachte im Wind und der Geruch von faulenden Blätter schien noch intensiver zu sein als sonst. Sie holte zitternd Luft und versuchte sich auf die Arme zu stützen, was ihr auch nach einer Weile gelang. Sie hielt jedoch inne, als sie ein gewisses Gewicht auf ihrem Körper spürte. Als sie an sich heruntersah, bemerkte sie die Anzahl von Decken. Außerdem hatte sie ein dickes T-Shirt an, dass nicht ihres war. Sie zupfte an der Kleidung und sofort erkannte sie den Geruch. Es war der gleiche Geruch, der auch an ihrem Nachthemd hing. Itachis Geruch. „Geht es dir besser?“ Sie zuckte zusammen und drehte sich um. Itachi kam gerade vom Fluss und setzte sich einen Meter neben sie. Sie nickte, bevor ihr einfiel, dass er ja nichts sehen konnte. „Es geht.“, murmelte sie. Gott, ihre Stimme klang beschissen. Wie eine stumpfe Kreissäge, die über Metall schabte. Er sagte nichts, sondern machte sich daran Holz richtig aufeinander zu stapeln. Jetzt erst sah sie, dass er Sachen für ein Feuer geholt hatte. Er machte ein paar Fingerzeichen und heißer Atem zündete das trockene Laub, welches er als Brandbeschleuniger nutze, an. Innerhalb von Sekunden hatte er ein Feuer gemacht, welches die Wärme sofort zu ihr rübertrug. Sie schlang eine Decke um sich und setzte sich ein wenig näher an die Wärmequelle. Ohne etwas zu sagen beobachtete sie Itachi. Obwohl er nichts sehen konnte, arbeitete er sehr geschickt. Als das Feuer zur Glut runtergebrannt war, machte er zu ihrer Verwunderung mit einem kleinen Kessel, in das er das Wasser schüttete, heißes Wasser, tat einen Beutel mit Kräutern hinein und wartete. Nach fünf Minuten goss er das Gemisch in einen Becher und reichte ihn ihr. Verwundert sah sie erst ihn, dann den Becher an. „Ich vergifte dich schon nicht.“, murmelte er. „Trink lieber.“ Misstrauisch nahm sie die Tasse entgegen und schnupperte. Sie musste schmunzeln. Er hatte ihr Kräutertee gemacht. Vorsichtig nahm sie ein paar Schlücke und seufzte wohlig auf, als die heiße Flüssigkeit ihr Innerstes wärmte und ihrem Hals gut tat. „Danke.“, sagte sie leise. Es war ein aufrichtiges Danke, fiel ihr auf. Sie hatte sich zum ersten Mal richtig bei Itachi Uchiha bedankt. Er tat es mit Schweigen ab, so wie immer. Schweigend tranken beide ihren Tee, ehe Sakura sich räusperte und den Becher wegstellte. „Wie...ähm...wie lange war ich weg?“ „Zwei Tage.“ Hätte sie den Tee weiter getrunken, hätte sie sich wahrscheinlich verschluckt. Sie glotze ihn an, ehe ihr wieder kalt wurde. Zwei Tage? Scheiße! Erstens war das für sie ein klein wenig peinlich, weil sie keinen Bock hatte sich in Itachis Nähe so eine Schwäche erlaubt zu haben und zweitens war das verdammt ernst. Es wurde schlimmer. Es wurde schlimmer, wenn sie sich anstrengte. Sie hatte vorher mit ihm gekämpft, hatte ihr Chakra verbraucht. Kein Wunder, dass ihr Körper da abgeschaltet hatte. „Du solltest die Schmerztabletten nehmen.“ Sie zuckte heftig zusammen und starrte ihn an. „Wie bitte?“ „Die Tabletten in deiner Hosentasche sind doch wohl nicht zur Deko da. Nimm sie, wenn du Schmerzen hast.“ „Du hast...“, zischte sie, doch dann verstummte sie, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Wenn er wusste, dass sie die Tabletten in ihrer Hosentasche gehabt hatte, dann muss er sich um sie gekümmert haben. Das erklärte die ganzen Decken, es waren sogar seine dabei. Hatte er etwas für sie auf seine Decken verzichtet? Sie wurde knallrot und zog den Kopf ein. Das war ja so peinlich. „Woher weißt du, dass es Schmerztabletten sind?“ „Ich kann Blindenschrift lesen. Das habe ich mir schon vor dem Unfall beigebracht.“, sagte er knapp. Auf jeder medizinischen Verpackung stand in Blindenschrift drauf, was es war. Sie seufzte ergeben und zog das Päckchen aus der Tasche. Für einen Moment sah sie schweigend auf die Packung, ehe sie die Schachtel öffnete, eine Tablette rausnahm und sie schluckte. Widerwillig ging die Tablette runter und sie hatte für einen Moment das Bedürfnis, sie wieder heraus zu würgen. „Wir haben nur noch einen Tag.“, stellte sie fest. Irgendwie bekam sie ein schlechtes Gewissen. Immerhin war wegen ihrem Anfall zwei Tage seines Trainings flöten gegangen. Mühsam erhob sie sich und freute sich, dass sie wenigstens noch alle Klamotten am Leib trug. Das zusätzliches T-Shirt behielt sie an. Sie mochte den Geruch, er hatte was Beruhigendes. Auch er stand auf und verschränkte die Arme auf der Brust. „Sollen wir schon früher zurück, wenn es dir nicht gut geht?“, fragte er. Sie schnaubte empört. „Ich bin kein Weichei, verflucht. Ich wollte dir noch eine Sache beibringen, dann gehen wir zurück.“ Er zuckte gelassen mit den Schultern. Wütend ging sie weg, er folgte ihr in einigen Abstand. Sie gingen am Fluss entlang, ehe Sakura fand, was sie suchte. Die Quelle führte zu einem See, der zehn Meter weiter unter ihnen lag und am Ende des Tales in einem Fluss endete. Sie schätze ab, wie weit sie über dem See waren. Es waren ungefähr fünf Meter. Sie drehte sich zu ihm um und sah, dass er stehen geblieben war. Er lauschte auf das Wasser, welches in den See fiel. „Komm näher.“, sagte sie laut. Widerwillig kam er zu ihr. Als er neben ihr stand holte sie ein paar mal tief Luft und reckte den Hals. „Kannst du schwimmen?“ Offensichtlich hatte sie ihn was ziemlich beleidigendes gefragt, denn für einen Moment schien es so, als wollte er eine Schnutte ziehen. Damit war die Frage geklärt. „Wie lange kannst du die Luft anhalten?“ Er wandte ihr den Kopf zu. „Was soll die Fragerei?“ Sie grinste und ohne Vorahnung packte sie ihn an der Hand. „Weil das deine letzte Prüfung ist.“ Sie sprang und riss ihn mit sich. Für einen Moment huschte ein erschrockener Ausdruck über sein Gesicht, ehe beide im Wasser landete. Es war eisig kalt, aber was konnten sie schon erwarten, es war Herbst und wurde bald Winter. Keuchend und bibbernd kamen beide wieder hoch und stellte sich auf das Wasser. Tropfend sah sie zu ihm und merkte mit leisem Vergnügen, dass er offensichtlich nicht groß Lust hatte, nass gemacht zu werden. „Also, wie lange kannst du die Luft anhalten?“, fragte sie noch mal. „Vier Minuten, drei, wenn ich schwimme.“, murmelte er. Sie pfiff anerkennend durch die Zähne. Sie bekam gerade mal eine halbe Minute ohne Luft aus, wenn sie schwamm. „Der See ist ungefähr fünf Meter tief. Ich weiß nicht, ob du es irgendwann mal brauchen wirst, aber falls du in Deckung gehen musst, ist Wasser eine ideale Versteckmöglichkeit. Außerdem ist es auch eine gute Falle. Du hast keine Suiton-no-Jutsus drauf, oder?“ Er schüttelte den Kopf und sie nickte. „Dann mach dir das Wasser anders zu Nutze.“ „Wie soll ich mich im Wasser orientieren, wenn ich nichts sehen kann?“ „Auch Wasser gibt Schallwellen weiter. Wenn du unter Wasser bist und jemand läuft über dir auf ihm, kannst du es hören. Das Wasser wird in Schwingungen versetzt, also kannst du es auch fühlen.“ Sie trat mit einem Fuß auf das Wasser, sodass kleine Wellen entstanden. „Tauche unter und versuche mich unter Wasser zu ziehen. Mit allen Tricks, die dir einfallen. Verstanden?“ Er nickte und schloss die Augen. Einen Blick auf die Uhr und sie nickte. „Dann los.“ Er löste die Chakrakontrolle unter seinen Füßen. Irgendwie war es ein gruseliger Anblick. Einen Moment hatte er noch vor ihr gestanden und auf den anderen Moment versank er auf einmal im Wasser. Ein paar Sekunden sah sie noch Luftblasen aufsteigen, dann war alles still. Sakura lief ein wenig im Kreis und versuchte durch das Wasser zu blicken. Das kühle Nass ran ihr die Stirn runter und kühlte ihren Körper, auch wenn es durch den Wind eisig war. Die Schmerztablette wirkte, die Schmerzen in ihrer Brust ließen nach. Nach einem anfänglichen Gefühl von Erleichterung, konzentrierte sie sich wieder auf das Wasser. Es waren keine Bewegungen zu sehen, nur die Wellen, die ihre Schritte hinterließen. Wo war der Kerl hin? Sie sah auf die Uhr. Es waren zwei Minuten vergangen und er war immer noch nirgendwo aufgetaucht. Auch wenn er gesagt hatte, dass er lange die Luft anhalten konnte, konnte sie nicht anders, als das ihr ein wenig bange wurde. Was, wenn er sich irgendwo gestoßen hatte und im See herumtrieb? Obwohl, dann würde sein Körper nach oben treiben. Sie schüttelte den Kopf. Himmel, machte sie sich etwa gerade Sorgen um Itachi Uchiha? War ja mehr als absurd. Sie schaute wieder angestrengt ins Wasser. Plötzlich ertönte ein heftiger Knall, das Wasser erbebte und eine Fontäne stieg unmittelbar neben ihr hoch. Sie schrie erschrocken auf und machte einen Satz zurück. Mit klopfenden Herzen sah sie auf das emporgeschossene Wasser, das langsam wieder auf den See zurückfiel. Es fühlte sich an, wie heftiger Regen. Sakura bedeckte ihren Kopf mit den Armen. Der nächste Schreck ereilte sie, als sie auf einmal zwei kalte Hände an ihren Knöcheln fühlte. Mit einem weiteren Schrei wurde sie unter Wasser gezogen, wild um sich schlagend, noch so erschrocken, dass sie versehentlich Wasser schluckte. Verwirrt sah sie um sich...und sah direkt in blinde schwarze Augen, unmittelbar vor ihrem Gesicht. Itachi hatte sie an den Armen gepackt, den Mund zu einem kleinen triumphierenden Lächelnd verzogen. Die Luftblasen stiegen um sie herum auf und brachten sein langes schwarzes Haar zum Tanzen. Durch das grünliche Wasser wirkte seine Haut grünlich und in seinen Haaren hingen ein paar Algen fest.Wahrscheinlich hatte er am Grund des Sees gewartet und da eine Briefbombe hochgehen lassen. Er sah aus, wie eine gruslige und gleichzeitig wunderschöne Version eines Unterwasserwesens aus. Wie von selbst hob sie ihre Hand und strich ihm über die schwarzen, glänzenden Haare. Als würde er die Berührung spüren, weiteten sich seine Augen und für einen Moment schien es so, als könnte er sie wirklich und wahrhaftig mit seinen blinden Augen sehen. Dann war der Zauber vorbei und er zog sie nach oben. Beide holten keuchend Luft und stiegen aus dem Wasser. Sakura lächelte leise, als sie zu ihm herüber sah. „Ich glaube nicht, dass es noch irgendwas gibt, dass ich dir beibringen kann.“ Dazu sagte er nichts, aber sie meinte ihn kurz mit den Augenbrauen zucken zu sehen. Schweigend gingen beide zurück zu ihrem Lager, Sakura gab ihm die Decken zurück und beide setzten sich ans Feuer, das Itachi wieder angefacht hatte. Mittlerweile hatte Sakura das Gefühl, das es doch keine so gute Idee gewesen war um diese Jahreszeit schwimmen zu gehen. Sie bibberte wie ein Hase vor der Flinte. Und die Nacht würde mit Sicherheit kalt werden. In einer Stunde war es dunkel. „Wir sollten zusammenpacken.“, sagte Itachi in dem Moment, als sie daran dachte. Himmel, konnte der Kerl Gedanken lesen? Es war nicht das erste mal, dass er sie trotz seiner Blindheit durchschauen konnte. „Wir haben noch einen Tag.“, meinte sie. „Du bist nicht gesund. Uns gehen die Vorräte aus. Und wenn wir nicht ins Warme kommen, holen wir uns beide eine heftige Erkältung.“ Schon beim ersten Satz war sie so rot wie eine Tomate vor Scham. „Wir brechen das Training nicht wegen mir ab.“ „Das kann ich selbst bestimmen.“ „Nein! Ich bin deine Trainerin. Ich habe hier das Sagen.“ „Ich kann mich aber für oder gegen eine Trainerin entscheiden, die meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage scheint mir zu helfen, weil sie selbst in keiner guten gesundheitlichen Verfassung ist.“ Jetzt reicht's. Mit einem Satz sprang sie auf und funkelte ihn mehr als nur wütend an. „Schön. Schön, dann gehen wir halt eben wieder zurück zu deinen Lieblingen. Aber heule mir nicht die Ohren voll, wenn bei Pains Test versagst und sie dich dann abschlachten wie ein Schwein.“ Jetzt war er ebenfalls vor den Füßen, als sie anfing die Sachen zusammen zu packen. „Ich werde mich nicht abschlachten lassen!“, fauchte er. „Das ich nicht lache.“ Sie war mit ihrem Teil fertig und fing an seine Tasche, die schon halb voll war, zu packen. „Ehrlich gesagt frage ich mich, warum ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe. Sollen sie dich doch fertig machen, ich werde daneben stehen und es genießen.“ Als sie ihm seine gepackte Tasche gegen die Brust schmiss, sah sie, dass er vor Wut bebte. Aber sie ging nicht weiter auf ihn ein, sondern machte sich daran den Rückweg anzuschlagen. Er holte sie schnell ein. „Denkst du, ich gebe so schnell den Löffel ab?“ „Das hast du schon beinahe, als ich dich habe retten müssen. Von daher, ja. Ich wundere mich ehrlich, dass du dich für einen Uchiha so schwach verhältst.“ Ein Zischen ertönte. „Wenigstens gebe ich meine Schwächen nicht so offenkundig Preis.“ Jetzt wurde sie blass und sie starrte ihn an. „Was hast du gesagt?“ Er sagte nichts, sondern schien sie auf einmal wieder zu ignorieren. Sie wiederholte ihre Frage und diesmal fletschte er bei der Antwort die Zähne. „Ich gebe meine Schwäche nicht offen vor anderen zu.“ „Wie kannst du es nur wagen?“ „Oder du kannst nicht anders, als es nicht zu verbergen.“ „Du...“ „Was hast du so Schlimmes, dass du es nicht vor mir verbergen kannst?“ Sie riss die Augen auf und stolperte fast. Oh Gott. Das war die Frage. Als er ihr von seinen Träumen erzählt hatte, hatte er ihr das Versprechen abgenommen, dass sie ihm einen Gefallen tun wollte. Sie drehte den Kopf weg und legte einen Zahn zu. „Darauf muss ich dir keine Antwort geben.“ Er schnaubte verächtlich und es tat ihr weh. Ja, es tat ihr ehrlich weh, dass sie vor Itachi Uchiha so eine Schwäche hatte und er sie auch noch so ausgeprägt miterlebt hatte. Die Tatsache, dass er sich um sie gekümmert hatte, hatte sie absolut vergessen. Sie kamen vor den Eingang der Höhle und sie waren immer noch am streiten. Er machte die Fingerzeichen und sie gingen rein. Sie fauchte ihn immer noch an. Gerade hatte sie ihm vorgeworfen, dass er ihr kein sehr fügsamer Schüler war. Worauf er sie angezischt hatte, wie sehr sie sich doch irren würde. Mittlerweile waren sie kurz vor dem Wohnzimmer. Und irgendwie hoffte sie, dass die anderen Akatsuki da drinnen waren, denn im Moment wollte sie nichts anderes tun, als ihn bloßzustellen. „Du hast immer auf mich gehört?“ Sie lachte trocken auf. „Hältst du mich für echt so bescheuert?“ Er murmelte etwas und sie kamen ins Wohnzimmer. Sie hatte es trotzdem gehört und wieder einmal wurde sie rot vor Zorn. „Du hältst mich für eine Versagerin?“, schrie sie. Mittlerweile war sie auf Hundertachtzig. Er schien offensichtlich keinen Bock mehr auf ihr Gekreische zu haben, denn er schlug den Weg in sein Zimmer ein. Kisame kam ihnen im Flur entgegen und schaute beide verwundert an. Sakura konnte nicht anders, als ihn noch was hinterher zu brüllen. „ICH MACH DIR GLEICH EINEN KNOTEN IN DEINE NUDDEL, DANN WERDEN WIR SEHEN, WER HIER DER VERSAGER IST!!!“ Mit einem Knall machte er eine Tür auf und schlug sie zu. Für fünf Sekunden herrschte Stille, in der keiner etwas sagte. Sakura kochte, Kisame sah blöd auf die Tür in der Itachi verschwunden war. Konan war im Wohnzimmer und hatte verwundert auf die Szene im Flur geschaut. Es herrschte gepresste Stille, die endete, als Kisame sich laut räusperte und gegen die Tür klopfte, hinter der Itachi war. „Itachi...du weißt schon, dass das die Besenkammer ist, oder?“ Die Tür wurde mit einem Ruck geöffnet, Itachi kam raus, pfefferte einen Besen, der auf seinem Kopf gelandet war, in den Schrank zurück, knallte die Tür zu und verschwand in seinem richtigen Zimmer. Wieder herrschte Stille, ehe Kisame sich zu Sakura umdrehte. „Was war das denn?“ Immer noch kochend, ging Sakura ins Wohnzimmer und schmiss sich auf das Sofa. Jetzt wo sie sich ausgetobt hatte, war sie so leer, wie ein ausgepustetes Ei. Sie seufzte und legte eine Hand auf ihr Gesicht. „Nichts.“, murmelte sie. „Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“ „Meinungsverschiedenheit. Klein. Sicher doch.“, schnaubte Kisame, ging aber nicht weiter darauf ein. Was merkwürdig war, denn eigentlich plapperte die Pfeife doch andauernd. Erst da fiel ihr auf, dass es ungewöhnlich still war. Sakura sah zu Konan. „Was ist denn hier los?“ „Deidara und Tobi sind auf Mission, kommen aber morgen wieder. Kakuzu ist irgendeine Leiche für Geld auswechseln gegangen. Die anderen sind in ihrem Zimmern, bis zur Besprechung.“ „Und wann ist die?“ „In zehn Minuten.“, sagte Konan und stand auf. „Ich hole Pain. Sag Itachi, dass er kommen soll. Es wäre besser, wenn du auch dabei wärst.“ Sie runzelte die Stirn. „Warum?“ „Weil es um Itachis Prüfung geht.“ Jetzt musste sie schlucken. Die Prüfung. Oh Gott, ja, sie hatte die Prüfung völlig vergessen. Innerlich klatschte sie sich rechts und links eine. Gleich wurde entschieden, wer gegen Itachi kämpfen sollte. Schnell sprang sie auf und ging in Richtung Schlafzimmer. Das sich ihre Kehle während der Schreierei wieder heftig zugeschnürt hatte und sie leichte Probleme mit dem atmen hatte, überging sie einfach. Sie klopfte kurz. „Kann ich reinkommen, oder flammbierst du mich, wenn ich die Tür aufmache?“ Keine Antwort. Kisame war ihr wohl gefolgt und stand hinter ihr. Ein genervtes Stöhnen kam von ihm, dann machte er die Tür auf. Itachi saß auf seinem Bett und starrte Löcher in die Luft. Seine Tasche hatte er anscheinend gegen die Wand gepfeffert, denn so wie der Inhalt über dem Boden verstreut war, schloss Sakura nur das raus. Kisame stellte sich vor Itachi und sah stirnrunzelnd zu ihm runter. „In zehn Minuten findet eine Versammlung für deine Prüfung statt. Mach dich fertig.“ Damit war Kisame auch schon wieder draußen und Sakura war mit Itachi alleine im Raum. Jetzt wo sie sich nicht mehr stritten, war ihr die Situation irgendwie peinlich. „Ich...ähm...gehe dann mal.“, murmelte sie. Leise husten ging sie aus dem Zimmer und wieder zurück ins Wohnzimmer. Nach und nach versammelten sich fast alle Akatsukis im Raum. Sakura hatte sich auf dem Sofa niedergelassen und rieb sich die Brust. Da war er wieder, dieser leise Schmerz. Außerdem musste sie die ganze Zeit husten. Panik kam in ihr auf. Wenn sie vor der gesamten Gemeinschaft hier einen Anfall hatte, dann war's das mit ihr. „Hey, Pinky. Du lebst ja noch.“ Hidan war hinter ihr und klopfte ihr ein wenig zu fest auf den Rücken, was ihr gar nicht gut tat. Sie grinste ihn nur schief an, ehe sie wieder hustete. Konan drehte sich besorgt zu ihr um. „Geht es dir gut?“ „Alles bestens.“, murrte Sakura. „Ich habe mir nur eine Erkältung eingefangen.“ Konan sah nicht so aus, als würde sie ihr glauben. Aber sie sagte nichts, sondern setzte sich an den Tisch. Als Sakura keine Anstalten machte sich auch zu setzte, verdrehte Konan die Augen und klopfte auf den Stuhl neben sich. Verwundert setzte Sakura sich neben sie und schielte zu ihr rüber. Täuschte sie sich oder hatte sie kurz gezwinkert? Nach und nach setzten sich alle. Zu allem Überfluss saß Itachi direkt neben ihr, was dazu führte, dass beide so steif dasaßen, wie Bretter. Pain eröffnete die Versammlung. „Also, ihr alle wisst ja, worum es hier geht, ich muss es nicht noch mal erwähnen.“ Sein Blick richtete sich auf Itachi und dann auf Sakura. „Ihr beiden habt zusammen trainiert. Haruno, du hast mir dein Wort gegeben, dass du ihm helfen wirst mit seiner Blindheit auszukommen. Ich habe keine Ahnung, was du mit ihm zusammen geübt hast.“ „Und ich werde es auch nicht sagen.“ Pain kniff die Augen zusammen. „Warum nicht?“ „Wenn ich preisgeben würde, was wir gelernt haben, würdet ihr es wissen und gegen ihn verwenden.“, sagte sie gelassen. „Und so blöd bin ich nicht. Ich reiß mir nicht einen Monat den Arsch für jemanden auf, der dann bei seiner Prüfung versagt.“ Für einen Moment blitzte sowas wie Enttäuschung auf Pains Gesicht auf, ehe seine Gesichtszüge wieder glatt wurden. Hidan kicherte im Hintergrund. Sakura meinte zu fühlen, wie Itachi sich ihr zuwandte. Pain sprach weiter. „Itachi Uchiha.“ „Leader-sama.“ „Du hast dich freiwillig von diesem Mädchen unterrichten lassen.“ „Das ist richtig.“ „Ich hoffe, es hat dir etwas gebracht.“ Eine Pause entstand. Dann lehnte Pain sich zurück und sah in die Runde. „Ich habe mir bereits einen Gegner für dich ausgesucht, Itachi.“ Itachi verkrampfte sich minimal und nickte. Pain schien darauf zu warten, das er was sagte, aber da kam nichts. Sakura hob die Hand. „Wann wird der Kampf stattfinden?“ „Übermorgen, wenn alle wieder da sind.“ „Und gegen...“ Pain musterte sie scharf, so als missfiele ihm, dass sie sich einfach so meldete. Sakura beschloss lieber den Mund zu halten. Was auch gut war, denn sie fing wieder leise an zu husten. Jedoch wandte sich der Leader jetzt wieder Itachi zu. „Der Kampf wird übermorgen um Sonnenuntergang an der Klippe zum See stattfinden. Dein Gegner ist Hidan.“ Sakura riss die Augen auf und Itachi verkrampfte sich ein kleines bisschen mehr. Hidan selbst sah auf einmal sehr zufrieden aus. Neben Sakura und Itachi schien einzig und allein Konan nicht von dieser Wahl begeistert zu sein. Gerade als Sakura sich fragte, was an Hidan so gefährlich sei, fing sie wieder leise an zu husten. „Damit ist alles geklärt.“, sagte Pain. „Itachi hat einen Tag Pause. Wir treffen uns alle zum eben genannten Zeitpunkt am Treffpunkt.“ Sakura war die erste die aufstand und eiligst in Richtung ihres Zimmers verschwand. Verdammt, ihre Kehle schnürte sich wieder zu, sie bekam kaum Luft. Sie meinte fragende Blicke hinter sich zu spüren, aber die überging sie einfach und rannte in Richtung des Badezimmers. Kaum war sie in Itachis Zimmer, kam sie nicht weiter. Eine Hustenattacke ließ sie zu Boden gehen, sie verkrampfte sich total. Als sie schon dachte, dass sie ersticken müsste, griff jemand ihr auf einmal unter die Arme und schleppte sie ins Bad. Ein Klicken ertönte, so als würde ein Schlüssel im Schloss umgedreht werden. Sterne blitzen vor ihren Augen auf und sie flehte praktisch darum ohnmächtig zu werden, damit der Schmerz nachließ. Aber der Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Stattdessen packte sie jemand unter den Achsel, richtete ihren Oberkörper auf und drückte ihren Kopf nach hinten, damit ihre Luftwege frei waren. Verzweifelt versuchte Sakura sich gegen den harten Griff zu wehren, aber sie kam nicht dagegen an. Es brannte, oh Gott, es brannte wie Feuer, sie bekam keine Luft. „Beruhige dich! Versuch gleichmäßig ein und aus zu atmen. Verkrampfte dich nicht!“ Diese Stimme. Itachi? War das etwa Itachi? Atmen? Verdammt, wie sollte sie denn atmen? „Beruhige dich! Versuche es.“ Seine Stimme. Seine Stimme hatte was beruhigendes. Sie blinzelte krampfhaft und versuchte einzuatmen. Aber es funktionierte wirklich nicht, etwas war in ihrem Hals. Ihr Kopf war kurz davor zu explodieren. Der Griff um ihren Kopf löste sich urplötzlich. Und dann fühlte sie einen heftigen Schlag auf den Rücken. Ein Ruck ging durch ihren Körper und sie hustete tatsächlich etwas aus. Es war ein blutrot-bräunlicher, schleimiger Klumpen. Wieder packte Itachi sie am Kopf und endlich konnte sie atmen. Wie erstarrt schielte sie zu der schleimigen Blutmasse am Boden und holte zitternd Luft. Es tat weh, aber sie konnte atmen. Urplötzlich liefen ihr Tränen über das Gesicht. Gott, sie wollte das nicht. Sie wollte das nicht! „Ich will das nicht!“, keuchte sie. „Nicht so.“ Itachi ließ ihren Kopf los, hielt sie aber fest, damit sie nicht zu Boden stürzte. Sie schluckte krampfhaft, was dazu führte, dass sie anfing zu schluchzen. Sie vergaß, dass es Itachi Uchiha war, der sie da im Arm hielt. Sie vergaß, dass sie sowas wie Stolz gegenüber ihm besaß. Sie vergaß alles bei ihm und fing hemmungslos an zu weinen. Seine Stimme ertönte neben ihrem Ohr. „Du hast mich gebeten, dass ich dir vertrauen soll. Letztens, da wo es mir nicht gut ging, hast du mir gesagt, dass ich dir vertrauen kann.“ Er machte eine Pause. „Willst du dich nicht auch jemanden anvertrauen?“ „Wie kommst du darauf, dass ich dir vertrauen kann?“ „Ich bin jemand, der sein Wort hält.“ Genau das hatte sie auch zu ihm gesagt. Sie biss sich auf die Lippen, damit sie aufhörte zu weinen. Aber es brachte nichts. Im Gegenteil, jetzt flennte sie erst richtig los. Die Erkenntnis, dass sie sich jemanden anvertrauen wollte, schlug bei ihr ein wie ein Blitz. Sie hatte es nicht Naruto gesagt, nicht Ino, keinem ihrer Freunde. Und jetzt kam er und bot sich ihr als Vertrauensperson an. Ehe sie es verhindern konnte, fing sie auch schon an zu reden. „Vor etwas einem halben Jahr hatten wir die Mission den Kazekage von Suna-Gakure zu retten. Den Jinchuriki des Ichibi, den Jungen, den ihr entführt habt. Nach dieser Mission fing alles an. Ich wurde dünner, schwächer, magerte immer weiter ab. Dann kamen die Hustenanfälle. Einfangs dachte ich, dass es eine ganz normale Lungenentzündung sei. Aber als ich immer schlimmer wurde, ging ich zu meiner Meisterin.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ den Kopf hängen. Er hielt sie immer noch fest und sagte gar nichts. Er hörte einfach nur zu. „Tsunade sagte mir, dass ich keine Lungenentzündung habe.“ Eine Pause entstand. Hatte Sakura gedacht, dass sie noch mehr heulen würde, versiegten ihr Tränen auf einmal und sie starrte leer in die Luft. „Sie diagnostizierte ein Bronchialkarzinom.“ Itachi erstarre hinter ihr. Ein geflüstertes Wort entrann seinen Lippen. „Lungenkrebs?“ Sie nickte und drehte sich zu ihm um. Sein Gesichtsausdruck war nicht deutbar. Hätte er sie sehen könne, hätte er sie wahrscheinlich angestarrt. Kein Wunder, welches Mädchen in ihrem Alter bekam schon Lungenkrebs? Und auf einmal war da Wut. Richtige Wut. Ihre Gesichtszüge verzehrten sich und sie schrie ihn wieder an. „Verstehst du mich jetzt? Das ist meine verdammte Schwäche. Ich kann sie nicht vor dir verbergen, weil es mir nicht möglich ist. In meiner Lunge steckt ein bösartiger Lungenkrebs. Tsunade wollte mit mir eine Chemotherapie versuchen. Aber da ihr mich entführt habt, kann ich mir diese kleine Überlebengschance nicht mehr gönnen. So oder so, wenn der Krebs streut, ist es vorbei. Und so wie ich und meine Meisterin das sehen, ist es bereits zu spät.“ Jetzt zeigte sich echtes Unbehagen in seinem Gesicht. Er schluckte als er begriff. Und als sie diese Erkenntnis in seinem Blick sah, fing sie wieder an zu weinen. Sie trommelte auf seine Brust ein und schrie ihn an. „Verstehst du das? Verstehst du das?!? Ich werde sterben! Ich sterbe, weil ich keine Möglichkeit habe, mich zu retten. Ich werde an diesem Krebs jämmerlich krepieren. Ich weiß nicht mal, wie lange ich noch habe. Das einzige, was ich mit Bestimmtheit weiß, ist, dass ich nie in den Genuss kommen werde erwachsen zu werden, Kinder zu bekommen oder ein normales Leben zu führen.“ Er fing ihre Arme ab und hielt sie fest. Sie gab es auf auf ihn einzuschlagen und brach wortwörtlich zusammen. Ihre Beine gaben nach und er ging mit ihr zu Boden. Ehe sie es sich versah, lehnte ihr Kopf an seiner Brust und sie weinte hemmungslos in sein Hemd. „Du hattest...recht.“, hauchte sie schluchzend. „Das Leben...ist nicht...fair.“ Er schwieg und ließ sie weinen. Sakura versank in ihrem Kummer. Das einzige, was sie noch deutlich meinte zu spüren, war, wie er eine Hand sanft auf ihren Kopf legte. tja, da bin ich wieder da ihr mich ja alle gelöchert habt, was sakura hbt, hoffe ich, ihr seit jetzt zufrieden...irgendwie ^^ ich weiß, das alle ist nicht nett von mir und ihr könnt mich ruhig beschimpfen naja, aber immerhin bin ich einigermaßen aus meinem tief raus, nicht ^^ ich muss mal sehen, wann ich weiterschreiben kann. ich hoffe, das kapi hat euch gefallen liebe grüße NikaEvelina Kapitel 7: Come here, rude Boy ------------------------------ Konan wachte davon auf, dass sie nicht mehr die Wärme von Pains Körper neben sich spürte. Müde drehte sie sich auf die Seite und öffnete träge die Augen, nur um zu sehen, wie Pain sich gerade den Mantel zuknöpfte. Er merkte natürlich, dass sie wach war. „Tust du mir den Gefallen und weckst die anderen?“, murmelte er. „In zwei Stunden treffen wir uns am Kampfplatz.“ Konan seufzte und richtete sich im Bett auf, die Decke um ihren nackten Körper geschlungen. „Ich halte das immer noch für keine gute Idee.“ „Was?“ „Das du Hidan gegen Itachi kämpfen lässt.“ „Wenn Itachi stark genug ist, wird er Hidan auch schlagen. Das kommt darauf an, was das Mädchen ihm beigebracht hat.“ Er ging zur Tür, wurde jedoch noch mal von Konan zurückgehalten. „Wieso gehst du so hart mit Itachi um?“ „Das hier ist kein Kindergarten.“ „Itachi war immer der Loyalste von uns allen.“, entgegnete sie. „Und du wirkst so, als würdest du ihn loswerden wollen.“ Pain schwieg eine Weile, bevor er antwortete. „Gerade weil Itachi der Loyalste und eine der besten Kämpfer hier ist, gehe ich so hart mit ihm um. Ich kann eine schwache Person hier nicht gebrauchen.“ „Dann solltest du dich doch freuen, dass Sakura ihm geholfen hat.“ Pain drehte sich zu ihr um. „Das Mädchen ist ja gerade der Grund, warum ich so reagiere. Ich befürchte, dass, wenn sie ihm wirklich geholfen hat, ihn irgendwie umgepolt hat. Einen verdrehten Itachi kann ich mir nicht leisten. Und sollte er diesen Test nicht bestehen, werde ich ihn und sie nicht bei mir behalten können. Wobei sie sowieso nicht ohne einen triftigen Grund bleiben kann.“ Damit ging er aus dem Zimmer und Konan blieb allein zurück. Seufzend zog sie sich um und dachte darüber nach, was Pain gesagt hatte. Er hatte also Angst, dass Sakura Itachi verändert hatte? Das hatte sie, das konnte sie jetzt schon sehen. Aber wahrlich nicht zum Negativen. Offen gesagt verstand sie Pain nicht. Nachdem sie sich angezogen hatte, begann sie die anderen zu wecken. Bei den meisten, wie bei Zetsu, Kakuzu und Hidan musste sie nur an die Tür klopfen. Bei Deidara und Tobi musste sie beide eigenhändig wecken, wobei beide die Decken über den Kopf zogen und wahrscheinlich erst in der nächsten halben Stunde aufstanden. Als sie bei Itachis und Kisames Zimmer ankam, war Kisame lautstark am schnarchen, Sakura schlief ebenfalls noch, Itachi war aber wach. Mit einem angezogenen Bein saß er im Bett und starrte ins Leere. Konan konnte nicht anders, sie fand es immer noch unheimlich, dass seine Augen keinen mehr fixieren konnten und tot wirkten. „Hast du geschlafen?“, fragte sie. Er schüttelte den Kopf. Sie sah sofort ein, dass Itachi im Moment nicht in der Stimmung war um zu reden. „Mach dich fertig. In zwei Stunden ist es soweit.“ Mit einem Nicken stand er auf und ging ins Bad, darauf bedacht nicht in die Nähe von Sakuras Lager zu kommen, das immer noch neben seinem Bett war. Kisame war von ihrem „Gespräch“ mit Itachi mittlerweile wach und brummte im Bett. Konan kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern ging zu Sakura, um sie zu wecken. „Hey, Sakura, aufstehen.“, sagte sie laut. Von unten kam kein Geräusch. „Das bringt nichts.“, kam es von Kisame. „Die Kleine schläft seit der Besprechung wie eine Tote.“ Seit zwei Tagen? Konan runzelte die Stirn und beugte sich zu Sakura runter. Die war auffallend blass, ihr Atem hörte sich rasselnd an und außerdem zitterte sie. Vorsichtig schüttelte Konan sie an den Schultern. „Sakura? Aufwachen, hast du gehört?“ Sakura gab ein kleines Husten von sich und öffnete blinzelnd die Augen. Als sie Konan erblickte, wurde sie um einiges wacher, blieb aber immer noch liegen. „Ist es soweit?“, flüsterte sie heiser. Oh Gott, die Kleine klang schrecklich. Konan runzelte die Stirn und kam immer mehr zu der Befürchtung, dass Sakura krank war. Sie nickte und stand auf. „In zwei Stunden geht es los. Mach dich am besten schnell fertig und iss noch was.“ Sakura nickte und Konan ging kurz in ihr Zimmer. Sakura sah aus, als hätte sie eine Erkältung und zwar eine richtig miese. Zwei Minuten später kam sie mit einem schwarzen Mantel zurück, den sie noch im Schrank gehabt hatte. Sakura setzte sich gerade erst auf und rubbelte sie über die Arme. Erst jetzt fiel Konan auf, dass sie ziemlich dünn für eine ausgebildete Medic-Nin war. Als sie ihr den Mantel gab, lächelte Sakura sie sanft an. „Ich danke dir.“ Konan merkte, wie sie zurück lächelte. Dann ging sie raus, ohne auf den erstaunten Blick von Kisame zu achten. Sie ertappte sich dabei, dass sie Sakura gut leiden konnte. Und bei der Feststellung, dass etwas ganz und gar nicht mit ihr zu stimmen schien. Müde stand Sakura langsam auf und zog sich um. Als ihr immer noch kalt war, streifte sie sich den Mantel über, den Konan ihr gebracht hatte. Fast sofort wurde ihr wärmer, der Stoff war weich und gleichzeitig leicht. Sie seufzte erleichtert auf und kuschelte sich in das Kleidungsstück. „Lange wirst du das nicht mehr geheim halten können.“ Sie schrack leicht zusammen, als sie Kisames Stimme vom Nachbarbett vernahm. Sie hatte ganz vergessen, dass er hier war. Sie sah ihn nicht an, sie konnte es nicht. „Egal was du hast – und sei verdammt froh, dass ich nicht weiter nachfrage – wirst du nicht vor allem geheim halten können. Itachi scheint es ja schon zu wissen.“ „Sie werden es nicht herausfinden.“, murmelte Sakura. „Was macht dich da so sicher?“ Jetzt wandte sie den Kopf, ein zynisches Lächeln im Gesicht. „Weil ich so oder so heute Abend von euch ermordet werde.“ Darauf sagte er gar nichts und sie verschwand sofort im Bad, kaum das Itachi dort hinaus kam. Mit einem Ruck schloss sie ab und seufzte tief. Sie hatte ihm alles gesagt und sie wusste nicht, ob sie sich freuen sollte das endlich von der Seele zu haben oder ob sie sich am besten jetzt gleich umbringen sollte, um nicht von den anderen getötet zu werden. Aber dann dachte sie an Itachi. Nie hatte sie geglaubt sich ihm auch nur im Entferntesten anzuvertrauen. Und doch hatte sie es getan. Und sie war...erleichtert, erkannte sie. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und sie machte sich fertig. Mal sehen, wie der Kampf zwischen Hidan und Itachi ausgehen würde. Wobei sie inständig hoffte, dass Itachi gewinnen würde. Als sie wieder aus dem Bad kam und Kisame es besetzte, war Itachi schon aus dem Zimmer. Wie erwartet fand sie ihn in der Küche, wo er gerade einen süßen Apfel aus dem Kühlschrank nahm. Sonst war noch niemand in der Küche. Leise setzte sie sich zu ihm und blickte ihn über den Tisch hinweg an. Er sah nicht übermäßig angespannt aus, aber er wirkte auch nicht ruhig, der Apfel wechselte von der einen Hand in die andere und wieder zurück. Sie leckte sich über die Lippen und beugte sich ein bisschen vor. „Bist du nervös?“ Er gab keine Antwort darauf und sie hatte eigentlich auch keine erwartet. Er spielte nur weiter mit seinem Apfel, was die Frage nach seinem momentanen Gemüt wohl beantwortete. Sie langte über den Tisch und hielt den Apfel fest, sodass er sein Spiel unterbrach. „Du wirst das schaffen, Itachi.“, sagte sie mit fester Stimme. Sie wusste nicht mal, warum sie das zu ihm sagte. Er war ja immerhin kein kleines Kind mehr, dem man Mut zusprechen musste, damit es keine Angst mehr hatte. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl etwas sagen zu müssen. Und außerdem war das nicht der einzige Grund, warum sie hier war. Vorsichtig näherte sich ihre Hand seiner rechten und berührte sie leicht am Handrücken. Er bewegte sich kein Stück, nur sein Gesicht wandte sich ihr ein wenig zu. „Ich...“, fing sie an. Vom Flur her kamen Stimmen und Itachi entzog sich ihrer Hand, der rote Apfel blieb unberührt auf dem Tisch liegen. Eine seltsame Kälte schien von ihren Fingerspitzen zu kommen, dort wo sie ihn berührt hatte. Er machte Anstalten zum Ausgang zu gehen und die Stimmen kamen immer näher. Es war wohl soweit. „Itachi...“, sagte sie leise. Seine Schritte wurden langsamer. Und aus irgendeinem Grund fing sie an zu lächeln. „Danke.“ Er blieb stocksteif stehen, gerade als die anderen hereinkamen. Pain, der an der Spitze ging, trat vor Itachi. „Bist du bereit?“ Für einen Moment machte Itachi gar nichts. Pain fing an die Stirn zu runzeln, Itachis Gesicht musste wohl nicht so aussehen, wie es sonst aussah. Dann drehte Itachi minimal den Kopf in Sakuras Richtung, ehe er fest nickte. „Ich bin bereit.“ Pain drehte sich um und alle folgten ihm. Konan trat zu Sakura als die sich gerade enger in ihren Mantel kuschelte. Leise husten ging sie neben der einzigen Frau in der Organisation her, mit einem Gefühl steigernder Kälte in ihrer Brust. Itachi wusste nicht, was er empfinden sollte, als er hinter Pain herlief. Sollte er Freude empfinden, Angst, Nervosität? Denn was er fühlte war nichts. Er fühlte sich gerade in diesem Moment leer. Er sollte gegen Hidan kämpfen, sollte beweisen, dass er immer noch zu gebrauchen war, das er als Ninja und somit als Werkzeug noch was taugte. Aber er fühlte nichts. Das letzte Mal, als er etwas empfunden hatte, war vor zwei Tagen gewesen. Als das Mädchen ihren Zusammenbruch im Bad gehabt hatte. Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war. Ihre Art über den Tod zu reden, ihre aufgesetzte Gleichgültigkeit, ihr Aufbrausen bei bestimmten Themen. Er hatte gedacht, dass sie wusste, wie es war, jemanden zu verlieren. Wie es war jemanden beim Sterben zuzusehen. Nur hatte er nie damit gerechnet, dass sie diejenige war, die sich beim Sterben zusah. Sie wusste ganz genau wie er, dass sie eine begrenzte Lebensspanne hatte. Zum ersten Mal seit langen hatte er wieder Schmerz empfunden. Nicht körperlichen, sondern seelischen. Zu wissen, dass man kein normales Leben führen kann, war ein verdammt beschissenes Gefühl. Seitdem fühlte er sich leer, wie durchgepustet. Aber eben hatte sich etwas bei ihm geregt. Sie hatte sich bei ihm bedankt. Bedankt! Wann hatte sich das letzte Mal jemand bei ihm bedankt? Musste ewig her gewesen sein. Überhaupt brachte ihn das Mädchen dazu Dinge anders zu sehen als früher. Auch ertappte er sich dabei, dass er den Klang ihrer Stimme mochte und die Art und Weise, wie sie mit ihm sprach. Es war so...anders. Itachi wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen, als er hörte wie Pain anhielt. Gott sei Dank hatte er eine gute Bremsfunktion, denn wenn nicht, wäre er in seinen Leader rein gelaufen. Und das wäre kein sehr schöner Auftritt gewesen. „Ich hoffe doch, dass das hier ein geeigneter Platz für euch beide ist.“, sagte Pain mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme. Itachi lauschte angestrengt und blendete alle störenden Geräusche der anderen aus. Er hörte das laute Rauschen eines Wasserfalls und das Sprudeln des Wassers weiter unter ihnen. Ganz in der Nähe zwitscherten ein paar Vögel in den Bäumen und irgendwo raschelte etwas, wie bei Tieren, die durch Büsche huschten. Es fiel ihm schlagartig ein, wo sie waren. Es war das Gebiet, wo er und die Kleine zuletzt auf dem See trainiert hatten. Die Landschaft bestand aus ein paar Bäumen und Büschen, aber überall waren auch Steine und Grashügel, und somit super Stolpperfallen für ihn. Wollte Pain ihn eigentlich extra um die Ecke bringen? „Das ist perfekt.“, ertönte Hidan hinter ihm. Okay, hatte Itachi eben nichts gefühlt, fühlte er jetzt was. Und zwar Beklemmung. Waren hier eigentlich alle gegen ihn? Er kam sich vor, als würde Pain ihn auf einem Silbertablett servieren. Und mittlerweile fing er damit an, seinem Leader ordentlich in seinen gepiercten Arsch treten zu wollen. „Bist du einverstanden, Itachi?“, fragte Pain, wobei sich sein Ton so anhörte als ginge es ihm sowieso am Arsch vorbei, was der Blinde dachte. „Ja, Leader-sama.“, antwortete er gepresst. „Dann stellt euch auf! Die Regeln sind ganz einfach. Der Kampf ist vorbei, bis einer von euch tot oder unfähig ist weiter zu kämpfen.“ Wobei das tot wohl für ihn galt und das unfähig sein für Hidan, dachte Itachi sarkastisch. Er stellte sich fünf Meter von Hidan weg, wartete und versuchte vergeblich nicht zu hören, dass die anderen schon Wetten über seinen Sieg oder seiner Niederlage aufstellten. Er schloss die Augen, atmete tief ein und aus und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Das Rauschen des Windes, das Sprudeln des Wassers, das Krabbeln kleiner Tiere auf der Erde wurde alles viel deutlich, die Geräusche sagten ihm, was wo und wo was nicht war. Noch während er sich konzentrierte suchte er noch einmal das Mädchen. Ihre Atemzüge unterschieden sich so sehr von den anderen, dass er problemlos den Kopf in ihre Richtung drehen konnte. „Fertig?“, rief Pain. Itachi öffnete die Augen und nickte ihr minimal zu, dann ging er auf Angriffsposition. Jetzt musste er sich vollkommen auf sich selbst und Hidan konzentrieren. Es zählte alles oder nichts. „Los!“ Fast sofort hörte ein ein Sirren und blitzschnell duckte er sich weg, als Hidans Sense an ihm vorbei zischte. Hier in diesem Kampf gellten folgende Regeln. Erstens: Lass dich nicht von Hidans Waffe treffen. Zweitens: Sorge dafür, dass Hidan nicht mal in kleinster Weise an dein Blut kommt. Drittens: Nicht sterben! Wieder sauste die Sense an ihm vorbei, er hörte Hidans ärgerliches Murren. Es gab hier nämlich eine gute und eine schlechte Nachricht für ihn. Was gut für ihn war, war, dass Pain vergessen hatte, dass Hidan alles andere als leise war. Das Problem war, dass er den Jashinisten nicht umbringen konnte. Wie zum Teufel noch mal besiegte man einen Unsterblichen? Immer und immer wieder wich er der Sense aus, nur einmal erwischte sie ihn am Mantel und ritze den Stoff ein wenig auf. „Kannst du nicht mal still halten?“, fauchte Hidan. Das konnte er sich in den Arsch schieben. Itachi lief nach rechts, näher auf das Zwitschern der Vögel in einem Baum zu. Mit einem Satz landete er auf einen dicken Ast und sprang hoch in die Luft. „Was zum...“ Offensichtlich hatte Hidan nicht damit gerechnet, dass Itachi wusste, wo er hinlief. Was gut für ihn war. Hidan war für einen Moment wohl so perplex, dass er da blieb wo er war. Ohne viel Zeit zu verlieren formte Itachi Fingerzeichen und schoss eine riesige Feuerkugel auf ihn ab. Das Knistern der Flammen und deren gewaltiger Aufprall auf den Boden konnten nicht das schmerzhafte Fauchen übertönen, dass ganz offensichtlich von seinem Gegner kam. Mit einer Rolle landete er wieder auf dem Boden und wartete angespannt wie eine Katze. „Du dämlicher, arschgefickter Hurensohn!“ Hidan ging es also noch gut. Etwas fiel flatternd zu Boden, wahrscheinlich der Mantel seines Gegners. Plötzlich hörte er laufende Schritte und wieder das Zischen. Itachi machte einen Salto rückwärts, kurz bevor die Sense in Hidans Händen in treffen konnte. Der Kerl warf sie nicht mehr, er hatte sie in den eigenen Händen und versuchte ihn so zu erwischen. Super, er ging auf Nahkampf ein. Itachi zückte ein Kunai, was wohl ziemlich mickrig im Gegensatz zu der Sense aussah. Dennoch schaffte er es die Sense einmal abzuwehren und mit der anderen Hidan eine ordentlich ins Gesicht zu pfeffern. Vielleicht hätte er das nicht tun sollen, denn jetzt hatte Hidan kurz eine Hand frei, die Itachi als nächstes an seinem Schlüsselbein zu spüren bekam. Er kippte zur Seite, nutze aber die kleine Chance und landete so, dass er Hidan noch hübsch unter das Kinn treten konnte. Und genau in dem Moment fiel ihm ein, wie er den Kampf gewinnen konnte. Doch da sauste die Sense schon wieder auf ihn zu. Sakura konnte nicht anders, sie glotze. Die Kämpfe, die sie mit Itachi gehabt hatte, waren immer ungefähr auf einer niedrigeren Stufe gewesen. Aber Hidan war gewiss keine niedrige Stufe. Der Kerl haute mit seinem riesigen Mordinstrument um sich wie ein Berserker. Es war ein Wunder, dass Itachi bei diesen schnellen Angriffen überhaupt ausweichen konnte, was er aber spielend leicht tat. Sie begriff schnell, dass sie Itachi nie wirklich in Aktion gesehen hatte. „Wow.“, murmelte sie. Als er Hidan gerade ordentlich eins ins Gesicht gab, haute der ihm auf die Brust, worauf Itachi trotzdem die Chance nutze und ihm mit dem Fuß einen Kinnhacken verpasste. Dann sauste die Sense genau auf Itachi Gesicht zu, der flach auf den Rücken lag. „Das war's.“, murmelte Kakuzu. Entsetzt riss Sakura die Augen auf, aber Itachi rollte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite, bevor die Sense ihn treffen konnte. Gleichzeitig griff er in seine Beintaschen, aber sie sah nicht, was er das herausholte. „Du mieser Drecksack!“, fluchte Hidan und hob seine Waffe. Diesmal bestand kein Zweifel darin, dass er Itachi treffen würde. In Sakura staute sich ohne das sie es richtig merkte ein Schrei an. Aber wieder tat Itachi etwas, womit sie gar nicht gerechnet hatte. Mit einem Ruck riss er sich den Mantel auf, zog ihn in einer Rolle über den Boden aus und schwang ihn über seinen Körper. Die Sense fraß sich in den Stoff und mit einem Ruck zog er den Mantel und mit ihm die Sense aus Hidans Händen. Mit Schwung kam er wieder auf die Beine und machte auf einmal eine seltsame spiralförmige Bewegung mit einem Arm. Diese Bewegung kostete ihm allerdings für ein paar Sekunden die Deckung. Hidan trat ihn mit voller Wucht in den Bauch, Itachi flog nach hinten und knallte gegen einen Baum, sodass die Herbstblätter auf ihn runter rieselten. „Das tat...“, setzte Konan leise an. Doch sie wurde von einem markerschütternden Schrei unterbrochen, der von Seiten Hidans kam. Sakura riss den Blick vom reglosen Itachi los...und quietschte erschrocken auf als Hidan auf einmal der rechte Arm ab fiel. Blut sprudelte aus der schlimmen Wunde, Hidan ging in die Knie und sah fassungslos auf sein abgetrenntes Körperteil. „Was hast du mit mir gemacht, du verfluchtes Arschloch?“, kreischte der Weißhaarige. Sakura sah die anderen Akatsuki an. Die sahen auch nicht gerade klug aus der Wäsche. Alle richteten die Blicke auf Itachi. Kisame war der erste, der anfing zu grinsen. „Dieses miese, kleine, ausgefuchste Drecksschwein.“, kicherte er. Itachi rührte sich leicht und wischte sich ein Rinnsal Blut aus den Mundwinkel. Er ließ etwas aus der rechten Hand fallen. Sakura sah genauer hin. Es war ein kleiner Metallstab, der gerade so in eine Hand passte. Und an diesem Stab war ein... „Ein Kabel?“, presste sie hervor. Tatsächlich war es ein hauchdünnes Kabel aus Metall. Konan fing neben ihr an so fies zu grinsen, wie eine Frau es nur konnte, Sakura tat es zwei Sekunden später ebenfalls. Itachi hatte eben bei der seltsamen Bewegung seines Armes ein hauchdünnes Metallkabel um Hidans rechten Arm geschwungen, das fast nicht zu sehen war, und als der ihn weggetreten hatte, hatte sich das Kabel festgezogen und Hidan den Arm abgeschnitten. Itachi ging in die Hocke und hielt sich krampfhaft die Rippen, was Sakura das Grinsen aus dem Gesicht wischte. Itachi war mit allergrößter Wahrscheinlichkeit schlauer als Hidan, aber Hidan hatte die höhere Körperkraft. Und die hatte Itachi anscheinend gerade ein paar Rippen gebrochen. Aber nichtsdestotrotz... „Itachi hat gewonnen.“, sagte Sakura und sah Konan an. „Der Kampf ist vorbei.“ Doch zu ihrer Verwunderung schüttelte Konan verbittert den Kopf. „Sorry, das ich dich enttäuschen muss, Kleine. Aber das kann noch eine Weile dauern.“ „Wieso?“ „Du weißt nicht sehr viel über Hidan, oder?“ „Sollte ich das?“ Zu ihrer Verwunderung schaltete sich Kakuzu ein. „Die Redewendung „Hidan ist ein unsterbliches Arschloch“ ist wörtlich gemeint.“ Sakura glotze und glotze...und glotze weiter. „Moment.“, murmelte sie gedehnt. „Ihr verarscht mich doch gerade, oder?“ Konan schüttelte den Kopf und Sakura sah wieder auf den Kampfplatz. Hidan müsste mittlerweile längst verblutet sein, aber der stand gerade wieder auf und war ganz offensichtlich stinksauer. Der Kerl war nicht mal ansatzweise tot, er war jetzt mehr als nur quicklebendig. Sie fuhr zu Pain herum. „Du lässt ihn gegen einen Unsterblichen kämpfen?“, schrie sie fast. „Was dagegen?“, entgegnete Pain ruhig. Sakura konnte ihn nur fassungslos anstarren. Was zum Henker war das hier eigentlich für ein Verein? Und wie zum Teufel noch mal sollte Itachi einen Unsterblichen besiegen? Auch Itachi kam jetzt wieder auf die Füße, wohlgemerkt stand er nicht mehr so aufrecht wie vor zwei Minuten. Und sie konnte förmlich sehen, wie sein Gehirn arbeitete. Was er nämlich gerade hatte, nannte man eine Scheißsituation. Hidan fischte die Sense vom Boden auf, riss Itachis Mantel von ihr runter und ging auf den Schwarzhaarigen noch wütender als vorher los. Die Tatsache, dass Hidan Beidhänder war, verbesserte Itachis Situation nicht gerade. Sein Gegner konnte auch super mit einer Hand seine Waffe schwingen. Und gerade hatte Itachi keine andere Wahl als auszuweichen. Während Itachi immer weiter zurückwich, näherten sie sich unweigerlich dem Abgrund, wo Sakura und er erst vor zwei Tagen in den See runter gesprungen waren. Und dann geschah das, wovor Sakura sich die ganze Zeit gefürchtete hatte. Hidan traf. Die Sense versenkt ihre Klingen in Itachis linken Oberarm. Von Itachi kam ein gequältes Zischen, von Hidan ein furchtbares Lachen. „Jetzt bist du dran, du Miststück!“ Er hob die Sense extra langsam an seinen Mund und Sakura sah entsetzt zu, dass er anscheinend Itachis Blut von ihr ablecken wollte. „Das ist das Aus.“, flüsterte Konan gepresst. Sakura konnte gar nicht hinsehen, egal was jetzt auch passierte. Alle hielten vor Spannung die Luft an. Dann ertönte ein Sirren, ein ekelhaftes Schmatzen, so als würde einen Klinge auf Fleisch treffen, ein Aufprall und dann Stille. Sakura hatte die Augen geschlossen, fürchtete sich davor das zu sehen, was der Anblick ihr bieten könnte. Mit einer Sache hatte sie nur nicht gerechnet. Und zwar, dass Deidara laut fluchen, Tobi kurz kreischen und Kakuzu laut seufzen würde. „Das wird wieder Arbeit für mich.“, sagte letzterer genervt. Sakura hatte keinen blassen Schimmer, worüber er quatschte. Also holte sie tief Luft und drehte ihren Kopf wieder zu dem Geschehen. Hidan war wie erstarrt und blickte fassungslos auf seinen rechten Unterarm, der Arm, der gerade eben noch die Sense gehalten hatte. Besagte Sense steckte im Boden, einen Zentimeter neben Itachis Gesicht. Itachi hielt ein Kunai in der Hand, welches einen sauberen Schnitt durch Hidans Handgelenk gemacht hatte und ihm die Sehnen durchgeschnitten hatte. Die Hand baumelte nutzlos am Arm, unfähig sich zu beugen oder zu strecken. Hidans Reaktion war wie die erste. „Du...mieses...Stück...“ Er brachte den Satz nicht zu Ende. Hidan war offensichtlich nicht gut darin auf seine Umgebung zu achten. Er und sein Gegner standen nämlich genau einen Meter vor dem Abgrund. Und was tat Itachi? Ein Grinsen legte sich auf sein bleiches Gesicht...und er ließ sich in den Abgrund fallen, Hidan zog er mit. Für einen Moment standen alle verbliebenen Akatsuki an ihrem Platz und starrten auf die Stelle, wo vor einer Sekunde die beiden Männern noch gestanden hatten. Der Aufprall aufs Wasser schien aus weiter Ferne zu kommen. „Was wird das denn?“, flüsterte Deidara und sah Kisame an. Kisame sah zurück. „Sehe ich aus als würde ich das wissen?“ Eine Sekunden war es still, dann liefen alle Akatsuki gleichzeitig los und kamen am Abgrund schlitternd zum Stehen. Für einen Moment waren nur die Wellen vom Aufprall der beiden zu sehen. Dann tauchte mit einem Satz Hidan keuchend aus dem Wasser auf, sein Blut färbte das Wasser um ihn herum gruselig rötlich. Hecktisch sah er sich um. „Wo ist dieses Drecksschwein?“, fauchte er. „Hey, Hidan!“, rief Deidara runter. „Was zum Teufel soll das werden?“ „Woher soll ich das wissen, Barbie?“, schrie er hoch. „Der Kerl springt auf einmal von der Klippe, nimmt mich mit und kaum sind wir unter Wasser lässt er mich los und verschwindet einfach.“ Alle Akatsuki sahen sich an und es war ganz offensichtlich, dass keiner von ihnen was checkte. Nur Sakura ging ein Licht auf und sie verschränkte grinsend die Arme vor der Brust. Kisame trat neben sie. „Sag mal, Kleine, was hast du Itachi eigentlich beigebracht?“ „Das werdet ihr schon sehen.“ Hidan versuchte unterdessen auf der Wasseroberfläche zu stehen, was ihm aber nicht gelang, da er nur einen Arm hatte und der andere unbrauchbar war. Nachdem zwei Minuten vergangen waren, sah Deidara jetzt zu ihr. „Hast du ihm beigebracht, wie man ertrinkt, oder...“ Genau in dem Moment gingen die Briefbomben unter Wasser hoch. Eine nördlich, eine westlich, eine östlich und eine südlich. Das Wasser wurde aufgefüllt, wie bei einem Sturm, Wellen schwappten bis zu ihnen nach oben hoch. Alle sprangen einen Schritt zurück. Und als sie wieder an die Klippe traten war Hidan weg. „Wo ist er hin?“, schrie Deidara. Jetzt schnallte wirklich keiner der Akatsuki mehr was. Das einzige, was sie noch sahen, waren Luftblasen, die an die Oberfläche gelangten. Ungefähr zwei Minuten regte sich gar nichts mehr. Dann... „Da!“, zeigte Kisame. Alle sahen auf einen Stelle, wo etwas helles im Wasser erschien. Hidans Körper kam an die Oberfläche, auf dem Rücken treibend und reglos. Bevor alle noch richtig registrierten, was sie das sahen, tauchte eine zweite Gestalt auf. Hustend und vollkommen neben sich stehen, zog Itachi sich mit den Händen aus dem Wasser und hockte dann auf der glitzernd Oberfläche, eine Hand an seinem verletzten Arm und Hidan neben sich treibend. Dann hob er langsam den Kopf und seine Augen schienen Sakura direkt zu fixieren. Ein Schauer lief ihr über den Rücken als sie ihn so sah, aber dann glühte Stolz in ihr auf, echter und ehrlicher Stolz auf Itachi Uchiha. Sie drehte sich zu Pain um. „Ich würde mal sagen, er hat gewonnen.“, sagte sie siegessicher. „Und jetzt rede dich nicht irgendwie raus.“ Für einen Moment war es still. Dann bildete sich, zu Sakuras Verwunderung, ein minimales Lächeln auf Pains gepierctem Gesicht. „Wie kommst du darauf, dass ich mich rausreden will?“ Er sprang runter auf dem See und landete neben Itachi, die anderen folgten. Kakuzu ging zu seinem Partner und zog ihn aus dem Wasser. Wäre Hidan sterblich gewesen, hätte Itachi ihn eben ertränkt. Das das aber nicht der Fall war, hatte Hidan einfach nur einen kompletten Knock Out. Itachi hob leicht den Kopf, sodass es fast so aussah, als wollte er Pain in die Augen sehen. Für einen kurzen Moment herrschte Stille, dann gab Pain Itachi die Hand und zog ihn hoch. „Ich denke, damit ist alles geklärt, Itachi.“ Itachi nickte nur und alle Blicke richteten sich auf Sakura. Sakura lächelte Itachi aufrichtig an und verdrängte für kurze Zeit die Wahrheit aus ihrem Kopf. Die Wahrheit, dass sie bereits jetzt schon so gut wie tot war. ich weiß, das war eine sehr lange pause aber aufgrund eines persönlichen verlustes und immensen stress ging es nicht anders ich hoffe, das kapi hat euch gefallen und der kampf war einigermaßen spannend ^^ liebe grüße NikaEvelina Kapitel 8: So just pull the Trigger ----------------------------------- Der Rückweg zum Hauptquartier verlief verhältnismäßig still. Kakuzu hatte sich seinen bescheuerten Partner gepackt, der immer noch im Reich der Träume war und Kisame lief neben Itachi her, falls der auf die Idee kommen sollte gegen einen Baum zu laufen. Sakura lief direkt in der Mitte, sodass sie in keinerlei Richtungen entkommen konnte, weils ie von allen Seiten her eingekreist war. Sie sagte nichts, sie machte nichts, sie dachte sogar nichts. Sie war leer, ausgeblasen, durchgefegt. Den Stolz, den sie für Itachi nach seinem Sieg empfunden hatte, war in keinerlei Weise mehr anwesend. Vielleicht hätte sie auch stolz auf sich sein können, aber warum? Sie hatte einem Akatsuki geholfen wieder in die Killerbranche einzusteigen, wirklich super. Damit hatte sie ihr Dorf praktisch verraten, ihre Meisterin betrogen und der Welt eine Gefahr vor die Nase gesetzt, die nicht gerade harmlos war, auch wenn das ganze nicht ihre Schuld gewesen war. Sie hatte es geschafft einen Monat bei den Akatsuki zu bleiben ohne draufzugehen. Nur schade, dass das jetzt keine Rolle mehr spielte. Als sie am Felsen ankamen, öffnete Pain das Tor und sie alle gingen hinein, schweigend wohlgemerkt. Alle warfen ihr Blicke zu, wobei es alles unterschiedliche waren. Konan sah sie mit Respekt an, Kisame grinste ihr zu, Itachi wirkte in einer klitzekleinen Art und Weise erleichtert, Kakuzu blickte sie böse an, weil er jetzt Hidan zusammenflicken konnte, Zetsu wirkte teilnahmslos, Deidara wollte sie am liebsten in die Luft sprengen und Tobi sah sie immer wieder neugierig an. „Haruno!“ Pain hatte sie natürlich nicht vergessen. Ein Zittern durchlief ihren Körper, als sie sich langsam umdrehte. An der Wand stand der Leader der Akatsuki und winkte sie herrisch zu sich. Mit einen Blick auf Konan, der auch nicht wohl bei der Sache zu sein schien, auch wenn sie es nicht zeigte, ging sie zu ihm. Der Raum leerte sich langsam, bis sie schließlich alleine waren. Die Arme vor der Brust verschränkt sah er scharf zu ihr runter. „Ich muss zugeben, dass du gute Arbeit mit Itachi geleistet hast. Das war beeindruckend und dank dir kann er wieder für Akatsuki Aufträge ausführen.“ Sakura nickte und schloss die Augen. Wollte er sie jetzt schon umbringen? Während die anderen alle beschäftigt waren und keiner ihr Fehlen bemerken würde? Rasch atmend wartete sie auf das, was Pain tun würde. Allerdings passierte nicht das, womit sie gerechnet hatte. „Ich will, dass du dich um Hidan und Itachi kümmerst. Zumindest so weit, bis Kakuzu für sie sorgen kann. Danach kommst du in mein Büro!“ Sakura riss die Augen auf und wollte was sagen, aber da war Pain schon im Gang verschwunden. Mit halb offen stehenden Mund blieb sie erst mal stocksteif stehen, ehe ihr ein zittriges Kichern entfuhr und sie sich mit einer Hand durch die Haare fuhr. Er wollte sie also erst noch mal benutzen, bevor er sie umlegte. Wie nett aber auch. Schlürfend, die Hände in den Hosentaschen vergraben, ging sie in Richtung von Kakuzus und Hidans Zimmer. Obwohl sie keinen Schimmer hatte, wo es war, konnte sie es hören. Hidan war wieder wach und gar nicht begeistert von seiner Situation. Es hätte Sakura keinesfalls gewundert, wenn an der Tür ein Schild mit „Vorsicht, bissig!!!“ dranhängen würde. „WO IST DIESE UCHIHATRANSE?!? ICH SCHNEIDE IHM UND SEINER VERFLUCHTEN SCHLAMPE DIE KEHLEN DURCH, NACHDEM ICH SIE BEI LEBENDIGEN LEIBE AUSGEWEIDET HABE!!!“ Oh ja, wirklich glänzende Laune. Vielleicht wollte Pain sie ja durch Hidan umbringen, damit er sich nicht die Hände schmutzig machen musste. Eine Weile hörte sie dem Geschrei im Raum von draußen zu. „Verdammt, Kakuzu, das tut scheiße weh!“ „Wenn du still halten würdest, würde es nicht so weh tun. Und halt endlich die Klappe!“ „Wenn der blöde Uchiha nicht diese blöde Bombe abgekriegt hätte, müsstest du das hier nicht machen.“ „Korrektur: wenn du den blöden Uchiha nicht unterschätzt hättest, müsste ich das auch nicht machen.“ Gemurmelte Flüche, die Hidan in seinen nicht vorhandenen Bart sprach, waren zu hören. Sakura schlang den schwarzen Mantel, den sie von Konan bekommen hatte, enger um sich, klopfte kurz, machte sich für das kommende Donnerwetter gefasst und trat dann ein. Hidan lag auf seinem Bett, den Oberkörper an der Wand abgestützt. Kakuzu beugte sich über seinen fehlenden Arm und war gerade dabei sie mit Schnürren, die – oh mein Gott, waren die Dinger etwa lebendig?!? - wieder an seinen Körper zu nähen. Kaum hatte sie die Tür geschlossen, wandten sich beide Männer ihr zu und wieder waren die Reaktionen komplett unterschiedlich. Kakuzu stöhnte genervt auf und Hidans Gesicht nahm eine sehr ungesund aussehende Violettfarbe an. „DU!!!“, schrie er und wollte mit seinem nicht vorhanden Arm auf sie zeigen. Da der aber nur halb dran war, schlackerte das abgetrennte Körperteil in der Luft herum, die Fäden lösten sich und ehe Sakura es sich versah, hatte sie Hidans verlorenes Körperteil vor ihren Füßen. Blinzelnd sah sie darauf, ehe sie sich mit einem Stirnrunzeln an Kakuzu wandte, wobei beide Hidans Schimpftiraden einfach überhörten. „Ist der immer so drauf?“ „Nur wenn man ihn extrem gereizt, verärgert und eigentlich insgesamt ordentlich ans Bein gepisst hat. Vielen Dank auch.“ Sakura verdrehte die Augen und kam zu ihm. Kakuzu beäugte sie misstrauisch. „Was willst du hier?“ „Pain hat gesagt, ich soll deinen Kumpel hier und Itachi so weit verarzten, bis du alleine mit ihnen klar kommst.“ „Ich komme auch so ganz gut alleine mit ihnen klar.“ „Das sehe ich. Willst du, dass ich mich auf seinen Oberkörper setzte, während du ihm den Arm wieder annähst oder schaffst du das auch alleine?“ Kakuzu und sie funkelten sich gegenseitig an, Hidans Geschrei im Hintergrund riss zusätzlich an ihren Nerven. Kakuzu war letztendlich derjenige, der sie als erstes verlor. „Hallo, alter Sack, kannst du endlich deine Augen von diesem Flittchen lassen oder bist du schon so sehr in deine Sexfantasie eingedrungen, dass du mich nicht mehr hörst.“ Kakuzu schlug Hidan so heftig ins Gesicht, dass ein ekelhaftes Knirschen ertönte und Hidan wie ein nasser Sack zurück auf das Bett fiel. Sakura blinzelte überrascht, da das ganze nicht mal eine Sekunde gedauert hatte. Mit hochgezogenen Augenbrauen beugte sie sich über Hidans blutverschmiertes Gesicht. „Totaler Knock Out, alle Achtung.“ „Soll ich mich jetzt etwas bedanken?“ „Lass stecken.“, murmelte sie und tippte Hidans Nase an, ehe sie sachlich meinte: „Du hast ihm die Nase zerschmettert.“ Kakuzu schnaubte. „Geschieht ihm recht. Der arrogante Mistkerl kann von Glück sagen, dass er unsterblich ist.“ „Weil du ihm wahrscheinlich den Knorpel ins Gehirn gerammt hast?“ Sie grinste leicht und Kakuzu sah sie mit einem Stirnrunzeln an. Sie stand auf und holte Hidans Arm vom Boden. Kurz besah sie sich die Wunde und musste Itachi bewundern. Ein sauberer Schnitt, den konnte Kakuzu ganz einfach dranähen und sie musste nur den Knochen wieder verbinden. Sie lächelte zu Kakuzu runter, der sie immer noch prüfend ansah. „Ich werde dir bestimmt nicht auf den Keks gehen. Ich leiste nur ein wenig „Assistenzarbeit“, wenn du damit zufrieden bist.“ Sie wartete, bis er letztendlich seufzte und ihr ein wenig Platz machte. Vorsichtig setzte sie den Arm in die richtige Position und sah zu, wie Fäden aus Kakuzus Arm kamen und den Arm wieder an seinen Ursprungsort brachten. Unweigerlich bekam sie eine Gänsehaut und als sie sicher war, dass Kakuzu bei dem Arm keine Hilfe mehr brauchte, widmete sie sich den zerschnittenen Sehnen am anderen Arm. Die konnte sie so heilen, auch wenn es anstrengender war, als sie Wunden, die sie sonst verheilte. Als sie fertig war, sah sie Kakuzu an und lächelte ihn zu, denn er war gleichzeitig mit ihr fertig geworden. „Wenn ich nicht in so einer misslichen Lage wäre, würden wir wahrscheinlich beide ein super Medic-Nin-Team abgeben.“, kicherte sie. „Treib es nicht zu weit, Mädchen.“, knurrte er. Er stand auf, sie ebenfalls, aber wohl ein wenig zu schnell. Zwei Sekunden später plumpste sie wieder auf den Boden und hielt sich den Kopf, während gleichzeitig ihre Brust anfing zu schmerzen. Sie versuchte krampfhaft ein Husten zu unterdrücken und legte instinktiv den Kopf zwischen die Knie, damit der Schwindel nachließ. Nicht hier, dachte sie, überall, nur nicht jetzt und nicht hier. Keiner der Akatsuki sollte von ihrer Schwäche erfahren. Endlich ließ der Schwindel nach und sie erhob sich wieder, diesmal deutlich langsamer. Kakuzu stand genau an der Stelle, an der er eben gestanden hatte. Nur war sein Blick jetzt nicht mehr scharf, er wirkte neutral und auf eine komische Art und Weise wissend. Auf einmal hatte sie nur noch das Bedürfnis aus diesem Zimmer zu verschwinden und in Itachis Nähe und Ruhe zu kommen. Diese grünen leeren Augen machten ihr Angst. „Ich gehe dann mal.“, murmelte sie und schob sich an dem großen Mann vorbei. Wohlgemerkt konnte sie die ganze Zeit seinen Blick hinter sich spüren. Kaum war sie im Flur, rannte sie weg. Diese Augen, diese gruseligen, grünen, leeren Augen. Wieso wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie sich gerade wieder verraten hatte? Kakuzu war gewiss nicht blöd, er konnte eins und eins zusammenzählen. Sie schüttelte heftig den Kopf und blieb kurz stehen. Was kümmerte sie das eigentlich? In einer Stunde spielte das sowieso keine Rolle mehr. Wer weiß, vielleicht lag sie in zwei Stunden schon in irgendeinem Graben und die Aasgeier machten sich über ihren toten Körper her. „Mann, bist du optimistisch.“, knurrte sie sich selbst an, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass das durchaus passieren könnte. Sie leckte sich über die trockenen Lippen und näherte sich Itachis und Kisames Zimmer. Beim Gedanken an Itachi fing ihr Herz an schneller zu schlagen. Itachi, sie würde Itachi als letztes behandeln. Ihr Herz klopfte allerdings nicht aus Angst, sondern aus...ja, aus was eigentlich? Endlich kam sie in das mittlerweile vertraute Zimmer und sah hinein. Itachi saß auf dem Bett und hielt sich den verletzten Arm. Kisame kniete vor ihm und nahm gerade ein blutiges Handtuch in die Hand, welches Itachi wohl bis gerade als Kompresse benutzt hatte. Als Kisame sie hörte, drehte er sich zu ihr um, Itachi hob den Kopf. „Da bist du ja endlich.“, sagte er forsch. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr. Uns geht langsam der Handtuchvorrat aus.“ „Einen Arm wieder an den richtigen Platz zu bekommen ist kein Zuckerschlecken, du Blödmann.“, giftete sie zurück. „Wie dem auch sei, kümmerst du dich jetzt um ihn?“, fragte Kisame, nachdem sie sich zur Genüge böse angestarrt hatten. Sakura seufzte und ein winziges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht, als sie zu ihm trat. Neben Kisame blieb sie stehen und grinste zu ihm hoch. „Du versucht das vielleicht zu verbergen, aber ich denke, dass du ganz froh bist, dass er den Kampf gewonnen hat. Nicht wahr?“ Kisame kniff die Augen zusammen. „Willst du mir damit irgendwas sagen?“ „Ich denke, dass du ihn respektierst. Sehr sogar. Und du bist verdammt froh, dass er das alles überstanden hat.“ Er benutze die gleichen Worte wie Kakuzu. „Treib es nicht zu weit, Mädchen.“ Sie kicherte und ging zu Itachi. „Ihr seit doch alle gleich.“ Kisame schnaubte abfällig und verließ den Raum. Endlich, endlich war sie mit Itachi allein, dachte sie. Moment mal, was?!? Sofort wurde sie rot. Sie konnte doch nicht wirklich froh sein mit ihm alleine in einem Raum zu sein. Als sie ihn jedoch musterte, wie er da auf dem Bett saß und in ihre Richtung sah, fühlte sie ein Kribbeln. Da war so ein Kribbeln in ihrem Bauch. Erschrocken sah sie ihn an, so als wäre er Schuld. „Was ist los?“, fragte er leise. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Er war wirklich schuld! Seine Stimme verstärkte das Kribbeln, ihr wurde warm ums Herz und auf einmal war sie verdammt froh endlich bei ihm zu sein. Bei Itachi Uchiha fühlte sie sich – und das ließ sie verdammt blöd aus der Wäsche glotzen – wie damals bei Sasuke, als sie in ihn verliebt gewesen war. Aber sie konnte doch unmöglich Schmetterlinge im Bauch haben, oder? „N-Nein, alles bestens.“, sagte sie schnell und schüttelte verwirrt den Kopf. Itachi runzelte die Stirn und glaubte ihr in dieser Hinsicht anscheinend nicht, aber er sagte nichts dazu. Mit einem Räuspern setzte sie sich zu ihm und sprang in ihre Medic-Nin-Fassade zurück. „Lass mal sehen.“ Bereitwillig ließ er die Hand vom linken Oberarm. Die Wunde war halb von dem Ärmel bedeckt und vorsichtig schnitt sie ihn ab. Es war eine tiefe Fleischwunde, kein Wunder bei der Waffe, die ihn erwischt hatte. Er hatte Glück gehabt, dass seine Achselarterie nicht durch schnitten worden war, sonst wäre er innerhalb von Sekunden verblutet. Mal von der Tatsache abgesehen, dass die Wunde auch so schon genug blutete und seine schon blasse Hautfarbe noch ein wenig blasser war, war Itachi okay und bei weitem nicht so arm dran wie der allerliebste Hidan. Sie nickte. „Hältst du kurz still?“, fragte sie ihn vorsichtig. „Das könnte vielleicht ein bisschen Ziehen.“ Ein minimales Zucken seiner Mundwinkel ließ ein Lächeln erahnen. „Hältst du mich für so verweichlicht, dass ich bei so was anfange zu schreien, wie ein Mädchen?“ Wow, das war wohl einer der längsten Sätze, die er je mit ihr geredet hatte. Das Witzige an der Sache war, dass sie froh darüber war, dass sie ihn nicht dazu zwingen musste mit ihr zu reden. Er tat es freiwillig. „Nein, ihr Akatsuki seit ja knallhart. Ihr geht garantiert nur ins Krankenhaus, wenn ihr euren Dünndarm als Gürtelschlaufe benutzen müsst. Oder sehe ich das falsch?“ Das entlockte ihm doch ein winziges Anheben der Mundwinkel und sie grinste zurück. Irgendwie schien das Eis zwischen ihnen gebrochen zu sein, seit sie ihm gestanden hatte, was sie hatte und sie ihn dazu gebracht hatte zu überleben. Es war nur schade, dass sie das ganze hier nicht besser auskosten konnte. Sie konzentrierte sich auf seine Wunde und fing an ihn zu heilen. Er verzog kein einziges Mal die Miene, sondern sah ins Leere. Während sie beschäftigt war, sah sie ihm gleichzeitig ins Gesicht und erwischte sich dabei, dass sie es sich einprägte, jedes einzelne Detail: die hohen Wangenknochen, die reine blasse Haut, die seidig schwarzen Haare, die ihm leicht ins Gesicht fielen, die langen Wimpern, die seine wunderschön geformten Augen fast verdeckten, das blasse Schwarz seiner Augen, die gerade Nase, die wunderbar geschwungen vollen Lippen, die markanten Gesichtszüge, die ihn so finster wirken ließen. Einfach alles, was ihr gerade auffiel. Sie hatte das Bedürfnis sein Gesicht zu berühren, all diese Dinge nach zu fahren, sie zu fühlen. Sie merkte erst, dass sie mit der Behandlung aufgehört hatte, als sich sein Kopf ihrem Gesicht zudrehte und sie in das trübe Schwarz seiner Augen sah. Sie erstarrte, er bewegte sich ebenfalls nicht. Es war, als würde die Zeit stillstehen. Dann, ganz vorsichtig, hob sie die Hand und berührte mit den Fingerspitzen sein Gesicht. Seine Augen weiteten sich leicht und sie spürte eine angenehme Wärme in sich aufsteigen, etwas, dass die Kälte aus ihrem Körper vertrieb. Ihre Hand schmiegte sich an seine Wange und ganz leicht strich sie mit dem Daumen über die glatte Haut. Sie war so rein, so vollkommen, aber gleichzeitig kalt, so als kenne sie keine Wärme. Eigentlich hatte sie gedacht, dass er sie zurückweisen würde, aber er tat es nicht. Er schloss die Augen, so als wollte er die Berührung intensiver spüren. Seine Lippen öffneten sich einen Spalt breit. Dann hob er langsam die Hand und führte sie an die ihre. Als seine kalte Hand die ihre berührte, durchzuckte sie etwas wie ein Blitz und die Wärme verstärkte sich. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie spürte ein Brennen in ihren Augen. „Itachi...“ Sein Name kam gehaucht aus ihrem Mund, so leise, dass es kaum zu hören war. Ihre Finger wanderten ein Stück tiefer zu seinen Lippen und fuhren sie sanft nach. Das Kribbeln verstärkte sich und in ihrer Körpermitte wurde es verdächtig heiß. Seine Augen schlugen auf und schienen sie anzusehen, so als wüsste er ganz genau, was er in ihr auslöste. „Ich...“, setzte sie an. Sie hatte eigentlich keinen Plan, was sie sagen sollte, aber sie wurde so oder so von Konan unterbrochen, die genau in dem Moment ins Zimmer kam. Sofort zog Sakura ihre Hand zurück, Itachi drehte den Kopf weg und Konan blieb im Türrahmen stehen. Als Sakura ihr ins Gesicht sah, war es gleichgültig, aber ihre Augen waren seltsam wissend. „Sakura, du sollst zu Pain ins Büro. Jetzt gleich!“, sagte Konan leise. Sakura senkte den Kopf und schluckte heftig, während ihr Herz durch die aufkommende Panik schneller anfing zu schlagen. Schnell legte sie um Itachis Oberarm einen Verband, der wohl für die nächsten Tage halten sollte. Mit zitternden Knien erhob sie sich und warf einen Blick auf Itachi, dessen Kopf von ihr und Konan weg gedreht war. Ihre Hand, die gerade noch eben sein Gesicht lieb gekostet hatte, strich für einen winzigen Moment bewusst über sein Knie. „Danke für alles.“, hauchte sie ihm so leise zu, dass nur er es hören konnte. Das letzte, was sie von ihm sah bevor sie sich umdrehte, war seine Hand, die sich zur Faust ballte. Dann verließ sie das Zimmer, nickte Konan kurz zu und versuchte den Blick der Frau zu ignorierend, der trotz all der Gleichgültigkeit mitleidig war. Schnell ging sie in Richtung von Pains Büro, beachtete Deidara nicht, dem sie im Flur begegnete, sondern versuchte ihr hämmerndes Herz zur Ruhe zu zwingen. Sie wollte nicht wie ein verschrecktes Kaninchen vor den Leader auftauchen. Aber den Gefallen tat ihr ihre Anatomie nicht und so stand sie letztendlich mit pochenden Herzen, kalten Schweiß auf der Stirn und dem vertrauten Ziehen in der Brustgegend vor Pains Büro. Sie hob ihre bebende Hand und wollte die Tür öffnen, aber sie konnte es nicht. Hinter dieser Tür wartete der Tod auf sie. Gott, sie war noch nicht bereit. Sie wollte noch nicht sterben! Doch bevor sie auch nur in Erwägung ziehen konnte wegzulaufen, schwang die Tür auf und Pains Gestalt stand vor ihr. „Komm rein!“ Sakura schloss die Augen, ließ die Arme sinken und schlürfte in sein Büro. Das Ziehen nahm zu. Mühsam schluckte sie, hielt vor Pains Schreibtisch an und wartete...und wartete... …und wartete. „Ich will ehrlich zu dir sein, Haruno. Ich habe dir eben bereits gesagt, dass wir dank dir einen guten Kämpfer behalten haben.“ Herr Gott, machte er das etwa extra? Sie biss sich auf die Lippe. „Wieso sagen sie mir das?“ Er kam auf sie zu und stellte sich vor sie. „Vielleicht, weil ich mich wenigstens mit Worten bedanken will. Was denkst du?“ Sie schnaubte. „Ich denke, dass sie mir es extra schwer machen wollen. Mir zu sagen, dass ich einen Schwerverbrecher das Leben gerettet habe und somit der Welt weiteren Schade bringe, ist wirklich eine nette Art mein Gewissen noch weiter zu beschmutzen, bevor ich abdanke.“ Für einen Moment war es still, bis er die Arme vor der Brust verschränkte und sie prüfend ansah. „Als Kisame dich zu uns gebracht hat und du dich für Itachi eingesetzt hast, obwohl du ihn ganz offensichtlich nicht möchtest, da hattest du keine Angst dem Tod ins Auge zu sehen.“ Sakura zuckte zusammen und wieder nahm das Zittern in ihrem Körper Besitzt von ihr. Pain kam näher. „Du hast dich mir ohne Angst entgegengestellt. Du hast den Tod nicht gefürchtet. Wieso tust du es jetzt?“ Sie biss sich auf die Unterlippe und schaffte es irgendwie krumm zu lächeln. „Vielleicht, weil ich einfach nur leben will.“ Wieder herrschte für einen Moment Stille. „Du bist eigenartig, Haruno.“ „Ihr etwa nicht?“, konterte sie verstimmt. Sie würde so oder so draufgehen, wozu dann noch Höflichkeitsfloskeln? „Wieso mögt ihr mich eigentlich nicht? Es ist ja nicht so, dass ich mich mit allen hier prima angefreundet habe, aber sie alle haben mich entweder ignoriert oder wollten nichts mit mir zu tun haben. Ihr seit der einzige, der immer feindselig gegenüber mir war.“ Zuerst hatte sie das Gefühl, dass er nicht antworten würde, weil er gut zwei Minuten nichts sagte. Seine Antwort ließ sie allerdings doch ein wenig die Fassung verlieren. „Weil du Itachi verändert hast. Und ein Mädchen, dass einen Kämpfer von mir gedanklich und überhaupt in irgendeiner Weise umgepolt hat, auch wenn es von Nutzen war, ist eine Gefahr für diese Organisation.“ Sie riss die Augen auf und starrte ihn an. Itachi... Doch bevor sie sich noch weiter Gedanken machen konnte, schloss sich eine eiskalte Hand, die Hand eines Toten, um ihren Hals, sie wurde an die Wand gepresst und in die Luft gehoben. Aus Reflex versuchte sie sich zu wehren, obwohl sie wusste, dass sie keine Chance hatte. „Außerdem bist du zu nichts mehr zu gebrauchen!“, sagte Pains Stimme neutral. Tränen stiegen ihr in die Augen. Er brauchte sie nicht. Keiner zog Nutzen aus ihr. Niemand, weder Tsunade, noch ihre Freunde, noch irgendjemand sonst. Und doch wollte sie das hier nicht. Als ihr die Tränen über die Wangen liefen, gab sie trotz ihres einzigen Gedankens auf. Ich will nicht sterben!!! Während ihre langsam die Luft ausging, hatte sie nur ein Bild im Kopf: das Gesicht, das sie sich vor noch nicht mal zehn Minuten in allen Einzelheiten in ihr Hirn gebrannt hatte. Sie war weg. Sie war weg und er hatte nichts dagegen machen können. Wut und Verwirrung tobten in Itachis Gefühlszentrum. Wut, weil das Ganze hier wirklich nicht fair war. Das Mädchen hatte so viel für ihn, Pain und somit auch für die ganze Organisation getan, dass es einfach nur brutal war, sie jetzt einfach zu ermorden. Aber was konnte er schon erwarten? Das hier war Akatsuki und kein Streichelzoo. Sie konnte hier nicht bleiben, jetzt gab es keinen Grund mehr. Und was hatte sie da eben mit ihm gemacht? Als ihre Finger sein Gesicht berührt hatten, war es gewesen, als flackerte in seinem Innern ein Feuer auf, das lange Zeit erloschen war, aber plötzlich wieder erwachte. Es war sofort verschwunden, als sie ihn losgelassen hatte. Itachi seufzte tief, legte den Kopf in den Nacken, lehnte sich an die Wand und versuchte den stechenden Schmerz im Oberarm, seine Kopfschmerzen und das stechende Gefühl in seinem Bauch zu ignorieren. Was überhaupt nicht klappte. „Mir gefällt es genauso wenig wie dir, was Pain mit ihr macht.“, murmelte Konan. Keine Antwort war auch eine Antwort, denn die kam Seiten Itachis. Konan ließ sich davon nicht beirren. „Sie ist mal was anderes, nicht wahr?“ Die einzige Frau in Akatsuki war die einzige, die er mehr oder weniger als Freundin bezeichnen konnte. Sie respektierte ihn, er akzeptierte sie. Und sie waren wohl mal wieder einer Meinung. Die Matratze bog sich leicht nach unten, als sie sich auf sein Bett setzte. Von ihrem Füßen kam ein Rascheln, wahrscheinlich war es das Laken von Sakuras verlassenen Lager. Bei dem Gedanken fühlte sich sein Hals auf einmal seltsam eng an. „Was meinst du mir „was anderes“ ?“, murmelte er, obwohl er wirklich keinen Bock hatte mit jemanden zu reden. Wahrscheinlich redete er aber mit Konan, weil sie genau wusste, wie man mit ihm umzugehen hatte. Und in diesen Moment galt es ihn nicht zu nerven. Konan schien mit den Schultern zu zucken. „Vielleicht denke ich auch nur so, weil dieses Mädchen ein paar Dinge in der letzten Zeit verändert hat. Dank ihr lebst du noch, was vor ihr auf keinen Fall der Fall gewesen wäre. Außerdem hat mir gefallen, dass sie Deidara und Hidan ab und zu eins auf die Mütze gegeben hat.“ Das hatte er ja nicht oft mitbekommen, aber auch Itachi hatte gemerkt, dass sie Spuren hinterlassen hatte. „Und vor allem hat sie dich verändert.“ Jetzt hob er endlich den Kopf und blickte in ihre Richtung. Vielleicht sah sie ihn an, vielleicht auch nicht, aber auf einmal fühlte er sich unbehaglich. „Hat sie nicht.“, murmelte er. „Hat sie sehr wohl.“ „In wie fern? Ich bin immer noch derselbe.“ „Genau das bist du eben nicht mehr.“ Okay, er hatte keinen Plan wovon sie redete. Aber wer verstand schon Frauen? Seine Miene musste wohl sein Unverständnis ausdrücken, denn Konan sprach weiter. „Ich habe dich genau beim Kampf beobachtet. Du hast angefangen mit deiner Umwelt zu agieren, sie zu nutzen und zu verstehen. Du bist über keinen einzigen Stein gefallen, gegen nichts gestoßen, überhaupt ist dir gar nichts passiert, was einem Blinden ab und zu passieren könnte oder sollte. Es ist fast ein wenig gruselig, du scheinst sehen zu können, obwohl es nicht möglich ist.“ Darauf wusste Itachi wahrlich nichts zu sagen. Auf eine komische Art und Weise konnte er Konan verstehen, aber gleichzeitig verwirrte es ihn. War er wirklich so anders als vorher? „Außerdem habe ich nicht übersehen, dass du sie magst.“, setzte Konan noch einen drauf. „Und das sie dich mag.“ Moment, jetzt ging sie wirklich zu weit! So gut es ging versuchte er sie böse anzusehen, aber gleichzeitig schossen seine Gedanken zu dem Mädchen zurück. Möchte er...war es wirklich so, dass er sie... „Darf ich eure liebreizende Unterhaltung mal stören?“ Diese Stimme brachte ihn sofort wieder in die Realität zurück. Erstens, weil er sie hasste und zweitens, weil er die Person überhaupt nicht ausstehen konnte, zu der sie gehörte. Deidara konnte er wirklich als Letzten gebrauchen. Konan war anscheinend auch nicht begeistert. „Was gibt es denn?“, murrte sie. „Ich will nur meinen Bericht von der letzten Mission abgeben und die dazugehörigen Unterlagen, die Tobi und ich der Person abgenommen haben.“, sagte der Blonde und warf etwas aufs Bett. „Tobi braucht eh lang genug um überhaupt ein A oder B zu schreiben, da gebe ich meinen schon mal ab.“ „Vielen Dank auch. Dann kannst du jetzt gehen.“ „Ja, eure Hoheit.“, schnaubte Deidara und seine Schritte entfernten sich, während Konan die Dokumente öffnete. Und genau wie Itachi es sich gedacht hatte, kam noch eine spitze Bemerkung an seine Adresse. „Deine kleine Trainerin sah übrigens gar nicht gut aus, als sie in Pains Büro ging. Sie war so blass wie der Tod.“ Itachi konnte kaum glauben, was für eine Wut ihn zu über mahnen drohte als er diese Worte aus dem Mund des Blonden hörte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Gesicht sah wohl nicht besonders erfreut über diesen Kommentar aus, denn Deidara kicherte. „Wusste ich doch, dass die blöde Kuh dir nicht egal ist.“ Gerade wollte Itachi sich auf Deidaras niedriges Niveau herablassen, als eine Frage in den Raum geworfen wurde, mit der weder Itachi noch Deidara gerechnet hatten. „Itachi, was für eine Blutgruppe hast du?!?“, zischte Konan. Er starrte sie an, von Deidara kam ein dämliches „Hä?“, aber Konan achtete auf keinen der beiden. „Sag schon!“ „AB. Wieso willst das denn jetzt wissen?“, fragte er, als er seine Fassung wieder hatte. Sie beugte sich zu ihm vor und flüsterte ihn in knappen Sätzen etwas ins Ohr. Mit jedem Wort weiteten sich seine Augen, Deidara trat verärgert vor, weil er nichts von dieser Geheimniskrämerei hielt. „Worüber redet ihr de-...“ Er sprach den Satz nicht zu Ende, weil Itachi und Konan so schnell aufsprangen, dass er zur Seite hechten musste, um von beiden nicht über den Haufen gerannt zu werden. Innerhalb von Sekunden war Itachi im Flur und rannte zu Pains Büro, Konan direkt hinter ihm. Die Lösung, sie hatten die Lösung! Innerhalb von einer Sekunde hatte er alle Höflichkeitsregeln, die dem Leader gebührten, vergessen und riss mit einem Ruck dessen Tür auf. Die Geräusche, die an sein Ohr drangen, ein heiseres Röcheln, schwächer werdendes Gezappel und das Geräusch von quetschender Haut, ließen ihn alles um ihn herum vergessen, bis sich alles nur noch auf eine Person im Raum konzentrierte. Und zwar auf das Mädchen, welches genau in diesem Moment erwürgt wurde. „Pain, stopp!“, schrie Konan. Itachi wartete erst gar nicht darauf, dass der Leader sie losließ. Er sprang vor, schlug ihm mit einem gezielten Schlag die Arme weg und fing das Mädchen auf, bevor es auf den Boden aufschlug. Ein heiseres Luftholen und ein erschrecktes Keuchen signalisierten, dass sie noch am Leben war. Was ihn mit einer Erleichterung durchströmte, die eigentlich nicht zu ihm passte. „I-Itachi...“, stotterte sie heiser. Ihre Stimme. Ihre Stimme war so...schön, auch wenn sie heiser und gebrochen klang. Doch dann spürte er die bedrohliche Präsenz Pains hinter sich auftauchen. „Itachi, was soll das?“ „Pain, lass mich das erklären.“, sagte Konan. „Von ihm habe ich zwar irgendwie erwartet, dass er mich verrät, aber nicht von dir, Konan.“ Bei dem Klang seiner Stimme spürte Itachi, wie das Mädchen anfing zu zittern. Unbewusst schloss er sie fester in seine Arme und schirmte sie vor seinem Leader ab. Mein! „Ich hoffe, dass du eine sehr gute Erklärung hast, Konan, denn sonst bist du nicht weniger eine Verräterin als er.“ „Lies das!“, sagte sie und gab ihm den Bericht. Ein Schnauben war zu hören, ehe Pain das Dokument an nahm. Während er las, platze Deidara in den Raum. „Sagt mal, was soll der Scheiß? Erst stellt Konan dämliche Fragen, dann rennt ihr los, als wäre der Teufel hinter euch her und jetzt platz ihr in Pains Büro?“ Keiner achtete auf ihn, alle warteten. Endlich hörte Itachi, wie Pain das Dokument sinken ließ und sein scharfer Blick sich auf ihn richtete. „Welche Blutgruppe hast du?“ „Hallo? Wieso stellen hier alle diese dämliche Frage?“, fauchte Deidara. „AB.“, sagte er leise. „Er ist dafür geeignet.“, sagte Konan. „Wir können das Problem einfach aus der Welt schaffen.“ „Worüber redet ihr?“, schrie Deidara. „Hast du Depp dir eigentlich mal die Dokumente angesehen, die du mitgenommen hast?“, fragte Konan genervt. „Nein, denn sonst würde ich ja nicht fragen.“ „Du hattest den Auftrag einen Mann umzubringen, der Information über Akatsuki verkaufen wollte. Und dir ist nicht aufgefallen, dass er Medic-Nin war?“ Deidara musste wohl ziemlich blöd aussehen, denn dem Mädchen ging anscheinend gerade auch ein Licht auf. Sie schnappte erschrocken nach Luft. Konan wandte sich wieder an Pain. „Er hat die geeignete Blutgruppe, es würde das Problem lösen und du musst sich nicht gleich umbringen.“ „Woher weiß ich, dass die Dokumente nicht gefälscht sind?“, fauchte der Leader seine Partnerin an. „Ich habe nicht übersehen, dass du sie magst, meine Liebe. Wir beide wissen, dass du sehr gut mit Papierkram klarkommst und wie hoch ist bitte die Wahrscheinlichkeit, dass auf einmal ein Dokument mit Informationen über eine Hornhauttransplantation auftaucht, die nächsten Monat in Kiri-Gakure geplant ist?“ „Was?!?“, schrie Deidara. „Sehe ich so aus, als würde ich dich betrügen, Pain? Ich stehe dir schon so lange zur Seite und da denkst du, dass ich dich wegen einem Mädchen belügen würde, nur damit sie am Leben bleibt?“ Konan klang verletzt, sehr verletzt und das war auch der Grund, warum es auf einmal still im Raum wurde. Nur das rasche Atmen den Mädchens war zu hören. Itachi hörte Schritte im Flur, als die anderen ankamen. „Was ist hier los?“ „Was war das für ein Krach?“ „Wie sieht es denn hier aus?“ Keiner von ihnen sagte ein Wort. Alle warteten. Und letztendlich wandte sich Pains dunkle Stimme an das Mädchen. „Haruno, du wirst kommenden Monat mit Itachi und Kisame nach Kiri-Gakure gehen, um Itachi dort operieren. Du bleibst am Leben, aber wir behalten dich genau im Auge. Wenn du auch nur ansatzweise Anstalten machen solltest hier zu verschwinden, wirst du das nicht überleben, genauso wenig, wie wenn du versuchst Itachi umzubringen. Haben wir uns verstanden?“ Sie musste wohl nicken, denn ansonsten kam nichts von ihr. „Konan, du bleibst hier. Die anderen verschwinden sofort aus meinem Büro, und zwar sofort!“ Genau in dem Moment, wo alle anfingen mit Fragen um sich zu werfen, fing das Mädchen an zu husten. Und Itachi wusste genau, was es bedeutete, genau in dem Moment, wo sie ein leises Flüstern von sich gab. „Nicht jetzt...bitte...nicht hier...“ Itachi handelte ohne zu zögern. Er schob einen Arm unter ihre Kniekehlen und mit dem anderen faste er um ihren Oberkörper, ehe er sie hoch hob. Das ein paar Gespräche dabei verstummten und alle ihm wohl nach starrten, war ihm scheißegal. Schnell ging er aus dem Zimmer, während sie sich an den Hals faste und keine Luft mehr bekam. Nach kurzer Zeit war er wieder in seinem Zimmer, warf die Tür zu und setzte sich mit ihr aufs Bett. Während der Hustenanfall ihren Körper schüttelte, hielt er sie im Arm, wohl wissend, dass er nichts für sie tun konnte. Der Geruch von Blut erfüllte bald den Raum und er kniff die Augen zusammen, während ihm die Worte durch den Kopf schossen, die sie ihm in ihrem Frust das letzte Mal an den Kopf geschmissen hatte. „Verstehst du das? Verstehst du das?!? Ich werde sterben! Ich sterbe, weil ich keine Möglichkeit habe, mich zu retten. Ich werde an diesem Krebs jämmerlich krepieren. Ich weiß nicht mal, wie lange ich noch habe. Das einzige, was ich mit Bestimmtheit weiß, ist, dass ich nie in den Genuss kommen werde erwachsen zu werden, Kinder zu bekommen oder ein normales Leben zu führen.“ Schließlich war es vorbei und er hörte nur noch ihr schwaches Keuchen. Ihr Körper bebte und ein leises Schluchzen drang aus ihrer Kehle. „Itachi...“ Da spürte er wieder ihre Hand auf seinem Gesicht und das ziehende Gefühl in seinem Hals wurde stärker. „Ich...will nicht...sterben...“ Ihre Hand glitt von seinem Gesicht und er fing sie gerade noch auf. Ihre Hand halten, schaute er ihr so gut in die Augen, wie er es konnte. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er wieder jemanden trösten. „Du wirst nicht sterben, Sakura. Ich verspreche es.“, sagte er so leise, dass nur er es hören konnte. Ein kleines Schnauben, das fast ein wenig belustigt klang, drang aus ihrer Kehle. „Du...hast zum...ersten Mal...meinen...Namen...“ Sie verstummte und er spürte, wie ihr Körper in seinen Armen erschlaffte. Die Erschöpfung nach diesen Anfällen war anscheinend viel zu groß für sie. Itachi blinzelte, als er ihren Satz verstand. Ihren Namen...er hatte zum ersten Mal in ihrem Leben ihren Namen gesagt. Der Moment in dem er Schritte auf dem Flur hörte war der in dem er aus seiner Starre erwachte. Vorsichtig legte er sie aufs Bett und deckte ihren zitternden Körper zu. Er ignorierte Kisame, der ins Zimmer kam, und ging ins Bad, um ein Tuch für das Blut zu holen, das wohl auf ihrem ganzen Hemd und auf ihrem Gesicht war. Kisame sagte nichts, als er ihr das Hemd vorsichtig auf schnitt und ihr anfing das Gesicht sauber zu machen. Er wusste, dass Kisame alles sah, wusste, dass Kisame all das Blut sehen und auch riechen konnte. Und er wusste, dass Kisame bereits geahnt hatte, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Leise kam sein Partner näher, während Itachi sich um sie kümmerte. „Ich habe schon gemerkt, dass sie krank ist, als ich sie nach hier gebracht habe.“, murmelte er. „Aber das es so schlimm ist, habe ich nicht geahnt.“ „Halte es geheim.“, sagte Itachi. „Sie will nicht, dass wir es wissen. Also reite nicht darauf herum.“ „Das hatte ich auch nicht vor.“ Er erhob sich und ging in Richtung Flur. „Ich bin nicht der Typ, der auf dem Leiden anderer Leute herum hackt.“ „Gut zu wissen.“, murmelte Itachi. Kurz bevor Kisame das Zimmer verließ, blieb er noch mal stehen. Vielleicht murmelte er die Worte nur für sich selbst oder sie waren wirklich für ihn bestimmt. Itachi hörte sie trotzdem. „Konan hat recht. Du hast dich verändert.“ da bin ich wieder sorry, bin im moment verdammt im schulstress, ich hasse es echt XDD ich hoffe, das kapi war okay und ich danke euch riesig für eure treue ^^ liebe grüße NikaEvelina Kapitel 9: Only Human --------------------- „Jemand tut was?“, fragte Konan mit hochgezogenen Augenbrauen ihren Leader Pain, der direkt vor ihr stand, ihr aber den Rücken zugewendet hatte. Ehrlich gesagt wunderte sie sich, dass er überhaupt noch mit ihr sprach – oder besser gesagt wieder sprach. Seit der kleinen Aktion, die sie mit Itachi für Sakura abgezogen hatte, hatte sie den starken Verdacht gehabt, dass Pain sie entweder raus schmeißen, umbringen oder nie wieder mit ihr reden würde. Alle drei Sachen waren vergessen, als er sie vor einer Minute in sein Büro gebeten hatte. Vom Leader kam die gleiche Aussage von eben zurück, auch wenn er es sichtlich nicht gerne wider holte. „Jemand fragt in Ame-Gakure Leute aus, ob man Itachi Uchiha irgendwo in der Nähe gesehen hat.“ „Warum erzählst du mir das?“ „Ich will deine Meinung dazu hören.“ „Es gibt also jemanden, der nach Itachi sucht. Schön, irgendwelche weiteren Informationen?“ „Alle Leute, die die Person gefragt hat, haben natürlich alle nicht gewusst, wo er war. Die Frage ist eher, warum gerade jemand in meiner Stadt nach Itachi sucht.“ „Itachi hat sich, so weit ich weiß, in den letzten paar Monaten nicht mal in der Nähe deiner Stadt aufgehalten. Vielleicht ist es nur ein Gerücht gewesen.“ „Das ändert nichts an der Tatsache, dass jemand ihm und somit auch uns auf der Spur ist. Hast du jemanden im Verdacht?“ Konan zuckte mit den Schultern. „Das müsstest du Itachi schon selbst fragen.“ „Ich habe ihn vor einer Stunde mit Kisame auf eine Mission geschickt und er wird wahrscheinlich erst übermorgen, wenn nicht sogar noch später wiederkommen. Er soll mit Kisame mehr über das herausfinden, was ihr beide in der Schriftrolle von Deidara gelesen habt.“ Stirnrunzelnd dachte Konan daran zurück, wie sie auf einmal die Problemlösung von Sakura und Itachi in den Händen gehalten hatte. Sie hatte keinen Plan gehabt, ob das jetzt Schicksal gewesen oder nur ein äußerst glücklicher Zufall für Sakura gewesen war. Tatsache war, dass nächsten Monat eine Hornhauttransplantation in Kiri-Gakure stattfinden sollte. Itachi hatte die geeignete Blutgruppe und kam somit als ein Kandidat für die Transplantation in Frage. Kisame und er mussten jetzt nur noch schaffen mehr Informationen zu bekommen und – falls die Sache schon genauer geplant worden ist – die Durchführer der Operation zu erpressen. Sollte alles glatt gehen, konnte Sakura die Operation leiten und Itachi sein Augenlicht wieder geben, was natürlich ein unheimlicher Gewinn für Akatsuki wäre. Kleines Problem an der Sache war: Sakura lag seit drei Tagen in Itachis Zimmer und rührte sich nicht von der Stelle. Irgendwie hatte Itachi es geschafft, dass nur Kisame, er und sie wussten, dass Sakura sich kein bisschen vom Fleck bewegte. Die anderen interessierte es nicht oder sie waren einfach zu blöd um es zu bemerken. Konan achtete darauf, dass das auch so blieb. Was zum zweiten Problem führte: Wenn Pain sie jetzt weg schickte, war Sakura ohne jeglichen Schutz. Genau als sie das dachte, drehte Pain sich zu ihr um. „Geh nach Ame und regle das. Besorge mir mehr Informationen über diese Person, auch wenn sie die Stadt bereits verlassen hat. Ich will sie schnellstmöglich haben. Verstanden?“ Bei Akatsuki herrschte eine goldene Regel, die so ziemlich ganz oben auf der Liste stand: Widersprich niemals dem Leader! Und Konan hatte bei seinem Tonfall, der so oder so schon missbilligend war, nicht die geringste Lust sich mit ihm anzulegen, auch wenn sie beide sehr viel miteinander durchgemacht hatten. Daher senkte sie nur leicht den Kopf und nickte. „Ich werde sofort gehen.“ „Tu das. Sei so schnell wieder da, wie es möglich ist.“ Täuschte sie sich oder meinte sie da einen kleinen Minihauch von Besorgnis in seiner Stimme zu hören? Da sie es allerdings nicht wagte aufzusehen, konnte sie sich nicht vergewissern, dass Pain so etwas für sie übrig hatte, also ging sie aus dem Raum und steuerte Itachis Zimmer an. Einen kleinen Sicherheitsblick konnte sie sich ja noch gönnen, Pain würde sie sicher nicht dafür meucheln. Als sie die Tür aufmachte, waren allerdings die Sorgen, dass jemand Sakura regungslos im Zimmer entdecken würde, unbegründet, denn sie saß auf Itachis Bett und blickte auf, als Konan in den Raum trat. „Hey.“, murmelte sie leise. „Hey.“, sagte Konan zurück. Schweigend betrachteten sich beide Frauen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Was Sakura dachte, wusste Konan nicht, aber ihr stand eindeutig ins Gesicht geschrieben, dass sie sich nicht wohl fühlte. Konan war klar, dass Sakura irgendetwas hatte, was wirklich nichts Zimperliches war, aber sie war klug genug es nicht anzusprechen. Daher sprach sie sie im normalen Ton an. „Ich muss für eine Weile auf Mission und werde wahrscheinlich erst in zwei Tagen zurück sein. Du musst solange auf dich alleine aufpassen.“ Sakura hob den Kopf. „Wo sind …“ „Itachi und Kisame sind auf Mission und werden auch erst in ein paar Tagen zurück sein. Wie gesagt, du musst solange alleine klar kommen.“ Sakuras Blick wurde scharf. „Ich bin keine Zwölfjährige. Ich werde schon ein paar Tage ohne dich oder den großen Herrn Uchiha zurecht kommen.“ „Ich sage dir nur damit, dass du weder in Hidans, Kakuzus oder Deidaras Nähe kommen solltest, außer wenn es zwingend nötig ist. Okay?“ Konan hatte nicht verhindern können, dass ihre Stimme bei den letzten Worten ein wenig gebieterischer klang als sonst. Was sollte man auch bei diesem Mädchen machen? Sie war stur, krank und gleichzeitig so geladen wie ein Stromzaun. Die musste vielleicht Eltern haben, von irgendjemand musste sie die Gene ja haben. Letztendlich nickte Sakura ergeben und senkte den Blick. „Geht in Ordnung, Madam.“ Konan grinste und wandte sich um. Kurz bevor sie das Zimmer verließ fiel ihre allerdings noch was ein. „Ich weiß nicht, ob du es höre willst oder ob du dich schon mal damit beschäftigt hast, aber deine Freunde haben nach dir wie verrückt gesucht.“ Sofort war ihr Blick panisch auf sie gerichtet, Konan sprach weiter. „Du kannst sicher verstehen, dass sie irgendwann die Suche aufgegeben haben. Der Jinchuriki des Kyuubi ist der einzige, der immer noch wie verrückt die Wälder nach dir durchkämmt.“ In ihren grünen Augen sammelten sich langsam Tränen und sie richtete stur den Blick auf die Wand. „Dieser Idiot. Er weiß ganz genau, dass Akatsuki für ihn gefährlich ist.“ „Wir sind nicht darauf aus ihn zu bekommen. Noch nicht.“, sagte Konan und machte die Tür auf. „Wir werden ihm also nichts tun, außer er kommt unserer Spur zu nahe. Dann müssen wir Maßnahmen ergreifen.“ „Warum sagst du mir das alles?“, flüsterte Sakura. Konan zuckte mit den Schulter. „Vielleicht deswegen, weil du dich irgendwann nicht wundern solltest, wenn einer von uns von ihm berichtet oder irgendetwas dergleichen kommt.“ Damit verließ sie das Zimmer und ließ Sakura zurück. Kaum war sie aus dem HQ raus, teilte sie sich in Blätter auf und verschwand zwischen den Bäumen, jetzt voll auf ihre Mission konzentriert. Es machte jemand Ärger in Ame? Das war auch ihre Stadt und sie würde raus finden, wer es war. Ungefähr zwei Tage später: „Freust du dich eigentlich auch mal?“, fragte Kisame Itachi, der neben ihm durch die Bäume sprang. Sehr gesprächig war sein Partner ja nie gewesen, aber man konnte ihn ja wenigstens mal dazu bringen den Mund aufzumachen. Mit der Kleinen schien er ja vergleichsweise gerne zu reden. Itachi wandte ihm nicht den Kopf zu, aber er fragte: „Was meinst du?“ Kisame zuckte mit den Schultern. „Die Mission ist erfolgreich verlaufen, wir haben die Ärzte, zu meinem endlosen Vergnügen, so lange in die Mangel genommen, bis sie zugestimmt haben, dass sie dir helfen und du bekommst somit dein Augenlicht wieder. Nichts für Ungut, aber ist das nicht wenigstens ein kleiner Grund um mal die Mundwinkel ansatzweise zu heben?“ Würde Itachi nicht so eine perfekte Gesichtsbeherrschung besitzen, hätte er wahrscheinlich die Augen verdreht. Obwohl, Kisame hatte eigentlich auch nicht damit gerechnet, dass Itachi mit ihm mehr als sonst sprach. Im Gegenteil, in wunderte es, dass er bei seiner momentanen Situation – damit meinte er die Blindheit und sich mit ihr fortbewegen zu können – überhaupt schaffte mit ihm zu reden. Es war erstaunlich was die Kleine fertig gebracht hatte, das musste Kisame ihr lassen, denn er hatte wirklich nicht daran geglaubt, dass er Itachi als Partner behalten würde, was definitiv schade gewesen wäre. Apropo die Kleine. Kisame fing an zu grinsen. „Was läuft jetzt eigentlich zwischen dir und Pinky?“ Was darauf passierte, brachte Kisame zum kichern. Itachi riss minimal die Augen auf, wandte den Kopf in seine Richtung und übersah – oder überhörte – somit einen richtig dicken Ast mit Blätter, in den er volle Kanne rein rauschte. Kisame blieb stehen. „Hätte ich das vielleicht nicht fragen sollen, Itachi-san?“ Während sich sein Partner versuchte mit wenigstens ein wenig Würde die Blätter aus den schwarzen Haaren zu ziehen, gab er mit eisiger Stimme seinen Kommentar dazu ab. „Wie kommst du darauf?“ „Keine Ahnung? Wahrscheinlich weil du letztens Hals über Kopf mit ihr aus Pains Büro abgehauen bist und ich dann später gesehen habe, wie du sie versorgt hast.“ „Das hat nichts zu bedeuten.“ „Ich persönlich halte es nicht für klug sich an jemanden zu binden...“ „Ich binde mich nicht an sie!“, fauchte Itachi, jetzt gar nicht mehr ruhig. „...der kurz davor scheint das Zeitliche zu segnen, meinen sie nicht auch?“, beendete Kisame ruhig. „Da läuft nichts!“ „Und dass soll ich ihnen glauben?“ „Ich binde mich nicht an sie, ich empfinde nichts für sie und überhaupt hat sie für mich keinerlei Bedeutung.“ Kisame kicherte. „Wie sie sich um sie gekümmert haben, sah aber nicht nach „keinerlei Bedeutung“ aus.“ „Kisame, treib es nicht…“ „Ganz ehrlich, Itachi-san, wann haben sie sich das letzte mal um jemanden anderes als sich selbst gekümmert oder gedacht? Abgesehen von ihrem kleinen Bruder.“ Selbst blinde Augen konnten kalt wie Eis wirken, wenn man das falsche Thema ansprach. Und Kisame wusste, dass Sasuke nicht gerade das Gesprächsthema ganz oben bei Itachi war. „Das geht dich nichts an.“, sagte Itachi leise, aber bedrohlich. Mit einem Stöhnen fuhr Kisame sich mit den Fingern durch die Haare. „Okay, dann formuliere ich eben anders. Warum kümmern sie sich auf einmal um jemand anderen?“ Itachi fischte sich das letzte Blatt aus den Haaren und sprang los, Kisame direkt hinterher, sein Gesicht zu einem Grinsen verzogen. Wie süß, sein Partner wich den Fragen über ein Mädchen aus. Gerade als er das dachte, kam von Itachi eine geflüsterte Antwort: „Ich will ihr nichts schuldig sein.“ Langsam wanderte eine Augenbraue von Kisame in die Höhe. „Nichts schuldig sein?“ „Genau.“ „Nur das?“ „Nur das.“ „Komm schon, da ist mehr, oder?“ „Hab ich dich gebeten, mich bei der Partnervermittlung anzumelden?“ „Hey, das ist 'ne Überlegung wert.“ „Zum letzten Mal, da läuft nichts!“ „Echt nicht?“ „Kisame!“ „Ist ja …“, lachte Kisame auf, als Itachi wieder mit einem Ruck stehen blieb und sich nicht mehr von der Stelle rührte, den Körper angespannt wie ein Bogen. Sofort landete Kisame neben ihm. „Was ist los?“ Itachi hob den Finger und schloss die Augen, wie um sich zu konzentrieren. Kisame wollte gerade etwas bissiges erwidern, als sein Partner eine Antwort von sich gab. „Hörst du das auch?“ Kisame hob die Augenbrauen und lauschte. Er hörte rein gar nichts. „Itachi-san, mutieren sie jetzt zum Hund?“ „Schttt!“ Kisame verdrehte die Augen, da er definitiv nicht von seinem Partner verarscht werden wollte, als ihm die Entgegnung im Hals stecken blieb. Okay, er hörte nicht das, was Itachi behauptete zu hören. Er roch etwas. Und zwar… „Es riecht nach Blut.“, sagte Kisame leise. Gleichzeitig rannten beide los, versteckt zwischen den Bäumen und näherten sich der Stelle wo die Geräusche und der Geruch herkamen. Beide waren hinter dem gleichen Baum versteckt, als das Etwas um die Ecke bog. „Was ist das?“, fragte Itachi leise. Kisame wandte den Kopf unauffällig nach unten … nur um gleich darauf Glubschaugen zu kriegen. „Ach du Scheiße!“ Wenn man vor Langeweile umkommen konnte, dann war Sakura kurz davor. Mit einem Seufzen rollte sie sich auf Itachis Bett herum, nur um die Wand anzustarren. Seit zwei Tagen war sie nicht aus dem Zimmer gegangen, außer um mal was zu essen, weil sie Konans Rat befolgt hatte und es nicht darauf angelegt hatte den anderen Akas über den Weg zu latschen. Sie hatte die meiste sowieso über das nachgedacht, was in Pains Büro passiert war und sie konnte es immer noch nicht richtig fassen. Sie hatte fest daran geglaubt zu sterben und war sogar fast erleichtert gewesen, dass sie nicht jämmerlich langsam vor sich hin sterben musste, sowie sie es gerade tat. Aber dann hatte sich alles gewendet. Da war dieser große Krach gewesen, Pain hatte sie losgelassen und als nächstes fand sie sich in den Armen von Itachi Uchiha wieder, der sich schützen über sie beugte. Einen Moment hatte sie fest geglaubt tot zu sein, da das unmöglich passieren konnte, aber dann hatte sie Konan und Pain streiten sehen und dann war das mit der Transplantation in den Raum geschmissen worden und auf einmal hatte sie wieder einen Zweck gehabt. Einen Monat hatte sie noch Zeit, einen Monat durfte sie noch leben, um Itachi Uchiha abermals zu helfen. Und irgendwie fühlte sich das gut an. Es tat gut einen Grund zum leben zu haben, auch wenn er total banal war. Aber die Tatsache, dass sie Itachi wieder dazu bringen konnte zu sehen, machte sie...glücklich. „Du verdammter Idiot!“, flüsterte sie und knallte den Kopf gegen die Wand. Sie war auf dem besten Weg für Itachi, dem Itachi, Gefühle zu entwickeln, falls die sich noch nicht entwickelt hatten. Das war doch zum verrückt werden und langsam hatte sie echt das Gefühl, dass sie nicht mehr alle Nadeln an der Tanne hatte. Wieso entwickelte sie immer Gefühle für die Falschen? Zuerst war es Sasuke gewesen und der hatte das Dorf verlassen, um bei den Bösen stärker zu werden. Wegen ihm hatte sie mehr als nur ein paar Jahre richtig fetten Liebeskummer gehabt. Und jetzt kam die Krönung: Sie war von der gefährlichsten Organisation überhaupt entführt worden und durfte sich jetzt um Sasuke großen Bruder kümmern, der äußerst attraktiv, interessant und wenigstens ansatzweise ein Herz zu besitzen schien. Super gemacht, Sakura, wirklich Bombe! Mit einem Stöhnen rappelte sie sich auf und verließ das Zimmer. In Itachis Zimmer Trübsal zu blasen war nicht gerade unterhaltsam, also ging sie ins Wohnzimmer. Zwar wusste sie, dass sie dabei unweigerlich auf die anderen treffen würde, aber sie konnte sich ja nicht ewig verstecken. Wer weiß, vielleicht würde es Spaß machen, sich mit Deidara zu streiten. Als sie ins Wohnzimmer kam, waren allerdings nur drei Personen dort. Kakuzu, der auf dem Sofa saß und wieder mal sein heißgeliebtes Geld zählte, Deidara, der großen Tisch saß und mit seinen widerlichen Mündern seine komischen Vögel formte und Tobi, der am Wohnzimmertisch saß und sich mit einem...Buch und einem Haufen Papier beschäftige? Kakuzu machte sich nicht die Mühe aufzusehen, als sie rein kam, nur Deidara und Tobi beachteten sie. Was hieß, dass Deidara sie böse ansah und sie gleich darauf ignorierte und Tobi aufsprang und sie stürmisch umarmte. „Sakura-san, wie schön sie zu sehen.“, quietschte er. „Kommen sie, ich möchte ihnen unbedingt zeigen, was ich bastle.“ Sakura schauderte es unwillkürlich, bis sie es schaffte ihn von sich loszumachen. Gleich darauf zog er sie zum Tisch und drückte ihr das Buch an die Brust. Mit einem Ächzen fiel sie ins Sofa und betrachtete stirnrunzelnd den Einband. „Origami?“, fragte sie ihn. Tobi nickte eifrig. „Deidara-senpei hat mir das zum spielen gegeben. Ist das nicht lieb von ihm?“ „Nur damit du endlich die Klappe hältst und mich in Ruhe arbeiten lässt.“, murrte Deidara vom Tisch. Sakura kicherte und sah Tobi an. „Hast du denn schon was geschafft?“ „Nein.“, murmelte Tobi traurig. „Wollen sie mir vielleicht helfen?“ Sakura hatte definitiv keine Lust mit einem Aka zu spielen, aber da gab Deidara ein verächtliches Schnauben von sich. „Genau Tobi, frag den Kaugummi, ob er mit dir spielt. Zu was anderem ist sie ja nicht gut.“ Sakura schwor sich, irgendwann würde sie der Blondie den mickrigen Hals umdrehen. Dann fiel ihr Blick allerdings auf das Papier und ein fieses Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht. „Tobi, ich zeig dir jetzt mal was Tolles.“ Sie nahm sich ein Papier und verwandelte es mit ein paar schnellen Handgriffen und Falten in einen Papierflieger. Mit einem Zwinkern zielte sie auf Deidaras Hinterkopf und pfefferte ihn genau mit der Spitze in den Nacken. Was zur Folge hatte, dass der Gute vor Schreck aufschrie und mit einer Hand aus Versehen auf einer seiner ach so kreativen und tollen Figuren patschte, und die sich somit wieder in einen Haufen Lehm verwandelte. „Bist du komplett LEBENSMÜDE?!?“, kreischte er in einem Ton, bei dem sich Sakura beherrschen musste sich nicht die Ohren zu zuhalten. „Ruhe!“, kam es von Kakuzu, während Tobi fröhlich schrie: „Das war aber toll, Sakura-san.“ In dem Moment kam Pain rein. „Was zum Teufel noch mal, ist das hier für ein Krach?“ Vielleicht hätte Tobi das eben nicht sagen dürfen, denn Deidara bekam ein knallrotes Gesicht und ehe Tobi es sich versah wurde er durchs Wohnzimmer gejagt. Sakura wollte sich gerade zufrieden auf ihrem Sofa zurücklehnen, als etwas passierte, was die Welt zum stehen brachte. Ein lautes Rumpeln ertönte, als sich das Tor zum HQ öffnete, dann hörte man eilige Schritte und im nächsten Moment kam Kisame mit quietschenden Schuhen um die Ecke, das Gesicht so ernst, wie Sakura es noch nie gesehen hatte. Was sie allerdings erschreckte war die Tatsache, dass sein Mantel über und über mit Blut besudelt war. Mit einem riesigen Schritt stand der Leader vor ihm. „Was ist passiert?“ „Leader-sama,...“, sagte Kisame mit todernster Stimme, bei der Sakura auf einmal eine unheimlich schreckliche Vorahnung bekam. Sie wusste genau, was los war, noch bevor sie sah, wie Pains Augen sich weiteten nachdem Kisame seinen Satz beendet hatte. „...Konan verblutet.“ Genau danach kam Itachi um die Ecke, eine blutverschmierte Gestalt in den Armen tragend. Nur schwer konnte Sakura Konans Gesicht unter dem ganzen Rot und dem nassen Stoff erkennen. „Haruno!“ Der Befehl des Leaders hallte wie ein Pistolenschuss durch den Raum und mit einem Ruck war Sakura in ihrem Element. Wie hätte sie auch anders reagieren können, als sie eine der Personen so sah, die sie hier respektierte. „Legt sie auf den Tisch!“, wies sie Kisame und Itachi an. „Und zwar vorsichtig!“ Die beiden taten es ohne Murren und als die Frau seitlich auf dem Tisch lag, zog Sakura ein Kunai und fing an ihr den Mantel aufzuschneiden. Die Ursache für das ganze Blut war schnell gefunden und Sakura musste schlucken, während hinter ihr von irgendwem ein angeekeltes Geräusch kam. Die abgebrochene Klinge eines Katanas, die so dünn geschmiedet war, wie ein Blatt Papier, steckte in Konans Schulter und hatte sowohl den Knochen, als auch das Gewebe so sauber durchstoßen, dass das Ende der Waffe auf der anderen Seite wieder raus kam. Außerdem stand der Arm am Schultergelenk in einem unnatürlichen Winkel ab, was auf eine ausgekugelte Schulter deutete. „Blöd gelaufen,...was Sakura?“ Sakura zuckte heftig zusammen, weil sie gar nicht bemerkt hatte, dass Konan bei Bewusstsein war. Aber sie war es ganz offensichtlich, ihre gelben Augen richteten sich trübe auf sie. Kaum hatte sie das gesagt, war Pain an ihrer anderen Seite, das Gesicht verzehrt vor Ärger und Wut. „Konan, was ist passiert?“ Sie grinste. „Der Engel...wurde abgeschossen,...würde ich mal so...behaupten.“ Sie keuchte schwer und hustete leicht. Das Blut verteilte sich unter ihr langsam über den Tisch. Sakura zischte wütend. „Sprich jetzt ja nicht. Ich muss das sofort behandeln, sonst gehst du drauf.“ „Erst muss ich wissen, was mit ihr passiert ist.“, sagte Pain kalt. „Das kann warten.“ „Du hast hier nichts zu melden, Har-...“, fauchte Pain, wurde aber von ihr unterbrochen, als Sakura endgültig wegen diesem ganzen Halt-die-Klappe-ich-bin-hier-der-Boss-Gelabber die Schnauze voll hatte. „Wenn du nicht willst, dass deine Partnerin stirbt, wartest du lieber mit deiner kleinen Befragung und lässt mich verflucht noch mal meine Arbeit machen, Leader-sama!“ Das letzte Wort spuckte sie förmlich aus, aber es hatte die Wirkung, dass alle im Raum sie anstarrten, als tickte sie nicht mehr ganz sauber. Darauf achtete sie allerdings nicht mehr, sondern sie wandte sich zu der Person um, bei der sie sich eigentlich vorgenommen hatte, nicht so oft mir ihr in Kontakt zu treten. „Kakuzu, ich brauche deine Hilfe. Und für alle anderen ist das hier kein Kinofilm oder sowas, also verzieht euch!“ Danach kümmerte sie sich nicht mehr darum, ob alle sie anstarrten oder nicht. Sie beugte sich über Konan und fing an ihr die Kleidung vorsichtig vom Rücken zu schneiden. Nur am Rande bemerkte sie, dass die anderen den Raum verließen, alle bis auf Kakuzu und Pain, der ganz offensichtlich nicht vor hatte zu gehen. Sollte der Spinner doch machen, was er wollte, dachte sie sich und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Von Konan kam ein kleines Kichern. „Irgendwann...verlierst du durch deine...große Klappe noch...deinen Kopf.“ „Soll mir recht sein.“, murrte sie zurück. „Ehrlich gesagt wundert es mich, dass du es bei diesen Spinner aushältst.“ Konans Kichern wurde von einem trockenen Husten übertönt, während Sakura mit ihrem Chakra anfing die Wunde zu untersuchen. Sie musste schlucken. Es war kein Wunder, dass Konan viel Blut zu verlieren schien, das Katana hatte eine ihrer Hauptarterien getroffen. Es war klug gewesen es nicht herauszuziehen, sonst wäre sie innerhalb von Sekunden ausgeblutet. Sie drehte sich zu Kakuzu um. „Hilfst du mir?“, fragte sie ihn noch mal vorsichtshalber. Bei dem Kerl wusste sie ehrlich gesagt nie, ob sie ihm trauen konnte oder nicht. Kakuzu gab ein kaltes Schulterzucken von sich. „Mir bleibt ja wohl kaum eine Wahl, was?“ Da hatte er nicht Unrecht, er hatte wohl genauso wenig Wahl wie sie, wenn es um die Partnerin des Leaders ging. Sie nickte ihm zu und deutete auf die Wunde. „Das Katana hat ihre Arterie durchstoßen. Du musst, wenn ich es rausgezogen habe, die Aterie so schnell wie möglich verschließen, damit sie nicht verblutet.“ Kakuzu zog eine Augenbraue unter der Maske hoch, trat aber auf die andere Seite des Tisches. Sakura begegnete Konans Blick und sie beugte sich etwas näher zu der Frau runter. „Das wird jetzt wohl oder über weh tun. Es wäre am besten, wenn du einfach loslässt, okay?“ Konan gab ein minimales Nicken von sich und schloss die Augen, während sie sich heftig auf die Lippe bis und offensichtlich das Geräusch zu ignorieren versuchte, welches Kakuzus ekelhafte Schnüre von sich gaben. Sakura schluckte, nahm einen Fetzen von Konans zerstörten Mantel und wickelte es um das Schwert. Als sie den Stoff um die Klinge band, bemerkte sie allerdings etwas Seltsames. Das Schwert war heiß und es kribbelte komisch, als Sakura es berührte. Fast so, als wäre es geladen. Mit einem Kopfschütteln überging sie das und sah zu Kakuzu, der bereits bereit stand, die Schnüre knapp vor Konans Wunde. „Fertig? Jetzt!“, sagte sie laut und zog mit einem ekelhaften Schmatzen das Schwert aus der Wunde. Was danach passierte, war kaum mit anzusehen oder anzuhören. Die Schnüre schossen praktisch in Konans Fleisch, dehnten sich aus und bewegten sich in ihrem Körper, während die Verletzte gleichzeitig anfing zu schreien. Sakura schloss automatisch die Augen und wandte sich ab, weil sie es nicht ertragen konnte, das mit anzusehen. Erst nach ein paar endlosen Sekunden wurde das Schreien zu einem Keuchen und Kakuzu meldete sich: „Fertig.“ Sofort war Sakura wieder da und fing an die Wunde mit ihren Chakra zu verschließen. Dabei bemerkte sie, dass Konan sie mit schweißnassem Gesicht ansah, die Zähne zu einem Fletschen verzogen. „So leicht...wirst du mich...nicht los.“ Sakura musste Widerwillen lächeln und bewunderte diese Frau für ihren Mut und ihre Stärke. Kakuzu entfernte sich und Sakura merkte erst, dass Pain an seine Stelle getreten war, als Konan die Hand nach ihm ausstreckte und mit den Fingerspitzen seinen Mantel berührte. Als sie ihm ins Gesicht schauen wollte, blitze sowas wie eine Entschuldigung in ihren Augen auf, die nur er verstehen konnte. Sakura konnte nicht anders, als Pain ins Gesicht zu sehen und das zu erblicken, was sie nie gedacht hatte bei ihm sehen zu können. Pains Gesicht konnte man nur mit einem Wort in ihrer Hinsicht beschreiben. Sie hatte vor ihm immer Angst, Furcht oder Wut empfunden, weil er nichts anderes gegenüber ihr rüber brachte. Aber jetzt sah es komplett anders aus. In seinen sonst so toten Augen lag ebenfalls eine stumme Entschuldigung, die man auch nur schwer erkennen konnte und seine Mund war zu einem Strich verzogen. Er sprach es nicht aus, aber es tat ihm ganz offensichtlich Leid, was auch immer es sein mochte. Was Sakura in seinem Gesicht sah...war Menschlichkeit. Schnell wandte sie den Blick ab, ehe er es noch bemerkte. Sie hoffte, dass Kakuzu die Wunde gut vernäht hatte, denn sie musste Konan immerhin noch die Schulter wieder einkugeln. Und das schaffte sie nicht allein. Mit einem Seufzen sah sie wieder zu Pain. „Willst du ihr helfen?“ Er hob augenblicklich den Blick, welcher so scharf war, wie ein Rasiermesser. Allerdings ließ sie sich diesmal nicht davon beeindrucken. „Wenn du ihr helfen willst, dann richte sie vorsichtig auf und halte dann ihren Oberkörper vorsichtig fest. Sie darf sich dabei nicht bewegen. Okay?“ Es schien Stunden zu dauern, ehe sich der Mistkerl bewegte und Konans Körper erstaunlich sanft anhob, wobei Konan einen kleines Wimmern von sich gab. Sakura versuchte vergeblich zu übersehen, wie sich ihre Finger in Pains Mantel krallten. Als sie sicher war, dass er sie auch gut festhielt, packte sie Konan am Ellbogen, holte tief Luft und machte sich an die Arbeit. Eine Schulter wieder einzukugeln war überhaupt nicht leicht, es war reinste Schweißarbeit, egal ob es ein Mann oder eine Frau war. So wunderte Sakura sich kein bisschen, dass sie nach einer Minute so nass wie ein Waschlappen war, bis endlich ein vergleichsweise ekelhaftes Knirschen ertönte und der Arm wieder an die richtigen Stelle glitt. Fast sofort gab Konan einen erleichterten Seufzer von sich und entspannte sich kaum merklich, wobei ihr jetzt die Erschöpfung deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Mit einem Seitenblick auf Pain sah Sakura, dass sein Gesicht wieder wie üblich aussah, was also hieß, dass er erleichtert schien. Fast sofort fragte er sie das, was er schon eben gefragt hatte: „Was ist passiert?“ „Ich habe deinen...kleinen Störenfried...gefunden.“, keuchte sie. Es war nicht zu übersehen, dass sie kurz davor war wegzudriften. Pain schien es auch zu merken. „Wer ist es?“ Statt einer Antwort hob Konan die rechte Hand und hielt sie ihm hin, ehe ihr Kopf auf ihre Schultern sank und sie endlich im Reich der Träume war. Pain betrachtete das, was sie ganz offensichtlich in der Hand hielt und nahm es, während Sakura ihr anfing den Oberkörper zu verbinden. Immer und immer wieder warf sie neugierige Blicke zu Pain, der schweigend das Etwas in seiner Hand betrachtete. Als sie fertig war, hielt sie es nicht mehr aus. „Was hat Konan gemacht?“ „Sie sollte in Ame jemanden finden, der nach Itachi sucht.“, kam es leise. Sakura zuckte zusammen. Jemand suchte Itachi? Jetzt war sie nur noch neugieriger. „Was hatte sie in der Hand?“ Er würdigte sie keines Blickes, aber er hielt ihr die Hand hin, da er anscheinend eingesehen hatte, dass er ihr was schuldig war. Mit einem eiligen Schritt trat sie vor und schaute auf Pains Handfläche...nur um den Schock ihres Lebens zu kriegen und sich mit einem Keuchen gegen den Tisch zu lehnen. „Oh mein Gott!“, keuchte sie. Pain musterte sie augenblicklich scharf. „Du weißt, wer es ist?“ Verdammt noch mal, ja, das wusste sie. Itachi sammelte seine verschmutzen Sachen vom Boden auf, als er aus der Dusche kam und sich umgezogen hatte. Verdammt, das war ein Tag gewesen. Konan schwer verletzt vorzufinden war kein Spaß gewesen und schon gar nicht das Mädchen, welches sich schon wieder mit dem Leader angelegt hatte. Dass Konan es dank dem Mädchen schaffen würde, wusste er, aber er hatte die blöde Vorahnung, dass es ihr irgendwann den Kopf kosten würde, wenn sie so weiter mit den Leader sprach. Gerade als er die dreckigen Klamotten in die Ecke pfeffern wollte, kam sie ins Zimmer, zögerlich wohl gemerkt und ungewöhnlich still. „Ist eure Mission gut verlaufen?“, fragte sie leise. Er nickte. „Es ist alles geplant. Es wird uns nichts dazwischen kommen.“ Sie nickte wohl auch, denn eine Weile kam nichts von ihr und er fing wieder an seine Sachen zu ordnen. Wieso fand er diese Stille bloß so unangenehm? „Wie geht es Konan?“, fragte er deshalb. „Gut, sie wird es schaffen. Sie braucht nur Ruhe.“ „Das ist gut.“, kam es von Kisame, der gerade die Tür reinkam. „Der Leader hätte uns und dir den Kopf abgerissen, wenn wir nichts getan hätten.“ „Ja.“, murmelte sie knapp. Itachi kniff die Augen zusammen. Hier stimmte etwas nicht. Ganz und gar nicht. „Hat Konan gesagt, wer sie angegriffen hat?“, fragte Kisame. Von ihr kam ein schweres Schlucken, ehe sie langsam zu Itachi kam und sich vor ihn stellte. Zu seiner Überraschung nahm sie seine Hand und legte ihm etwas in die Handfläche. Verblüfft schloss er die Augen und befühlte das Etwas. Als er es erkannte, überkam ihn auf einmal eine schreckliche Vorahnung. „Das Katana...“, flüsterte er. „War es...“ Kisame schien auch zu verstehen. „Das ist...gar nicht gut.“ Das Mädchen nickte so heftig, dass er das Auf- und Abwippen ihrer Haare hören konnte. „Konans Angreifer hatte eine Blitzelement-Affinität.“ Itachi schloss die Augen und ließ sich auf seinem Bett nieder, das Etwas in seiner Hand fest umklammert. Es waren Haare. Und er brauchte sein Augenlicht nicht um zu wissen, dass diese Haare rabenschwarz waren und im Licht leicht bläulich schimmerten. okay, da bin ich wieder und diesmal war es echt ein wenig zu lang, tut mir echt leid ^^ tja, ich hoffe, dass euch das kapi gefallen hat und ich bewundere eure treue ^^ ganz lieben dank an alle lg NikaEvelina Kapitel 10: Deliver Us ---------------------- Konan brauchte etwas Zeit um sich zu erholen, es dauerte immerhin so lange, dass bereits der Herbst langsam zum Winter wurde und die Außentemperaturen in den Keller gingen. Dass das ihrer Krankheit nicht gut tat, wusste Sakura nur zu genau, weswegen sie schon vergleichsweise früh mit einem Schal und immer im geliehenen Mantel von Konan umher lief. Die Spötteleien von Deidara oder Hidan ignorierte sie dabei. Sie konzentrierte sich nur noch auf Konans Heilung, um nicht an Sasuke zu denken. Wieso musste er denn ausgerechnet jetzt auftauchen? Sie hatte wahrlich schon genug Probleme, aber nein, jetzt musste auch noch der Kerl auf die Bildfläche treten, in den sie sich vor nicht mal so langer Zeit unsterblich verliebt hatte. Ihr Leben war doch echt zum kotzen! Mal davon abgesehen wie es ihr ging, fühlte sich Itachi in seiner Haut ganz offensichtlich auch nicht mehr wohl. Er war wortwörtlich verstummt, wirklich der Höhepunkt von seinem Ich-spreche-mit-niemanden-Syndrom. Die meiste Zeit war er in seinem Zimmer und wenn er dort nicht war, ging er mit Kisame auf Missionen, von denen er genauso schweigsam zurück kam. Insgeheim fürchtete Sakura sich, dass Kisame irgendwann alleine oder mit Itachis Leiche unter dem Arm wiederkommen würde. Und sie hasste sich dafür, dass sie sich um ihn Sorgen machte, weil das irgendwann garantiert einen riesigen Ärger geben würde. Seufzend ging sie in Richtung von Konans Zimmer und klopfte leise an, weil Konan in letzter Zeit oft schlief. Aber als sie ein leises „Herein“ hörte, ging sie ohne weiteres ins Zimmer. Konan saß aufrecht im Bett und legte das Buch, welches sie in der Hand gehalten hatte, lächelnd auf den Nachttisch. Sie hatte schon wesentlich mehr Farbe im Gesicht als vor einer Woche, aber fit sah sie immer noch nicht aus. Allerdings freute sie sich, wenn Sakura sie besuchen kam. „Hallo.“ „Hey.“, murmelte Sakura verlegen und setzte sich zu ihr ans Bett. „Macht es dir was aus, wenn ich mir dich noch mal ansehe?“ Konan zeigte mit einem Kopfschütteln, dass sie durfte und Sakura machte vorsichtig den Verband ab. Die Wunde verheilte gut, sie sah in Ordnung aus und es hatte auch keine Infektionen gegeben. Aber Konan musste ziemlich fertig gemacht worden sein, wenn sie immer noch so schlapp im Bett lag. Für einen minimalen Moment spürte Sakura so etwas wie Zorn gegenüber Sasuke. „Du bist ziemlich oft hier.“, sagte Konan leise. „Macht es dir was aus?“ „Natürlich nicht. Du hast mir das Leben gerettet, dafür bin ich dir sehr dankbar.“ Sakura lächelte. „Das ist das mindeste, was ich tun konnte.“ „Du hast sehr viel getan. Und ob du es glaubst oder nicht, Pain dankt es dir auch.“ „Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.“ „Er zeigt es nur nicht.“ „Er zeigt nie was.“ „Das tut er öfters, als man denkt. Man muss es nur sehen können.“ Sakura zog die Augenbrauen hoch und sah zu der Blauhaarigen, die leer zu der Wand sah. Sie fragte lieber nicht nach, worüber sie dachte, sie erkannte Privatsphäre, wenn jemand sie brauchte. Die Stille hielt an, bis zu dem Moment, wo Sakura anfing Konan wieder den Verband anzulegen. „Du siehst nicht besonders gut aus.“ Sakura zuckte zusammen, im selben Moment wo ihr bewusst wurde, dass sie wohl kaum noch verheimlichen konnte, dass es ihr nicht gut ging. Für einen Moment sah sie Konan in die Augen und sie sah kurz einen Funken Sorge in ihren Augen. Sie wandte den Blick ab. „Mir geht es auch nicht gut.“, flüsterte sie. „Schon länger nicht, nicht wahr?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nichts dagegen machen. Also versuche ich es auch nicht. Es ist sowieso nutzlos.“ Konan rutschte ein wenig tiefer, ihr Blick wurde mit einem mal traurig. „Willst du darüber reden?“ In Sakuras Kopf schossen die Bilder von dem Tag, als sie Itachi erzählt hatte, was sie hatte. Es war schön gewesen sich jemanden anzuvertrauen, aber es noch mal zu erzählen konnte sie gerade nicht. Es fehlte ihr schlicht und ergreifend die Kraft. „Ich werde darauf zurückkommen.“, sagte sie lächelnd. „Danke.“ Konan sah sie kurz misstrauisch an, ehe sie ebenfalls lächelte und dann die Augen schloss, während Sakura den Verband fertig machte. Dann sagte sie mit leiser Stimme: „Tust du mir einen Gefallen?“ „Sicher.“ „Geh mal vor die Tür.“ Sakura hob verwirrt den Kopf. „Wie bitte?“ „Geh vor die Tür dieses Ladens und hol mal frische Luft. Hier auf Dauer zu bleiben macht einen wahnsinnig.“ Ihre Augen wurden langsam groß. „Du schmeißt mich raus?“ „Es würde dir gut tun.“ „A-aber ich kann doch nicht einfach so alleine…“ „Dann nimm Itachi mit.“ Das führte dazu, dass Sakuras Mund aufklappte bis er fast den Boden erreichte. Konan nahm es mit einem Schmunzeln hin und es dauerte eine Weile, bis sie die Sprache wiederfand. „I-ich...“ „Ich mein das völlig Ernst.“ „E-er...“ „Er kann auch mal seinen Hintern vor die Tür setzen. Ich kann seine miese Stimmung bis in mein geschlossenes Zimmer spüren.“ „W-wir...“ „Ich werde dir solange damit auf den Keks gehen, bis du und er endlich mal ein wenig besser in Stimmung seit.“ „Moment mal...“ „Ihm tut es gut mit dir zu reden, falls du es noch nicht gemerkt hast.“ „Ich kann doch nicht...“ „Du kannst und du wirst.“ „Konan...“ „Sakura!“ Genau dann ging die Tür auf, Sakura drehte sich perplex um und brachte nur ein Keuchen heraus. „Itachi!“ Eben der stand in der Tür, aber er hatte Sakura offensichtlich nicht hier erwartet, denn er blieb im Türrahmen stehen. Konan hatte inzwischen ein fettes Grinsen im Gesicht. „Itachi, der Leader hat gesagt, dass du mal vor die Tür gehen und erst wieder zurückkehren sollst, wenn deine Stimmung sich wenigstens ansatzweise verändert hat.“ Itachi glotze. „Ach, und du sollst Sakura mitnehmen.“ Er glotze mit Sakura um die Wette. „Worauf wartet ihr noch?“, grinste Konan. „Ab mit euch!“ Konnte man noch mehr glotzen? „Itachi, wenn du das nicht tust, geht das unter die Kategorie Befehlsverweigerung.“ Langsam verschwand Itachi aus der Tür und Sakura hatte wohl keine andere Wahl als ihm hinterher zu gehen. Kurz bevor sie die Tür schloss, warf sie Konan noch einen giftigen Blick zu. „Ich hasse dich!“ „Du kannst mir später danken.“, kam es zurück. Als beide draußen waren, Sakura immer noch mit hochrotem Gesicht und Itachi mit verwirrten Ausdruck, brachte die kühle Luft sie wieder zu sich. Schweigend gingen sie in den Wald, wo das Laub schon abgefallen war und nur noch vereinzelnd bunte Blätter an den Bäumen hingen. Irgendwann würden selbst die am Boden liegen. Konan hatte recht, wie sich wenig später raus stellte. Abgesehen davon, dass die kühle Luft ein wenig in ihren Lungen stach, war sie wunderbar für ihre Sinne, sie fühlte sich sofort klarer. Tief saugte sie mehr von dieser Luft in sich ein und riskierte einen Seitenblick auf Itachi, der ebenfalls wenigstens ein wenig entspanntere Gesichtszüge hatte. Während sie weitergingen, dachte sie darüber nach, ob sie mit ihm sprechen sollte oder nicht. Die Stille war auch so angenehm, da sollte man vielleicht keine Konversation anfangen, die eventuell in die Hose gehen könnte. Sie gingen immer tiefer in den Wald hinein, immer weiter weg vom Hauptquartier, so als würden sie eine schwere Last von sich werfen, denn mit jeder Minute fühlte Sakura sich wohler. Und auch wenn sie wusste, dass sie nicht nach Konoha zurückging, war es doch ein schönes Gefühl wieder Wald um sich herum zu haben. Allerdings nagte bald auch wieder die Sache mit Sasuke an ihr. Wieso verdammt noch mal, fühlte sie sich so schuldig, was Konan passiert war und das Itachi sich so schlecht fühlte? „Es tut mir leid.“ Sie hatte den Satz gesprochen, ehe sie überhaupt richtig die Antwort wusste. Itachi wandte ihr sein Gesicht nicht zu, aber er fragte: „Was?“ Und dann fiel ihr endlich die Antwort ein und die Schuldgefühle verstärkten sich. „Dass das mit Sasuke so ist.“ „Du trägst wohl kaum die Schuld“, murmelte er. „Sasuke hasst mich, es ist völlig normal, dass...“ „Hätte ich ihn damals in Konoha nicht aufgehalten, als er zu Orochimaru wollte, wäre das wahrscheinlich nicht passiert.“ Itachi blieb stehen, sie ebenfalls, den Kopf eingezogen. „Was meinst du damit?“, fragte er leise. „I-ich habe damals im Gefühl gehabt, dass Sasuke das Dorf verlassen wollte. Ich habe ihn vor dem Dorfeingang abgefangen und ihn gebeten zu bleiben. Ich habe ihn angefleht, aber er wollte nicht hören. Wäre ich stärker gewesen, wäre er nicht gegangen.“ Für einen Moment war es still, ehe Itachi sich wieder meldete. „Was meinst du mit stärker?“ Sie schluckte. „E-er hat mich niedergeschlagen, damit ich ihm nicht folge.“ Sie hob leicht den Kopf und sah auf einmal mit milder Überraschung, dass Itachi kurz die Hände zu Fäusten ballte, ehe er den Blick abwandte und weiterging. „Du hast nichts machen können. Also gibt dir nicht die Schuld.“ Sie blinzelte verwirrt und ging schnell hinter ihm her. „Aber ich...“ „Sasuke hat seine eigene Entscheidung getroffen. Ich sag nicht, dass du das akzeptieren musst, aber du kannst nichts dran ändern. Früher oder später wird er mich finden oder ich ihn.“ Fast sofort stellte Sakura ihm die Frage, die sie sich schon immer gefragt hatte. „Wieso hast du Sasuke das angetan?“ Wieder blieb er stocksteif stehen, drehte sich zu ihr um und erschreckte sie mit seinen scharfen Gesichtszügen. „Das hat dich nicht zu interessieren.“ „Ich will es aber wissen. Ich war lange mit Sasuke in einem Team, ich habe gesehen, wie sehr ihn der Verlust seiner Familie schmerzt. Auch habe ich es kaum ertragen ihn so leblos im Krankenhaus zu sehen, als du ihn nach deinem kleinen Besuch in Konoha so fertig gemacht hast.“ Er kniff die blinden Augen zusammen. „Selbst wenn ich es dir erzählen würde, würdest du es nicht verstehen.“ „Ich versuche es aber zu verstehen.“ „Dann versucht du etwas vergebliches. Lass die Toten ruhen, Sakura.“ Auf einmal spürte sie eine ungeheure Wut in sich. Er hatte kein Recht sich zu rechtfertigen, er hatte seine Familie eiskalt umgebracht, er hatte Sasuke das alles angetan, er war an allem was ihr in den letzten Monaten passiert war Schuld. „Lass die Toten ruhen? Hast du sie noch alle?“, schrie sie empört. „Du hast sie alle eiskalt umgebracht und dem Dorf etwas schreckliches angetan. Was für einen Grund hatte das bitte?“ Er wandte sich ab, hob den Kopf, sodass es aussah, als würde er in den grauen Himmel sehen. Dann hörte Sakura seinen letzten Satz, auch wenn er nicht für sie bestimmt zu sein schien. „Die Uchiha sind verflucht.“ „Ver-verflucht?“ Sie verstand gar nichts mehr. Er drehte sich nicht zu ihr um. „Die Uchiha sind alle dem Untergang geweiht. Sollte Sasuke weiterhin diesen Weg gehen, dann wird er unweigerlich so enden, wie es vorherbestimmt ist.“ „Ich verstehe nicht... Jetzt drehte er sich wieder um, ein minimales Lächeln auf dem Gesicht. „Jeder hat sein Schicksal, Sakura. Ich weiß meines schon längst und ich habe es akzeptiert, weil ich nichts daran ändern kann.“ „Wovon redest du?“ „Sasuke wird mich eines Tages umbringen. Er will es so und es wird auch so geschehen.“ All ihre Wut war mit einem Mal verraucht, sie konnte ihn nur anstarren. Ein kühler Wind wehte durch die Bäume und ließ seine langen Haare im Wind flattern und in seinem Gesicht lag auf einmal ein Ausdruck von Wissen und Frieden. Und in dem Moment wurde Sakura klar, warum er so ruhig war und warum er behauptete sein Schicksal zu kennen. Er wollte, dass Sasuke ihn tötete. Unbewusst ging sie einen Schritt auf ihn zu. „Ich verstehe das nicht.“ „Du sollst es auch nicht verstehen.“, sagte er leise. „Es ist besser so, wenn man manche Dinge nicht versteht.“ Auf einmal wirkte er erschöpft, mit einem mal sah er um viele Jahre älter aus als er eigentlich war. Dieser Mann hatte schon viel zu viel gesehen, erkannte Sakura. Er hatte Dinge gesehen, die er nicht vergessen konnte, genauso, wie er Dinge getan hatte, die man nicht vergeben konnte. Und er wollte nur eines, er wollte das Gleiche wie sie. Erlösung. Langsam segelte ein rotes Blatt auf ihn herab und verfing sich in dem pechschwarzen Haaren. Seine Augen wirkten traurig und müde. Wieder kamen diese Gefühle in ihr hoch, die sie schon seit einiger Zeit für ihn spürte. Dieses Kribbeln im Magen, wenn er ihren Namen aussprach, die Angst, dass ihm was passieren konnte und die Freude, die sie empfand, wenn sie wusste, dass sie etwas geschafft hatte, womit es ihm besser ging. Langsam hob sie die Hand und zupfte ihm das Blatt aus den Haaren. Er zuckte leicht zusammen und seine blinden Augen schienen sie zu suchen. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Okay.“, murmelte sie. „Ich versuche es nicht zu verstehen. Aber...“ Unbewusst fing sie an ihm über das Haar zu streichen, welches auf seine Schultern auf seine Brust fiel. An seinem Herzen hielt ihre Hand inne. „...kann ich wenigstens versuchen dich zu verstehen?“ Seine Augen weiteten sich und er öffnete leicht den Mund. „Ich...“ „Wenn du es nicht erlaubst, werde ich es auch nicht tun.“, murmelte sie und wollte ihre Hand von seiner Brust ziehen. „Es ist deine eigene...“ Seine Hand schnellte vor und hielt ihre an seiner Brust fest. Durch die schnelle Bewegung irritiert hielt sie still und sah ihm ins Gesicht. Es wirkte ehrlich überrascht und auf einmal ganz anders als vorhin. „Noch nie hat Jemand um Erlaubnis gebeten mich verstehen zu dürfen.“, flüsterte er. „Niemand.“ Sie schluckte. „D-darf ich es denn versuchen?“ Sie hob vorsichtig die Hand, die er festhielt, an und führte sie langsam an seine Wange. Diesmal zuckte er nicht zurück, er wirkte schlicht und ergreifend verwirrt. Als sich ihre Hand an seine Wange schmiegte und leicht anfing über sie zu streichen, schloss er die Augen und hielt sie dort fest. Das angenehme Kribbeln verlief durch ihre Hand bis hin zu ihrer Brust und entfachte dort ein warmes Feuer, welches sie noch nie gefühlt hatte. Nie hatte sie so was gefühlt, nicht mal bei Sasuke. Itachi drehte leicht den Kopf und seine Lippen berührten ihre Handfläche. Und dann passierte etwas, was sie erschreckte und gleichzeitig befreite. Das Bild von Sasuke, das Bild von ihm, als er ihr zum letzten Mal den Kopf zugewandt hatte und ihr gesagt hatte, dass sie ihn immer noch nerven würde, sein lächelndes Gesicht mit allen Einzelheiten, die sie sich im Gedächtnis eingeprägt hatte... ...verschwand. Ehe sie es sich richtig versah, näherte sich ihr Kopf seinem, ihr Blick war auf seine Lippen fixiert und sie schien nur noch ihn wahr zu nehmen. Er schien ihre Annäherung zu spüren, er wich ihr nicht aus, seine Lippen öffneten sich einen Spalt. Sakura wollte gerade das machen, was sie nie für möglich gehalten hätte zu tun, als hinter Itachi ein leises Schnauben ertönte. Sie öffnete die Augen, sah erschrocken hinter ihn...und fing an zu glotzen, wie noch nie in ihrem Leben. „Was zum...“ Itachi hatte keinen Plan, warum er so in ihrer Nähe empfand und ihm war völlig klar, dass sich ihr Gesicht gerade dem seinen näherte. Er wich nicht aus, obwohl sie im Begriff zu sein schien ihn zu küssen. Mit milder Überraschung über sich selbst wurde ihm klar, dass er das wollte. Aber all seine Gedanken wurden ausgelöscht, als er hinter sich ein Schnauben vernahm und Sakura im gleichen Moment „Was zum...“ flüsterte. Ein unangenehmes Kribbeln machte sich in seinem Nacken breit und er erstarrte vollkommen. Wieder ertönte das Schnauben und heißer Atem streifte seinen Hals. Mit einem Ruck drehte er sich um...und hatte auf einmal etwas warmes weiches im Gesicht. Genau als er das spürte, verschwand das weiche Etwas, ein erschrockenes Schnauben ertönte und er hörte Schritte auf dem Gras, Blätter bewegten sich unter den... Moment mal! Das hörte sich nicht an wie Füße auf Laub. Dafür waren die Schritte viel zu vielfältig, das Laub wurde zu rasch bewegt und kein Mensch wurde so laut atmen. Und die Tatsache, dass jemand ihm direkt ins Ohr gepustet hatte, schloss höchstens auf einen ziemlich großen Kerl hin. Nur war das hier eindeutig kein Mensch. Wieder ertönte das Rascheln, die Schritte näherten sich ihm abermals und er spürte, wie der warme Atem des Etwas seine Kleidung streifte. Ihm wurde endgültig klar, was er da vor sich hatte, als eine weiche große Schnauze seine Hand berührte. Er erstarrte zur Salzsäule. Vor ihm stand ein Pferd?!? „Was macht ein Pferd hier?“, murmelte Sakura verwundert, als sie den erste Schreck verdaut hatte und sich neben ihn stellte. Die Schnauze verschwand von seiner Hand, ein leises Wiehern ertönte, Hufe wühlten tänzelnd die Blätter auf. Sakura fing leise an zu sprechen. „Was bist du denn für einer? Bist du abgehauen?“ Ihre Kleidung raschelte, als sie die Hand ausstreckte. „Komm doch mal her, wir tun dir schon nichts.“ Sie lockte das Ding an? Itachi rührte sich immer noch kein Stück. Das konnte doch verdammt noch mal nicht wahr sein! Vor seinem Innern Auge tauchten die Bilder von der kleinen Ponystute Yuki auf, mit der er als Kind immer zusammen gewesen war. Und jetzt stand ein gottverdammtes Pferd vor ihm? „Komm her, Süßer.“, sagte Sakura mit singender Stimme. „Ich tu dir ganz bestimmt nichts. Du hast uns nur ein bisschen erschreckt.“ Das Pferd schüttelte sich, die Mähne peitschte hin und her. Von Sakura kam ein leises Seufzen. „Du bist aber wirklich ein hübsches Ding. Komm her.“ Leises Tänzeln, ein Schnauben, dann kurze Stille, ehe Schritte sich ihnen näherten. Itachi dachte nicht daran sich zu bewegen und ihm war vollkommen klar, dass er wie der letzte Vollidiot vor sich hin starren musste, aber verdammt noch mal! Wieso passierte sowas eigentlich immer ihm? Tiefes Ein- und Ausatmen erklang vor Sakura, er hörte, wie ihre Hand langsam und bedächtig über Fell strich. „Brav.“, summte sie. „Gutes Pferd.“ Es schüttelte sich wieder und schnupperte danach an Sakura rum, ehe es sich ihm wieder zu wandte und anfing ihn abzuschnuppern. „Itachi.“ Keine Reaktion. „Itachi.“ Himmel, da schnupperte ein Pferd an ihm herum. „Erde an Itachi Uchiha!“ Endlich machte er den Mund auf und brachte ganz genau drei Worte heraus. „Nimm. Es. Weg.“ „Was?“ Das Pferd machte wieder an seiner Hand inne, die neben seiner linken Hosentasche lag. Zaghaft tippte es mit der Schnauze dagegen und wieherte. „Was hast du da in der Tasche?“, fragte sie. „Nimm es weg!“ „Dann gib ihm das, was du in der Tasche hast.“ Konnte der Tag noch verrückter werden? Mit steifen Bewegungen griff er mit der Hand in seiner Hosentasche und zog das etwas dort raus, ehe er es Sakura in die Hand drückte und sich endlich von dem Tier abwandte. Er wollte nichts mehr mit Pferden zu tun haben, zum Teufel noch mal! Das hatte er sich damals fest vorgenommen und er hatte keinen Bock jetzt wieder damit anzufangen. Sakura kicherte leise auf. „Du hattest einen Lutscher in der Tasche?“ „Gib ihm es, wenn es das unbedingt haben will.“, murrte er nur. Er wollte nur noch von hier weg. Sakura lachte leise, wickelte den Lutscher aus und gab es dem Pferd. Es ertönte ein leises Knacken und das Pferd wieherte zufrieden. „Woher es nur kommt?“, fragte sich Sakura. „So wie es aussieht, ist es ausgerissen. Es hat noch ein Halfter an.“ „Das hat uns nicht zu interessieren. Lass uns gehen.“ „Willst du nicht wissen, woher es kommt?“ Ganz klar. „Nein!“ Er konnte praktisch sehen, wie sie die Augen verdrehte. „Also, ich schon. Du kannst ja hier warten, ich bringe es zurück. Kann ja nicht weit gekommen sein.“ Er wirbelte herum und hörte, wie sie anfing weg zu gehen. Und wieso meinte er den Blick des Pferdes auf sich zu spüren? „Willst du einfach abhauen?“ „Ich komme ja wieder. Wenn du nicht mitkommen willst, dann warte hier.“ Ihre Schritte verschwanden im Wald, zusammen mit dem Pferd. Und er kam sich vor wie der letzte Vollidiot. Er würde ihr jetzt garantiert nicht hinterher laufen, nur damit sie dieses Vieh wegbringen konnte. Was dachte sie sich? So tief war er noch nicht gesunken. Sakura brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen, dass Itachi ihnen doch folgte, wenn auch mit einem Abstand von mindestens fünfzig Metern. Sie grinste und sah auf das Pferd. Es war wirklich ein schönes Tier. Groß, schlank aber muskulös gebaut, schlanke Beine, die davon zeugten, dass es wahrscheinlich schnell und lange laufen konnte. Es schien sehr jung zu sein, es tänzelte oft hin und er. Seine Mähne war vergleichsweise lang, aber geschnitten, also musste es irgendjemanden gehören, das bestätigte auch das Halter. Was Sakura dazu brachte zu grinsen, war die Tatsache, dass es pechschwarz war, von Kopf bis Huf, und den Kopf immer wieder Itachi zuwandte. Irgendwie schien es ihn entweder sehr interessant zu finden oder es erwartete mehr Süßigkeiten von ihm. Auch das war ganz lustig, Itachi mochte Süßigkeiten. „Du bist echt ein schönes Ding.“, sagte sie wieder. „Dein Besitzer kann stolz auf dich sein.“ Das Pferd wieherte und wippte mit dem Kopf hoch und runter. Schon bald waren sie aus dem Wald raus und gelangten auf eine riesige Wiese. In der Ferne sah Sakura einen Hof. Damit hatte sich die Frage also geklärt. Schon auf halber Strecke kam ihr ein Mann entgegen, der in heller Aufruhr wirkte, aber überglücklich schien sie und das Pferd zu sehen. „Ein Glück.“, murmelte der Mann. „Sie haben ihn gefunden.“ „Es lief im Wald umher.“, sagte Sakura lächelnd. Der Mann erwiderte ihr Lächeln und klopfte dem Tier auf den Hals. „Danke, dass sie ihn gefunden haben. Ao reißt immer mal wieder aus, er ist noch sehr jung.“ „Kein Problem.“ Das Pferd schnaubte und ließ sich von seinem Besitzer weiterführen. Sakura warf einen kurzen Blick hinter sich und sah, dass Itachi immer noch Abstand hielt. Der Besitzer bemerkte ihren Blick. „Ist das ihr Freund?“ Sofort wurde sie rot. „Nein, nur ein...Bekannter. Ich war mit ihm spazieren, als ihr Ao uns über den Weg lief.“ „Hat er Angst vor Pferden?“ Sakura lachte kurz auf. „Das nicht, aber er ist ihnen auch seit geraumer Zeit nicht mehr zu nahe gekommen und hält lieber Abstand zu ihnen.“ „Verstehe.“, murmelte der Mann. „Hatte er nicht sehr gute Erfahrungen gemacht?“ Sakura seufzte. „Im Gegenteil.“ Der Mann verstand offensichtlich nicht, aber er nickte und streckte ihr die Hand entgegen. „Ich heiße Chiaki. Freut mich.“ „Mich auch.“ Sie gelangten auf einen kleinen Hof, der nur aus ein paar Weiden, einer großen Scheune und einem Haus bestand. Chiaki erzählte unterdessen weiter. „Ich habe Ao von einem reichen Feudalherren bekommen. Er hat mir befohlen, dass ich ihn zureiten soll. Er soll später mal für einen Krieg zur Verfügung stehen.“ „Und er scheint es nicht zu mögen.“, murmelte Sakura. „Ach, das zureiten ist kein Problem, damit sind wir schon fast fertig. Er ist nur nicht gerne eingesperrt, hat Angst vor engen Räumen, der Dunkelheit und plötzlichen Bewegungen. Wenn ich ihn mal kurz raus lassen, reißt er sich los und läuft für ein paar Stunden weg, bevor ich ihn wieder einfange. Also will er auch nur Freiraum, dachte Sakura sich und streichelte das schwarze Pferd sanft an der Flanke. Ao hatte wieder den Kopf Itachi zugewandt, der kurz vor dem Hof stehen geblieben war und auf Sakura wartete. Sie wandte sich Chiaki wieder zu. „Ich denke, ich muss dann auch wieder gehen. Wir hatten eigentlich nicht vor, so lange wegzubleiben.“ „Ich verstehe.“, sagte der Mann und nickte. „Dann danke ich ihnen beiden noch mal vielmals.“ „Kein Ursache.“, grinste sie, klopfte Ao noch mal auf die Flanke und ging zurück zu Itachi, ehe der noch einen Anfall bekam. Zwei Meter vor Itachi hörte sie allerdings ein Lautes Wiehern und auf einmal galoppierende Hufe. Mit einem Schreck drehte sie sich um, sah wie das Pferd vor einer plötzlich aufgetauchten fauchenden Katze stieg und sich von seinem Besitzer los riss, ehe es los lief und wieder abhauen wollte. Sakura drehte sich zu Itachi um, nur stand der nicht mehr vor ihr. Wo war er denn bitte hin? Sie sah sich erschrocken um und entdeckte ihn auf der Wiese, genau in der Laufbann des Pferdes, dass in einem Affenzahn auf ihn zugerast kam. „Itachi!“, schrie sie. Er durfte sich doch einfach nicht vor das Pferd stellen. Es würde ihn umlaufen. Aber Itachi rührte sich kein Stück, sondern blieb da stehen, wo er war. Ao hielt nicht an, verdoppelte sogar noch das Tempo. Sakura wollte gerade schon wieder schreien, als das Pferd knapp einen Meter vor Itachi mit einem Ruck stehen blieb. Schwer atmend stand es vor ihm und starrte ihn an. Itachi rührte sich kein Stück, sonder sah nur an dem Pferd vorbei. Ao wieherte, tänzelte und stieg wieder. Das Pferd war doch vollkommen verstört, dachte Sakura. Itachi würde sich noch den Hals brechen. Aber er blieb wo er war, bis das Pferd wieder auf den eigenen Füßen vor ihm stand. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe Itachi die Hand ausstreckte, das Tier aber nicht berührte. Ao näherte sich seiner Hand, Itachi zog sie zurück und ging in Richtung des Hofes, Ao langsam hinter ihm her trottend. Vor dem verblüfften Chiaki blieb er stehen, der das Pferd wieder entgegen nahm und sich stotternd bedankte. Dann kam Itachi zu Sakura und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken zu gehen. Sakura winkte Chiaki noch mal verpeilt zu, der Ao in den Stall führte. Als sie wieder im Wald waren, platze Sakura schließlich. „Sag mal, hast du einen an der Klatsche?!? Man stellt sich doch nicht vor ein wild gewordenes Pferd.“ „Ein Pferd rennt ein lebendes Hindernis nicht um.“, murmelte Itachi. „Es hätte dich zertrampeln können.“ „Kein Pferd tritt auf etwas Lebendiges am Boden, höchstens, wenn es wahnsinnig ist.“ Sakura schüttelte den Kopf und gab es auf. „Du hast echt einen Knall.“ „Du wolltest doch das Tier wieder zurückbringen.“ „Ich habe aber nicht gesagt, dass du dich über den Haufen rennen lassen sollst.“ Itachi zischte nur genervt und beschleunigte seine Schritte. Fast schien er beleidigt zu sein, Sakura hatte immer noch einen Schreck. Der Idiot sollte das nie wieder tun! Sie sprachen kein Wort mehr, bis sie wieder im Hauptquartier waren und Sakura nahm sich fest vor Konan einen noch längeren Aufenthalt in ihrem Krankenbett zu schenken. Zwei Tage später hatte sich die Lage wieder beruhigt, Sakura hatte Konan nicht verprügelt, denn die stand ganz munter im Wohnzimmer und vertrat sich nach langer Zeit mal wieder die Beine. Itachi und Sakura hatten die Sache mit dem verrückten Pferd fast vergessen, Itachi tat das anscheinend nur zu gerne. Pain gab Itachi und Kisame eine längere Mission und sie packten ihre Sachen. Sakura sollte sich weiter um Konans Wunden kümmern. Gerade als Itachi und Kisame gehen wollte, Sakura mit Konan im Wohnzimmer saß und Karten spielte, kamen Hidan und Kakuzu von einer Mission zurück, Hidan mit einem komischen Gesichtsausdruck. „Habt ihr die Mission erfüllt?“, fragte Pain. „Jaja, alles bestens.“ Hidan schaute immer noch blöd aus der Wäsche, Pain entging das nicht. „Was ist los?“ „Ich frage mich gerade, warum vor unserem Hauptquartier ein schwarzes Pferd herum geistert.“ Sakura ließ perplex ihre Karten fallen und Itachi machte sich, nach einer fünf Minuten langen Erstarrung, die Kisame kein bisschen verstand, wahnsinnig schnell aus dem Staub. *hust* ich weiß, es ist wieder eine lange zeit her, dass ich was geschrieben habe, aber ich hatte ein bisschen stress XD naja, was soll ich groß sagen ich habe euch ja gesagt, dass ihr yuki und itachi nicht vergessen sollt ^^ ich hoffe mal, das war jetzt nicht zu schräg fragt mich nicht, aber ich fand es irgendwie lustig, dass ita und saku beim küssen von dem pferd unterbrochen wurden und nicht von dei oder so xDD naja, ich hoffe, ihr hattet spaß ^^ lg NikaEvelina Kapitel 11: Breathe into Me --------------------------- Der Herbst war vorbei und der Winter begann mit anfänglichen Frost, der schnell in Schnee überging. Mit dem Schnee verschwand Ao aus Sakuras Gedanken, die Geschichte mit dem durchgeknallten Pferd verblasste in ihrem Gedächtnis wie eine Tafel, die man sauber wischte. Ihre Gedanken konzentrierten sich nur noch auf die Operation, die sie in zwei Wochen an Itachi Uchiha durchführen sollte. Mit jedem Tag wurde sie nervöser und auch ihre Schmerzen nahmen zu. Die Tabletten, die Tsunade ihre gegeben hatte, waren fast aufgebraucht und sie hatte keinen Plan, wo sie Medis her bekommen sollte. Die Tabletten reichte noch für eine Woche und sie wusste nicht, ob sie eine Woche ohne aushalten konnte, bevor sie in die Klinik einbrachen und sie sich dort vielleicht welche beschaffen konnte. Sie versuchte ihre Krankheit so gut zu verstecken, wie es ging, aber sie wusste, dass ihre Fassade nicht mehr lange aufrecht stehend bleiben würde. Irgendjemand würde rausfinden, was sie hatte und dann war es aus mit ihr. Itachi hatte seit der Pferdegeschichte und ihren Beinahekuss kaum noch mit ihr geredet und sie hatte es auch nicht darauf angelegt. Obwohl sie jedes Mal rot wurde, wenn sie daran dachte. Sie verknallte sich anscheinend echt immer in die falschen Kerle. Als sie eines nächsten kalten Morgens aufwachte, spürte sie direkt die Schmerzen und sie seufzte tief auf. Früher hatten sie nur eingesetzt, wenn sie sich angestrengt hatte. Jetzt hatte sie sie permanent und sie ließen sich nur durch die Tabletten lindern. Mit fahrigen Händen tastete sie neben ihren Bett neben der Packung und geriet fast in Panik, weil sie sie nicht fand, bis ihr wieder einfiel, dass sie die Dinger unter der Matratze versteckte. Mit klopfenden Herzen sah sie auf die Packung und schloss letztendlich die Augen. „Super, Sakura...“, murmelte sie. „Wirklich klasse. Die benimmst dich wie der letzte Drogenjunky, nur weil du deine Pillen nicht direkt findest.“ Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und schob die Tabletten, nachdem sie mindestens fünf Minuten überlegt hatte, wieder unter die Matratze. Sie musste sie rationieren, ansonsten würde sie Itachi bei der Operation die Augen eher ausstechen als sie zu heilen. Und dann würde Pain sie vierteilen. Seufzend und die Schmerzen so gut es ging ignorierend stand sie auf und zog sich um. Dabei bemerkte sie die beiden leeren Betten ihrer Mitbewohner. Itachi und Kisame waren schon seit ein paar Tagen auf Mission und sie hatte auch nichts von den beiden gehört. Überhaupt waren so ziemlich alle aus dem Hauptquartier nicht da. Hidan und Kakuzu waren weg, Zetsu spionierte in Kiri rum, nur Konan, Pain, Tobi und Deidara waren da. Nicht gerade die beste Gesellschaft, abgesehen von Konan, dachte sie. Leise ging sie ins Wohnzimmer und hoffte, dass noch niemand wach war. Da hatte sie sich allerdings geirrt, denn Deidara, Konan und Tobi waren anwesend. Konan lächelte sie an, als sie ins Wohnzimmer kam. „Endlich wach?“, fragte Konan. „Wieso endlich?“ „Es ist zwei Uhr.“ Sie glotze und sah auf die Wanduhr. Konan hatte recht. „Oh. Sorry.“, murmelte sie, ehe sie sich zu ihr setzte. „Ist nicht schlimm. Aber in letzter Zeit schläfst du öfters mal länger.“ Da hatte sie nicht Unrecht. Ihr war ebenfalls nicht entgangen, dass sie länger schlief. Was wohl daran lag, dass sie immer öfter viel schneller erschöpft war. Scheiß Krankheit! „Ich brauche meinen Schönheitsschlaf.“, witzelte sie und setzte sich ihr gegenüber. „Das glaube ich sofort.“ Deidara konnte es ja nicht lassen. Sakura verdrehte die Augen. „Wenigstens dauert meiner nicht so lange wie deiner.“ Sie konnte förmlich sehen, wie er rot anlief, dafür brauchte sie sich nicht zu ihm um zu drehen. Deidara schnaubte hinter ihr verächtlich. „Warum bist du überhaupt noch hier?“ „Weil Itachi einen Medic-Nin für die Operation braucht.“, murmelte Konan. „Hast du das schon vergessen?“ „Nein, aber er könnte doch jeden x-beliebigen aus Kiri entführen, dann bräuchten wir die blöde Kuh nicht.“ Jetzt drehte sie sich doch um. „Aber nicht jeder x-beliebige Medic-Nin würde sich dazu bereit erklären einen Nuke-Nin zu behandeln.“ Deidaras blaue Augen blitzen gefährlich auf. „Doch, wenn man überzeugend ist.“ „Wie deine Überzeugung aussieht kann ich mir förmlich vorstellen. Deine niedlichen Knallfrösche sind ja auch so angsteinflösend.“ Er wurde mit jedem Wort röter, in Sakura machte sich die gewohnte Genugtuung breit, wenn sie es mal wieder geschafft hatte, diese Witzfigur auf die Palme zu bringen. Tobi sah bereits ängstlich von einem zum anderen. Dass sie sich stritten, war ja nichts Neues. Allerdings war es neu, dass Konan dazwischen ging. „Könnt ihr beiden mit dem Kinderkram mal aufhören? Ihr macht euch lächerlich.“ Deidara schnaubte. „Wenigstens sehe ich nicht aus, wie ein rosa zerknauschter Kaugummi, der viel zu lange unter einem Sofa gelegen hat.“ Zwei Dinge waren der Grund, warum Sakura ihm diesmal nichts entgegen warf. Erstens wollte sie sich nicht mit Konan anlegen...und zweitens nahm der Schmerz in ihrer Brust zu. Verbissen sah sie auf die Tischplatte und ballte die Hände zu Fäusten. Konan lächelte sie von der Seite an, wahrscheinlich führte sie ihre Haltung auf Selbstbeherrschung zurück. Während Deidara hinter ihr weiter zeterte und Tobis Quietschstimme irgendwo im Hintergrund ertönte, stand Sakura auf und grinste Konan verklemmt an. „Kann ich mal vor die Tür? Nur für ein paar Minuten.“ Konan, durch den plötzlichen Wandel überrascht, nickte langsam und Sakura machte sich daran aus dem Raum zu kommen. Leise hustend kam sie zum Eingang, öffnete ihn und eisige Kälte schlug ihr entgegen. Schneeflocken flogen durch die Luft, alle mit einem verschiedenen Muster, jede Flocke war einzigartig und wunderschön. Ein kleines Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, während sie sich auf einen kleinen Stein setzte und die Kälte nicht weiter beachtete. Die kalte Luft stach zwar in den Lungen, aber gleichzeitig war sie eine Wohltat. Gedankenverloren nahm sie eine handvoll Schnee in die Hand und betrachtete das weiße Pulver. Es war schon blöd, dass sie sich die ganze Zeit mit Deidara anlegte. Aber er schien es ja nicht anders zu wollen. Es war nicht das erste mal, dass sie sich fragte, warum er sie so hasste. Der lebende Beweis sprang allerdings die ganze Zeit um ihn herum, hatte eine orange Maske im Gesicht und trieb hier jeden zum Wahnsinn. Ehrlich gesagt wunderte sich Sakura, dass Tobi noch nicht das Zeitliche gesegnet hatte. Oder es war natürlich der andere Grund, der Grund, den Sakura für wahrscheinlicher hielt. Langsam sah sie auf ihre Brust, ihre Hand legte sich auf ihre Rippen und sie fühlte durch ihr Chakra die geschädigten Organe, die sie dazu brachten zu atmen. Oft hatte sie darüber nachgedacht, warum sie eigentlich Krebs hatte. Sie rauchte nicht, sie war keine Passivraucherin und hatte ihrer Meinung nach auch nichts gemacht, was ihren Lungen hätte schaden können. Bis ihr endlich eingefallen war, was es hatte verursachen können. Und das war vielleicht auch der Grund, warum sie nicht anders konnte, als sich mit Deidara zu streiten. Nicht weil er dafür verantwortlich war, sondern weil er sie an etwas erinnerte, was sie eigentlich hatte vergessen wollen. Sie nahm einen tiefen Atemzug, was sich eine Sekunde später als nicht so gut raus stellte. Ihre Lungen schmerzten und sie hustete automatisch. Leise fluchend hielt sie sich eine Hand an den Hals und wartete, bis es einigermaßen vorbei war. Der metallische Geschmack in ihrem Mund lies sie ausspucken, aber sie sah nicht auf den roten Fleck, der sich im klaren Weiß des Schnees breit gemacht hatte. „Scheiße!“, fluchte sie und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Geht es dir besser?“ Sie sprang hastig vom Fels, als sie Konans Stimme hinter sich hörte. Mit dem üblichen Grinsen sah sie die Ältere an, während sie gleichzeitig mit dem rechten Fuß den Fleck mit ein wenig Schnee beseitigte. „Klar, alles bestens. Ich brauchte nur ein bisschen Frischluft.“ Diesmal lächelte Konan nicht, Sakura wusste, dass sie mit jeder Lüge, die sie ihr erzählte, weniger das glaubte, was Sakura im Bezug auf ihre Gesundheit sagte. Konan verschränkte die Arme vor der Brust. „Dir geht es nicht gut, Sakura.“ Super, das war's dann wohl. „Mir geht es blendend.“ „Und das an deinem Mundwinkel ist Kirschsaft, richtig?“ Sakura klappte der Mund auf und erstarrte. Die gelben Augen ihres Gegenüber sahen sie scharf und zugleich sanft an. Wie in Zeitlupe hob sie die Hand und wischte sich das Etwas aus dem Mundwinkel. Eine rote Schliere zog sich über ihren Daumen und aus irgendeinem Grund wischte Sakura ihn nicht weg. Es war sowieso egal. „Willst du nicht darüber reden?“, fragte Konan leise. Wie ein Kind zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ „Ich werde es niemanden sagen. Ganz bestimmt nicht Pain.“ Sakura schüttelte den Kopf und ihre Gedanken sprangen wieder dahin zurück, wo sie es Itachi gesagt hatte. Es hatte gut getan darüber zu reden, aber es hatte sehr viel Überwindung gekostet. Eine Überwindung, die sie jetzt nicht aufbringen konnte. Aber Konan brauchte man nicht viel zu erklären. Sie senkte den Kopf, die Augen schloss sie langsam. „Weißt du, wie lange noch?“ Sakura schüttelte wieder den Kopf und mit einem mal spürte sie die Kälte unheimlich intensiv. Sie fing an zu bibbern und zu zittern. Und mit dem Zittern ging das Husten los. „I-ich muss r-rein.“, stotterte sie, als der erste Anfall vorbei war. Konan war unbewusst einen Schritt nach vorne getreten, jetzt schob sich Sakura an ihr vorbei. „Sakura!“ Konan ignorierend lief sie in einem Affenzahn durch den Flur. Sie musste so schnell wie möglich in ihr Zimmer und warten, bis es vorbei war. Niemand dürfte das sehen. Und genau in dem Moment, wo sie das Wohnzimmer durchquerte, lief sie Deidara in die Arme. „Was soll der Mist schon wieder?“, fauchte Deidara, als die Kleine vor ihm auf den Boden landete. Ihm reichte es endgültig. Er hatte die Schnauze voll sich von ihr beleidigen zu lassen, er hatte es satt sich jedes Mal wegen ihr zum Affen zu machen. Er hasste sie! Und jetzt hatte er endlich mal einen Grund sie fertig zu machen. „Bist du neuerdings auch so ein blinder Fisch wie der Uchiha? Oder hast du keine Augen im Kopf?“ Sie sagte nichts, sie sah nicht mal zu ihm hoch. Jetzt erst fiel ihm auf, dass sie zitterte und schwer keuchte. Ein Grinsen legte über sein Gesicht. Sie hatte Angst? Toll, das sollte sie auch. Niemand lief einfach so in ihn rein! „Krieg ich mal eine Antwort?“, zischte er und tippte sie verächtlich mit der Fußspitze an. Mit einem Mal kam Bewegung in sie und sie versuchte aufzustehen. „I-Ich...“ „Sag endlich was!“ Zitternd kam sie auf die Beine und wollte an ihm vorbei. O nein, so schnell würde sie nicht abhauen! Mit festen Griff packte er sie am Arm. „Wage es nicht jetzt...“ Er stoppte als auf ihre Hand sah. Ein roter Streifen zog sich über ihren Daumen und jetzt erst fiel ihm der metallische Geruch in der Luft auf. Genau in dem Moment drehte sie ihren Kopf zu ihm und er zuckte zurück, als er ihr Gesicht sah. Es war weiß, kalter Schweiß lief ihr über das Gesicht, ihre Augen lagen mit einem Mal tief in den Höhlen, ihre Lippen waren blau und an ihren Zähnen konnte er etwas rotes sehen. Für eine Sekunde lockerte sich sein Griff und sie nutze ihre Chance. Mit einem Ruck riss sie sich von ihm los und lief stolpern in Richtung ihres Zimmers, ein grässliches Husten hallte im Flur zu ihm rüber, bevor die Tür mit einem Knall zugeschlagen wurde. „Was zum Teufel...“, murmelte er verwirrt. Langsam näherte er sich der Tür, seine Gedanken flogen wirr in seinem Kopf herum. Vor nicht mal einer Stunde hatte sie ihn noch angemotz und jetzt lief sie vor ihm weg? Er kam vor der Tür zu Itachis und Kisames Zimmer an und lauschte, seine Neugier war geweckt. Gab es da wirklich etwas, was er nicht wissen sollte? Das Husten kam immer noch deutlich aus dem Zimmer, aber es wurde leiser, er meinte stolpernde Schritte zu hören, etwas raschelte, dann das Knarren einer Tür. Mit jedem Geräusch, das er hörte überlegte er, was er machen sollte. Die Verlockung einfach abzuhauen und sich nicht um sie zu kümmern war groß. Sollte sie doch machen was sie wollte. Aber sollte das etwas Ernstes sein und Pain sollte später erfahren, dass er etwas hätte tun können, dass die Verhinderung von Itachis Operation hätte aufhalten können, dann würde er vom Leader höchst persönlich den Arsch aufgerissen bekommen. Und die letzte Option war sehr wahrscheinlich nicht sehr angenehm. „Ich kann nicht glauben, dass ich das tue.“, murmelte er und klopfte an die Tür. „Hey, was soll der Mist?“ Ein Husten war die Antwort und er verdrehte genervt die Augen. Er musste echt verrückt sein. Er klopfte wieder. „Macht es dir was aus, wenn ich...“ Der Rest des Satzes ging in einem leisen Aufprall unter. Seine Hand erstarrte in der Luft und Deidara lauschte angestrengt. Aus dem Zimmer kam nichts mehr. Und der Geruch von Blut drang selbst unter der Tür hindurch zu ihm. Mit einem Ruck riss er die Tür auf, jetzt deutlich verärgert. Wenn sie ihn verarschte, dann konnte sie was... Das Blut war überall. Kleine Tropfen zogen sich über den Boden bis zu der Matratze, wo sie wahrscheinlich schlief. Auf dem Laken und dem Kissen waren blutige Handabdrücke, alles war verrutscht. Die Spur zog sich vom Bett weg bis zum Bad, am Türrahmen waren wieder blutige Fingerabdrücke. Vorsichtig ging er zur Tür und trat ins Bad, mit einem ganz schlechten Gefühl im Bauch. Die Kleine lag auf den schwarzen Fliesen des Bades, das Rot um sie herum war an ihrer Kleidung, ihren Haaren und ihrem Körper. Eine Packung mit Tabletten lag einen Meter von ihr entfernt. Und sie rührte sich eindeutig nicht. „Heilige Scheiße!“, krächzte er. Er hatte ja schon vieles gesehen, er hatte Menschen in die Luft gesprengt und gesehen wie ihre Einzelteile durch die Gegend flogen. Aber er musste sich eingestehen, dass er noch nie ein Mädchen so hilflos in der Gegend hatte liegen sehen und eindeutig Hilfe bedürftig war. Eine Hilfe, die er eindeutig keinen Bock hatte zu geben. Aber war das Leben schon fair zu ihm? Schnell hockte er sich neben sie und drehte sie um. Ihre Augen sahen ihn trüb an, ein leises Gurgeln kam aus ihrer Kehle, Blut lief aus ihrem Mund. Ihr Gesicht war mittlerweile blau und ihm wurde schnell klar, dass dabei war an ihrem eigenen Blut zu ersticken. Sich innerlich über das ganze Blut ekelnd hob er ihren Oberkörper an, steckte ihr zwei Finger in den Mund und brachte sie letztendlich dazu ein ekelhaftes klumpiges blutiges Etwas hervor zu würgen. Mit einem zitternden Atemzug holte sie Luft und krallte die Finger in ihre Brust. Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und holte tief Luft. Er hatte ihr das Leben gerettet, aber selbst er sah, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal tun würde.“ In dem Moment hörte er Schritte im Flur und zwei Sekunden später war Konan im Raum. Ihr Gesicht wurde blass als sie die Sauerei um sie beide sah, dann kniete sie neben Sakura, die keuchend am Boden lag. „Was hast du getan?“, fauchte sie ihn an, während sie das Mädchen auf ihren Schoss zog. „Ich habe ihr verflucht noch mal das Leben gerettet!“, motze er zurück. Für einen Moment glotze Konan ihn an, als wäre er ein Fisch, dann kniff sie die Augen zusammen. „Ich glaube dir nicht.“ „Glaub doch was du willst.“ Deidara erhob sich murrend und sah auf seine blutigen Hände. Er sah nicht besser aus als die Kleine, die Klamotten konnte er wegschmeißen. „Du haust nicht so schnell ab.“ Konan war immer noch sauer. „Erst erklärst du mir, was hier passiert ist.“ Genervt drehte er sich um und wollte ihr gerade schon wieder klar machen, dass er etwas getan hatte, was er jetzt schon bereute, als sich Sakura meldete. „Lass ihn...“ Überrascht sah er auf sie runter. Sie sah immer noch schrecklich aus, aber ihre Augen wirkten klar. Sobald Konan merkte, dass sie ansprechbar war, zog sie ihren Mantel aus und deckte ihn über den dünnen Körper. Deidara schüttelte den Kopf und drehte sich um, er wollte nur noch unter die Dusche. „Deidara...“ Verblüfft drehte er sich um und starrte sie an. Sie hob die rote Hand und fing an an ihrem T-Shirt zu ziehen. Der Grund warum er noch nicht weg war, war wohl die Tatsache, dass sie zum ersten mal seinen Namen ausgesprochen hatte. „Weißt du...was Krebserreger...sind?“, murmelte sie. Was zum Geier sollte denn jetzt diese Frage? Ihre Birne musste durch den Sauerstoffmangel was abbekommen haben. Er schnaubte. „Du solltest dich besser um sie kümmern, Konan.“, sagte er. „Sie redet wirres Zeug.“ „Krebserreger...bilden sich in...einer immensen Zahl in...unseren Körper, jeden Tag.“, murmelte sie weiter. „Sie werden...biologisch vom...Körper abgebaut...und können einem eigentlich nichts...anhaben.“ „Ich muss mir das nicht anhören.“, zischte er und ging zur Tür. „Allerdings sind sie...auch in anderen...Dingen vorhanden...wie Pflanzen...die die Krebszellen anregen können.“ Sie hustete leise. „Wendet man sie...richtig an...kann man...sie als Gift benutzen...zum Beispiel kann man sie auf Waffen streichen...“ Langsam blieb Deidara stehen, seine Augen weiteten sich langsam. Sie sprach ungehindert weiter. „Vor knapp einem...halben Jahr...bin ich fast durch...ein Gift gestorben...hätte ich nicht ein Mittel gehabt...dass alle giftigen Stoffe...im Körper in natürliche...Proteine umwandelt.“ Eine Pause entstand, er drehte sich langsam zu ihr um. Auch Konan sah sie fassungslos an. Ein trauriges Lächeln hatte sich auf Sakuras Gesicht gebildet. „Mir ist erst...letztens eingefallen...dass Krebserreger etwas total natürliches...für den Körper sind...Das Gegenmittel hatte...also keinen Grund sie...umzuwandeln... weil sie nicht...gefährlich für den Körper waren...“ Sie zog mit fahrigen Händen ihr Shirt höher, bis Deidara eine schmale weiße Narbe unterhalb ihrer rechten Brust sah. „Ist der Körper...jedoch für Krebs anfälliger...als bei anderen Menschen...kann eine Vielzahl von Erregern...schädlich oder...tödlich sein...“ Deidara spürte, wie er anfing zu zittern, er ballte die Hände zu Fäusten. „Du verarschst mich doch!“ Langsam schloss Sakura die Augen und seufzte tief auf. „Er war...wirklich ein...Genie...“ Es wurde still im Raum, Konan hob den Kopf und sah verwirrt zu ihm hoch. Ihm Spiegel ihm gegenüber konnte er sein Gesicht sehen. Ein bleiches Etwas mit riesigen Augen, ein Gesicht, dass zu Tode erschrocken war. Und die Person, die hinter ihm stand, hatte unbändige Wut ins Gesicht geschrieben. „Raus!“, flüsterte Itachi Uchiha bedrohlich. Mit einem Mal kam wieder Leben in ihn. Er drehte sich um, lief an einem wütenden Itachi und einem ernsten Kisame vorbei, die beide gerade erst angekommen zu sein schienen. Mit hastigen Schritten stolperte er durch den Flur zu seinem Zimmer. Er brauchte drei Anläufe bis er die Tür auf bekam. Ein erschrockener Tobi saß auf seinem Bett. „Deidara-senpai, was ist denn mit ihnen passiert?“ „Raus!“ „Aber Tobi wollte doch nur...“ „VERSCHWINDE!!!“, brüllte er. Tobi ergriff mit einem Quietschen die Flucht und Deidara schloss die Tür hinter sich ab. Mit zitternden Knien ließ er sich auf seinem Bett nieder und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Sakura hatte ihm, ausgerechnet ihm, gerade erzählt, warum sie sterben würde. Sie hatte ihm gesagt, was sie tötete, was sie da quälte...und wer ihr das angetan hatte. Er hatte ihn gehasst und gleichzeitig respektiert. Er hatte ihn verachtet und genauso bewundert. Fassungslos sah Deidara auf seine blutigen Hände. Ein einziger Name kam über seine Lippen und hallte im dunklen Zimmer unheimlich von den Wänden wider. „Sasori no Danna.“ *hust* tja, was soll ich groß dazu sagen ^^ ich frage mich gerade selbst, warum ich dei in diesem kapi so eine große rolle gegeben habe, ich kann die pfeife nämlich echt nicht ausstehen -.- naja, spaß beiseite, ich hoffe, ihr bringt mich jetzt nicht um und ich bin jetzt erst mal im urlaub, also werdet ihr in den nächsten vier wochen nichts von mir hören ^^ aber sobald ich wieder hier bin und internet habe, ich habe das nämlich im urlaub nicht ^^, werde ich sofort ein neues kapi hochladen ^^ lg NikaEvelina PS: schöne ferien wünsche ich euch allen ^^ XD ^.~ Kapitel 12: I'm breaking a Habit tonight ---------------------------------------- Müde stapfte er durch den Schnee und ärgerte sich darüber, dass die ganze Zeit Schneeflocken in sein Gesicht fielen und in seinen Haaren hängen blieben. Er hasste den Winter. Diese Jahreszeit war kalt, ungemütlich und man kam nicht gut vorwärts. Wenigstens hatte er es noch im Herbst nach Ame geschafft. Da hatte man wenigstens den Jahresunterschied kaum gemerkt, da regnete es ja fast immer. Aber jetzt hatte er Gewissheit, dass Itachi Uchiha nicht in Ame war. Es war sowieso eigentlich eine Schnapsidee gewesen, was sollte Itachi auch dort tun? Das einzige Ärgernis war, dass diese Frau ihm in den Weg gekommen ist und ihn aus der Stadt vertreiben wollte. Das kleine Gefecht mit ihr hatte er persönlich als ziemlich unnötig empfunden. Ärgerlich war nur gewesen, dass sie ihm das Katana kaputt gemacht hatte. Ehrlich gesagt freute er sich jetzt wieder zu den anderen zurückzukehren und weiter zu planen. Er würde sich ein paar Tage Ruhe gönnen, ehe er sich wieder auf die Suche nach dem Clanmörder machte. Endlich kam er zu dem Wald und wenig später sah er die verfallene Hütte, in der er die anderen zurückgelassen hatte, damit sie auf ihn warteten. Innerlich verdrehte er die Augen, die Reaktionen konnte er sich schon vorstellen, wenn er wieder ankäme. Karins lautes Gekreische und ihre dämlichen Annäherungsversuche, Suigetsu würde wahrscheinlich aufatmen und erleichtert sein, dass er wieder da war. Und Juugo würde wie immer nichts tun oder nur nicken. Allerdings hatte er kein gutes Gefühl im Magen, als er die Hütte sah und irgendwie hatte er auch nicht das Gefühl, dass das, was er eben gedacht hatte, von seinen Kameraden kommen würde. Warum er ein schlechtes Gefühl hatte? In der Hütte brannte kein Licht. Mit einer schnellen Bewegung zückte er sein neues Katana und ging langsam auf den Eingang der Hütte zu. Das einzige Fenster war zerbrochen und im Innern des kleinen Hauses sah er eine bewegungslose Hand liegen. Sofort lief er hinein. Die Wände waren teilweise eingerissen, die Sachen lagen zerfetzt auf dem Boden, in zwei Ecken lagen zwei leblose Gestalten. Und allein der Anblick war schon nicht gut, denn es waren nur zwei Gestalten. Zwei, nicht drei. „Scheiße!“, fluchte er. Schnell ging er zum ersten und erkannte Karin an ihrer auffälligen Haarfarbe. „Karin? Karin, wach auf!“ Sie regte sich nur leicht und stöhnte. Jetzt sah er auch ihr zerschlagenes Gesicht und sie hielt sich krampfhaft den Magen. Sie kam nur langsam zu sich, deshalb ging er zu Suigetsu. Der Kerl lag als halb gefrorene Maße auf dem Boden und schaute blicklos an die Decke. „Suigetsu?“, fragte er. „Gut, dass du wieder da bist.“, kam es von unten und er erkannte eine Andeutung von Suigetsus altem spitzzähnigen Grinsen. „Was ist passiert?“ „Er ist durchgedreht. Wir haben versucht ihn aufzuhalten, aber er wollte nicht hören.“ „Wo ist er? Suigetsu, wo ist Juugo?“ „Weg...abgehauen...“ Er stand mit einem Fluchen auf, sah nach draußen ins Schneegestöber und raufte sich die Haare. Sie würden keine Chance haben ihn heute noch zu finden. „Verdammte Scheiße!“ Das Leben ist scheiße. Genau das war der erste Satz, der Sakura durch den Kopf schoss, als sie wieder zu sich kam. Mal davon abgesehen, dass ihre Brust wie die Hölle schmerzte und sie dermaßen über sich sich selbst frustriert war, dass sie am liebsten etwas gegen die Wand geschmissen hätte. Wie zum Geier noch mal kam sie dazu Deidara, ausgerechnet Deidara, zu erzählen, was sie hatte und auch noch von wem sie das hatte? Der Einfall, dass Sasori an ihrem Krebs schuld war, war ihr erst letztens eingefallen. Es war die einzige logische Erklärung. Obwohl sie den Akasuna dafür abgrundtief hasste, mehr als sie es damals schon getan hatte, konnte sie nicht anders, als ihn zu bewundern. Auf die Idee musste man erst mal kommen. Und sie Trottel reichte ihm dafür auch noch den Nobelpreis zum Leute umbringen. Gott, war sie bescheuert! „Bist du wach?“ Sie zuckte heftig zusammen und sah neben sich. Erst jetzt merkte sie, dass sie nicht auf ihrer Matratze lag, sondern in einem Bett. Einem ganze bestimmten Bett. Um genau zu sein Itachi Uchihas Bett, denn der Besitzer saß am Fußende. O Mann. Mit einem schnellen Blick vergewisserte sie sich, dass niemand im Raum war, dann räusperte sie sich. „Hi.“ Sehr lahm. „Kann ich dich was fragen?“, sagte er leise. Er wartete nicht mal darauf, dass sie ihm eine Antwort gab, sondern legte direkt los. Die Stimmung, die er dabei verbreitete, war nicht gerade sommerlich. Sie hatte mehr Temperaturen wie das Wetter draußen. „Was hast du dir dabei gedacht? Es ausgerechnet ihm zu erzählen.“ „Das ist mir irgendwie...rausgerutscht.“ „Raus-ge-rutscht?“ Okay, die Stimmung war nicht nur winterlich, sie war arktisch. „Es ist meine Sache, ob ich es jemanden erzähle oder nicht. Außerdem hatte er irgendwie ein Recht darauf es zu erfahren.“ „Warum?“ „Weil Sasori sein Partner war.“ „Und dir ist nicht in den Sinn gekommen, dass er es bei Pain gegen dich verwendet?“ „Doch, aber...“ „Das war die beschissenste Idee, die du je gehabt hast.“ „Wieso bist du eigentlich sauer?“, platze sie heraus. Fast sofort hielt er die Klappe und sah nicht mehr zu ihr. Sie sah ihn überrascht an, weil sie es geschafft hatte ihn zum schweigen zu bringen. Das war eigentlich eine sehr gute Frage, warum war er sauer? Im Innern dachte sie noch mal zurück. Sie hatte den Anfall im Badezimmer gehabt und keine Luft mehr bekommen, dann kam Deidara rein und hatte ihr – verrückt aber wahr – das Leben gerettet, sie hatte ihm daraufhin alles erzählt und dann... Sie riss die Augen auf. Dann war Itachi mit Kisame aufgekreuzt, hatte Deidara raus geworfen und er hatte nicht gerade freundlich ausgesehen. Und das letzte was sie wusste, war, dass er zu ihr und Konan gekommen war und das Kisame sie mit einem undefinierbaren Blick angesehen hatte. Aber warum war er dann sauer? Nur weil Deidara es raus gefunden hatte? Dass sie es ihm erzählt hatte? Oder... Sie wurde rot bei dem Gedanken und ihr platze die Frage raus, ehe sie es richtig kontrollieren konnte. „Sag mal, hast du dir Sorgen um mich gemacht?“ Er wandte sich ihr dabei nicht zu, aber sie sah, dass er ganz leicht die Hände ballte. Sie machte sie vorsichtig von der Bettdecke frei und sah, dass sie ein T-Shirt an hatte. Aber es war nicht ihres, sondern eines von seinen. Jetzt erkannte sie auch seinen Geruch wieder und ihr wurde warm ums Herz. „Itachi?“, fragte sie leise. „Hast du dich wieder um mich gekümmert?“ Wäre da nicht die Gewissheit, dass er atmete, hätte sie ihn für eine Statue gehalten. Als sie sich vergewissert hatte, dass sie wenigstens Unterwäsche an hatte, setzte sie sich vorsichtig neben ihn. Er rutschte leicht von ihr weg und ihr wurde schmerzlichst bewusst, dass er versuchte sie auf Distanz zu halten. „Wenn du dich wieder um mich gekümmert hast, danke ich dir. Ich erwarte das gar nicht von dir. Ich...“ Na toll, was sollte sie ihm eigentlich sagen? Itachi, ich finde dich total toll und es rührt mich, dass du dich um mich kümmerst. Und jetzt stell dir mal vor, ich kriege so ein Bauchkribbeln, wenn ich dich sehe, welches ich das letzte Mal bei deinem Bruder hatte. Geht es dir genauso? Oh ja, wirklich blendend! Sie seufzte tief. „Wieso bist du sauer, Itachi? Sag es mir bitte.“ Sie wollte ihn am Arm berühren, aber als hätte er das gespürt, stand er auf und ging zur Tür. „Wenn du stirbst oder dir irgendetwas vor der Operation passiert, bist du für mich nicht von Nutzen. Ich beschütze dich nur, weil du mir nützlich bist und für sonst nichts.“ Es war als hätte man ihr einen brennenden Pfeil ins Herz geschossen. Sofort bekam sie einen Kloß im Hals und sie senkte den Kopf. Es war genau wie damals mit Sasuke. Er wies sie genauso eiskalt ab. Itachi war letztendlich also nicht anders als sein kleiner Bruder. „Ich verstehe.“, murmelte sie leise. „Danke für die ehrliche Antwort.“ Nach ihren Worten ging er aus dem Zimmer und ließ sie allein. Die Tür fiel mit einem Krachen ins Schloss und als wäre das das Startsignal gewesen fing sie an zu heulen wie die Memme, die sie war. „Ich bin so ein Idiot.“, murmelte sie. „So ein verdammter Idiot.“ Sie hatte sich schon wieder was vorgemacht, genau wie bei Sasuke. Nur um danach weggeworfen zu werden wie eine ausgelesene Zeitung. Sie merkte erst, dass Kisame in der Tür stand, als sie sich über die Augen wischte. Er sagte kein Wort, sah sie nur undefinierbar an. Und sie hörte nicht auf zu heulen. Sie wandte den Blick ab und schlug die Hand vor den Mund, damit das Schluchzen aufhörte. Aber es wurde nur schlimmer. Plötzlich legte ihr jemand eine Hand auf den Kopf und sie sah auf. Konans Gesicht sah ihr entgegen, ein trauriges Lächeln im Gesicht. Ehe sie es sich versah lag sie in den Armen der Frau des Leaders und heulte erst richtig los. Konan strich ihr sanft über den Rücken und murmelte dabei beruhigende Worte, aber das Loch in ihrem Herzen blieb. „Bravo, Itachi-san.“, sagte Kisame und klatsche in die Hände. Itachi versuchte in zu ignorieren als sein Partner in die Küche kam und ihm dann dabei zusah, wie er mit den Fingern Muster in den Tisch trommelte. „Ich habe sie ja schon wirklich vieles tun sehen, aber jetzt bringen sie auch noch kleine Mädchen zum weinen. Ich muss schon sagen, alle Achtung.“ „Versucht du mir irgendetwas damit zu sagen, Kisame?“, fauchte er ungehalten. Er hatte gerade überhaupt keine Lust mit seinem klugscheißerischen Partner zu quatschen, schon gar nicht, wenn es um das Thema Sakura ging. „Sie meinen von der Tatsache abgesehen, dass sie sich wie ein Riesenarsch verhalten und der einzigen Person, die ihnen – abgesehen von mir – vertraut den Laufpass geben? Nein, es ist alles in Ordnung. Ich wollte das nur mal gesagt haben.“ Jetzt bekam er schon Moralpredigen von seinem Partner. Kisame winkte ihm zu, verschwand im Wohnzimmer und Itachi Uchiha kam sich vor, wie der letzte Vollidiot. Wie der letzte Vollidiot mit einem verdammt schlechten Gewissen, wohlgemerkt. Irgendwann hatte sich Sakura wieder beruhigt, obwohl sie mindestens Stunden gebraucht hatte um das fertig zu bekommen. Konan war fertig, die Kleine ebenfalls. Sie hatte keinen Plan, was passiert war, als sie aus ihrem Zimmer kam und einen dermaßen missgelaunten Itachi an sich vorbei stampfen sah, dass die Wände beinahe Frostbeulen bekamen. Drei Minuten später war Kisame bei ihr aufgetaucht, hatte sie gebeten mitzukommen und sie einer heulenden Sakura vorgesetzt. Sie fand es ja schon merkwürdig, dass Kisame sie deswegen gerufen hatte, aber was hatte Itachi bitte zu ihr gesagt, dass Sakura einen ganzen Eimer mit Tränen füllen konnte? „Alles wieder gut?“, fragte sie, nachdem sie endlich aufgehört hatte zu schluchzen. Sakura nickte, richtete sich auf und wischte sich dann mit einem schiefen Grinsen über die Augen. „Ja, danke. Tut mir leid, ich bin echt eine Katastrophe.“ „Schwamm drüber. Ich möchte ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, was los war.“, sagte Konan und stand auf. „Willst du was essen?“ In dem Moment meldete sich Sakuras Magen überlaut mit einem monströsen Knurren. Konan lachte, als sie rosa im Gesicht wurde und warf ihr eine Hose rüber. „Komm, ehe mir ein Monster daraus entgegen springt.“ Schweigend zog Sakura sich um und trat mit ihr aus dem Gang. Allerdings näherte sich da schon das nächste Problem. Ein Problem mit langen blonden Haaren und einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Deidara zischte an beiden vorbei ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Aus irgendeinem Grund hatte Konan auf einmal das gruselige Bild im Kopf, dass sich Deidara auch bei ihr ausheulte. Ihr lief es kalt den Rücken runter. Allerdings, bei dem was er letztens erst von Sakura erfahren hatte, würde es sie nicht wundern, dass er in die Luft gehen würde. Ehrlich gesagt schien es nur eine Frage der Zeit zu sein. Sakuras Miene hatte sich bei seinem Anblick schon wieder verfinstert und sie schaute stur auf den Boden. Konan selbst fand allein die Tatsache gruselig, dass die beiden sich nicht mehr anzickten, so wie sonst auch. Das Schweigen war schlimmer als das Gekeife. Als sie im Wohnzimmer ankamen, merkte man schon wieder, dass die Stimmung im Keller war. Itachi saß alleine und an der äußersten Kante des Tisches. Kakuzu saß auf einem Sofa und zählte sein Geld, das war nichts Neues. Deidara saß auf der anderen Seite des Tisches und hielt, genau wie Itachi, Abstand zu allen. Kisame saß in der Mitte des Tisches und sah in Minutenabständen von Deidara zu Itachi. Tobi war in einer Ecke und warf immer wieder Blicke zu seinem Danna und zu Itachi. Hidans Blick war ungewohnt scharf auf Deidara gerichtet. Pain saß mitten im Wohnzimmer und las in einer Schriftrolle, aber ihm war deutlich anzusehen, dass er die Spannung bemerkte. „Komm.“, sagte Konan und loste Sakura in die Küche, weg von den anderen. Die restlichen Akatsuki sollten nicht auch noch merken, was mit ihr war. Sakura kam mehr als nur bereitwillig mit und zusammen sahen sie im Kühlschrank nach. Letztendlich entschied sich die Kleine für ein Müsli und verputze es schweigend mit Konan in der Küche. Später kamen sie wieder ins Wohnzimmer und Konan wollte schnell wieder mit Sakura verschwinden, als etwas ziemlich Unerwartetes geschah. Sakura stolperte mit einem Schrei über etwas und fiel der Länge nach hin. Als Konan sich umdrehte sah sie eine kaputte Figur von Deidara am Boden und hinter Sakura einen grinsenden Hidan. „Was soll das, Hidan?“, fauchte Konan. Deidara hatte den Kopf gehoben und die Situation direkt erfasst. Allerdings explodierte er nicht, so wie Konan gedacht hatte. Im Gegenteil, er senkte wieder den Kopf und werkelte an einer anderen Figur weiter, während Sakura sich schweigend aufrichtete und wieder zu Konan ging. „Okay, was soll der Scheiß?“, fragte Hidan. „Blondie und Pinky streiten sich nicht? Muss ich Angst haben, geht die Welt bald unter?“ Konan sah, wie Sakura und Deidara zusammen zuckten und sie begriff, dass das Schweigen von beiden sie verraten hatte. Kakuzu knurrte leise über die Störung. „Hidan, sei still!“ „Im Ernst, Leute, was ist mit euch los? Es ist langweilig, wenn ihr euch nicht fertig macht.“ Hidan dachte gar nicht daran aufzuhören. „Komm schon, Blondie, jage der Kleinen ein selbst gemachtes Barbiepüpchen von die auf den Hals, damit wieder ein wenig Stimmung in die Bude kommt.“ Wieder geschah etwas Seiten Deidara, was Konan nicht erwartet hätte. Der Blonde stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum Richtung Ausgang und wenig später war das Tor zu hören. In der folgenden Stille hätte man eine Feder auf den Boden fallen hören können, so verblüfft waren alle. Hidan schaute dermaßen blöd aus der Wäsche, dass man es kaum beschreiben konnte. Selbst Pain und Kakuzu sahen verwundert Richtung Ausgang und als Konan Pains Blick bemerkte, nahm sie Sakura schnell an der Hand, mit der Absicht so schnell wie möglich den Raum zu verlassen. „Haruno!“ Zu spät. Pain stand auf und kam zu ihnen herüber. „Was sollte das gerade?“ „Ich habe doch nichts gemacht, Leader-sama.“, sagte Sakura leise. „Was ist zwischen dir und Deidara?“ „Nichts.“ „Das da sah aber gerade nicht nach nichts aus. Halte mich nicht für blöd, zwischen euch stimmt was nicht.“ „Ich schwöre ihnen, dass ich nichts gemacht habe womit ich ihn verärgert habe.“ „Ich kenne Deidara jetzt seit Jahren und ich weiß, wann ihn etwas beschäftigt oder wann ihn etwas schwer beschäftigt. Das was er gerade hat, geht unter keine Kategorie verdammt beschäftigt.“ Sakura schluckte. „Und was soll ich ihrer Meinung nach tun?“ „Biege es wieder gerade!“ Sie wurde weiß wie die Wand und Konan schaltete sich jetzt auch ein. Wenn sie Deidara jetzt aufregen würde, würde von der Kleinen nur noch Brathähnchen übrig sein. „Pain, ich halte das für kein gute Idee.“ „Ich befehle es ihr, Konan!“, herrschte er sie an und ging wieder zum Sofa. „Haruno, komm nicht wieder, bevor du das nicht wieder hin bekommen hast! So ist Deidara für nichts zu gebrauchen.“ Konan sah, wie Sakura einen hilflosen Blick zu ihr und dann zu Itachi warf, wobei Letzterer nicht zu ihr sah. Aber da sie wohl oder übel keine Wahl hatte ging sie in ihr Zimmer, schnappte sich ihren Mantel und verließ das Hauptquartier. Und Konan wünschte Pain mit einem Fluch zum Teufel. Sie war so gut wie tot, dachte Sakura, als sie draußen ankam und ihr der Winter den eiskalten Schnee ins Gesicht wehte. Blinzelnd suchte sie Deidaras Spuren im Schnee und sah wie sie zehn Schritte vor ihr neben einem paar gigantischer Vogelfüße endeten. Super, der Kerl war weg geflogen. Wie sollte sie ihn da finden? Seufzend zog sie sich die Kapuze über und machte sich auf den Weg. Im Wald war es etwas ruhiger, aber selbst hier stand ihr der Schnee bis zur Wade. Beim Gehen überlegte sie. Wo würde sie hingehen, wenn sie Ruhe haben wollte? Okay, eigentlich fiel ihr nur ein Platz ein, aber da würde er wohl kaum sein. Die Lichtung auf der sie mit Itachi trainiert hatte war zwar im Herbst ein schöner Platz gewesen, aber ob er da hin gehen würde? Sie kam zu dem Schluss, dass ein Versuch nicht schaden könnte und machte sich auf den Weg. Als sie auf der Lichtung ankam, war er, wie erwartet, nicht da. Mit einem Stirnrunzelnd stellte sie fest, dass der Fluss zugefroren. Neugierig ob der See es auch war, ging sie ein wenig höher, bis sie zu dem Platz kam, an dem sie mit Itachi von der Klippe gesprungen war und er später mit Hidan gekämpft hatte. Der See war mit einer Schneedecke bedeckt, genau wie der Waldboden, nur der Fluss im Hintergrund schien noch zu fließen. Und irrte sie sich oder saß dort eine übergroße Schwalbe? Vorsichtig ging sie um den See und näherte sich dem Fluss. Er war auch, nach ungefähr zehn Meter, wieder zugefroren, aber die Eisfläche war wesentlich dünner, weil der Fluss stärker in Bewegung war. Außerdem endete er hinten, ungefähr zwanzig Meter weiter weg, in einem Wasserfall. Sie kannte den Fluss, er war dafür bekannt, dass er ziemlich wild und schwer zu überqueren war. Deidara saß – sie hatte richtig gesehen – neben seiner Schwalbe am Flussufer wo sie gerade stand. Kleine Schneehäufchen hatten sich schon auf seinem Kopf und seinen Schultern gebildet. Aber bemerken tat er sie trotzdem sofort. „Was willst du?“, fragte er leise. Sie leckte sich über die trockenen Lippen. „Pain hat mir gesagt, dass ich mit dir reden soll.“ Deidara schnaubte. „Großartige Idee. Worüber solltest du schon mit mir reden?“ Sie seufzte tief und trat vorsichtig einen Schritt näher. „Ich denke, dass es ein Fehler war, dir es zu sagen.“ „Ach echt?“ Er hob wütend den Kopf. „Das fällt dir aber ein wenig spät ein, meinst du nicht auch?“ „Ich weiß auch nicht, was mich geritten hat. Mir ist es einfach raus gerutscht.“ „So etwas rutscht niemanden raus!“, fauchte er und sprang auf. „Ich habe es wirklich nicht beabsichtigt. Es tut mir leid.“ Irgendwie stimmte das sogar, aber besänftigen tat es ihn nicht. Es brachte ihn eher zum explodieren. „Es tut dir leid? Das glaubst du doch wohl selber nicht, du Scheißkuh! Du hast das mit voller Absicht getan, du wolltest, dass ich mich so fühle. Mir einfach eine Geschichte von meinem Danna an den Kopf zu werfen, die wahrscheinlich noch nicht einmal stimmt.“ Er klatschte sarkastisch in die Hände. „Das hast du toll hinbekommen, du hast geschafft, was du wolltest, herzlichen Glückwunsch.“ „Entschuldige bitte, aber wovon redest du?“, fragte sie verwirrt. „Halte mich nicht für blöd. Du hast doch nur einen guten Grund gesucht, um mir eins auszuwischen.“ Sie wurde rot vor Wut, als sie endlich verstand. „Du denkst, ich habe mir das ausgedacht?“ „Komm schon, die Geschichte glaubt wahrscheinlich nicht mal Konan.“ „Du denkst, dass ich mir ausgedacht habe, wer mich umbringt?“, kreischte sie ihn an. Mit dem Ausbruch hatte er dann wohl nicht gerechnet, denn er zuckte zusammen und trat einen Schritt zurück. Sie kam auf ihn zu, packte ihn am Kragen und schüttelte ihn. „Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir? Ich verstehe ja, dass du mich wegen Sasori nicht ausstehen kannst, aber denkst du echt, dass ich mir so was ausdenke?“ Sie stieß ihn von sich weg. „Wenn du das denkst, bist du echt so blöd, wie ich es immer geglaubt habe.“ Sie drehte sich um und schlang die Arme um sich, mit einem mal machte ihr die Kälte des Winters wieder zu schaffen. Sie wollte nur wieder ins HQ zurück, sich unter die Decke verkriechen und nichts mehr tun. Itachi, Deidara, Kisame, Konan, die konnten sie alle mal! Sie wollte nur noch ihre Ruhe. „Stimmt es echt?“ Die geflüsterte Frage konnte sie trotz des Windes hören. Sie drehte sich leicht zu ihm um und sah, dass er eine Hand auf die Schwalbe gelegt hatte. Ein verträumter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Er schien kurz zu überlegen, dann lächelte er leicht. „Wenn ich noch mal genau überlege, würde es zu ihm passen. Er hat gesagt, Kunst wäre für die Ewigkeit, nicht für den Moment. Wahrscheinlich hat er das auch auf seine Gifte bezogen.“ Er sah zu ihr herüber und Sakura sah, dass sich etwas an seinem Blick änderte. Auf einmal sah er sie an, als wäre sie...als wäre sie Kunst. Ihr schauderte, als sie begriff, dass er in ihr auf einmal das letzte Kunstwerk seines Meisters sah. Die Abscheu versteckend, nickte sie ihm zu. „Können wir jetzt wieder gehen? Ich friere mir den Hintern ab.“ Er erwachte aus seiner Starre, wurde zu ihrer Verwunderung rot, nickte und wollte auf den Vogel steigen. Sie sah das Ding nicht mal kommen, als es aus dem Wald schoss und sich auf Deidara stürzte. Von der einen auf die andere Sekunde war Deidara vor ihren Augen verschwunden und er knallte mit etwas auf dem Eis des Flusses auf. Sie hörte ihn erschrocken schreien, ihr eigenes Herz schaltete auf Hochtouren um. Verzweifelt versuchte sie durch den Schneefall zu erkennen, wer Deidara angegriffen hatte. Ihr blieb der Mund offen stehen. Das Ding war ganz offensichtlich ein Mann, aber es sah zur Hälfte kaum aus wie einer. Stachelige orange Haare hingen ihm im Gesicht, die eine Seite seines Gesichts war normal, genauso wie die eine Hälfte seines Körpers. Die andere Hälfte war seltsam braun-schwarz verfärbt und die Muskeln mehr als stark ausgeprägt. Der Arm war viel länger und kräftiger, die andere Hälfte des Gesichts war ebenfalls verfärbt und ein irres Grinsen lag auf seinen Lippen, während das eine gelbe Auge Deidara mordlustig anfunkelte. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie erinnerte sie das an jemanden. Dann ruckte sein Kopf zu ihr, dann wieder zu dem Blonden. „Hm. Ein Mann oder eine Frau. Wen soll ich zuerst töten? Oder beide gleichzeitig?“ Sie musste kräftig schlucken und sie sah zu Deidara. Der formte mit seinen Händen gerade Vögel und ließ sie über ihn fliegen. „Wer bist du?“, fragte er. Aber der Typ hörte gar nicht richtig, er sah immer noch zwischen ihnen hin und her und konnte sich nicht entscheiden, wen er anscheinend als erstes angreifen sollte. Sakura hatte derweil ganz genau zwei Sorgen. Erstens, sie hatte ein gewaltiges Problem, wenn er sie angreifen würde, weil sie nicht gut in Form war. Zweitens, wenn Deidara gegen ihn kämpfen würde, hatte er eine nicht gerade stabile Eisfläche unter sich. „Ich frage dich nicht noch mal.“, sagte Deidara so ruhig wie möglich. „Was soll...“ Der Typ griff ihn so schnell an, dass Deidara nur ausweichen konnte. Ein irres Lachen kam aus seinem Mund. „Der langhaarige Typ quatscht zu viel. Er zuerst!“ Sakura duckte sich hinter einen Baum als Deidaras Bomben explodierten. Die Druckwelle fegte den Schnee von den Bäumen und durch den Rauch konnte sie gar nichts mehr sehen. Während hinter ihr der Kampf tobte überlegte sie fieberhaft, was sie jetzt tun sollte. Lief sie weg, ließ sie Deidara allein. Blieb sie hier würde sie nach Deidara dran glauben müssen, falls er verlieren würde. Ihr medizinisches Gewissen ließ sie letztendlich bleiben. Sollte Deidara verletzt werden, war sie für ihn verantwortlich. Vorsichtig lugte sie hinter dem Baum hervor. Deidara wurde von dem Kerl gefährlich auf das Eis gedrückt und versuchte von ihm weg zu kommen, während der Orangehaarige lachte. „Das Eis!“, schrie sie. „Du musst da weg!“ Genau in dem Moment näherte sich eine Schwalbe über den Kopf des Typen, flog zwischen beide und explodierte mit einem ohrenbetäubenden Knall. Ein Schrei ertönte, durch die Druckwelle wurden beide voneinander weg geschleudert. Der Typ hielt sich das brennende Gesicht, während Deidara noch ein paar Meter über das Eis rutschte und dann liegen blieb. Er hatte wundersamerweise nichts abgekriegt und Sakura befürchtete, dass sein Mantel feuerfest war. Ein kleines Grinsen lag auf seinen Lippen und er kam langsam auf die Knie. Sakura wollte gerade erleichtert ausatmen, weil sie dachte, dass er es schaffen würde, als sie ein überlautes Knacken hörte. Gleichzeitig wurde Deidaras Gesicht weiß, er sah auf das Eis auf dem er hockte, dann zu ihr und sie sah den Schrecken in seinen Augen, kurz bevor das Eis unter ihm nachgab und er einbrach. Sie hörte sich selbst schreien und kam sofort hinter dem Baum hervor. Mit einem Satz sprang sie auf das Eis und rutschte aber direkt aus. Genau in dem Moment kam die Kreatur wieder angelaufen, genau auf sie und Deidara zu. Sie schloss die Augen, als sie die zur Klaue verkrümmte Hand sah und schloss mit ihrem Leben ab, genau in dem Moment wo ihr einfiel, dass der Typ sie an Sasuke erinnert hatte, als sein Fluchmal außer Kontrolle geraten war. Ein Schrei ertönte, aber es war nicht ihrer, sie spürte eine leichter Erschütterung auf dem Eis und erlaubte sich ein paar Sekunden später die Augen zu öffnen. Vor ihr stand nicht mehr der Typ, sondern ein Jemand mit langen schwarzen Haaren, die durch den Wind aus seinem Gesicht geweht wurden. Die roten Wolken auf dem Mantel schimmerten unheimlich im Schneegestöber und als ihr Retter den Kopf drehte sah sie das Gesicht, welches sie begonnen hatte zu lieben. „Nimm ihn und verschwinde von hier!“, zischte Itachi, ehe er sich auf die Kreatur zehn Meter weiter vor sich stürzte. Sakura ließ sich das nicht zweimal sagen und schlitterte zu dem Loch. Deidara hielt sich an der Kante fest und versuchte vergeblich sich rauszuziehen. „Bewege dich nicht!“, zischte sie, als sie ankam. „Bleib ganz ruhig und versuch dich nicht zu bewegen. Lass ja nicht den Rand los.“ Deidaras eisblaue Augen waren vor Angst geweitet, seine Lippen waren bereits blau-violett, seine Gesichtsfarbe grau. Handelte sie nicht schnell, würde er in ein paar Minuten erfroren sein. Aber sie konnte ihn nicht einfach aus dem Wasser ziehen, sie hatte kein Seil und auf dem Eis konnte sie nicht stehen. Ihr blieb nur eine Möglichkeit. Sie musste das Loch vergrößern, bis sie sich neben ihn aufs Wasser stellen konnte und dann rausziehen. Deidara hielt mittlerweile still oder vielleicht konnte er sich auch nicht mehr bewegen. Nur seine Augen folgten ihren Bewegungen als sie ein Kunai zückte und anfing auf das Eis einzudreschen. Sie musste schnell machen, die Zeit lief ihr davon. Sie merkte erst, dass sich seine Hände von der Kante lockerten, als sie fast fertig war. Die Strömung unter ihm versuchte sich ihn zu holen. Schnell streckte sie einen Arm aus und hielt ihn an der Schulter fest. „Lass nicht los! Ich hab es gleich. Gleich bist du draußen.“ Sie wusste selbst nicht, warum sie so sprach, Deidara schloss verbissen die Augen, seine blaugefrorenen Finger krallten sich in den Rand. „Beeile dich!“, schrie Itachi aus der Ferne. Sakura haute mit voller Wucht auf das Eis neben sich, welches sie angeknackst hatte und eine Spalte wurde größer. Allerdings erschreckte sie sich dermaßen, als das Eis unter ihr Risse bekam. Erst jetzt merkte sie, dass ihr Herz vor Angst raste und sie machte ihr Luft, indem sie kurz aufschrie. Itachi kämpfte verbissen gegen den Typen. Er konnte ihn nicht sehen, aber die Erschütterungen dienten ihm als Orientierung. Blöd war nur, dass durch die Tritte und Schritte das Eis unter ihnen anfing zu brechen. Er wusste, ein falscher Schritt und er war geliefert. Er merkte bald, was das Problem an dem Kerl war. Sein Gegner hatte die Stärke eines Fluchmalträgers. Ein Träger, der offensichtlich außer Kontrolle geraten war. Er wehrte einen starken Angriff von oben ab und zückte ein Kunai zur Verteidigung, während er hinter sich den Wasserfall rauschen hörte. Die Hauptsache war, dass er den Wahnsinnigen von Sakura fern hielt. Er musste sie beschützen, koste es was wolle. Für einen Moment erstarrte er bei diesem Gedanken. Er wollte sie wirklich beschützen, sogar vom ganzen Herzen, wurde ihm jetzt klar. Das, was er zu ihr gesagt hatte, hatte er verdammt noch mal nicht ernst gemeint und er war eben aus dem Hauptquartier gegangen, weil er es nicht für eine gute Idee gehalten hatte sie mit Deidara alleine zu lassen. Er hatte einen riesigen Schreck bekommen, als er aus der Ferne die Bomben gehört hatte. Im Glauben, dass Deidara sie angriff, war er losgezischt wie eine Rakete, nur um dann die wirkliche Situation zu erfassen. „Beeile dich“, schrie er zu Sakura. Er hörte aus der Ferne, wie sie auf das Eis eindrosch und dann einen Laut, der ihn völlig aus dem Konzept brachte. Sakuras Angstschrei. Instinktiv drehte er den Kopf in ihre Richtung, weil er sehen wollte, was los war. Den Fehler bezahlte er sofort. Ein grässlicher Schmerz fuhr ihm über das Gesicht, den Hals und die Schultern, als die Klaue ihn seitlich traf und ihn dann auf den Boden drückte, so doll, dass das Eis krachte. Vor Schmerz wie betäubt blieb er liegen und spürte wie der Träger sich von ihm entfernte und wieder auf die beiden zuging. Er hatte es auf sie abgesehen, nicht auf ihn. Itachi biss sich auf die Lippen, biss er Blut schmeckte und stemmte sich unter Schmerzen wieder hoch. Seine Hand stieß gegen einen breiten Riss neben sich. Ein Riss, der in die Richtung führte, die der Typ eingeschlagen hatte. Seinen folgenden Entschluss traf er innerhalb von Sekunden. Seine Hände tasteten nach dem verlorenen Kunai, fanden es, er richtete sich mit einem Keuchen auf...und versenkte mit einem Schrei und aller Kraft die er noch hatte die Klinge in dem Eisspalt und riss den Griff nach rechts. Sakura hatte, nach dem Schrecken, endlich das Loch vergrößert und warf das Kunai weg. Sofort stellte sie sich neben Deidara aufs Wasser, packte seinen rechten Arm, legte sich ihn über die Schulter und zog ihn mit aller Kraft raus. Das eiskalte Wasser durchtränkte sofort ihre Kleidung und sie keuchte erschrocken und vor Anstrengung. „Hey!“ Sie sah nach rechts und erblickte Kisame, der gerade mit einem Affenzahn durch die Bäume rauschte. „Was zum Geier ist hier...“ „Hilf mir!“, schrie sie. Kisame fluchte irgendetwas, sprang aber mit geübten Schritt aufs Eis zu ihr und nahm ihr den halb erfrorenen Deidara ab. Genau in dem Moment, wo sie einen Schrei und das lauteste und grauenerregenste Krachen hörte, welches sie nie im Leben vergessen würde. Sie riss, genau wie Kisame, den Kopf herum und sah, wie Itachi keuchend und blutend auf dem Eis hockte und ein Kunai in jenes gerammt hatte. Der verunstaltete Kerl, der wieder auf den Weg zu ihnen war, ohne, dass sie es gemerkt hatte, drehte sich erschrocken um. Sakura sah den Riss, der wie eine zuckende Schlange über das Eis zu ihnen gekrochen kam und seinen Weg bis zu dem Loch fand, in dem Deidara gewesen war. Und sie begriff, was Itachi damit beabsichtigt hatte. „Itachi...“, flüsterte sie. Als hätte er sie gehört, hob er den Kopf und sie sah – neben dem Blut, dass in seinen Haaren klebte und über sein Gesicht lief – seinen Blick, der sie direkt zu fixieren schien. Ein Blick voller Schmerz, Entschlossenheit...und Reue. Mit einem weiteren Krachen gab das Eis nach, die Stücke um Itachis Riss vergrößerten sich und schwammen in einem irrsinnigen Tempo hinunter zum Wasserfall. „ITACHI!!!“ Mit ihrem Entsetztensschrei, dem Jaulen ihres Gegners und dem Knirschen von Eis, verschwand Itachi Uchiha hinter der Klippe, während der Wasserfall alle Spuren verwischte, die es von dem Kampf gab. Gut zehn Sekunden konnte keiner der drei Verbliebenen fassen, was sie gerade gesehen hatten. Sakura hörte nur das Rauschen des Wasser, welches vom Eis befreit worden war und sich nun wieder reißenden dem Wasserfall ergab. Vor ihren Augen sah sie Itachis Blick, als er versucht hatte ihrem zu begegnen, kurz bevor er abgestürzt war. Sie lief in dem Moment los, wo Kisame Deidara abgelegt hatte, und sprintete zur Klippe. Es ging gut zwanzig Meter weit runter und der Fluss riss das Wasser mit einer Gewalt mit sich, die mehr als nur gefährlich war, dank der ganzen Steine und Felsen, die in ihm wohnten. Nichts war zu sehen, bis auf das schäumende Wasser. „Itachi...“ Ihr Geflüster klang wie eine Frage. „Da!“, zischte Kisame und deutete auf etwas im Wasser. Sie sah es als es auftauchte. Es war der Mann, gegen den sie gekämpft hatten. Nur erkannte sie ihn jetzt als einen Jungen, nicht viel älter als sie. Er bibberte wie Espenlaub, als er sich ans Ufer zog, seine orangen Haare klebten ihm im Gesicht. Sein Kopf schwenkte zu ihnen, als er sich suchend umsah. In seinem Blick lag Angst und Verwirrung, wie sie jetzt erkannte. Dann verschwand er im Laufschritt zwischen den Bäumen. Das war auch das einzig Lebende da unten. „Komm schnell!“, sagte Kisame und beide sprangen runter zum Fluss. Sie riefen beide Itachis Namen, während sie das Ufer nach ihm absuchten. „Sakura!“ Kisame fand schließlich was. Er zog etwas aus dem Wasser, betrachtete es, ehe er die Schultern hängen ließ. Sakura kam zu ihm, riss es ihm aus der Hand. Es war ein blutiger und zerrissener Ärmel von Itachis Mantel. „Itachi?“, flüsterte sie wieder und sah auf das Stück Stoff, ehe sie zu Kisame sah. Sein Blick und seine Haltung sagten alles. „Nein!“, schrie sie. Sie schmiss den Ärmel Kisame gegen die Brust und sprang auf einen Stein im Wasser. „Itachi! Itachi!“ Sie bemerkte nicht den Blick, den ihr Kisame zuwarf, sie sah nicht, wie er die Arme sinken ließ und sie beinahe traurig bei ihrem Tun beobachtete. In Sakuras Herz machte sich Kälte breit, ihr Verstand wusste, dass er weg war, während es ihr Herz nicht begreifen konnte und immer wieder nach ihm schrie. Ihre verzweifelten Schreie waren im ganzen Wald zu hören, selbst Deidara, den sie oben an der Klippe gelassen hatten, schloss die Augen, als er den Schmerz in ihrer Stimme hörte. „Wir müssen ihn finden! Itachi! Itachi, wo bist du? Itachi!“ so, da bin ich wieder, frisch zurück aus dem urlaub XD da ich drei wochen kein net hatte, habe ich nur geschrieben ich habe dieses kapi mindestens drei mal korrigiert, sachen verändert und mir geschlagene drei tagen für das hier den arsch aufgerissen XDDD ich hoffe, ihr mögt es obwohl, der schluss ist ja nicht so bombe, aber was soll ich sagen ich bin die cliffhänger-braut xDDDDDD lg NikaEvelina Kapitel 13: Hear my Whispers in the Dark ---------------------------------------- „Itachi ist WAS?“ Kisames Miene blieb unbewegt, obwohl die Nachrichten, die er gerade dem werten Leader-sama überreicht hatte, nicht gerade Bombe waren. Zumindest keine gute Bombe. Die Bombe, das Itachi Uchiha verschollen war, schlug bei den verblieben Akatsuki-Mitglieder, die im HQ-Wohnzimmer saßen, wie eine Granate. Kisame hatte Pain noch nie richtig wütend oder fassungslos gesehen. Jetzt sah er beides gleichzeitig aus und die Mischung tat ihm, Sakura und Deidara nicht besonders gut. Während er es schaffte seine Mimik unter Kontrolle zu halten, war Sakura weiß wie der Schnee draußen, während Deidara so blau gefroren war, dass er aussah wie ein tiefgekühltes Bonbon und sich immer noch von Sakura stützen ließ. Kisame hatte ihm gnädigerweise seinen Mantel überlassen, er hatte keinen Bock die Schuld für Deidaras Tod zu tragen, sollte der wegen ihm erfrieren. Was beinahe der Fall gewesen wäre, hätte er Sakura nicht endlich hinter sich her gezogen, um die Sache Pain zu berichten. Was wohl doch nicht so eine gute Idee gewesen war. Im Gegensatz zu anderen wurde Pain nicht rot, wenn er wütend wurde. Er wurde grau im Gesicht, was ihn wie einen Zombie aussehen ließ. Und seine Wut richtete sich noch nicht mal richtig an ihn. Sein Blick fixierte Sakura. „Ich gebe dir den Auftrag Deidara zurückzuholen. Und dann verschwindet Itachi einfach, nachdem er dir gefolgt ist?“ Zu aller Verwunderung meldete sich Deidara für Sakura, die immer noch nicht den Mund aufbekam. „E-er ist a-abgestürzt.“, klapperte er mit den Zähnen. Alle starrten ihn an. „Abgestürzt?“, fragte Konan leise. Deidara erzählte kurz und knapp die Geschichte und nach seiner Erzählung war jedes Gesicht zu einer Maske erstarrt. Allerdings nur bis zu dem Moment, wo Hidan anfing zu lachen. „Das ist doch nicht war. Will Blondie uns allen ernstes erzählen, dass der Itachi Uchiha für Pinky den Märtyrer gespielt hat?“ Kisame fand das ausnahmsweise genauso unglaublich wie Hidan. Das Itachi so eine selbstlose Aktion durchzog, war einfach nur abnormal. Aber sein Opfer konnte nicht verhindern, dass Pain kurz davor war Sakura umzubringen. „Ich habe dich holen lassen, damit du Itachi heilst. Du solltest ihn verdammt noch mal nicht in den Selbstmord treiben!“ Jetzt machte sie doch den Mund auf. Sie schrie Pain an. „Denkst du, dass ich das gewollt habe? Denkst du, ich habe ihn gebeten das Eis unter sich einbrechen zu lassen, während er noch drauf sitzt? Sehe ich so aus, als hätte ich ihn durch ein Megafon auch noch dazu angefeuert?“ Konan zuckte hinter Pain zusammen und trat einen Schritt vor. Auch sie war auffallend blass im Gesicht, so als wäre sie erschrocken. „Pain...“ „Seit du hier bist, ist Itachi nicht mehr wie vorher. Er hat sich verändert und bestimmt nicht zum Positiven.“ „Ich habe ihn dazu gebracht mit seiner Blindheit klar zu kommen, ich habe ihn gelehrt, wie man sogar euren unsterblichen Armleuchter in die Tasche stecken kann.“ „Hey.“, kam es aus dem Hintergrund. Pains Augen wurden mit jeden Wort, dass sie sagte, kälter. „Weißt du, wenn ich recht darüber nachdenke, hätte ich Konan mit dir nie vertrauen sollen.“ Konan senkte den Kopf und sah betreten zur Seite. Sakura, die mittlerweile kurz davor war in Tränen auszubrechen und auf Pain loszugehen, fing an zu zittern. Und Pains letzter Satz machte ihre Stimmung nicht gerade besser. „Ich hätte ihn damals sterben lassen sollen. Das wäre für alle das Beste gewesen.“ Sakura zog zischend die Luft ein und trat einen Schritt zurück. Kisame selbst kniff bei den Worten die Augen zusammen und musste sich insgeheim eingestehen, dass er seinem Anführer nicht recht gab. Itachi hatte sich mit Sakuras Hilfe wieder super regeneriert, er war sogar ein bisschen besser gewesen, als mit seinem Augenlicht. Die Sharingan hatten ihn teilweise sogar eher behindert, als geholfen. Kisame war nicht so blöd und hatte nicht gemerkt, dass es seinem Partner bezüglich der Augen immer schlechter ging und sie ihm Schmerzen zufügten. Sakura hatte all diese Behinderungen behoben und Pain verurteilte sie jetzt dafür. Pain hatte wohl damit gerechnet, dass Sakura ihn anschreien und auf ihn losgehen würde, so wie Kisame es auch gedacht hatte. Aber sie senkte nur den Kopf und zitterte vor sich hin. „Ihr werdet ihn nicht suchen gehen, nicht wahr?“, flüsterte sie. Pain schwieg, seine Antwort lag so oder so in der Luft. Der Leader der Akatsuki war Realist. Er musste nur die Situation überblicken, die Deidara geschildert hatte und sich das Ergebnis zusammenrechnen. Draußen war eiskalter Winter, Itachi war verletzt worden und war einen Wasserfall runtergestürzt, wo es unten zig Felsen und Steine gab. Und weiter unten war der Fluss wieder zugefroren. Selbst wenn er den Sturz überlebt haben sollte, trieb er jetzt irgendwo unter dem Eis des zugefrorenen Flusses. Kurzum: Itachi Uchihas Überlebenschancen betrugen unter 10 %. Sakura kam wohl auch zu dem Schluss, denn sie tat das, was Pain wohl nicht erwartet hatte. Sie hob den Kopf und fing an zu weinen. Kisame warf rasch einen Blick auf die anderen, die alle kalt zu ihr sahen. Sie interpretierten Sakuras Tränen wohl auf die Tatsache, dass ihr letzter Überlebensgrund hinüber war und sie um ihr Leben fürchtete. Einzig allein er und vielleicht Konan merkten, warum sie wirklich weinte. Sie fürchtete nicht um ihr Leben, sondern um das von Itachi. Sie wischte sich kurz über die Augen, was nicht viel brachte, aber in ihrem Blick lag Stolz. „Gestattet der große Pain mir wenigstens noch einen Wunsch?“ „Wieso sollte ich das tun?“, fragte Pain leise. „Du hattest deine Chance, sogar zwei mal und du hast sie beide Male verpfuscht.“ „Gewähren die Bösen einem armen Mädchen nicht mal mehr einen letzten Wunsch?“ „Wir sind keine Bilderbuch-Ganoven.“ Sie nickte und senkte den Kopf, wohl auf ihr Todesurteil wartend. Deidara warf ihr für einen kurzen Moment einen unschlüssigen Blick zu, ehe er sich von ihr entfernte. Der Leader der Akatsuki ging auf Sakura zu. Alle sahen gespannt zu ihm, bis Konan vor trat und sich vor Sakura stellte. „Was soll das, Konan?“, sagte Pain kalt. „Lass ihr den einen Wunsch.“, murmelte sie nur. „Sie wird sich nicht wehren, wenn er erfüllt ist.“ „Nein!“ „Pain!“ Pain blieb stehen und versuchte sie anscheinend mit seinem Blick zu erdolchen, aber zum ersten Mal in ihrem Leben, schien Konan sich ihm zu widersetzten. Sie hielt ihm Stand, während sie ein stummes Duell mit Blicken zu führen schienen und die Luft um sie herum anfing zu knistern. Bis Pain schließlich nachgab und die Augen schloss. „Was ist dein letzter Wunsch?“ Sakura schluckte. „Lasst mich ihn suchen.“ „Nein!“ „Ich weiß, dass er wahrscheinlich nicht mehr leben wird, aber ich möchte ihn auch nicht einfach da draußen lassen.“ Hidan schnaubte. „Die will wirklich seine Leiche holen?“ Sie leckte sich kurz über die Lippen. „Und sollte er im unwahrscheinlichen Fall noch leben, werde ich ihn heilen, ihm seine Augen zurückgeben und danach könnt ihr mich töten.“ Darauf herrschte erst mal Stille. Kisame zog eine Augenbraue hoch und wartete auf das Urteil. Er merkte, dass Sakura sich nicht widersetzten würde, denn innerlich hatte er das Gefühl, dass sie sowieso nur noch dafür leben wollte, um Itachi noch ein einziges Mal zu sehen. Die Stille schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe Pain sich umdrehte. „Na gut. Aber wir werden sicher gehen, dass du nicht abhaust.“ Er sah zu Deidara, der sofort zu verstehen schien. Mit zitternden Finger formte er mit seinen Händen einen kleinen Wurm und legte ihm Sakura danach ums Handgelenk. Deidara würde damit die ganze Zeit wissen, ob sie sich in der Nähe des Flusses aufhielt oder versuchte zu fliehen. Sollte sie das tun, würde er sie in die Luft sprengen. Sakura nickte Pain zu und verschwand kurz in ihrem Zimmer, bevor sie mit einer kleinen Tasche wieder kam und langsam auf den Ausgang zusteuerte. In der Ferne hörte man das Tor gehen, ehe es wieder still im Wohnzimmer wurde. Zumindest so lange, bis Tobi zu Deidara ging und ihm am Ärmel zupfte. „Deidara-senpai. Macht Sakura-san das für Itachi-san, weil sie Itachi-san mag?“ Deidara gab keine Antwort, sondern stolperte langsam in Richtung seines Zimmers. Alle bis auf Tobi entfernten sich langsam aus dem Raum, Kisame ging in die Küche. Jedoch hörte er in der Küche noch einen kleinen Satz aus dem Wohnzimmer kommen. „Sehr interessant.“ Juugo lief keuchend durch den Wald, die eine Hand immer noch auf seiner leicht verbrannten Gesichtshälfte. Es schmerzte höllisch und er war müde, erschöpft und verzweifelt. Aber er musste zurück, er musste die anderen finden. Er wusste, dass er nur außer Kontrolle geraten war, weil Sasuke nicht da gewesen war. Er war der einzige neben Kimimaru, der ihn bei Ruhe hielt. Nur weil Sasuke sich auf die Suche nach seinem Bruder gemacht hatte, war er bei einem Streit von Karin und Suigetsu ausgerastet. Dieses Verlangen nach Kampf, Blut und den Schreien seiner Opfer. Er hatte es sehr gewollt und...dann war es einfach passiert. Juugo schluckte schwer und kam endlich auf die große Wiese, die in der Nähe der verfallenen Hütte lag. Und bereits aus einiger Entfernung, sah er eine Gestalt auf sich zulaufen, die sich sofort an ihren Bewegungen verriet. Er atmete erleichtert ein und ließ sich auf die Knie sinken. Jetzt würde alles wieder gut werden. „Juugo?“ Er hob den Kopf und sah seinen Herrn vor sich. Sasuke kniete sich hin und betrachtete ihn kurz, ehe er sich den schweren Mantel von den Schultern nahm und ihm über seine legte. Erst jetzt merkte Juugo, wie kalt ihm eigentlich war. Kein Wunder, er war einen Wasserfall runtergestürzt. „Was ist passiert?“, fragte Sasuke ruhig. Allein der Ton seiner Stimme beruhigte ihn und langsam fing Juugo an sich zu entspannen. „Karin und Suigetsu. Sie haben sich gestritten und...“ „Idioten.“ Sasuke schnaubte leise, ehe er ihn dazu zwang seine Hand vom Gesicht zu nehmen. Juugo spürte zwar, dass er schon anfing zu heilen, aber sein Gesicht musste immer noch furchtbar aussehen. „Hast du gegen jemanden gekämpft?“ „Ich weiß nicht mehr alles so genau.“, sagte er leise. „Ich weiß nur, dass ich irgendwo in der Nähe eines Flusses war. Und dann waren da auf einmal ein Junge und ein Mädchen, die sich gestritten haben. Ich konnte einfach nicht widerstehen.“ Gott, war er erbärmlich. Er war ein Monster. „Wer waren sie?“ „Ich weiß es nicht. Ich kann mich an ihre Gesichter nicht genau erinnern. Aber der Junge hatte einen seltsamen Mantel an.“ Bei seinen Worten spannte sich Sasuke Körper auf einmal an. „Was für ein Mantel?“ „Er war schwarz und da war noch irgendetwas Rotes drauf.“ Sasuke stieß einen kräftigen Fluch aus und erst jetzt wurde Juugo überhaupt klar, gegen wen er da gekämpft hatte. Er riss die Augen auf. Ein schwarzes Mantel mit etwas Rotem drauf. „Akatsuki?“, flüsterte er. „Wie sah der Junge aus?“, zischte Sasuke. Juugo schloss konzentriert die Augen und versuchte sich zu erinnern. Der Junge, wie hatte der Junge... „Blond. Lange blonde Haare.“ Sasuke entspannte sich wieder ein bisschen und nickte. Jedoch fiel Juugo jetzt noch was ein. „Aber er war nicht der einzige. Da war noch einer, nein, zwei.“ „Noch zwei?“ „Der Junge...der Junge mit den blonden Haaren...“ Langsam kam alles wieder hoch. Jetzt erinnerte er sich auch an den Fluss. „Da war ein zugefrorener Fluss und ein Wasserfall. Der blonde Junge ist eingebrochen und das Mädchen wollte ihm helfen. Sie sah seltsam aus. Sie hatte auch einen schwarzen Mantel, aber es waren keine Wolken drauf und...und ihre Haare hatten...die Farbe von Kirschblüten.“ „Was?!?“ Juugo zuckte zusammen und sah Sasuke zum ersten Mal fassungslos. Seine schwarzen Augen waren riesig, so als könnte er nicht fassen, was er gehört hatte. „Dieses Mädchen.“, plapperte Juugo weiter. Jetzt wo alles wieder da war, konnte er nicht aufhören. „Es hat versucht dem Blonden zu helfen und als ich die umbringen wollte, traf mich ein Schlag und dann waren die anderen beiden da. Der eine, ich habe ihn nicht richtig gesehen, hat dem Mädchen geholfen und der andere hat mich von ihnen ferngehalten.“ „Wie sah er aus?“, flüsterte Sasuke. „Wie hat er ausgesehen, Juugo?“ „Ich weiß nicht...“ „Wie sah er aus?!?“ „Er...er hatte schwarze Haare und...schwarze Augen.“ Als ihm klar wurde, was er da sagte, sah er in Sasukes Gesicht. Schwarze Haare, schwarze Augen. Sasukes Bruder? „Ich...“, stotterte er. „Sasuke, ich...“ „Was ist passiert?“, fauchte Sasuke. „Er hat mit mir gekämpft und irgendwann ist er unaufmerksam geworden. Außerdem hat er seltsam gekämpft, ganz anders als du oder ich. Als er unaufmerksam wurde, habe ich ihn kurz erwischt und wollte mich wieder auf das Mädchen stürzen, aber...aber dann hat es laut gekracht und...das Eis...er...“ Der Rest bestand aus einer Erinnerung aus unerträglicher Kälte und kurzem Schmerz, als er wieder zu sich kam und aus dem Wasser auftauchte. „Er hat das Eis einbrechen lassen, während wir beide noch drauf gestanden haben.“, endete er. Der Wind um sie heulte laut auf und wehte ihnen den Schnee ins Gesicht. Die dunklen Wolken am Himmel zeugten davon, dass es bald einen Schneesturm geben würde. Die ersten Flocken fielen auf sie und verfingen sich in seinem orangen und Sasukes schwarzen Haaren. Sasuke selbst stand eine Mischung aus Wut, Mordlust und Unverständnis ins Gesicht geschrieben. „Es wird einen Sturm geben.“, murmelte Sakura, als sie in den Himmel sah und die schwarzen Wolken erblickte. Außerdem wurde es langsam dunkel, sie musste sich wohl oder übel einen Unterschlupf suchen, sie konnte nicht anders, wenn sie nicht erfrieren wollte. Aber sie wollte nicht Halt machen. Sie musste Itachi finden und zwar schnell! Obwohl sie in ihrem Innern wusste, dass es wahrscheinlich schon zu spät war und sie ihn vielleicht auch gar nicht finden würde. Sie musste es trotzdem versuchen. Das war sie ihm verdammt noch mal schuldig. Sie bekam seinen Blick nicht aus dem Kopf, den sie gesehen hatte, bevor er abgestürzt war. Die Entschlossenheit bei dem, was er machen wollte. Der Schmerz, der ihn hatte leiden lassen. Und die Reue, die er allein wegen ihr empfunden hatte, weil er die Worte, die er ihr vorher eiskalt an den Kopf geschmissen hatte, nicht so gemeint hatte. Es hatte so viel in dem Blick gelegen, so als wüsste er genau, dass es das letzte Mal sein würde, dies zu tun. Er hatte nicht mit ihr sprechen oder sich verabschieden können. Also hatte er alles in diesen Blick gelegt. Ein Blick, der allein ihr gegolten hatte. Die ersten Schneeflocken fielen vom Himmel und auf ihr Gesicht. Schnell lief sie in den Wald, wo sie erst mal weitergehen konnte, ohne vom Wind oder vom Schnee behindert zu werden. Wenig später war sie am Fluss und am Wasserfall. Die gewaltigen Wassermaßen trommelten mit so einer Wucht unten auf, dass der Lärm kaum auszuhalten war. Sie schluckte und sprang runter zum Ende des Wasserfalls, da wo sie verzweifelt nach ihm geschrien hatte und ihn suchen wollte, bevor Kisame sie zurück zum HQ geschleppt hatte. Hier hatte ihre Suche geendet und hier würde sie auch wieder anfangen. Mit einem Satz war sie auf dem Fluss und landete sanft auf dem Wasser, das Chakra gleichmäßig an ihren Fußsohlen verteilt. Es war wegen der Strömung ein wenig kompliziert, aber so konnte sie Sachen im Wasser und die Dinge am Ufer im Auge behalten. Sie holte noch mal tief Luft und fing an zu suchen. Ihre Augen suchten konzentriert die Gegend ab, während ihr Herz vor Sehnsucht nach einem Lebenszeichen von Itachi schrie. Itachi, wo bist du? Wo bin ich? Was war das für ein Geräusch? Da war ein Klopfen. Ein langsames und teilweise unregelmäßiges Klopfen. Es dröhnte in seinen Ohren und in seinem Kopf. Was war das? Es dauerte ewig, bis er begriff. Mein Herz. Das Klopfen kam von seinem Herzen. Dieses kleine, unregelmäßige Flattern. War das echt sein Herz? Sollte es nicht kräftiger schlagen? Sollte es überhaupt schlagen? Bin ich tot? Aber dann würde sein Herz doch nicht schlagen. War er demnach nicht tot? Aber...sollte er nicht eigentlich tot sein? Er versuchte sich zu bewegen, aber er konnte es nicht. Er konnte sich nicht bewegen, er...er spürte nichts. Er versuchte seine Hände zu bewegen, aber er konnte sie nicht fühlen. Er konnte überhaupt nichts fühlen. Weder seine Hände, sein Füße, seine Beine oder Arme, noch nicht mal seinen Kopf. Das einzige, was er machen konnte, war dem Klopfen zu lauschen, dass immer schwächer zu werden schien. Auch das wird irgendwann verklingen. Es wir nicht mehr lange dauern. Nicht mal schlucken konnte er. Er versuchte irgendetwas zu tun. Irgendetwas zu fühlen. Irgendetwas. Schließlich fand er etwas, was er konnte. Langsam und mit unheimlicher Anstrengung öffnete er die Augen. Nur um nichts zu sehen. Das Klopfen seines Herzens wurde für einen Moment lauter, ehe es ihm wieder einfiel. Er konnte nichts sehen. Ich bin blind. Langsam schloss er die Augen wieder, da es sowieso keinen Sinn hatte, sie aufzubehalten. Aber das erinnerte ihn an etwas. An eine Person. Und den Geruch von Kirschblüten. Ein Name kam ihm in den Sinn, gleichnamig mit dem Duft. Wieder klopfte sein Herz schneller. Gefahr! Sie ist in Gefahr! Sollte er sie dann nicht beschützen? Er versuchte sich zu erinnern, aber sein Gedächtnis rückte nichts raus. Er wusste nur, dass sie in Gefahr war. Ich muss sie schützen. Es war, als hätte er das schon mal gedacht. Und es gab ihm Kraft. Auf einmal spürte er seine Hände und seine Arme wieder, wenn auch nur schwach. Er tastete vorsichtig den Boden ab und fand etwas nachgiebiges und formbares. Er versuchte sich etwas mehr nach Vorne zu ziehen, seine Unterarme stemmten sich leicht in den nachgiebigen Grund. Und dann spürte er es. Das was er berührte, in was seine Hand da griff. Es war... ...kalt... Und auf einmal spürte er eine Tatsache überall. Kälte. Eisige Kälte. Sein Körper versteifte sich, als er das begriff. Er wurde genauso starr, wie kurz zuvor. Seine Hände fielen schlaff auf den Grund unter sich, er konnte spüren, wie er zitterte. Kalt. Es ist so kalt. Er nahm einen zitternden Atemzug, der die Kälte nur dazu brachte auch in sein Innerstes zu gelangen. Die Sehnsucht nach Wärme wurde so unerträglich, dass er geweint hätte, hätte er gekonnt. Aber so konnte er nur liegen bleiben, verdammt dazu nichts anderes zu spüren, als diese unerträgliche Kälte. Die sein Herz dazu brachte immer langsamer zu schlagen, bis er selbst es nicht mehr hören konnte. Das letzte, was er dachte, war, dass es nicht das erste Mal war, dass er sich nach Wärme sehnte. Freiheit. Laufen. Frei sein. Laufen und immer weiter laufen. Das war das wunderbarste Gefühl der Welt. Laufen, laufen und noch mehr laufen. Er konnte an nichts anderes denken, als an dieses wunderschöne Gefühl, welches in seinen Instinkt eingebaut war. Kam er auf eine Wiese, konnte er nicht anders, als erst mal loszurennen. Laufen war sein Leben. So viel lag in diesem Verlangen. Freiheit. Übermut. Freude. Flucht. Kaum hatte er gemerkt, dass der kleine Zweibeiner, der ihm immer Abends sein zu Essen gab, die Holzwand nicht richtig verschlossen hatte, ergriff er die Chance. Es war ja so leicht. Er musste einfach nur mit dem Kopf gegen das Holz drücken, es schwang einfach weg und er war frei. Es war zwar kalt, aber das machte ihm nichts aus. Ihm war im Winter immer warm. Und jetzt konnte er laufen. Um sich herum war diese riesige Wiese, die ihn praktisch anschrie, dies zu tun. Also tat er es. Um ihn herum war alles weiß. Das Grün der Wiese war verschwunden, die bunten Blätter der Bäume waren ebenfalls weg, die Äste waren mit den weißen Flocken vom Himmel bedeckt und hüllten sie in ihrer hellen Decke ein, so als wollten sie sie verhüllen. Nichts an dieser Gegend war mehr bunt. Alles war weiß. Alles...bis auf ihn. Während er lief, schrie er seine Freude in den Himmel hinauf, ein heller Ton, der wohl noch weit zu hören war. Alle sollten es hören. Alle seine Artgenossen in der Nähe sollten hören, dass er frei war. Er beschleunigte seinen Lauf und seine Beine flogen nur so dahin. Schwarze schlanke Beine mit denen er das erleben konnte, was er am liebsten tat. Sein Name war die Farbe seines Körpers. So nannten die Zweibeiner ihn. Er blieb stehen und richtete sich so weit auf wie er konnte, bevor er wieder vor Freude schrie und so schnell lief, wie noch nie in seinem Leben. Sein Name war Ao. okay, ich weiß, dass es ein bisschen gedauert hat und das es nicht besonders viel ist aber das kapi hat mich irgendwie ein wenig geschlaucht ^^ vor allem, weil es so viele perspektiven waren ^^ und ja, ich weiß, die letzte perspektive war...anders XDD für alle die es nicht geschnallt haben...ja, ich habe versucht aus der sicht eines gottverdammten pferdes zu schreiben XDDDDD *sich selbst für bekloppt halt* aber ich habe euch ja gesagt, dass ao noch ne rolle spielt ^^ und auf die bedeutung des namens ich habe irgendwann mal gesehen, dass ao eine seltenere umgangsform für pechschwarz ist ^^ XDD noch eine sache mir ist seit einiger zeit aufgefallen, dass ein paar von euch, die auf der ens-liste stehen, ihr namen geändert haben wenn ihr weiter da drauf sein wollt, sagt mir bitte euren derzeitigen namen ^^ ich hoffe, ihr mochtet das kapi ^^ und noch etwas ^^ für die, die keine ens bekommen habe ich habe einen kleinen pseudotrailer gemacht ^^ http://www.youtube.com/watch?v=QqWBfOcx9do liebe grüße NikaEvelina Kapitel 14: What are these Tears upon your Face? ------------------------------------------------ Als der Hustenanfall vorbei war, lehnte Sakura erschöpft an dem Baum, an den sie sich gelehnt hatte, um sich auszuruhen. Die kalte Luft schnitt in ihre Lungen wie Messer, aber das kümmerte sie im Moment wenig. Tief atmete sie ein und aus, kam wieder zu Atem, wischte sich das bisschen Blut aus den Mundwinkeln und setzte ihre Suche fort. Es war später Nachmittag, es dämmerte bereits. Der erste Tag ihrer Suche hatte zu nichts geführt, nicht mal einer kleinen Spur. Das komische Armband, dass Deidara ihr umgelegt hatte, schien sich immer enger zu ziehen je weiter sie sich vom HQ entfernte, aber das bemerkte sie nur nebenbei. Sie versuchte nicht abzuhauen, ihre Suche war ehrlich, aber was konnten die Akatsuki schon damit anfangen? Sie schüttelte den Kopf und sprang wieder leichtfüßig auf den Fluss, das Chakra gleichmäßig an ihren Füßen verteilt. Langsam ging sie los, das Ufer gründlich absuchend. In der Nacht hatte es geschneit. Sollte Itachi am Ufer liegen, wäre er nicht gut zu erkennen. Obwohl, vielleicht waren diese komischen Mäntel endlich mal zu etwas gut und man sah die roten Wolken im Schnee. Dennoch hielt sie die Augen offen. Ihr Herz klopfte bei jeder kleinen Erhebung im Schnee schneller, die sich dann aber als Hügel oder Busch herausstellte. Sie begriff schnell, dass ihr Herz nie daran glauben würde, dass Itachi tot war, obwohl ihr Verstand es ihr einschärfte. Die Tatsache, dass er tot sein könnte, fraß sich wie Gift in ihren Körper, brannte ein Loch in ihr Innerstes, dass sie zu zerstören drohte. Wann war das überhaupt passiert?, dachte sie sich. Wann hatte sie angefangen Itachi zu lieben. Als sie ihn operiert hatte? Als sie mit ihm trainieren musste, um ihn vor Pain zu retten? Als er sie vor Pain gerettet hatte oder als er den Wasserfall runtergestürzt war? „Nein.“, murmelte sie zu sich. „Noch früher.“ Sie versuchte sich daran zu erinnern, wann sie das erste mal das gespürt hatte, was sie jetzt für ihm empfand. Ein Bild blitze vor ihren Augen auf. Itachi, wie er mit ihr im See gewesen war. Sein Haut wirkte durch das Wasser grünlich, seine Augen hatten einen triumphierenden Schimmer, der Mund war zu einem Lächeln verzogen und in seinen Haaren hingen ein paar Algen vom Grund des Sees. Sie hatte ihre Hand nach ihm ausgestreckt und seine Haare berührt, die sich wie Seide angefühlt hatten. Aber auch das war es nicht gewesen. Auch wenn sie Angst um ihn beim Kampf gegen Hidan gehabt hatte, hatte sie ihn da noch nicht geliebt. Nein, es war etwas anderes gewesen. Es war nicht seine Stärke oder sein Sieg gewesen in das sie sich verliebt hatte. Sondern sein Gesicht. Ihr stockte der Atem, als sie daran dachte. Nach dem Kampf gegen Hidan hatte er auf dem Bett gesessen und sie hatte ihn versorgt. Da hatte sie sein Gesicht gesehen, hatte es sich eingeprägt, weil sie dachte, dass sie es das letzte Mal sehen würde. Von da an hatte ihr Herz für ihn geschlagen … und sie hatte es ihm nicht gesagt. Hunger. Ao hob den Kopf weit in die Höhe und witterte in der Luft nach etwas Essbaren. Er hatte Hunger nach dem vielen Laufen, Durst machte sich ebenfalls bemerkbar. Fast sofort witterte er das klare Wasser, es war gar nicht so weit entfernt und vielleicht waren da noch ein paar kleine Grasflächen. Von Nadelbäumen konnte er nichts essen, die schmeckten nicht und taten ihm auch nicht gut. Er beschleunigte seine Schritte und genoss das sanfte Traben, die Ohren waren weit aufgestellt. Schon nach weniger Zeit wurde der Geruch des Wassers stärker. Da waren Bäume, ein Wald. Die Blätter lagen verdorrt unter dem kalten Weiß, für ihn nicht erreichbar und ungenießbar. Irgendwo musste es doch noch Gras geben. Wo Wasser war, war auch Grün. Aber da war noch was anderes. Sofort blieb er stehen, die Beine fest in den Boden gestemmt, die Ohren aufgestellt und die Nüstern aufgebläht. Was war das für ein Geruch? Er kannte diesen Geruch und er fürchtete ihn. Flieh, flieh, flieh! Aber was war das? Er nahm noch einen tiefen Atemzug und wieherte leise. Endlich erkannte er den Geruch und er setzte vorsichtig seinen Schritt fort. Mensch. Er legte die Ohren an und schnaubte. Er war vor Zweibeiner geflüchtet. Sollte er dann zu einem gehen? Sie würden ihn wieder einsperren und für ihre Zwecke gebrauchen. Er wollte das nicht. Aber etwas stimmte nicht. Obwohl es nach Zweibeiner roch, roch es anders. So kalt. Verblassend. Verschwindend. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung und folgte dem Geruch, der so nah am Wasser zu sein schien. Dieser verblassende Geruch erinnerte ihn an etwas. An jemanden. Doch an wen? Er passierte witternd die Bäume, bis er zu dem lang ersehnten Wasser kam. Und zu dem Zweibeiner, der am Ufer des Flusses lag. Vorsichtig, jederzeit zur Flucht bereit, ging er näher und schnupperte. Der Geruch des Zweibeiners verblasste langsam, war ohnehin schon schwach, weil das weiße Etwas vom Himmel auf ihm lag. Er schnaubte und blies ein wenig Weiß von dem Kopf. Schwarzes Haar, seinem so ähnlich. Es war der Zweibeiner, der sich ihm in den Weg gestellt hatte, als er wieder flüchten wollte, damals, als die Bäume noch bunt gewesen waren. Er hatte sich ihm in den Weg gestellt, ohne Furcht, ohne jedes Gefühl. Als wäre er nicht lebendig gewesen. Als wäre er tot gewesen. Er wieherte laut auf und stieß den Menschen mit der Schnauze an. War er tot? Er hörte nichts von ihm, kein Atmen, nichts. Aufwachen! Er stieß ihn kräftiger an. Wach auf! Sakura fuhr sich mit der Hand durchs Haar und seufzte tief auf. Es wurde schon wieder dunkel, Wolken bildeten sich am Himmel, wahrscheinlich würde es wieder schneien. „Gib es auf.“, sagte sie zu sich selbst. Ihr Herz brach bei diesen Worten, aber sie wusste, dass sie recht hatte. Es gab keine Hoffnung mehr. Sie würde Itachi nicht finden, er war wahrscheinlich tot und vom Fluss weggetragen worden. Sie zögerte ihren Tod durch die Akatsuki nur hinaus. Wieso lebte sie eigentlich noch? Sie hatte Itachi versprochen und sich selbst geschworen ihm sein Augenlicht wiederzugeben. Damit er wieder sehen konnte und sie miterleben konnte, wie er sich mit ihrem Geschenk umsehen konnte. Ja, das hatte sie gewollt und hatte es ihm nicht geben können. „Es tut mir leid, Itachi.“, flüsterte sie. „So unendlich leid.“ Sie drehte sich um, wandte den Kopf ab … und hörte etwas. Sie blinzelte und drehte sich um. Wieder war da das Geräusch. War das … „Ein Pferd?“ Ein lautes Wiehern schallte deutlich zu ihr, irgendwo hinter der nächsten Biegung des Flusses. Was suchte ein Pferd im Winter? Waren hier irgendwo Reisende? Aber sie hörte nur ein Wiehern. Es klang wie ein Rufen. Und es kam ihr seltsam bekannt vor. Die Stirn runzelnd kehrte sie wieder um und ging vorsichtig um die nächste Biegung und erblickte das Pferd. Es stand ungefähr zwanzig Meter von ihr entfernt am Ufer, hatte den Kopf gesenkt und schien zu fressen. Ein pechschwarzes Pferd. „Ao?“, fragte sie. Das konnte doch unmöglich sein. Doch als sie den Namen sagte, hob das Pferd den Kopf und drehte ihn in ihre Richtung. Den Kopf stolz erhoben, den Hals gereckt und mit dem Schweif in der Luft peitschend hatte sie beinahe vergessen, was für ein wundervolles Tier er war. „Bist du wieder ausgerissen?“, murmelte sie und schaffte es leicht zu lächeln. „Mitten im Winter. Ao, Pferde haben es im Stall doch viel wärmer und gemütlicher als hier draußen.“ Als würde das Pferd sie verstehen schüttelte es den Kopf und wieherte leise. Dann schien es sich nicht mehr um sie zu kümmern, sondern senkte wieder den Kopf um zu fressen. Vorsichtig näherte sie sich dem Pferd. „Willst du nicht wieder zurück?“, flüsterte sie, obwohl sie nicht mal wirklich wusste, ob sie das zu sich selbst sagte oder zu ihm. „Willst du nicht nach Hause? Da musst du nicht nach Essen graben.“ Ao schnaubte und erst jetzt merkte Sakura, dass er nicht zu fressen schien. Er schien mit der Schnauze im Boden zu fühlen und etwas zu suchen. „Was hast du denn da?“ Sie seufzte leise. „Suchst du nach etwas...“ Schwarze Haare, die definitiv nicht zu dem Pferd gehörten, lugten aus dem Boden, vereist und durcheinander. Der aufgewirbelte Schnee gab etwas Rotes preis. Ao biss in das Etwas und zog. Eine rote Wolke auf einem schwarzen Mantel. Ehe Sakura richtig wusste, was sie tat, kniete sie auf dem Boden und fegte den Schnee beiseite. Sie bemerkte nicht, dass Ao durch ihre plötzliche Hektik von ihr wegsprang, sie merkte nicht, wie ihr Herz anfing zu rasen, sie zu keuchen und beinahe zu hyperventilieren begann. Sie wusste nur, dass ihre eiskalten Hände etwas dem Schnee entzogen, das er fast verdeckt hatte. „Itachi...“ Sie spürte Tränen auf ihrem Gesicht, ihre Stimme brach beim Sprechen. „Itachi, Itachi...“ Als sie ihn endlich von Schnee und Eis befreit hatte, packte sie ihn an den Schultern und drehte ihn um. Sie spürte, wie ihr der Atem weg blieb. Sein Gesicht...er hatte immer noch so ein wunderschönes Gesicht. Schon damals war es blass gewesen und die Haut klamm, aber sie war lebendig gewesen. Seine Haut war kalt und schneeweiß, seine Lippen blau und seine Augen lagen tief in den Höhlen. Drei lange Striemen zogen sich über die linke Seite seines Gesichts und zogen sich bis zum Hals. Sie bluteten nicht. Mit zitternden Händen näherte sie sich seinem Hals und legte zwei Finger an seine Halsschlagader. „Itachi...“, flüsterte sie. Sie versuchte sich auf seinen Puls zu konzentrieren, doch ihre Hände zitterten zu stark und ihr Schluchzen schüttelte ihren ganzen Körper. Sie konnte nichts fühlen, ihre Hände waren taub, die Trauer überflutete sie. „Bitte nicht, lieber Gott, bitte nicht.“, schluchzte sie. Sie holte tief Luft und schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihre Finger, versuchte etwas zu spüren. Nichts. „Bitte...“ Nichts... „Itachi...“ Sie biss sich heftig auf die Lippe, sodass es blutete. „Komm schon...“ Immer noch nichts. Sie spürte wie neue Tränen ihr über das Gesicht liefen und ihr Körper sich krümmte, bis ihr Kopf auf seiner Brust lag. „Ich flehe dich an, Itachi, bleib bei mir.“, flüsterte sie ihm zu, auch wenn es nur so schwach wie ein Windhauch war. „Komm zu mir zurück.“ Stille kehrte ein in der nur ihr Schluchzen zu hören war. Ba-bamm Langsam öffnete Sakura die Augen. Ba-ba-bamm Langsam weiteten sie sich. Ba-bamm, ba-bamm Sie hob den Kopf und sah auf sein starres Gesicht. „Itachi?“ Sie hatte deutlich etwas gehört. Ihr Ohr hatte ganz genau etwas Klopfendes gehört. Ein letztes Mal legte sie all ihre Konzentration auf ihre Finger. Da! Da war ein Puls, wenn auch nur gering. „Nicht tot.“ Sie holte schluchzend Luft. „Du bist nicht tot.“ Sie zog ihn an sich und wiegte ihn in ihren Armen, ein warmes Feuer breitete sich in ihrem Innern aus, brachte ihr Herz dazu zu schlagen, wie eine Trommel. Tränen fielen auf sein Gesicht und ihre Kleidung, aber gleichzeitig lächelte sie, schlang die Arme fester um ihn und hielt ihn so fest, wie sie konnte. Er würde sie nicht schon wieder verlassen. Ein Schnauben ertönte hinter ihr und sie blickte auf. Ao stand vor ihr, die Ohren aufgestellt und wartend. Sie lachte leise. „Danke.“, flüsterte sie. „Ich danke dir.“ Ao wieherte leise und stupste sie mit der Nase an. Nachdem Sakura es einigermaßen geschafft hatte sich zu beruhigen, zog sie Itachi vom Ufer weg, unter das schützende Dach der Nadelbäume, wo nicht so viel Schnee lag. Sofort suchte sie einigermaßen trockenes Holz und machte ein Feuer, ehe sie sich Itachi wieder zuwand. Vorsichtig schnitt sie ihm den nassen und vereisten Mantel vom Körper und biss sich sofort wieder auf die zerschundene Lippe. Die Krallenspuren zogen sich vom Gesicht zum Hals und den linken Oberarm runter, teilweise konnte sie die Muskelstränge sehen. Außerdem war sein T-Shirt bräunlich-rot von getrockneten Blut. Innerlich graute es ihr schon davor das zu sehen, was sich unter dem T-Shirt befand, ehe sie es hochzog. Was sie sah, ließ ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht weichen. Seine Rippen waren teilweise eindeutig gebrochen. Abgesehen von dem riesigen Bluterguss, der sich unter seiner Haut gebildet hatte, hatte er zwei offene Rippenbrüche. Sakura konnte die Knochen aus seiner Brust ragen sehen. Es war ein verdammtes Wunder, dass Itachi überhaupt noch lebte. „Scheiße!“, fluchte sie leise. Schnell ging sie zum Fluss und wusch sich die Hände mit dem eiskalten Wasser ab, ehe sie sich langsam seiner Brust näherte. Mit trockenem Mund ließ sie Chakra in ihrer Hand aufleuchten und röntge seine Brust. Die Rippen auf der linken Seite waren mehrfach gebrochen, während die rechte Seite mehr oder weniger unversehrt geblieben war. Was ihr am meisten Sorgen machte, waren ganz genau zwei Dinge. Ersten drohte er eine Infektion zu bekommen, da er offene Brüche hatte. Zweitens drückte ein Teil der gebrochenen Knochen auf seinen Herzmuskel. Würde sie das nicht schnell wieder hinbekommen, ging sie das Risiko ein, dass er einen Herzstillstand bekam oder das es durch den Knochen beschädigt wurde. Konzentriert ließ sie durch ihr Chakra die Knochen wieder zusammenfügen. Es würde nur für den Anfang reichen, damit sie ihn transportieren konnte, erst dann konnte sie ihn richtig behandeln. Nachdem sie das gemacht hatte, nahm sie mit verzogenen Gesicht seine offenen Brüche in Augenschein und schob sie, mit langsam aufsteigender Übelkeit, wieder in seinen Innerstes zurück. Itachi rührte sich ein einziges Mal bei der Behandlung. Die nächste Viertelstunde verbrachte sie damit, dass sie sich hinter einem Baum übergab. Sie war zwar geschulte Medic-Nin, aber jemanden Knochen zu richten, den sie liebte, war eine andere Sache. Sie konnte von Glück reden, dass sie es überhaupt fertig brachte ihn zu behandeln. Nachdem sie sich endlich beruhigt hatte, verbannt sie seinen Oberkörper, packte die Decken aus, die sie in einer Tasche mitgenommen hatte, und wollte ihn damit einhüllen. Ehe ihr einfiel, dass sein Herz stehen bleiben könnte, wenn sich sein Körper zu schnell aufwärmte und das Blut dadurch zu schnell zurückfloß. Sie musste ihn langsam wieder aufwärmen. Sie wurde unweigerlich rot, als sie an die einzige Möglichkeit dachte. Vorsichtig entfernte sie ihn von den Resten seines Shirts und zog selbst ihre Jacke aus. Sie zog ihn mit sich in die Nähe des Feuers und drückte ihn an ihre Brust, ehe sie eine Decke über sie beide schlang und ihn anfing mit ihren Körper zu wärmen. Durch ihr T-Shirt fühlte sie seinen eisigen Körper, aber trotzdem drückte sie ihn sanft an sich, auch wenn sie nach kürzester Zeit anfing zu bibbern. Sanft rieb sie seine Arme und den Rücken und rückte ihr Gesicht in seine wirren Haare, während sie anfing zu lächeln. Sie hatte Itachi wieder. Fast tot, zerschunden und halb erfrorenen. Aber am leben. „Stimmen...“ Sakura schreckte aus ihrem Dämmerzustand mit klopfenden Herzen hoch. Angestrengt lauschte sie, dachte, dass sie sich das gerade eingebildet hätte. „Da sind...Stimmen...“ Langsam senkte sie den Blick und sah, dass sie sich nichts eingebildet hatte. Itachis Augen waren einen winzigen Spalt geöffnet, sodass sie leicht seine blinden Augen sehen konnte. „Itachi?“ Zuerst stockte ihr der Atem bei seinem Namen, aber dann drückte sie ihn leicht. „Itachi, hörst du mich?“ „...die Stimmen...sie flüstern...“ Sie blinzelte verwirrt. „...hörst du...nicht...“ Vorsichtig befreite sie eine Hand aus der Decke und legte sie ihm auf die Stirn. Die Kälte war in klamme Hitze gestiegen. Seine Stirn war heiß und kalte Schweiß lief ihm an den Schläfen runter. „...die Stimmen...hörst du...sie nicht?“ Sakura schluckte und senkte die Hand. Es erklärte sich von selbst, was er redete. Itachi halluzinierte. „Nein.“, murmelte sie. „Was sagen sie?“ „...kann sie nicht...richtig...verstehen.“ Er holte zitternd Luft. „Aber...da ist...Sasukes...Stimme...und Mutters...“ Langsam schloss Sakura die Augen und lehnte sich erschöpft an den Baum zurück an dem sie gelehnt hatte. Sie konnte ihm nicht helfen, sein Körper bekämpfte eine Infektion. Gegen Halluzinationen konnte sie nichts machen. „Sasuke ist da?“ „Ja...“ „Kannst du ihn verstehen?“ Eine Pause entstand in der Sakura fast glaubte, dass er wieder eingeschlafen war. „Er ruft...mich...“ Sakuras Hand tastete nach ein wenig Schnee neben sich und legte ihm ein bisschen auf die Stirn. Er schmolz erschreckend schnell. „Er ruft deinen Namen.“, flüsterte sie. „Tut er das?“ „Nein...er nennt mich...Nii-san...“ Verwirrt blinzelte sie und sah in sein Gesicht. Er hatte die Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen. „So...hat er...mich früher...gerufen...als er...noch klein war...“ Als alles noch in Ordnung gewesen war. Sakura schluckte und zog ihn näher an ihre Brust. „Du bist und bleibst sein Nii-san.“, murmelte sie. „Das wird sich auch nie ändern, Itachi.“ „...in dem...Moment...wo ich meine...Familie tötete...war ich nicht mehr sein Bruder...“ „Sag so etwas nicht.“ „Ich wünschte...ich wünschte...das wäre...nie passiert...das Vater nicht so...dumm und arrogant gewesen wäre...“ Was hatte das denn jetzt mit seinem Vater zu tun? „Dein Vater?“ „Alle...sie alle waren...so dumm, arrogant...und naiv...als ob der...geplante Aufstand...nicht vorhersehbar gewesen wäre...“ Okay, sie hatte keinen blassen Schimmer wovon er da redete. Aber er redete so oder so wirres Zeug, vielleicht reimte er sich nur irgendetwas zusammen. „...tut mir...leid...“, flüsterte er plötzlich. Sie hob den Kopf. „Was tut dir leid?“ „...hätte ich...die Uchiha...nicht getötet, hätte Sasuke...dich nie schlecht behandelt...“ Ehe sie es verhindern konnte, liefen ihr wieder die Tränen über das Gesicht, warum wusste sie selber nicht. Weil er sich die Schuld gab? Weil es wahr war? Wäre echt alles anders verlaufen, wenn Sasukes Familie nicht von Itachi ermordet worden wäre? „...Tränen...“ Ihre Tränen fielen unbeabsichtigt auf sein Gesicht. Sein fiebernder Blick wurde traurig. „...diese Tränen...“ Auf einmal spürte sie etwas Kaltes in ihrem Gesicht und sie riss erschrocken die Augen auf. Seine Fingerspitzen berührten ihre Wange und strichen eine Träne weg. Sein Mund verzog sich zu einem bedauernden Lächeln. „...was sind das...für Tränen...auf deinem Gesicht...“ Langsam schloss er die Augen. „...Tränen...die ich nicht...verdiene...“ Seine Hand glitt von ihrem Gesicht, doch bevor sie auf seine Brust fallen konnte, griff sie danach. Sie zitterte. „Itachi...?“ „...kalt...“, flüsterte er. „...es ist...so...unendlich...kalt...“ Sanft drückte sie seine Hand, obwohl ihre nicht wärmer war, als seine. Hektisch sah sie sich um, als würde etwas in der Gegend stehen, dass sie wärmen könnte. Das Feuer war beinahe aus und sie hatte nicht die Kraft jetzt aufzustehen und es neu zu entfachen. Aber wenn sie keine Wärmequelle hatten, konnte er erfrieren. Auf einmal hörte sie etwas, etwas, was sie fast vergessen hatte. Ein tiefes Ein- und Ausatmen, das direkt hinter ihr zu sein schien. Und als sie den Kopf drehte, sah sie die große Gestalt von Ao unter einem Baum in Schnee liegen. Das Pferd schlief tief und fest und schien vollkommen zufrieden mit der Welt zu sein. Naja, ein Versuch war es wert. Mit ein wenig Anstrengung schaffte sie es Itachi und sich selbst in Aos Nähe zu bringen. Ganz vorsichtig lehnte sie sich an den Rücken des Tiers und spürte sofort die Wärme des Körpers. Aos Kopf drehte sich in ihre Richtung, als er das plötzliche Gewicht an seinem Rücken spürte. Kluge Augen sahen Sakura an. „Dürfen wir?“ Sie hatte aus irgendeinem Grund keinen Zweifel daran, dass er sie verstand. „Bitte.“ Ao legte nur wieder den Kopf an die Brust, so als würde er sein Einverständnis geben, so als wäre es ihm ohnehin egal. Lächelnd legte Sakura den Kopf an den warmen Körper und positionierte Itachi so, dass seine rechte Seite die Wärme des Pferdekörpers spüren konnte. Schon bald legte sich ihre Zähneklappern und sie spürte, wie Itachi sich in ihren Armen ein wenig entspannte. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen. Als Sakura am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie die dünne Schneedecke, die auf ihre, Ao und Itachi lag. Es dämmerte gerade, die Sonne erschien klar am Himmel, nur vereinzelt fielen noch ein paar Schneeflocken. Sie schüttelte sich den Schnee aus dem Haar, ehe sie nach Itachi sah. Seine Stirn war kochend heiß, seine Atmung flach. Sie musste ihn sofort an einen Ort bringen, an dem sie ihn richtig behandeln konnte. Sie mussten so schnell wie möglich zurück. Aber sie konnte ihn nicht den ganzen Weg zurück tragen. Zum ersten mal in ihrem Leben wünschte sie sich Kisame oder einen von Deidaras Tonvögeln herbei. Zwei Sekunden später fiel ihr ein, dass sie keinen von den beiden brauchte. Durch Aos warmen Körper fror sie nicht. Das Pferd selbst schien gerade aufzuwachen und schüttelte sich den Schnee aus der Mähne, ehe es nach seinen Anhängseln sah. „Ao? Ich brauche deine Hilfe.“, sagte sie klar und deutlich. Hätte es Augenbrauen gehabt, wären die in dem Moment in die Höhe gewandert.Himmel noch mal, sie redete mit einem Pferd. „Kannst du mir helfen?“ Er sah sie sah, ehe es kurz schnaubte und mit der Schnauze im Schnee nach Gras zu wühlen begann. Es war als würde er sagen: „Mach du nur.“ Sie lächelte und hoffte inständig, dass alles klappte. Vorsichtig befreite sie Itachi aus der Decke und legte sich einen Arm von ihm über die Schulter, die andere hielt sie an Aos Mähne. „Itachi, hörst du mich?“, fragte sie deutlich. Er sagte nichts, seine Augen blieben geschlossen. „Itachi, wenn du mich hören kannst, dann tu, was ich dir sage. Greif mit der linken Hand zu, okay? Ganz feste zupacken.“ Zuerst passierte gar nichts und sie wiederholte ihre Worte. Endlich krümmten sich seine Finger leicht und er packte die Mähne. Aos Kopf schoss herum und aufmerksam beobachtete er das Geschehen, der Menschen. Sakura atmete tief ein und stand auf. „Festhalten, ja?“ Mit einiger Anstrengung schaffte sie es Itachi auf Aos Rücken zu legen und ihn richtig zu positionieren. Ao hatte sich alles genau angesehen und stupste Itachi kurz mit der Schnauze an. Jetzt erst fiel Sakura auf, dass das Pferd noch ein Halfter trug. Sanft griff sie danach und strich Ao über das weiche Maul. „Du musst mir jetzt helfen, Ao. Sei bitte vorsichtig, ja? Ohne dich schaffe ich das nicht.“ Ao schnaubte und sie ging schnell wieder an Itachis Seite. Als Ao die Vorderbeine aufstellte ging ein Ruck durch den Körper, bei dem Sakura aufpassen musste, dass Itachi nicht runterfiel. Aber dann stand Ao fest auf vier Beinen und sah sie an. Sie lächelte und legte Itachi schnell die Decken über, ehe sie Ao einen kleinen Klapps gab. „Auf gehts.“ Ao setzte sich langsam in Bewegung und sie begannen den Rückweg. Sakura passte die ganze Zeit darauf auf, dass Itachi nicht runterfiel und achtete darauf, dass seine Wunden nicht zu sehr aufrissen. Mit Ao kam sie gut voran, viel schneller als bei ihrer Suche, wo sie jeden kleinsten Zentimeter überprüft hatte. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie eigentlich nur eine Tagesreise vom HQ entfernt war. In der Nacht konnten sie wieder zurück sein. Einmal mussten sie in den Wald ausweichen, als es wieder anfing heftig zu schneien. Ao ertrug brav seine Last und Sakura gönnte ihm auch mal eine Pause, die sie selbst dringend benötigte. Während dem Halt kühlte sie Itachis Stirn mit Schnee und hoffte, dass sie es bald geschafft hatten. Der Schneesturm legte sich langsam und sie gingen langsam zwischen den Bäumen hindurch wieder auf die Wiese. Doch als sie kurz davor waren wieder auf die Wiese zu kommen, fiel ein wenig Schnee von einem Ast und ließ eine weiße Wolke vor ihr erscheinen. Niesend und leicht fluchend rubbelte sie sich den Schnee aus dem Haar, während Ao die Mähne schüttelte. Sofort ging sie zu Itachi und schaute, ob alles in Ordnung war. Sie wusste, dass in dem Moment etwas nicht stimmte, als Aos Körper sich anspannte, er den Kopf weit hochhob und die Ohren aufstellte. Ein unangenehmes Gefühl lief ihr den Rücken runter und langsam drehte sie sich um. Kein zwei Meter vor ihr stand Sasuke. XDD so, ich hoffe das kapi war besser als das letzte ach, und ich weiß, dass es echt fies ist, dass ich hier aufhöre aber hey XDD deswegen bleibt ihr doch hoffentlich dran XDDD lg NikaEvelina Kapitel 15: When We start killing --------------------------------- Aus irgendeinem total bescheuerten Grund hatte Sakura auf einmal eine Szene im Kopf, die sowas von überhaupt nicht zur Situation passte. Sie lief freudestrahlend auf Sasuke zu, er ebenfalls, sie warf sich ihm in die Arme, eine wilde Knutscherei begann, bevor sie sich beide ihre Liebe gestanden und Itachi einfach stehen ließen. Wieso sie das jetzt dachte? Vielleicht weil sie sich im Innern immer gewünscht hatte, dass diese dämliche und absolut kitschige Vorstellung irgendwann wahr und alles wieder gut werden würde. Die Tatsache, dass sie Itachi bei der Szene stehen ließ, lag wohl auch daran, dass sie sich dieses Szenario wohl fünfhundert Mal bevor sie Itachi Uchiha kennengelernt hatte in ihrem Kopf abgespielt hatte. Und bei Gott, sie fühlte sie gerade wegen dieser blöden ausgedachten Szene dermaßen beschissen, weil sie ganz genau wusste, dass nichts, wirklich absolut gar nichts davon passieren würde. Sie konnte Sasuke nur anstarren. Wie oft hatte sie sich gewünscht ihn wiederzusehen? Wie viele Male hatte sie sich gewünscht ihn in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass alles gut werden würde? Wie lange hatte es gedauert, bis sie kein Herzklopfen mehr bekam, wenn sie an ihn dachte? Denn gerade in diesem Moment spürte sie nur eine Art von Herzklopfen...und das war nackte Angst, die ihr Herz da trommeln ließ. Er sah so anders aus. Größer, ernster, schöner. Aber alles auf eine vollkommen andere Art, als früher. Seine Haltung war gelassen, die Arme hingen locker an seinen Seiten, der kalte Blick seiner schwarzen Augen, die Itachis so ähnlich waren, schien sie zu röntgen. Seine schwarzen Haare waren etwas länger geworden, seine Gesichtszüge waren weniger kindlich und der Ausdruck seiner Augen passten nicht zu einem Sechzehnjährigen. Er sah so aus, als hätte er bereits mehr erlebt als ein Dreißigjähriger. Während er sie musterte spielten ihre Gedanken verrückt. Was sollte sie denn jetzt bitte sagen? Hatte er Itachi schon entdeckt? Was wusste er eigentlich? War es einfach nur ein verdammt blöde Zufall, dass sie sich beide über den Weg liefen? Und wieso passierte so eine Scheiße eigentlich immer nur ihr? Ehe sie richtig wusste, was sie tat, kam ein nervöses Kichern in ihrer Kehle hoch und ihre Lippen verzogen sich zu einem gequälten Grinsen. „He, he, he...Hi...“, plapperte sie. Seine Miene verriet nichts. Stimmt ja, sie hatte vergessen, dass es neben Itachi noch jemanden mit dem perfekten Pokerface gab. Sie sah, wie sein Blick von ihr zu Ao, der immer noch neben ihr stand und die Ohren jetzt angelegt hatte, wanderte. Oh Gott, bitte lass ihn Itachi nicht sehen. „Es ist nicht so, wie du denkst.“, platze sie raus. Keine Sekunde später hätte sie sich totschlagen können. Was zum Teufel laberte sie da? Sie machte echt alles falsch. Welche Idiot fing schon ein Gespräch mit „Es ist nicht so, wie du denkst.“ an? Es gab ganz genau drei Sätze mit denen man nie ein Gespräch anfangen sollte. 'Es ist nicht so wie du denkst.', dann kam, 'Es ist nicht das, wonach es aussieht.' und nicht zu vergessen 'Ich kann das erklären.'. Sie hatte eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank! Der Satz hatte auch noch zur Folge, dass er sie jetzt aus diesen Mörderaugen ansah. „Was denke ich denn?“ Scheiße! „Sasuke...“ Ganz schnell Themawechsel. „Schön dich zu sehen.“ Lügnerin stand ihr dabei sehr wahrscheinlich in Fettbuchstaben auf der Stirn geschrieben. Seine Miene verriet allerdings immer noch nichts. „Was machst du hier, Sakura?“, fragte er. „Spazieren gehen.“ Voll-id-iot! „Wieso bist du nicht in Konoha?“ Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und räusperte sich schließlich. „I-ich habe eine Mission.“ Er sagte nichts. „Eine Mission, genau. Ich sollte das Pferd von einem Bauern wieder einfangen, weil es wieder abgehauen ist. Ganz schön frech, der Racker hier.“ Sie lachte blöd auf, was ihr bei seinem Blick im Hals stecken blieb. „Eine Mission also.“, murmelte er. „So weit weg von Konoha.“ „Ja. Das Vieh ist ganz schön weit gelaufen. War gar nicht so einfach.“ Sie klopfte Ao auf den Hals, bevor sie sich vor ihn stellte. Sasuke dürfte nichts sehen. Sie waren gar nicht so weit weg vom Hauptquartier. Sie hatten es beinahe geschafft, sie musste es nur schaffen von hier wegzukommen. Als hätte er ihre Gedanken gehört kam er einen Schritt auf sie zu. „Weißt du, Sakura, ich habe vor ein paar Tagen eine nette Geschichte gehört.“ Sakura spürte, wie der kalte Schweiß ihr den Rücken runterlief. „Echt? Was denn für eine?“ „In der Geschichte ging es über einen Jungen, der leider die Kontrolle über sich verloren hat, abgehauen ist und Leute angegriffen hat. Der wahnsinnige Junge fand einen anderen Jungen mit blonden Haaren und ein Mädchen mit einer ungewöhnlichen Haarfarbe, auf die er losgehen wollte.“ Sakura schloss die Augen, bevor sie schwer schluckte. „Sie alle standen auf einem zugefrorenen Fluss. Irgendwann ist der blonde Junge ins Eis eingebrochen und das Mädchen wollte ihm helfen. Als der wahnsinnige Junge versuchte beide zu töten, kamen noch zwei hinzu, einer half dem Mädchen und der andere stellte sich dem Jungen. Bei dem Kampf krachte das Eis ein und die beiden letzten genannten stürzten einen Wasserfall hinab.“ Sie schluckte wieder schwer, während sie versuchte so ruhig wie möglich auszusehen. „Interessante Geschichte.“ „Als ich die Geschichte gehört habe, habe ich mich zwei Dinge gefragt. Ich kenne nur ein Mädchen mit einer ungewöhnlichen Haarfarbe, die zur Beschreibung des wahnsinnigen Jungen passte. Die Fragen sind: Was hatte dieses Mädchen bei diesen Leuten zu suchen und wer war der Kerl, der alle durch sein Opfer gerettet hat?“ Eine tödliche Stille legte sich über die Wiese, während Sakura den Blick senkte, um ihm nicht in die Augen zu sehen. „Und was ich auch gerne wissen will, ist, was du mit Akatsuki zu schaffen hast, Sakura!“, sagte er gefährlich leise. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“, sagte sie mit der festesten Stimme, die sie gerade zu Stande brachte. „Spiel nicht die Arglose. Ich bin nicht blöd. Was hast du mit den Akatsuki zu schaffen? Was hast du mit Itachi zu tun?“ Bei seinem Namen zuckte sie heftig zusammen. „Ich habe nichts mit deinem Bruder zu schaffen.“ „Lüge mich nicht an!“ „Ich lüge nicht!“ Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. Oh Gott, sie mussten so schnell wie möglich von hier weg. Sasuke kam noch einen Schritt näher. „Vor ungefähr einem halben Jahr war überall die Rede von einer riesigen Suchaktion, die Konoha-Gakure gestartet hatte. Ich kenne nur ein Mädchen, für das die Hokage so etwas tun würde.“ Sakura hob den Kopf und versuchte so tapfer wie möglich auszusehen. „Du beschuldigst mich also mit Akatsuki unter einer Decke zu stecken. Werden wir neuerdings paranoid, wenn man diesen Namen nur erwähnt oder du so eine Geschichte hörst?“ „Wo ist er?“, fragte Sasuke. „Ich weiß nicht, wo dein Bruder ist.“ Sasuke kniff die Augen zusammen. „Und was liegt dann da auf dem Pferd?“ Unbewusst trat sie einen Schritt zurück. Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme anfing zu beben. Aber gleichzeitig merkte sie, dass sie wütend wurde. Er hatte sich nicht einzumischen. Er sollte Itachi nicht so sehen. „Das ist ein Wanderer, den ich auf meiner Mission im Wald gefunden habe. Er wäre erfroren, hätte ich ihn nicht versorgt.“ Sasuke legte den Kopf schief und sah an ihre vorbei. Ao tänzelte unruhig auf der Stelle. Er wollte flüchten und Sakura ging es nicht anders. Sie stellte sich vor ihn, um Sasuke nicht an das Pferd oder den Getragenen zu lassen. „Es gibt nichts zu sehen, Sasuke.“, sagte sie leise. „Geh und suche woanders nach deinem Bruder.“ „Tritt beiseite.“, flüsterte er. „Ich wiederhole mich nur ungern.“ „Nein.“ „Geh zur Seite, Sakura!“ „Nein!“, schrie sie. Ehe sie richtig wusste, was geschah, spürte sie eine kalte Hand um ihren Hals. Mit schreckensweiten Augen sah sie zu ihm hoch, sah seine rotglühenden Sharingan und die Wut in seinen Augen. Sie sah ihren Tod. Doch genau in dem Moment, wo sie merkte, dass der Sasuke, den sie gekannt hatte, nicht mehr existierte, ging ein Ruck durch ihren Körper und scharfer kalter Wind pfiff ihr um die Ohren. Sie hörte Sasuke gefährlich zischen, bevor ihre Sicht auf ihn von etwas versperrt wurde. Sie sah in das Gesicht, welches sie so sehr liebte...und wusste, was er tun würde. „Tu das nicht.“, flüsterte sie und hob die Hand um Itachis Gesicht zu berühren. „Itachi...“ Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, sie sah wieder dieselbe Reue in seinen Augen aufblitzen, die er auch im Gesicht gehabt hatte, bevor er abgestürzt war. Er sagte ihr Lebe wohl! Itachi beugte sich leicht zu ihr runter und sie spürte die sanfte Berührung seiner Lippen auf ihrer Stirn. „Danke für alles.“ Dann wurde sie hochgehoben und auf einmal saß sie auf Aos Rücken. Sie sah noch, wie sich seine Augen von trüben Schwarz zu Blutrot färbten, bevor er Ao einen kräftigen Klaps auf den Hintern gab und das Pferd mit einem Wiehern die ersehnte Flucht ergriff. „Itachi!“, schrie sie. Ihre Hände klammerten sich in die Mähne, sie wollte nicht gehen, aber ihr Körper krallte sich fest. Sie hatte keine Wahl als ihn hinter sich zu lassen. Nein, nein, NEIN! „WIE SOLL ICH DIR DENN HELFEN, WENN DU STIRBST, DU VOLLIDIOT?!?“ Das war er. Der lang ersehnte Moment. Sasuke spürte wie der Hass, die Wut und alles was er gegen seinen Bruder die letzten Jahren in sich aufgestaut hatte, durch seine Venen pulsierte. Endlich hatte er ihn gefunden. Und er würde ihn töten. Aber irgendetwas stimmte nicht. Durch seine Rage sah er, dass etwas anders war. Itachi stand immer noch an der Stelle, wo das Pferd eben gestanden hatte. Allein mit anzusehen, dass er Sakura beschützt hatte, war...abnormal. Itachi Uchiha hatte keine Gefühle, wieso sollte er Sakura beschützen? Und was hatte Sakura mit diesem letzten Satz gemeint? Langsam drehte sein Bruder sich zu ihm um und endlich sah er das verhasste Gesicht. Sowohl die Krallenspuren auf seiner linken Gesichtshälfte als auch seine Mimik zeugten von dem Kampf mit Juugo. Seine Sharingan leuchteten rot und er sah in seine Richtung. Aber etwas stimmte nicht. Itachi hatte einen Arm gegen seine Rippen gepresst, während die andere ein Kunai zog. Aus seinen Augen lief dunkelrotes Blut und irgendwie glänzten sie komisch, so als hätte er Fieber. Außerdem sah er ihn nicht an, fiel ihm jetzt auf. Er sah an ihm vorbei! „So sehen wir uns also wieder.“, murmelte Itachi. „Lange nicht gesehen, Sasuke.“ Sasuke legte den Kopf schief und trat einen Schritt zur Seite und dann wieder zurück. Statt ihn mit Blicken zu verfolgen, sah Itachi immer noch auf dieselbe Stelle. „Irgendetwas ist anders.“, sagte Sasuke. „Du bist anders.“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Es ist drei Jahre her. Menschen verändern sich.“ „Aber du nicht.“ Sasuke kniff die Augen zusammen. „Du hast dich von dem Zeitpunkt an, wo du dich nicht mehr um mich gekümmert hast, bis vor drei Jahren nicht ansatzweise verändert.“ „Das bildest du dir wahrscheinlich bloß ein.“, sagte er leise. „Ich irre mich nie. Was ist mit deinen Augen?“ Itachi antwortete nicht und schloss sie, so als wollte er sie vor seinen Blicken verbergen. „Wie hast du mich gefunden?“ Er wich vom Thema ab, dachte Sasuke. Was verbirgt er? „Es war nicht weiter schwer, nachdem Juugo zurückgekommen ist. Was hat Sakura mit dir zu schaffen?“ „Sie ist ein dummes Mädchen, dass einer aus unserer Organisation entführt hat, um ein medizinisches Problem zu beheben. Aber du bist wohl kaum hier, um mit mir zu reden, nicht wahr?“ Ein verächtliches Schnauben kam aus seiner Kehle. Nein, zum Reden war er nicht hier. Er leckte sich über die Lippen. „Ich werde dich töten.“ „Wirst du das?“ Itachi legte den Kopf schief. „Wird es ungefähr so ablaufen, wie letztes mal, als du das versucht hast?“ Die Scham und der Zorn verstärkten sich, kaum das Itachi ihn daran erinnerte. Mit gezücktem Katana ging er auf ihn los. Itachi parierte den Schlag mit dem Kunai und rutschte im Schnee nach hinten. Sasuke kam ungewollt seinem Gesicht näher. Er sah das Blut, welches unaufhörlich aus seinen Augen lief, sah die Wunden auf der Wange und der Schläfe... ...und die Leere seiner Augen. Wie von der Tarantel gestochen ließ er von ihm ab, sprang ein paar Meter zurück und blieb stehen. Itachi keuchte leicht, obwohl seine Attacke wirklich nicht der Rede wert gewesen war. Er hielt sich krampfhaft die Rippen, Sasuke sah etwas rotes auf dem Boden tropfen. Das Blut im Schnee bildete einen fast grotesken Kontrast. Itachi schloss die Augen, öffnete sie wieder, so als wollte er sich etwas aus den Augen blinzeln. Nur das es nichts bringen würde. „Du bist blind?!?“, flüsterte Sasuke. Kurz erstarrte Itachi, ehe er leise lachte und seine Sharingan deaktivierte. „Mein dummer kleiner Bruder hat es schneller rausgefunden als ich dachte.“ Sasuke schüttelte den Kopf, zum ersten mal seit langem verwirrt. Warum war Itachi blind? Vor drei Jahren hatte er eindeutig noch sehen können. Was war geschehen? Sasuke schnaubte. „Ich habe keine Lust gegen dich zu kämpfen, wenn du nicht im Vollbestand deiner Kräfte...“ Er hatte nicht mal den Satz zu Ende gesprochen, da schoss Itachi auf ihn zu und griff ihn in so einer raschen Abfolge von Schlägen an, dass er nur ein paar ausweichen konnte. Er war schnell und konnte offensichtlich auch ohne Sehkraft fantastisch kämpfen. Sasuke schlich ein kleines Grinsen über das Gesicht, als er anfing mit allem anzugreifen, was er hatte. Sakura wusste nicht mal, wohin Ao sie trug. Sie wusste nur, dass sie immer weiter flüchtete und ihre Liebe im Stich ließ. So hörte sie auch anfangs nicht die Flügelschläge, die ihre Trommelfelle vibrieren ließen. „Hey, Pinky.“ Sie fiel fast vom Pferd, als sie Deidara neben sich auf einer seiner Eulen fliegen sah. Ao wieherte und scheute nach rechts aus. Deidara holte sie mit links ein und flog über ihnen. „Sag mal, wo hast du das Vieh denn aufgegabelt?“ „Was machst du hier?“, schrie sie. „Pain wird ungeduldig. Ich soll dich suchen und zurückbringen.“ Fast hätte sie ihren Deal vergessen. „Deidara, ich habe Itachi gefunden.“, rief sie zu ihm hoch. „Er ist schwer verletzt und auf dem Rückweg sind wir seinem Bruder begegnet. Sie kämpfen gegeneinander.“ Deidara schnappte hörbar nach Luft. „Es gibt zwei von der Sorte?“ „Sie bringen sich gegenseitig um!“ Und dann sagte Deidara etwas, womit sie als letztes gerechnet hätte. „Pah, soweit kommst noch, dass jemand anderes als ich Itachi Uchiha umbringt.“ Dann drehte sein Vogel ab und flog in die Richtung aus der Sakura gekommen war. Zum ersten Mal in ihrem Leben betete sie, dass Deidara heil und mit Itachi zurück kam. Die Schmerzen wurden beinahe unerträglich. Itachi konnte kaum noch an etwas anderes denken, als an die gebrochenen Rippenknochen, die auf sein Herz drückten und es zu zerreißen drohten. Seine Augen brannten wie Feuer, er konnte kaum atmen und seine Brust schmerzte, als würde sie gespalten werden. Den nächsten Tritt, den er bei Sasuke landete, ließ diesen zwei Meter von ihm entfernt auf dem Boden liegen. Er selbst ging in die Knie, den Oberkörper so weit nach vorne gekrümmt, dass er mit der Stirn den Schnee berührte. Er konnte nicht mehr. Es war aus. Etwas warmes lief aus seinem Mund und benetzte seine Lippen. Leise hustend verstärkte sich der Geschmack von Blut in seinem Mund und er hob den Kopf, sah mit seinen blinden Augen in den Himmel hinauf. War das jetzt echt das Ende? Sollte er so sterben? Blind, angeschlagen und völlig fertig, ohne je wieder das Tageslicht erblickt zu haben? Wenn es einen Gott im Himmel gab, war er alles andere als fair zu ihm. Gerade wo er die Chance gehabt hatte wieder zu sehen, wurde sie ihm genommen. Und nicht nur das. Er hatte sie nie zu Gesicht bekommen, wusste nicht mal genau, wie sie aussah. Und doch sehnte er sich nach ihr, wie ein Feuer, dass nicht erlöschen will. Nach dem Mädchen, so unschuldig und rein wie eine Kirschblüte im Frühling. „Gibst du auf?“ Er hörte Sasukes Stimme aus weiter Ferne. Er blendete sie aus, als er die Augen schloss. Seine Kräfte waren verbraucht, sein Leben ging zu Ende. Es hatte keinen Sinn es noch weiter hinauszuzögern. Die kalte Klinge von Sasukes Katana berührte seinen Hals. „Weißt du, Sasuke.“, murmelte er leise, wobei er nicht mal richtig wusste, ob er ihn überhaupt verstand. „Ich hätte dich gerne noch einmal gesehen.“ Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schloss die Augen. Ja, es hatte keinen Sinn seinen Tod noch weiter hinauszuzögern. Aber er wäre nicht gerne so gestorben. Nicht ohne sie einmal zu sehen. „Auf wiedersehen, Nii-san.“ Die Klinge verschwand von seinem Hals als er ausholte. Genau in dem Moment, wo etwas an Itachis Ohr vorbei zischte und es einen ohrenbetäubenden Knall gab, gefolgt von Sasukes überraschten Keuchen. Das folgende Flügelschlagen konnte nur zu einer Person passen. „W-was zum...“, hörte er Sasuke. Auf Itachis Gesicht legte sich ein Grinsen. Himmel, dass das einmal passieren würde, hätte er sich auch nie erträumen lassen. Obwohl, es war ja nur fair. Er hob zitternd einen Arm so hoch er konnte. „Vergib mir Sasuke.“, sagte er. „Ein anderes mal.“ Eine Hand schloss sich um seinen Unterarm und mit einem Ruck verlor er den Boden unter den Füßen, genau in dem Moment, wo wieder Bomben unter ihm explodierten. Das Flügelschlagen klang unnatürlich echohaft in seinen Ohren. Die Stimme, gehörig zu der Hand, hasste er zwar auch wie die Pest, aber es war nur fair, wenn er ihm das Leben rettete, wenn er es vorher auch getan hatte. „Ich lasse dich doch von keinem anderen töten.“, fauchte Deidara. „Hast du einen Knall, Uchiha? Erst rettest du mir mein Leben und dann willst du dich umbringen lassen? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich ein Leben lang mit dieser Schande lebe und mich von Hidan aufziehen lasse. Du dämlicher Sack, verdammtes Arschloch, arrogantes Wiesel, blöder...“ Noch während Deidara in beschimpfte wurden die Schmerzen in seiner Brust unerträglich und er bekam keine Luft mehr. Irgendwann erkannte Sakura wieder die Gegend, sie waren keinen Kilometer vom HQ entfernt. Sie packte Ao an der Mähne und lenkte ihn in die richtige Richtung. Schon vom Weiten hörte sie den Fluss. Plötzlich trat Kisame zwischen den Bäumen hervor, kein zwanzig Meter vor ihr. Er bekam riesige Glubschaugen, als er sie angaloppieren sah. „Was zum Geier...Sakura!“ Der Anblick des riesigen Fischmenschen war dann wohl der Tropfen, der bei Ao das Fass zum überlaufen brachte. Er wieherte laut und stieg und ehe Sakura es sich versah, knallte sie mit dem Hinterkopf auf den Boden, während Ao das Weite suchte. Stöhnend lag sie im Schnee, vollkommen benommen. Bis Kisames Gesicht über ihr auftauchte. „Alles noch dran?“ „Sehe ich so aus?“, murmelte sie. Kisame grinste und hob sie auf die Füße. Während sie sich den Schnee von den Kleidern klopfte, sah er sie stirnrunzelnd an. „Also, wie war dein kleines Abenteuer?“ Das brachte sie wieder in die Realität zurück. „Wo ist Deidara?“ „Hä?“ „Ist er noch nicht wieder da?“ „Was hat das jetzt alles mit...“ Kisame wurde von Flügelschlägen unterbrochen und deftigen Gefluche, die selbst jetzt schon zu hören waren. „Mist, Mist, Mist...Uchiha, wehe du lässt los...Oh Scheiße!“ Deidara rauschte über ihre Köpfe hinweg und knallte gegen die nächste Eiche, weil sein Vogel wohl außer Kontrolle geraten war. Oder aus dem Gleichgewicht. Auf einmal kamen Schneemaßen vom Himmel, bevor es ein Puff gab, eine winzige Toneule aus dem Baum kullerte und ein Schrei ertönte. Ein lautes Krachen ertönte, als Deidara auf einen der Äste knallte und hängen blieb, während etwas anderes schwarzes an ihm vorbei auf den Boden rauschte und im Schnee landete. Deidara hing mit rotem Gesicht im Baum und zeigte auf Sakura. „Haruno, das nächste mal kannst du den Job selbst erledigen? Was war das bitte für ein Bekloppter? Der ist völlig ausgeflippt als wir abgehauen sind. Dafür kassierst du noch einen kräftigen Tritt in den Hintern!“ Sakura hatte bei den ersten zwei Worten schon aufgehört zuzuhören. Schnell lief sie auf das unförmige Etwas im Schnee zu. „Itachi!“ Sie drehte ihn auf den Rücken, genau als Kisame hinter sie trat. „Itachi, sag was!“ Er hatte die Augen zusammengekniffen, sein Gesicht war von Blut rot und er keuchte schwer. Seine Lippen liefen lila an, gleichzeitig lief ihm Blut aus dem Mundwinkeln und er zitterte unaufhörlich, während er unaufhörlich nach Luft rang. „Heilige Scheiße!“, sagte Kisame vernehmlich. Sakuras Gedanken rasten. „Er bekommt keine Luft. Kisame, hilf mir ihn reinzubringen, er kann nicht hier bleiben. Ich muss ihm sofort helfen...“ „Sakura, beruhige dich!“ „...er hält nicht mehr lange durch, er stirbt, wenn ich nicht...“ Noch während sie sprach hörte Itachi auf zu atmen. oh ja, was bin ich doch für eine blöde kuh XD mache immer an den blösten stellen schluss *fies grins* ja, hallo erst mal, ich bin wieder da und nicht von ägyptischen terroristen entführt worden das kapi habe ich heute komplett geschrieben, weil ich bock drauf hatte und ich hoffe ihr fandet es nicht allzu scheiße xD lg NikaEvelina Kapitel 16: Bring Me to Life ---------------------------- Die rege Ruhe im Akatsuki-HQ, die bis auf Pains Hin-und Herlaufen gestört wurde, wurde so plötzlich unterbrochen, wie ein Kanoneneinschlag auf einem Dach. Ob man es nämlich glaubte oder nicht, alle Akatsuki waren im Wohnzimmer anwesend, um zu erfahren, ob Sakura wirklich zurück kam oder nicht. Das Tor wurde mit einem Rumpeln geöffnet und man hörte hastige Stimmen und schnelle Schritte. Pain kniff die Augen zusammen und hielt in seinem Tun inne, Konan sprang auf und starrte zum Eingang, während die anderen einfach nur neugierig aussahen. Sakura kam als erstes um die Ecke gestürzt, das Gesicht war schneeweiß und ihre grünen Augen wirkten übergroß in ihrem Gesicht. Gleich hinter ihr kam Kisame, der etwas Unförmiges im Arm hielt und zügig damit zum Wohnzimmertisch ging. In Sakuras Innern herrschte eine so entsetzliche Kälte, dass sie dachte, ihr Herz würde jeden Augenblick in Eissplitter zerspringen. Ihr Blick war einzig und allein auf die Gestalt in Kisames Armen gerichtet, die er gerade auf dem Tisch ablegte. Itachi Uchiha hatte vor einer Minute aufgehört zu atmen, seine Wangen waren unnatürlich blass, während seine Lippen violett und das Weiße seiner Augen rot angelaufen war. „Geh raus!“, sagte sie mit zitternder Stimme zu Kisame. „Sakura, ich halte das für keine besonders gute...“, setzte er an. Pain unterbrach ihn allerdings. „Du hast ihn also gefunden. Beeindruckend.“ „Geht raus!“ Sakura versuchte mit zitternden Fingern das T-Shirt und die Verbände von Itachis Körper zu schneiden. Hidan trat mit einem ekligen Grinsen vor. „Es ist schon beeindruckend, dass sie ihn gefunden hat. Allerdings nicht sehr überraschend, dass er tot ist, was?“ „Raus!“ Hidan klatschte in die Hände. „Tja, damit hätte sich das Thema Uchiha wohl erledigt. Was kommt...“ Sakura drehte sich mit so viel Schwung um, dass ihr die Haare ins Gesicht fielen. „VERPISST EUCH!!!“ Es wurde so still, dass man eine Feder auf den Boden hätte aufkommen hören. Alle Gesichter waren erstarrt, so als könnten sie nicht fassen, was sie gerade gesagt hatte. Sakura selbst machte sich nichts mehr daraus. Sie drehte sich wieder um und schaffte es endlich die Behinderungen zu entfernen. Itachis Brustkorb war rot von Blut, welches unaufhörlich aus den offenen Rippenbrüchen floss. Mit einer kurzen Chakradurchleuchtung hatte sie sofort das Hauptproblem erkannt. Eine gebrochene Rippe hatte seinen linken Lungenflügel durchstoßen und die anderen drückten auf sein Herz, welches nur noch am flattern war. Gleich würde es stehen bleiben. „Oh Gott...“, flüsterte sie, die Angst machte sie verrückt. „...lieber Gott...was soll ich tun?“ Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie sah panisch hinter sich. Es war Konan, die irgendwie versuchte ihr ein verkniffenes Lächeln zu schenken. „Du hast mich wieder zusammengeflickt.“, sagte sie. „Dann schaffst du so eine Kleinigkeit doch mit Links.“ Das hier war aber keine verdammte Kleinigkeit. Außerdem brauchte sie für das erforderliche Vorgehen... Kakuzu trat mit genervter Miene hinter Konan hervor und stellte sich auf Itachis rechte Seite. „Dafür verlange ich von dir eine ordentliche Bezahlung, verstanden?“ Für einen Moment konnte sie nur starren. Wieso taten sie das? Wieso passierte das? Was ging hier vor? Ihre wirren Gedanken wurde von Kakuzus nüchterner Anmerkung unterbrochen. „Solltest du nicht langsam mal anfangen? Sein Herz steht still.“ Ein Adrenalinstoß jagte durch ihren ganzen Körper und sie legte hastig beide Hände auf seinen Brustkorb. Kakuzus Fäden schossen aus seinen Armen, während Konan und Kisame neben ihr standen und sie fragend ansahen. „Konan, nimm ein Kunai und schneide seinen Brustkorb vom Schlüsselbein bis zur untersten Rippe auf! Kisame, halte die Wundränder mit zwei weiteren auf.“ Zu ihrer Verwunderung machten die beiden genau das, was sie sagte. Mit äußerster Präzision machte Konan ihre Arbeit, danach hielt Kisame ihr den Weg frei. Sie schluckte bei dem Anblick von Organen und Blut. Eine Hand legte sie knapp über Itachis stillstehendes Herz und ließ mit einem vernehmlichen Knacken die Rippen wieder zusammenwachsen. Als das Herz somit frei war schickte sie eine geballte Chakraladung in sein Herz und ließ es unter ihrer Hand künstlich weiter schlagen. Mit der freien Hand fügte sie die anderen Rippen wieder zusammen und hob sie letztendlich an, sodass der linke Lungenflügel freigelegt wurde. „Kakuzu!“ Dem musste man gar nichts weiteres sagen. Die Fäden schossen mit einem Zischen in den Körper und zogen jedes Loch wie eine Nadel mit Faden zu. Sakura spürte, dass ihr schwindelig wurde, aber das lag sicher nicht an dem Anblick von Blut. Sie fühlte die Enge in ihrem Hals, die Schwere auf ihrer Brust und das Brennen im Innern ihres Körpers. Sie gab Kisame die Anweisung die Wundränder zusammen zu halten, während sie sie wieder mit Chakra verschloss. Zurück blieb eine rosa Linie, die unheimlich auf dem weißen Brustkorb leuchtete. Mit klopfenden Herzen löste Sakura die künstliche Herzmassage und sah auf Itachi herab. Für geschlagene fünf Sekunden passierte gar nichts. Itachis blasses Gesicht rührte sich nicht, er zuckte nicht, da war nicht mal eine Andeutung eines Atemzuges. Doch dann war da ein minimales Heben vom Brustkorb zu sehen, es wurde deutlicher und Sakura ging das Herz auf, als sie sah, wie Itachi einen tiefen Atemzug tat und seine Atmung danach flach aber konstant blieb. „Also, ich muss schon sagen...“, sagte Kisame nach einer Weile, wo alle vier auf ihn hinab gestarrt hatten. „Jetzt bin selbst ich gewissermaßen beeindruckt.“, murrte Kakuzu, ehe er sich auf den Weg in sein Zimmer machte. „Vergiss nicht mich zu bezahlen!“ Konan gab ein schwaches Kichern von sich. „Sakura, du bist der Wahnsinn.“ Sie sah zufrieden auf sie runter, allerdings nur für kurze Zeit. Ihr Gesicht wurde zu einer Maske, als sie sie sah. „Sakura...“ Hatte sie das Blut in ihrem Mund gespürt? Hatte sie gemerkt, wie es ihr aus dem Mund und über das Kinn lief? Und woher kamen die Tränen auf ihrem Gesicht? Sakuras Körper war taub für Schmerzen. Da war nur das wunderbare Gefühl das Leben gerettet zu haben, welches ihr am meisten bedeutete. Konan schluckte schwer und zog sie langsam an sich. „Mädchen...du bist...“ Kisame, der mit einem Blick die Situation erfasst hatte, lud sie sich auf die Arme. „Unglaublich?“, fragte er Konan. Ihr Blick verschwamm als er sie durch die Gänge trug. Irgendwann meinte sie etwas Weiches unter sich zu spüren, sie wurde schlagartig müde. Doch etwas hielt sie wach. Doch was? Als Kisame keine zwei Minuten später mit Itachi wieder ins Zimmer kam, spürte sie wie ihr Herz einen Satz tat. Sie ignorierte den Druck auf ihrer Brust, sie wischte sich das Blut aus den Mundwinkeln und versuchte nicht zu beachten, dass es trotzdem weiter aus ihrem Mund kam. Sie tastete einfach nur nach seiner Hand, solange bis sie sie gefunden hatte. Weich, glatt und kühl lag sie in ihrer und sie lächelte. Wie Marmor, dachte sie. Und dann wurde es dunkel. Es war, als wäre er in einer Endlosschleife gefangen. Itachi Uchiha erwachte nur um zu registrieren, dass seine Welt nachwievor schwarz war. Sie bestand aus einem großen Nichts, in dem nur Dunkelheit und Schmerz herrschten. Wie oft war er schon aus dem Schlaf aufgewacht nur um zu sehen, dass er in seiner eigenen persönlichen Hölle fest saß? Er hatte wirklich in seinem Leben viel zu viel falsch gemacht. Denn etwas anderes hatte er auch nicht verdient. Und als er diesmal aufwachte wünschte er sich, er wäre tot. Er wollte nicht mehr aufwachen nur um ins Schwarze zu sehen. Er hatte keinen Bock mehr auf die Schmerzen, die entweder von seinen Augen oder seinem Herzen herrührten. Die Akatsuki, denen er sich angeschlossen hatte, wünschte er mit jeden von ihnen zum Teufel. Seine Finger krallten sich in das Bettlaken unter ihm und er biss sich auf die Lippen. Wieso hatte er gezögert, als Sasuke die Gelegenheit gehabt hatte? Warum hatte er nicht mit sich Schluss machen lassen? Das wäre so viel einfacher gewesen. Als er die verkrampften Finger löste, stieß seine Hand gegen etwas Weiches. Kurz hielt er inne, ehe er das etwas betastete. Es war eine Hand. Klein mit schmalen Fingern und kalt. Er kannte diese Hand ganz genau. Vorsichtig glitt er von der Hand ihrem Arm hoch, bis seine Finger Haare ertasteten. Weiches, glattes Haar, welches in seiner Erinnerung wie Kirschblüten roch. „Weißt du, entweder bist du wie eine Katze und hast sieben Leben, du hast einen wahnsinnig guten Schutzengel oder die Kleine ist schlicht und ergreifend die beste Medic-Nin, die ich je gesehen habe.“ War ja klar, dass er nicht alleine im Raum war. Er war in seinem Zimmer, wenn Kisame rechts von ihm sprach. Itachi hörte eine Matratze kurz knarren und dann Schritte auf dem Boden. Seine Matratze gab am Fußende nach, als Kisame sich setzte. Schnell ließ er seine Hand von Sakuras Haar verschwinden. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass du noch lebst.“, sagte er leise. Er sagte nichts. Kisame, der mittlerweile wusste, dass er nicht viel sprach, seufzte kurz. „Sie wäre fast gestorben, als sie dich wieder zusammengeflickt hat.“ Sein Herz machte einen unangenehmen Satz und er hob den Kopf. „Keine Sorge, sie lebt. Was ein Wunder ist.“ Kisame stand vom Bett auf. „Sie schläft seit zwei Tagen in genau dieser Stellung neben deinem Bett.“ Itachi schluckte und tastete wieder mit der Hand nach Sakuras Kopf. Sie hockte offensichtlich neben seinem Bett. „Itachi...“ Kisame war in der Tür stehen geblieben. Diesmal nahm Itachi nicht die Hand weg, aber er sah auch nicht auf. „Wenn sie sich schon so oft die Mühe macht dein Leben zu retten, lerne es wenigstens etwas zu schätzen.“ Danach entfernten sich seine Schritte im Flur, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Itachi konnte für einen kurzen Moment nur still sitzen, bevor er auf einmal den Drang hatte albern zu lachen. Sein Leben schätzen? Was wusste Kisame schon über ihn? Auf einmal war er unendlich müde. Er wollte einfach nur schlafen und die Welt um sich herum vergessen, wie ein kleines Kind, dass seine Ruhe haben wollte. Doch ihm ging nicht Kisames Worte über Sakura aus dem Kopf. Sie hatte so viel für ihn getan. Warum tat sie es eigentlich? Er konnte unter seinen Finger spüren, wie kalt ihre Haut war. Ihre Krankheit fraß sie auf, genau wie seine es mit ihm tat. Sie kannte die Gewissheit des Todes genauso gut wie er. Genauso wie er sehnte sie sich nach Wärme. Ganz langsam, um sie ja nicht zu wecken, schloss er seinen Arm um sie und zog sie trotz seiner Schmerzen zu sich hoch. Ehe er richtig wusste, was er da überhaupt getan hatte, lag sie neben ihm. Er selbst wusste, dass sein Körper warm genug war. Das Fieber in seinem Innern konnte er spüren, es war wie ein alles fressendes Feuer. Er erschauderte, als er ihren kalten Körper an seiner Brust fühlte, aber er nahm seine Decke, schlang sie um sie und sich selbst und drückte sie dann an sich. Die von ihr ausgehende Kälte ließ ihn sich ein wenig besser fühlen und er legte den Kopf beruhigt auf das Kissen. Ganz schwach nahm er den Geruch von Kirschblüten war und seine Mundwinkel zuckten leicht. Sakura... Es war warm. Eine wunderbar einhüllende Wärme, die einen die Angst nahm und ein Feuer im Innern schürte, dass einen Hoffnung gab. Sakura wagte es nicht die Augen zu öffnen. Alles was sie wollte, war diese wundervolle Wärme zu genießen und nie wieder aufzuwachen. So könnte man sich den Himmel vorstellen. Warm eingepackt in einem Bett, die Decke um den Körper geschlungen, während man sich an die Wärme eines anderen kuscheln konnte. Sie riss die Augen auf, als ihr klar wurde, was sie da eigentlich dachte und dass das gar nicht so falsch war. Sie starrte auf einen weißen Verband, direkt vor ihrer Nase, der um einen schmalen aber muskulösen Brustkorb geschlungen war. Hätte sie die Kraft dazu gehabt, wäre ihr der Mund aufgeklappt. Aber in ihrer jetzigen Situation konnte sie nur starren. Es war nämlich so sonnenklar, an wen sie sich das kuschelte. Andere Frage war, wie sie dorthin gekommen war. Ihre Augen wanderten ein wenig höher und ihr stockte der Atem. Dieses Gesicht. Wunderschön wie das eines Engels. Weiße Haut, frei von allen Makel, die Wunden auf seinem Gesicht waren beinahe verheilt. Hohe Wangenknochen, die seine gerade Nase und seinen wunderbar geschwungenen Mund betonte, dessen Lippen zum küssen gemacht zu sein schienen. Dichte Wimpern und geschlossene Lieder verbargen seine Augen, aber sie wusste so gut, wie sie aussahen, auch wenn sie immer und immer wieder in sie hineinsehen konnte. Itachi schien zu schlafen, sie konnte seine ruhigen Atemzüge auf ihrem Gesicht spüren. Unweigerlich wurde sie rot. Erst recht als sie seine Arme knapp neben ihrem Bauch fühlte. Das war ja so peinlich! Aber gleichzeitig wunderbar. Allerdings merkte sie erst, warum es so schön warm sah, als ihre Medic-Nin-Antennen wieder an sprangen. Er hatte immer noch Fieber. Sie schluckte und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Stirn. Nicht besonders hoch, er würde das schon überstehen. Doch als sie gerade ihre Hand zurückzog, flatterten seine Lieder und langsam kam das Schwarz hinter ihnen zum Vorschein. Obwohl die Farbe seiner Augen getrübt war, waren sie doch eines der schönsten Dinge, die sie je gesehen hatte. Das einzige was sie schmerzte war, dass er sie nicht sehen konnte. Wie sehr sie sich doch wünschte, dass er ihr einmal richtig in die Augen schauen würde. Mit seinem Erwachen rückte er automatisch von ihr ab, die Wärme würde schwächer. Er sagte nichts, erklärte ihr nicht, wie sie hier zu ihm gekommen war und sprach alles im allem überhaupt kein Wort. Es schien, als atmete er nicht mal. Oh Gott, was sollte sie denn jetzt sagen. Wie geht es dir? Alles okay? Hast du Schmerzen? Sie öffnete den Mund und ehe sie es richtig registrierte sagte sie: „Du bist ein Idiot!“ Er sagte nichts, zog aber leicht die Augenbrauen zusammen. Er wusste, was sie meinte. Die Tatsache, dass er immer noch nichts sagte, war der Grund, warum sie sauer wurde. „Wie konntest du das nur tun? Ich habe meinen Kopf für dich riskiert um dich zu retten. Die anderen hätten dich nie gesucht, niemals! Und kaum taucht Sasuke auf, willst du alles wegschmeißen? Die Chance dein Augenlicht wieder zu haben, dein Leben, einfach alles?“ Sie registrierte nur halb, dass sie sich zum Schluss beinahe selbst genannt hätte. Wütend und traurig zugleich haute sie mit der flachen Hand auf sein Schlüsselbein. „Du bist so ein...“ Fast brach sie in Tränen aus. Auch wenn es vielleicht ein falscher Zeitpunkt war, sie sah es nicht als falsch an. Im Grunde war er nicht viel anders als Sasuke. Der hatte auch nie auf sie gehört. Nach einer endlosen Zeit öffnete er endlich den Mund. Seine Stimme klang leise und erschöpft, sodass es ihr automatisch leid tat, was sie gesagt hatte. „Ich wäre jetzt eigentlich tot. Ich wäre es schon vor Monaten gewesen, wenn du nicht gewesen wärst. Allerdings habe ich immer wieder versucht das zu verdrängen. Ich dachte, ich kann so lange leben, bis Sasuke endlich soweit ist.“ Er machte eine kurze Pause in der sich seine Lippen zu einem sarkastischen Lächelns verzogen. „Doch als Sasuke die Chance hatte mich fertig zu machen, in dem Moment wo ich wusste, dass ich nicht mehr konnte...da wollte ich das nicht, weil mir etwas durch den Kopf geschossen ist.“ Langsam weiteten sich ihre Augen und sie konnte nicht verhindern, dass sich ihr Körper vor Spannung anspannte. Sein Kopf drehte sich leicht zu ihr runter und sein Lächeln wurde sanft. „Das Mädchen, dass mich in den letzten Monaten als einzige unterstützt hat, habe ich nie zu Gesicht bekommen. Ich kannte sie, doch gleichzeitig war sie mir fremd. Wie sah sie wohl aus? So unschuldig wie ihr Wesen? So schlau wie ihr Verstand? Hatte sie Ähnlichkeit mit dem Geruch, den ich immer in der Nase habe, wenn ich ihr zu nahe komme?“ Sie spürte, wie seine Hand sich ihrem Gesicht näherte, obwohl sie nur Augen für sein Gesicht hatte. Seine Finger berührten ihr Gesicht und die Stelle, wo er sie berührte, brannte süß auf. „Ist sie wie eine der Kirschblüten, die ich in meiner alten Heimat so geliebt habe und mich nicht an ihnen sattsehen konnte? So zart, so klein, so unschuldig.“ Sakura spürte, wie es ihr die Kehle zuschnürte. Seine Hand strich leicht über ihre Wange. „All das schoss mir durch den Kopf. Und ich habe mich gefragt, ob ich schon den Löffel abgeben will, bevor ich das nicht herausgefunden habe.“ Wie oft hatte sie sich gewünscht, dass ihr jemand sagte, dass er ihr etwas bedeutete? Sakura schluckte schwer und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Sie hatte sich so oft gewünscht, dass Sasuke ihr irgendwann mal in nur kleinste Weise sagte, dass er sie mochte. Allerdings hatte er das nie getan. Es war eine verdammte Ironie, dass sie solche Worte jetzt aus dem Mund von demjenigen hörte, von dem sie noch vor weniger Zeit gedacht hatte, dass sie ihn hasste. Wie dumm sie doch war! „Ich werde es tun.“, flüsterte sie. „Den Gefallen werde ich dir gerne erfühlen. Ich sorge dafür, dass du das Mädchen sehen wirst, welches dir da in den Gedanken herum geschwirrt ist. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann, nachdem du mich auf dem Fluss da gerettet hast.“ Seine Hand hielt inne und kam auf ihrer Wange zum liegen. „So viel wie du für mich getan hast, haben nicht mal meine Eltern in all ihren Jahren getan.“ Ihr Herz fing schneller an zu klopfen. „Ich habe mir immer gewünscht, dass ich eine Familie gehabt hätte, die nicht alles zerstört hätte, was mit Sasukes und mein Leben zu tun hat. Ich wollte nur Frieden in meinen Leben haben, verstehst du?“ Sie schaffte es leicht zu nicken. „Was ist so schlimm daran Frieden zu wollen, Sakura? Wieso wissen die Menschen nicht, was für ein Geschenk das ist?“ Er schloss die Augen und wollte seine Hand von ihrem Gesicht nehmen. Doch bevor er das tun konnte, nahm sie sie in ihre eigene. Lange betrachtete sie die eleganten Finger und küsste schließlich seine Fingerspitzen. Nur ganz sanft, es war der Hauch einer Berührung. Seine Finger glitten aus ihrer Hand, seine Hand schloss sich um ihren Nacken und auf einmal war sein Gesicht direkt vor ihrem. Sie konnte das Schwarz seiner Augen direkt vor ihren sehen, sie sah die Trauer in seinem Blick und das Verlangen nach dem, was er ihr eben gestanden hatte. Dann spürte sie auf einmal seine Lippen auf ihren, es war ein so sanfter Kuss, wie der, den sie auf seine Finger gehaucht hatte. Ein Hauch, eine zarte Berührung,...eine Bitte. Sie drängte sich näher an ihn und verstärkte das wunderbare Gefühl. Das Gefühl seiner Lippen, die sich ihren genau anzupassen schienen, wurde stärker, intensiver. Seine Hände glitten von ihrem Nacken auf ihren Rücken und drückten sie an sich. Die Wärme seines Körpers hüllte sie ein und gab ihr endlich das Gefühl von Geborgenheit. Es lag so viel in diesem Kuss. Nach einer Ewigkeit lösten sie sich voneinander, sie sah, wie sein Gesicht sich entspannte, wie es einen friedlichen Ausdruck bekam. Ihres wurde ein Ebenbild zu seinem, als er sie an sich drückte und sie sich an seine Brust kuschelte. Und Sakura wurde eines klar. Man musste nicht immer mit Worten sagen, dass man sich liebte. ... XDDD jaja, jetzt ist es endlich soweit XD ich hoffe, ihr seit zufrieden XDD zur feier für den ersten kuss und weil mein baby ein jahr alt geworden ist, habe ich einen wettbewerb gestartet XD hier ist der link: http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=39156 wer mitmachen will oder fragen hat, sagt einfach bescheid xD lg NikaEvelina Kapitel 17: Freaky like Me -------------------------- Eine Woche später war Sakura so verwirrt, dass sie nicht einmal mehr wusste, in welcher Situation sie sich befand. Itachis Wunden verheilten hervorragend, sie selbst fühlte sich auch nicht schlecht, obwohl sie mittlerweile nicht mehr in den Spiegel sehen konnte, ohne etwas zu erblicken, was sie abstieß. Sie hasste ihren Körper, mehr als sie es vorher je getan hatte. Was wohl an der Tatsache lag, dass sie Itachi geküsst hatte. Und dummerweise hatte dieser dämliche Kuss dazu geführt, dass sie nachts nicht mehr schlafen konnte, ohne das ihre Gedanken sich ausmalten, was nach einem Kuss noch so weiteres passieren konnte. Während Itachi und sie sich in der Realität nach dem Kuss erschöpft schlafen gelegt hatten, spielte ihre Fantasie danach eindeutig verrückt. Die erotischen Fantasien wurden allerdings davon gedämpft, dass sie ihren Körper nicht ausstehen konnte und dass Itachi in ihrer Vorstellung sie wegen diesem abstieß. Das war sowas von deprimierend. Allerdings war das nicht der einzige Grund, warum sie verwirrt war. Der Grund war Itachi selbst. Seit sie sich geküsst hatten, verhielt er sich...halt nicht mehr wie vorher. Überhaupt war seit dem Kuss gar nichts mehr geschehen. Sie hatten sich weder geküsst, noch umarmt, noch berührt, außer als sie mal seine Verbände hatte wechseln müssen. Danach war er wie ein Pferd, das von einer Wespe gestochen worden war, abgezischt. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass er Berührungsängste hatte. Oder mochte er sie am Ende doch nicht? Solche Fragen waren dermaßen verwirrend, dass sie Sakura fast in den Wahnsinn trieben. Itachi war mit Kisame seit zwei Tagen wieder auf einer Mission, die letzten Dinge für Kiri-Gakure am klären. Denn übermorgen ging es los. Wie oft hatte sie eigentlich schon an ihm herumgeschnippelt? Die Tatsache, dass sie ihn öfters berührt hatte, als sie ihn versorgen oder operieren musste, war niederschmetternd. Sie kam sich beinahe wie eine Perverse vor. Sie liebte einen Kerl, an dem sie Tag und Nacht rumwerckelte. Wirklich wahnsinnig erotisch! Gerade jetzt saß Sakura in der Küche vor einer Schüssel mit Erdnüssen, die sie, wenn sie sie nicht gerade aß, versuchte in den Mülleimer zu pfeffern. Von den 100g lagen ungefähr fünfzig in ihrem Magen, sieben auf dem Tisch, drei auf dem Boden und dreißig noch in der Dose. „Haben wir aber gute Laune.“ Oh ja, und Deidara konnte sie jetzt auch prima gebrauchen. Sie stopfte sich eine handvoll Erdnüsse in den Mund und warf eine weitere Nuss. Sie landete im Eimer. „Das Schlachtfeld räumst du gleich aber selbst auf, Pinky.“ Statt dem Mülleimer bewarf sie jetzt ihn, als er um den Tisch zum Kühlschrank ging. Als er sich umdrehte, landete der nächste Treffer auf seiner Stirn. Er schloss sichtlich genervt die Augen. „Machst Spaß?“, zischte er. Die nächste Nuss traf ihn an der Oberlippe. Ja, es machte wahnsinnig Spaß. „Okay, jetzt reicht's!“ Er knallte das Glas mit Wasser auf den Tisch und beugte sich zu ihr runter. „Nur weil du sexuell unausgeglichen bist, heißt das nicht, dass du mich mit Nüssen bewerfen musst.“ Bei der direkten Wahrheit ins Gesicht, wurde sie knallrot. „Ich bin nicht sexuell unausgeglichen!“ „Sicher, und ich bin der Weihnachtsmann.“ „Ich bin nicht...“ „Wenn du mit ihm in die Kiste steigen willst, dann tu es doch einfach.“ „Weißt du, genau das ist der Grund, warum ich dich nicht leiden kann.“, fauchte sie. „Mädchen finden Kerle nicht besonders toll, die einen so was an die Birne werfen.“ „Falsch! Ihr mögt es nicht, wenn man euch mit der Wahrheit konfrontiert.“ Sie spürte wie sie immer dunkler im Gesicht wurde. „Zum letzten Mal. Was du sagst, stimmt nicht.“ Deidara fing fies an zu grinsen. „Wenn du es sagst.“ Er trank sein Glas aus und ging aus der Küche. Sakura stand mit einem Ruck auf und wollte hinter ihm her. Er konnte doch nicht mit der Aussage einfach vom Tisch abhauen. Doch als sie ins Wohnzimmer kam, traten Kisame und Itachi um die Ecke. Sofort wurde sie stocksteif und konnte gar nicht anders, als Itachi zu betrachten. Auch wenn er müde aussah, er sah in ihren Augen einfach... Toll, ihr Gehirn schaltete auf Erotikkopkino. Allerdings wurde der Film in dem Moment abgeschaltet, als Deidara anfing zu lachen. Verwirrt sah sie zu ihm und stellte nicht gerade begeistert fest, dass er über sie lachte. Kisame und Itachi, die die Situation verständlicherweise nicht verstanden, glotzen blöd. Als Deidara lachend das Wohnzimmer verließ, hörte sie noch: „Und ich hatte doch recht!“ Ihr klappte der Mund auf und zu. Peinlich berührt sah sie zu Itachi, der allerdings wie immer ziemlich gelassen schien. „Ich erstatte Bericht.“, sagte Kisame. Itachi tat es mit einem Nicken ab und ging in Richtung seines Zimmer. Sofort fing Sakuras Herz schneller an zu klopfen. Das war die Gelegenheit ihn zu fragen, was eigentlich los war. Als sie in sein Zimmer kam, war er gerade dabei seinen Mantel auszuziehen. Oh Gott, diese Schultern waren einfach... Konzerntrier dich! Sie räusperte sich und fragte: „Können wir reden?“ Statt sie anzusehen, fing er an seinen Mantel zu falten. „Worüber?“ „Naja, über...uns...irgendwie.“ Er warf den Mantel aufs Bett und drehte sich zu ihr um. „Was soll mit uns sein?“ Meinte der das ernst? Sie runzelte die Stirn. „Ich stelle mir seit geraumer Zeit eine Frage.“ Er sagte nichts und bei seinem perfekten Pokerface konnte man auch nichts in seinem Blick lesen. Verdammt! „Ich frage mich,“, sagte sie und holte unbewusst tief Luft. „ob sich zwischen uns irgendetwas geändert hat. Seit...der Sache.“ „Dem Kuss.“ Oh Mann, noch so einer, der einem alles so direkt ins Gesicht pfeffern musste. Wussten Jungs eigentlich nicht, dass das Frauen manchmal nicht besonders gut fanden? „Genau.“ Sie kicherte leise. „Also, hat sich was geändert?“ Mal von der Tatsache abgesehen, dass sie sich wie der letzte Vollidiot vorkam, fühlte es sich gar nicht so schlecht an mal darüber zu reden. Itachi zog die Stirn leicht in Falten, aber das war auch schon alles. „Ich denke,...“, sagte er schließlich. Sie sog scharf die Luft ein. „...dass es keine sehr gute Idee ist, wenn wir zusammen sind.“ Bumm. Hatte sie das erwartet? Irgendwie schon, aber es tat trotzdem weh die Wahrheit mit der Wucht eines Balkens, der einem auf die Birne fällt, gesagt zu bekommen. „W-Warum?“ „Es würde zu nichts führen.“ Seine Stimme klang viel zu nüchtern. „Nachdem du deine Aufgabe erfüllt hast, hätte eine Beziehung keine Zukunft. Und das weißt du.“ Da hatte er leider Gottes recht. Aber scheiß drauf! „Ist das alles?“, murmelte sie leise. „Wenn es nur das ist, ist das für mich nicht gerade überzeugend. Ich werde sowieso nicht mehr lange leben, so oder so, und dein Herz wird bei der Belastung auch nicht ewig weiter schlagen.“ Er zuckte leicht mir den Mundwinkeln. „Rationales Denken ist wohl neuerdings deine große Stärke, mmh?“ Den Sarkasmus konnte er sich sparen. „Wenn ich nicht wüsste, dass wir beide eigentlich derselben Meinung sind, würde ich beinahe sagen, dass du Angst davor hast eine Beziehung zu führen.“ Jetzt wurden seine Augen finster. „Jetzt wagst du zu viel, Sakura.“ Sie schluckte, ließ sich aber nicht einschüchtern. Sie ging so nah zu ihm, dass sie Brust an Brust standen. „Stimmt das? Hast du Angst davor?“ „Ich warne dich, treib es nicht...“ „Oh, jetzt hab ich's!“ Ihr war es mittlerweile egal, dass sie patzig und kindisch klang, wie ein kleines Kind, das nicht das richtige Geschenk bekommen hatte. Sie war frustriert, wirklich und wahrhaftig frustriert. Die Hoffnung, dass aus ihr und Itachi etwas hätte werden können, hatte er eben wie eine Seifenblase zerplatzen lassen. „Ich glaube einfach, dass du keine Lust hast, dich an jemanden zu binden. Du bist feige, dass jemand dir zu nahe kommen und dir somit weh tun könnte. Eine verständliche Reaktion, aber sie ist feige!“ Das kribbelnde Gefühl in ihrer Körpermitte, welches wieder zurückgekehrt war, während sie so nah bei ihm gestanden und seinen Geruch eingeatmet hatte, wurde von Bauchschmerzen ersetzt, als sie sah, dass sein Blick immer kälter wurde. Beinahe hoffte sie schon, dass er sie anschreien würde, damit sie diese überflüssigen Emotionen in ihrem Innern rauslassen konnte. Aber ein Uchiha schrie nie. „Wenn du das so siehst, ist es wirklich am besten, wenn sich bei uns nichts weiter entwickelt.“, flüsterte er. Sie verbot es sich zusammen zu zucken und nickte leicht. „Wahrscheinlich.“ Sie trat mit dem Gefühl sich selbst ein Messer in den Bauch gerammt zu haben von ihm zurück und ging in Richtung Bad. Heftiger als beabsichtigt stieß sie die Tür zu und ging zum Waschbecken. Ihr Gesicht starrte ihr aus dem Spiegel entgegen, übersät mit wütenden roten Flecken und funkelnden Augen. Was zum Geier hatte sie da gerade getan? Sie hatte ihm beschuldigt ein Feigling zu sein, der sich nicht an eine feste Beziehung rantraute. Da war es kein verdammtes Wunder, dass er sie abwies. Sie war ein verdammtes A-r-s-c-h-l-o-c-h! Wütend riss sie sich die Hose von den Beinen und stapfte zur Dusche. Sie würde sich jetzt unter das eiskalte Wasser stellen und sich selbst dafür bestrafen, dass sie sich gerade selbst und ihrer Liebe emotional in den Arsch getreten hatte. Sie stieß die Duschtür auf und stellte das Wasser auf kalt, die Hand am Rand ihres T-Shirts um es sich beim Umdrehen über den Kopf zu ziehen. Das Einschnappen des Schlosses hallte selbst durch das Rauschen der Dusche. Langsam drehte sie sich um. Itachi stand vor ihr, die Hand noch am Schloss der Badezimmertür, weil er sie kurz zuvor abgeschlossen hatte. Seine Haltung war leicht angespannt, den Kopf hatte er leicht schief gelegt. Ein heißer Schauer fuhr Sakura durch den ganzen Körper. Diesmal war es nicht sein Körper, der ihr den Rest gab. Es waren seine Augen. Obwohl sie blind waren, sah sie, dass das wütende Funkeln in ihnen durch ein anderes ersetzt worden war. Mit Erstaunen erkannte sie, dass das „Gespräch“ ihn eben irgendwie angestachelt zu haben schien. Vor zwei Minuten hatte sie ihn noch angeschrien. Jetzt standen sie beide im Bad, die Dusche lief, er hatte abgeschlossen und beide wusste nicht, was sie sagen sollten. Sakuras moralische Seite meldete sich kurz und sagte ihr, dass es nicht klug wäre sich jetzt wieder etwas Erotisches in die Birne zu fantasie-... Ach, scheiß drauf! Sie war erregt, er war heiß und er hatte verdammt noch mal die Tür hinter ihnen abgeschlossen! Es war, als wären ihre Gedanken ein Startschuss gewesen. Mit nur einem Schritt war Itachi bei ihr und küsste sie heftig auf den Mund. Sie stöhnte wohlwollend in den Kuss hinein und umfasste sein perfektes Gesicht mit den Händen. Seine Hände an ihren Seiten hinterließen ihr das Gefühl in ihrer eigenen Haut zu verglühen. War sie eben in der Diskussion etwas zu dominant vorgegangen, hatte sich das jetzt schlagartig geändert. Unter seinen Berührungen fing Sakura an wie Wachs zu zerfließen. Er drängte sie zurück in die Dusche und sie keuchte erschrocken auf, als das eiskalte Wasser auf sie prasselte. Allerdings wurde es nach ein paar Sekunden warm, als Itachi kurz mit einer Hand den Warmwasserhahn bediente. Fast sofort schienen sich ihre Empfindungen noch zu verstärken. Ihre Klamotten, die sie noch am Leib trug, wurden auf einmal fiel zu eng und das lag nicht nur an der Tatsache, dass das Wasser sie an ihrem Körper kleben ließ. Kurz schoss ihr durch den Kopf, dass Deidara ja sowas von recht gehabt hatte. Sie hatte nicht mal eine Chance Liebkostungen zu erwidern. Itachi ließ ihr nicht eine Gelegenheit ihn zu küssen oder ihn anders zu verwöhnen. Stattdessen fing er an ihren Hals zu küssen, mit absoluter Absicht ließ er seinen Atem ihr Ohr und ihren Nacken streifen, der ihr eine absolute Ganzköpergänsehaut verpasste. Mittlerweile hatte sie nur noch einen Gedanken. Sie musste aus diesen Klamotten raus und zwar sofort! Und er hatte auch noch eindeutig zu viel an! Mit fahrigen Händen ergriff sie den Saum seines Shirts und schälte es langsam von seinem Körper. Zentimeter für Zentimeter erschien seine weiße und vollkommene Haut, die sie einfach nur noch berühren und küssen wollte. Er tat ihr den Gefallen und ließ sich das Shirt über den Kopf ziehen, aber da endete auch schon ihre Rolle. Er machte da weiter, wo er aufgehört hatte. „Sag mir jetzt noch einmal, dass ich Berührungsängste habe!“, knurrte er an ihrem Hals. Eigentlich hatte Itachi ja gedacht, dass sein Sexualtrieb seit jener Nacht abgestorben sei. Er hatte seit diesem Tag an nicht mehr einen winzigen Gedanken Richtung Sex gehabt, nicht eine Spur. Und dieses Mädchen hatte es irgendwie geschafft diesen Trieb mit einem Kuss wiederzuerwecken. Seit diesem gottverdammten Kuss, wo er wirklich nicht wusste, was ihn da geritten hatte, kreisten seine Gedanken fast nur noch um sie und diesen beschissenen Trieb, der hauptsächlich zur Fortpflanzung gedacht war. Er war dermaßen unkonzentriert bei der Mission gewesen, dass er ein ums andere Mal fast in einen Baum gerauscht war. Und eines der schlimmsten Dinge war gewesen, dass Kisame es sogar bemerkt hatte und er dermaßen wusste, was ihm auf den Keks und auf die Eier ging. Also hatte Kisame Partnervermittler gespielt. Die gemeinste Bemerkung, die leider auch gestimmt hatte, war gewesen: „Nimm sie dir endlich und hör auf mich mit deiner miesen Laune zu nerven.“ Ganz zu schweigen davon, dass er ihn als „untervögelt“ bezeichnet hatte. Er hätte Kisame in dem Moment umbringen können. Allein wegen der Tatsache, dass er recht hatte, weil er sich wirklich nicht besser als ein pubertierender Fünfzehnjähriger benommen hatte, der einen Testosteronüberschuss hatte. Als sie dann auch noch angefangen hatte, das Thema anzusprechen, welches ihn eine Woche lang beschäftigt hatte, war es dann aus gewesen. Er hatte fest beschlossen keine Beziehung, in keinster Weise, mit ihr anzufangen. Und was tat er jetzt? Er fing an ihr das T-Shirt unter der Dusche auszuziehen, während er Küsse auf ihrem Hals verteilte und es in seine Hose eindeutig zu eng wurde. Gott, sein Selbstwertgefühl sagte gerade mit einem ohrenbetäubenden Lachen über sein Tun Adieu. Was nicht hieß, dass er es nicht wollte. Obwohl er nichts sehen konnte, setzte das dem Geschehen keinen Dämpfer auf. Im Gegenteil, es tournte ihn an. Als Sakura sich bereitwillig das T-Shirt über den Kopf ziehen ließ, öffnet er hinter ihrem Rücken die Schnalle ihres BH's. Er wusste, dass sie ihre Hose bereits ausgezogen hatte, bevor er ins Bad gekommen war. Seine Hände konnten die weiche Haut ihrer Beine und ihres Hinterns spüren. Der BH landete mit einem leisen Klatschen auf dem nassen Boden. Das letzte Kleidungsstück an ihrem Leib war jetzt noch ihr Slip. Fühlen war ja so viel besser als sehen. Für einen Moment kostete er den Moment aus und er lächelte unbewusst, als er sie küsste. Ihm fiel dabei etwas auf. Und zwar, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte, jemand so zu berühren und zu vertrauen, wie es jetzt der Fall war. Ganz langsam glitten seine Hände von ihren Schultern ihre Arme hinab. Er spürte unter seinen Händen, wie sie zitterte und das lag eindeutig nicht daran, dass ihr kalt war. Er legte ihre Hände um seinen Hals und küsste sie kurz auf die Stirn, ehe seine Hände zu ihren Hüften wanderten und ihren Slip erfassten. Er hielt nur kurz in seinem Tun inne, als sie so schnell es ging das letzte Kleidungsstück von ihrem Körper entfernte und er lächelte darüber, dass sie kaum das zu erwarten schien, was er mit ihr vor hatte. Seine Hände wanderten zu ihrem Schlüsselbein. Seine Finger ertasteten den zerbrechlichen Knochen knapp unter ihrem Hals, ehe seine Finger anfingen abwärts zu wandern. Ihre Brüste waren weich und glatt durch das Wasser, welches über sie lief. Er konnte sie genau mit einer Hand umfassen. Seine Daumen strichen sanft über ihre Brustwarzen, die sich augenblicklich aufrichteten und seine Handflächen kitzelten. Mit einem letzten Kuss auf ihren Mund senkte er den Kopf und küsste in kleinen Abständen die Strecke, die seine Hände eben gewandert waren. An ihrer linken Brust angekommen, küsste er ihren Nippel erst, ehe er ihn in den Mund nahm und leicht an ihm saugte. Ihr dadurch entstehendes Stöhnen ließ ihn beinahe lachen. „Mehr!“, hauchte sie und umfasste seinen Kopf. „Mehr!“ Ein kurzes Ziehen an seinen Haaren ließ ihn erkennen, dass sie ihm das Haarband abzog. Wenige Sekunden später spürte er seine offenen Haare über seine Schulter fließen, während sie ihre Hände in ihnen vergrub. Sie wollte mehr? Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter. Während er weiter ihre Brüste verwöhnte, glitten seine Hände ihren Bauch hinunter. Sie erzitterte heftig, als er kurz über ihren Bauchnabel strich, wo sie offenbar besonders empfindsam war. Die Stelle musste er sich merken, dachte er im Stillen. Doch dann glitt der letzte Rest seines Verstandes ins Nirwana ab, als seine Finger das ertasteten, was ihn selbst fast ihn den Wahnsinn trieb. Sakura keuchte laut auf, als seine Finger über ihre Mitte strichen und er anfing sie zu verwöhnen, wie er es bei keiner Frau je getan hatte. Sie drückte sich gegen ihn, als er sich aufrichtete, um sie küssen zu können. Ihre Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper und er stöhnte leise auf. Und jetzt war es eindeutig viel zu eng in seiner Hose. Den Job übernahm allerdings Sakura für ihn. Während sie unter seinen Streicheleinheiten immer lauter stöhnte, schaffte sie es irgendwie seine Hose zu öffnen und sie ihm über die Hüften zu ziehen. Da er wusste, dass es dank der Dusche mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit war, seine Hose komplett auszuziehen, ohne dass die Stimmung verflog, beließ er es dabei, dass sie ihm das nervige Kleidungsstück bis auf die Oberschenkel runterzog. Als sie unter seinen Fingern zum Höhepunkt kam, schrie sie heiser auf und lehnte sich beinahe erschöpft an ihn. Er selbst keuchte jetzt selbst schwer, allerdings nicht vor Anstrengung, sondern vor Erwartung. „Itachi...“ „Mmhh...“ „Ich...ich habe so etwas noch nie gemacht.“ Überrascht weiteten sich leicht seine Augen. „Du hast noch nie mit jemanden geschlafen?“ Sie schüttelte den Kopf, dann hörte er sie allerdings leise kichern. „Das heißt aber nicht, dass du aufhören sollst.“ Er grinste wieder und küsste sie sanft auf den Mund, ehe er sie um die Hüften packte und sie gegen die Wand drückte. „Das hatte ich auch nicht vor.“ Als er sie vor Erwartung schneller atmen hörte, lächelte er sanft. „Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein.“ Als Kisame in Itachis und sein Zimmer kam, konnte er die Dusche im Bad hören. Er verdrehte die Augen, als er daran dachte, dass Itachi ihm letztens im Motel aus Trotz nach dem kleinen Gespräch über Sakura das ganze heiße Wasser weg geduscht hatte. Mit energischen Schritten ging er zur Badezimmertür und wollte gerade anklopfen, als er Geräusche hörte. Unverkennbare Geräusche. Für eine ganze Weile starrte er die Tür an, ehe er so doll anfing zu grinsen, dass er beinahe im Kreis grinste. „Wusste ich es doch.“ Er klatschte in die Hände und warf seinen Mantel auf das Bett, ehe er ein Handtuch aus dem Schrank nahm. Das Bad hier konnte er wohl heute vergessen. Mit seinem Grinsen im Gesicht ging er zu Deidaras und Tobis Zimmer und klopfte an. Deidara machte auf und runzelte die Stirn. „Was willst du denn?“ „Kann ich deine Dusche mal benutzen?“ „Hast du kein eigenes Bad?“ „Das ist leider besetzt.“ Deidara blinzelte verwirrt, als Kisame an ihm vorbei spazierte. Als der im Bad angekommen war, flitze er allerdings durch die Tür. „Meinst du mit besetzt das eine „Besetzt“?“ Das Grinsen in seinem Gesicht sagte wohl alles. Zu Kisames Überraschung verwandelte sich Deidaras Gesicht in die selbstgefälligste Fraze, die er je gesehen hatte. „Ich bin ja so gut.“, lachte er, ehe er aus dem Zimmer verschwand. Kisame hörte ihn noch weiter kichern, als er sich auf das Bett warf. Mit einem Kopfschütteln ging er unter die Dusche. Wenn die Tür gleich immer noch abgeschlossen war, musste er heute wohl auch bei Deidara schlafen. Sakura auf dem Badezimmerboden auf Itachis Brust und fühlte sich zum ersten mal in ihrem Leben richtig glücklich und zufrieden. Jetzt konnte sie endlich dieses seelige Grinsen von Tenten verstehen, als sie mal mit Neji bei einem Discoabend aus der Toilette gekommen war. Itachi hatte ein Tuch über ihren nackten Körper gebreitet und schien jetzt leicht zu dösen. Wie ein zufriedener Kater, der schöne, frische Milch getrunken hatte. „Danke.“, murmelte sie. Sein „Mmhh“ hieß wohl „Warum?“ „Für das hier.“ Sie kuschelte sich enger an ihn. „Es war wunderschön.“ „Danke für das Kompliment.“, brummte er leise. Sie lächelte als er sie näher zu sich zog, sodass sie sein Gesicht betrachten konnte. Auch er wirkte zufrieden. „Itachi?“ „Mmh?“ „Können wir das irgendwann noch mal wiederholen?“ Seine Mundwinkel zuckten. Er hatte wohl nichts dagegen einzuwenden. Dann wurde sein Gesicht allerdings ernst. „Versprich mir nur eine Sache.“ „Alles.“ „Sag niemanden etwas davon. Auch nicht Konan. Okay?“ Sie nickte und schloss die Augen. Dieses Versprechen hielt sie gerne ein. Wenn es dazu führte, dass sie mit ihm zusammen sein konnte. Dann war sie eingeschlafen. ^^ ähm, ja, also erst mal, wollte ich mich entschuldigen xDD es tut mir so leid, dass ich an der einen stelle nicht weiterschreiben konnte, ich habe es echt versucht, aber ich...*frustriert schrei* ich bin da einfach nicht gut drin ^^ wenn es dazu geführt hätte, dass ich mir irgendeinen roman aus dem regal greife und etwas abschreibe, wäre ich mir einfach blöd vorgekommen ^^ bitte versteht das und seit mir bitte nicht böse ich hoffe, euch hat das kapi gefallen ^^ ich wünsche euch einen gute rutsch und nachträglich schöne weihnachten ^^ lg NikaEvelina PS: das kapi heißt "freaky like me" weil ich das lied die ganze zeit dabei gehört habe. und als ich den text danach mal gelesen habe, musste ich mich dermaßen am arsch lachen, weil es genau zu dem kapi gepasst hat xDD im ernst, zieht euch das mal rein ^^ Kapitel 18: Why you all in my Ear? ---------------------------------- „Würde es dich wundern, wenn ich dir sage, dass ich mich nicht wohl bei Sache hier fühle?“, fragte Sakura Kisame stirnrunzelnd, als sie aus dem Wald und auf die Wiese traten, die sich vor dem Kiri-Gakure-Krankenhaus befand. Kisame, der keinen Meter neben ihr stand, lachte schallend auf. „Ach komm schon, Pinky. Itachi und ich sind hier mindestens schon drei mal aufgekreuzt, damit sie auch ja nicht die Vereinbarung vergessen, die wir gemacht haben.“ „Das ist der Grund, warum ich mich nicht wohl fühle.“, murmelte Sakura in ihren nicht vorhandenen Bart. Echt mal, das war doch echt skurril. Sie, eine Konoha-Medicnin, die vor ein paar Monaten von Akatsuki entführt worden war, sollte jetzt mit den eben genannten Entführern ein Krankenhaus überfallen und an dem Kerl rumschnippeln in den sie mittlerweile sogar verknallt war? Die Welt stand mehr oder weniger Kopf. Itachi stand links neben ihr und berührte mit seiner Hand leicht ihren Arm. Es war nicht viel, aber es reichte. Sie fühlte sich wie auf Knopfdruck besser und ihr fiel schlagartig wieder ein, für wen sie das hier eigentlich tat. Wenn ihr die OP gelang, würde Itachi wieder sehen können. Er würde sie sehen können. Sie würde endlich beobachten können, wie seine Augen sich auf etwas fixierten und ihn wieder Licht sehen lassen würden. Kisame hatte ihr alle Informationen gegeben, die sie brauchte. Ein Patient in einem anderen Krankenhaus, der bereits seit Monaten krank war, hatte sich als Organspender zur Verfügung gestellt. Da er wegen Darmkrebs sterben würde, wären allein die Organe im Toraxbereich und darüber noch brauchbar. Hieß, dass ein Patient ein neues Herz bekam, ein anderer eine Lunge...und ein weiterer die Chance auf eine Hornhauttransplantation. Blöd nur für disen Patienten, dass er die Möglichkeit zu sehen sich mittlerweile an den Hut stecken konnte, weil Deidara damals den Arzt, der dem Patienten die Nachricht hatte überbringen sollen, umgebracht hatte und somit die Akatsuki von der OP erfahren hatten. Hurra, hurra, und somit trat sie auf den Plan. Sakura spürte trotz dem Vertrauen zu Itachi, dass sie unheimlich nervös war. Was würden die anderen Medicnin von ihr denken? Und warum kümmerte sie das überhaupt? Vielleicht weil sie tief in ihrem Inneren noch das gleiche Mädchen war, dass damals in Konoha gelebt und sich geschworen hatte die Akatsuki fertig zu machen. Auf der einen Seite war das hier eine unheimlich Faszination für sie, weil sie zum ersten Mal die Chance hatte eine OP zu leiten Doch auf der anderen Seite schämte sie sich irgendwie. War das hier recht, was sie tat? Betrog sie damit nicht ihr Dorf? Oder würde sie einfach nur demjenigen helfen, den sie liebte? „Mein Leben ist doch beschissen!“, murrte sie leise, sodass es Itachi nicht hörte. Kisame fand die Situation offensichtlich ziemlich amüsant, denn er hörte nicht mehr auf zu grinsen, als sie sich dem Krankenhaus näherten. Wohingegen Itachi sich auch nicht gut zu fühlen schien, was Sakura daran erkennen konnte, dass seine Körperhaltung so steif war, wie ein Brett. Ob das an der Tatsache lag, dass er gleich auf einem OP-Tisch landen würde, konnte sie nur erahnen. Kisame stieß mit einem Ruck die Türen des Krankenhauses auf. Das rege Treiben in der Eingangshalle schien auf einmal still zu stehen. Als Sakura einer Krankenschwester ins Gesicht sah, konnte sie förmlich beobachten, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich. „Hallo.“, sagte Kisame. „Wie geht’s?“ Irgendwie schaffte es eine Schwester sich nach vorne zu bewegen, aber auch nur wegen der Tatsache, dass drei ihrer Kolleginnen sie dahin geschuppst hatten. Sie hatte eine ungesund grün aussehende Gesichtsfarbe. „Und?“ Kisame verschränkte die Arme vor der Brust, behielt aber sein diabolisches Grinsen im Gesicht. „Wie siehst aus?“ „E-Es ist a-alles bereit.“ Die arme Frau zitterte, als wären es fünfundzwanzig Grad unter Null. „Wir warten nur noch auf das Transplantat.“ „Es ist noch nicht da?“ „D-Der K-Kurier hat sich ein wenig ver-verspätet.“, piepste sie. Kisame schnaubte. „Dann will ich für euch alle hoffen, dass er in der nächsten halben Stunde aufkreuzt.“ Allgemeines Luftschnappen war zu hören. Als Itachi allerdings einen Schritt nach vorne tat, bemerkte Sakura etwas, was ihr nicht besonders gefiel. Fast alle Blicke des weiblichen Personals richteten sich auf ihn, die Stimmung entspannte sich aufs Minimalste. Sakura meinte förmlich ihre Gedanken zu hören. „Wie kann so einer heißer Kerl in so einer gefährlichen Organisation sein?“ „Wenn er kein Akatsuki wäre, würde ich ihm auf dem OP-Tisch vernaschen!“ War es unangebracht, wenn man öffentlich zeigte, dass man eifersüchtig auf diese Blicke war? Doch ehe Sakura irgendjemanden einen sauren Blick zuwerfen konnte, packte Kisame sie plötzlich am Kragen und zerrte sie nach vorne. „Nur so zu eurer Info: Falls ihr mittlerweile schon auf blöde Gedanken gekommen seit, dieses Mädchen hier wird die OP leiten. Also schmeißt euch die Idee aus dem Kopf, dass mein Partner durch „Komplikationen“ auf einmal auf dem OP-Tisch wegstirbt. Alles klar?“ Es war nicht zu übersehen, dass ein paar Krankenschwestern zusammenzuckten und die Köpfe senkten. Die Schwester vor ihnen nickte eifrig und sah dann Sakura an. „Wenn sie mir bitte folgen würden?“ Sakura ging ihr hinterher, Kisame und Itachi im Schlepptau. Sie gingen ins Kellergeschoss und die Schwester zeigte Itachi und ihr einen Raum, wo sie sich fertig machen konnten. Kaum war die Tür zu, atmete Sakura etwas aus. „Sag mal, was habt ihr mit denen hier gemacht? So wie ich das sehe, wird keiner dieser Schwestern ein Skalpell halten können, ohne jemanden versehentlich zu erstechen.“ „Das war nicht ich, das war Kisame.“, sagte Itachi ruhig, als er sich den Mantel auszog und auf eine Bank legte. Sakura entging nicht sein Gesichtsausdruck als er das tat. Er fühlte sich ganz offensichtlich nicht wohl bei der Sache. „Wenn du keine Lust hast einen OP-Kittel anzuziehen, kannst du auch nur dein Shirt ausziehen. Ich muss ja sowieso nur an deinen Kopf.“ Zwar entsprach das ganz und gar nicht den Hygienevorschriften, aber die waren einem Akatsuki sowieso egal. Aber der Satz tat seine Wirkung. Itachi sah deutlich glücklicher aus als vorher. Als er sich sein Shirt über den Kopf zog, schlug Sakuras Herz mit einem Mal schneller. Gott, wie sie es liebte ihn anzusehen. „Wie lange wird die OP ungefähr dauern?“, fragte er. Sie räusperte sich und fuhr fort sich umzuziehen. „So ungefähr ein bis zwei Stunden. Sei froh, dass ich dir kein Herz transplantieren muss, sonst lägst du sechs Stunden auf dem Tisch. Warum?“ „Ich bezweifle nicht, dass hier früher oder später Anbus auftauchen werden.“ Der Gedanken war ihr auch schon gekommen. „Bete lieber, dass dem nicht so ist.“ Sie ging zum Spiegel, um zu sehen, ob auch alle Haare unter der Haube waren. Sie fand die Klamotten zwar schon immer gruselig, aber sie wollte auch alles richtig machen. Aus dem Spiegel blickte ihr ein dünnes und blasses Wesen in grünen Klamotten entgegen. Mit einem Schlag bekam sie Angst. Was würde passieren, wenn Itachi sie sehen und von ihr abgestoßen sein würde? Was, wenn er sie hässlich fand? Sie abwies, so wie sein Bruder es getan hatte? Sie spürte, wie Itachis Hände sich um ihre Hüfte schlangen und er sie an sich zog. Sein Körper war warm und fest und das Beruhigenste, was er ihr geben konnte. „Ich vertraue dir, Sakura.“, murmelte er. „Also hab keine Angst.“ Sie lächelte zittrig und drehte sich zu ihm um. Vorsichtig gab sie ihm einen Kuss auf die vernarbte Haut, da wo sie ihn das letzte Mal operiert hatte. „Ich hoffe einfach nur, dass alles klappt.“ Er löste sich in dem Moment von ihr, als sich die Tür wieder öffnete und die Krankenschwester von eben in den Raum trat. „Sind sie soweit?“, fragte sie mit leiser Stimme. „Das Transplantat ist da.“ Sakura nickte und wandte sich zum Waschbecken um, während Itachi aus dem Raum ging. Als sie das Wasser über ihre Hände fließen spürte und sie die Seife in die Hand nahm, hörten ihre dünnen Finger auf zu zittern und mit einem Mal fühlte sie sich gut. Sie würde das schaffen! Sie konnte das! Eine Schwester, die neben ihr gewartet hatte, nickte ihr zu und zusammen gingen sie zu dem OP-Saal Nummer 3. Kisame stand vor dessen Tür, als sie kamen. Er grinste sie an. „Viel Glück, Pinky. Mach ja keinen Fehler!“ „Halt lieber den Mund und steh Wache.“, sagte sie in dem gleichen Tonfall, wie sie immer mit ihm redete. „Das ist das Beste, was du tun kannst.“ „Oh, zickig!“ Kisame grinste und zeigte dabei seine Zähne. Die Schwester neben Sakura gab ein Piepsen von sich und stürzte schnell in den OP-Saal. Als Sakura ihr folgte, sah sie, wie Kisame ihr kurz zuzwinkerte und sich dann breitbeinig vor die Tür stellte. Sakura verkniff sich ein Grinsen, holte tief Luft und trat in den OP-Saal. Es war alles vorbereitet. Auf dem Tisch sah Sakura kurz Itachis schlafenden Gesicht, um das eine Sauerstoffzufuhr um Nase und Mund angebracht worden war, ehe es mit einem Tuch abgedeckt wurde und nur noch seine geschlossenen Augen zu sehen waren. Die Schwestern im Raum waren alle an ihren Plätzen. Eine überwachte die Geräte, eine andere saß an einem Tisch um alles zu protokolieren. Alle Schwester sahen sie mit unsicheren Blicken an, fast so, als hätten sie Angst vor ihr. „Wie sieht es aus?“, fragte Sakura und wunderte sich selbst darüber, wie ruhig ihre Stimme klang. Das schien offensichtlich auch Auswirkungen auf die anderen zu haben, denn die Spannung löste sich ein bisschen. „Atmung normal, Herzfrequenz ebenfalls.“, sagte eine Schwester, die die Geräte überwachte. „Achten sie besonders auf das Herz. Der Patient hat einen Herzfehler und hat erst kürzlich einen riskanten Eingriff hinter sich.“ Eine Schwester schluckte. „Die Narbe auf der Brust?“ Sakura, die beschlossen hatte, dass die ganze Sache einfacher sein würde, wenn sie eine leichte Beziehung zu den Schwestern aufbaute, nickte. „Gebrochene Rippen, Löcher im linken Lungenflügel und Druck aufs Herz, dazu der Herzfehler durch ständige und intensive Chakrabenutzung.“ Irgendwo im Hintergrund meinte sie ein Pfeifen zu hören. „Und der lebt noch?“ Sakura hörte nicht hin, sondern hatte die Box in Augenschein genommen, die neben dem Tisch mit den Instrumenten stand. Sie nickte und ging zu Itachis Kopf. Ihre Handlungen schienen sich auf einmal zu verselbstständigen. Sie hatte hundert Mal ihrer Meisterin bei OP's zugesehen und wusste somit, welche Geräte sie brauchte. Mit vorsichtigen Bewegungen fixierte sie mit Klammern Itachis Augen so, dass die Lider offen gehalten wurden und sie gab einer Schwester Anweisungen sie ab und zu mit Flüssigkeit zu versorgen. Dann beorderte sie eine Schwester ihr die Instrumente zu geben, die sie brauchte. Ihre Hände zitterten kein bisschen, als sie sich mit den scharfen Instrumenten Itachis Augen näherte. Der Ärger ging los, als Sakura es geschafft hatte, beide Hornhäute von Itachis Augen zu entfernen. Jetzt musste alles sehr schnell gehen, waren die Transplantate erst mal an der Luft, hatte sie nur wenig Zeit, bis sie sich wieder anfingen zu zersetzten. Mit einem hauchdünnen Faden, der sich später völlig auflösen würde, würde sie die Hornhäute mit dem Rest des Auges verbinden. Mit einem Mal kam eine Schwester in den Raum, das Gesicht so blass wie Schnee. „Haruno-san?“ Sakura hatte sich dazu überreden lassen den Schwestern ihren Nachnamen zu sagen. Sie sah nicht auf, antwortete aber: „Ja?“ „Der komische Kerl vor der Tür hat gesagt, dass sie sich beeilen sollen.“ „Das habe ich gehört, Lady!“, kam es schwach von draußen. Die Schwester wurde noch bleicher. Sakura grinste unter ihrem Mundschutz. „Sagen sie ihm, dass ich noch eine Weile brauche.“ Die Schwester zischte ab. Eine halbe Minute später war sie wieder da. „Er fragt, wie lange eine Weile ist.“ Sie verdrehte die Augen. „Eine halbe Stunde, wenn es hochkommt.“ Wieder war sie weg und genauso schnell wieder da. „Das muss schneller gehen.“ „Das kann er vergessen.“ Sakura nahm Nadel und Faden zur Hand. Die Schwester war mittlerweile noch blasser als eben, als sie wieder kam. „Er sagt, sie können das vergessen und sollen sich gefälligst beeilen!“ „Warum denn?“, murrte Sakura, als sie die ersten drei Stiche setzte. „Weil ihm das Personal hier zu nervös erscheint und er denkt, dass irgendjemand die Anbus gerufen hat.“ Herr Gott, sie musste hier operieren! Warum gingen ihr heute bloß alle auf den Keks? Sie brauchte Ruhe, verdammt noch mal! „Sagen sie ihm, dass es mir am Arsch vorbei geht und dass ich nicht stümperhaft diese Operation beenden werde.“ Sakura konnte ein Schnauben von draußen hören, ehe zu hören war: „Sagen sie ihr, dass es mir am Arsch vorbei geht und ich keine Lust habe mich durch ein verdammtes Krankenhaus zu prügeln.“ Dass die Krankenschwester mittlerweile gar nicht mehr hin und her lief und nur noch verzweifelt im Raum stand, war Sakura egal. „Du kannst doch wohl noch eine halbe Stunde warten!“ „Ich habe aber keine Lust zu warten! Der Laden stinkt mir!“ „Das bist du selbst, was du das riechst.“ „Leck mich doch!“ „Verzichte dankend!“ „Beeile dich jetzt gefälligst!“ Lustig, obwohl sie mittlerweile wütend war, zitterten ihre Finger immer noch nicht. „Warte noch eine verdammte halbe Stunde. Du bist ein verdammter Akatsuki, da kriegst du es doch wohl hin ein paar Anbus aufzuhalten.“ Sie hörte eine Mischung aus Kichern und Schnauben. „Von du mit ihm fertig bist, bist du dran, Pinky!“ Sakura zuckte nur mit den Schultern und konzentrierte sich wieder. Gekonnt ignorierte sie die entsetzten und mitleidigen Blicke, die die Schwestern ihr zuwarfen. Sakura schloss Itachis rechtes Auge mit einem kleinen Triumphgefühl ab, ehe sie sich dem linken zuwandte. Allerdings spürte sie mit der Zeit etwas, was sie vergeblich versuchte hatte zu ignorieren. Da war wieder der Schmerz in ihrer Brust. Und obwohl ihre Hände nicht zitterten, bildete sich Schweiß auf ihrer Stirn, das Kratzen im Hals wurde immer stärker und verwandelte sich langsam aber sicher in ein Brennen, welches sie versuchte zu unterdrücken, damit sie nicht hustete. Allerdings ging es ihr um ein Vielfaches besser, als ihr eine Schwester fürsorglich mit einem Wattebausch den Schweiß vom Gesicht tupfte. Die Sorge um sie war irgendwie tröstend. Aber der Ärger wollte nicht enden. Gerade als Sakura die letzten Stiche für das linke Auge setzte, quietschte eine Schwester auf. „Haruno-san, der komische Kerl ist im Nebenraum!“ Sie setzte den letzten Stich und sah dann endlich nach zwei Stunden Bücken wieder auf, was ihren Nacken laut knacken ließ. Kisame starrte sie mit finsteren Blick durch die Glasscheibe an. „Schließe das hier endlich ab und bewege deinen Arsch hier raus!“ „Könnte der Herr noch drei Minütchen warten?“ „Eine!“ „Zwei!“ „Aber mach endlich hinne!“ Sie stöhnte genervt und entfernte die Halterung um Itachis Augen, schloss die Lider über die Iriden und schnappte sich einen Verband. Itachi selbst war immer noch in tiefer Narkose und würde es auch bleiben, wenn man ihm kein Mittel zum aufwachen gab. Sie knotete gerade den Verband um die Augen fest, als Kisame auch schon in den Raum kam und der nur darauf gewartet zu haben schien, dass sie endlich fertig wurde. „Na endlich! Das waren dreieinhalb Minuten.“ Alle Schwestern suchten mit einem Schrei das Weite. Alle, bis auf die Krankenschwester von ganz am Anfang. Sie schien zu zögern, so als wollte sie Sakura helfen. Als diese allerdings sanft den Kopf schüttelte, wandte sie sich mit Tränen in den Augen um und lief davon. Kisame warf einen Blick auf Itachi. „Wann wacht er wieder auf?“ „Wenn du mir noch Zeit gibst ihm eine Spritze geben, dann in einer Minute.“ In dem Moment hörte sie über sich ein lautes Krachen und in der Ferne meinte sie einen Befehlsruf zu hören. Kisames Grinsen wurde breit, als er sie ansah. „Keine Zeit, Schätzchen.“ Sakura stöhnte, lief noch einmal in den Nebenraum, um Itachis Mantel zu holen. Sie rannte zurück in den Saal und warf ihn Kisame zu, der ihn schnell über Itachi breitete, ehe er ihn auf die Arme hob. Sakura riss sich die OP-Klamotten vom Leib. Kisame packte sie grob an den Haaren und sie schrie protestierend auf, als er sie nach draußen zerrte. „Mach schön weiter so, Pinky, dann sieht es echt aus.“, kicherte er. „Das tut auch echt weh!“, zischte sie und stolperte ihm hinterher. „Ach wirklich?“ Er zog kräftiger und sie schrie einen ziemlich unanständigen Fluch, bei dem Kisame lachte. „So hat mich meine Mutter das letzte Mal genannt.“ Als sie die Eingangshalle erreichten, war genau das zu sehen, was Sakura befürchtet hatte. Ungefähr fünfzig Anbus standen kampfbereit in der Halle. Sie verzog das Gesicht und warf einen ängstlichen Blick zu Itachi. Der würde wohl wirklich nicht mehr in der nächsten halben Stunde aufwachen. Eher in Zehn. Das sah Kisame wohl auch so. „Mehr Spaß für mich alleine.“ Ehe Sakura richtig reagieren konnte, warf er ihr seinen Partner in die Arme, sodass sie zu Boden ging. Sie schwor sich, sie würde Kisame dafür fertig machen, dass er ihren Patienten, den sie zwei Stunden mit größter Sorgfalt operiert hatte, so unsanft behandelt hatte. Itachi wachte davon auf, dass ihm kalter Wind durch das Gesicht fuhr. Er fühlte sich wie gerädert, ihm war kalt und sein Kopf fühlte sich an, als würde er in einem Schraubstock stecken. Ganz zu schweigen davon, dass seine Augen brannten wie Feuer. Unwillkürlich fuhr er sich mit einer Hand ans Gesicht, nur um etwas Raues und Festes zu ertasten. „Ah, auch endlich wach, Dornröschen? Sei froh, dass ich dich nicht wachküssen musste.“ Die Stimme kannte er und er wusste nicht, ob er sich über sie freuen oder sie eher hassen sollte. Jetzt spürte er auch, dass er getragen wurde und dass sie unterwegs waren. Was den Luftzug erklärte. Und der Verband um seinen Kopf erklärte den Druck an seinem Kopf. Und die Operation das Brennen seiner Augen. „Tut dir die Birne weh?“ Kisame war die Geste von eben wohl nicht entgangen. „Das kann meine Schuld sein, wir mussten eben etwas übereilt aufbrechen. Habe dich ein oder zwei Mal fallen lassen, um einen Anbu fertig zu machen, aber ansonsten hat alles geklappt.“ Gott, irgendwann würde er seinen Partner rösten! „Und falls du dich fragst, wo deine Kleine ist. Die schläft auf meinem Rücken.“ Das wäre tatsächlich die nächste Frage gewesen. Er hörte nämlich keine anderen Schritte außer Kisames. Mit einer Hand tastete er Kisames Schulter hoch, ehe er einen weichen Haarschopf ertastete. Er entspannte sich fast sofort und er spürte eine tiefe Ruhe in sich. Endlich war dieses blöde Kapitel mit der OP abgeschlossen. Hoffentlich hatte sie geklappt. Er wunderte sich selbst darüber, wie viele Hoffnungen er in Sakuras Fähigkeiten gesteckt hatte. Eine ganze Weile herrschte Stille, ehe Itachi spürte, dass sie langsamer wurden. Kurz darauf wurde er von Kisame angetippt. „Nichts für ungut, aber denkst du, dass du es alleine schaffst in dein Zimmer zu laufen? Langsam werde ich des Tragens müde, es reicht, wenn ich einen von euch rumschleppen muss.“ Er hätte sein Ego genauso gut mit einer rostigen Säge ansägen können. Mit einem Ruck machte er sich selbst von Kisame los, was allerdings dazu führte, dass er durch das plötzliche Schwindelgefühl fast stürzte. Narkose schön und gut, dass man sich dabei vorkam als wäre man high war nicht gerade würdevoll. Kisame sah das offensichtlich auch so, denn er kicherte ohne es zu verbergen. Mürrisch zog Itachi sich seinen Mantel über. Wenigstens gingen sie die letzten Schritte langsamer. Itachi hörte, wie Kisame das Tor zum HQ öffnete und es sich hinter ihnen wieder schloss. Als Stütze hatte er eine Hand an der Wand. Mann, er kam sich seltsam orientierungslos vor. Er wusste, dass Narkotika aus Morphinen bestanden und Morphine bestanden hauptsächlich aus Opiumbestandteilen. Anders gesagt war er wirklich mehr oder weniger zugedröhnt. Der Schmerz in den Augen war es, der ihn nicht dazu brachte wie ein Betrunkener zu torkeln. Er hörte, dass sie ihm Wohnzimmer angekommen waren, als er mit einem Mal laute Stimmen um sich herum hörte. Allerdings verstand er sie nicht richtig. Er hörte Hidan über irgendetwas lachen, Deidara irgendeine abfällige Bemerkung machen und Konan irgendetwas genervtes sagen. Dann wurde es ihm schon zu viel und er machte sich mit Kisame auf den Weg in sein Zimmer. Vorsichtig ließ er sich auf der Bettkante nieder und hörte neben sich, wie Kisame Sakura mit einem Ächzen auf ihrem Lager ablegte, ehe er aus dem Zimmer verschwand. Erschöpft lehnte er sich an die Wand und genoss die Kühle, die dadurch durch seinen Kopf schoss. Es war besser als der heiße Schmerz in seinen Augen. Oh Gott, bitte lass es geklappt haben! Er hatte keine Lust mehr darauf blind zu sein. Er wollte nicht mehr dieses ewige Schwarz sehen. Er wollte nicht mehr in diesem Gefängnis aus Dunkelheit sitzen. Er wollte Farben sehen, er wollte Gegenstände sehen und beobachten können. Und vor allem wollte er endlich das Gesicht betrachten, welches zu der Person gehörte, die ihm das hier erst ermöglicht hatte. „Ein ganz erstaunliches Mädchen.“ Er verkrampfte sich fast auf Knopfdruck, als er die Stimme hörte. Diese dunkle und kalte Stimme, die sich sonst immer hinter dem quietschenden Etwas verbarg, das er aus irgendeinem Grund spielte. Die Stimme desjenigen, den er am wenigsten jetzt um sich haben wollte. Madara Uchiha war so was natürlich so ziemlich scheißegal. Itachi hörte, wie er in den Raum kam und vor Sakura und ihm stehen blieb. Itachi hielt den Mund. Er hatte keine Lust mit ihm zu sprechen und er hatte auch keine Ahnung, was er wollte. Oder besser gesagt wollte er verdrängen, was er wollte. „Als Konan vorgeschlagen hatte sie zu entführen, hielt ich das nicht gerade für einen kluge Idee. Aber sie hat sich als nützlich erwiesen. Nützlicher sogar, als ich gedacht habe.“ Itachi war immer noch still. Er schluckte nicht mal. „Ein kleines Wunderkind. Aber von einer Schülerin einer der drei Sanin ist eigentlich auch nichts anderes zu erwarten gewesen.“ Itachi hätte die Augen geschlossen, wenn er gekonnt hätte. „Was willst du?“ Die Stille, die darauf kam, war noch unangenehmer als die Sache mit der OP. Sie verhieß nichts Gutes. So etwas verhieß nie etwas Gutes. „Wenn du wieder sehen kannst, und ich gehe davon aus, dass du es tust, hoffe ich, dass das Problem völlig verschwindet. Es wird nichts mehr daran erinnern, dass sie hier gewesen ist.“ Da war sie wieder, die Kälte in seiner Brust. Die Kälte, die verschwunden war, als er Sakura für sich gewonnen hatte und sie ihn. Diese Kälte, die sagte, dass er bald wieder alleine war. „Die anderen werden sie schnell vergessen.“, sagte Madara leise. „Und ich hoffe, dass du es auch schnell tust. Es ist das Beste für Akatsuki so zu tun, als hätte es sie nie gegeben.“ Die Schritte entfernten sich von seinem Bett, ehe sie noch mal an der Tür stehen blieben. „Ich hoffe, wir haben uns verstanden, Itachi Uchiha.“ Die Tür ging mit einem leisen Knall zu. Und Itachi legte den Kopf langsam auf die Knie, die Zähne so fest aufeinander gepresst, dass sie knirschten. Natürlich wusste er, was Madara von ihm verlangte: Er wollte, das er selbst es war, der Sakura umbrachte. ja *hust* da bin ich wieder ^^ ich hoffe, das kapi war gut und das ihr endlich zufrieden seit, dass die op drin vorkam XD ich muss zugeben, ich konnte mir die streiterei von kisame und sakura nicht verkneifen xD und die sache mit madara: ein paar haben sich sicher am anfang der ff gefragt, ob madara madara ist oder einfach nur tobi tja, das hat sich damit wohl geklärt XD lg NikaEvelina Kapitel 19: It's a cold and it's a broken Hallelujah ---------------------------------------------------- Drei Tage nach der Operation war Sakura am Morgen schlecht. Sie wachte auf und ihr Magen zog sich zusammen, als würde er wie ein Schwamm ausgewrungen werden. Ihr Hals brannte, als würde jemand mit einen Schürhacken in ihm rumwühlen und ihre Lunge schien nicht mehr in der Lage zu sein den Sauerstoff aus der Luft zu schöpfen. Mit einem erstickten Keuchen stolperte sie aus ihrem Bett Richtung Bad, knallte gegen den Türrahmen und kam gerade noch rechtzeitig zum Waschbecken, bevor sie sich übergab. Mit tränenden Augen sah sie, wie sich Blut und Magensäure im Waschbecken mischten, ehe sie den Wasserhahn aufdrehte und der Inhalt langsam im Abfluss verschwand. Sie hatte allerdings nicht mal Zeit sich vom Becken abzuwenden, als sie schon wieder anfing zu würgen. Irgendwann spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, während sie immer noch zitternd den Kopf gesenkt hielt. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Itachi war. Mist, sie hatte ihn geweckt. „Mann, Pinky, ehrlich gesagt denke ich nicht, dass wir dich umbringen müssen, das schaffst du auch allein.“ Und Kisame hatte sie auch geweckt. „Fick di-...“, setzte sie an, ehe die Kotzerei weiterging. Nachdem sie sich sicher war, dass es vorbei war, ließ sie sich auf den Boden nieder, obwohl ihr eiskalt war und sie zitterte wie eine Oma mit Parkinson. Itachi reichte ihr schweigend ein feuchtes Handtuch. Aus den Augenwinkeln sah sie Kisame immer noch im Türrahmen stehen und er sah sie mit einem Blick an, den sie wirklich nicht deuten konnte. Während sie auf dem Boden saß, sah sie die beiden Männer an und musste beinahe schmunzeln. Wer hätte je gedacht, dass sie der Anblick von zwei Akatsuki nur mit einer Boxershorts am Leib nicht mehr überraschen würde? Früher hätte sie sich über diese Frage kaputtgelacht. Aber jetzt... „Geht es dir jetzt besser?“, fragte Kisame. „Seit wann so fürsorglich?“, murmelte sie. „Ich will das nur wissen, um sicher zu gehen, dass du nicht gleich wieder loskotzt. Falls du es vergessen hast, die Operation ist drei Tage her.“ Sie schluckte schwer und sah zu Itachi. Sein Gesicht hatte sich kaum merklich verzerrt. „Nein, das habe ich nicht.“ Ihre Stimme war nur ein Hauchen. Kisame nickte und drehte sich dann um. „Ich gebe euch beiden Zeit euch umzuziehen. Dann hole ich Pain.“ Er verschwand aus dem Badezimmer und schloss die Tür. Sakura drückte sich das feuchte Tuch gegen den Mund und sah zu Itachi. Der Verband um seinen Kopf schimmerte weiß durch seine schwarzen Haare. Gleich würde sie ihn abnehmen, seine Augen sehen. Vielleicht würden auch seine Augen sie endlich erblicken. Und dann... „Es ist schon komisch.“, sagte sie leise. „Als mich Kisame am Anfang geholt hat, da kam mir jede Minute wie eine Stunde vor und eine Stunde wie ein Tag. Alles ging so langsam voran. Und jetzt geht alles viel zu schnell.“ Sie lachte leise. „Ich habe dich gehasst. Wegen eines Jungen, der mich nie gemocht, geschweige denn geliebt hat. Ich habe mich nie für einen Menschen mit Vorurteilen gehalten, aber die erste Begegnung mit dir war nur so davon geprägt.“ Sie merkte erst, dass sie weinte, als ihr heiße Tränen über die Wangen liefen. Itachis Gesicht verschwamm vor ihren Augen, alles wirkte wie in einem schlecht gedrehten Film. Eigentlich kam ihr alles was sie erlebt hatte, wie ein schlechter Film vor. Eine total kitschige Liebesgeschichte, wie in einem Roman. Mann verliebt sich in Mädchen, Mädchen in Mann, aber beide sagen es sich nicht und wenn sie es endlich tun, denkt jeder „Na endlich!“. Oh, nebenbei bemerkt, das Mädchen ist totkrank und der Mann blind. Aber kein Problem, beide werden wieder gesund und leben glücklich bis an ihr Lebensende. Warum konnte es nicht so sein? Itachis Hand strich ihr über das Haar, ehe er sie an sich drückte. Ihren Kopf an seine Schulter gelegt schluchzte sie lautlos, nur darauf aus den Körperkontakt nicht zu unterbrechen. Jede Sekunde, die sie damit verbrachte, war eine Sekunde zu wenig. „Als du mir damals gesagt hast, dass ich mithilfe meiner anderen Sinne leben sollte, habe ich gedacht, dass du mich auf den Arm nehmen willst.“ Seine Stimme war leise, aber so ruhig wie immer. Sie hatte so etwas abgrundtief Beruhigendes an sich, was besser wirkte als jede Schmerztablette auf der Welt. „Sehen war eigentlich schon immer eine Qual für mich.“, erzählte er. „Ich habe zu viel gesehen, meine Augen schmerzten von den Dingen, die sie gesehen und angerichtet hatten. Dennoch habe ich mich nie auf das Hören, Riechen, Schmecken oder Fühlen konzentriert. Bis ich gemerkt habe, was man alles damit tun kann.“ Er zog sie näher an sich heran, sodass sie halb auf seinem Schoss lag. Eine Hand lag auf ihrem Rücken, während die andere ihr weiter über das Haar strich. „Ich konnte Leben hören, wie das Rascheln der Bäume oder Dinge riechen, die einem sonst gleichgültig sind, wie Regen oder Wasser. Schmecken war noch nie so intensiv und fühlen war das kostbarste Gefühl von allen.“ Stille legte sich einen Moment zwischen sie. Sakuras Schluchzen hörte auf, aber zittern tat sie trotzdem noch. Jetzt wo sie wusste, dass es soweit war, bekam sie Angst. Sie wollte nicht gehen. Sie wusste, dass sie sterben würde, aber sie wollte weder an dem Krebs noch durch einen Akatsuki sterben. Nicht jetzt, nicht wo sie endlich gemerkt hatte, dass sie für den Mann vor ihr etwas wirklich Aufrichtiges und Tiefes empfand. Es war nicht fair, wenn ihr das schon wieder nach so kurzer Zeit entrissen wurde. „Lass dir so viel Zeit, wie du willst.“, sagte Itachi nach einer Weile leise. „Ich bin nebenan.“ Sie nickte schwach und zusammen mit ihm stand sie auf. Ihre Knie fühlten sich wie Wackelpudding an, und insgeheim wünschte sie sich, dass sie wenigstens gleich ein wenig Haltung bewahren würde. Ohne ein Wort schloss sie die Tür hinter sich ab, nachdem er ihr ihre Sachen gereicht hatte und lehnte sich an die Wand. Sie spürte ihr Herz lautstark in ihrer Brust pochen, wie das eines Kolibris. Oh Gott, sie wollte das nicht! Die Dusche, die sie nahm, dauerte mindestens eine halbe Stunde. Sie verbrachte davon fünfundzwanzig Minuten damit auf die Stelle zu starren, wo sie das erste Mal mit Itachi geschlafen hatte. Sie musste beinahe schmunzeln. Das erste Mal unter der Dusche. Eigentlich hatte sie sich immer ein romantisches erstes Mal in Kerzenschein, Rosenblättern und dem ganzen Kitsch ausgedacht und nicht in einer Dusche. Aber sie bereute es kein bisschen. Auch nicht die anderen Male, wo sie mit ihm geschlafen hatte. Mit zitternden Finger trocknete sie sich ab und zog sich ihre Sachen an. Jetzt erst bemerkte sie, dass es die Klamotten waren, in denen Kisame sie hergebracht hatte. Sie waren nicht gewaschen worden, die Sachen waren braun vor Schlamm und so steif wie ein Brett. Ein bisschen getrockneter Dreck landete auf dem Boden, als sie sich die Sachen anzog. Sie atmete ein paar Mal tief ein und aus, dann noch einmal und noch mal, bevor sie endlich die Tür öffnete. Itachi saß auf dem Bett und schien gerade irgendetwas unter es zu schieben, bevor er sich zu ihr umdrehte. Er sah unnatürlich blass aus, fand sie. Hatte er auch Angst? Empfand er irgendetwas? Vorsichtig setzte sie sich neben ihn und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich hoffe so sehr für dich, dass es klappt.“, flüsterte sie. „Es würde mich wahnsinnig glücklich machen. Und ich...“ Sie stockte, als er mit den Fingern ihren Handrücken berührte. Er sagte immer noch kein Wort. „Danke, dass du mir noch einmal das Gefühl von Liebe gegeben hast.“, schloss sie leise. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er etwas darauf sagen, sie sah, wie sein Mund zum sprechen ansetzte. Aber dann näherten sich Schritte. Und keine fünf Sekunden später standen Pain, Konan und Kisame in der Tür, während die anderen auf dem Flur stehen blieben. Es war soweit. Sakura spürte einen unheimlich dicken Kloß in ihrem Hals, als sie in die kalten Augen von Pain sah. „Bist du soweit?“, fragte er Itachi. Irgendwie schaffte Itachi es zu nicken. Mit seinem Nicken kehrte der Schmerz in ihrer Brust zurück, ihre Hände fingen an zu beben. „Fang an!“ Pains Aussage war ein unwiderruflicher Befehl. Sie schloss kurz die Augen, ehe sie schluckte. „Macht die Tür zu, bitte. Und macht das Licht aus.“ Sie hörte wie jemand, wahrscheinlich Konan, die Tür schloss und das Licht löschte, ehe sie ihre volle Aufmerksamkeit Itachi zuwandte. Er wirkte so angespannt wie ein Bogen. Sie drehte sich kurz zum Nachtisch um, um die Lampe darauf anzumachen. Dämmriges Licht erfüllte den Raum. „Ich nehme dir jetzt Bandage für Bandage den Verband vom Kopf.“, erklärte sie mit leiser Stimme. „Lass wenn möglich die Augen nur einen Spalt breit auf oder am besten ganz zu.“ Eine kurze Bewegung mit dem Kopf zeugte von seinem Einverständnis. Mit einer Schere schnitt sie vorsichtig den Verband vorne durch, sodass zwei Enden des Verband von seinen Augen auf seine Schultern fielen. Langsam nahm sie ein Ende und fing es an von seinem Kopf zu wickeln. Sie machte es sehr langsam, um ihn nicht zu verletzten oder weh zu tun. Mit jeder Schicht Verband, die auf dem Boden landete, ballte Itachi seine Fäuste etwas mehr. Sie konnte die scharfen Blicke von Pain und Kisame im Rücken spüren, aber sie machte unbeirrt weiter. Endlich war nur noch eine Schicht übrig. Sie nahm die Lampe vom Tisch und drehte sie noch etwas schwächer. „Mach die Augen zu.“, sagte sie. Er gab ein ersticktes Zischen von sich, in der sie hoffte, dass er es tat. Dann nahm sie ihm die letzte Schicht ab. Er hatte die Augen geschlossen, um seine Lieder waren noch winzige Rückstände von dem Desinfektionsmittel. Mit einem feuchten Lappen wischte sie es vorsichtig ab. Ihr Herzschlag pochte in ihren Ohren, hinter ihr konnte sie hören, wie die Anwesenden im Raum näher traten. „Und jetzt ganz langsam öffnen.“ Itachis Lider zuckten leicht. Mit dem Zucken öffneten sie sich ein wenig. Sofort kniff er sie wieder zusammen und drehte den Kopf weg. Sakuras Herz machte einen Satz. Er drehte sich von der Lampe weg! Mit einem weiteren Zucken öffneten sich seine Augen einen Spalt breit, kaum zwei Millimeter. Ganz langsam drehte er wieder den Kopf zu ihr. Sakura konnte hören, wie sich seine Atmung veränderte und schneller wurde. Er öffnete die Augen etwas mehr, blinzelte ununterbrochen, aber mit jeder Sekunde öffneten sich seine Augen etwas mehr. Bis sie ganz offen waren. Itachis Körper war wie erstarrt, als er auf die Lampe vor sich starrte. Seine schwarzen Augen leuchteten im schwachen Licht, während seine Hände kaum merklich anfingen zu zittern. Sakura hielt die Luft an, als sie die Lampe ein klein wenig mehr aufdrehte. Augenblicklich kniff er wieder die Augen zusammen, bevor sie sich nach gut einer halben Minute wieder an das stärkere Licht gewöhnt hatten. Langsam stellte Sakura die Lampe auf dem Tisch ab und beobachtete wie Itachi die Lampe mit den Augen verfolgte. Sakura musste beinahe auflachen, so eine Erleichterung brach über sie ein. Er konnte sehen. Itachi konnte wieder sehen! Wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf zu ihr. Der Blick seiner schwarzen Iris hielt sie sofort fest. Ihr Herz machte einen Satz, als sich seine Augen weiteten, als er zum ersten Mal ihr Gesicht erblickte. Sie fragte sich, was er an ihr sah. Ein dürres, klappriges Ding, dem die Erwartung und Angst im Gesicht geschrieben stand? Das Mädchen, mit dem er die letzten Monate verbracht hatte und auf das er angewiesen gewesen war? Oder sah er womöglich diejenige, die er sich durch ihre Stimme, ihren Geruch, ihre Art zu reden immer vorgestellt hatte? „Du kannst sehen.“ Sie hatte beinahe vergessen, dass noch andere Personen im Raum waren. Konans Stimme klang feststellend aber auch erleichtert. Sie drehte sich um. Konan lächelte, Kisame grinste, Pains Miene hatte sich nicht verändert. Es war so leicht festzustellen, wer von den Anwesenden sich wirklich für Itachi zu freuen schien. Sie merkte, dass er auf Konans Worte hin endlich zu ihnen sah. Und Pain damit unweigerlich bestätigte, dass Sakura ihren Job getan hatte. „Gut gemacht, Haruno.“, sagte er leise. „Sehr gut gemacht.“ Damit drehte er sich um und ging zur Tür. Als er sie aufmachte, sah sich Sakura den restlichen Akatsuki gegenüber, die neugierig in den Raum sahen. Sie brachten auch nicht lange um zu schnallen, dass der Blinde unter ihnen diese Kategorie der Behinderung verlassen hatte. „Nette Zombieaugen.“, sagte Hidan lachend. „Wird wohl noch eine Weile brauchen, bis die wieder normal aussehen.“ „Itachi-san kann wieder sehen!“, kreischte Tobi. Aus irgendeinem Grund lief Sakura dabei ein ziemlich unangenehmer Schauer über den Rücken. Sie hatte das Gefühl, dass dieser aufgedrehte Jemand, der hier immer den Clown zu spielen schien, sie mit einem Blick anschaute, der wortwörtlich töten konnte. Ihr Blick fiel auf Deidara, der wunderlicherweise nichts sagte und Itachi auch nicht ansah. Sein Blick galt ihr und er wirkte wie ein Buch mit sieben Siegeln, nichts war in seinem Gesicht zu lesen. Der gleiche Blick, den Kisame ihr eben zugeworfen hatte. „Itachi!“ Sakura zuckte zusammen, als Pain sich noch einmal zu ihnen umdrehte. „Du weißt, was du zu tun hast.“ Damit schloss sich die Tür hinter ihnen und sie waren allein. Sakura war mehr oder weniger sofort klar gewesen, was der Satz zu bedeuten hatte. Sie lachte leise auf. „Sie wollen, dass du derjenige bist, der mich umbringt?“ Sofort hörten ihre Hände auf zu zittern, aber sie hustete leise los. Das Brennen in ihrem Innern nahm zu. „Das war so klar.“, kicherte sie heiser. „Ist klar, dass Pain seinen Superkiller wieder haben will, nachdem die liebe, nette Ärztin ihn weichgekocht hat.“ Sie verzog das Gesicht und krallte eine Hand in ihr T-Shirt. Dann sah sie ihm ins Gesicht und wurde von seinen Augen fixiert. In ihnen lag ein so tiefer Schmerz, dass ihr die Tränen kamen. „Sehe ich...“ Sie hustete wieder. „Sehe ich so aus, wie du es dir vorgestellt hast?“ Seine Arme schlangen sich um ihren Körper und drückten sie an ihn. Sie konnte sein klopfendes Herz in seiner Brust hören. „Es tut mir so leid.“, flüsterte er heiser. „Es tut mir so leid, Sakura. Alles, was ich dir und was die anderen dir zugemutet haben. Du bist das erstaunlichste Mädchen, dass ich je getroffen habe, ich habe keine Person in meinem Leben kennengelernt, die so viel zustande gebracht hat.“ Seine Worte verstärkten nur das Brennen in ihrer Brust. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz jeden Moment explodieren würde. „Itachi, ich...“ Sie stockte, als ein unvorstellbarer Schmerz in ihrer Brust explodierte. „I-ich wollte dir sagen...“ „Es tut mir so leid.“ „...i-ich...“ Sie bekam keine Luft mehr. Nein, sie wollte ihm noch was sagen! Nicht jetzt, bitte keinen Anfall! Er bückte sich leicht und zog etwas unter dem Bett hervor. „Vergib mir, Sakura.“ Sie sah das Messer in seiner Hand und... „I-Itachi...“, schluchzte sie. Das letzte, was sie sah, bevor der Schmerz in ihrer Brust und in ihrem Hals explodierte, waren seine blutroten Augen. Und dann war da nichts mehr. Kisame konnte nicht wirklich sagen, dass er zufrieden mit der Situation war. Ja, sein Partner konnte sehen, die Problem von ihm und Pain waren damit gelöst. Aber Sakura... Verdammt noch mal, er musste sich eingestehen, dass er die Kleine irgendwie sympathisch fand. „Glaubt ihr echt, dass er das macht?“, fragte Deidara in die Stille, die im Flur herrschte. „Ob er die kleine Schlampe umbringt?“ Hidan lachte. „Wenn er es nicht macht, dann mache ich das gerne. Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr etwas geopfert und ich möchte ihr immer noch das mit dem abgeschnittenen Arm heimzahlen.“ „Ich denke nicht, dass er es tut.“, sagte Konan leise. Pain sah sie scharf an. „Er hat keine Wahl. Wenn er es nicht tut, dann wird es jemand anderes tun.“ „Das ist so grausam.“, sagte Tobi weinerlich. „Wo sie ihm doch so geholfen hat.“ „Sie war nur ein Werkzeug.“ Kakuzu schnaubte. „Wenn sie nicht mehr zu gebrauchen ist, wird sie entsorgt.“ Autsch, dachte Kisame im Stillen. Er zuckte die Schultern. „Ich schließe mich Konan an. Ich denke nicht, dass er...“ Ein ohrenbetäubender Schrei zerriss die Luft um sie herum, bei der alle zusammenzuckten. Der Schrei war voller Qual und Leid und hielt viel zu lange an. Bis er mit einem erstickten Gurgeln leiser wurde. In der darauf folgenden Stille hätte man eine Feder auf dem Boden aufkommen hören. Kisame hielt sie nicht aus, er schob sich an Pain vorbei und riss die Tür auf. „Heilige Scheiße!“, hörte er Hidan hinter sich fluchen. Vor seinem Bett stand Itachi und blickte auf etwas runter. Etwas Rotes tropfte von seinen Fingern, in der rechten Hand hielt er ein Kumai. Die Wände, das Bett und der Boden waren tiefrot verfärbt. Am Bettende sah Kisame einen zuckenden Fuß, bevor der langsam erlahmte und still liegen blieb. Mit ein paar großen Schritten war Kisame neben Itachi und sog scharf die Luft durch die Zähne. Sakuras Körper lag in einem Meer aus Blut auf dem Bett, welches ihre Brust, ihren Hals und ihr Gesicht zierte. Ihre grünen Augen starrten leblos an die Decke, Blut lief ihr aus den Mundwinkeln. Und an ihrem Hals klaffte ein Schnitt, aus dem immer noch langsam Blut quoll. Vorsichtig beugte er sich über sie und tastete an ihrem Handgelenk nach einem Puls. Nichts. „Uchiha!“, entfuhr es Kisame. „Du...“ Itachi drehte sein Gesicht zu ihm, von dem Bluttropfen langsam runterliefen. Seine Augen schienen leer, und obwohl sie ihn jetzt wieder fixieren konnte, wirkten sie genauso, wie sie in den letzten Monaten gewesen waren. Stumpf und blind. „Itachi Uchiha.“, sagte Pain endlich. „Ich gratuliere dir zu dem Wiedererlangen deines Augenlichts.“ „Danke, Leader-sama.“ Itachis Stimme klang dumpf und ausdruckslos. „Der hat es echt getan.“ Hidan klang zwar amüsiert, aber genauso ungläubig wie Kisame sich fühlte. Er hatte echt vieles erwartet, aber nicht dieses Blutbad. Pain machte Anstalten aus dem Raum zu gehen, nachdem er sich selbst davon überzeugt hatte, dass Sakura weder atmete noch einen Puls besaß. „Kisame, Itachi, ihr entsorgt sie und kommt danach wieder zurück. Mir ist es egal, wie ihr das tut. Ihr beide habt fürs erste eine Pause.“ Damit verschwand er mit den anderen Akatsuki aus dem Raum. Konan, die als letzte ging, schaute mit einer Mischung aus Entsetzten und Mitleid auf Sakura, ehe sie verschwand. Kaum war die Tür zu, änderte sich allerdings alles. Itachi eilte ins Bad und kam mit einem Haufen Handtücher heraus, die er anfing um Sakuras Körper zu wickeln. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, Itachi, aber das ging zu weit.“ Kisame kam beinahe an die Grenze wo er sagen konnte, dass er wütend war. „Du hast sie abgeschlachtet.“ Itachi antwortete nicht, sondern schloss Sakura sanft die Augen. Viel zu sanft für jemanden, der gerade denjenigen eiskalt abgestochen hatte, der vor ihm lag. Auch hob er sie viel zu sanft hoch, nachdem er sie in die Handtücher gewickelt hatte. Und er ging viel zu schnell aus dem Raum. Langsam fing es bei Kisame an zu dämmern und er beeilte sich hinter Itachi herzukommen. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln gingen sie aus dem Hauptquartier, und erst als es vier Kilometer hinter ihnen lag, atmete Itachi tief aus. „Itachi.“, zischte Kisame. „Was hast du getan?“ Sie hielten an und Kisame beobachtete, wie Itachi sich über Sakura beugte und ein Ohr an ihren Mund hielt. Als seine Miene wortwörtlich vor Erleichterung entgleiste, wusste Kisame eindeutig, was hier los war. „Wessen Blut war das zum Teufel?“ Itachi wickelte ein Handtuch um ihren Hals, welcher immer noch blutete. Und Tote bluteten normalerweise nicht mehr! „Es war meines.“, sagte Itachi. „Deines? Aber du bist nicht verletzt.“, stieß Kisame hervor. „Erinnerst du dich an die Koffer, die Kakuzu ganz am Anfang mitgebracht hatte, um mich zu versorgen. Da waren Blutspenderbeutel drin. Ich habe mir Blut abgenommen, als sie sich im Bad fertig gemacht hat.“ Kisame starrte ihn an, ehe er wieder seine Fassung gewann. „Du verdammter Saftsack! Das müssen mindestens drei Liter gewesen sein.“ Deswegen sah er auch so blass um die Nase aus. Ihm war auch verdammt schwindelig, aber er musste sich beeilen, wenn er Sakura rechtzeitig nach Konoha bringen wollte. Nur die Ärzte dort könnten ihr noch helfen. Sie hätten ihr schon vorher geholfen, wenn Sakura nicht wegen ihm entführt worden wäre. „Und warum hat sie dann geschrien?“, fragte Kisame weiter. „Sie hatte einen Anfall. Ich wusste, dass sie einen bekommt. Es passierte immer dann, wenn sie emotional aufgewühlt war oder unter physischen Stress stand.“ „Aber sie hatte keinen Puls.“ „Sie hatte einen Herzstillstand.“ „Und da bleibst du so locker?!?“ „Ich habe ihr einen Schnitt am Hals verpasst, damit es echt aussieht. Bei so viel Blut musste Pain nicht überprüfen, ob die Wunde tatsächlich tödlich war.“ Kisame schüttelte den Kopf, während sie wieder anfingen durch die Bäume zu rauschen. „Und was willst du jetzt mit ihr machen?“ „Ich bringe sie nach Konoha zurück.“, flüsterte er. „Aber sie könnte alles ausplaudern!“ In Itachis Hals bildete sich ein Kloß. „Sie wird sich an nichts erinnern. Ein rein gar nichts, was in den letzten Monaten passiert ist. Weder du, noch ich existieren momentan in ihrem Gedächtnis.“ „Hä?“ „Ich habe sie mit einem Genjutsu belegt.“ Itachis Stimme wurde immer leiser. „Sie wird sich an nichts erinnern. Nicht, wenn ich es nicht will.“ Für einen Moment war Kisame wirklich und wahrhaftig sprachlos, ehe er sagte. „Du bist sowas von krank!“ Und er hasste sich dafür. Er hasste sich für das, was er ihr angetan hatte. Er wusste, dass er nie den Blick vergessen würde, mit dem sie ihn angesehen hatte, als sie gemerkt hatte, was er vorhatte. Itachi hatte sie verraten. Die einzige Person, die er wirklich liebte. Er sah auf ihr schmales aber wunderschönes Gesicht und verfluchte sich selbst in die Hölle. Sie war genauso, wie er es sich vorgestellt hatte. Es war genauso schön gewesen wieder zu sehen, wie er es sich erträumt hatte. Die Lampe war wie ein Licht aus der Dunkelheit gewesen, ein Licht, dass sie ihm gegeben hatte. Sie hatte so viel für ihn getan. Jetzt wollte er wenigstens auch etwas für sie tun. Es war tiefste Nacht als sie endlich vor Konoha ankamen. Sie hatten sich so sehr beeilt, dass beide aus der Puste waren. Hundert Meter vor dem Eingang bildete Itachi Fingerzeichen und verwandelte sich in einen Passanten, den er irgendwann mal gesehen hatte und ihm im Gedächtnis geblieben war. „Du wartest hier.“, sagte er zu Kisame. „Ich bin in drei Minuten zurück.“ „Wir werden dafür beide kaltgemacht, wenn Pain rausfindet, dass sie nicht tot ist.“, sagte Kisame. „Er wird es nie erfahren. Niemals!“ Itachi ließ Kisame stehen und ging zum Tor. Er sah nur auf das geschwächte Mädchen in seinen Armen und wollte am liebsten alles rauszögern, um sie nicht loszulassen. Er betrachtete ihr Gesicht, ihre Hände, alles was nicht von Handtüchern verdeckt war. „Vergib, Sakura.“, wiederholte er leise, ehe er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Am Tor angelangt sah er das vertraute Häuschen für die Wachen des Eingangs. Sofort kam einer raus, als er ihn sah. „Wer sind sie?“, fragte die Wache. „Ich habe dieses Mädchen nicht weit von hier gefunden.“, sagte Itachi. „Sie ist verletzt und hatte ein Konoha-Stirnband dabei.“ Die Wache runzelte die Stirn und sah dann endlich auf Sakura. Sie brauchte nicht lange um zu erkennen, dass es sie war. „Wo haben sie sie gefunden?“, zischte er. „Helfen sie ihr.“ Itachi überging seine Frage. „Sie ist sehr schwach.“ Die zweite Wache eilte herbei und wurde kreidebleich im Gesicht. „Ich bringe sie sofort zu Tsunade!“ Er streckte die Hände nach Sakura aus und Itachi gab ihn ihr mit größter Überwindung. Kaum war ihr Körpergewicht nicht mehr spürbar, spürte er die vertraute Kälte in seinem Innern aufsteigen. Die beiden Wachen diskutierten kurz miteinander. Die kleine Pause nutze Itachi, um einen letzten Blick auf Sakura zu werfen. Er sagte ihr im Stillen Lebe wohl und machte sich aus dem Staub, ehe die Wachen merkten, dass er weg war. Schnell ging er zu Kisame zurück, verwandelte sich in sich selbst und beide machten sie auf den Rückweg. Der eine mit Wut im Innern und der andere mit Trauer und Schuldgefühlen. Tsunade raste durch den Eingang der Notaufnahme, das Herz bis zum Hals klopfend. Es konnte nicht wahr sein. Oder doch? Sie stieß die Tür auf und sah sofort den Körper ihrer Schülerin auf dem Op-Tisch liegen. „Sakura! Oh mein Gott!“, keuchte sie. Sie war mit Blut nur so überschüttet. „Tsunade-sama!“, rief Shizune hinter ihr, die bereits vor ihr da gewesen war und sie untersucht hatte. „Keine Sorge, sie lebt.“ „Aber sie...“ „Es ist nicht ihr Blut und der Schnitt am Hals ist nicht lebensgefährlich.“ Tsunade stockte kurz, ehe die Erleichterung über sie einbrach. Sie eilte zu Sakura und drückte den schmalen Körper an ihre Brust. Oh Gott, sie war so zart und dünn. „Tsunade, ihr Kreislauf ist stabil.“ Sie hörte Shizunes Stimme nur aus weiter Ferne. „Aber sie...sie hat...“ „Ich weiß.“, flüsterte Tsunade, während sie Sakura über das Haar strich. „Ich habe es kurz vor ihrem Verschwinden diagnostiziert. Ich weiß, dass sie unheilbar krank ist.“ Shizune schluchzte leise auf, als Tsuande Sakuras Körper auf den Tisch ablegte und anfing mit Chakra ihren Körper zu untersuchen. Sie hatte keine äußerlichen Verletzungen, bis auf den Schnitt am Hals. Sie lag in tiefer Bewusstlosigkeit, warum musste sie noch sehen. Tsunade Hand ging tiefer. Sie holte scharf Luft, als ihre Hand über ihrem Bauch schweben blieb. Sie konzentrierte sich genauer, ehe es keinen Zweifel mehr gab. Tsunade fing an zu weinen, schlug die Hände vor das Gesicht und weinte um ihre Schülerin, ohne sich um eine einzige der Schwestern zu kümmern. „Oh Gott, Sakura...“ ja, ich weiß, es war eine längere pause und wie ihr euch vielleicht auch schon denkt, geht es langsam zu ende es kommen noch ein kapi und ein epilog ich versuche schnell weiter zu schreiben ^^ lg NikaEvelina Kapitel 20: I love the Way you lie ---------------------------------- Ein Jahr später: Tsunade ging ihren gewohnten Gang durch den zweiten Stock des Konoha-Krankenhauses und näherte sich immer weiter Zimmer 124. Jeden Tag ging sie in dieses Zimmer, jeden Tag seit genau 365 Tagen. Nur um jeden zu sehen, dass es mit Sakura immer weiter bergab ging. Leise schob sie die Tür auf und schlich zum Bett am Ende des Zimmers, welches extra nahe ans Fenster geschoben worden war. Sakura hatte immer das ganze Zimmer voller Blumen stehen, jeden Tag kamen ihre Freunde um bei ihr zu sein. Vor allem Naruto war so oft es ging an ihrem Bett. Tsunade musste ihn mittlerweile dazu zwingen Missionen durchzuführen. So hatte sie ihn gestern auch losgeschickt und sie hatte keine Zweifel daran, dass er heute Abend wieder da sein würde. Sakura war erschreckend abgemagert. Schon als sie zurück nach Konoha gekommen war war sie schmal gewesen, bei weitem zu dünn. Aber jetzt war jedes Gelenk so zerbrechlich wie ein Streichholz. Es war nicht zu übersehen, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte. Sakura selbst hatte permanent eine Atemmaske aufgesetzt bekommen, alle ihre Vitalwerte wurden regelmäßig geprüft. Solange sie ruhig lag, würde sie noch eine Weile durchhalten. Würde sie allerdings das sterile Zimmer verlassen, aus welchem Grund auch immer, war ihr nicht mehr zu helfen. Ihre Schülerin starb und Tsunade konnte nichts dagegen machen. Sie, die Hokage, konnte nicht mal ihre Schülerin beschützen. Vielleicht hätte Sakura sogar noch etwas länger leben können, hätte sie sich nicht dazu entschieden. Langsam wanderte Tsunades Blick in die andere Ecke des Zimmers. In einem kleinen Bettchen lag Sakuras schlafende Tochter. Sakura war schwanger gewesen, als sie zurückgekommen war. Tsunade und alle anderen Ärzte hatten versucht sie dazu zu überreden abzutreiben, aber Sakura hatte sich vehement geweigert. Auch wenn sie sich nicht eine einzige Erinnerung an die Monate hatte in denen sie verschwunden war. Sakura hatte das Baby ausgetragen, es zur Welt gebracht und es angefangen zu lieben, wie ihr eigenes Leben. Tsunade allerdings konnte nicht anderes als Hass für dieses Kind zu empfinden, auch wenn sie wusste, dass das Kind am wenigsten für die Situation verantwortlich war. Durch das Kind war Sakuras Todeszeitpunkt nur schneller herangeeilt. Die einzige gute Nachricht an der Sache war, dass das Kind nicht von dem Krebs beeinträchtigt worden war. Das Mädchen war kerngesund. „Gib sie mir!“ Tsunade zuckte zusammen, als sie die leise Stimme vom Bett her hörte. Sie drehte sich um und sah in das einzig lebendige in den Augen ihrer Schülerin: ihre Augen. Ohne Wiederworte holte sie das Mädchen vorsichtig aus dem Bett und überreichte es ihrer Mutter. Tsunade beobachtete, wie sanft Sakura das Baby in ihren Armen hielt. Das Baby gluckste leise und patschte mit den kleinen Fingerchen auf Sakuras Brust rum. Lächelnd öffnete Sakura ihr Hemd und gab dem Mädchen zu trinken. Schweigend betrachtete Tsunade das Baby. Pechschwarzes weiches Haar zierte den Kopf, die porzellanähnliche Haut schimmerte im Licht, die Augen waren so grün, wie die ihrer Mutter. Es war ohne Zweifel ein wunderschönes Kind. „Hast du dich nie gefragt, wer der Vater ist?“, fragte Tsunade vorsichtig. Sakuras Blick wurde traurig, aber sie lächelte dabei. „Selbst wenn ich mir selbst die Frage stellen würde, wüsste ich keine Antwort. Ich will auch nicht erfahren, wie dieses Kind gezeugt worden ist. Ich weiß nur, dass ich Gott dafür danke, dass ich sie im Arm halten kann.“ Es entstand eine kurze Pause. „Wann kommt Naruto zurück?“, fragte Sakura. „Heute Abend.“ Naruto war neben Sakura der einzige, der das Kind nicht verächtlich ansah. Jeder ihrer Freunde mied den Blick auf das Baby. Naruto war der einzige, der dem Kind ein Vater war. Sakura warf einen Blick auf die Uhr auf ihren Nachtisch. Es war Zwölf Uhr Mittags. „Ich bin müde.“, flüsterte sie. Tsunade nickte verständnisvoll und nahm ihr das Kind ab. „Kannst du das Bettchen näher an meines schieben?“ Die Frage kam sehr zaghaft. Obwohl Tsunade sich sträubte, dieses Produkt einer offensichtlichen Vergewaltigung ihrer Schülerin näher zu bringen, tat sie ihr doch den Gefallen. „Tsunade?“ „Ja?“ „Ich danke dir.“ Sakura lächelte sie an. „Für alles.“ Sie schaffte es irgendwie zurückzulächeln und drückte kurz Sakuras Hand, ehe sie aus dem Zimmer ging. Sie bemerkte dabei noch, wie Sakura ihre Hand in das Bettchen ihrer Tochter gleiten ließ und das Kind verzückt an ihrem Zeigefinger anfing zu nuckeln. Sakura schlief bis sechs Uhr Nachmittags. Und als sie diesmal aufwachte, schien das orange Licht der bereits untergehenden Sonne in ihr Zimmer. Die Tage waren noch nicht lang. Wie gerne würde sie noch einmal draußen sein. Sie konnte sich nicht daran erinnern, das letzte Jahr je draußen gewesen zu sein. Ihr Hand lag immer noch in dem Bettchen ihrer Tochter und sie lächelte, als sie sah, dass sie schlief. Der gesegnete Schlaf der Babys. Sakura hatte sich immer gewünscht ein Baby zu haben und sie war froh, dass sie eines bekommen hatte, bevor sie starb. Sie konnte spüren, dass es nicht mehr lange dauern würde. Es war wie bei einer Eieruhr. Ihre Zeit tickte unaufhörlich gegen den Nullpunkt. Sie merkte, dass sie nicht mehr alleine im Zimmer war, als ein leichter Windstoß durch das Zimmer ging. Das Fenster war sonst nie geöffnet. Langsam drehte sie den Kopf. Im Zimmer stand ein Mann, ganz in Schwarz gekleidet. Er hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen, sodass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte. Er stand einfach nur da und sah sie an, sie konnte seinen Blick auf sich spüren, auch wenn sie seine Augen nicht sah. „Wer sind sie?“, fragte sie leise. Panik machte sich in ihr breit. Sie wusste von Tsunade, dass sie Monate lang verschwunden gewesen war. Wer war der Kerl? Hatte er etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Fieberhaft suchte sie nach einer Möglichkeit ihre Tochter irgendwie zu verstecken und sie wusste, dass sie auch für sie ohne Zögern ihr Leben geben würde. Der Mann sagte nichts, betrachtete sie einfach nur und es machte ihr nur noch mehr Angst. Endlich regte er sich und nahm die Kapuze vom Kopf. Er hatte langes schwarzes Haar, welches hinten in einem Zopf zusammengebunden war. Sein Gesicht war überirdisch schön, seine Augen schmal und mandelförmig und von einem so intensivem Schwarz, dass man sich darin verlieren konnte. Wieso kam ihr sein Gesicht so bekannt vor? Und eine Sache irritierte sie vor allem. In seinem Gesicht lag eine unendlich Zärtlichkeit und Trauer. „Wer sind sie?“, wiederholte sie. Statt einer Antwort kam er auf ihr Bett zu und setzte sich vorsichtig. Zu ihrer eigenen Verwunderung wich sie nicht zurück. Sie sah nur in diese unergründlichen Augen, die ihr so vertraut vorkamen. Und dann färbten sich seine Augen urplötzlich blutrot und es fühlte sich so an, als hätte sie ihren Finger in eine Steckdose gesteckt. Tausende Bilder, Scenen, Langschaften tauchten vor ihrem Auge auf. Mit jedem Bild fügte sich in ihrem Kopf ein Puzzle zusammen, solange, bis es sich komplett zusammengefügt hatte und sie endlich denjenigen erkannte, der in ihr Zimmer gekommen war. „Itachi...“, hauchte sie. Er hatte nur darauf gewartet, dass sie seinen Namen sagte. Seinen Namen aus ihrem Mund zu hören ließ das Feuer in seinem Innern wieder erwachen, welches vor einem Jahr erloschen war, als er sie weggegeben hatte. Itachi Uchiha drückte Sakura an sich, hielt sie fest umschlungen und atmete ihren wunderbaren Duft ein. Sie roch genauso wie früher. Und ihm ging noch weiter das Herz auf, als er spürte, wie sie sich an ihn klammerte. „Itachi...“, schluchzte sie. „Itachi...“ „Schh...“, sagte er leise. Er wusste nicht, wie lange sie sich im Arm hielten, wie sie leise schluchzte und er unfähig war etwas anderes als beruhigende Laute von sich zu geben. Letztendlich drückte er sie von sich und sah ihr ins Gesicht. Ihr Körper starb, aber in ihren Augen loderte dasselbe Feuer wie immer. Ihr Gesicht strahlte vor Liebe. Sie wischte sie die Tränen aus dem Gesicht. „Ich habe dich so vermisst. Auch wenn ich mich nicht an dich erinnern konnte.“ Er erinnerte sich an jeden einzelnen Tag, den er ohne sie hatte verbringen müssen. Noch heute wusste keiner aus ihm und Kisame, dass er Sakura damals nicht getötet hatte. Sie sah von seinem Gesicht zum Fenster und ihr Gesichtsausdruck wurde melancholisch. „Itachi? Tust du mir einen letzten Gefallen?“ „Alles.“, sagte er. „Nimm mich mit nach draußen.“ Er wich getroffen zurück und besah sich das Zimmer. Die Atemmaske, die Geräte, alles deutete darauf hin, dass sie dieses Zimmer nicht verlassen durfte. „Ich...“ „Ich will nicht hier drinnen sterben.“, hauchte sie. „Bitte. Nimm mich mit raus.“ Es dauerte bestimmt Minuten bis er es schaffte zu nicken. So leise er konnte schaltete er alle Geräte aus, sodass sie keinen Lärm machten und entfernte dann alle Schläuche und Kabel von ihrem Körper. Gerade als er sie aus dem Bett heben wollte, langte sie nach etwas neben dem Bett und erste jetzt bemerkte er die kleine Wiege. Itachi spürte, wie sein Herz aussetzte. Sakura holte ein Baby aus dem Bettchen und hielt es sanft in den Armen. Ihr Gesicht strahlte vor Glück, als sie dem Baby über den schwarzen Haarschopf strich. „Nimm uns mit.“ Immer noch völlig perplex hob er sie und das winzige Wesen hoch und wandte sich dem Fenster zu. Shizune machte wie gewöhnlich um sieben Uhr ihren Rundgang. Als sie die Tür zu Zimmer 124 aufmachte, ließ sie ihr Klemmbrett fallen. Sakura und das Baby waren weg. So schnell sie konnte und in heller Panik lief Shizune los, um Tsunade zu suchen. Itachi hatte sie zu der Wiese gebracht, die früher oft als Trainingsplatz für Genin verwendet worden war. Mitten auf der Wiese waren immer noch die drei Holzpflöcke von damals. Der kleine See glitzerte orange und rot in der Abendsonne. Am Rande des Sees, war ein riesiger Kirschblütenbaum. Unter den hatte Itachi sich mit ihr niedergelassen. Auch wenn es früh im Jahr war, der Baum trug bereits rosa Blüten, die die Farbe von Sakura Haar hatten. Ihre Eltern hatten wirklich einen schönen Namen gewählt. Immer noch fassungslos sah Itachi auf das Baby. „Ist das wirklich meines?“, flüsterte er. Sakura, der das Atmen deutlich schwerer fiel, als mit der Maske, nickte. Sie lag auf seinem Schoss, das Baby im Arm. Auf seine Frage hin hielt sie das Baby so, dass er es genau betrachten konnte. „Sie heißt Mai.“ Eine Tochter. Vorsichtig strich er Mai über das weiche Haar, welches die gleiche Farbe hatte wie seine. Sie öffnete die Augen, die Augen ihrer Mutter, und blickte ihrem Vater neugierig entgegen. „Ich bin so froh, dich wieder zu sehen.“, sagte sie lächelnd. Er riss den Blick von seiner Tochter los und schaffte es ebenfalls zu lächeln, obwohl er die Qual in ihrer Stimme und das schwere Atmen hörte. Aber sie hatte gewusst, dass das so sein würde, wenn sie nicht mehr an den Geräten hing. Tief im Innern wusste Itachi, dass er gerade ihr Todesurteil unterschrieben hatte. Sie sah zu ihm hoch. „Wieso hast du das damals gemacht?“ „Ich sah keine andere Möglichkeit dich zu retten. Pain hätte dich eigenhändig getötet und das konnte ich nicht zulassen.“ „Du hast mir die Erinnerung an dich genommen.“ „Um dich und mich zu schützen. Glaub mir, Sakura, sie hätten alles versucht, um mehr Informationen zu bekommen. Und sie haben es versucht, nicht wahr?“ Sakuras Blick wurde finster. Aus ihrem Blick schloss er, dass er recht hatte. „Es tut mir leid, was ich getan habe, aber es war am sichersten.“ „Nicht für alle.“, sagte sie. „Keiner von uns ist hier sicher. Weder ich, noch du, noch unsere Tochter.“ Itachi sah, wie ihr die Tränen kamen und sie anfing zu husten. Mai gab beunruhigte Laute von sich, als ihre Mutter so durchgeschüttelt wurde. „Was meinst du damit?“, fragte er. Nachdem sich der Anfall gelegt hatte, lächelte Sakura gequält, den Blick auf Mai gerichtet. „Sie hassen sie.“ Itachi schluckte schwer. „Ich glaube, sie ahnen, dass ich bei Akatsuki war. Sie denken, dass Mai durch eine Vergewaltigung entstanden ist, dass sie das Kind eines Feindes ist. Und sie haben so gesehen ja recht.“ Jetzt liefen ihr wirklich die Tränen über das Gesicht. „Ich habe...Angst um sie.“ Sie ahnten also, dass das Kind von ihm war. „Wenn ich tot bin...“ „Sprich nicht davon!“ „...dann werden sie Mai schlecht behandeln. Sobald sich die Sharingan bei ihr entwickelt haben, wird klar sein, dass sie deine Tochter ist. Und das will ich ihr nicht zumuten. Sie werden sie hassen und wie ein Stück Dreck behandeln.“ „Das wird nicht passieren.“, sagte er mit fester Stimme. „Du weißt doch selbst...dass das eine Lüge ist.“, keuchte sie. Mit zitternden Fingern strich sie Mai über die Haare und das Gesicht. „Ich will nicht, dass sie so...behandelt wird, wie die Dorfbewohner einst Naruto behandelt haben.“ Als sie anfing zu weinen, zog Itachi sie fester in seine Arme und wiegte sie sanft. Tief im Innern wusste er, dass jedes Wort aus ihrem Mund wahr war. „Ich will nicht, dass...sie Mai als Monster betrachten.“ Er konnte nichts erwidern. Er wusste keine Antwort. „Gib sie in Tsunades Obhut. Oder in Narutos. Er würde ihr bestimmt ein guter Vater sein.“ Ein krächzendes Lachen kam aus ihrer Kehle. „Naruto...kann ja nicht mal...seine eigene...Wäsche in die...Waschmaschine tun. Aber er wäre...in seinem Herzen bestimmt ein guter Vater.“ Sakura hob den Kopf und sah in den Abendhimmel, während ein Wind aufkam und ein paar Kirschblüten auf sie hinab rieselten. „Ich will nicht...dass sie hier in...Konoha bleibt.“, flüsterte sie. „Nimm sie mit!“ Itachi riss die Augen auf und starrte auf sie hinab. Er sah in ihren Augen absoluten Ernst, er musste gar nicht erst versuchen, dass du hinterfragen. „Ich kann sie nicht mitnehmen.“, zischte er. „Es geht nicht. Ich kann ihr kein Vater sein.“ „Sie wäre besser...bei ihrem Vater aufgehoben...als hier.“ „Rede keinen Unsinn!“ „Du weißt, dass...es wahr ist.“ „Sakura, nein!“ „Tu es...für mich...“ In dem Moment erkannte er, dass Sakura mit ihrem Leben abgeschlossen hatte. Sie hatte ihn gebeten, sie aus dem Zimmer zu holen, damit sie schneller starb. Sie hatte nicht in diesem Zimmer sterben wollen. Sie würde hier und jetzt sterben und ihre Tochter ihm überlassen. „Ich kann das nicht.“, versuchte er einen letzten schwachen Versuch. „Versuche noch lange zu leben und ihr eine gute Mutter zu sein.“ „Ich kann...nicht mehr...Itachi...“ „Tu es für unsere Tochter!“ „Ich habe...ihr das Leben...gerettet in dem Moment...wo ich sie in meinem Bauch...heranwachsen ließ. Mehr...kann ich nicht...für sie tun...“ „Sakura, bitte! Es wird alles wieder in Ordnung kommen.“ Ein Zucken ging durch ihre Mundwinkel. „Ich liebe es...wie du...versuchst mich...zu belügen...“ Itachi verstummte und schloss die Augen, wohl wissend, dass er verloren hatte. Er drückte seine Stirn in ihre Haare, flehte, betete, dass alles wieder gut werden würde. Obwohl er wusste, dass das nicht passieren würde. „Itachi...“ „Mmmhh...“ „Wieso...bist du zurückgekommen?“ Er sah sie an, sah Mai an und sein Blick glitt über den See. „Weil ich dich liebe.“ Sie lachte leise, obwohl sie kaum in der Lage war zu atmen. Er spürte mit jeder Sekunde, wie ihre Atemzüge in längeren Abständen kamen. „Tsunade hat mir...ein Medikament gegeben...dass mich keine Schmerzen spüren lässt...und die Anfälle unterdrückt.“ „Das ist gut.“, sagte er. „Bleibst du...noch bei mir?“ Er nickte stumm und drückte sie fester. Die Minuten verstrichen, mit jeder Minute rückte das Ende näher. Itachi schaute ihr die ganze Zeit in die Augen, sie erwiderte immer seinen Blick. Mai schlief in den Armen ihrer Mutter ein, nachdem sie ihr zu trinken gegeben hatte. Sie gab leise Glucksgeräusche im Schlaf von sich. „Danke...“, hauchte Sakura schließlich. Itachi beugte sich zu ihr runter und küsste sanft ihre weichen Lippen. Er konnte das zarte Lächeln auf ihnen spüren. Danach sah er sie wieder und legte seine rechte Hand auf ihre Wange, die sie mit ihrer linken sanft umschloss. Sakura lächelte, als sie langsam die Augen schloss und ihr letzter Atemzug sein Gesicht steifte. Im selben Moment verschwand die Sonne hinter dem Horizont. Es war der nächste Morgen, an dem man Sakura fand. Es war Naruto, der sie entdeckte. Sofort nachdem er nach Konoha zurückgekehrt worden war, hatte er gehört, dass Sakura und das Baby verschwunden waren. Er hatte das ganze Dorf abgesucht, bis er sicher war, dass sie sich nicht innerhalb der Wohnzone befand. Er war alleine in den Wald gelaufen, zu dem ersten Platz, der ihm eingefallen war. Er kam schlitternd an der Wiese an und sah sich um. Die Sonne ging gerade auf und ein leichter Windstoß trug Kirschblütenblätter zu ihm her. Einem Instinkt folgend lief er zu dem großen Baum. Sakura lehnte an dem Stamm des Baumes, die Hände im Schoss gefaltet, auf dem Gesicht lag die letzte Spur eines Lächelns. „Nein...“, schluchzte Naruto. Er ging vor ihr in die Knie und drückte seine beste Freundin, seine Teamkameradin, den unschuldigsten Menschen auf der Welt an sich. Ihr Baby Mai war verschwunden. Naruto schrie sein Leid laut in den Himmel, als er den toten Körper von Sakura in den Armen wiegte. Für die Leute im entfernten Dorf klang es wie das einsame Heulen eines Fuchses. ... es folgt noch ein epilog, von dem ich nicht weiß, wann er kommen wird es tut mir leid, dass ihr so lange gewartet habt ach ja, schreit mich ruhig an ^.~ lg NikaEvelina Epilog: Remember Me ------------------- „Wo steckt er?“ Kisame wusste auf die Frage des Leaders keine Antwort. Er hatte keinen blassen Schimmer, wo Itachi war. Er war vor zwei Tagen einfach weg gewesen, niemand hatte ihn gesehen. Pain, der ihn, Konan und Deidara auf die Suche geschickt hatte, war nun verständlicherweise stinksauer, als sie ohne den Uchiha wieder kamen. „Vielleicht ist er abgehauen.“, sagte Deidara achselzuckend. „Mich würde es nicht wundern.“ Konan schüttelte den Kopf. „Er würde nie gehen, ohne einen triftigen Grund zu haben.“ Pain gingen diese Mutmaßungen so ziemlich am Gesäß vorbei. Ein Weiterer seiner Akatsuki war weg. Die Gruppe hatte bereits Sasori verloren und vor drei Monaten waren Hidan und Kakuzu getötet worden. Der Rest der Gruppe, die nicht nach Itachi gesucht hatten, war auf Mission. Langsam aber sicher reduzierten sich die Akatsuki auf ein Minimum. „Sucht weiter.“, sagte Pain. „Wenn ihr ihn bis heute Abend nicht gefunden habt, werde ich richtig sauer!“ Noch mehr als jetzt konnte er wohl kaum noch werden, dachte Kisame grimmig als er sich umdrehte, um wieder zum Ausgang zu gehen. Aber seine Gedanken an eine weitere Suchaktion wurden gelöscht, als er und die anderen das Haupttor hörten. Und die Schritte, die sich ihnen näherten, würde Kisame überall erkennen. Itachi kam um die Ecke, statt seinem gewöhnlichen trug er einen schwarzen Umhang, die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen. „Itachi!“, grollte der Leader. Kisame zog überrascht die Augenbrauen hoch, als Itachi sich nicht mal die Mühe machte sich zu seinem Anführer umzudrehen. Was Pain nur noch wütender zu machen schien. Ehe Kisame einmal blinzeln konnte, stellte Pain sich ihm in den Weg, sodass er gezwungen war stehen zu bleiben. „Wo warst du?“ Pains Stimme war so bedrohlich wie ein heftiges Gewitter. Es kam keine Antwort. Kisame näherte sich Itachi mit langsamen Schritten, die Augen genau auf dessen Bewegungen geheftet. Itachi war wie eingefroren, rührte sich wirklich nicht, nur sein Mund verzog sich zu einer schmalen Linie. „Ich habe gefragt, wo du...“ Der Rest des Satzes ging in etwas unter, dass so wenig in diese Umgebung passte, wie ein Drache in einem Gemüsegarten. Das leise Brabbeln eines Babys erfüllte den Raum. Unendlich langsam wanderten alle Blick auf das, was Itachi an seine Brust gepresst hielt und was bis jetzt niemand bemerkt oder beachtet hatte. Ein winziges Händchen ragte aus einer Decke und zog an einer von Itachis langen Haarsträhnen. „Heilige...Scheiße!“, fluchte Deidara. Kisame selbst spürte, dass er die Kontrolle über seine Gesichtsmuskulatur zu verlieren drohte. Auf Deidaras Fluch hin trat Itachi einen winzigen Schritt zurück, hüllte das Baby fester in die Decke und verbarg es vor den Blicken der anderen, indem er es an seine Brust drückte. Pains Gesicht war ungesund grau angelaufen, Konan war schneeweiß. Keiner der Akatsuki war zu blöd, um eins und eins zusammenzuzählen. „Wo ist sie?“, zischte Pain. „Sie ist tot.“ Itachis Stimme war absolut tonlos. Das Baby zappelte in Itachis Armen und für einen winzigen Augenblick drehte es den Kopf in Kisames Richtung. Grüne Augen steiften seinen Blick. Augen, die ihm mehr als nur bekannt vorkamen. Pain fing an zu zittern vor Wut. „Du hast sie damals nicht getötet. Was hast du mit ihr gemacht?“ „Ich habe sie zurück nach Konoha gebracht.“ „Du hast meinen Befehl eiskalt missachtet!“ „Sie war totkrank. Das Genjutsu mit dem ich sie belegt habe, hat bis zu dem Moment gewirkt, wo ich es aufgelöst habe. Sie hat niemanden etwas über uns erzählt.“ „Du hast Akatsuki verraten! Wegen dieser Frau!“, schrie Pain. „Sag mir sofort, wo sie ist, Itachi Uchiha!“ „Sie ist gestern an ihrer Krankheit gestorben.“ Kisame hörte eine winzige Spur Verbitterung, die wahrscheinlich nur er hören konnte. „Du musst dir keine Sorgen mehr darüber machen, dass sie etwas ausplaudert. Sie ist tot.“ Konan gab ein winziges Stöhnen von sich und schloss die Augen. Deidara sah immer noch mit riesigen Augen auf die Situation. Pain ging auf Itachi zu, der diesmal keinen Schritt zurückwich. „Du wagst es wieder nach hier zu kommen? Nachdem du Akatsuki verraten, uns belogen hast? Erwartest du wirklich, dass du ohne Strafe davonkommst?“ Er streckte die Finger nach Itachi aus. „Gib mir das Kind!“ Itachi verkrampfte sich merklich. Pains Gesicht verzerrte sich. „Gib mir das Kind!“ Als Itachi immer noch nicht gehorchte, sprang Pain ihn an und versuchte nach dem Baby zu greifen. Die darauf folgende Reaktion brachte jeden aus der Bahn. Itachi stieß die Hand des Leaders weg und verpasste ihm einen Tritt, der ihn drei Meter von sich weg beförderte. Ein Zischen, dem eines wilden Tieres nicht ungleich, kam aus seinem Mund, das Kind hielt er schützend vor seiner Brust. „Finger weg von meiner Tochter!“ Kisame starrte seinen Partner mit einer Mischung aus Entsetzten und Unglaube an, als der sich umdrehte und in Richtung seines Zimmers verschwand. Itachi kümmerte sich nicht darum, ob jemand ihm folgte oder nicht. Mit einem lauten Knall schlug er die Tür zu seinem Zimmer zu und ging zu seinem Bett. Wie betäubt ließ er sich auf dem Bett nieder, dass Baby auf seinem Schoss. Betäubt. Er fühlte sich absolut betäubt, seitdem Sakura in seinen Armen gestorben war. Er hatte gesehen, wie sie die Augen geschlossen hatte, hatte den friedlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen, hatte gesehen, wie ihre Hand langsam von ihrer Tochter gerutscht war. Wie Mai angefangen hatte zu wimmern, so als hätte sie gemerkt, dass ihre Mutter gestorben war. Sein Entschluss Mai mitzunehmen. Er war nur zu Akatsuki zurückgekehrt, um ein paar Sachen zu holen. Er hatte gewusst, dass er das Hauptquartier nicht verlassen auffinden würde, aber wäre es nur Deidara oder Kisame oder Konan gewesen, die er angetroffen hätte, dann wäre er so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Aber Pain war dummerweise da gewesen. Itachi wusste, dass er sein und Mais Todesurteil eben unterschrieben hatte, als er sich gegen den Leader gewehrt hatte. Mit leerem Blick sah er auf sein Kind, welches schlief und dabei an seinem Daumen nuckelte. Sie war so wunderschön, genau wie ihre Mutter. Aber was sollte er machen? Er hatte seine Tochter bereits zum Schafott geführt. Er wusste nicht, wie lange er da saß und nachdachte oder auch gar nichts dachte. Irgendwann ging die Tür auf. Als Itachi den Kopf hob, sah er Konan und Kisame reinkommen. Mit eiligen Schritte kamen sie auf ihn zu. „Steh endlich auf, du Penner!“, sagte Kisame. Seltsam war, dass er flüsterte. Konan kam zu ihm und setzte sich neben ihn aufs Bett, eine Umhängetasche in der Hand. „Da sind Nahrung und Wasser für zwei Tage drin, zwei Decken und Waffen.“ Itachi sah sie nur verständnisslos an, sein Kopf war immer noch leer. Konans Blick war allerdings so eindringlich, dass er langsam wieder klar wurde. „Ich kenne einen geheimen Ausgang, somit musst du nicht das Haupttor nehmen.“, erklärte sie weiter. „Lauf immer weiter nach Osten, dann kommst du in ein kleines Dorf. Geh in ein Krankenhaus, verkleide dich, damit dich niemand erkennt und frag eine der Schwester, ob sie dir etwas für das Baby mitgeben kann. Bleib nicht in diesem Dorf, gehe nur an öffentliche Orte, wenn du Verpflegung brauchst.“ „Konan...“, flüsterte Itachi. Kisame riss ihn auf die Füße, zog ihm die Kapuze wieder richtig auf den Kopf und bugsierte ihn so leise es möglich war nach draußen, wo sie alle drei einen Gang entlang gingen, der an einer Felswand endete. „Geh, Itachi!“, sagte Konan. „Geh und lass dich bloß nicht erwischen.“ „Warum macht ihr das?“ Die Frage rutschte ihm automatisch raus. Konan lächelte sanft, gab ihm die Tasche und sah auf die schlafende Mai. „Ihre Mutter hat mir mal das Leben gerettet. Wenigstens das bin ich Sakura schuldig.“ Kisame grinste sein typisches Haifischgrinsen. „Ich konnte Pinky gut leiden. Und jetzt verpiss dich endlich!“ Ungläubig beobachtete Itachi, wie Konan einen bestimmten Punkt an der Wand drückte und mit einem leisen Rasseln ein Tunnel geöffnet wurde. „Geh!“ sagte Konan. Itachi sah Konan und Kisame noch einmal ins Gesicht, sah den Ernst in ihren Blicken und nickte. Leise schlüpfte er in den Tunnel und hörte, wie sich der Eingang hinter ihm schloss. Es war stockfinster, aber das machte ihm wenig aus. Genau wie damals verließ er sich auf sein Gehör und sein Gefühl. Gefühlte Stunden später bemerkte er, wie die Dunkelheit langsam lichter wurde, bis er mitten in einem Wald ankam. Es war Nacht. Itachi wandte sich Richtung Osten und lief los, immer weiter, ohne zu Stoppen, ohne auf das Brennen in seiner Brust zu achten. Stunden, nachdem er das Hauptquartier verlassen hatte, fand er eine alte Höhle. Zusammen mit seiner Tochter verkroch er sich in die hinterste Ecke und lehnte sich zurück. Mai wachte auf. Grüne Augen, ihre Augen, sahen ihm entgegen. Wieder brabbelte Mai leise und streckte die Hände nach ihm aus. Und als würde sie erkennen, dass er ihr Vater war, fing sie leise an zu lachen. Mai fing jedoch leise an zu schluchzen, als nasse und warme Tropfen auf ihr Gesicht fielen, ihr Vater ihr Gesicht mit seiner Stirn berührte und ihre kleinen Fingerchen die Tränen auf seinem Gesicht erfassten. Die Organisation Akatsuki löste sich innerhalb eines Jahres komplett auf. Nacheinander wurden die Mitglieder getötet oder verschwanden. Madara Uchiha verkündete den Anfang des vierten Ninjaweltkrieges, nachdem Pain bei der Zerstörung Konohas durch Naruto Uzumaki getötet worden war. Die fünf großen Kage versammelte sich, einten die Nationen und bildeten die größte Armee, die es je in der Geschichte gegeben hatte. Der Krieg dauerte beinahe ein halbes Jahr. Viele große Anführer kamen dabei ums Leben, darunter Tsunade und Kakashi Hatake. Madara Uchiha wurden von dem letzten lebenden Jinchuriki getötet, Naruto Uzumaki beendete den Krieg, allerdings ohne sein großes Ziel, Sasuke Uchiha wieder nach Konoha zu bringen, erreicht zu haben. Itachi Uchiha zog seine Tochter Mai innerhalb des Krieges und den darauf folgenden vier Jahren im Verborgenen auf. Sechs Jahre nach Sakura Harunos Tod spürte Sasuke Uchiha seinen großen Bruder auf. Itachi versteckte seine Tochter vor den Augen seines letzten lebenden Verwandten und stellte sich dem Kampf. Itachi starb während des Kampfes an den Folgen des Herzfehlers, den Sakura bei ihm diagnostiziert hatte. Sasuke tauchte nach dem Kampf unter. Mai Uchiha barg den Leichnam ihres Vaters, verbrannte ihn, brachte seine Asche heimlich nach Konoha, begrub sie neben dem Grab ihrer Mutter Sakura, welches sich unter demselben Kirschblütenbaum befand unter dem sie auch gestorben war … und verschwand. Remember, I will still be here As long as you hold me, in your memory Remember, when your dreams have ended Time can be transcended Just remember me I am the one star that keeps burning, so brightly, It is the last light, to fade into the rising sun I'm with you Whenever you tell, my story Remember, I will still be here As long as you hold me, in your memory Remember me I am the one voice in the cold wind, that whispers And if you listen, you'll hear me call across the sky As long as I still can reach out, and touch you Then I will never die Remember, I'll never leave you If you will only Remember me Remember me... Remember, I will still be here As long as you hold me In your memory Remember, when your dreams have ended Time can be transcended I live forever Remember me Remember me Remember... me... und damit endet Heal my Eyes... Leute, ich kann euch gar nicht genug dafür danken, dass ihr diese Ff gelesen habt ^^ ich liebe euch echt dafür und ich hoffe, dass euch das ende irgendwie gefällt oder logich erscheint ^^ ich selbst bin sehr zufrieden mit meiner leistung auch wenn ich nie verstanden habe, warum diese FF so beliebt war XD naja, als Dankeschön habe ich ein kleines Video zu der FF gemacht ^^ ich hoffe, dass es euch gefällt ^^ http://www.youtube.com/watch?v=nrrdh6LqbLg das lied, nachdem das Kapitel benannt ist, ist übrigens echt wunderschön Remember Me- Josh Groban unbedingt mal anhören ach ja, ich werde keine fortsetzung schreiben. aber wenn ihr drauf besteht, könnte ich ja mal einen kleinen one-shot noch schreiben ^^ danke für alles, hiermit verabschiedet sich -NikaEvelina- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)