Das Schönste an Weihnachten ist... von Demonic_Banshee (Ein One Shot - Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 11: ...ein heißes Bad zu nehmen. ---------------------------------------- „Diese kompletten Hohlköpfe!“, fluchte sie genervt, während sie sich die nassen, kalten Klamotten vom Leib riss. Erst der Pullover, dann der Rock, die Strumpfhose, alles fiel raschelnd zu Boden, während im Hintergrund das dampfende Wasser in die Wanne rauschte. Diese kompletten Hohlköpfe! So drehten sich ihre Gedanken hektisch im Kreis, und erst, als sie in die Wanne, gefüllt mit heißem, nach Mandarinen duftenden, Wasser stieg, da stoppte ihr Gedankenwirrwarr, ihre Muskeln entspannten sich, ihr Herz schlug wieder regelmäßig, ihr Atem ging ruhiger und das wirre Netz aus Gedanken entknotete sich. Warum nur tue ich mir das tagtäglich an? Fragte sich Nami, und das nicht nur heute, wo es immer noch stürmte, und die Crew, eingesperrt ins innere des Schiffes, sie nervte. Häufig kamen ihr solche Gedanken, in denen sie sich fragte, ob es ihr hier gut ging. Eigentlich hatte sie viel Ärger, ständig gerieten sie in missliche Lagen, die häufig in Kämpfen endeten. Frustriert starrte Nami eine lange, tiefe Schnittnarbe auf ihrer rechten Schulter an, welche senkrecht zum Schlüsselbein lief. Diese Narbe hatte sie aus der Schlacht gegen die Black Cat Piraten – Jacko hatte sie mit einer seiner Razor Disks gerissen, um sie davon abzuhalten einem gewissen Schwertkämpfer seine Schwerter zurück zu holen. Damals war sie mitten im Gefecht gewesen, in der sie doch ernsthaft ihr Leben für ein fremdes Dorf, voller fremder Menschen riskiert hatte, und das mit drei Typen namens Monkey D. Ruffy, Lorenor Zorro und Lysop, die ihr damals ebenso fremd gewesen waren. Nami begann sich einzuschäumen. Als sie an ihrem Bauch ankam hielt sie wieder inne. Noch eine Narbe. Diesmal war es von einem Insektenbiss, einer Zecke. An diesem Biss hatte sie sterben sollen, wären da nicht ihre Freunde gewesen – die Fremden, mit denen sie ein fremdes Dorf gerettet hatte. Dass diese Menschen wirklich ihre wahren Freunde waren wurde ihr erst, als sie im sterben gelegen hatte, richtig bewusst. Sie erinnerte sich zwar kaum, aber sie konnte noch Ruffys festen Griff spüren, den Zuspruch, den er ihr gegeben hatte und seinen stoßhaften Atem hören; sie erinnerte sich außerdem an die freudigen und erleichterten Gesichter der anderen, als sie wieder gesund geworden war. Bei den Gedanken wurde der Navigatorin der Strohhut Piraten warm ums Herz. An den nassen Füßen erkannte sie weitere Narben von Stichwunden, die glatt die gesamten Füße durchbohrt hatten. Aber auf diese Narben war sie stolz, denn dieses Opfer hatte sie gerne gegeben, als sie gegen Miss Doublefinger gekämpft hatte, um ihrer besten Freundin, Vivi, zu helfen ihr Land zu retten. Endlich hatte sie jemandem helfen können, der ihr nahe stand, und fast dasselbe wie sie durchgemacht hatte. Das gleiche galt für eine kreisrunde Narbe, die ihre linke Schulter zierte, denn diese hatte sie von einer Fingerpistole aus dem Kampf gegen Kalifa, von der CP9, in dem sie Sanji hatte rächen und zu Robins Befreiung hatte beitragen können. Ja, Nami hatte mit diesen „kompletten Hohlköpfen“ schon vieles durchgemacht, im Positiven, sowie im Negativen. Nami kam an ihrer linken Schulter an, und berührte zaghaft ihr Tattoo, welches sie an Bellmère erinnerte, aber dann bemerkte sie noch etwas: Eine, nein drei weitere Narben. Diese hatte sie sich selbst zugefügt. Mit einem Messer hatte sie auf ihr altes Tattoo eingestochen, und damit ihren Hass auf Arlong gezeigt, dessen Symbol das Tattoo dargestellt hatte. In diesem einen Moment hatte sie aufgegeben, die Hoffnung verloren und ihr ganzes Dasein als wertlos abgetan, und das mit dem Vernichten des Zeichen ihres Peinigers gezeigt, aber Ruffy hatte sie in ihrer Verzweiflung gestoppt. Er hatte ihr geholfen, sie befreit und ihr ein neues Leben geschenkt. Nami lächelte. Endlich konnte sie wieder klar denken, hatte sich beruhigt und besinnt und jetzt wusste sie wieder warum sie hier war. Das Bad hatte seinen Zweck erfüllt, und ihr wirklich gut getan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)