Das Schönste an Weihnachten ist... von Demonic_Banshee (Ein One Shot - Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 12: ...Eisblumen zu betrachten. --------------------------------------- Franky hatte lachen müssen, als er vorgestern Abend das Heizsystem eingebaut und aktiviert, und gestern Morgen die zugefrorenen Fenster gesehen hatte. Ja, das war es doch gewesen! Das war die Idee!! Nun konnte Franky es wieder gut machen, und das erleichterte ihn zutiefst. Gewiss bekam er keinen Schuldzuspruch, eine kalte Schulter gezeigt oder sonst etwas, dass ihn ein schlechtes Gewissen lassen haben würde, aber trotzdem hatte er eins. Die letzte Nacht war er aus seiner Koje geschlichen, hoch zur Bibliothek und hatte dort eine bestimmte Temperatur, passend zur Außentemperatur, eingestellt. Dann hatte er sich voller Hoffnung, dass es morgen nicht mehr stürmen würde, ins Bett gelegt, um noch vor dem ersten Sonnenstrahlen wieder auf zu sein. Er hatte nachgesehen, und alle Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. So war er lächelnd wieder zurückgekehrt und nun stand er aufgeregt vor dem Zimmer der Frauen. Es war noch stockfinster, nur ganz weit am Horizont erkannte man einen leichten Schimmer, der das aufgehen der Sonne ankündigte. Immer wieder zuppelte Franky an seiner Winterjacke, während er nach dem Anklopfen auf eine Antwort wartete. Erneut klopfte er und flüsterte der Tür entgegen: „Robin? Bist du – woaaah!“ Erschrocken war er zurückgewichen, als sich die Tür geöffnet hatte und Robin ihm, von seinem Aufschrei ebenfalls erschrocken, ihm mit einigen Händen den Mund zuhaltend, gegenüber stand. „Shhht! Sei leise! Nami schläft noch!“, zischte sie, kam zu ihm nach draußen und schloss hinter sich die Tür. Bewundernd betrachtete Franky das lange, schneeweiße Nachthemd, welches Robin trug, als ihm auffiel, dass sie nun so spärlich bekleidet draußen in der Kälte stand. „Also, was ist?“, fragte sie dann netter. „Das erzähl ich dir in der Bibliothek. Komm erstmal mit, sonst erfrierst du noch.“ Er ging zur Tür der Bibliothek, dann hielt er davor an. Erwartungsvoll blieb Robin hinter ihm stehen, dabei schon am ganzen Leib zitternd. Aber sie ließ sich nichts anmerken. „Ich habe eine… Überraschung für dich. Schließ bitte die Augen.“ Sie tat wie ihr geheißen. Franky nahm ihre Hand und trat mit ihr in die Bibliothek. Sofort kam ihr die Wärme entgegen, die in dem Raum herrschte und sie die Kälte von zuvor vergessen ließ. Sie öffnete aber noch nicht die Augen. In der Mitte des Raumes blieb Franky stehen und wartete ab, bis das eintrat, auf das er gehofft hatte. Und einige Minuten danach geschah es. Er trat wieder zu Robin rüber und fasste ihr sanft auf die Schulter. „Du kannst die Augen jetzt öffnen.“ Und sie öffnete sie. Um sie herum traten langsam die gleißenden Strahlen der Morgensonne durch die wandhohen Fenster in einem fahlen Schein. Der Himmel verfärbte sich im Osten von weiß, über leichtes rosa, zum violett in helles, freundliches blau, das alles in einem Verlauf, das fesselte. Aber das war nicht, was Robin den Atem anhalten ließ, denn als sie die Fenster selbst betrachten ließ, geschah es. Von unten herauf schlängelten sich die verschiedensten Eisblumen hinauf. In tausenden verschiedenen Formen und Konstellationen zogen sie sich alle Fenster hoch, bis auf Kopfhöhe. Durch die winzigen Eiskristalle brach das Licht in ein noch breiter gefächertes Farbenspiel, dass den Raum in bunte Lichtfetzen tauchte. Vorsichtig trat Robin auf eines der Fenster zu und berührte es zaghaft. „Diese Blumen werden nicht so schnell verwelken, dafür werde ich sorgen.“, erklärte Franky hinter ihr. Robin zögerte. „Das wäre doch nicht nötig gewesen! Ich… Sie… Sie sind wunderschön…“ Es geschah selten, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte, aber dieser Moment war ein solcher. Wieder betrachtete sie die tausende von Eiskristallen und murmelte noch geradeso ein verträumtes „Dankeschön“, als sie auch schon allein gelassen wurde. Vor der Tür lehnte sich Franky noch einmal erleichtert gegen diese und atmete die frische Luft ein, um sein Herz zu beruhigen. Dann lächelte er zufrieden. „Gern geschehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)