Das Schönste an Weihnachten ist... von Demonic_Banshee (Ein One Shot - Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 21: ...sich unter einem Mistelzweig zu küssen. ------------------------------------------------------ Nachdem die Stimmung gestern so harmonisch und liebevoll gewesen war, hatte sich Sanji noch mehr dieser Harmonie, in anderer Form natürlich, erhofft. Überall auf dem Schiff, unter fast jeder Tür, in der Mitte aller Räume und auch sonst an den verschiedensten Stellen hatte er Mistelzweige aufgehängt. An sich eine schöne Idee, es sah auch gut aus, aber seit diesem Zeitpunkt vermied es jeder in der Nähe der anderen zu sein, da ewig die Angst herrschte den jeweils anderen, ob Mann oder Frau, Skelett oder Rentier, küssen zu müssen. Doch an diesem Morgen schienen es einige vergessen zu haben, und so sollten sich zum Beispiel Lysop und Zorro küssen, was panische Schreie mit sich zog. Auch Nami hatte schon bereitwillig Chopper ein Küsschen auf die blaue Nase gegeben. Sanji hingegen ging grundsätzlich leer aus. Denn er klammerte sich immer urplötzlich an die Frauen, die sich dann „unauffällig“ zurückzogen, da seine Anwesenheit das Kommen eines versteckten Mistelzweiges ankündigte. Frustriert hatte er anschließend in der Küche gestanden und begonnen das Essen zu kochen. Gegen Abend, als die Uhr zum Abendbrot schlug, wollte Nami die anderen zum Essen rufen, doch sie waren wie immer auf dem ganzen Schiff und der Insel verteilt. Sie schaute im Raum mit dem Aquarium nach, wo sie ihren Kapitän erspähte. Sich bewusst etwas von der Tür wegstellend, rief sie ihn. In Sekundenschnelle kam er angesaust – „Essen“ war das Schlüsselwort. „Aber vorher hilfst du mir noch nach den anderen suchen!“, befahl sie ihm, als er schon rauf zur Kombüse wollte. Den Wind aus den Segeln genommen, kam er zurück zu ihr. Zusammen suchten sie das Deck ab und machten sich daraufhin auf den Weg zur Bibliothek. Nami freute sich, als sie Robins schwarzes Haar durch die Fenster sah, wurde aber langsamer, als auch Frankys große Statur sichtbar wurde. Ruckartig zog sie Ruffy an die Wand, der gerade die Tür öffnen wollte, und presste sich selbst auch gegen diese. Gemeinsam sahen sie durchs Fenster. Namis Herz begann zu pochen, als sie die Szene, die sich ihr bot, mit geweiteten Augen verfolgte. Franky kehrte ihnen nur den Rücken zu, seitlich ihm gegenüber stand Robin. Mit seiner großen Hand wies er zur Decke hin. Robins Blick folgte ihr und sie hielt inne, als sie über sich den Mistelzweig erkannte. Wohl etwas schüchtern fasste Franky sich in den Nacken, denn Robins Blick schien teilnahmslosen. Plötzlich begann sie aber schelmisch zu lächeln und kam ein paar Schritte auf den Cyborg zu. Dieser trat erst einen zurück, hielt dann aber inne, als Robins Hand seine Wange streifte. Vorsichtig beugte er sich über und lächelnd schloss die Archäologin die Augen, als ihr Gesicht hinter seinem Kopf verschwand. Nami holte Luft, dann stieß sie sich von der Wand ab und kehrte der Tür zur Bibliothek den Rücken. „Robin und Franky? Seit wann…?“, murmelte sie noch immer etwas verwirrt vor sich hin. Ruffy folgte ihr, im Gegensatz zu ihr richtig fröhlich, aber dennoch verwirrt. „Was sollte das?“, fragte er unschuldig. Nami hob eine Augenbraue. „Hast du den Mistelzweig nicht gesehen? Wenn zwei Menschen unter einem Mistelzweig stehen, dann müssen sie sich küssen.“, erklärte sie ihm und verstummte wieder. Ruffy legte den Kopf schief. „Immer?“, fragte er. „Immer.“ „Egal wer?“ „Genau.“ „Und ist es auch egal was für ein Zweig es ist?“ Nami wusste nicht, worauf er hinaus wollte, oder ob er von diesem Ritus wirklich noch nie etwas gehört hatte, aber als sein Blick ernst wurde, bekam sie leichtes Magenkribbeln. Langsam kam er auf sie zu und Nami fühlte, wie sich ihr ganzer Körper versteifte, was sie Bewegungsunfähig machte. Sachte legte Ruffy seine Hände auf ihre Schultern, beugte sich vor und schloss dann die Augen. Erschrocken schnappte Nami nach Luft, als tauchte sie gleich unter Wasser, schloss ebenfalls die Augen und wartete ab. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Hinterkopf, die diesen vorsichtig nach vorne drückte, so dass ihr Kinn fast ihren Hals berührte. Dann wurde es auf ihrer Stirn, nur ganz kurz, heiß. Langsam ließ die Hand wieder los und Nami öffnete die Augen. Ihr Herz schlug noch heftig gegen ihren Brustkörper und die Luft entwich ihren Lungen. Sie schaute in Ruffys strahlend lächelndes Gesicht, dann zeigte er über sie. „Geht also auch ein Zweig deines Orangenbaums?“ Gelähmt nickte sie. Abwesend strichen ihre Finger zart über die heiße Stelle, auf der eben noch Ruffys Lippen geruht hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)