Neue Wege von abgemeldet (in der Ouran High School Zeit) ================================================================================ Kapitel 1: Schneidene Stille ---------------------------- "Mitsukuni – meinst du das er sie vielleicht doch noch liebt?" Mitsukuni sah betreten zu Boden, auf die Frage seines Freundes wusste er keine Antwort; er zuckte mit den Schultern und stopfte sich ein weiteres Stück Kuchen in den Mund. Er kaute genüßlich und dachte dabei nach. "Ich glaube, wenn er ehrlich zu sich selbst ist – mehr als ihm lieb ist", antwortete er. "Takashi ist dir aufgefallen, wie still er geworden ist?" "Ja." "Vielleicht braucht er einfach noch Zeit um sich selbst zu verstehen." "Sollten wir ihm nicht einen kleinen Schubs geben?", fragte Mori. "Ich weiß nicht. Aber Tama und Hika scheinen auch nicht wirklich glücklich zu sein, so wie es sich entwickelt hat", versonnen schaute Honey aus dem Fenster. "Ich glaube wir alle brauchen noch unsere Zeit", schloss er ab und beendete damit das Gespräch. In den letzten Monaten war im Ouran High School Host Club viel passiert. Während alle über ihre Zukunft grübelten, entschloss sich Haruhi, ihrer Gefühle nicht Herr, ein Jahr im Ausland zu verbringen. Der Entschluss war gefasst und niemand hatte daran rütteln können. Nicht Tamaki´s Flehen, nicht Honey´s Tränen, nicht das angebotene Sushi von Mori und auch die Ausraster Hikarus, hatten sie nicht ins Wanken gebracht. Kaoru, der es mit Reden versucht hatte, war ebenso gescheitert wie Kyouya mit seinen guten Argumenten. So war Haruhi Fujioka vor zwei Wochen abgereist und würde so schnell nicht wieder kommen. Seither war Trübsal an der Tagesordnung im Host Club. Jedoch ließ Kyouya es nicht zu, dass die Gäste darunter litten. Heute war ein Trübsal-erlaubt Tag, also ein freier Tag. Es war Wochenende und der Club hatte sich entschlossen zum Strandanwesen der Otori Gruppe zu fahren, um dort ein wenig Ruhe zu finden. Lustlos spielten die Zwillinge Volleyball, während Tamaki auf einem Stein saß und aufs Meer hinaus sah. Kyouya saß bei Mori und Honey, die `Go´ spielten. Es sah aus, als würde der jüngste Sprössling des Otori Unternehmens über Zahlen brüten. In Wirklichkeit jedoch, las er einen Brief Haruhis, den sie ihm zwei Tage zuvor geschickt hatte. Sie erzählte von Frankreich und den Menschen, die sie dort kennen gelernt hatte. "Interessante Entwicklung. Vielleicht ist es besser so. Doch das wird sich noch zeigen", dachte er und schaute zu Tamaki, dessen Haare im Wind wehten und der traurig in die Ferne starrte. Sein Blick glitt weiter zu Hikaru, der inzwischen mit angewinkelten Beinen im Sand saß und dem Zeigefinger irgendetwas in den Sand zeichnete. Kaoru hingegen saß auf einer der Liegen und schlürfte sein Getränk. Was er dachte oder wie es ihm ging, konnte Kyouya nicht deuten, was auch an der Sonnenbrille lag, die Kaoru trug. Der Host Club war zu einem Trauerschauspiel geworden und jedes Mitglied spielte eine Hauptrolle. Kyouya musste gestehen, dass auch er traurig darüber war, dass Haruhi gegangen war. Auch wenn er versuchte, diesen Zustand zu vertuschen, was ihm auch gelang. Die Stille war schneidend, nur das Rücken der Steine von Go und das Rauschen des Meeres, bildeten eine Geräuschskulisse. Die erdrückende Stimmung machte allen zu schaffen und doch wusste keiner, wie man die Situation verbessern konnte. Kaoru Hitachiin versuchte sich zu erinnern, was war, bevor Haruhi dazu gekommen war. Ihm war klar, dass es davor auch geklappt hatte, demnach müsste es nun auch funktionieren. Doch egal wie lange er grübelte, ihm war klar, dass Haruhi Leben in den Club gebracht hatte. Obwohl zuvor auch Leben in ihm war. Doch was war es, was sie getan hatte? War es ihre Art? War es ihre Anwesenheit? Was war es, was sie zu etwas besonderen für den Host Club machte? Oder war es nur, weil sie weiblich war? Mit einem Seufzer gab Kaoru es auf, darüber nachzudenken. Der darauf folgende Montag verlief nicht anders, als die vorhergegangenen Wochen. Es war langweilig geworden. Als alle über ihren Aufgaben brühteten, kam Honey angerannt, im Schlepptau wie immer Mori. "Hey, heeey" Überrascht drehten sich ihm die vier jungen Männer zu. "Honey mein Freund. Was hast du?", fragte Kaoru. "Wir werden bald neue Kundinnen bekommen", sagte er und setzte sich an einen Tisch, um sich ein Stück Kuchen zu nehmen. "Wie kommst du darauf?", wollte Hikaru wissen und wechselte mit Kaoru neugierige Blicke. Neue Kundinnen war genau das, was sie brauchten, Abwechslung. "Wir haben heute zwei neue Mitschülerinnen bekommen. Nicht wahr Takashi?" "Ja." "Sie sind ganz süß und sehen freundlich aus", teilte Honey fröhlich mit. "Stimmt das Mori?", fragte Tamaki. "Mitsukuni sagt die Wahrheit." "Traut ihr mir etwa nicht?", fragte Honey beleidigt und drückte sein Häschen fester an sich. "Doch Honey, aber wir mussten eine zweite Meinung haben", sagten die Zwillinge. Der mit der ersten Meinung drehte sich beleidigt weg "Die sind gemein", sagte er zu seinem Hasen und steckte ein Stück Erdbeertorte in den Mund. "Mitsukuni, wir müssen sie noch herum führen." "Rumführen?", rief Tamaki und die Fragezeichen tanzten über den Köpfen der Beteiligten. "Takashi und ich haben die Aufgabe den beiden die Schule zu zeigen", antwortete Honey, hüpfte von seinem Platz und lief zur Tür. "Komm Takashi, wir dürfen nicht zu spät kommen." "Und was ist mit der Besprechung?", rief Tamaki ihnen hinterher. "Müssen wir auf später verlegen, tut mir leid", Honey gab ihnen ein strahlendes Lächeln und verschwand dann gemeinsam mit Mori. Als die Tür ins Schloss fiel, verschwand der "Chef" in die Ecke. "Der Chef schmollt wieder", kam es von Hikaru. "Mit dem Club gehts zuende. Keine Haruhi mehr, kein Honey mehr, kein Mori mehr...", murmelte Tamaki und malte mit seinem Finger Kreise. "Honey und Mori kommen Morgen wieder. Sie führen nur unsere Neulinge herum, dass ist gute Werbung für den Club, wenn die beiden ihr Können zeigen", beurteilte Kyouya die Situation. "Typisch Kyouya, denkt wieder nur ans Geschäft", flüsterte Hikaru Kaoru zu, welcher nickte. "Lasst uns für heute Schluss machen, es bringt nichts, wenn nur vier Clubmitglieder anwesend sind." "Hast recht Kyouya. Lass uns abhauen." "Ach und Tamaki?" "Hmm...?" "Denk dran, wenn wir neue Kundinnen bekommen, könnten wir auch mal wieder was ausgefalleneres machen, als in der letzten Zeit." Tamaki hörte auf Kreise zu zeichnen und schaute auf. "Dachtest du an sowas wie eine Party?" "Ja. Ein erneutes Sportfest wäre doch auch ganz nett." "Haruhi...mochte das Sportfest", merkte Tamaki an und Tränen glitzerten in seinen Augen. Kyouya stöhnte auf, Kaoru schaute zu Hikaru, der ebenfalls traurig drein sah. "Besprechen wir das Morgen." So wurde die Versammlung für diesen Tag aufgelöst und jeder ging seines Weges. Kyouya, der gerade in die Limousine eingestiegen war, hielt inne. "Warten Sie einen Moment", befahl er und schaute aus dem Fenster zu einer kleinen Gruppe. Honey, Mori und zwei junge Mädchen. Honey erklärte gerade wohl etwas. Kyouya schaute sich die Mädchen etwas genauer an. Hübsch und süß waren sie, Honey´s und Mori´s Einschätzung war also richtig gewesen. "Eine Interessante Entwicklung", sagte er lächelnd und schob sich die Brille mit zwei Fingern hoch. "Wir können fahren." __________________________________________________________________________ Das Spiel GO = ( http://de.wikipedia.org/wiki/Go_%28Spiel%29 ) Kapitel 2: Das Ahornholzblatt und die helle Nacht ------------------------------------------------- Am nächsten Tag fand nun endlich die Clubversammlung des Host Clubs statt und diesmal sogar mit voller Mitgliederanzahl, wenn man Haruhi nicht mitrechnete. Sie saßen gemeinsam am großen Tisch und tranken Tee. "Und wie lief es gestern? Habt ihr sie für den Club begeistern können?", fragte Kyouya und richtete seinen Blick dabei auf Honey und Mori. Doch bevor diese antworten konnten, platzte Tamaki dazwischen. "Also ich habe gestern Nacht kein Auge zu getan. Ich habe soviele geniale Ideen für die kommende Zeit", rief er aus und breitete eine Menge Zettel und Magazine über den Tisch aus. "Drei große Events. Ein Fest muss her." "Tamaki?" "Ja?", sagte dieser und richtete sein strahlendes Gesicht Kyouya zu. "Du hast jetzt Sendepause." So geschah es mal wieder das Tamaki wie von einem Pfeil getroffen in sich zusammen sackte. "Honey? Mori? Was gibt es zu berichten?" , fragte Kyouya ohne von seinem Laptop aufzusehen. "Also, ich glaube sie wollen nicht zum Host Club", gestand Honey traurig. "Sie schienen kein Interesse daran zu haben, stimmts Takashi?" "Ja." "Interessant. Ich sollte mich über sie Informieren." "Aber wieso denn Kyouya?", fragte Kaoru verdutzt. "Sie könnten verlobt sein und darum keine Kundinnen werden wollen. Sollte dies aber nicht der Fall sein, fände ich es interessant zu wissen, warum sie nicht herkommen wollen." "Kyouya, du enttäuschst mich", sagte Hikaru und setzte dabei einen ebenfalls enttäuschten Gesichtsaufdruck auf. "Wie darf ich das verstehen Hikaru?" "Du lässt nach. Normalerweise weißt du schon im vorraus über alle Schüler und Schülerinnen dieser Schule bescheid und auch über sonst jeden." Betroffen merkte der Beschuldigte, dass er schuldig im Sinne der Anklage war. Wieso war ihm das diesmal durch die Lappen gegangen? Versunken in Gedanken hörte er nicht, wie Kaoru sagte: "Ich glaube er vermisst Haruhi." Hikaru nickte zustimmend. Kyouya nahm dazu keine Stellung und die Versammlung nahm seinen Lauf. Es stellte sich heraus, dass die GENIALEN Pläne des Chefs nur eine Idee war und diese war die Idee, einen Maskenball zu veranstalten. "Wieso denn einen Maskenball Chef?", fragte Hikaru gelangweilt. "Es hat was Geheimnisvolles", sagte dieser mit glitzern in den Augen und machte dabei übertriebene Handbewegungen. "Was gibt es schöneres, als mit dem geheimnisvollen Unbekannten zu Tanzen und sich vielleicht sogar in ihn zu verlieben. Dieser Club wurde schließlich gegründet um Mädchen glücklich zu machen und das verlieben, macht glücklich..." "Nicht immer", murmelte Hikaru leise. "Darum ist es unsere Pflicht, so einen Maskenball zu veranstalten", sprach Tamaki, der Hikarus Kommentar einfach überging. "Seid ihr alle damit einverstanden?" "Ja", klang es im Chor. "Gut. Dann lasst uns damit beginnen einen Saal auszusuchen." Die Planung ging los und die Mitglieder des Host Clubs waren mit Feuereifer dabei. Am Ende des Treffens hatten sie Ort und Zeitpunkt festgelegt. Der 15. August sollte der Tag der Freude werden. Gefeiert wurde in einem Prachtvollem Saal, wie nicht anders zu erwarten. Zuhause zermarterte Kyouya sich den Kopf, dass er es tatsächlich versäumt hatte, die neuen Schülerinnen unter die Lupe zu nehmen. Wie konnte das nur geschehen? Nachdem Kyouya sich wieder gefangen hatte, begann er damit in den Schülerakten nach den neuen Schülerinnen zu suchen. Er fand jedoch nicht nur zwei, sondern drei Neue. "Höchst interessant", murmelte er. "Wirklich höchst interessant." Der nächste Tag war wie jeder andere auch. Sie bewirteten ihre Gäste und schäumten vor Charme beinahe über. Kyouya, der sich zurück gezogen hatte um einige Rechnungen vorzunehmen, tauchte plötzlich neben den Hitachiin Zwillingen auf, die zur Zeit keine Kundinnen bewirteten und sich enspannt zurück gelehnt hatten. "Kyouya wir machen nur kurz eine Pause", teilte Kaouru mit. "Darum geht es mir nicht. Wieso habt ihr nicht von der neuen aus eurer Klasse erzählt?" "Was für einer neuen?", fragten sie im Einklang. "Laut Schülerakte geht seit dieser Woche eine neue Schülerin in eure Klasse." "Die haben wir nicht gesehen, dass muss ein Fehler sein." "Das ist kein Fehler. Seht her", Kyouya zeigte mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm seines Laptops, dort stand auf der Liste der 1a der Name der angeblich neuen Schülerin, von der die Zwillinge aber noch nie etwas gesehen oder gehört hatten. Hinter ihrem Namen stand ein Datum. "Sag mal Kyouya, bist du sicher das alles in Ordnung bei dir ist?", fragte Hikaru und machte ein besorgtes Gesicht. "Natürlich", wies Kyouya ihn kalt zurecht. "Sicher? Dort steht nicht das Datum von diesem, sondern vom übernächsten Montag", merkte Kaoru an und zeigte auf das Datum. Kyouya brauchte einen Moment um sich zu erholen, fasste sich jedoch und hüstelte. "Tut mir leid. Naja stellt euch bitte auf die neue ein" "Ist sie süß?" Kyouya schob seine Brille hoch und zog es vor zu schweigen. "Hast du ein Bild?", fragten sie im Einklang. "Ihr werdet sie in wenigen Tagen zu Gesicht bekommen, dann seht ihr es selbst." "Erzähl uns was über sie." "Zurzeit ist das noch nicht von Bedeutung. Aber ich will, dass ihr sie für den Club gewinnt, frischer Wind ist genau das, was wir jetzt benötigen. Also gebt euch bitte die größte Mühe verstanden?" "Ai ai Boss, äh Kyouya" "Gut. Vermasselt das bloß nicht. Sie könnte auch wichtig für geschäftliche Beziehungen sein, vergesst das nicht", mit diesen Worten verschwand Kyouya. Die Zwillinge blickten sich Schulterzuckend an. "In einem Moment denkt man, er sei vollständig durch den Wind und im anderen spricht er schon wieder übers Geschäft", sagte Kaoru. "Versteht den einer", meckerten sie beide und widmeten sich daraufhin einigen Kundinnen. Als es dem Abend zu ging, saßen sie noch einmal beieinander. "Honey, glaubst du, du und Mori könntet mit den beiden neuen aus eurer Klasse noch einmal was unternehmen, um sie für den Club anzuwerben?", fragte Kyouya und blickte von seinen Papieren auf. "Klar können wir, aber ob es was bringt?" "Verbringt ein wenig Zeit mit ihnen, lasst euren Charme spielen. Findet etwas über ihre Vorlieben heraus." "Kein Problem, die beiden sind wirklich nett. Nicht wahr Takashi?", sagte Honey glücklich. "Ja." "Nanu?", alle schauten zum Chef, der sich anscheinend endlich wieder am Gespräch beteiligen wollte. "Honey mein süßer Freund, mögt ihr sie?", fragte er, zog eine Augenbraue hoch und begann dümmlich vor sich hin zu lachen. "Ja, weil sie nett sind Tamatama", erklärte Honey. "Hachja", Tamaki war überhaupt nicht mehr ruhig zu kriegen, als er im Kopf damit begann, von Szenerien zu träumen, in denen Mori, Honey und zwei ihm noch unbekannte Mädchen händchen haltend herum hüpften. "Sind sie so süß?" Schweigen – Stille – Bewegungslosigkeit. Die Hauptsache war nur, dass Tamaki nun keine schnellen Bewegungen wahrnahm, die ihn auf die Idee brachten, eine dumme Idee zu haben. "Kommt schon Jungs. Seid nicht so abgestumpft und ihr wollt Hosts sein." "Sie sind Mädchen. Und wir sind doch dafür da sie glücklich zu machen, nicht wahr Tama? Also wollen wir die Beiden auch glücklich machen", schloss Honey ab. Er war mutig genug gewesen was zu sagen. "Da hast du recht Honey mein Lieber", antwortete Tamaki. "Also gut, kommen wir auf das Wesentliche zurück. Ich habe mir gestern überlegt, dass wir einen neuen Fotoband herausbringen sollten. Diesmal mit professionelleren Fotos", sagte Kyouya und schob abermals seine Brille hoch. "Und wer soll die machen?", fragte Kaoru. "Genau du bist ja so ein Geizhals", fügte Hikaru hinzu. "Wir müssen nun einmal alle Ausgaben decken." "Leute, hat denn keiner in der Familie einen Fotografen?" "Doch, wir!" "Ihr Hitachiin Zwillinge, wieso sagt ihr das nicht früher", fuhr Tamaki sie an. "Du hast nicht gefragt." Tamaki stöhnte auf und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Ihr seid wirklich Teufel. Also gut, fragt nach und dann hätten wir die Sache geklärt. Morgen sehen wir uns wieder und zwar pünktlich", sagte er und schaute dabei besonders Kaoru an, der die letzten zwei Tage zu spät gekommen war. "Ai Ai." Die nächsten Tage vergingen, ohne das die sechs es wirklich bemerkten und ohne das sich an der Einstellung der beiden Neuankömmlinge etwas änderte. "Leute, das Fest muss ein voller Erfolg werden. Mori mein Freund, hast du die Einladungen auch schon an die beiden weiter gegeben?", fragte Tamaki, der auch die Persönliche Einladung für eine geniale Idee hielt. Seine Genialität, kannte halt keine Grenzen. "Erledigt." "Haben sie schon zugesagt?" "Ich denke sie werden zusagen." "Wie kommst du darauf?", wollte Kaoru wissen. "Sie haben sich über die Einladung gefreut und ich habe sie sagen hören, dass sie überlegen eine Freundin mitzubringen." "Mori mein Freund, dass ist ja ausgezeichnet", der Chef lachte sich ins Fäustchen und den anderen taten die Neuen ab diesem Tag offiziell sehr leid. "Na gut, das Fest findet am nächsten Wochenende statt, ein wenig Zeit haben sie noch", sagte Kyouya und ärgerte sich ein wenig über die fehlende Höflichkeit eine Einladung sofort zu beantworten. "Sagt mal, wo ist Honey?", gerade war Hikaru aufgefallen, dass dieser am Tisch fehlte und das obwohl vor wenigen Minuten neuer Kuchen geliefert worden war. "Mitsukuni wollte eine Antwort auf die Einladung. Darum ist er zu ihnen gegangen." "Achsooo, na das erklärt sein Fehlen", Tamaki wirkte zufrieden. Neue Aufgaben, neue Energie! "Die Anzüge sind schon vorbereitet und auch die Masken liegen bereit, haben wir irgendetwas vergessen?" "Wir sollten auf Mitsukuni warten." "Du hast recht. Warten wir." Kaum hatte Tamaki den Satz ausgesprochen, flog die Tür auf und Honey stolzierte herein, im Arm hielt er wie immer seinen Stoffhasen. "UUUUND?", vor lauter Aufregung bekam Tamaki rosa Wangen. "Sie haben zugesagt und sie bringen noch eine Freundin mit. OH NEUER KUCHEN", rief Honey und rannte mit der Gabel in der Hand auf die Leckerei zu. "Wunderbar, dann wäre das auch geklärt", Kyouya kreuzte irgendetwas auf seiner Liste durch und fuhr damit fort, seinen Tee in Ruhe zu trinken und dabei Recherchen anzustellen. "Wie heißen die Mädchen eigentlich?" "Kaede Ai Kato, von der Kato Gruppe. Ihre Eltern betreiben Schauspielschulen Weltweit, ihre Mutter ist die berühmte Schauspielerin Matsu Kato, ihr Vater ist der Regisseur Hiroki Kato. Die andere heißt Akira Amaya Masumoto, ihre Eltern betreiben eine Kampfsportschule, ebenso wie die Haninozukas. Allerdings in anderen Bereichen, auch wenn einige sich überschneiden. Ihre Eltern sind Noriko und Shin Masumoto. Ihr Vater lehrt und kämpft selbst. Ihre Mutter Noriko ist eher für ihre Hilfbereitschaft und Spendengalas bekannt." "Ehrlich Kyouya, würden wir dich nicht kennen, würdest du uns mit all deinem Hintergrundwissen Angst machen", staunten Hikaru, und Kaoru pflichtete ihm bei. "Honey mein lieber, Mori mein Freund. Wie kommt es, dass ihr die junge Akira nicht kennt?", fragte Tamaki. Und er hatte Recht, ungewöhnlich war das schon. "Ich weiß auch nicht warum das so ist. Jetzt wo du es sagst kommt es mir noch viel merkwürdiger vor", Honey tippte sich mich der Gabel gegen die Lippe. "Ich glaube wir waren nie auf den gleichen Veranstaltungen." Denkt euch einfach, alle im Raum seien soeben aus ihren Schuhen gekippt. Denn so geschah es. "Ich kenne sie ebenso wenig wie Mitsukuni." "Interessant, äußerst interessant", sagte Kyouya und wieder einmal vermochte niemand zu wissen, was in ihm vorging. ___________________________________________________ Bedeutung der Namen: Kaede Ai Kato Bedeutung: Kaede = Ahornholzblatt Ai = Liebe, Zuneigung Akira Amaya Masumoto Bedeutung: Akira: Intelligenz Amaya: Regen-nacht Kapitel 3: Die Niederlage gegen den Engel ----------------------------------------- Es war Samstag morgen, als sich die Familien Haninozuka und Morinozuka zu einer Veranstaltung aufmachten, blieben die kleinen Brüder von Honey und Mori zuhause, da sie sich mit der Grippe angesteckt hatte, die zur Zeit in der Mittelschule ihre Runde machte. An diesem Tag, war das alljährliche freundschaftliche Treffen der Familien, dessen Unternehmen sich mit dem Kampfsport beschäftigten. Bei dieser Veranstaltung hatten die Sprösslinge der Familien die Gelegenheit ihre Kräfte in Kämpfen zu messen. Auch die besten derzeitigen Schüler jeweiliger Kampfschulen waren anwesend, um Kontakte zu knüpfen. Eigentlich war es Honey untersagt an derlei Kämpfen teilzunehmen, weshalb er solche Veranstaltungen seit einigen Jahren mied, diesmal jedoch, war es ihm erlaubt. Jedoch nicht ohne die eindringlichen Worte seiner Eltern, er solle sich zurück halten. Honey lief im weißen Kampfanzug neben Mori her. Gemeinsam gingen sie in einen der Räume, in dem Kämpfe ausgetragen wurden. Honey hatte sich bereits eintragen lassen, Mori jedoch wollte an diesem Spektakel nicht teilnehmen. Wohl auch der Zustand, dass Kendo in einem völlig anderem Raum statt fand, wodurch er sich von Honey hätte trennen müssen, trug dazu bei. "Takashi, meinst du hier gibt es irgendwo Kuchen?", fragte Honey, der sein Häschen, welches er daheim gelassen hatte, kläglich vermisste. "Nein." "Ou...", machte Honey traurig. "Aber ich habe dir Kuchen mitgebracht." Honeys leuchtende Augen funkelten noch mehr, als Mori einen Erdbeerkuchen auspackte und ihm einen Teller und eine Gabel reichte. "Du bist der Beste Takashi." Ein Lächeln ging über dessen Lippen. Wenig später begannen die ersten Kämpfe. Auch wenn Mitsukuni Haninozuka klein war, begang niemand den Fehler ihn zu unterschätzen, womit Honey sich wohlwollend zufrieden gab. Nach dem fünften Kampf, welche Honey nebenbei alle gewonnen hatte (sanft versteht sich, denn er hatte ja versprochen nicht zu hart zu sein), saß er mit seinem Freund und Cousin an einem Tisch und aß nun schon den zweiten großen Kuchen. "Du hast da noch Sahne", teilte Mori ihm mit und wischte Honey die Reste von der Wange. Die Beiden genossen es, einen Tag voller Ruhe zu genießen. "Haninozuka – Mitsukuni gegen Nakamura - Kohan in fünf Minuten", schallte es aus einem Lautsprecher. Honey schaute verdutzt auf. "Was hast du Mitsukuni?" "Ein merkwürdiger Name, findest du nicht?" "Ja." "Hab ich noch nie was von gehört beim Kampfsport." Honey grübelte nicht lange, da er zu sehr mit seinem Kuchen beschäftigt war. "Mitsukuni Haninozuka? Sie sind dran", sagte ein Blondschopf und deutete auf die Mitte des Raumes, in der eine große Matte lag, auf der die Kämpfe ausgetragen wurden. Honey nickte und wischte sich den Mund ab, dann betrat er die Matte. Ein knabe, der noch ein wenig kleiner war als Honey selbst, trat ihm gegenüber. Er trug einen schwarzen weiter geschnittenen Kampfanzug, jedoch auf dem Kopf, tronte eine Art Skiermaske. Nur die Augen waren zu erkennen. Honey lächelte und verbeugte sich, sein Gegner tat es ihm gleich. "Auf einen fairen Kampf", sagte Honey. Die beiden Gegner schlichen umeinander rum, sprangen aufeinander zu, teilten Schläge aus und ließen wieder voneinander ab. Nach mehreren Minuten, war die Menge, die sich um die Matte herum gebildet hatte still. Die Spannung knisterte. Mori beobachtete alles aus der ersten Reihe. Die Züge wiederholten sich und dabei wurden viele Tricks eingesetzt, doch keiner der Beiden schien auch nur eine Schramme davon zu tragen, geschweige denn ging er zu Boden. Unter der Skiermaske erkannte Honey, dass sein Gegenüber lächelte. "Du bist gut", sagte Honey leise, so das nur sein Gegenspieler es hören konnte. Anscheinend sprach sein Gegenspieler nicht gerne, nur sein Lächeln wurde breiter. Honey überlegte es schneller zu beenden, beschlosse jedoch, dass es ihm zuviel Freude bereitete. Wieder sprangen die beiden aufeinander zu, diesmal jedoch schnappte Honey nach der Maske und zog sie seinem Gegenspieler vom Kopf. Seine Tat, den anderen zu Demaskieren war nicht beabsichtigt gewesen, er hatte sich nur vom Kopf des anderen abstoßen wollen, hatte sich dabei aber festgehalten. Ein fataler Fehler, wäre er dem Gegner nicht überlegen und selbst dann, war es ein Fehler. Und was für ein riesiger Fehler es wirklich war, erkannte Honey, als er landete und herumfuhr, um seinen Gegenspieler erneut anzugreifen. Mitten in der Bewegung erschlaffte Honeys Kampfgeist. Sein Gegenspieler, war eine Gegenspielerin. Noch mitten in der Landung vom vorhergegangenen Angriff und dessen Sprung, fielen ihre langen blonden Haare aus der Maske über ihre Schultern. Die Maske fiel zu Boden und das Mädchen landete mit leichfüßig auf der Matte. Die Menge hielt den Atem an, doch schon kurz darauf begannen sie zu Tuscheln. Mori starrte Honey an, der wie festgefroren dastand und die Augen weit aufgerissen hatte. Das Mädchen starrte ihn wutschnaubend an. "Und ich bin immernoch gut, auch wenn ich ein Mädchen bin. Mach dir nichts aus diesem Zustand, kämpfe wie zuvor." Honey kriegte kein Nicken zustande, obwohl er genau das versuchte. Das Mädchen wartete einige Augenblicke, in denen nichts geschah, außer, dass das Getuschel immer lauter wurde. "Er kann ihr doch nicht weh tun." "So ein kleines Mädchen, bei diesem Wettkampf." "Das geht zu weit." "Sie kann nicht gegen ihn gewinnen, er ist ein Haninozuka." "Sie tritt als Ersatz für Akio Fudo an. Dem Sohn der Masumotos." Mitsukuni Haninozuka fühlte sich, als wären seine Lebensgeister aus ihm gewichen. Er hörte die Stimmen um sich herum nicht, als wäre die Welt stehen geblieben und er würde nun vor einem tiefen Abgrund stehen. Er konnte sich nicht bewegen, egal wie sehr er es sich auch wünschte. Seine Gegnerin war jedoch nicht zu Eis gefroren und sprang auf ihn zu, um die nächste Attacke auszuführen, Honey wich aus, doch dann, als sie ihn traf... fiel Honey einfach zu Boden. Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge. Das junge Mädchen sprang zurück. Keuchend wartete sie auf Honeys wiederauferstehung. Sie war erschöpft von dem Kampf, nie hatte sie einen Gegner gehabt, der keine Rücksicht aus sie nahm, zumindestens keinen männlichen. Doch genau so hatte sie es gewollt. Sie wollte genau an diesem Tag, an diesem Ort, mit Mitsukuni kämpfen. Und durch den Ausfall, des Sohnes der Familie Masumoto, war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen. Sie, gegen einen Haninozuka. Honey lag immernoch am Boden und man begann nach vielen Rätseleien ihn auszuzählen. "Steh wieder auf", dachte das Mädchen bei sich. Doch Honey rührte sich nicht. "Er kann nicht besiegt sein. Vor einigen Minuten war noch alles in Ordnung. Steh auf, mach schon", rief sie innerlich und wurde dabei immer wütender. Sie flehte schon beinahe darum, dass er aufstand und ihr eine verpasste, oder sie direkt besiegte. Sie wollte einen fairen Kampf, mehr hatte sie sich nicht gewünscht. Doch war Honey bald ausgezählt worden, hatte sich wenige Minuten danach aufgerappelt und war zu Mori hinüber gegangen. Betreten schauten sie auf den Boden und wechselten voerst kein Wort miteinander. Frisch geduscht und umgezogen, schlenderten die beiden durch die Veranstaltung. Mori beobachtete seinen kleinen Freund von der Seite, war sich aber nicht sicher, ob er mit ihm reden sollte. Als die beiden den Raum beinahe durchquert hatten, fiel Honey´s Blick auf ein Mädchen. Es war seine Gegnerin. Inzwischen waren ihre Haare hochgesteckt und sie ein blaues Sommerkleid. Sie hielt ein Glas in der Hand und sah angespannt auf den Boden. Honey zog Mori hinter sich her und bewegte sich dabei auf sie zu, er wollte mit ihr reden. "Hey du", rief er, als sie nur noch ein Meter trennte. Sie schaute auf und ihr Gesicht verhärtete sich, aus ihren Augen schossen Pfeile, so kam es Mori vor. Doch Honey ließ sich nichts anmerken und strecke ihr seine Hand entgegen. "Ich bin Mitsukuni Haninozuka. Danke für den tollen Kampf und herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg, du hast ganz toll gekämpft. Wer bist du?" Sie schlug die gereichte Hand beiseite, "Mein Name geht dich nichts an. Du brauchst nicht so zu tun. Du hast mich gewinnen lassen", sagte sie wütend. Honey schüttelte betroffen den Kopf, "Du warst wirklich gut." "Aber nicht so gut, dass du fair gegen mich gekämpft hast. Du hast mich gewinnen lassen. Das Verzeihe ich dir nicht", mit einem letzten giftigen Blick verschwand sie in der Menge und ließ Honey und seinen Begleiter Mori zurück. Honey blickte ihr getroffen nach. "Mitsukuni, ist alles okay?" "Ja alles gut. Ich hab nichts." "Bist du dir sicher?", fragte Mori noch einmal nach, dem es offensichtlich auffiel, dass ihre Wort Honey hart getroffen hatten. "Ja Takashi, mach dir keine Sorgen." "Hmm", machte Mori zustimmend, hatte aber nicht vor, sich keine Sorgen zu machen. "Lass uns nach Hause gehen ja Takashi?" Mori nickte. Schweigend saßen sie einige Minuten später in der Limousine. Honey starrte aus dem Fenster. "Mitsukuni...", fing Mori an. "Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen Takashi", sagte Honey und lächelte ihn aufmunternd an. "Was meinst du, wer sie war?", fragte er kurz darauf. "Sie heißt Evangeline Kohana Nakamura. Sie ist Schülerin der Masumotos und trat heute an Stelle des Sohnes der Familie an." "Takashi manchmal überraschst du mich, woher weißt du das?" "Die Leute haben darüber gesprochen", erzählte Mori und beobachtete Honey dabei sehr genau. "So ist das. Meinst du, dass sie mir verzeiht wenn ich ihr einen Kuchen schicke?" "Weiß nicht." "Aber sie wird Kuchen bestimmt mögen." "Sicher", Mori zögerte. "Mitsukuni, warum ist es dir so wichtig, dass sie dir verzeiht?" Honey schaute zu Mori hinauf, "Ich weiß nicht, sie sah so unglücklich aus. Ich wollte sie nicht unglücklich machen." "Verstehe. Ich werde sehen, was ich heraus finde. Vielleicht freut sie sich über einen Kuchen." Honey freute sich, war jedoch trotzdem betrübt und schaute wieder aus dem Fenster, da fiel ihm etwas ein. "Masumoto, ist das nicht die Schule von Akiras Eltern?" "Vollkommen richtig." "Dann war Akira heute bestimmt auch da. Schade das wir sie nicht gesehen haben", sagte er betrübt und schaute wieder zu Mori. "Dann sollte ich heute ursprünglich also gegen ihren Bruder kämpfen." "Richtig." "Hmm..", machte Honey. Es war Montag und der Host Club traf sich, um weiter über die Feierlichkeit zu sprechen, die für das nächste Wochenende angesetzt war, zu beratschlagen. "Das Orchester ist gebucht", teilte Hikaru mit, dem diese Aufgabe aufgehalst worden war. "Nächste Woche Dienstag um 18 Uhr haben wir den Fototermin." Während die anderen sprachen, machte Kyouya Kreuze und kennzeichnete sie damit als erledigt. "Die Einladungen sind schon letzte Woche an alle rausgegangen und die letzten Zusagen, kamen gestern Abend an", teilte Kaoru mit. "Sehr gut. Das Essen und die Getränke sind ebenfalls bestellt." "Honey, hast du mir die Liste mitgebracht, welche Kuchen bereitgestellt werden sollen?" "Oh...", Honey sah beschämt auf seine Gabel. "Das habe ich ganz vergessen. Die Kampfkunst Veranstaltung war am Wochenende." "Ach, ich vergaß, keine Sorge Honey, dir sei verziehen. Erledige das bitte heute." "Okay." "Honey mein Lieber, war es denn schön?", fragte Hikaru beiläufig. "Ja." "Und wie wir unseren süßen Honey kennen hat er alles gewonnen", grinste Kaoru stolz. Honey schwieg, ebenso wie Mori. Die Anderen bemerkten jedoch nichts davon, da sie zu beschäftigt damit waren, über die Lichteinstellungen zu sprechen. Als Mori und Honey alleine waren, gab Mori sich einen Ruck. "Mitsukuni, wieso hast du ihnen nicht von dem verlorenen Kampf erzählt?" "Es war nicht wichtig." Mori nickte. "Hast du Evangeline den Kuchen zukommen lassen Takashi?" "Ja." "Hat sie sich gefreut?" "Ja. Ich habe noch eine Nachricht für dich." Honey strahlte über das ganze Gesicht. "Sag das doch gleich. Zeig sie mir." "Ich kann sie nur ausrichten." "Dann so", Honey wartete gespannt. "Ich soll dir ausrichten, dass sie dir für den Kuchen dankt, aber nicht möchte, dass du ihr wiederholt Geschenke machst, weil sie nicht vor hat, dir zu verzeihen." Honey starrte Mori an und Mori schaute den kleinen Honey besorgt an, er hatte sich schon gedacht, dass dieser die Nachricht nicht gut aufnehmen würde. In diesem Moment wünschte er sich Haruhi herbei, sie hätte wahrscheinlich gewusst, was Honey an der Sache so sehr quälte. Sobald Honey sich gefangen hatte, verabschiedete er sich klein laut und verschwand nach Hause. Am nächsten Tag legte Mori all seine Energie in Aufmunterungsaktionen für Honey, der diese zwar wahrnahm und versuchte sich darüber zu freuen, es aber nur halbherzig schaffte. Als Honey beim Mittagessen den Kuchen stehen ließ und stattdessen an einem Glas Wasser nippte, klangen bei Mori die Alarmglocken so laut, dass er sich wunderte. Noch in derselben Pause traf er sich mit den anderen zu einem Notmeeting. "Mori mein Freund, was ist passiert? Wo ist Honey?", fragte Tamaki, der soeben angerannt kam mit tiefen Sorgenfalten im Gesicht. "Mitsukuni isst zu Mittag. Ich bin alleine gekommen." "Was ist los? Wir wollten gerade essen", maulten die Zwillinge. "Mit Mitsukuni stimmt etwas nicht." Alle schauten sich Ratlos an. "Wie kommst du darauf?", fragte Kyouya. "Er verweigert Kuchen", war Moris Antwort. Und nun war für alle klar, dass der Notstand ausgerufen werden musste. Kapitel 4: Der gekränkte Stolz der kleinen Blume ------------------------------------------------ "WAS?", riefen Tamaki und die Zwillinge gleichzeitig. "Es muss schlimm um ihn stehen", stellte Kyouya fest, der ebenso sorgenvoll dreinsah wie die anderen. "Kein Kuchen", wisperte Tamaki vor sich hin und machte einen Ausdruck, als würde er die nächsten Sekunden in Tränen ausbrechen. "Mori ist irgendetwas vorgefallen?", wollte Kyouya wissen "Ja." "Und was?", fragte Kaoru. "Er hat den letzten Kampf am Samstag verloren." "WAS?", riefen wieder die üblichen Verdächtigen, erschrocken darüber, dass Honey hatte verlieren können. Der Umstand, dass es jemanden geben sollte, der anscheinend stärker war als der kleine Mitsukuni Haninozuka, war für sie alle unverständlich. "Wer war stärker? Das muss ein wahrer Meister sein." "Nicht unbedingt, ich habe das Gefühl, da gibt es einen Punkt, den Mori noch nicht erwähnt hat. Stimmt es mein schweigsamer Freund?" "Ja", Mori schaute sich um, ob auch niemand zuhörte. "Erst verlief der Kampf ausgeglichen, Mitsukuni hat sich zurück gehalten. Doch dem Gegner rutschte seine Maske vom Kopf. Es war ein Mädchen." "Honey wurde von einem Mädchen besiegt?", fragten Hikaru und Kaoru wie aus einem Mund und Bilder von einem Ungetüm von Mädchen spukten ihnen durch den Kopf. "Wie konnte sie ihn schlagen?", fragte Tamaki entgeistert. "Er stand wie festgefroren, hat sich nicht mehr bewegt. Und dann schlug sie zu und er ging zu Boden. Hat sich nicht mehr gerührt, bis er ausgezählt war." "Heißt das, er hat sie gewinnen lassen?", fragte Tamaki ernst. "So sieht es aus." "Aber warum ist Honey dann so durch den Wind?", fragte Kaoru. "Sie sagt, dass sie ihm das nicht verzeihen wird." "Höchst interessant." "Das verstehe ich nicht, sie kann damit prahlen gegen einen Haninozuka gewonnen zu haben und dann auch noch gegen Honey", sagte Hikaru nachdenklich. "Ihr versteht es wohl wirklich nicht", mischte sich Tamaki ein, Kyouya schob seine Brille hoch, er hatte sehr wohl verstanden. "Sie ist in ihrem Stolz gekränkt, sie hat sich maskiert, wohl um an dem Wettbewerb als Mann behandelt zu werden. Dann kämpft sie gegen Honey und es sieht gut für sie aus, dass sie mit ihm mithalten kann. Und dann wird sie Demaskiert, sie wird bloß gestellt und dann lässt Honey sie auch noch gewinnen und das WEIL sie ein Mädchen ist. Das ist in ihren Augen unverzeihlich." Mori nickte zustimmend und auch die Anderen hatten nun durch die Bank weg verstanden. "Aber eins verstehe ich immer noch nicht. Was ist dann mit unserem lieben Honey los?", fragte Kaoru. Tamaki öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder. Auf Kyouyas Lippen bildete sich ein Lächeln. "Du weißt wohl was los ist Kyouya", sagte Hikaru und wartete mit den anderen auf eine Erklärung. "Der kleine Honey wurde noch nie geschlagen, geschweige denn war ihm jemand ebenbürdig. Und genau die Person die es ansatzweise ist, ist ein Mädchen. Was an sich kein Problem darstellt." "Damit wissen wir immer noch nicht warum Honey sich so komisch verhält. Ist sein Stolz gekränkt?", wollte Hikaru wissen. "Ich denke eher weniger, Honey hat sich schließlich am Wochenende zurück gehalten mit seinen Kräften. War sie hübsch Mori?" "Ja. Sehr hübsch und süß und ganz klein." "Kyouya, du willst doch nicht etwa darauf hinaus, dass unser Honey...", begann Hikaru und Kaoru beendete den Satz "Sich verliebt hat." "Nicht ganz. Ohne Maske jedoch war sie eindeutig als Mädchen zu erkennen, dass heißt Honey hat ein Mädchen geschlagen und wie man Honey kennt, nicht sehr sanft. Erschwerend kommt hinzu, dass er sicherlich von ihr beeindruckt ist. Doch nicht nur, dass er ein sanftmütiges Wesen geschlagen hat, er hat sie gekränkt und sie damit unglücklich gemacht. Wir kennen Honey. Er ist der letzte der andere unglücklich machen will, vielleicht der vorletzte wenn man Tamaki in das Ranking mit einbezieht." "Sie hat sein Geschenk angenommen, jedoch klar gemacht, dass es nichts ändert", schaltete sich Mori dazwischen. "Ein Geschenk?", zwitscherten die Zwillinge mit Tamaki im Chor. "Ja. Ein Erdbeerkuchen." "Armer Honey", sagte Tamaki. "Aber was können wir denn tun um das zu ändern?", fragte Kaoru, der sich sichtlich erhebliche Sorgen machte. "Wir müssen sie dazu bringen, dass sie Honey wieder mag", war Tamakis geistreicher Vorschlag. "Ach und wie? Wir kennen sie nicht", merkten die Hikaru und Kaoru an. "Mori, kennst du ihren Namen?" "Ja. Ich musste versprechen ihn nicht zu nennen." "Ach komm schon Mori", bat Kaoru und bemühte sich liebreizend auszusehen. "Nein. Ich muss mein Versprechen halten." "Aber es geht doch um sein Wohl. Mori mein Freund, komm schon", versuchte Tamaki es mit seinem Charme. "Nein!" sagte Mori und schüttelte den Kopf. Sein entschluss stand fest. Denn er hatte das Versprechen Honey gegeben. Schweigen trat ein, welches Kyouya unterbrach. "Wir können nichts ausrichten. Doch schon nächste Woche ist der Maskenball. Lass uns einfach unser Bestes geben, um Honey aufzumuntern. Hikaru? Kaoru? Besorgt mehr Gepäck, Honey soll es an nichts fehlen." "Ein Befehl zum Geld ausgeben? Von dir Kyouya? Wird erledigt", sagten sie und flitzten davon. "Kyouya – das ist ja so lieb von dir", schluchzte Tamaki entzückt. "Wenn Honey ausfällt verlieren wir eine Menge Kundinnen." "DU BIST SO GELDGEIL." "So ist das Geschäft. Ach und Tamaki, halte dich bitte zurück. Honey soll nicht merken, dass wir etwas wissen." "Einverstanden. Auch wenn ich es nicht richtig finde." "Mori schaffst du es, dich wie immer zu verhalten?" "Ja." "Sehr gut, dann auf auf. Der Unterricht geht gleich weiter." In den nächsten zwei Tagen war an Honeys Laune nicht zu rütteln, doch sie besserte sich, als die neuesten Gebäck Kreationen eintrafen. "Mit Kuchen kann man bei Honey fast alles regeln", war Kaorus Feststellung. Bald schon aß er wieder onmaß Kuchen und benahm sich wie sonst Bevor sich alle versahen war schon wieder Montag und die Zwillinge versuchten ihren Auftrag zu erfüllen. Sie versuchten die 16-Jährige um den Finger zu wickeln, diese reagierte jedoch eher amüsiert als entzückt. Sowas hatten die Zwillinge bisher nur einmal erlebt. Als sie nach der Schule auf dem Weg zum Musikraum waren, beredeten sie den heutigen Tag. "Das wird eine harte Nuss. Das hätte Kyouya uns erzählen müssen", sagte Hikaru. "Finde ich auch. Sie lässt sich nicht so schnell beeindrucken." "Das wird dem Chef überhaupt nicht gefallen." "Wir dürfen nie mehr zulassen, dass jemand uns durch die Lappen geht." Hikaru schaute Kaoru prüfend an, er wusste, dass dieser damit Haruhi gemeint hatte. Ob Kaoru glaubte, man hätte ihre Abreise verhindern können? Beim Musikraum angekommen, hatten die beiden ihre gute Laune zurück gewonnen und stürmten zur Tür rein. "Chef Chef, die Neue ist da." Kyouya und Tamaki spitzten ihre Ohren. "Sie heißt Evangeline Kohana Nakamura", berichtete Kaoru. In dem Moment, als er den Namen ausgesprochen hatte, war Honey von seinem Stuhl gefallen, Mori hatte ihn gerade noch rechtzeitig aufgefangen. "Honey", schrien die Mädchen um ihn herum und auch die anderen Mitglieder eilten zu ihm hin. "Honey mein Lieber, was ist mit dir?" "Nichts, nichts. Alles okay, macht euch keine Sorgen", sagte er lächelnd und mit seinem für ihn typischen Liebreiz. Kaoru beobachtete den kleinen Honey, während er darauf wartete, dass auch die letzten Kundinnen gingen. "Armer Kerl." "Wen meinst... achso Honey, ja", stimmte Hikaru zu. "Er sieht so mitgenommen aus. Glaubst du unsere Neue ist das Mädchen von dem Wettkampf?" "Bestimmt." "Dann verstehe ich sein Verhalten glaube ich." "Wir müssen irgendwie mit Evangeline reden, vielleicht ändert sie ihre Meinung." "Glaube ich nicht. Aber versuchen können wirs", sagte Kaoru. "Hast du sie dir so vorgestellt? Ich meine, sie sieht noch weniger Gefährlich aus als Honey. Und das will schon was heißen." "Ich weiß nicht, aber SO habe ich sie mir auf keinen Fall vorgestellt." "Hmm...", die Beiden verfielen ins Schweigen, während Honey am Fenster saß und hinaus sah. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, versammelten sich alle um den kleinen Honey. "Raus mit der Sprache Honey. Kennst du Evangeline?", obwohl sie alle wussten wer sie war, mussten sie Mori zuliebe so tun, als wüssten sie von nichts. "Nicht wirklich." "Honey! Sag uns was los ist", forderte Tamaki und die Zwillinge nickten einstimmig. "Mitsukuni", sagte Mori und nur Honey verstand, was er nicht sagte, aber meinte. "Hast ja recht Takashi", Honey richtete seinen Blick wieder aus dem Fenster. "Evangeline hat mich am Samstag beim Wettkampf besiegt. Ich habe sie... gewinnen lassen." "Honey mein lieber, wieso hast du das gemacht?", fragte Kaoru, der sich neben ihn gesetzt hatte. "Ich konnte sie nicht schlagen. Ich konnte ihr nicht weh tun. Alleine die Vorstellung, dass ich ihr vorher so zugesetzt hatte, kann ich nicht ertragen." "Honey ... du wusstest es nicht", sagte Kyouya. "Das rechtfertigt es trotzdem nicht." "Mitsukuni, gib dir keine Schuld." "Ihr versteht das nicht. Ihr habt sie doch gesehen", sagte Honey und richtete seine Blicke auf Hikaru und Kaoru. Die beiden nickten. "Ich hätte es bemerken müssen." "Nein mein lieber Honey, du hättest es nicht erkennen können." "Woher willst du das wissen Kyou-chan?" "Ich habe mir die Bilder des Kampfes angesehen und mir auch den Kampf angeschaut. Niemand hätte es sehen können." "Du wusstest es also?" Kyouya nickte Honey zu und öffnete seinen Laptop, auf dem das Video des Kampfes zu sehen war. "Also Honey, ich hätte sie auch nicht als Mädchen identifizieren können, alleine der weite Kampfanzug macht das unmöglich", sagte Hikaru aufmunternd. "Ohhh ist die süß", rief Tamaki, als die Maske vom Kopf gerissen wurde. "Das stimmt. Sie sitzt im Unterricht neben uns. Niedliches Mädchen." "In der Tat. Man sieht genau wie bei Honey keinerlei Anzeichen für ihr Kämpferisches Talent", sagte Kyouya. "Dadurch wird sie nur noch gefährlicher", erinnerte Hikaru die anderen, diese nickten. Nur Honey zog ein Gesicht, als wäre der Kuchen alle. "Sie ist nicht gefährlich." "Für dich mein lieber Honey, ist sie das nicht, da hast du recht. Jedoch für uns normalsterbliche, ist sie eine Gefahr, sobald sie den Wunsch verspühren sollte, einen von uns nieder zu machen", behauptete Tamaki. "Also ich finde..", begann Kaoru, wurde aber unterbrochen. "Verzeihung?", alle Blicke schnellten zur Tür, zu der soeben ein Mädchen herein gekommen war. Sie war recht groß für ein Mädchen, hatte langes rotblondes Haar, welches mit einem weißen Band zusammen gehalten wurde und eine zarte Figur. Ihre Bernsteinfarbenden Augen schauten die Clubmitglieder freundlich an und sie hatte ein Lächeln aufgesetzt, dass dem Kyouyas gefährlich nahe kam. "Ich wollte mit Mori sprechen." Versammelter Mannschaft knallte der Kinnladen auf den Boden und Tamaki rang mit Fassungslosigkeit, wie gerne hätte auch er sich um dieses Liebreizende Wesen gekümmert. Sie strahlte soviel Eleganz aus, dass die Anwesenden sich zusammen reißen mussten, um keinen Hofknicks zu machen. Obwohl diese Geste wohl nicht als ungewöhnlich für Tamaki wirken würde. "Takashi", Honey erinnerte seinen Freund sich zu bewegen. "Ich bin gleich zurück", erwiderte dieser und ging zur Tür, wo das Mädchen auf ihn wartete. Sie verschwanden und die Tür schloss sich. "Hatte noch jemand das Gefühl von ihr durchleuchtet worden zu sein?", fragte Kaoru, der noch immer zur Tür sah. "Welch unbekannte Schönheit", rief Tamaki begeistert, er war vor entzückung ganz aus dem Häuschen. "Sie ist doch keine unserer Kundinnen. Woher kennt Mori sie?", fragte Hikaru. "Das ist Aki-chan", teilte Honey mit. "Das ist Akira Amaya Masumoto?", fragte Tamaki, der immer noch ganz außer sich war. "Genau das war sie", stimmte Honey zu und ließ seinen Blick noch einmal aus dem Fenster gleiten. "Sie ist süß nicht wahr?" "Süß ist auch ein Ausdruck. Schönheit trifft es jedoch eher", merkte Kaoru an, der sichtlich beeindruckt von Akiras Auftreten war. "Oh oh Kaoru, du bist doch nicht etwa schon verliebt?", stichelte Hikaru und machte dabei einen Kussmund. "Ach Hikaru, du weißt genau wie ich das meine", fauchte ihn sein jüngerer Bruder an. "Ja ja. Was solls." "Honey sag mal. Hast du inzwischen etwas über Akira und Kaede in Erfahrung bringen können?", fragte Kyouya. "Ja. Akira liebt das Bogenschießen..." "Und trifft mit ihren Herzpfeilen genau in Kaorus Herz", unterbrach Hikaru theatralisch. Kaoru wollte auf ihn zuspringen, Kyouya war jedoch schneller und ermahnte beide mit einem ´Gebt-Ruhe- oder-ich-drehe-euch-den-Hals-um´ Blick, welcher beide schlagartig ruhig stellte. "Weiter Honey." "Sie ist weder versprochen, noch hat sie einen Freund. Sie kann unglaubliche Plätzchen backen und Kochen kann sie auch ganz toll. Sie ist still und ein wenig geheimnisvoll..." "Ich habe eher das Gefühl, die junge Dame hat es faustdick hinter den Ohren", sagte Tamaki nachdenklich. "Ein guter Gedanke Tamaki. Doch diese Tatsache interessiert uns erst, wenn sie uns betrifft." Kyouya reichte ein von Melancholie befallener Host, sie konnten es nicht gebrauchen, dass alle sechs ebenfalls der Melancholie verfallen könnten. "Honey ignoriere ihn und erzähl weiter, so machen wir das auch immer", half Hikaru Honey auf die Sprünge und tat dabei gelassen. "Also Aki-chan ist ganz lieb und sorgt sich um andere, sie zeigt es aber nicht." "Wie dürfen wir das verstehen Honey?", fragte Kyouya und zog eine Augenbraue hoch. "Gestern zum Beispiel ist Chikako gestürzt. Akira besorgte eine Krankenschwester, bat sie jedoch darum, nicht zu sagen, dass sie sie geholt hatte. Später hat Aki-chan Chika-chan nicht einmal Genesung gewünscht, nur bei der Krankenschwester nachgefragt, ob alles okay sei." "Ein Mädchen, welches nicht als Hilfsbereit gelten möchte. Interessant." "Merkwürdiges Mädchen, sie wirkt so reserviert und Edel. Doch unter hartem Kern versteckt sich eine Blume." "Tamaki so leicht ist das nicht. Davon abgesehen, dass sie keinen harten Kern hat, da sie vollkommen wirkt, bleibt immer noch die Frage, warum sie sich weigert im Host Club Kundin zu werden", sagte Kyouya und schaute noch einmal in seinem Laptop nach. "Was ist mit Kaede Honey?" "Oh sie redet ganz viel und ist ein sehr fröhliches offenes Mädchen. Kaede kann ganz toll Malen, sie ist wirklich begabt. Leider sieht sie die Angelenheit genau wie Akira." "Aber das sind doch keine Ansichten", schrie Tamaki aufgeregt. "Wieso hassen sie uns", mit diesem Satz setzte er sich wieder in eine der Ecken. "Also jetzt übertreibt er", sagten die Zwillinge. "Honey, ich möchte, dass du nachforschst." Honey nickte. Er war froh darüber, dass das vorherige Gespräch übergangen worden war, so hatte er seine Ruhe. Er wollte seinen Gedanken alleine nachhängen. Mori betrat den Musikraum und kam auf die anderen zugeschlurft. "Was wollte sie?", fragte Kaoru. "Sie wollte wissen, ob mit Mitsukuni alles in Ordnung ist." "Undurchschaubar", rief Hikaru. "Was hast du ihr gesagt Mori?", fragte Kyouya. "Das der Kuchen leer ist." Honey, der nicht zugehört hatte, hörte nur Moris Aussage. "WAS? Wie konnte das passieren? Oh mein Gott, kein Kuchen mehr", rief er und schnappte sich schnell, das letzt geglaubte Kuchenstück. "MEINS", sagte er. "Versteh den einer", schulterzuckend drehten die Zwillinge sich weg. Nachdem Tamaki Honey aufgeklärt hattte, war dieser der Meinung, dass man zu diesem schönen Anlass Kuchen essen sollte, was er allerdings zuhause tun wollte. Als er und Mori gangen, hang er seinen Gedanken nach. Die anderem sahen ihnen nachdenklich nach. "Ich habe eine Idee", sagte Kaoru. "Was für eine?", fragte Tamaki und selbst Hikaru wirkte ein wenig verwirrt, da er nicht wusste, was Kaoru meinte. "Evangeline hat uns heute erzählt, dass sie nach der Schule trainiert." "Na und?" Hikaru lächelte, da er verstanden hatte. "Wir könnten hinfahren und uns ein wenig mit ihr unterhalten. Vielleicht erreichen wir was. Sie schien mir kein Mensch zu sein, der etwas tut ohne nachzudenken." Tamaki war begeistert: "Wunderbare Idee Kaoru, sie hätte von mir sein können. Dafür kriegst du dieses Weihnachten ein größeres Geschenk." "Ähh... danke Chef." "Also Leute, auf gehts zu der Aktion ´Honey bei Evangeline beliebt machen`." "Und direkt muss er wieder übertreiben", sagte Kaoru missmutig. Sie fuhren direkt zu dem Dojo, in dem Evangeline trainierte. Vorsichtig öffneten sie die Tür, aus dem dahinter liegenden Raum kam Kampfgeschrei. Probeweise steckten sie die Köpfe durch die Öffnung um sicher zu gehen, dass es Sicher für sie war. Evangeline kämpfte mit Akira, doch schien es eher, als würde die blonde kleine Schönheit ihre Wut abreagieren. Statt hinein zu gehen, belauschten sie das Gespräch. "Mich gewinnen zu lassen. Und das obwohl er vorher keine Hemmungen hatte." "Kohana-Sama beruhige dich", sagte die ältere und sprang zurück, um einem Hieb auszuweichen. Akira nannte ihre kleine Cousine oft Kohana-Sama, um der jüngeren zu vermitteln, dass sie sie sehr schätzte. Evangeline hielt schwer atmend inne. "Akira... wieso hat er das getan?" Akira machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. "Also weißt du, du bist klein und sehr niedlich", sagte sie fröhlich. "Ahhh", schrie Evangeline und sprang wieder auf die ältere zu, um sie anzugreifen, diese wich geschickt aus. "Du hast dich total verausgabt in den letzten Tagen", sorgenvoll schaute Akira die jüngere an. "Ich muss besser werden, vielleicht – können sich mich dann alle ernst nehmen." "Aber Kohana-sama, sie nehmen dich jetzt schon ernst." "Wäre ich ein junge wäre das alles anders", sagte Evangeline und kniete sich auf den Boden. "Das bist du aber nicht. Lege deine Energie in Dinge, die du ändern kannst. Dein Geschlecht kannst du vielleicht verstecken, aber dein Herz wirst du nicht betrügen können", Akira ging auf Evangeline zu und legte ihr einen Arm um die Schulter. "Du bist so ein hübsches Mädchen, nutze es statt es zu verdammen." Evangeline schaute auf. "Deine Worte sind lieb gemeint. Jedoch wünsche ich mir keine Anhänger. Ich wünsche mir nur, dass es Menschen gibt, die mich wegen meines Geschlechts nicht anders behandeln. Warum versteht das denn keiner?" "Ich fühle mit dir. Aber glaube mir Kohana, es ist auch schön ein Mädchen zu sein. Du kannst dir Respekt verdienen, wenn du ihn dir errungen hast." "Wie soll das funktionieren?" "Versuche nicht Respekt mit Angst zu verwechseln, dass ist das Erste, was ich dir sagen möchte. Du bist intelligent, hübsch und hast eine wahnsinnige Persönlichkeit, du bist innerlich viel stärker als die meisten Menschen. Mache diese Dinge zu denen, die du nach Außen tragen möchtest", liebevoll strich Akira ihr über den Kopf. "Gräme dich nicht, weil Honey dich hat gewinnen lassen. Nutze diese Erfahrung und vorallem sei Stolz darauf, dass du mit ihm kämpfen konntest. Du warst wunderbar an diesem Tag. Doch lerne, dass du dich nicht verleugnen musst um dein Glück zu finden." Tränen glitzerten in Evangeline´s Augen."Ich verstehe deine Worte und möchte es versuchen", ihre Gesichtzüge wurden härter. "Ich verzeihe Haninozuka-senpai aber nicht." Akira seufzte, "Okay, ich gebe auf. Tue was du für richtig hälst, erwarte aber nicht, dass Kaede und ich in dem Punkte nachziehen." "Ihr mögt Haninozuka nicht wahr?" "Ja, Honey ist nett", Akira lächelte. "Und er ist furchtbar niedlich", lachte sie. Evangeline wandt sich aus dem Arm ihrer älteren Cousine und richte sich auf. Sie seufzte auf, "Niedlich tze. Fangt bitte nicht wie die anderen Mädchen an." "Was meinst du?" "Dieses Gekreische und das Aufsehen um seine Person. Diese Host Club Mitglieder sind ein merkwürdiges Völkchen." "Ach ich vergaß, die Hitachiin Zwillinge sind in deiner Klasse nicht wahr?" "Ja. Die beiden sind lustig, ich glaube sie wollten mich dazu überreden, Kundin im Host Club zu werden." "Keade und ich wurden auch angeworben", lachte Akira. Sie lachte aus vollem Herzen bei der Vorstellung, wie die Zwillinge versucht hatten Evangeline zu betören. Sie lachte, bis sie kaum mehr Luft bekam, atmete dann tief durch und schloss die Augen. "Kohana-sama denk bitte daran dich vor Kyouya Otori in Acht zu nehmen. Er ist manipulierend, dass sieht man ihm an der Nasenspitze an." "Hast du ihn kennen gelernt?" "Ich habe ihn heute kurz gesehen. Also bitte Kohana halte dich ein wenig von ihm fern." "Ich lasse mich nicht so schnell unterkriegen, dass weißt du doch", grinste die kleine Evangeline und wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. "Das wollte ich hören." "Ach und Akira?" Akira, die sich auf dem Weg zu den Umkleiden gemacht hatte, blieb stehen und drehte sich ihr zu: "Ja?" "Danke." Akira schenkte Evangeline noch ein Lächeln und ging davon. Kapitel 5: Maskenbälle und ihre Geheimnisse ------------------------------------------- Still und leise entfernten sich die Zuhörer von dem Dojo. Erst in der Limousine fingen sie an zu reden. "Hey Chef, du solltest vielleicht nicht so nah bei Kyouya sitzen", sagte Kaoru verschwörerisch und Hikaru fügte hinzu: "Sonst Manipuliert er dich auch noch." "Hätte er das vor, hätte er das schon längst getan, nicht wahr Kyouya?" Der Otori Sprössling lächelte, "Vielleicht habe ich das schon getan." "Ehrlich mal Kyouya, du machst uns Angst", beschlossen die Zwillinge einstimmig. Kyouya schaute aus dem Fenster und richtete seinen Blick dann wieder auf sein Klemmbrett, welches neben ihm lag. "Interessantes Gespräch nicht wahr?" "Ja. Sie ist also wirklich in ihrem Stolz gekränkt", sagte Hikaru. "War auch nicht anders zu erwarten Leute. Ein Mädchen, welches in voller Blüte steht, hat nun einmal Wünsche und wenn diese ein anderer missachtet, wird sie zur Furie", sagte Tamaki leicht dramatisch. "Auch schöne Rosen haben Dornen. Ich glaube es wird das Beste sein, wenn wir uns raushalten." "Aber Chef", unterbrachen ihn die Zwillinge. "ABER, egal ob es vielleicht das Beste ist. Ein Host gibt nicht so einfach auf und er zieht sich schon gar nicht zurück, wenn ein anderer Host seine Hilfe braucht. Somit ist es Ehrensache, dass wir uns einmischen. Schließlich tuen wir es für unseren lieben Honey." "Wenn das schief geht, wird Honey uns zu Kleinholz verarbeiten", stellte Hikaru klar. "Aber lieber sind wir Kleinholz, als Honey leiden zu sehen", beschloss Tamaki und damit war klar, dass der Host Club, zumindestens ein Teil davon, eine neue Mission hatte. Einige Stunden später waren Kaoru und Hikaru zuhause. Kaoru hatte den Drang, noch einige Punkte anzusprechen. "Hikaru?" "Hmm?" "Was glaubst du, warum es Honey so sehr trifft was Evangeline über ihn denkt?" "Gute Frage. Aber du kennst doch Honey, er möchte von allen gemocht werden und eigentlich mögen ihn auch alle. Wahrscheinlich ist sein Ehrgeiz geweckt, sie für sich zu gewinnen", vermutete Hikaru. "Meinst du wirklich?", ein Nicken Hikarus folgte. "So wie Honey sich in den letzten Tagen benommen hat, so habe ich ihn noch nie erlebt. Was auch passierte, Honey war immer gut gelaunt und schnell wieder der Alte. Nur diesmal scheint es ihn wirklich zu treffen. Selbst der Chef hat es bemerkt." "Und Kyouya scheint sich auch Sorgen zu machen. Auch Mori benimmt sich dieses Mal anders als sonst. Er würde nie etwas hinter Honeys Rücken tun und doch tat er es." "Was meinst du Hikaru, ob Honey sich vielleicht doch verliebt hat?" "Warum sollte er?" "Honey ist schließlich auch ein Mann. Er ist immerhin schon 18, vielleicht ... ich weiß auch nicht. Aber Honey muss irgendwann genauso Erwachsen werden, wie wir alle." "Kaoru ich glaube Honey ist noch viel Erwachsener als wir es ihm alle zutrauen. Denke an Honeys Denkweisen, er weiß viel früher über Dinge bescheid, die wir alle erst noch heraus finden mussten." "Natürlich weiß ich das. Aber er ist doch unser lieber kleiner Honey." "Ja das ist er", Hikaru ließ sich aufs Bett fallen und starrte zur Decke. "Wenn Honey sich verliebt hat, dann muss es Liebe auf den ersten Blick gewesen sein." "Du meinst, weil er sie nicht wirklich kennt?" "Genau", Hikaru überlegte. "Letztens habe ich irgendwo gelesen, dass sowas passiert, wenn man innerlich weiß, dass dieser Mensch zu einem gehört, auch gegen alle Regeln der Vernunft." "Hmm... sollte dies wirklich der Fall sein, hat Honey ein großes Problem." "Ja. Ich will mir nicht vorstellen wie es wäre, wenn Haruhi mich hassen und verabscheuen würde." Kaoru sah zu seinem Bruder hinüber. "Du vermisst sie... stimmts?" "Sehr sogar, ja. Aber es bleibt mir keine andere Wahl, als ihre Entscheidung zu aktzeptieren und selbst wenn sie hier wäre, so würde es wahrscheinlich nichts ändern. Aber dann wäre sie wenigstens in meiner Nähe." Kaoru schwieg, sah zu Boden und in seinem Kopf schlugen die Gedanken Purzelbäume. Obwohl er sich anstrengte, fand er keine Lösungen für all diese Dinge. In den nächsten bemühte Honey sich darum, allen zu beweisen, wie gut es ihm ging. Mori und die Anderen beobachteten dieses Verhalten eher mit Vorbehalt. Am Tag der Maskenballveranstaltung, trafen sie sich zuvor im Clubraum, um ihre Kostüme anzuziehen und die Masken überzustreifen. Sie alle trugen schwarze Anzüge und weiße Hemden, es waren viele andere männliche Mitschüler eingeladen, und auch sie trugen alle schwarze Anzüge mit weißen Hemden. Diese Idee war Tamakis gewesen, der gewisse Reiz, dass man nicht genau wusste, mit wem man tanzte, sollte an diesem Abend Vorrang haben. Für die Masken waren Gold, Silber, weiß und schwarz festgelegt worden. Der Maskenball begann, Kyouya sah sich wohlwollend um. Nach seinen Erkenntnissen waren alle wichtigeren Mitschüler anwesend. Die Mädchen trugen prachtvolle Kleider und Masken, an denen eine einzige Feder festgemacht worden war. Die Federn sollten den Unterschied zwischen Männlich und Weiblich sein, Kyouya seufzte auf, als ob die Kleider dies nicht deutlich zeigten. "Kyouya?" "Honey mein lieber, was kann ich für dich tun?" "Hast du Takashi gesehen?" "Leider nicht mein Freund. Frage einen der Zwillinge." "Gut. Danke." Als Honey sich umdrehte, um nach den Zwillingen Ausschau zu halten, stand Takashi schon vor ihm. "Mitsukuni, du solltest den Abend genießen und Tanzen." Honey nickte und lächelte, "Du auch ja Takashi? Hab spaß." Dies merkwürdige Gespräch endete und Honey tat, wie ihm vorgeschlagen wurde. Er schaute noch einmal zurück. "Die anderen verhalten sich ganz schön merkwürdig", in Wirklichkeit hatten sie ihm alle nachgeschauen und Beobachtet, als er dann zurück gesehen hatte, waren sie auf die Glorreiche Idee gekommen zu Winken, leider alle gleichzeitig. Was man leicht als SCHULDIG interpretieren könnte. Honey jedoch schüttelte nur den Kopf. "Meinst du er merkt, dass wir was vorhaben?" "Nie im Leben Kaoru, der Plan ist perfekt", schwärmte Tamaki. "Wir müssen nur noch Evangeline ausfindig machen." "So schwer dürfte das nicht sein", kommentierte Hikaru und dachte an die Größe der kleinen Evangeline. Doch als er sich kurz umsah bemerkte er, dass es ziemlich viele kleine Mädchen auf ihrer Schule gab. "Oder doch", schloss er deprimiert ab. "Seid ihr sicher das sie noch nicht vor Ort ist?", fragte Kyouya, der als Einziger noch nicht nachgesehen hatte. "Ganz sicher", begann Tamaki. "Ich habe mich informiert, ihre Lieblingsfarbe ist Violette, also wird sie sicherlich ein Kleid in dieser Farbe tragen. Sie hat Haare bis unter die Schulter, welche leicht gewellt sind. Und sie ist 1, 46 m groß und wird wahrscheinlich bei Kaede und Akira sein, die sicher auffallen. Hach ich bin so genial", rief er und suhlte sich im Eigenlob. "Tamaki ich will dich ja nicht enttäuschen, aber hast du daran gedacht, dass sie hohe Schuhe tragen könnte?" Stille. "Natürlich", sagte Tamaki und schrieb sich schnell eine kleine Notiz auf die Handfläche. "Du liegst falsch", meldete sich Mori leise zu Wort. "Warum? Wobei?", Tamaki überprüfte noch einmal seine mit Notizen beschriebene Hand. "Sie hat sehr lange Blonde Haare", antwortete Mori. "Aber nein, sieh doch", rief der Blonde ´Prinz´und hielt allen ein Foto vor die Nase. "Tamaki.... das Foto ist drei Jahre alt, erinnere dich an das Video vom Kampf", teilte Kyouya mit und schob seine Brille hoch. Die Zwillinge brachen in Gelächter aus und verzogen sich mit einem "Wir machen das schon", auf die Tanzfläche zurück. "Es ist ein guter Plan", schmollte Tamaki. Honey sah sich derweil nach einer passenden Tanzpartnerin um. Es waren soviele Mädchen, wie sollte er sich bei dieser Auswahl entscheiden? Ein Tröpfchen bildete sich auf seiner Stirn, als er sah, wie Tamaki in einer Ecke saß und wieder einmal schmollte. "Entschuldigung?" Honey drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. "Guten Abend", sagte Honey und verbeugte sich mit einem strahlenden Lächeln. "Möchtest du Tanzen?", fragte das Mädchen, dass ihn angesprochen hatte. Sie trug ein rotes langes Seidenkleid, welches sich sanft an ihren Körper schmiegte. Es war Rückenfrei und wurde durch ein Band im Nacken gehalten, dazu trug sie lange Handschuhe aus Seide. und eine rote Schleife zierte ihr Haar, diese trug sie offen, sie fielen ihr über die Schultern bis hinunter zu den Hüften. Um ihr Gesicht zu verdecken, was schließlich der Sinn eines Maskenballes war, trug sie eine goldene feine Maske. "Sehr gerne", antwortete Honey, verbeugte sich wiederholt und reichte ihr die Hand. Sie nahm sie und Honey führte sie zur Tanzfläche. Während sie tanzten fragte sich Honey, wer sie wohl war. Ihre Stimme kam ihm kaum bekannt vor, was hieß, sie war keine Kundin, jedoch wichtig genug um eine Einladung erhalten zu haben. Doch lange hatte er nicht zum Nachdenken, da die Unbekannte ihn in ein Gespräch verwickelte. "Oh oh, seht mal, Honey braucht uns vielleicht gar nicht, er hat auch so seinen Spaß", sagte Kaoru zu den Anderen. Sie alle hatten sich zusammen gefunden um nach Evangeline Ausschau zu halten. "Mitsukuni sieht glücklich aus." "Dann haben wir unsere Mission ja erfüllt." "Chef, ich will ja nichts sagen aber... unsere Mission war eine Andere", sagte Hikaru stichelnd. "Solange Honey glücklich ist, sollten wir die Mission einstellen", schlug Kyouya vor. Alle stimmten zu. Sie verteilten sich wieder, nur die Zwillinge blieben wo sie waren. "Das wird heute noch eine riesen Show." "Das glaube ich auch Kaoru." "Gleich kommt das Ende von jeder Cinderella", fügte Kaoru hinzu. "Ja, der Überraschungseffekt. Komm, mischen wir uns unter die Leute." "Okay." "Ich brauche frische Luft, gehen wir ein wenig raus?", fragte das Mädchen, mit dem Honey seit geraumer Zeit durch den Saal gefegt war. "Natürlich. Möchtest du etwas trinken?" "Oh ja sehr gerne." "Wartest du einen Moment? Ich bin sofort zurück", strahlte Honey. Das Mädchen nickte und Honey lief los. Wenige Minuten später standen beide mit Getränken in der Hand auf dem Balkon. "Ich habe mich lange nicht mehr so gut unterhalten", gestand das Mädchen. "Ich auch nicht, zumindestens nicht mit einem Mädchen", sagte Honey zögernd. Es stimmte, soviele Mädchen Honey auch tagtäglich um sich hatte, mit keiner von ihnen hatte sich Honey so lange und ausgiebig unterhalten und dabei so viel spaß gehabt. "Das muss wir irgendwann mal wiederholen", sagte sie und schaute Honey mit ihren großen Dunkelblauen Augen verlegen an. Honey lief unter seiner Maske rosa an und war froh darüber, dass sie es nicht sah. Ihre Aussage schmeichelte ihm, obwohl er diesen Satz schon so oft gehört hatte. "Sehr gerne", erwiderte Honey glücklich, als er sich darauf besann, dass er schließlich Profi war, ein Host. "Was ist deine Lieblingsfarbe?", fragte die Unbekannte. Honey überlegte lange, "Ich glaube, ich mag alle Farben sehr gerne", sagte er lächelnd. "Und du?" "Rot, ich liebe rot. Und Blau und Braun mag ich gerne. Blau wie das Meer und Braun wie die Herbstblätter." "Und Rot wie die Liebe Atashi²-chan?", fragte Honey und war gespannt auf die Antwort. "Ja", sagte sie und schaute zum Sternenhimmel hinauf. Honey sah sie von der Seite an und fragte sich, was in ihr vorging. Sie drehte sich ihm wieder zu und lächelte. "Gehen wir wieder Tanzen?" "Gerne", er reichte ihr die Hand und "Irre ich mich, oder benimmt sich Honey heute außerordentlich erwachsen?", fragte Hikaru. "Es gibt Zeiten, in denen sich Teile des inneren nach außen kehren." "Ehrlich Kaoru, manchmal sprichst du in Rätseln." "Honey benimmt sich seinem Alter entsprechend. Er gibt ihr das, was sie zu brauchen scheint und gerade ist er es, der ihr das auch wirklich geben kann. Vielleicht ... hat Honey beschlossen dieses Mädchen heute Glücklich zu machen. Auf seine ganz eigene Weise." "Mitsukuni sieht ebenfalls glücklich aus." "Mori mein Freund", Kaoru sah zu Mori, der soeben zu ihnen getreten war. "Was glaubst du warum Honey ihr soviel Zeit schenkt?" "Ich glaube – sie ist wie Nakamura." "Meinst du?", die Zwillinge sahen zu dem Mädchen, welches lachte und scherzte. "Du hast recht. Wo du es sagst, fällt es auf." "Er ist ein richtiger Gentlemen heute... ohne dabei wirklich süß zu wirken. Er ist einfach...", begann Kaoru, wusste aber kein passendes Wort. "Er ist Mitsukuni", sagte Hikaru. Still standen die drei Freunde dort und sahen ihrem kleinen Freund zu, wie er mit der Unbekannten tanzte. Begann Honey damit erwachsen zu werden? "Das sind die Geheimnisse von Maskenbällen... wie der Chef gesagt hat", sagte Kaoru leise. Als es auf 0 Uhr zuging, verschaffte Tamaki sich Aufmerksamkeit. "Meine lieben Freunde, ihr lieben Gäste. Vielen Dank, dass ihr heute alle den Weg in unsere Hallen gefunden habt", sagte er und seine Augen strahlten vor Freude. "Ihr wart tolle Gäste und ich hoffe, wir waren ebenso gute Gastgeber. Der neue Tag naht. Um Zwölf Uhr werden wir wie schon angekündigt die Masken herunter nehmen." Die Menge klatschte begeistern und sie begannen zu zählen. "10..9 ... 8...7...6...5....4....3....2...1... RUNTER MIT DEN MASKEN". Die Masken wurden von den Gesichtern gerissen und man erkannte endlich wieder wen genau man kannte, wenn derjenige es einem noch nicht verraten hatte. Freudenschreie gingen durch die Menge, doch nur ein Schrei war so durchdringend, dass alle sich erschrocken dem Mädchen zuwendeten, dem er gehörte. "DU?" "Ich?" "Du... du .. versuchst wirklich alles um... ach egal", rief sie und rannte davon. Ihr Tanzpartner wollte sie festhalten, doch seine Hand verharrte in der Luft. Er musste sie gehen lassen. Alle starrten ihr hinterher. Einschließlich dem, wegen dem sie geschrien hatte... Honey. Wie nicht anders zu erwarten oder wie das Schicksal so spielt, hatte Honey den ganzen Abend mit Evangeline verbracht. Honey sah ihr zweifelnd hinterher, sollte er ihr hinterher laufen? Aber er hatte doch dieses Mal nichts getan. Er ließ die Hand sinken und schaute betreten zu Boden. Sofort rannten alle Mädchen auf ihn zu "Honey mein Lieber, ist alles in Ordnung?" - "Oh mein süßer Honey, was ist passiert?", Honey jedoch schüttelte nur den Kopf und verließ schweigend den Saal. Kaoru überlegte nicht lange "Mori, geh du mit Hikaru zu Honey. Der Chef und Kyouya unterhalten die Gäste." "Und das machst du?", fragte Hikaru. "Ich rede mit Evangeline." "Aber Kaoru..." "Bis später", sagte er und schon verschwand Kaoru in die Richtung, in die Evangeline gelaufen war. "Mori warte", rief Hikaru, der noch kurz seinem Bruder nachgesehen hatte und dann bemerkte, dass Mori sich schon auf den Weg gemacht hatte. ________________________________________________________________________________ Atashi ist Japanisch (war ja klar irgendwie) und bedeutet soviel wie "junge Mädchen, weich, feminin" Kapitel 6: Die Kunst des Redens ------------------------------- Kaorus Schritte halten von den Wänden, als er den Gang hinab rannte. Der Mond schien von links durch die Fenster. Er bewegte sich zwischen Schatten und Licht. Plötzlich stockte er, verharrend im Schatten lauschte er dem Schluchzen. Er ging um die Ecke und dort saß sie. "Evangeline...", sagte er fast lautlos und schwer atmend. "Kaoru", rief sie erschrocken und wischte sich schnell die Tränen vom Gesicht. "Du bist mir gefolgt?", stellte sie mehr fest, als das sie fragte. Sie wusste nicht warum, aber sie freute sich darüber, dass er ihr gefolgt war. "Ja", sagte er zögernd und setzte sich neben das Mädchen, welches auf dem Boden angelehnt an die Wand saß. "Du wirst dir dein Kleid schmutzig machen." Evangeline lachte leise, "Das ist mir egal. Warum bist du mir gefolgt?" Kaoru überlegte und suchte nach einer passenden Antwort. "Ich habe mich um dich gesorgt." Evangeline schaute horchend zu ihm auf. "Du bist so stürmisch davon gelaufen und dieser Schrei und ich dachte mir, vielleicht brauchst du Gesellschaft." "Danke", sagte sie schlicht. Nach einer Weile fragte Kaoru, "Warum bist du weggelaufen?" "Dieser... Mitsukuni... er...", begann sie wütend, brach dann aber ab. "Evangeline..." "Nenne mich bitte Kohana." "Einverstanden. Kohana, Honey ... er konnte doch nicht wissen wer du bist. Hat er dir etwas angetan?", fragte Kaoru, obwohl er die Antwort bereits kannte. "Nein, nicht heute." "Na also. Was war denn dann der Auslöser?" "I... ich kann ihn nicht in meiner Nähe ertragen." "Wieso? Honey ist doch ein netter Zeitgenosse." "Kann sein. Aber sein Gesicht erinnert mich jedes mal an den Tag, an dem er mir meine Ehre als Kämpferin genommen hat", sie schaute zu Boden und ihre Finger gruben sich in ihre Arme, die sie um sich geschlungen hatte. "Er hat mich gewinnen lassen. Das weißt du sicher." "Ja, ich habe davon gehört", Kaoru musste sich nun Mühe geben nichts falsches zu sagen. "Kohana... möchtest du wissen, warum Honey dich hat gewinnen lassen?" Sie schaute auf, in ihren Augen glitzerten noch immer Tränen."Weil ich ein Mädchen bin." "So leicht ist das nicht", Kaoru setzte sich gerade hin und schaute zum Mond. "Als er dich sah, konnte er dir nicht weh tun, er konnte es nicht. Und es setzt ihm schrecklich zu, dass er dich vorher hätte verletzen können", er sah ihr genau in die Augen. "Es quält ihn wie verletzt du ausgesehen hast, als der Kampf vorbei war. Ich glaube Kohana, den lieben Honey hat dein Verhalten ebenfalls sehr getroffen. Ich weiß, diese Denkweise ist schwer zu verstehen. Aber bedenke auch Honey ist ein Mann. Er wollte dich vor Schmerzen schützen und hätte er weiter gegen dich gekämpft, so wäre es zu verletzungen gekommen und er hätte es sich nie verziehen, wenn dir was zugestoßen wäre." Evangeline senkte den Kopf und Kaoru betrachtete sie von der Seite. "Ich kenne dich kaum. Doch ich habe bemerkt, wie wichtig dir dein Stolz ist. Aber vergiss nicht, Honey hat ebenfalls seinen Stolz. Er wollte dich beschützen. Mehr wollte er nicht." Kaorus Worte hangen in der Luft und in Evangelines Augen klang immer wieder der gleiche Satz "Er wollte dich beschützen." Sie versuchte ihre Wut auf Honey zu halten, doch sie schwand und Evangeline hatte das Gefühl, sie hatte sie verpuffen hören. "Ich selbst kämpfe nicht, aber ich glaube, ich wäre auch sehr in meiner Ehre gekränkt, wenn mich jemand gewinnen lassen würde", sagte Kaoru nachdenklich. "Aber man muss auch wissen, wann es an der Zeit ist nachzugeben und zu Vergeben." "Kaoru ich... ", Kaoru sah sie an. "Ich wollte nur dieses eine Mal nicht als Mädchen gesehen werden. Es hätte sovieles leichter gemacht und es machte mir spaß, als jeder mich für einen Jungen hielt." Kaoru lachte. "Wieso lachst du?" "Ich habe so etwas ähnliches schon einmal gehört und daran habe ich gerade gedacht. Du bist genau so ein Sturkopf wie sie glaube ich. Ihr hättet euch sicher gut verstanden", antwortete Kaoru lächelnd. "Was ist mit diesem Mädchen passiert?" "Sie lebt nun in Frankreich." "Hast du sie geliebt?" Erschrocken wirbelte Kaoru herum und rief aufgebracht, "WAS?" "Nein ... verzeih meine forsche Art. Ich wollte nicht zu persönlich werden." "Nein nein.. keine Sorge. Tut mir leid", Kaoru wuschelte durch seine Haare. "Ich wollte nicht so aufgebracht wirken. Sie ist eine sehr gute Freundin", sagte er lächelnd. "Aber genug davon." Evangeline nickte zustimmend. Stille machte sich breit, bis Evangeline aufstand und zum Fenster hinüber ging. Träumerisch sah sie hinaus. "Die Familie meiner Mutter führt seit vielen Generationen eine Kampfschule. Schon als kleines Kind übte ich mit meiner Mutter gemeinsam. Als ich acht Jahre alt wurde, wurden diese Trainingsstunden immer seltener und irgendwann hörten sie ganz auf. Sie ist die Managerin eines großen Buchverlages, darum hatte sie keine Zeit mehr für mich. Wenn sie Zeit hatte, schleppte sie mich zum Einkaufen oder zeigte mir, wie man Geschäftsverbindungen knüpft oder Unternehmen Managed. Damit ich später das Unternehmen meiner Eltern übernehmen kann", Evangeline hielt inne. "Sie ist eine tolle Frau, so stark und Leidenschaftlich und dabei so liebenswert und Warmherzig. Ich wollte immer genau so werden wie sie, aber die Leute bringen mir nicht annährend soviel Respekt entgegen. Sie nehmen mich einfach nicht Ernst, egal was ich tue", Evangelines Schultern begannen zu zittern und Tränen kullerten über ihr blasses Gesicht. Kaoru ging zu ihr hinüber. "Und an diesem Tag, ich wollte doch nur einmal die Anerkennung von ihnen, nur dieses eine Mal und dann macht er es mir kaputt", sagte sie leise und schluchzte. "Wolltest du die Anerkennung deiner Eltern gewinnen?" "Nein, nicht nur von ihnen, hauptsächlich ging es um meinen Großvater. Ihm gehörte die Kampfschule. Er meint Frauen könnten nicht die Gleiche Stärke erreichen wie Männer. Darum hat er die Kampfschule auch dem Bruder meiner Mutter überlassen", immer stärker zitterten Evangelines Schultern. Als Kaoru sie so betrachtete, fiel ihm auf wie zerbrechlich sie wirkte und als er sie noch ein wenig länger betrachtet hatte, fand er, dass ihr Name Evangeline, der Engel bedeutet, sehr gut zu ihr passte. Sie wirkte wie ein Engel. Blass, klein, zierlich, zerbrechlich und doch stark, leidenschaftlich, liebenswert, warmherzig und vorallem wunderschön. Ihn überkam das gefühl dieses Engelsgleiche Wesen schützen zu wollen. Ob Honey vielleicht genau das in ihr gesehen hatte? Kaoru zögerte, nahm sie jedoch bei der Hand und zog Evangeline in seine Arme. Überrascht hielt Evangeline inne, schloss dann jedoch die Augen und erwiderte die Umarmung. "Lasse dir niemals einreden, dass du weniger Wert hast als ein Mann. Ich habe deinen Kampf gesehen und glaube mir, ich habe noch kein Mädchen so kämpfen sehen", er drückte sie fester an sich. "Verleugne dich nicht um seine Anerkennung zu bekommen. Wenn er es jetzt noch nicht begriffen hat. Dann ist es seine Anerkennung nicht Wert. Ein Sprichwort sagt:´Verkaufe dich nicht unter Wert´. Denke immer daran." Er löste sich und hielt sie an den Schultern fest. Sein Blick fest auf ihren gerichtet. "Kein Mensch ist es Wert, wenn er dich dazu bringt, Tränen des Schmerzes zu vergießen." Evangeline stand wie benommen da und Kaorus Worte brannten sich in ihr Herz, er hatte recht. Sie beugte sich vor und gab Kaoru einen Kuss auf die Wange. "Vielen Dank." "Kein Problem", sagte er verlegen und nahm seine Hände von ihren Schultern. Die beiden blickten wieder zum Mond. Es war Vollmond und dementsprechend leuchtete er. "Ich habe vorhin ziemlich übertrieben nicht wahr?" "Der Schrei und das Weglaufen waren nicht gerade unauffällig", antwortete Kaoru. Seufzend schob Evangeline ihre Haare aus dem Gesicht. "Ich sollte mich bei Mitsukuni entschuldigen." "Das solltest du wohl." "Meinst du er verzeiht mir mein Verhalten?" "Ich denke schon." "Hoffentlich. Wirklich nett habe ich mich nicht verhalten." "Das stimmt", sagte Kaoru wahrheitsgemäß. Evangeline knuffte ihn in die Seite. "Meine eigene Feststellung hat gereicht." Kaoru lachte, "Warten wir bis du nicht mehr verweint aussiehst und dann gehen wir zurück." "Sieht man es sehr stark?" "Nein, aber es braucht ja nicht jeder erfahren." Evangeline nickte lächelnd. "Du bist gar nicht so ein Idiot wie ich dachte." Auf Kaorus Stirn bildete sich ein Tropfen, sollte er sich nun geschmeichelt fühlen? "Danke", sagte er trocken. "Du bist auch nicht so eine durchgeknallte Furie wie ICH dachte", fügte er hinzu. Wieder fing er sich einen Seitenhieb ein. "Was heißt denn hier durchgeknallte Furie", rief Evangeline und hielt ihm die Faust unter die Nase. "So war das nicht gemeint", sagte Kaoru. Evangeline begann zu lachen, "Dann will ich dich mal davon kommen lassen." "Oh danke my Lady... Kohana-sama", lächelte Kaoru und verbeugte sich. An einem anderen Ort wurde seit einer halben Stunde fast durchgehend geschwiegen. "Mitsukuni, nun sag doch bitte was", bettelte Mori schon fast, während Hikaru Honey, mit den heran geschafften Kuchenstücken vor der Nase herumwedelte. Doch Honey saß betrübt am Fenster und sah zum Teich, auf dem sich der Mond spiegelte. "Honey, sie ist nur ein Mädchen von vielen", sagte Hikaru. "Zugegeben ein sehr süßes, hübsches und schlagkräftiges Mädchen." "Das hilft nicht gerade", sagte Mori trocken. "Hört doch auf, mir gehts gut", sagte Hone plötzlich, dem es zuviel wurde, dass die Beiden auf ihn einredeten. Selbst Mori hatte versucht ihn zum Reden zu bringen. "Mitsukuni, du tust dir nur selbst weh, wenn du versuchst dich zu belügen", riet Mori. "Ich belüge niemanden." "Aber Honey mein lieber, dir geht es nicht gut, dass sehen wir doch. Du ignorierst ja sogar den Kuchen und der kann nun wirklich nichts dafür." "Lass mich doch endlich in Ruhe." "Das können wir nicht Mitsukuni", Moris Gesicht war Sorgenverzogen und er wünschte sich nichts sehnlicher, als das Honey wieder lächelte. "Takashi wirklich. Mir geht es gut." "Wieso schaust du uns dann nicht in die Augen?" "Weil.. weil... weil ich nicht will", rief Honey. "Was ist denn so besonderes an ihr, dass dich das so runterzieht", fragte Hikaru und vergrub seine Hände in den Anzugtaschen. "Darum geht es nicht. Ich habe ihr erst körperlich weh getan und dann habe ich sie auch noch seelisch verletzt. Das ist nicht verzeihlich", sagte Honey leise. "Aber Honey mein süßer, du wolltest es doch nicht. Ich meine...", noch bevor Hikaru weitersprechen konnte, quietschte die Tür. Hindurch trat Kaoru, an dessen Arm Evangeline hing. Sie hielt sich mit der Hand an ihm fest. Kaoru lächelte ihr noch einmal zu, "Komm, ich gehe mit dir", sagte er. "Ja." Honey starrte die Beiden an, als wären sie Gespenster, und auch Hikaru wusste nicht was er von dieser plötzlichen Vertrautheit halten sollte oder wollte. Als Evangeline und Kaoru bei den Dreien angelangt waren, ließ sie von Kaoru ab. Sie verbeugte sich: "Mein Verhalten tut mir sehr leid Haninozuka-sama", ihre Wangen waren rosa angehaucht. Ihr Verhalten war ihr sehr unangenehm, nachdem sie wirklich darüber nachgedacht hatte. Die Stille hang wie ein Schatten über die Anwesenden. Honey wusste nicht was er sagen sollte und auch Evangeline rang um Worte. Doch da Frauen sich oft besser im Griff haben, ergriff sie die Initiative. "Verzeihst du mir bitte?" Honeys Gesicht blieb zuerst ausdruckslos, doch dann sprang er auf und strahlte. "Selbstverständlich. Mein Verhalten dir gegenüber tut mir auch sehr leid. Kannst du mir verzeihen?" "Ja", sagte sie lächelnd und die beiden reichten sich die Hand. "Das hast du gut gemacht", flüsterte Kaoru ihr ins Ohr. Kyouya, der mit Tamaki an der Tür stand, lächelte. "Ich denke, Honey hat eine neue Freundin gefunden", sagte Tamaki ebenfalls lächelnd. "Nicht nur er glaube ich", sagte Kyouya leise und sah zu Kaoru, der glücklich lächelnd neben Evangeline stand. "Vielleicht war dieses kleine Wesen genau das, was wir gebraucht haben." "Wie meinst du das Kyouya?", fragte Tamaki verwirrt. "Sie dir an wie sie lachen und wie fröhlich sie sind. Ich war mir nach Haruhis Abreise nicht sicher ob der Host Club wieder der Alte werden würde. Doch jetzt sehe ich, dass es Hoffnung gibt." "Da hast du recht", stimmte Tamaki zu, legte eine Hand auf Kyouyas Schulter und schaute wehmütig zu der Gruppe. "Obwohl ich lieber sehen würde, wenn Haruhi in ihrer Mitte stehen und lachen würde", fügte er hinzu, zog seine Hand zurück und ging schweigend davon. "Nicht nur du Tamaki Suo... nicht nur du", flüsterte Kyouya und schlug seine Lider nieder, dann verließ er lautlos in Richtung Saal den Raum. Kapitel 7: Kyouyas Kurzreise und die Welt die zu schmielzen droht ----------------------------------------------------------------- Am nächsten Morgen rief Tamaki aufgeregt bei einem der Zwillinge an, die ja inzwischen getrennte Zimmer hatten. Dieses Mal traf es Kaoru, der gerade ruhig und seelig schlief. "Wisst ihr wo Kyouya ist? Ich versuche schon seit drei Stunden ihn zu erreichen und immer geht seine Mailbox dran." "Hast du es denn schon vergessen?", fragte Kaoru und gähnte dabei herzhaft. "Vergessen? Was?", erwiderte Tamaki. "Kyouya ist doch mit seinem Vater und Renge nach Frankreich geflogen, um mit Renges Familie irgend so einen Vertrag zu besprechen." "Ach... das habe ich ganz vergessen, tut mir leid." "Schon in Ordnung Chef, ich schlaf jetzt weiter", sagte Kaoru und klappte das Handy zu, wenige Sekunden später schlief er wieder tief und fest. Tamaki beschloss sich mit seiner Hündin einen schönen Tag zu machen. Derweil war Kyouya schon in Frankreich angekommen. Seine Bodyguards an seiner Seite, saß er in der Limousine und wartete darauf, dass er an seinem Ziel ankam. Schon vor einer halben stunde hatte er sich von Renge und seinem Vater verabschiedet und sich auf den Weg gemacht. "Wir sind da", sagte der Fahrer und Kyouya huschte ein Lächeln über die Lippen, genau wie er es eingeplant hatte. Er stieg aus dem Wagen und sah zu dem großen Wohnheim, welches vor ihm lag. Aus der Tür trat ein junges Mädchen mit Schulterlangem dunkelbraunem Haar, als sie Kyouya erblickte lächelte sie und ging auf ihn zu. Sie trug eine Schuluniform, bestehend aus einem weißen T-shirt, worüber eine Weste gezogen war, dazu einen Rock und ein paar schwarze Ballerinas Sie blieb vor ihm stehen und ihr Lächeln wurde breiter, auch Kyouya lächelte. "Wie ich sehe, bist du unversehrt und wohlauf Haruhi!?", sagte er. "Auch du scheinst mir bei bester Gesundheit zu sein." "Wie immer. Gehen wir?" "Ja, komm mit." Sie gingen durch den Vorgarten, in eine Tür hinein, dort fand Kyouya eine große eingangshalle vor, von der einige Gänge abgingen, die zu den Zimmern der Bewohner führten. "Hier ist es recht groß – für ein Wohnheim", merkte Kyouya an. "Ja." "Und es ist für dich wirklich keit Problem hier mit dem Geld auszukommen?", Kyouya machte sich ein wenig Sorgen, wusste er doch, dass Haruhi keine Hilfe annahm. "Wirklich nicht", sagte sie und lächelte. Sie gingen den Gang hinunter, irgendwann blieb Haruhi stehen und öffnete eine Tür, dahinter lag eine kleine Wohnung. Ein Bad, eine Wohnküche und ein kleines Schlafzimmer. "Möchtest du einen Tee?" "Ja bitte. Hier", sagte er und übergab ihr eine große Tasche, die er bei sich trug. "Aber Kyouya..." "Nimm es ruhig." Haruhi öffnete die Tasche und breitete den Inhalt auf dem Esstisch aus. Sushi, Tee Instantkaffee, Bücher, Schulkram und sieben Bilderrahmen. Bilder von den Zwillingen, Honey, Mori, Tamaki, Kyouya, Haruhis Vater und ein Bild vom Schulfest, wo sie alle gemeinsam standen, mit Haruhi in der Mitte. "Ich dachte mir, vielleicht fehlen sie dir", sagte Kyouya. "Oh Kyouya, danke", entgegnete Haruhi glücklich und fiel dem schwarzhaarigen um den Hals. "Ihr fehlt mir sehr." Überrascht legte Kyouya ihr eine Hand auf den Kopf. "Dann komm doch wieder mit zurück." Haruhi hielt inne, "Nein, dass hier ist eine Erfahrung die ich machen muss. Für mich", sagte sie bestimmt und ließ von Kyouya ab, um den Tee aufzusetzen. Kyouya ließ sich seufzend auf dem kleinen Sofa nieder. Haruhi reichte ihm eine dampfende Tasse und setzte sich zu ihm. "Wie geht es den anderen?" "Relativ gut denke ich. In den letzten Tagen hatte Honey einige Probleme, dass hat sich jedoch gelegt. Der Maskenball war ein voller Erfolg und auch sonst läuft alles wie immer", erzählte er und beobachtete Haruhi von der Seite. "Honey? Was hatte er? Honey hat nie Probleme", fragte sie möglichst beiläufig, doch ihre nervosität, war ihr anzumerken. Kyouya lächelte über seinen Tassenrand. "Die neue Mitschülerin von Hikaru und Kaoru hat ihm den Kopf verdreht." Fragezeichen leuchteten über Haruhis Kopf. Kyouya erzählte alles von dem Kampf, der Ablehnung seitens Evangeline, von Kaede und Akira und dem Maskenball. "Kaoru hat sie also umgestimmt. Sieht ihm ähnlich", sagte Haruhi und lächelte beruhigt vor sich hin. "Ich habe so das Gefühl, diese Sache wird noch höchst interessant." "Meinst du, dass Honey sich vielleicht verliebt hat?" "Gut möglich. Aber auch Gefühle seitens Kaoru sind nicht ausgeschlossen. Ich glaube sie erinnert ihn an dich", sagte Kyouya und beobachte Haruhi dabei immernoch sehr genau. Diese schwieg und leichte röte stieg ihr ins Gesicht. "Was halten die anderen von ihr?" "Oh Tamaki ist von ihr begeistert. Sie ist aber auch wirklich ein hübsches Mädchen. Mori weiß glaube ich nicht was er von all dem zu halten hat, doch auch sein Beschützerinstinkt wird nicht lange auf sich warten lassen, Hikaru hingegen ist ihr gegenüber ein wenig reserviert." "Mag er sie nicht?" "Ich denke, er traut ihr noch nicht so ganz." "Und du Kyouya?" "Ich denke sie ist eine äußerst nützliche Person. Ihre Eltern genießen höchstes Ansehen und sie als Einzelkind wird eines Tages ihr Unternehmen übernehmen. Da ist es wichtig, sich mit ihr gut zu halten. Nebenbei ist sie recht nett, wenn man sie nicht gerade um einen Ehrenvollen Sieg bringt", lächelnd schaute er Haruhi an. Die beiden sprachen noch lange, bis Kyouya seinen Aufbruch nicht mehr hinaus zögern konnte. "Sag den anderen nichts von unserem Treffen", sagte Haruhi noch. "Keine Sorge, wie abgemacht." So verließ er das Wohnheim und fuhr in Richtung Flughafen, wo er mit seinem Vater und Renge verabredet war. Zur selben Zeit saßen die Hitachiin Zwillinge auf der Terasse und tranken kühle Cola. Hikaru brannte die ganze Zeit eine Frage auf der Zunge, doch er war sich nicht sicher, ob er sich stellen sollte. Oder ob es gut war, sie zu stellen. Doch er fasste einen Entschluss. "Kaoru?" "Ja?", reagierte Kaoru, schaute jedoch weiterhin auf das Wasser im Pool. "... warum bist du gestern so nett zu Evangeline gewesen?" "Sie tat mir halt leid." "Das meine ich nicht Kaoru. Sie hat sich bei dir festgehalten und du hast es geschehen lassen. Du warst recht lange bei ihr, normalerweise, hättest du ihr, wenn überhaupt nur wenige Minuten gegeben. Noch dazu, hast du ihr selbst nach ihrer Entschuldigung, Aufmerksamkeit geschenkt. Erklär mir das mal." Kaoru sah zu Hikaru hinüber, dann zurück zum Wasser. "Kohana hat mich gebraucht." "Jetzt nennst du sie schon Kohana? Hätte es denn nicht gereicht Kaede oder Akira bescheid zu sagen? Sie hätten sich um sie gekümmert." "Hikaru, Akira und Kaede waren draußen um frische Luft zu schnappen." "Woher willst du das wissen?" "Ich habe gesehen, wie sie gingen." "Und warum schenkst du ihr dann soviel Aufmerksamkeit?", die Hitzköpfigkeit Hikarus kam stärker zum Vorschein, als er es gewollt hatte. "Sie erinnert mich an Haruhi okay?", sagte Kaoru leise und starrte in sein Glas. "Was? Sie hat nichts mit ihr gemeinsam. Absolut gar nichts Kaoru." "Wusstest du, dass sie uns auseinander halten kann?" Hikaru erstarrte, Kaoru merkte dies ohne zu ihm zu blicken. "Als ich zu ihr kam, sagte sie ´Kaoru, du bist mir gefolgt´. Sie hat gewusst, dass ich es bin... und dabei hatten wir exakt dieselbe Kleidung an und für den Abend habe ich mir meine Haare umgefärbt, damit wir diesen einen Abend wieder unser wer ist Hikaru Spiel, spielen können. Wie abgemacht, dass weißt du doch. Aber sie hat es gewusst.", während Kaoru erzählt hatte, war Hikaru still und stumm geblieben. Er konnte nicht glauben, dass es noch ein Mädchen gab, welches sie auseinander halten konnte, und das nach so kurzer Zeit. "Sie ersetzt Haruhi nicht Kaoru", sagte Hikaru, stand auf und ging davon. Kaoru blieb zurück, er sah in sein Glas, die Eiswürfel drehten sich und schmolzen dahin. Kaoru fischte einen der Eiswürfel heraus und legte ihn auf den Tisch. Er schmolz schneller, als die anderen. "So ist das, alleine kann man nicht überleben, nur zusammen ist man stark. Sonst schmilzt man wie der Eiswürfel. Jeder von uns ist ein Eiswürfel in einer Welt aus Kälte, doch wenn man diese Welt verlässt, dann wird man untergehen und trocknet in der Sonne. Nur in der Menge, hat man eine Chance zu überleben, wenn man zu den anderen Eiswürfeln hält und bei ihnen bleibt. Wie lange sich diese Welt wohl noch halten wird?", dachte Kaoru, der Eiswürfel war inzwischen komplett geschmolzen. Kaoru schloss die Augen, "Ich wünschte, es könnte alles so sein wie früher. Und jeder könnte Glücklich sein." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)