Wiedersehen von Diaol ([NaruxHina] (SasuxSaku, NejixTen genannt)) ================================================================================ Kapitel 1: Glueckliches... -------------------------- Auf den Tag heute waren es nun genau zwei Jahre. Zwei Jahre hatten sie sich nicht gesehen, weil seine Eltern nach Australien ausgewandert waren und er noch minderjährig war und daher mitgehen musste. Seufzend fuhr sie sich durch ihr langes, schwarzes Haar. Sie war sogar im selben Park und an derselben Stelle, wo sie sich endlich treffen wollten. Oder eher gesagt - wo er gesagt hatte, dass sie heute dort hingehen sollte, weil er eine Überraschung für sie hatte. Sie fragte sich noch immer, was für eine Überraschung es sein könnte, weil sein Besuch sie schon so unglaublich glücklich machte, dass eine Überraschung das gar nicht erst übertreffen konnte. Hinata stand bei dem Kirschblütenbaum, wo sie sich damals zum ersten Mal getroffen hatten. Die Erinnerung an diesen Tag würde sie wohl für immer in ihrem Kopf behalten. Sie würde sie niemals vergessen. Sie konnte sich an alles erinnern, was in den wenigen Stunden passiert war. An jede kleine Einzelheit. Daran, dass es geregnet hatte und sie unglaublich gefroren hatte, weil sie ihre Jacke vergessen hatte. Daran, dass sie an diesem Tag ihr liebstes Haustier verloren hatte. Daran, dass an dem heutigen Tag vor 5 Jahren ihre Mutter gestorben war. Daran, dass sie zutiefst traurig war und geweint hatte. Sie hatte ihr kleines Kätzchen verloren, welches sie mit ihrer Mutter damals zusammen bekommen hatte. Es war ihre einzige, eigene Erinnerung an sie. Und auch daran, wie er ihr einfach seine Jacke umgelegt hatte und sie sich erschrocken hatte. Daran, wie seine Augen mit seinem Lächeln um die Wette gestrahlt hatten und ihr somit Licht in der Dunkelheit gespendet und ihr Herz erwärmt hatten. Daran, was er zu ihr gesagt hatte. Das ein so schönes Mädchen, wie sie, nicht weinen und vor allem aber nicht hier alleine stehen sollte. Daran, dass sie sich nicht erkälten sollte, weil er ungerne eine Woche warten wollte, bis er sie wiedersehen konnte. All die wundervollen Dinge hatte er zu ihr gesagt und hatte sie an diesem Tag regelrecht gerettet. Er hatte ihr geholfen, obwohl sie sich nicht kannten. Er schenkte ihr ein wunderbares halbes Jahr, bevor er ihr die schlechte Nachricht überbringen musste. Sie hatte geweint, mehr als man es sich vorstellen konnte, sich fest an ihn geklammert und er hatte sie solange festgehalten, bis er ihr regelmäßiges Atmen spüren konnte. Zwar wusste Hinata nicht, warum er sie bei sich hatte schlafen lassen, denn sie war schon oft bei ihm eingeschlafen und letzten Endes war sie sonst immer daheim. Aber seitdem nannte er sie oft 'Klammeräffchen' oder 'Schmusekatze'. Immer dann, wenn er sie in Verlegenheit bringen wollte, oftmals auch, weil er sie einfach ärgern wollte. Schon in der nächsten Woche mussten sie sich verabschieden und er hatte nie erfahren, wie sehr sie ihn liebte. Viel zu oft wollte sie es ihm schon sagen, wenn sie mal telefonierten. Doch da fand sie es zu unpersönlich und den Mut hatte sie immer noch nicht. Ihre Gefühle hatten sich nicht verändert und deshalb hatte sie nie einen Freund gehabt, selbst wenn es Verehrer gab. Deshalb hatte sie nun auch den Entschluss gefasst, es ihm heute zu sagen. Selbst, wenn sie Angst hatte und auch, wenn seine Gefühle noch immer ungewiss waren. Egal, was sie heute erfahren würde, er musste es nun endlich wissen. Dieser Entschluss stand fest. Sie klappte ihr Medaillen auf und blickte auf die Uhr. Es war bereits zehn Minuten nach halb drei. Naruto war also schon zehn Minuten zu spät. Selbst heute verspätete er sich. Obwohl es so wichtig war. Nach diesen zwei Jahren hatte er diese Eigenschaft von sich immer noch nicht verloren. Mal schauen, was für eine Ausrede er diesmal benutzen würde.. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als er damals mit der Entschuldigung kam, er habe seine Cousine abholen müssen, obwohl Hinata bereits wusste, dass er keine hatte. Seine Eltern hatten weder Brüder noch Schwestern und daher hatte er auch keine Tante und keinen Onkel. Für Hinata war die Möglichkeit damals unglaublich gewesen, keinen Onkel oder Tante zu haben, schließlich hatte sie genug davon. Und alle Verwandten von ihr wohnten in der Nähe, oder zumindest hier in Japan. Bei Naruto lebte die eine Hälfte in Australien. Das war auch der Grund seines untypischen, japanischen Aussehens. Auch einer der Gründe, warum er so besonders für sie war und ihr sofort gefiel. Während sie in Erinnerungen schwelgte, merkte sie gar nicht, wie weitere fünf Minuten vergangen waren. Allmählich begann sie zu frieren. Bevor sie ihr Medaillen wieder zurücksteckte, blieb ihr Blick an dem Bild hängen, dass auf der anderen Seite war. Es war ein Bild von ihm. Das letzte, das sie noch hatte. Er hatte es sie wenige Tage vor der Abfahrt machen lassen. Im Gegenzug wollte er auch eines von ihr. Natürlich hatten sie auch einige zusammen gemacht, doch Hinata fand, dass sie erst eines von ihnen reinmachen würde, wenn sie zusammen waren. Aber das würde vermutlich nicht passieren. Wieder entfuhr der jungen Frau ein Seufzer. Wenn sie nur heute daran dachte, ihm ihre Gefühle zu gestehen, fing ihr Herz unwillkürlich an, stärker zu schlagen. Ihr stieg die Hitze hoch in ihr Gesicht und sie bekam ein mulmiges Gefühl im Bauch. Es war einfach unbeschreiblich, wenn sie auch nur daran dachte. Langsam ließ sie ihren Blick über die Landschaft schweifen. Es wunderte sie sehr, dass die meisten Bäume noch Blätter hatten, aber dennoch konnte man den Herbst genau erkennen. Die vielen bunten Blätter an den Bäumen. Die ebenso vielen bunten Blätter, die von den Bäumen gefallen waren und von dem Wind wenige Meter weiter getragen wurden. Man konnte im Herbst nie genau wissen, ob heute die Sonne schien oder ob es doch regnete. Es konnte morgens noch so schön sein, mittags könnte es schon ganz anders aussehen. Früher mochte sie den Herbst nicht, weil ihre Mutter zu dieser Jahreszeit gestorben war und weil all die schönen Bäume ihr Kleid verloren hatten. Doch seit sie ihn kannte, hatte der Herbst eine ganz andere Bedeutung. Zum Beispiel hatten sie sich zu dieser Jahreszeit kennengelernt. Und er hatte auch im Oktober Geburtstag. Noch ein Grund, denn da wurde er geboren. Schon allein deshalb konnte sie diese Zeit nicht mehr hassen. Hinata war schon immer von Natur aus geduldig gewesen, doch so langsam regte sich die helläugige Frau auf. Er hatte nun schon zwanzig Minuten Verspätung. Langsam reichte es wirklich.. Unsicher fing sie an, auf ihrer Unterlippe zu kauen. Was war, wenn er nicht kommen würde? Oder noch schlimmer.. Wenn das Flugzeug abgestürzt war? Bevor sie sich noch weitere Gedanken machen konnte, legten sich zwei Arme um sie und Hinata schrie leise, erschrocken auf. „Es tut mir so leid, Hina-chan" flüsterte er ganz leise in ihr Ohr und ein warmer Schauer kroch ihren Rücken hinauf. Sie kannte diese Stimme ganz genau. Das war er. Da war sie sich hundertprozentig sicher. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr unterdrücken und warf sich mit einem lauten Schluchzen und einem „Naruto..!!" an seine Brust, der daraufhin seine Arme fest um sie schloss und sie an sich drückte. „Ich habe dich so sehr vermisst, Naruto-kun", hörte er mit leisen Schluchzern zwischendrin. Dass sie nicht mehr stotterte, hatte er schon beim Telefonieren gemerkt, aber dennoch überraschte es ihn. Sie überraschte ihn immer wieder. Sie standen noch wenige Sekunden fest umschlungen da, bis sie sich soweit lösten, dass sie sich gerade so ins Gesicht blicken konnten. Vorsichtig legte er seine Hand an ihre Wange und strich ihr die restlichen Tränen weg. „Hatten wir nicht abgemacht, dass du nicht weinen würdest?", fragte er nun wie gewohnt grinsend und beobachtete zufrieden wie sich ihre Wange rot färbten. Ihr Blick huschte verlegen zur Seite während sie ihm antwortete. „I-ich weiß, N-Naruto-k-kun. T-t-tut mir L-Leid.." Es war nur ein leises Murmeln, weil sie vor Verlegenheit nicht mehr hinbekommen hatte. Sie hatte sogar wieder gestottert, obwohl sie das schon lange nicht mehr gemacht hatte. Zumindest nicht am Telefon. Aber das war auch etwas ganz anderes. Naruto hier vor sich zu haben war einfach überwältigend. Seine Haut war leicht braun geworden, wodurch seine Augen noch mehr strahlten. Seite Haare standen wie immer wirr von seinem Kopf ab und seine Anwesenheit brachte ihr Herz zum Rasen. Das Kribbeln in ihrem Bauch war so unglaublich stark, wie es schon lange nicht mehr gewesen war. Und es brachte ihr das Gefühl jeden Moment umzukippen. Hinata liebte Naruto. Und das wurde ihr ein weiteres Mal schlagartig bewusst. Hinata fuhr zusammen, als Naruto sie ansprach. Sie blinzelte ein, zweimal, bis seine Worte bei ihr ankamen. „Deine Hände sind ja ganz kalt", hörte sie ihn aufgeregt sagen. „Wieso trägst du denn auch keine Handschuhe?!" Leise seufzend nahm er ihre beiden Hände in seine und versuchte sie so zu wärmen. „Ich wusste nicht, dass ich solange warten müsste. Außerdem habe ich sie vergessen..", murmelte sie nun leise und etwas beschämt. Als er ihre Worte registriert hatte, konnte man ihm seine Verlegenheit deutlich ansehen. „Es tut mir leid, Hina-chan... Das Flugzeug hatte Verspätung", gestand er nun leise. Das war also seine Entschuldigung, daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. Sofort hatte sie an das Schlimmste gedacht, als die eine, plausible Antwort in Betracht zu ziehen. Am liebsten würde sie sich auslachen, wie dumm sie doch gewesen war, es gleich zu übertreiben. Doch sie lächelte Naruto einfach nur an. „Ist nicht so schlimm, Naruto-kun. Hauptsache du bist da." Der Blondschopf zog ihre Hände an seinen Mund und hauchte einen kleinen Kuss auf, der ihr Herz kurz zum Stocken brachte. „Danke, Hina-chan." Flüsterte er ganz leise und zog sie noch einmal kurz an sich. Bevor sie irgendetwas erwidern konnte, löste er sich von ihr. „Dann lass uns mal in ein Café gehen, damit du dich auch richtig aufwärmen kannst." Er lief los und zog sie sofort mit sich. Und so war es beschlossene Sache, ins World Coffee zu gehen, wo sie früher oft waren, bevor er weg musste. Sie fuhren in seinem Auto dorthin, welches er sich für den heutigen Tag gemietet hatte, vermutlich so lange, bis er wieder zurück musste. Aber diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder, als sie ankamen und er ihr die Türe öffnete und ihr die Hand hinhielt um ihr aus dem Auto zu helfen. Selbst, wenn sie etwas überrascht war, genoss sie es, so behandelt zu werden. Er war sehr zuvorkommend und unglaublich 'gentlemanlike'. „Dasselbe wie immer?", fragte er nun grinsend und sie nickte leicht. Er wusste immer noch, was sie wollte, obwohl sie schon seit zwei Jahren nicht mehr hier waren. Daher suchte sie schonmal nach einem Platz und entdeckte sofort, dass ihr früherer Stammplatz gerade frei war. Sie freute sich insgeheim darüber und ging zielstrebig dorthin. Es war das stillste Eckchen, das man hier finden konnte. Ein Tisch für zwei Personen, gerade perfekt für sie. So würden sie sich wenigstens in Ruhe unterhalten können und irgendwann, da würde sie es ihm auch sagen. Vielleicht nicht hier, aber heute auf jeden Fall. Sie wusste schließlich nicht wie lange er bleiben würde. Sie blickte auf, als er sich ebenfalls hinsetzte und ihr ihren Kaffee und einen Schokokokoskuchen vor die Nase stellte. „Danke, Naruto-kun. Genau richtig", murmelte sie leise und nahm einen kleinen Schluck ihres Kaffees. Er hatte es wirklich gewusst. Ein Vanilla Latte und sogar den Kuchen. Sich selbst hatte er einen Caramel Macchiato geholt, ebenfalls sein Lieblingsgetränk von früher, und einen Mandelkuchen. Naruto setzte sich ihr nun gegenüber und beide tranken genüsslich ihr Getränk und aßen ihren Kuchen. Wie immer, wenn sie bei der Hälfte ankamen, tauschten sie ihre Teller und somit konnte jeder etwas von dem anderen Kuchen haben. „Naruto-kun?", setzte sie nun leise an, als sie mit ihrem Kuchenstück auch endlich fertig war, „Wo schläfst du eigentlich, solange du hier bist?" Die Frage hatte sie sich schon die ganze Zeit gestellt und sie kam ihr auch sehr schwer über die Lippen, denn irgendwie war sie gleichzeitig mit der Frage, wie lange er wohl bleiben würde, verbunden. Und das wollte sie vorerst noch nicht wissen. Sie wollte nicht wissen, wann sie sich wieder von ihm trennen musste. „In einer Wohnung natürlich. Meine Eltern haben sie damals gekauft, immer für den Fall, dass ich herkommen würde. Bis vor kurzem war sie noch vermietet." Er grinste sie leicht an und lehnte sich leicht zurück, um sie sich besser anschauen zu können. Schließlich hatte er sie nun zwei Jahre lang nicht mehr so vor sich gesehen. Während er gesprochen hatte, bemerkte der blonde, junge Mann zufrieden, wie sich kurz in ihrem Gesicht Verwirrung breit machte. Sein Satz war auch wirklich seltsam. Wieso kauften seine Eltern denn gleich eine Wohnung? „Weißt du, Hina-chan, ich bleibe eine ganze Weile hier." Auf seine Worte hin, bildete sich ein breites, glückliches Lächeln auf ihren Lippen, welches ihn freute. Genau so eine Reaktion hatte er sich erhofft und diese hatte er auch bekommen. Ihr Herz hatte einen Sprung gemacht, als er das gesagt hatte. Hinata freute sich unglaublich darüber, dass er länger bleiben würde, selbst wenn sie nun nicht genau wusste wie lange. Doch wenigstens lange. „Und bist du aufgewärmt?", fragte er sie nun, worauf sie ihn verwundert anblickte. „Willst Du schon gehen?", kam sogleich ihre Gegenfrage. Früher hatten sie immer mindestens eine Stunde hier gesessen, selbst wenn sie nicht geredet hatten, doch das war vielleicht gerade Mal eine halbe Stunde gewesen. Zu ihrer Bestätigung nickte er auch noch und stand auf. Er zog sich auch gleich seine Jacke über, was Hinata letztendlich auch tat. „Ich würde gerne mein Gepäck in die Wohnung bringen." Lautlos verließ ein Seufzen ihre Lippen, als sie ihn das sagen hörte. Er wollte bereits zurück. Nur ganz kurz fiel ihr Blick auf eine Uhr, die ihr zeigte, dass es gerade einmal vier Uhr nachmittags war. Vielleicht lag das an der Zeitverschiebung und Naruto war müde. Sie verließen auch das Kaffe und stiegen wieder in sein Auto. Während der Fahrt sagte sie kein Wort. Irgendwie konnte sie nicht sprechen. Sie nickte gelegentlich oder gab irgendeine Reaktion auf seine Erzählungen ab. Er redete plötzlich so viel. Darüber, wie unbedingt er Sakura und Sasuke endlich wiedersehen wollte. Und natürlich auch unbedingt die Anderen. Er meinte, er hätte sogar schon einen Treffpunkt ausgemacht, der morgen Abend sein sollte. Sakura würde eine Willkommens-Party für ihn schmeißen, bei Sasuke daheim, da die beiden ja zusammenwohnten. Nachdem ihre Eltern vor einem Jahr gestorben waren, war sie zu ihm gezogen. Schließlich waren sie zusammen und Sasuke hatte seine Eltern schon vor einiger Zeit verloren. Somit konnte auch Sasukes Bruder Itachi mit seiner Verlobten zusammenziehen und alle waren glücklich. Natürlich freute sich Hinata darüber, doch sie war gleichzeitig betrübt nur diesen heutigen Tag alleine mit ihm verbringen zu können. Sie hoffte, dass Naruto sie nicht zu früh nach Hause schicken würde. Und irgendwie hatte sie das Gefühl ihm es unbedingt heute noch sagen zu müssen. Als sie endlich ankamen, öffnete er ihr wieder die Tür und sie half ihm beim Tragen seiner Koffer. Sie bemerkte, dass dort einige Sachen bei waren, die man bei einem Kurz-Besuch nicht haben würde. Aber er hatte ihr ja vorher gesagt, dass er lange bleiben würde, doch so lange? Es sah fast so aus, als hätte er noch mehr Klamotten dabei, als er gehabt hatte, als er gegangen war. Nur wenige Minuten später standen sie oben vor seiner Haustür, die er auch sogleich aufschloss und sie beide hineingingen. Ihr erster Gedanke zu seiner Wohnung war: Groß. Diese Wohnung war wirklich unglaublich groß für eine Person. Selbst ihre, die sie damals mit Tenten geteilt hatte, als sie von daheim ausgezogen war, war kleiner gewesen. Sie musste weg von ihrem Vater und war daher zu ihrer braunhaarigen Freundin gezogen, die dann vor einem halben Jahr zu Neji gezogen war. Neji war Hinatas Cousin und Tentens Freund. Sie schaute sich weiter um und bemerkte gleichzeitig, dass er bereits alle notwendigen Möbelstücke hatte. Seine Wohnung war perfekt eingeräumt und es fehlte ihm an nichts. Jedes kleine Detail stimmte. Es sah so aus, als wäre er nur in den Ferien gewesen und nun endlich zurückgekommen. Wieder legte er seine Arme von hinten um sie und seinen Kopf auf ihre Schulter. Und wieder hatte sie sich erschrocken, weil sie nicht damit gerechnet hatte. Seine plötzliche Nähe verursachte ein heftiges Pochen ihres Herzens und ein Kribbeln in ihrer Bauchgegend. „Du hast deine Sachen schon weggeräumt?", murmelte sie nur ganz leise und war froh, dass er sie festhielt. Sie hatte das Gefühl, dass sie jeden Moment zerschmelzen würde. Hinata spürte ihn nur leicht Nicken und er drückte sich noch etwas näher an sie, vergrub seinen Kopf in ihrer Halsgegend und sie spürte seinen Atem ihren Nacken entlangfahren. Seit wann kam er ihr nur so oft nah? Sie war es einfach nicht gewohnt. Naruto hatte es damals auch nie gemacht. Ohne weiter darüber nachzudenken, legte sie ihre Hände auf seine und entspannte sich in ihrer Haltung. Die junge Frau wollte einfach den Moment genießen und schloss nun ihre Augen. So, wie sie da standen, fühlte es sich einfach richtig an und solange dieses Gefühl anhielt, wollte sie es auskosten. Es war einfach unglaublich schön. Nach einiges Minuten hob Naruto seinen Kopf langsam an und blickte auf die rechte Seite ihres Gesichtes, die er in dieser Haltung sehen konnte. Er hatte ein glückliches Lächeln auf seinen Lippen und bevor er sich nun ganz, aber vorsichtig, von ihr löste, drückte er ihr einen sanften Kuss auf ihre Wange und trat grinsend an ihr vorbei. So wie immer. Er wusste nicht, warum er sie so einfach umarmt hatte, doch er hatte ein unglaubliches Verlangen danach gespürt, sie in seine Arme zu ziehen und sie dicht bei sich zu spüren. Naruto trat das einfach damit ab, dass er sie vermisst hatte und sie so eben einiges nachholen mussten. Seinen heftigen Herzschlag ignorierte er, denn er war nun seit einem halben Jahr fest der Meinung, sie nicht mehr zu lieben. Seine Gefühle waren nur freundschaftlich, mehr nicht. Und das eben war es auch. Denn so waren ihre Gedanken, das wusste er genau. Als sich Naruto von ihr gelöst hatte, machte sich sofort das Gefühl der Leere in ihr breit und sie hätte gerne nach seiner Hand gegriffen und ihn wieder an sich gezogen. Für einen Moment hatte sie den Mut es ihm zu sagen und öffnete daher ihren Mund zum Sprechen, doch es kam kein Laut hinaus. In demselben Moment war ihr Mut sofort verflogen. Anstatt einer Liebeserklärung läutete nun sein Handy, an das er sofort hinging. „Ja?" Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Hey, Sakura." Hinata’s Herz rutschte ihr in die Hose und sie ließ sich hoffnungslos auf einen Sessel fallen. Die nächsten Bruchstücke des Gespräches verfolgte sie nicht weiter und ihren Blick hatte sie ebenfalls von ihm abgewandt. Das war es. Der Tag heute allein würde vorbei sein und ihr Geständnis würde demnach auch nicht folgen. Dabei hatte sie es sich doch fest vorgenommen.. „Hinata-chan?" Sie zuckte leicht zusammen, als sie ihren Namen hörte und wandte ihren Blick fragend an Naruto. „Das war Sakura. Sasuke und sie wollen sich heute schon mit mir treffen. Willst du auch mit?" Er blickte sie lächelnd an und wartete geduldig auf ihre Antwort, während er etwas seitlich vor ihr stand. Wie sie schon damit gerechnet hatte. „Ehm.." Sie überlegte wenige Sekunden, was sie antworten sollte, bevor sie erneut das Wort ergriff. „Sicher, das es ihnen nichts ausmacht? Wann denn überhaupt?" Lieber verbrachte sie den Abend auch noch mit den Beiden, als sich gleich zu früh von ihm trennen zu müssen. „In zwei Stunden. Also um 19 Uhr bei ihnen, Sakura will Abendessen machen." Innerlich seufzend, aber äußerlich fröhlich gestimmt nickte sie Naruto zu. „Klar, wieso nicht?" Und somit war es beschlossene Sache, dass sie nun nur noch zwei Stunden alleine haben würden. Doch der nächste Satz sagte ihr, dass es auch so nicht sein würde. „Ich muss mich vorher duschen und umziehen. Wie wäre es, wenn ich dich später abholen würde?" Hinata musste sich beherrschen, damit ihre Augen sich nicht weiteten. Es hatte ihm nie etwas ausgemacht. Sonst hätte er sie einfach warten lassen und in dieser Zeit hatte sie sich eben beschäftigt. „Außerdem muss ich meine Sachen ja auch noch auspacken." Sie merkte wie dringlich er wurde und stand daraufhin auch auf. „Du wirst wohl Recht haben. Bis dann, Naruto." Die junge Frau wandte sich um, nahm sich ihre Jacke und ging raus. Sie hängte weder ihr Anhängsel an seinen Namen, noch ließ sie es zu, dass er noch etwas sagte. Seinen verwunderten und geschockten Blick hatte sie nicht und würde sie wohl auch niemals bemerken. Das Einzige, was in ihrem Kopf nun war, war, dass er sie loswerden wollte und es ihm überhaupt nichts ausmachte, dass sie sich wieder trennen mussten. Und somit nahm sie sich auch vor, heute Abend nicht zu Sakura und Sasuke zu gehen. Sie würde die Drei alleine lassen und ihm vorerst auch nicht ihre Gefühle gestehen. Das er auch nur annähernd dasselbe für sie empfinden würde, hatte sie nach diesem Vorfall abgehakt. Es würde nichts aus ihnen werden, niemals. Seufzend stieg sie in den nächsten Bus, denn zum Glück war eine Bushaltestelle, die in ihre Richtung fuhr, ganz in der Nähe. Allgemein wohnte er auch nicht so weit weg, wie Hinata damals gedacht hatte. Und seine Überraschung, die er ihr so unbedingt schenken wollte, hatte er ihr auch nicht gegeben. Naruto konnte sich erst nach wenigen Minuten aus seiner Starre lösen und war nach dieser Aktion immer noch schockiert. Was hatte er denn falsch gemacht, dass sie plötzlich so reagierte? Sonst war sie auch nicht so. Nie, hatte sie nur ‘Naruto’ zu ihm gesagt und nie war sie einfach so zur Tür rausgegangen. Er seufzte, als er unter die Dusche ging und dachte die ganze Zeit darüber nach. Seine Gedanken kreisten sich immer noch um das Thema, als er sich anzog und auch seine Tasche ausgepackt hatte. Selbst nach einer Stunde dachte er daran. Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Er hatte gehört wie enttäuscht sie geklungen hatte und auch ihr Zögern, als er sie fragte, ob sie denn mit zu Sakura gehen würde. Es schien als würde es ihr etwas ausmachen, dennoch hatte sie nichts gesagt. Aber er hatte auch nicht gefragt, weil er sich nicht sicher war, ob er ihre Reaktion richtig gedeutet hatte. Und trotz der Vermutung hatte er sie nach Hause geschickt, nur weil er sich duschen musste. Verärgert raufte er sich seine Haare, die sowieso wirr von seinem Kopf abstanden, und war mit wenigen Schritten bei seinem Telefon angekommen. Er wusste genau, was er nun zu tun hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)