Die Welt bleibt still und perfekt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Davittchen --------------------- Es war einmal ein König und eine Königin, die wünschten sich sehnlich ein Kind. Als die Königin eines Tages am Fenster nähte, stach sie sich in den Finger. Drei Bluttropfen vielen in den reinen weißen Schnee. Und unweigerlich dachte sie 'Ach hätte ich doch ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so Schwarzhaarig wie Ebenholz' Ein knappes Jahr später bekam die Königin dieses Kind, doch bald darauf starb sie. Das ganze Land trauerte, und als dann der nächste Frühling gekommen war, verlangte das Königreich nach einer neuen Königin und der König vermählte sich erneut. Das Kind, aber wuchs heran und wurde immer schöner. Es wurde von allen nur „DAVITTCHEN!“ genannt. Davittchen war ein wunderschöner stattlicher Jüngling, weil für sein Leben gerne streiche mit seinem bestem Freund, dem Jäger Timo spielte und genau deswegen rannte König Frank den Beiden öfters mal hinter her. Diese Jagden nahmen immer wieder ein paar Tagesstunden in Anspruch. Es war wieder einmal dunkel, als David er wachte. Er streckte sich und stellte fest, dass er auf einem großen weißen Bett lag, was sehr gemütlich war. Er setzte sich auf und sogleich wurde seine unausgesprochene Frage auf der Märchen beantwortet als er mit großen Buchstaben über dem Spiegel 'Davittchen' lesen konnte. Wenigstens war er männlich. Aber immer noch in einem Märchen gefangen – zum Kotzen. Wo die anderen wohl waren? Hoffentlich war keiner die böse Königin und er hoffte auch für Jan, dass dieser kein Zwerg war. Das würde das Ego wohl nicht verkraften. Er wollte aufstehen, als ein paar junge Männer ins Zimmer kamen. Okay – was wollten die hier. „Ihr wollt euch Ankleiden? Wir helfen euch, Prinz.“ Ob er sich wehren konnte? Eine knappe halbe Stunde später hatte er es geschafft, dass er sich zumindest alleine fertig machen dürfte. Die Männer hatten gegrinst und er hatte sie einfach hochkant raus geschmissen und kurz darauf wurden sie auch schon angeschnauzt. Davittchen halfen nur Frauen – nie Männer. Als er später angezogen aus dem Zimmer ging und die Männer in einem Raum sitzen sah, wo sie anscheinend ihre Strafe verbüßten, es tat ihnen natürlich total Leid, grinste er ihnen zu. Sie grinsten zurück. Und dann, als er weiter ging, bemerkte er jemanden, den er kannte. Und er war unendlich dankbar. „FRANK!“ „DAVID!“ Die Beiden umarmten sich. „Ich bin der König hier – welches Märchen?“ Sie ließen sich los und Davids Gesicht verdüsterte sich. „Schneewittchen – rate mal, wer das ist.“ „Du?“ Der Gitarrist nickte. Und Frank konnte nicht anders als Lachen. „Timo hab ich auch schon getroffen, der ist Jäger, der Kundschaft gerade den Wald aus – man weiß ja nie. Aber keine Ahnung, wo und wer der Rest ist. Vielleicht ja Zwerge? Armer Jan.“ „Ja, ich hoffe für ihn, dass er es nicht und wenn doch wenigstes deren Anführer oder so. Wer ist die böse Königin?“ In diesem Moment kam eine mittelalte Frau, in Königlichen Gewändern und die Ecke und mit einer Krone auf dem Kopf. „Das hätten wir dann auch geklärt“, murmelte Frank und lächelte. „Davittchen! DU musst zum Unterricht, dein Vater hat keine Zeit. Kommst du Frank?“ sie lächelte Beiden zu. Lieb. „Das ist sie nicht.“ flüsterte David noch Frank zu, ehe der regieren ging. Mal sehen, wie gut er darin war. Als er in dem Raum, in dem ihm ein Diener geholfen hatte, ging, sah er sofort, wer sein Gegenspieler war. Eine ältere Frau, die streng aussah und ihn irgendwie an die Hexe erinnerte. „White Lily?“, fragte er und hoffte, dass sie es nicht war. Doch zu seinem Pech lachte sie böse. „Davittchen, selbst wenn ihr der Prinz seit und eure Tante, ihr müsst mich trotzdem mit Fräulein Lily ansprechen. Das gehört sich so, das wisst ihr doch. Immer hin habt ihr es bei mir gelernt.“ Das konnte was werden. Wo war sie schön? 'Es ist nicht alles so wie es scheint' wollte im Märchenbuch die böse Königin Schneewittchen aus dem weg haben, weil sie schöner war, so wollte hier die Hexe an die Macht – und hier stand Schneewittchen bzw. er Davittchen im Weg. Was würde sie wohl machen? Gürtel? Kamm? Apfel? Wohl kaum. Er musste sich auf was gefasst machen. Aber zuerst musste er wohl diese Stunde überstehen. Irgendwo, mitten im Wald erwachte Juri durch einen markerschütterten Schrei. Er setzte sich auf, stellte fest, dass das Bett viel zu klein war und dass Jan geschrieen hatte. „Jan?“ „Juri – du auch? HAHAHAHAHAHA!“ Der Schlagzeuger grummelte. „Wie auch?“ Der DJ lachte noch immer. „Du...Zwerg...hahahahaha.“ „Och nö oder? Welches Märchen?“ Jan zuckte mit den Schultern. „Vermutlich Schneewittchen – frag mich wen es dieses Mal erwischt hat – Chris?“ Juri stand auf und grinste bei dem Gedanken. „Nein, ich vermute eher Frank oder David – haben wir noch weitere Zwerge hier? Wer bist du?“ „Ich bin in dem Bett aufgewacht da steht...Moment...da steht Jan?! Und bei dir?“ „Juri – und die andere Namen?“ „Michi, Conrad, Alex, Karlii und Emely. Eine Frau?“ „Hast du immer noch was dagegen, das ich eure Anführerin bin, Jan?“ Beide fuhren herum. Eine junge Frau stand vor ihnen mit einem grimmigen Blick. „Erneut verschlafen, aber ich vergebe euch – immerhin musstet ihr bis gestern Abend hart schuften. Na kommt, Frühstück ist fertig“ Schulter zuckend folgte Juri ihr während Jan noch angewurzelt da stand – das konnte ja was werden. „Guten Morgen König Christan, wie geht es euch?“ „Gut.“ „Wollt ihr heute erneut ausreiten?“ „Ja, das wäre nett.“ „Ich veranlasse, dass euer Pferd gesattelt wird.“ „Danke.“ Ein leicht irritierter Christan Linke stand in einem großen Zimmer, fertig angezogen. Er war eben in einem wundervollen Bett aufgewacht und hatte ein paar kostbare Kleider gefunden. Dazu ein riesen großes Bild wo er drauf abgebildet war mit 'König Christan und seine Tochter Klarissa' – das Mädchen sah hübsch aus. Auch, wenn er sich eine einen viel schöneren Namen ausgedacht hätte. Sie mochte ca. 15 Jahre alt sein. Schwarze Haare, grüne Augen und einen schelmischen Blick. Dann hatte er sich angezogen und stand nun hier. Okay, er war also ein König und hatte eine Tochter – wo war der Rest? Und ganz wichtig – in welchem bescheuerten Märchen waren sie nun wieder rein geraten? Der Froschkönig? Dornröschen? Schneewittchen? Oder doch Aschenputtel? Na, wenigstens regierte er ein Land und hatte ein Kind – nicht wie in dem Anderen, wo er vier hatte. Er öffnete die Türe und betrat den Gang. „Guten Morgen Vater.“ Er drehte den Kopf zur Seite und erstarrte. Ein junger Mann stand vor ihm. „Guten Morgen. Vater, Guten Morgen Julian. Wie habt ihr geschlafen, Bruder?“ Okay, er hatte einen Sohn. Wunderbar. Er selbst ließ ein „Guten Morgen“ verlauten und schritt auf die nächste Türe zu. „Gut. Oh, wie nett von euch, Vater. Aber ich glaube da solltet ihr lieber nicht rein gehen. Die fünf werden sicher schon ein ganzes Chaos veranstaltet haben.“ Klarissa lachte. „Ja, bestimmt. Aber wir waren nicht besser. Immerhin sie sind ja noch Kinder. Aber Vater begrüßt uns alle jeden morgen. Alle sieben. Das weißt du doch.“ Linke öffnete die Türe und erstarrte. Fünf kleiner Kinder im alter von 4 bis 9 saßen auf dem Boden und strahlten ihn an. „VATER!“ Sein letzter Gedanke war, bevor ihn der Kinderhaufen begrub 'Wieso kriege ich immer die vielen Kinder ab?' Ein Wald. Ein einsamer Wald, wo lauter Geräusche waren. Er hasst Strumpfhosen – das wusste er definitiv seit diesem Märchen. Nie wieder! Warum war David der Prinz und er der Jäger? Genau, weil er nicht vergiftet wurde, sonder nur David verschonen dürfte und hinterher im Gefängnis landen würde – oder Schlimmeres. Was passierte eigentlich, wenn man in einem Märchen starb? Lebte er dann noch? Oder würde er dann auch sterben? Es war so realistisch. Einerseits war er froh, dass er noch hier war, andererseits wünschte er sich, er wäre wieder zu Hause. Raus aus diesem Alptraum. Doch, er wollte ohne seine Freunde nicht weg. Nein, das konnte er ihnen nicht antun – vermutliche waren sie in Schneewittchen gelandet. Wenn David also Schneewittchen war, Frank der König und er der Jäger – wo waren die Anderen? Jan war sicher ein Zwerg. Linke und Juri wusste er nicht. Vielleicht waren sie das ja auch? Das wäre allerdings recht witzig zu sehen, wie die Beiden großen in eine Höhle kriechen würden und Edelsteine hackten. Wenn sie das taten - solange die Zwerge hier kein Bordell waren, war David sicher. Aber das dachte er eher weniger. So schlimm wäre es bestimmt nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)