Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Titel: Wolfsblut Teil: 8 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Was genau wollen sie mir nun damit sagen?“ Der Blick aus den grauen Augen war so hart, wie der Stahl dem sie glichen. Unruhig sah der Mann zu seinem Begleiter, der diesen Blick ängstlich erwiderte. „Wir haben nur unsere Bedenken hinsichtlich des Planes zum Ausdruck gebracht.“ „Plan? Welchem Plan?“ Der Mann hinter dem breiten Schreibtisch stand auf. Beiläufig griff er nach der Pistole, die bis jetzt vor ihm gelegen hatte. „Wir jagen sie, töten sie, treiben sie zusammen und dann jagen wir ihr Nest in die Luft. Mit Silber oder UV Licht je nach Rasse. Was daran ist ein Plan? Es ist das gleiche Vorgehen wie wir es seit Jahrzehnten praktizieren. Nur das wir der Sache konsequenter nachgehen als unsere Vorgänger.“ „Was auch seine Gründe hat. Es ist einfach zu gefährlich, auch für uns.“ Der Mann sah kurz beunruhigt auf die Pistole in den Hände seines Gegenübers. „In Moskau hat es funktioniert. Es ist neu das man jetzt sogar Kritik einstecken muss wenn ein Plan Erfolg hat. Genau das war doch das Ziel nicht?“ Sinnierend sah der Braunhaarige den Lauf seiner Waffe an. „Aber es starben zu viele von uns selbst. Diese Pläne haben keine Zukunft.“ Lächelnd zuckte der Angesprochene mit den Schultern. „Diese Männer waren schwach oder dumm. Für beides ist in unserer Organisation kein Platz. Dementsprechend ist es nur gut, das sie ausgesondert wurden.“ Nun trat der zweite, bis jetzt schweigende, Mann einen Schritt vor. „Dein Vater hätte diesen Weg nicht für seine Organisation gewollt Justin.“ „Nun mein Vater ist aber tot und wir kennen uns bei weitem nicht gut genug für solche Vertraulichkeiten.“ Das Lächeln war wieder von seinem Gesicht verschwunden. „Gibt es sonst noch irgendetwas?“ „Natürlich.“ Der erste Sprecher sah ihn verwirrt an. „Dann schreiben sie mir eine Mail, ich habe nun besseres vor.“ Als die beiden Männer widersprechen wollten, richtete er den Lauf seiner Waffe auf sie. Eine eindeutige Drohung. „Bitte. Zwingen sie mich nicht meine heutigen Pläne umzustellen, das wäre äußerst lästig.“ Dadurch nun doch deutlich eingeschüchtert, wichen die Männer zurück und verließen hastig den Raum. Seufzend ließ Justin die Waffe sinken. Das war beinnahe schade, doch so sparte er sich wenigstens Munition. Für Menschen musste man nicht unbedingt eine silberne Patrone verschwenden, dafür reichte auch normales Blei. Diese Sachen waren sowieso teuer genug, wenn es ihnen auch nicht an Geld mangelte. Sein Vater hatte zu seiner Zeit meistens Aufträge gegen Bezahlung angenommen. Wie gesagt, er war nicht konsequent genug gewesen. Außer bei seiner Erziehung und dafür war er ihm dankbar. Dadurch war er zu einem exzellenten Jäger geworden, bereit für den Kampf gegen diese Biester. Nicht das er einen Groll gegen sie hegte, wie viele in seiner Gilde, es machte ihm einfach nur Spaß sie zu jagen. Da es sie offiziell nicht einmal gab, bekam er deswegen auch keinen Ärger mit irgendwelchen Tierschutzorganisationen oder der Polizei. Früher war das immer ein Problem gewesen. Justins Blick glitt über die Wände seines Büros. Von den Wänden sahen ihm Dutzende starre, kalte Glasaugen entgegen, eingebettet in die Köpfe seiner früheren Trophäen. Er war schon immer am liebsten der Großwildjagd nachgegangen. Justin überprüfte noch einmal seine Waffe, bevor er sie einsteckte. An seiner Vorliebe hatte sich ja auch nichts geändert, nur die Beute war eine Andere. Heute jagte er Wölfe und Fledermäuse. Wenn man nicht wusste was sich hinter diesen Wörtern verbarg, war es wirklich nicht beeindruckend. Doch es war auch nicht seine Absicht jemanden zu beeindrucken. Er lebte nur für sich und so wie es ihm passte. Aus diesem Grund würde er jetzt ein paar Wölfe jagen gehen. Was für ein Mist. Was machte er hier eigentlich? Er wollte gar nicht hier sein, in so einer Nacht könnte er mit seinen Freunden unterwegs sein. Was unsinnig war, denn diese waren auch bei der Suche eingespannt worden. Die Meisten ihres Rudels, suchten nach diesem blöden Wolf. Freiwillig oder nicht. Er selbst gehörte zur zweiten Gruppe, wenn er auch den Anschein wahrte, das er dies alles freiwillig machte. Suchend sah sich Rhys um. Zu allem Überfluss hatte er vor einer halben Stunde auch noch seinen Begleiter verloren. Er wollte etwas überprüfen, war aber nicht zurückgekommen. Dabei machte er das alles nur, damit man ihn dabei beobachtete. Wozu sollte er sonst Eifer bei der Sache vortäuschen, wenn ihn niemand sah? Das machte er sowieso nur aus Angst. Wenn er sich aus der Suche heraushalten würde, dann würde Darian ihm sicher Schmerzen zufügen und wenn nicht er, dann Artemis. Nicht das Rhys, davor Angst hatte, er konnte mit Schmerzen umgehen, zumindest dachte er das, erprobt hatte er es noch nie, aber er wollte nicht das Artemis auf ihn herabsah. Das machten sowieso schon genug, die auf Taros Seite standen. So gesehen hatte er gar keine andere Wahl. Doch mit jeder Minute, die verging wuchs seine Wut auf Taro nur noch mehr. Warum auch hatte er ihn verfolgen müssen? Nur wegen seiner Hitzköpfigkeit waren sie in diese Lage geraten. Hätte er ihn nicht verfolgt, dann wäre er nicht ins Gebiet der Vampire eingedrungen, was sowieso nur ein Zufall gewesen war. Rhys hatte nicht einmal gewusst, wo sie sich aufhielten, bis er einmal Zeit gefunden hatte um sich zu orientieren. Und das alles nur wegen eines blöden Scherzes. Rhys blieb an einer Ecke stehen und senkte den Kopf um vielleicht eine Fährte zu bekommen. Für den Fall, das ihn jemand beobachtete, musste es zumindest echt aussehen. Wo war nur seine Begleitung? Wenn er sich einer anderen Gruppe angeschlossen hatte, würde er seinen Zorn spüren. Noch dazu wo diese Idee gar nicht einmal soweit hergeholt war. Die Suchraster waren so eng gelegt, das es leicht passieren konnte über ein anderes Team zu stolpern. Er fragte sich sowieso mit welchem Argument Darian ihren Anführer zu so einer Suchaktion bewogen hatte. Obwohl das war Taros Vater, da hatte es wohl nicht einmal so viel Überredungskunst gekostet. Einflussreiche Eltern musste man eben haben. Frustriert hob er den Kopf. Er roch nichts außer Vampiren und Menschen. Erstes vermehrt, da sie sich fast auf ihrem Gebiet aufhielten, zweiteres nur vereinzelt. Nun da er wusste, das ihm keine Gefahr drohte, betrat er die Gasse, die seine kreuzte. Das Letzte das er wollte, war einem Vampir zu begegnen dafür hatte er noch keine Ausbildung absolviert. Außer der Grundausbildung hatte er eigentlich noch gar keine Erfahrung im Kampf. Deswegen teilte man ihnen ja erfahrene Partner zu, um sie zu beschützen und ihnen gegebenenfalls etwas zu lernen. Plötzlich blieb Rhys stehen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er konnte es nicht benennen, doch sein Instinkt warnte ihn und bis jetzt hatte er immer darauf vertrauen können. Beunruhigt machte er einen Schritt vorwärts, nur um im gleichen Moment wieder zurückzuschrecken als ein Schuss erklang. Nur eine Sekunde später, schlug eine Kugel vor ihm in den Boden ein. Erschrocken sah Rhys auf die Einschussstelle, er war unfähig auch nur einen Gedanken zu fassen. Automatisch trat er einige Schritte zurück, dabei stieß er eine Dose mit der Pfote an. Dieses Geräusch holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Dafür gab es nur eine Erklärung, ein Jäger. Es war nicht die Art der Vampire auf sie zu schießen, da bevorzugten sie eher einen Angriff, der Magie oder Körperkraft beinhaltete. Nie würden sie sich auf das Niveau von menschlichen Waffen begeben. Diese benutzten nur Menschen und das waren Jäger. Aber auch wenn es Menschen waren, so kam er nicht gegen sie an, nicht wenn er sie nicht einmal sah oder wahrnahm. Mit einemmal wand er sich um und lief davon. Vielleicht hatte er ja Glück und stolperte über eine andere Gruppe. Vielleicht sogar eine mit einem Krieger, der ihn beschützen konnte. Hinter ihm schlug noch ein Schuss in den Asphalt ein, was ihn nur noch schneller werden ließ. Rhys hatte keine Ahnung wohin er lief und auch wenn sein Verstand ihm sagte, das kein Mensch ihm in diesen Tempo folgen konnte, blieb er nicht stehen. Erst als er beinnahe mit einem sandfarbenen Wolf zusammenstieß, bremste er seinen Lauf ruckartig ab. Dieser brachte sich mit einem kurzen Sprung aus seiner Reichweite, ein gut antrainierter Reflex. ‚Verflucht was… Rhys?’ Erst jetzt bemerkte er mit wem er fast zusammengestoßen wäre. ‚Darian?’ Das war ja Glück im Unglück. Dieser war zwar ein Krieger, andererseits ob er ihn beschützen würde war mehr als fraglich. ‚Was machst du hier? Du bist Kilometerweit von deinem Bereich entfernt. Wo ist Kail?’ ‚Weg. Er wollte etwas nachsehen und kam nicht wieder. Als ich ihn suchen ging, war da ein Jäger.’ Jetzt wo er so erzählte, machte auch die Abwesenheit seines Begleiters Sinn. Es war zwar nicht gerade die Beste, doch zumindest eine Erklärung. Darian sah ihn alarmiert an. ‚Ein Jäger? Bist du sicher?’ ‚Es sei denn die Vampire schießen nun mit Pistolen auf uns.’ Hielt er ihn für dumm? Die Schüsse bildete er sich doch nicht ein. ‚Das ist nicht ihre Art. Gehen wir zum Bau zurück, wir müssen die Anderen warnen.’ Artemis trat aus dem Schatten eines Gebäudes, in dem sie sich bis jetzt verborgen hatte. Ungläubig sah Rhys auf die Wölfin. Ja, war Darian denn verrückt? Wie konnte er eine Wölfin hierher mitnehmen? Hier war es gefährlich und somit kein Ort für Weibchen und schon gar nicht für Artemis. Darian nickte nur zustimmend. ‚Also los.’ Damit übernahm sie die Führung der kleinen Gruppe und Rhys und Darian blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)