Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 11 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Unsicher sah sich Darian um. Er war viel zu weit eingedrungen in das Gebiet der Vampire. Inzwischen war es schon dunkel geworden und das nur, weil er die Spur ab und zu verloren hatte. In solchen Situationen verfluchte er den sibirischen Wolf manchmal. Obwohl es damals ein durchaus fairer Kampf gewesen war, er war nur zu unvorsichtig gewesen. Die äußerlichen Verletzungen waren schon so lange verheilt, das sich niemand mehr daran erinnerte, doch seine Nerven hatten sich noch immer nicht davon erholt. Vielleicht würden sie das auch nie, doch Darian hatte gelernt mit einem eingeschränkten Geruchssinn zu leben. Er hatte ja Glück, das er überhaupt noch etwas roch. Man benötigte aber nicht unbedingt einen guten Geruchssinn um einen hohen Rang einzunehmen, nur um ihn danach zu behalten. Es war einfach Pech das Artemis ihn nicht mehr begleiten konnte, sie ersetzte seinen eingeschränkten Sinn perfekt. Sein neuer Begleiter Rhys hatte sich am Rand dieses Gebietes in Luft aufgelöst. Wirklich gut, er hatte nicht einmal gemerkt, wann genau er sich von ihm entfernt hatte. Dabei wich er ihm seit den Angriff des Jägers außerhalb des Baus nicht mehr von der Seite. Für ihn war er wohl der geeignete Beschützer, ein Zugeständnis das ihn unter anderen Umständen vielleicht sogar geschmeichelt hätte. Nur nach seinen Taten, empfand er das einfach nur als lästig. Fluchend hob er den Kopf und ging einige Schritte zurück. Abermals hatte er die Spur verloren, weil er auch an so viele andere Dinge dachte. Dabei war alles unwichtig, alles bis auf Taro. ‚Suchst du etwas? Oder gar jemanden?’ Überrascht sah Darian hoch, doch er konnte niemanden erkennen. ‚Etwas höher.’ Er folgte dieser Anweisung und auf einem Dach konnte er wirklich einen Umriss ausmachen. Es sah aus wie ein Wolf. Doch ein Wolf auf einem Dach war beinnahe lächerlich. Die Gestalt sprang auf den Boden und als sie aufkam sah Darian, das es wirklich ein Wolf war. ‚Wer bist du?’ Misstrauisch musterte Darian den braunen Wolf. Er gehörte nicht zu seinem Rudel das würde er merken, Geruchssinn hin oder her. Der Geruch von vielen Wölfen haftete einfach an, doch dieser Wolf roch eher nach dem Gegenteil. ‚Du riechst nach Vampir.’ ‚Ja, das höre ich oft.’ Der fremde Wolf schien davon nicht sonderlich beeindruckt. ‚Was willst du von mir?’ Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, auf dem Gebiet der Vampire einem Wolf zu begegnen und das merkte man ihm auch an. Der Wolf ging einen Schritt auf ihn zu, blieb aber stehen, als Darian leise knurrte. ‚Die korrekte Frage ist, was du hier willst? Das ist nicht dein Gebiet.’ ‚Was kümmert es dich?’ Einem Werwolf konnte es doch herzlich egal sein ob er auf dem Gebiet der Vampire war oder nicht. Es sei denn er arbeitete für sie, doch das war völlig unmöglich. Kein Wolf würde so tief sinken. Der Wolf sah ihn belustigt an. ‚Eine Menge, immerhin ist das auch mein Gebiet.’ Darian ging sofort in eine Angriffsstellung über, als er die Bedeutung der Worte realisierte. Soviel also zu dem Argument das es unmöglich war. ‚Du hast dich mit ihnen verbündet?’ Der braune Wolf ließ den Kopf kurz hängen. ‚So kann man es wohl nennen. Doch ich hätte eine Information die dich interessieren könnten.’ ‚Ach ja? Selbst wenn, warum sollte ich dir glauben?’ Darian war schon lange kein Frischling mehr, der den Worten Anderer einfach so Glauben schenkte. Selbst bei seinen Vertrauten prüfte er die Aussagen meistens nach, es wurde viel geredet. Worte waren kostenlos, deswegen ging man achtlos damit um. ‚Du suchst einen anderen Werwolf. Einen der vor zwei Wochen verschwunden ist. Ich gebe zu dieser schwarze Wolf ist ein schönes Exemplar, es wäre eine Schande wenn ihm etwas zustoßen würde.’ Nun diese Beschreibung traf auf viele Wölfe zu, doch auch auf Taro. Er brauchte mehr um ihm Glauben zu schenken, viele Wölfe wussten wie Taro aussah. ‚Eine ziemliche Verallgemeinerung meinst du nicht?’ ‚Durchaus. Ich weiß leider nicht seinen Namen, doch er erwähnte einen Namen.’ Nachdenklich sah der Wolf kurz Richtung Himmel. ‚Rhys glaube ich. Er war sehr wütend auf ihn.’ Also das wussten nur sehr wenige. Nicht einmal alle Mitglieder des Rates wussten davon. Nun eigentlich nur Rhys, Taros Vater, Artemis und er selbst. Aus verschiedenen Gründen würde keiner von ihnen ein Wort darüber verlieren. ‚Du kennst ihn.’ Der braune Wolf setzte sich auf den Boden. Bedächtig hob er eine Pfote zum Maul und leckte darüber. ‚Was willst du für die Informationen über seinen Aufenthaltsort?’ Im Leben war nichts umsonst, schon gar nicht so etwas wertvolles. Es ging sicher um Taros Aufenthaltsort oder eine Information die ihn dorthin führte, warum sollte ihn sonst der Werwolf anreden? ‚Nichts.’ Der Wolf fuhr unbeeindruckt mit dem putzen seiner Pfote fort. Dann hob er den Kopf. ‚Oder doch. Ich will nicht das ein gewisser Jemand mehr Ärger bekommt als er verdient. Außerdem will ich keinen Krieg zwischen den Wölfen und den Vampiren.’ ‚Ich kann dir nur versprechen das es Krieg geben wird, wenn wir ihn nicht zurückbekommen.’ Soviel war sicher. Er war ihr nächster Anführer und wenn schon nicht sein Vater, so würde er alle Hebel dafür in Bewegung setzen. Interesse blitzte in den hellgrünen Augen des Wolfes auf. ‚So wichtig ist er euch also. Gut, ich sage es dir. Dein Freund befindet sich in der Gewalt des Vampirprinzen. Die anderen Vampire wissen nichts davon. Wenn ihr wollt holt ihn euch wieder, doch ohne Blutvergießen bitte. Der Herrscher wird dem sicher zustimmen, da es ohne sein Wissen geschah.’ Darian wusste noch immer nicht, ob er den Worten des Wolfes trauen sollte. ‚Warum machst du das?’ Der fremde Wolf stand wieder auf. ‚Ich hasse euch Wölfe und sehe euch als Feinde an. Doch ich will keinen Krieg zwischen unseren Völkern. Dieser Friede wurde hart erkauft, er soll nicht wegen eines Wolfes zerstört werden.’ Diese Ehrlichkeit war überzeugender als so mache Versprechungen, die er in seinem Leben schon gehört hatte. ‚Ich werde es weitergeben.’ Was hatte schon sonst? Das hier waren wenigstens konkrete Hinweise. ‚Wer bist du?’ Der Wolf wand sich zum Gehen um. ‚Ein Werwolf.’ Damit verschwand er in der Dunkelheit. Es war das Richtige gewesen. Das war zwar ein schwerer Verrat an seinem Bruder, doch alles andere wäre Verrat an seiner Rasse gewesen. Raidon würde zwar toben, doch da sein Interesse an den Wolf schon geschwunden war, würde er sich schnell wieder beruhigen. Dafür würde weiterhin Frieden herrschen und das war das Wichtigste. Cai machte dies alles für die Rasse, die ihn aufgenommen hatte. Ihn kümmerte das Schicksal dieses Wolfes nicht, dafür aber der Fortbestand der Vampire. Von einigen Vampiren hatte er erfahren, das sich Jäger in der Stadt aufhielten. In diesen Zeiten brauchten sie nicht auch noch Streit mit den Werwölfen. Wenn die Jäger fort waren, dann könnten sie sich um die Wölfe kümmern. Gleichzeitig an zwei Fronten zu kämpfen war verrückt und unklug. Es hatte Cai erstaunt, wie weit sich dieser Werwolf in ihr Gebiet gewagt hatte. Für die Vampire war zwar noch früher Morgen, trotzdem war es sehr mutig gewesen. Oder dumm, Cai hatte sich da noch nicht für eine Variante entschieden. Aber das Schicksal war ihm wohl gesonnen, da dies wohl ein Bekannter dieses Wolfes war. Entweder das oder er bekleidete wirklich eine höhere Stellung als Cai angenommen hatte. Es war egal, Hauptsache der Wolf kam weg und alles ging wieder seinen gewohnten Lauf. Dazu zählte auch, das jeder auf der Seite war, zu der er gehörte. Dieser Wolf gehörte zu seiner Rasse, nicht in ihren Kerker und dort würde er ihn auch wieder hinbringen. Rhys blickte ängstlich zu den Häuserdächern hoch. Es war verrückt von Darian in das Gebiet der Vampire einzudringen. Ja, er hatte ihn begleiten wollen, doch nicht in dieses Gebiet. Dabei hatte er gedacht mit ihm einen guten Beschützer gefunden zu haben, außerdem konnte er Darian so beweisen das er sich wirklich bemühte Taro wieder zu finden. Doch das Gebiet der Vampire würde er nie wieder freiwillig betreten. Aus diesem Grund hatte er sich auch versteckt, als dieser sich dazu anschickte in deren Gebiet einzudringen. Er wusste, das Darian ihn nicht suchen würde. Es hätte ihn mit seiner Einschränkung zuviel Zeit gekostet. Rhys hatte vorgehabt in seinem Versteck auf seine Rückkehr zu waren, doch er kam einfach nicht. Als es dunkel war, hatte er sich auf den Heimweg gemacht. Doch nun spielten seine Instinkte wieder verrückt. Hinter ihm hörte er ein Geräusch und wand sich hastig um, doch da war nichts. Rhys verharrte einige Momente bewegungslos, doch es gab nichts auffälliges. Seit seiner Begegnung mit dem Jäger waren seine Sinne ständig überreizt. Wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er annehmen er litte unter Verfolgungswahn. Doch bei einem Wolf war das undenkbar, immerhin waren sie hier die Jäger. Er hätte einfach auf Darian warten sollen oder auf den Sonnenaufgang. Nicht das er sich vor Vampiren fürchtete, doch auch die Jäger griffen nicht an, wenn sich Menschen auf der Straße befanden. Plötzlich hörte er ein metallisches Klicken und auch wenn sein Verstand es innerhalb von Sekunden zuordnete, kam seine Reaktion zu spät. Der Knall, kam zeitgleich mit seiner Handlung. Rhys spürte, einen scharfen Schmerz und das sein Hinterbein, das gerade zum Lauf ansetzte unter ihm wegknickte. Durch seine Reaktion strauchelte er, so das er einige Schritte später auf den Boden fiel. Allerdings hatte ihm das wohl das Leben gerettet, wenn er diesem Moment nicht hatte loslaufen wollen, hätte ihn die Kugel wohl in den Bauch getroffen. Die Schmerzen waren aber trotzdem unerträglich, so etwas konnte nur Silber erzeugen. Heulend hob Rhys den Kopf. Wenn er schon keine Hilfe bekam, so wollte er die Anderen wenigstens von seinem Schicksal informieren. „Glaub nicht, das dir dein Geheule helfen wird.“ Erschrocken brach Rhys ab und wand sich der Stimme zu. Aus einer Seitenstraße, die er zuvor passiert hatte, trat ein Mensch. Er war groß und durchtrainiert, der typische Körperbau eines Jägers. Seine Haare waren braun und seine stahlgrauen Augen sahen ihn kalt an. Rhys beschloss sich zu verwandeln. Einerseits weil die Schmerzen ihm fast keine andere Chance ließen, andererseits weil er so mit dem Menschen kommunizieren konnte. Nicht das er darauf Wert legte, doch jede Minute war eine Minute mehr für seine Freunde ihn zu retten. „Ich sagen nur, an wem sie sich rächen sollen Jäger.“ Der Mann lachte amüsiert. „So? Dann mach nur weiter. Je mehr Wölfe kommen um dich zu rächen, umso mehr kann ich töten.“ „Deine Überheblichkeit wird dir das Genick brechen.“ Und das hoffentlich, bevor dieser sein Genick brach. Auch trotz dieser Drohung schien der Jäger nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Stattdessen kam er einige Schritte näher. „Zu schade, das ihr euch zurückverwandelt bei eurem Tod. Der Kopf eines Werwolfes würde sich gut an meiner Trophäenwand machen.“ Er zuckte bedauernd mit den Schultern. „Na ja, was solls.“ Ängstlich sah Rhys, wie der Jäger die Pistole hob und auf ihn richtete. Wo war sein Beschützer, wenn er einen brauchte? „Darian.“ Der Jäger schenkte seinen Worten keine Aufmerksamkeit und das war ein Fehler. Der sandbraune Werwolf sprang ihn von hinten an und die Wucht seines Angriffs, schleuderte den Jäger gegen eine Wand. Stöhnend sank er daran auf den Boden. Doch das würde ihn nicht lange aufhalten und Darian sowie Rhys wussten das. Darian trat neben Rhys. ‚Los steig auf.’ Rhys nickte und zog sich auf den Rücken des Älteren. Die Zähne zusammenbeißend, schaffte er es sogar sich in eine Position zu bringen, die weder ihn noch Darian behinderte. „Los.“ Seine Stimme klang drängend, doch mehr als dieses Wort benötigte Darian nicht. Sofort setzte er sich in Bewegung und lief los. Wie Rhys hoffte, direkt Richtung Bau. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)