Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 18 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Scheiße. Das war eigentlich das einzig treffende Wort, um seine Situation zu beschreiben. Und er saß tief darin. Rhys hielt erst an, als er den anderen Wolf nicht mehr riechen konnte. Verflucht, er hätte ihn getötet, wenn Artemis nicht dabei gewesen wäre. Dabei hatte er doch alles gemacht um ihn zu meiden, zumindest hatte er sich das vorgenommen und dann lief er ihm gleich nach seiner Ankunft in die Arme. Schlimmer konnte es ja nicht kommen, doch zumindest verdeutlichte ihm dieses Treffen etwas. Er musste hier raus, weit weg von Taro und das am Besten für lange Zeit. Leider war er noch nicht alt genug um als Vertreter zu einem anderen Rudel zu reisen. Dafür wurden ausgebildete, ältere Werwölfe ausgesucht, die dann als Gruppe reisten. Doch er erfüllte kein einziges Kriterium dafür. So blieb ihm wohl nur noch seine Stadt und diese würde er nun besuchen. Vielleicht fand er ja bei einem Wolf dort Unterschlupf. Denn obwohl die Meisten von ihnen hier im Bau lebten, so zogen viele noch die Annehmlichkeiten einer Wohnung in der Großstadt vor. Es war gefährlicher, doch man musste sich nicht ständig mit anderen Wölfen messen. Ein Leben das Rhys durchaus zusagte, doch dafür fehlte ihm auch etwas Wichtiges. Die Ausbildung, im Grunde lief alles darauf hinaus. Rhys betrat die Garage des Baus und sah sich um. Wirklich fand er um diese Uhrzeit noch einen Fahrer, der ihn in die Stadt brachte. Auch wenn sie die Wolfsgestalt vorzogen, so besaßen sie viele Fahrzeuge, die doch wesentlich unauffälliger waren. Er selbst hatte erst vor einigen Jahren Motorradfahren gelernt, doch das ging mit diesem Fuß ja schlecht. Der Fahrer setzte ihn vor ihrer Stammbar ab. Heimbringen würde ihn schon jemand anders, auch wenn Rhys gar nicht mehr zurück wollte. Zögernd betrat er die Bar und sah sich um. Allerdings war niemand hier, dem er nicht begegnen wollte. Nun wesentlich entspannter trat er an die Bar und bestellte sich etwas zu trinken. Sofort kamen einige seiner Freunde zu ihm und umringten ihn. Das Hauptthema war, wie könnte es anders sein Taros Rückkehr und was für Probleme er damit nun hatte. Rhys seufzte und wand sich von der Gruppe ab. Als ob er das nicht wüsste, das musste man ihm nicht erst extra sagen. Immerhin hatte er es eben selbst gemerkt. Heute heiterten ihn seine Freunde überhaupt nicht auf, eher das Gegenteil. Plötzlich erregte eine Bewegung seine Aufmerksamkeit. Sie kam aus einer Ecke, die im Dunkeln lag und so eher für Pärchen reserviert war. Doch heute saß dort nur ein Mann, der sie konzentriert musterte. Rhys zog einen seiner Freunde am Arm zu sich. „Hey, wer ist das?“ Dabei deutete er kaum merklich auf den Mann. Sein Freund sah in die Richtung zuckte aber nur mit den Schultern. „Was weiß ich? Futter?“ Rhys schnaubte und ließ den Wolf wieder los. Natürlich war es ein Mensch, was schon seltsam genug war, doch er kam ihm auch etwas vertraut vor. Wenn er bloß wüsste woher, so viele Menschen zählte er nicht zu seinen Bekannten. Eigentlich gar keine, mit Essen spielte man nicht. Er nahm seine Krücke und ging auf den Menschen zu. Noch während er sich ihm näherte fiel ihm ein wer der Mensch war. Es war der Jäger, dem er diese Verletzung verdankte. Furcht stieg in ihm auf und er überschlug rasch seine Möglichkeiten. Noch konnte er abdrehen und so tun als müsste er aufs Klo. Dank der Krücke würde man seine ungelenken Richtungswechsel kaum für seltsam befinden. Allerdings war das nicht das was Darian von ihm verlangte, er durfte nicht mehr feige sein und das nicht nur wenn der Wolf dabei war. Rhys atmete noch einmal durch. Das ganze Lokal war voller Werwölfe, hier würde er ihn kaum angreifen oder? So blöd konnte doch kein Mensch sein. Alles was er an Mut hatte zusammenraffend, ging Rhys zum Tisch des Jägers. „Du bist hier nicht gerne gesehen.“ Der Mann lehnte sich nur zurück und musterte ihn kalt lächelnd. „Seltsam, das hat man mir im Luna auch schon gesagt.“ Das glaubte er ihm sogar ungesehen. Das Luna war die Bar der Vampire, so wie hier nur Wölfe herkamen, bestand die Kundschaft dort ausschließlich aus Vampiren. „Tja, das liegt vielleicht an dem was du bist, oder besser dem was du machst. Jäger sind keine gute Kundschaft sie sterben in dieser Umgebung zu schnell.“ Der Jäger hob sein Glas. „Zumindest einen Drink habe ich schon.“ „Gut und wenn du in deinem Leben noch mehr Drinks genießen willst, solltest du rasch die Ausgangstür benutzen.“ Was machte er hier eigentlich? Es war nicht seine Aufgabe den Jäger von diesem Ort zu verweisen, wem wollte er etwas beweisen? Doch nur sich selbst und dafür war er wohl auch bereit sein Leben zu lassen. Nur so konnte er diese Dummheit erklären. „Und wer will mich an meinem zukünftigen Alkoholgenuss hindern? Du?“ Bei dieser Frage lächelte er ihn spöttisch an. Rhys knurrte gefährlich und sein Atem wurde schneller. Er war kein Kind, vor dem man keine Angst haben musste. Er war ein erwachsener Wolf, wenn er im Moment mit dieser Krücke auch nicht allzu bedrohlich aussah. Der Jäger machte einige schnalzende Geräusche während er nur sanft den Kopf schüttelte. „Aber nicht doch, du willst hier doch keine Schweinerei anrichten oder?“ Dabei glitt seine Hand unter die Tischplatte. „Du kannst uns nicht alle töten.“ Hier waren genug Werwölfe um eine kleine Gruppe Vampire in Schach zu halten. Ein Jäger war kein Problem für sie. „Aber dich und danach so viele mitnehmen wie ich kann. Mir macht der Tod keine Angst, dir schon.“ Dabei sah ihn der Jäger ernst an. Konnte man ihm das wirklich so offen ansehen? Doch das war doch nur natürlich, die meisten Wesen hatten Angst vor dem Tod. Wirklich sichere Berichte was es danach gab, existierten ja nicht, man hatte immer vor dem Unbekannten Angst. „Ich habe es das letzte Mal gesehen, als wir uns trafen. Setz dich doch.“ Damit machte er eine auffordernde Geste auf die freie Bank ihm gegenüber. Misstrauisch musterte Rhys den Jäger. Was sollte das denn nun? Verbrüderung mit dem Feind, aber nicht mit ihm. „Dein Fuß muss doch schmerzen?“ Dabei lächelte der Braunhaarige zufrieden. Rhys warf einen Blick zu seinen Freunden, doch die waren mit irgendwelchen Stadtwölfinnen beschäftigt und beachteten ihn schon nicht mehr. Soviel also zu der Deckung von hinten. Missmutig setzte er sich auf die Bank. „Wem hab ich das wohl zu verdanken?“ „Mir und ehrlich gesagt bin ich nicht stolz darauf.“ „Was? Das du mich angeschossen hast?“ Der Jäger sah ihn unschuldig an. „Das ich nicht richtig getroffen habe.“ Das war ja doch die Höhe. Er entschuldigte sich dafür das er ihn nicht getötet hatte? Ob das menschliche Logik war? Obwohl das zu verstehen war wohl vergebliche Liebesmühe. Rhys knurrte leise, als der Jäger in seine Tasche griff, doch er holte nur eine Packung Zigaretten hervor. „Du solltest etwas ruhiger werden, das schadet nur dem Blutdruck.“ Damit steckte er sich eine Zigarette in den Mund und zündete sie an. Anbietend hielt er ihm die Packung hin. „Auch eine?“ Rhys schüttelte den Kopf. Er mochte weder Zigaretten noch deren Rauch, für sie waren diese Dinger nicht schädlich, doch ihm schmeckten sie nicht. Aber viele andere Werwölfe rauchten, wahrscheinlich um den Menschen ähnlicher zu sein. „Warum bist du hier? Wieso nimmst du diese Gefahr auf dich?“ „Ich heiße übrigens Justin.“ Dabei lächelte de Jäger und legte eine Hand auf seine Brust. Das hatte er nicht gefragt, doch das hieß wohl das er seine Frage nicht beantworten wollte. Gut, er würde sie später noch einmal stellen. „Ich muss den Namen meines Futters nicht wissen.“ „Und ich nicht den von denen die ich erlege. Aber deinen will ich wissen.“ Es irritierte Rhys, das der Jäger ständig lächelte. Es war ein kaltes Lächeln und ständig auf irgendeine Weise abwertend und doch verschwand es so gut wie nie aus dessen Gesicht. Vor allem wusste er nicht was er von ihm halten sollte. „Rhys.“ Was sollte dieser Mensch schon mit seinem Namen anfangen? Wie man ihm ständig versicherte hatte er noch nichts weltbewegendes gemacht, so konnte man über seinen Namen auch nicht viel von ihm erfahren. In solchen Situationen war es gut unbedeutend zu sein. „Interessanter Name.“ Justin nickte nachdenklich. „Ich bin hier um euch auszuspionieren, vielleicht auch um einem von euch zu folgen. Entweder um ihn zu jagen oder um euren Bau zu finden. Ich bin da sehr spontan. Das wolltest du doch hören?“ „Ich wollte die Wahrheit.“ Langsam reizte ihn dieser Mensch. Rhys war es nicht gewöhnt mit einem solch gefährlichen Gegner zu reden, nicht alleine. Sein Leben hing ganz allein von ihm und seiner Geschicklichkeit ab. Das war nicht sehr vielversprechend. „Das ist sie.“ Bei dem jetzigen Lächeln des Jägers fröstelte Rhys. Dieser Mann war ihm haushoch überlegen, egal in welchem Gebiet. Er war so gut wie tot. „Wann ist es wieder gut?“ Dabei deutete Justin auf Rhys Bein. „In ein paar Wochen?“ Bei diesem Worten sah Rhys den Mann misstrauisch an. Was sollte das? Wollte er wissen wie lange er noch als Krüppel herumlief und ein leichtes Ziel abgab? Da musste Justin sich nicht auf die Verletzung verlassen, er war immer ein leichtes Ziel. Das war frustrierend aber wahr. „Solange kann ich warten. Ich jage keine verwundeten Tiere, das macht keinen Spaß, außerdem ist es nicht fair.“ Das Jäger nahm einen Zug von seiner Zigarette und blies den Rauch provokativ in seine Richtung. Rhys rümpfte die Nase. War das nun die Art des Jägers zu sagen, das er nicht auf seinen Plan stand solange er verwundet war? Eine nette Art jemanden zu beruhigen. „Und danach?“ „Ist alles wieder wie zuvor.“ Na toll, also konnte er sich es aussuchen, von wem er lieber getötet wurde. Taro oder Justin, keine guten Zukunftsaussichten. Er ließ den Kopf hängen. „Ich habe eigentlich nicht vor zu sterben.“ „Das hat wohl keiner. Allerdings steht das gar nicht fest du musst mir nur nicht mehr über den Weg laufen.“ Leichtfertig hob der Jäger die Arme. „Bei meinem Glück? Ich treffe dich nun schon zum zweiten Mal.“ Der Jäger hob eine Hand mit drei ausgestreckten Fingern hoch. „Dreimal. Ich habe schon einmal auf dich geschossen, nur nicht getroffen.“ Er hatte also Kail getötet, das erklärte das Fehlen einer Leiche. Bestimmt war sie zu einer Trophäe umgearbeitet worden. Rhys hatte den Wolf nicht näher gekannt, doch das wünschte er niemanden. „Noch schlimmer.“ Der Jäger sah sich aufmerksam um. „Ich sollte wohl lieber gehen, bevor sich deine Freunde fragen was du solange mit einem Menschen zu schaffen hast.“ Rhys wollte sich nicht umwenden und den Blicken seiner Freunde begegnen. Eine Hilfe wären sie ihm sowieso nicht. Dieses Gespräch war nicht so verlaufen wie er es gewollt hatte. Wenn es danach gegangen wäre, hätte es nicht einmal ein Gespräch gegeben. Die Zigarette im Aschenbecher ausdrückend, stand der Jäger auf. Im Vorbeigehen klopfte er Rhys auf die Schulter. „Vielleicht sieht man sich ja noch einmal während deiner Amnestie.“ Als ob er darauf Lust hatte. Ihm wäre es nur Recht, wenn ihm nie wieder ein Jäger über den Weg laufen würde und wenn dann kein so gefährlicher. Normalerweise waren ihm Menschen gleich, doch diese Art von Menschen konnte man nicht ignorieren. Doch was sollte er seinem Rudel sagen? Da gibt es einen gefährlichen Jäger? Außer seinem Namen hatte er ja nicht viel herausgefunden. Am Besten verschwieg er es einfach und vergaß es. Nun sollte er sich um das kümmern weswegen er hier war und sich bei einem Stadtwolf Unterschlupf suchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)