Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 29: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 29 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Darian sah dem Vampir nach, bis er verschwunden war. Kopfschüttelnd machte er sich dann wieder auf den Heimweg. Nun benötigte er keine Ablenkung mehr, das hier hatte ihn mehr als nur amüsiert. Dieser Vampir war herrlich naiv in mehrerer Hinsicht. Er verwandelte sich wieder in einen Wolf und schlug den Weg zu ihrem Bau ein. Vielleicht konnte er sich nun wieder auf seine Pflichten konzentrieren. Wenn er nicht wieder Artemis über den Weg lief, doch selbst jetzt konnte sie seiner Laune wohl nichts mehr anhaben. Auch wenn seine Begegnung durchaus interessant gewesen war, erfahren hatte er nicht sehr viel. Entweder war das wirklich das Werk eines einzigen Vampirs, oder die Führungsriege weihte nicht alle Vampire ein und stellte es als Zufall dar, das nur Wölfe zu Opfern wurden. Wenn das überhaupt registriert wurde. So oder so, es war schlecht für sie. Darian fluchte in Gedanken. Leider gab es nichts was er dagegen machen konnte, außer so viele wie möglich von ihnen zu töten. Nur schienen die Jäger immer schwerer aufzuspüren zu sein, wie sonst konnten sie immer mehr Wölfe töten? Er sollte auf jeden Fall eine Warnung an das Rudel herausgeben. Jäger sowie Vampire stellten ab nun eine Bedrohung für sie dar. Wenn nur endlich brauchbare Informationen aus Russland kämen, doch die Kundschafter waren erst heute los geflogen, das würde also dauern. Durch einen versteckten Eingang betrat Darian den Bau. Er ging zu seinem Zimmer und kleidete sich an, bevor er sich auf die Suche nach Taro machte. Vorsichtshalber hielt er sich dabei aber von Artemis Zimmer fern. Man konnte ja nie wissen. Wirklich fand er Taro wieder in Cais Gesellschaft. Klar, er hatte nur Spaß gemacht, als er sie als Pärchen betitelt hatte, doch irgendetwas war zwischen ihnen. Ansonsten sähe Artemis in Cai nicht so eine Bedrohung. Allerdings konnte auch er nicht behaupten die Beweggründe seines Freundes zu verstehen. Warum hatte er ihn mitgenommen? Einfach weil es seine Pflicht war, oder weil er sich rächen wollte oder gab es da noch einen anderen Grund? Darian verstand es nicht, wie wohl auch einige Andere. „Können wir reden Taro?“ Taro sah auf und nickte stumm. Mit einer Handbewegung deutete er Cai zu warten. „Er kann ruhig mitkommen, es betrifft ihn genauso.“ Wenn nicht sogar mehr als sie. Darian ging vor, in den Bereich der Verwaltung. Hier hatte jedes Ratsmitglied einen eigenen Raum. Er ging in Taros, hier würde sie bestimmt niemand vermuten so selten wie Taro den Raum nutzte. Geduldig wartete er auf Taro und Cai. „Es ist geschäftlich.“ Taro trat ein und setzte sich auf die Tischplatte seines Schreibtisches. Seine Aussage war keine Frage, sondern die Erwähnung einer Tatsache. Darian nickte nur und überließ Cai den Sessel vor dem Schreibtisch. Er selbst ging zu einer Kommode und goss sich ungefragt ein Glas Wasser ein. „Wir haben ein Jägerproblem.“ „Das haben wir immer. Moskau?“ Taro schien das nicht wirklich zu interessieren, zumindest versuchte er diesen Eindruck zu erwecken. „Nein, dafür ist es zu früh. Ich rede von hier. Es werden Werwölfe angegriffen nur Werwölfe, Taro.“ Sein Freund würde ihn schon verstehen. Genau das mochte er nämlich an seinem Freund. Was das geschäftliche anging begriff er ziemlich schnell, da brauchte man keine langwierigen Erklärungen. „Du meinst…“ Sein Blick wanderte zu Cai. „Es ist anzunehmen.“ Auch Darian sah Cai an, wenn ihn auch nur seine Reaktion interessierte. Cai hingegen schien nicht so genau zu wissen was sie von ihm wollten. Fragend blickte er zuerst Taro an und dann Darian. Erst dann weiteten sich seine Augen überrascht. „Ihr glaubt doch nicht…“ Der überraschte Ausdruck verschwand augenblicklich wieder von seinem Gesicht und machte einem wütenden Platz. Aufgebracht stand er auf. „Meine Familie würde niemals mit den Jägern gemeinsame Sache machen, das haben wir gar nicht nötig! Wenn wir euch loswerden wollten, würden wir es selbst machen. Auf unsere Art.“ „Gut zu wissen. Doch wir sehen nur den Tatsachen ins Auge und die sprechen gegen die Vampire.“ Darian nahm einen Schluck von seinem Glas. Zumindest im Moment sah die Sache schlecht aus für die Vampire. „Allerdings glaube ich dir Cai. Wenn es wirklich ein solches Bündnis gibt, dann geht es von einem Einzelnen aus. Oder deine Familie verschweigt es den anderen Vampiren.“ „Warum bist du dir dessen so sicher?“ Taro sah ihn ernst an. Nun hatte diese Sache doch sein Interesse geweckt. „Weil die Vampire sich nicht mit den Jägern verbünden würden, das ist nicht ihr Stil. Außerdem habe ich mit einem Vampir gesprochen.“ Darian glaubte einfach nicht das die Vampire zu solchen Mittel griffen. Cai hatte Recht, das hatten sie nicht nötig. Sie waren ihnen überlegen in jeder Hinsicht. „Seit wann zählst du Vampire zu deinen Bekannten?“ Der Schwarzhaarige hob skeptisch eine Augenbraue. „Seit sie gut küssen?“ Darian schenkte seinem Freund ein freches Grinsen. Dann schüttelte er den Kopf. „Es hat sich eben so ergeben. Allerdings wusste er nichts davon, doch ein niedriger Vampir war es auch nicht. Er war viel zu überheblich dafür, selbst für einen Vampir.“ „Du küsst Vampire?“ Taro sah ihn zweifelnd an, hob dann aber abwehrend die Hände. „Nein, ich will es gar nicht wissen. Fakt ist das es nichts an der Situation ändert ob es ein oder mehrere Vampire sind. Was machen wir jetzt?“ Darian hob ratlos eine Schulter. „Krieg?“ „Was?“ Cai sah ihn fassungslos an. Taro legte nachdenklich eine Hand an sein Kinn. „Meinst du?“ „Wenn du auf Selbstmord aus bist, gerne. Ich ziehe eine Lösung vor bei der ich überlebe. Wehren müssen wir uns aber auf jeden Fall.“ Die Frage war nur wie man das bewerkstelligen konnte. Den Drahtzieher müsste man finden, doch dieser saß wenn überhaupt bei den Vampiren. „Wie?“ Fragend sah ihn Taro an. „Ich weiß es nicht.“ Der Blondhaarige seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es wirklich nicht. Wir machen einfach das was wir immer machen, jeden Jäger töten den wir finden. Aber ich werde mir etwas ausdenken bis zur nächsten Sitzung. Auf jeden Fall müssen wir eine Warnung rausgeben.“ Der Jüngere nickte zustimmend. „Das sind wir unseren Brüdern und Schwestern schuldig.“ „Ich werde dann gehen.“ Darian wand sich um und verließ den Raum. Sein Weg führte ihn nur drei Türen weiter zu seinem Arbeitszimmer. Wie sollte er das nur bewältigen? Nicht das er keine Ideen hatte, die Frage war nur ob und wie schnell er sie umsetzen konnte. Er stellte das Glas, das er aus Taros Zimmer hatte, auf seinen Schreibtisch. Nachdenklich sah er auf den dunklen Monitor seines Computers. Vielleicht sollte er erst einmal darüber nachdenken wie sie sich schützen konnten, anstatt gleich die Bewältigung des Problems anzugehen. Manchmal musste man eben klein anfangen. „Du weißt das meine Familie nichts damit zu tun hat.“ Taro stand wieder auf und umrundete den Schreibtisch, bevor er sich in seinen Sessel sinken ließ. „Ach wirklich? Deinem Bruder traue ich da so einiges zu.“ Zu was dieser fähig war hatte er nur zu genau miterlebt. Wie konnte man es ihm also verübeln, das er der Sache mit den Vampiren eher skeptisch gegenüberstand? Allerdings traute er Cais Vater so eine Vorgehensweise nicht zu. Immerhin war er ihnen gegenüber bis jetzt fair gewesen. Sogar von Cai hatte er seinem Vater erzählt, wenn dieser es auch nicht weitergegeben hatte. Nein, er würde das sicher nicht so machen, Raidon allerdings schon. Cai wand den Blick von ihm ab. „Raidon hasst die Werwölfe, das stimmt. Doch er hat von Beginn an doch nichts anderes gehört. Das ist eben Erziehung, die fehlschlug. Er ist nicht wirklich so schlimm.“ „Wie rührend. Soll ich also glauben, das es nur an seiner Kindheit lag? Tut mir leid, aber das kann ich nicht. Viele hatten eine ähnliche Kindheit, doch wurden aus ihnen keine Sadisten. Es liegt bei ihm nicht an der Erziehung sondern an seinem Charakter.“ Taro hatte genug Zeit alleine mit dem Vampir verbracht um ihn zu kennen. Was Raidon anging ließ er sicher keine Entschuldigung gelten. Cai schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. Seine Augen funkelten zornig. „Ich versuche hier nicht meinem Bruder zu entschuldigen. Raidon hat durchaus seine Fehler, das stimmt, doch das was du ihm vorwirfst würde er niemals machen. Er will einen Krieg und irgendwann wird er einen provozieren das stimmt. Aber dafür ist es noch zu früh.“ „Ach und woher willst du das wissen? Vielleicht hat er ja seine Pläne geändert oder er will nicht mehr warten und schafft sich eine Situation?“ Was diesen Vampir anging war Taro keine Vermutung zu unrealistisch. Ja, er wollte Raidon einfach nicht als Unschuldigen sehen, denn das war er nicht. Auch wenn die Narben schon verheilten, er würde nie vergessen was dieser ihm angetan hatte. Der Jüngere lächelte leicht. „Ich weiß es. In dieser Hinsicht ähnelt ihr euch. Raidon ist sein Volk ebenso wichtig wie dir. Und unser Volk wird von unserem Vater regiert, er würde niemals etwas gegen seinen Willen machen. Nicht, wenn es unserem ganzen Volk schaden könnte. Noch dazu würde er niemals Menschen als ausführendes Organ benutzen, diese sind unter seiner Würde.“ „Dann war meine Entführung wohl nur eingebildet, wenn dein braver Bruder nur macht was sein Vater ihm sagt?“ Es störte Taro, das Cai Raidon so in Schutz nahm. Der Vampir verdiente soviel Treue nicht einmal ansatzweise. Was sah Cai nur in ihm? „Welche Entführung?“ Cai sah ihn fragend an. „Wenn, dann war das Kidnapping und nicht einmal das ist passiert. Das hast du meinem Vater versprochen deswegen bin ich hier, um diesen Fehler auszugleichen. Mach mit mir was du willst, das ist dein gutes Recht, doch hör auf meine Familie zu verleumden.“ Die letzten Worten waren mit einer Entschlossenheit ausgesprochen, die keine Diskussion zuließ. Taro musste zugeben das Cai Recht hatte. Er war auf seinen Wunsch hier, damit Taro diese Sache vergaß. Das fiel ihm eben nur schwer, wenn er in der Öffentlichkeit auch abstritt das irgendetwas passiert war. Sein Ego verkraftete so etwas nur schwer. „Lass mich dir noch einen Rat geben. Hör auf privates mit geschäftlichen zu vermischen, sonst wirst du nie ein guter Herrscher.“ Cai hatte Recht und das wusste Taro, doch das er ihm das auch noch so unter die Nase rieb, machte ihn wütend. Abrupt stand er auf, dabei funkelte er den Braunhaarigen zornig an. „Das weiß ich vielen Dank. Und wenn ich das nächste Mal deinen Rat hören will sage ich es dir.“ „Gut.“ Cai funkelte ihn ebenfalls wütend an. Es war ein stummes Duell, bei dem niemand verlieren wollte. Wenn es seine Familie betraf zeigte sich Cais Temperament und das störte Taro. Denn meistens ging es dabei um Raidon und niemanden hasste er mehr, nicht einmal Rhys. Nach einigen Minuten lächelte Cai überlegen und wand den Blick ab. Allerdings gab dieses Lächeln Taro das Gefühl trotzdem verloren zu haben, so als hätte Cai nachgegeben weil er keinen Sinn darin sah. Cai wand sich von ihm ab und ging einige Schritte zur Tür. „Übrigens lass mich dir eines sagen. Ich bin hier um einen Krieg zu verhindern. Wenn ihr also einen Krieg vom Zaun brecht, bin ich irgendwann weg. Bedenke das bei deiner Ansprache, natürlich kann dir das auch total egal sein. Ich bin ja nur hier, weil es so sein muss.“ Damit verließ er den Raum. Verflucht. Taro gefiel die Gesamtsituation nicht, warum ging Cai beinnahe immer als Sieger vom Feld? So unterlegen konnte er ihm doch gar nicht sein? Und seine letzten Worte hinterließen mehr Eindruck bei ihm, als er sich selbst eingestehen wollte. Taro wollte nicht das Cai ging. Warum wusste er allerdings selbst nicht. In den letzten Tagen war er oft genug gefragt worden warum er den Wolf mitgenommen hatte. Von seinen Freunden, ebenso wie von seinem Vater, doch niemanden hatte er antworten können. Im Grunde mochte er die Gespräche mit ihm, wenn es auch nie gut für ihn ausging. Cais Ansichten erweiterten seine Sichtweisen und genau das brauchte er in seiner zukünftigen Situation. Allerdings hatte er auch gedacht ihm etwas Gutes zu tun wenn er ihn mitnahm, auch wenn er sich da wohl geirrt hatte. Vor allem wartete er aber auf eine Situation ihm für seine Hilfe während seiner Gefangenschaft zu danken. Wenn ihm da auch eine bestimmte Situation nicht aus dem Kopf ging. Doch das waren alles Sachen, die Andere nicht verstehen würden, weil sie nicht dabei waren. Nur Cai und diesem erzählte es nicht. Taro ließ sich wieder in seinen Sessel sinken. Er hatte nun wirklich Wichtigeres zu tun als darüber nachzudenken. Die nächste Ratssitzung musste vorgezogen werden, egal ob es schon Informationen aus Moskau gab oder nicht. Das würde wieder für Unruhe sorgen. Taro freute sich nicht darauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)