Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 69: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 69 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Was soll das!“ Rhys wich einem weiteren Stein aus, den Darian nach ihm warf. Das konnte man bei aller Liebe nicht mehr als Training bezeichnen. Es war ja okay seine Reflexe schulen zu wollen indem man ihn zwang nach ihm geworfenen Steinen auszuweichen, doch nicht so. Normalerweise begann man langsam und nicht mit viel Wucht, so das man sich daran gewöhnen konnte bevor das Tempo und die Kraft mehr wurden. Aber nicht andersherum wie Darian das machte, zumindest hoffte Rhys das er irgendwann langsamer wurde. „Das hab ich dir doch schon erklärt.“ Darian warf einen Stein in die Luft und fing ihn wieder auf, bevor er ihn in Rhys Richtung schoss. „Wenn du sauer bist, dann lass das nicht an mir aus!“ Er war ganz bestimmt nicht Darians persönlicher Punchingball, den er benutzte wenn er sauer war. Ansonsten nahm er dessen Training ja auch nicht so ernst. Das Meiste musste er sich von Anderen hier im Trainingsraum abschauen. „Ich bin nicht sauer.“ Auch wenn diese Worte in einem ruhigen Tonfall gesprochen wurden, so sprach der geworfene Stein eine andere Sprache. Rhys konnte gerade noch den Kopf einziehen, bevor der Stein ein kleines Loch in die Wand hinter ihm bohrte. Wenn Darian jetzt nicht sauer war, dann wollte er ihn nicht erleben wenn er es war. „Ich passe. Pause.“ Eigentlich erwartete er nun wieder eine von Darians Predigten, von wegen ein Feind gibt dir auch keine Pause, doch diesmal blieb sie aus. Stattdessen sah er ihn nur an, als er auf ihn zukam. Den Stein in seiner Hand warf er seufzend zu Boden. „Du bist erwachsener geworden.“ Misstrauisch betrachtete Rhys Darian. Lob, jetzt? Was war los mit Darian, beziehungsweise wo war der Haken an der Sache? Der Ältere lächelte. „Nein wirklich. Das meine ich ernst.“ „Okay.“ Rhys sprach dieses Wort eher vorsichtig aus. Noch immer traute er dem ganzen Frieden nicht. Er griff nach einer Wasserflasche die etwas hinter Darian stand und öffnete sie. Wenn Darian aber schon in einer solchen Stimmung war, sollte er sie vielleicht ausnutzen. „Was regt dich so auf?“ „Kennst du deine Mutter?“ Verwirrt schüttelte der Jüngere den Kopf. Nein, das tat er nicht und ehrlich gesagt legte er auch keinen Wert darauf. Zwar wusste er wer seine Schwestern waren, doch nur damit er sich nicht zufällig mit ihnen verband. Obwohl darauf sowieso scharf geachtet wurde, wenn sie nun mit Inzest anfingen würde das Rudel rasch vor die Hunde gehen. „Glücklicher. Also ich kenne meine Mutter und würde Unwissenheit dem wahrhaft vorziehen. Auf jeden Fall macht sie mir in letzter Zeit nur Ärger. Was das Problem ist, ist das sie mehr Erfolg hat als ich.“ Das würde länger dauern, also setzte sich Rhys im Schneidersitz auf den Boden. Allerdings war es selten Darian in einer solchen Laune anzutreffen, die Sache mit seiner Mutter musste ihm wirklich zusetzen. Vor allem wer war seine Mutter, das sie ihm so ins Handwerk pfuschen konnte? Im Moment gab es nur zwei Weibchen die annähernd diese Macht hatten und das waren Shiva und Venus. Shiva konnte nicht seine Mutter sein, da er sonst Taros Bruder wäre, dieser hatte zwar Brüder doch die waren jünger und Darian war älter als Taro und so statt seiner der Nachfolger. Also blieb nur noch Venus, doch ging man so mit seiner Mutter um wie Darian beim letzten Treffen mit ihr? Besser, ging so eine Mutter mit ihrem Sohn um? Das glaubte Rhys eher nicht. „Inwiefern?“ „Sie hat innerhalb weniger Tage herausgefunden was meine Männer in Wochen nicht geschafft haben. Gut, ich habe sie nicht darauf angesetzt doch darum geht es nicht.“ Auch Darian nahm auf dem Boden Platz. „Woher sollte ich auch wissen das wir es auf den Anführer der Jäger abgesehen haben?“ Rhys Hand, die gerade die Wasserflasche zu seinem Mund führen wollte, erstarrte. „Wir haben was?“ Warum wusste er davon nichts? Er hatte Justin zwar geraten sich von den Jägern fernzuhalten, doch wer wusste schon was dieser tat? Schließlich würde nicht einmal er seinen eigenen Worten Folge leisten. Doch das veränderte die Situation natürlich. „Ja, wieder eine von Venus intelligenten Ideen.“ Die Stimme des Blondhaarigen troff vor Sarkasmus. „Und sie haben etwas herausgefunden?“ Rhys zwang sich gelassen zu wirken. Wenn er nun Neugier zeigte, würde das Darian nur misstrauisch machen. Wenn dem aber so war, dann musste Justin verschwinden am besten sofort. Das wäre dann zwar ein schlimmer Verrat an seinem Volk, doch er wollte auch nicht das Justin getötet wurde. Unwillig nickte der Ältere. „Ja, mit weiblichen Tricks, die ich gar nicht wissen will. Sie haben einen Anführer ausmachen können. Viele Jäger beschreiben ihn als einen großen, muskulösen, dunkelhäutigen Mann.“ „Dunkelhäutig?“ In Gedanken rief sich Rhys das Bild des Jägers ins Gedächtnis. Ja, er war sonnengebräunt, doch ob man das als dunkelhäutig bezeichnen konnte? Die Jäger sahen ihn schließlich auch bei Tag, da sah man den Unterschied sicher deutlich. „Er ist Afrikaner, schwarz wenn du es so genau wissen willst. Also auch schwarze Haare, mit hellblauen Augen. Das ist wohl das Einzige das ihn hervorstechen lässt.“ Irritiert sah der Jüngere Darian an. Nein, das war eindeutig nicht Justin, doch von wem erzählten die Jäger dann? Ob dem Jäger diese Informationen helfen würden? Eindeutig waren sie ja, es gab sicher nicht viele solcher Männer. Darian griff nach seiner Hand und sah ihn ernst an. „Damit wir uns verstehen Rhys. Ich sage dir das damit du dich vor ihm in Acht nimmst. Sollte dir ein solcher Mann begegnen machst du besser einen weiten Bogen um ihn.“ Als ob er sich einem Jäger freiwillig nähern würde. Wenn dieser es nicht wollte, traf er ja nicht einmal Justin. Eine Sache der Rhys sowieso noch auf den Grund gehen musste, so nachlässig konnte nicht einmal er sein. Bis jetzt hatte er den Jäger noch nie gerochen, wenn sich dieser ihm näherte. „Glaubst du wirklich ein Jäger zeigt sich, bevor er angreift?“ „Nein, nicht bei den Sicherheitsvorkehrungen die dieser getroffen hat.“ Darian stand wieder auf und streckte sich. Also diese waren wohl eher auf Justins Mist gewachsen. Ebenso wie alle Angriffspläne und sonstigen Vorkehrungen. Egal wer der Andere war, er machte sich nur Justins Vorarbeit zunutze, dessen war sich Rhys sicher. Er trank einen Schluck von der Wasserflasche, bevor er sie wieder verschloss. Anscheinend war die Pause vorbei, weshalb Rhys ebenfalls aufstand. Der Ältere nahm einen Stein in die Hand und wog ihn prüfend in der Hand. „Und fühlst du dich nun bereit für das Training?“ „Eher nicht, aber selbst das würde nichts nützen.“ Rhys seufzte und ging wieder auf seinen Platz vor der Wand. Darian schüttelte den Kopf. „Nein, es würde wirklich nichts nützen.“ Dann war es auch müßig weiter darüber zu diskutieren. Allerdings würde sich Rhys auch noch überlegen müssen wie er Justin warnen konnte. Natürlich nur, wenn er dieses Training überlebte. Darian öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Das Training mit Rhys hatte ihn ein wenig beruhigt, wenn es auch viel zu schnell vorbei war. Er hatte ihm zugerufen das er ausweichen sollte, warum musste er auch die falsche Richtung wählen? Aber der Knöcheln war bald wieder verheilt, so eine Verstauchung hatte noch niemanden umgebracht. Nun wollte er eigentlich nur eine Dusche. Er streckte die Hand nach dem Lichtschalter aus. Die Deckenbeleuchtung schaltete sich allerdings schon an, bevor er den Schalter berührt hatte. Das konnte nur eines bedeuten. Der Blondhaarige schloss für einen Moment die Augen, bevor er eintrat und die Tür hinter sich ins Schloss warf. „Ich habe dir verboten mein Zimmer ohne meine Erlaubnis zu betreten!“ „Als ob ich diese Erlaubnis je bekommen würde.“ Venus stand gelassen neben der Tür zum Bad, wo der zweite Lichtschalter angebracht war. „Aus gutem Grund!“ Darian ballte die Hände zu Fäusten und zwang sich zur Ruhe. Sie war sicher nicht ohne Grund hier. „Was willst du?“ Sie lächelte und ging zu einem Sessel, auf dem sie uneingeladen Platz nahm. „Meine Weibchen haben dir die Informationen bereits mitgeteilt?“ Auch wenn sie so gestellt wurde, so war es keine Frage. Venus wusste das man ihm das mitgeteilt hatte, schließlich hatten ihre Weibchen zuvor mit ihr geredet. Auch ohne danach gefragt zu haben wusste Darian das. Das war nur normal. „Haben sie, war das alles?“ Venus ließ sich von Darians abweisender Haltung nicht aus der Ruhe bringen. Mit ernstem Gesicht musterte sie ihn. „Was willst du nun machen?“ Er seufzte und setzte sich ihr gegenüber hin. Das war nun eine strategische Besprechung und sie waren unter sich. Es war nicht nötig ihr Spiel weiterhin zu führen, allerdings musste er noch etwas klären. „Du hattest kein Recht, dich in meine Angelegenheiten einzumischen. Die Nachrichtenbeschaffung ist meine Aufgabe.“ „Offiziell. Inoffiziell ist der Rest auch schon deine Aufgabe. Die Nachrichten und die Krieger du hast die wichtigsten Abteilungen in der Hand. Deswegen bin ich stolz auf dich, doch diesmal brauchten wir schnell Informationen. Da wir die nun haben sollten wir weiter überlegen.“ Es war nicht so das Darian nicht wütend auf sie war, seine Worte nach der Verhandlungen waren die Wahrheit gewesen. In dieser Hinsicht war sie allerdings eine wichtige Verbündete. Auch Rhys gegenüber hatte er nicht gelogen, wenn sie wollten, dann könnten er und seine Mutter das Rudel übernehmen. „Taro und die Verhandlungen?“ Die Wölfin machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mit ihm habe ich schon gesprochen, Aufgrund seiner geringen Erfahrung, wird er sich wohl eher im Hintergrund halten. Ich glaube nicht das er die Verhandlungen irgendwie behindern wird.“ „Lass dir etwas Zeit damit.“ Darian hatte seine Versprechen dem Vampir gegenüber nicht vergessen. Auch wenn das seine Verpflichtung seinem Rudel gegenüber nicht beeinträchtigen würde. „Zuerst will ich diesen Jäger ausfindig machen und ein wenig mehr über ihn erfahren. Wenn wir einem Phantom nachjagen war alles für die Katz. Du hast diesen Part eingebracht also solltest du wissen wie wichtig das ist.“ „Natürlich, wenn ich auch nicht weiß warum diese Dinge zusammenhängen. Zuerst die Verhandlungen, dann die Jäger, so war es doch ausgemacht.“ Skeptisch legte Venus den Kopf schief. „Ich will beides lieber nebeneinander erledigen. Das spart Zeit und kein Wort zu den Vampiren. Wir wissen immer noch nicht ob sie mit den Jägern verbündet sind oder nicht.“ Empört sah ihn die Wölfin an. „Hältst du mich für eine Amateurin? Warum sollte ich etwas davon ausplaudern?“ Nein, eine Amateurin war sie sicher nicht, dafür war sie schon zu lange dabei. „Erinnere bitte auch Taro daran. Manchmal ist er einfach zu unbedacht.“ Nachdenklich nickte Venus. „Ihn als zukünftigen Anführer zu sehen fällt mir noch immer schwer. Shiva in allen Ehren, doch ich weiß noch immer nicht ob das die richtige Wahl ist.“ „Darüber gibt es keine Diskussion. Ich habe meinen Platz im Rudel nun und auch in Zukunft, mehr will ich nicht.“ Bei diesem Thema duldete Darian keinen Widerspruch. Er hatte klar gemacht was er davon hielt, vor seiner Mutter und auch vor Anderen. Taro wurde der nächste Anführer, egal wie unsicher er sich im Moment anstellte. Dafür hatte Taro ja ihn, um ihn aufzufangen wenn er strauchelte. Beschwichtigend hob Venus die Hände. „Schon gut, ich habe nichts gesagt. Was machen wir nach deinen Nachforschungen?“ Die nächsten Punkte zählte Darian an seinen Fingern ab. „Wir planen den Angriff, bringen die Weibchen und Jungen in andere Bauten und warten etwas ab, ob sich die Vampire an den Vertrag halten. Danach greifen wir die Jäger an, während ein kleiner Trupp den Anführer erledigt, den wir zuvor irgendwie isolieren müssen.“ „Hört sich nach einem Plan an. Ich freue mich schon auf den Angriff.“ Darian nickte zustimmend. Erst danach ging ihm die Bedeutung der Worte auf. „Du willst doch nicht etwa mitmachen?“ Lächelnd sah ihn Venus an. „Natürlich. Ihr könnt jeden kämpfenden Wolf gebrauchen und jemand der dich besiegt muss gut sein.“ „Das war Glück.“ Abrupt stand Darian auf. Scheinbar war der ernste Teil ihres Gesprächs beendet, wenn Venus diesmal auch nicht viel beigetragen hatte. Im Grunde hörte sie sich sowieso meistens nur seine Ideen an, um ihre Schritte an seine anzugleichen. Es war kontraproduktiv wenn sie sich zuviel in die Quere kamen. Auch sie stand auf, noch immer lächelnd. „Können. Bei einem Kampf gibt es nur selten Glück, der Sieg kommt allein vom Können.“ „Geh jetzt, ich will duschen.“ Damit wand er sich schon der Badezimmertür zu. Je schneller sie ging, umso eher konnte er sich entspannen. Ihre Arme legten sich um seine Brust und sie beugte sich neben sein Ohr. „Das können wir doch auch gemeinsam erledigen.“ Leicht lächelnd löste Darian ihre Hände von seinem Körper. „Danke, aber ich ziehe es vor das alleine zu machen. Außerdem wartet deine Schwester sicher auf dich. Ich enthalte meiner Tante nur ungern ihre Gesellschafterin vor.“ Venus seufzte resignierend. „Du bist schlimm. Dieses Verantwortungsbewusstsein hast du von deinem Vater mitbekommen, wie schade.“ Doch sie ging zur Tür. „Na dann wünsche ich dir ein erholsames Bad. Du hast es nötig.“ Darian wartete bis er die Tür ins Schloss fallen hörte. So schlimm konnte er gar nicht aussehen. Allerdings ja Erholung würde sicher nicht schaden. Die nächste Zeit würde sowieso stressig werden nun begann die entscheidende Phase. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)