Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 84: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 84 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Darian öffnete die Tür zum Krankenzimmer. Die Szenerie hatte sich nur geringfügig geändert. Noch immer lehnte Justin aufrecht sitzend im Bett und Rhys saß auf der Bettkante. Bei seinem Eintreten richteten sich ihre Blicke aber auf ihn. Darian lächelte. „Freu dich Rhys, die Königin selbst hat dich begnadigt.“ „Die Königin?“ Rhys sah ihn verwirrt an, anscheinend konnte er nichts damit anfangen. Der Ältere verstand seine Verwirrung, es war jedem hier bekannt das die Königin nicht sprach. Schon gar nicht in der Gegenwart von Männern, diese hielt sie anscheinend unter ihrer Würde. „Ja, sie hat sich auch für diesen Plan ausgesprochen.“ „Du meinst sie hat selbst geredet? Mit ihrer Stimme?“ „Womit sonst?“ Darian genoss die Verwirrung des Jüngeren. Das machte seine Reaktion bei diesem Ereignis nicht so peinlich. „Sie ist bereit unseren Plan zu unterstützen. Rhys bietet sie eine vollständige Amnestie an, wenn du nicht versagst.“ Er deutete mit einem Zeigefinger auf Justin. „Das werde ich nicht.“ Der Jäger schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. „Das hoffe ich. Für uns alle, wir haben viel riskiert. Wie geht es dir?“ Der Wolf fragte das nicht aus Mitgefühl, sondern puren Eigennutz. Je besser es Justin ging, umso mehr Erfolgschancen hatten sie. „Es wird gehen. Ich war schon schlimmer verletzt.“ Er stockte kurz in seinen Worten. „Nun wenn man von meinem Beinahetod einmal absieht, war ich schon schlimmer verletzt. Keine Sorge, ich habe einen guten Ansporn erfolgreich zu sein.“ Dabei strich er Rhys übers Haar. Darian lächelte nur bei dieser Antwort. So waren Menschen eben, zäher als sie aussahen. Außerdem gönnte er Rhys diese Erfahrung. Es gab genug Werwölfe, die ihr Leben lang nie erfuhren was Liebe war. Er zählte sich selbst zu dieser Rasse. Sex war eine gute Abwechslung, doch Liebe kam da nur selten ins Spiel und wenn verging sie rasch wieder. „Mir gefällt das trotzdem nicht.“ Rhys sah zuerst Darian und dann Justin an. „Es gibt zu viele Sachen die schief gehen können.“ „Ja, das ist mir bewusst. Doch denk einmal nach, was bleibt uns sonst? Flucht oder Tod. Ich habe nichts gegen einen Tod im Kampf, doch wenn es sich vermeiden lässt nehme ich die Chance wahr.“ Diese Sache sah Darian nüchtern. Wenn er sterben musste, gut aber nicht wenn es vermeidbar war. Er hielt nichts von einem ehrenhaften Tod für das Wohl der Allgemeinheit. Am Tod war nichts ehrenhaftes, dann war man einfach nur tot. Keine erstrebenswerte Option für ihn. „Ich weiß und nur deswegen stimme ich auch zu.“ Rhys sah unzufrieden auf den Boden. Also ob es seine Zustimmung gebraucht hätte. Allerdings sagte Darian nichts dazu, diesmal ließ er dem Kleinen seine Illusionen. „Es wird gut gehen. Ich kenne mich dort aus, es gibt nichts was mir in die Quere kommen könnte.“ Justin lächelte Rhys aufmunternd zu. Hoffentlich. Darian holte ein Blatt Papier aus seiner Hosentasche „Es gibt da noch etwas. Selbst wenn wir das Hauptquartier in die Luft jagen, so können sich die Jäger jederzeit neu formieren. Deswegen brauchen wir die Standorte aller Stützpunkte. Ihr habt doch welche oder?“ „Natürlich.“ Justin sah ihn an, als hätte er ihn gerade beleidigt. „Gut.“ Darian reichte ihm den Zettel und einen Stift. „Wenn wir die Standorte haben, können wir dort ansässige Rudel informieren. Dann hat sich das Problem endgültig erledigt.“ Justin sah nachdenklich auf das Blatt Papier, bevor er einige Worte aufschrieb. „Ich weiß aber nicht, ob meine Gegner eigene Stützpunkte haben. Obwohl ich eher denke das sie die bereits bestehenden unterwandern.“ „Umso besser. Aber ich habe einem Jäger einen Sender eingepflanzt. Wenn wir endlich die Störsender ausschalten könnten, würden wir vielleicht etwas mehr erfahren.“ Das war ein Problem das Darians Leute einfach nicht in den Griff bekamen. Keine Ahnung warum nicht, so ungeübt waren sie gar nicht. Manche hatten sogar in Amerika studiert, da sollte man das doch hinbekommen. „Ich kann euch die Frequenz der Sender aufschreiben. Da ich sie selbst einstellen ließ, dürfte das kein Problem sein. Meine Gegner benutzen wahrscheinlich die gleiche Frequenz um nicht aufzufallen.“ Darian nickte nur, wenn er auch nicht glaubte das es so einfach war. Aber alles konnte nützlich sein, er war niemand, der eine nützliche Information ausließ. „Darian?“ Rhys sah ihn zögernd an. „Hm?“ Fragend sah er seinen Schüler an. „Vielleicht geht es mich nichts an, aber ich frage mich das schon die ganze Zeit. Ich weiß weshalb ich dir gefolgt bin, doch was wolltest du in der Stadt?“ Interessiert sah ihm der Jüngere in die Augen. Ach ja, er hatte ja etwas zu erledigen gehabt. Das war in dem ganzen Trubel untergegangen. Es war es auf jeden Fall schon zu spät. „Ich wollte mich mit Jin treffen, er hat mich zu sich bestellt.“ „In Feindesgebiet?“ Der Jüngere hob eine Augenbraue. „Warum nicht? Er befindet sich noch immer dort.“ Darian zuckte nur mit den Schultern. So war Jin immer, er zögerte das Leben im Rudel solange hinaus wie er konnte. Allerdings sollte er wohl versuchen ihn zu erreichen, nur damit er wusste das es ihm gut ging. „Ist deine Neugier nun befriedigt?“ Rhys nickte stumm. Darian nahm Justin das Blatt aus der Hand. „Danke. Am Besten ruhst du dich noch etwas aus. Ich werde mit Taro festlegen wann es losgehen soll. Beziehungsweise einen Plan ausarbeiten.“ Außerdem musste der Sprengstoff besorgt werden, es war ja nicht so als lagerten sie das Zeug irgendwo. Vor allem wollte er Rhys noch etwas Zeit mit dem Jäger geben. Wie wertvoll das war wusste er ja selbst. Mit einem Lächeln verließ er den Raum. „Ich habe die benötigten Informationen, nun können wir einen Plan machen.“ Taro sah nur kurz auf, als Darian den Raum betrat. Irgendwie konnte er sich gerade gar nicht dafür begeistern. Artemis, die auf einem Sessel saß, schüttelte nur den Kopf. „So ist er schon seit ich vor einigen Minuten kam. Vergiss es.“ Taro grübelte noch immer über sein Gespräch mit Cai nach. Er verstand einfach nicht warum es so einen Verlauf genommen hatte. Ja, er hatte es in diese Richtung geführt, doch was hatte er sich davon versprochen? Das war es was er nicht wusste. Egal was es war, er hatte es nicht bekommen, sonst würde er sich nun besser fühlen. Darian packte seinen Freund bei den Schultern. „Hey Taro reiß dich zusammen, das können wir im Moment nicht brauchen. Wir müssen diese Chance nutzen und das schnell.“ „Es hat auf jeden Fall mit Cai zu tun. Zumindest verließ dieser das Zimmer kurz vor mir.“ Artemis seufzte tief. Der Schwarzhaarige war diesmal sogar froh über Artemis Einwurf, so lenkte sie Darians Aufmerksamkeit von ihm ab. „Schon wieder Cai? Dafür haben wir im Moment wirklich keinen Kopf.“ Er verzog das Gesicht leicht. „Erklär das nicht mir sondern ihm. Es wäre um einiges leichter, wenn ihr Männer es erkennen würdet wenn ihr jemanden liebt. Das würde eure Beziehung zu Frauen auch um einiges vereinfachen.“ Bis jetzt hatte er dem Gespräch nur mit halben Ohr zugehört, doch das verlangte einen Einwurf. Taro sah Artemis an. „Ich bin nicht in ihn verliebt.“ Das wüsste er ja wohl. „Er ist von den Toten zurück.“ Artemis sah ihn spöttisch an. „Und unterstützt mit seinen Worten auch gleich mein Argument. Was weißt du schon von Liebe Taro? Du hast doch noch nie geliebt, weder mich noch Darian, deswegen kannst du nun mit Cai nicht umgehen. Und das ist im Moment ein Problem.“ „Das ist wieder typisch Frau. Ihr müsst alles was mit Beziehung zu tun hat gleich als Liebe betiteln. Männer benötigen so etwas nicht.“ Darian verschränkte die Arme vor der Brust. Na wenigstens war einer auf seiner Seite. Taros Meinung deckte sich genau mit Darians, da musste er nichts hinzufügen. „Was euch nicht immun dagegen macht. Wisst ihr wie ermüdend es für mich ist, dir und Cai zuzusehen? Ich habe mich extra wegen diesem Werwolf zurückgezogen und nun geht trotzdem nichts weiter. Alles was ich höre sind Ausflüchte, Rechtfertigungen und Leugnungen. Ich bin nicht dumm.“ Auch wenn sie zu Darian sprach, so sah sie dabei die ganze Zeit Taro an. „Wir haben nun wirklich keine Zeit um uns darum zu kümmern. Wir müssen einen Krieg planen Artemis.“ Darian wurde nun wirklich ungeduldig. Man merkte das an seinem Tonfall und seiner Körperhaltung. „Und du glaubt in dieser Verfassung kannst du etwas mit ihm anfangen?“ Dabei deutete sie anklagend auf Taro. „Warum sagst du es ihm nicht einfach?“ Taro sah seine Freundin verwirrt an. „Warum soll ich ihn anlügen?“ Artemis gab nur einen genervten Laut von sich. „Weißt du was? Ich vergeude hier meine Zeit.“ Sie stand mühsam auf. Ihr Bauch war ihr dabei ein leichtes Hindernis. „Mir ist es egal ob du glaubst das es eine Lüge ist, oder nicht. Sag es ihm, du wirst dich danach besser fühlen. Das kannst du jemanden glauben, der es selbst probiert hat.“ Das bezweifelte er stark. „Hilft das wirklich?“ Artemis lächelte ihn liebvoll an. „Ja. Selbst wenn man abgewiesen wird, ist es gut. So kann man leichter mit der Sache abschließen.“ Taro sah ihr nach, als sie den Raum verließ. „Na endlich. Ich dachte schon sie geht nie.“ Darian legte einen Zettel auf den Tisch. „Wir müssen über eine Strategie sprechen.“ Taro nickte nur. Zwar wusste er nicht ob er sich nun auf eine Strategie konzentrieren konnte, doch er war es seinem Freund schuldig. Wenn Artemis Worte auch einen seltsamen Nachgeschmack hinterließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)