Wolfsblut von Satnel ================================================================================ Kapitel 87: ------------ Titel: Wolfsblut Teil: 87 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. „Cai?“ Artemis klopfte an die Tür des Jüngeren. Sie musste mit ihm reden, so konnte das nicht mehr weitergehen. Taro brauchte nun wirklich einen klaren Kopf und da sie bei ihm nicht weiterkam, musste sie eben mit dem zweiten Betroffenen reden. Zwar fühlte sie sich den ganzen Tag schon etwas unwohl, angefangen mit Magenkrämpfen, bis hin zu einer leichten Migräne am Morgen, doch warum sollte sie es unnötig hinauszögern? Taro und Darian waren gerade mit den Jägern und der Ausführung ihres Planes beschäftigt, so kam ihr auch niemand in die Quere. „Ja?“ Die Türe öffnete sich einen Spalt und Cai war zu sehen. Als er sie sah, trat er zurück und öffnete die Türe ganz. „Willst du etwas von mir?“ „Würde ich sonst hier stehen?“ Artemis schob sich an ihm vorbei in sein Zimmer. „Einziehen willst du hier wirklich nicht, was?“ Das Zimmer wirkte so, als würde es noch immer auf einen Bewohner warten. Es bestand noch immer aus der Grundeinrichtung, die ziemlich spartanisch war, doch es gab auch sonst nichts was es persönlicher machte. Weder Dinge des täglichen Gebrauchs, noch irgendwelche Dinge die anzeigten, ja dieser Raum wird benutzt. Nicht einmal das Bett war unordentlich. Sie nahm auf dem Bett Platz, die einzige Sitzgelegenheit außer einem Sessel und dieser sah nicht sehr bequem aus. Sie war schwanger und das in einem Stadium in dem sie sich wahrlich keine Sorgen mehr um Schicklichkeit machen musste. „Das war auch nie so vorgesehen.“ Cai schloss die Tür und setzte sich auf den Sessel. Artemis nickte nur. „Ach ja, ich vergaß.“ Sie schwieg kurz um einen geeigneten Anfang zu finden. Was sollte sie ihm eigentlich sagen? Was wollte sie von ihm erfahren? Das Beste war wohl einfach mit der Tür ins Haus zu fallen. „Hör zu, wir müssen zu einer Lösung finden. Du und Taro, es geht so nicht weiter. Ich will euch nicht im Wege stehen, doch ich will euch auch nicht mehr zusehen müssen. Entweder findet ihr zusammen oder ihr lasst es.“ Cai musterte sie vorsichtig. „Wie meinst du das?“ „So wie ich es sage. Ein Blinder sieht das etwas zwischen euch ist, nur ihr nicht.“ Lächelnd unterbrach sie Cai. „Du irrst dich, da ist nichts zwischen uns.“ „Verkauf mich nicht für dumm.“ Artemis schlug mit einer Hand auf die Matratze unter sich. Eine Handlung die sie einen Moment später bereute, da sich ihr Magen sich wieder zusammenkrampfte. „Vielleicht ist es nur Freundschaft, doch etwas ist zwischen euch. Das ist definitiv nicht nichts. Nur ihr solltet ein Wort dafür finden und das bevor ihr alles zerstört.“ Artemis sah den Jüngeren fest an. Sie war hier weil sie glaubte bei ihm etwas mehr Einsicht erwarten zu können. Er war zwar der Jüngere, doch bei weitem der Vernünftigere. Hier trafen ihre Worte noch fruchtbaren Boden. Als Cai nicht antwortete seufzte sie. „Okay, vielleicht hat Taro dich das schon gefragt, doch ich stelle dir die Frage auch noch einmal. Ich schwöre auch bei …“ Sie zögerte kurz, bevor sie weitersprach. „Ich schwöre bei Taros ungeborenen Kind, das ich ihm nichts davon erzählen werde. Was empfindest du für ihn?“ „Warum stellt mir eigentlich jeder die gleiche Frage?“ Cai hob hilflos die Hände. „Weil es eine wichtige Frage ist. Magst du ihn?“ Zufrieden sah Artemis das Cai nickte. „Als Freund?“ Abermals nickte Cai. „Wenn er in Gefahr wäre, würdest du ihn retten?“ Ja, diese Frage war mehr als nur theoretisch und es kam immer auf jeweilige Situation an, doch die Haltung zählte. Cai sah sie irritiert an. „Natürlich, das würde ich bei jeden von euch versuchen.“ Okay, das war vielleicht eine blöde Frage gewesen zumindest für einen Werwolf. Da kam einfach der Rudelgedanke durch, was andere Fragen in diese Richtung hinfällig machte. „Fühlst du dich bei ihm wohl?“ Diesmal dachte Cai länger nach. „Früher nicht. Aber seit den Verhandlungen hat er sich geändert, ja jetzt schon.“ Artemis sah den Jüngeren irritiert an. Was hatte das nun mit dem Anderen zu tun? Allerdings brachte sie das nun auf eine andere Frage. „Heißt das du respektierst ihn nun?“ „Zumindest gestehe ich es ihm zu das er das Rudel leiten könnte.“ Nun, da war er weiter als sie selbst. Sie befürchtete nämlich noch immer das diese Wandlung nur eine seiner Phasen war. Dann sollte sie wohl die entscheidende Frage stellen. „Wenn nun ein Weibchen käme, könntest du es ertragen ihn zu verlieren?“ Das war ein Beispiel das niemals eintreten würde. Erstens weil Taro sich nicht für Weibchen interessierte, wenn es nicht der Fortpflanzung diente, zweitens weil sie jeder Nebenbuhlerin die Augen auskratzen würde. Nein, sie ertrug es gegen einen Mann zu verlieren, aber eine Frau war etwas das sie bekämpfen konnte. Beinnahe ungeduldig wartete sie auf eine Antwort. Diese Ungeduld tat ihr nicht, gut da so ihre Krämpfe nur stärker wurden. Sie hatte gar nicht gewusst, wieviel ihr an dieser Antwort lag. Artemis legte eine Hand auf ihren Bauch. Cai entging das nicht. „Was ist los? Hast du Schmerzen? Er erhob sich um zu ihr zu gehen, als sie die Hand abwehrend hob. „Das ist nichts, nur leichte Schmerzen.“ „Aber wenn es das Baby ist?“ Unsicher sah Cai zur Tür. Warum wurden eigentlich alle Männer panisch, wenn es darum ging bei einer Geburt zu helfen? Allerdings waren das keine Wehen, nur Schmerzen. Und bei Cai würde sie nun keine Ausflüchte gelten lassen. Sie wollte eine Antwort und das jetzt. „Es ist nicht das Baby. Ich habe genug Kinder auf die Welt gebracht um das zu wissen. Also setz dich und antworte. Nun will ich keine Ausflüchte mehr hören.“ Beunruhigt nahm der Jüngere wieder Platz. „Also du meinst, wenn er dann nicht mehr soviel Zeit mit mir verbringen würde?“ „Auch. Ich rede davon sein Interesse zu verlieren, von ihm als etwas Lästiges angesehen zu werden, nicht mehr Ernst genommen zu werden, oder sein Vertrauen zu verlieren. Männer sind in dieser Hinsicht ziemlich kreativ allerdings auch rücksichtslos.“ Sie sprach aus Erfahrung, immerhin hatte sie genug Zeit mit Taro verbracht. „Nein, ich glaube nicht.“ Cais Blick richtete sich auf den Boden und er wirkte ziemlich nachdenklich. „Dann solltest du es ihm sagen. Von alleine wird er nie den ersten Schritt machen, da wirst du ewig warten.“ Entweder das, oder sie würde beide in ein Zimmer sperren und darauf warten was passierte. Das würde sicher amüsant werden. Zumindest bis sie wieder rauskamen. „Aber warum? Ich weiß ja nicht was von ihm kommt.“ „Das weiß man nie. Also entweder springt man ins kalte Wasser, oder bleibt ewig alleine. Beides ist eine abschreckende Vorstellung, doch nur eine führt ans Ziel. Aber ich kann dich beruhigen, Taro empfindet auf jeden Fall etwas für dich.“ „Mehr als gut für ihn ist?“ Cai wagte ein leichtes Lächeln. „Ja, mehr als gut für ihn ist.“ Wenn er sowieso schon mit Taro in diese Richtung gesprochen hatte, warum musste sie dann noch nachhelfen? Und da sagte man Frauen seien kompliziert. Natürlich, wenn alle Männer solche Legastheniker in Sachen Liebe waren, erklärte sich dieses Vorurteil von selbst. Cai stand auf. „Sobald sich eine Möglichkeit bietet werde ich es machen.“ Hoffentlich dauerte das nicht zu lange, doch mehr konnte Artemis wohl nicht erwarten. Er ging zu ihr und reichte ihr eine Hand als Hilfe beim Aufstehen. Artemis ergriff sie und stand auf. Sie wollte gerade losgehen, als sie ein Geräusch hörte. Dazu mischte sich ein sehr unangenehmes Gefühl. Sie sah Cai an, er hatte es auch gehört, oder er sah gerade einen Geist. Auf jeden Fall sah er ziemlich entsetzt aus. Artemis sah an sich hinab und hob ihr Kleid etwas an. Tatsache, ihre Füße waren nass. „Cai? Ich glaube du hattest doch Recht. Es ist das Baby.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)