Unsichtbar von sleepyhead82 ================================================================================ Kapitel 20: Kapitel 20 ---------------------- Es ist knapp eine Stunde vergangen, als Chloe, Lex, Lana, Lois und Daniel am Metropolis Krankenhaus ankommen. Der Wagen steht noch nicht ganz, als Chloe aus dem Auto springt und in das Hospital läuft. Ihre Freunde begleiten erst einmal Daniel in die Notaufnahme, dessen Schulter nach wie vor ausgerenkt ist. Auch Lex will sich dort mit seiner Schnittwunde behandeln lassen. Chloe stürzt durch die Gänge, bis sie endlich den ersten Ansprechpartner erwischt. “Entschuldigen Sie! Ich suche Ol… also… ich meine, hier muss jemand eingeliefert worden sein, der eine Stichwunde in der Brust hat. Groß, schlank, blonde Haare… ein Mann!” sprudelt es aus ihr heraus. Die Krankenschwester sieht sie verwirrt an und braucht eine Weile bis sie verstanden hat, was Chloe überhaupt von ihr will. “Ja, kennen Sie ihn? Er lag hier plötzlich auf einem Bett, wurde von einer Frau gebracht, aber die war sofort wieder verschwunden!” “Wie geht es ihm?” will Chloe nur wissen. “Wer sind sie denn, Miss?” fragt die Schwester hartnäckig. “Mein Name ist Chloe Sullivan, ich bin die Freundin dieses Mannes. Sie müssen mir sagen, wie es ihm geht!” bettelt sie förmlich. “Miss Sullivan, hören Sie, ich kann ihnen nicht viel sagen, so lange ich nicht weiß, um wen es sich bei diesem Mann handelt. Außerdem haben wir bereits die Polizei verständigt, sie werden sie sicher um eine Aussage bitten. Wissen Sie was geschehen ist?” fragt die Krankenschwester in beruhigendem Tonfall und mustert Chloe dabei von oben bis unten. Erst jetzt wird Chloe bewusst, wie sie auf die Schwester wirken muss, denn ihr Gesicht ist dreckig und ihre Kleidung teilweise verbrannt. “Ich… ja… er wurde niedergestochen… aber ich konnte den Täter nicht erkennen… Dann war er plötzlich weg und ich hatte gehofft ihn hier zu finden. Keine Ahnung wer ihn hier her gebracht hat…” stammelt sie sich zusammen. “Sein Name ist Oliver Queen.” Was sollte schon passieren, wenn sie seinen Namen verrät? Früher oder später würden sie es sowieso herausfinden. “Oliver Queen?” wiederholt die Krankenschwester beeindruckt. “Der Milliardär?” Chloe nickt beiläufig. “Sagen Sie mir jetzt was mit ihm ist?” “Er wird noch operiert. Aber so weit ich informiert bin, ist er bereits über den Berg. Der Stich hat keine Organe getroffen, er hat nur viel Blut verloren,” erklärt die Schwester. “Wo kann ich auf ihn warten?” fragt Chloe etwas erleichtert. “Station 13, die liegt direkt vor den OP-Sälen.” “Danke!” Chloe fällt ein Stein vom Herzen, Oliver wird es schaffen. Sie dreht sich um und geht in Richtung der Fahrstühle. “Äh, Miss Sullivan! Ich werde die Polizei zu ihnen schicken!” ruft die Krankenschwester ihr hinterher. “Ja, in Ordnung,” meint Chloe, die sich noch einmal kurz zu der Frau umdreht. Dann wendet sie sich endgültig den Fahrstühlen zu und macht sich auf den Weg, um auf Oliver zu warten. Unterdessen werden Daniel und Lex behandelt. Während Lois Daniel Gesellschaft leistet, ist Lana mit Lex im Behandlungsraum. “Was ist denn genau passiert?” fragt der Arzt Lex. Er weiß, wen er vor sich hat und ist auch über die plötzliche Eskalation auf Lex Veranstaltung informiert. Lex liegt auf einer Liege, er hat sein Hemd ausgezogen und noch immer ist er mit Lois Strumpf verbunden. Lana hat neben ihm, auf einem Stuhl, Platz genommen und sieht zu, wie der Arzt vorsichtig den provisorischen Verband aufschneidet. “Ich denke, das tut nichts zur Sache,” antwortet Lex, der sich bemüht, sich tapfer zu geben. Doch in Wirklichkeit brennt seine Wunde, dass es ihn fast den Verstand raubt. “Es ist halt eine Schnittwunde,” fügt er schnell hinzu. Auch wenn der Arzt unter Schweigepflicht steht, muss Lex ihm nicht auf die Nase binden, was er in dieser Nacht erlebt hat. Der Arzt nickt und legt die Wunde frei. Lex stöhnt leicht auf, denn der Stoff klebt an der Wunde und reißt sie erneut auf. Sein ganzer Körper ist angespannt vor Schmerz, auf seiner Stirn perlen Schweißtropfen. “Es ist Schmutz in ihre Verletzung gekommen, Mr. Luthor,” murmelt der Arzt und begutachtet die Wunde von Nahem. “Ich werde ihnen einige Spritzen geben, um einer Blutvergiftung vorzubeugen und die Wundheilung zu beschleunigen. Ich denke eine Spritze gegen die Schmerzen wäre auch angebracht, oder?” Lex will sich eigentlich stark zeigen, in anbetracht dessen, dass Lana neben ihm sitzt. Doch die Schmerzen sind einfach zu stark, als dass er das Angebot ablehnen könnte. “Ja,” antwortet er knapp. “Gut! Ich werde Ihnen außerdem eine örtliche Betäubung geben, denn wir werden es mit ein paar Stichen nähen müssen,” meint der Arzt. ‘Auch das noch‘, geht es durch Lex Kopf. Sachte nickt er zur Bestätigung und sieht zu, wie der Arzt mehrere Spritzen aufzieht. Lana sieht besorgt auf Lex Verletzung: “Tut es sehr weh?” “Halb so wild,” spielt Lex die Sache runter. Er sieht Lana aufrichtig an und stellt wieder einmal fest, wie sehr er sie noch liebt. Kurz überlegt er, ob er es ihr sagen soll, doch das wäre nicht der richtige Augenblick. Lana sieht Lex tief in die Augen, sie scheint darin lesen zu können. Nach allem was er ihr damals angetan hat, mag sie ihn dennoch sehr. Er hat sich geändert. Er ist nicht mehr der Lex, der er früher war. Und nach dieser Nacht, muss sie ihre Gefühle für ihn wieder komplett neu ordnen. Ist da doch noch ein Funken Liebe für ihn in ihrem Herzen? Was er für sie noch empfindet, das weiß sie und sie kann es auch jetzt wieder in seinen Augen sehen. Sie zögert einen Moment, dann greift sie nach seiner Hand. Lex durchzieht ein warmer Schauer, als Lana seine Hand berührt. Er weiß nicht, wie er diese Geste einschätzen soll. Sanft drückt er ihre Finger. Hat er doch noch eine Chance bei ihr? Ihre Augen geben dieses Geheimnis nicht preis. Aber allein ihre Berührung gibt ihm Hoffnung. Chloe sitzt auf dem Gang, im Wartebereich, vor den OP-Sälen. Zwei Polizisten haben sich zu ihr gesellt und stellen ihr Fragen. Sie beantwortet sie genau so, wie sie es kurz der Krankenschwester beschrieben hatte. Sobald Oliver wieder aufnahmefähig sein würde, würde sie ihm sagen, was sie den Polizisten erzählt hat, damit sie sich nicht widersprechen würden. Endlich lassen die Beiden Uniformträger von ihr ab und sie gibt sich ganz ihren Gedanken hin. Wie sollte es nun mit Oliver und ihr weiter gehen? Würde es überhaupt mit ihnen weiter gehen? Oder war das alles nur durch die Anspannungen in dieser Nacht passiert und danach vergessen? Sie ist sich plötzlich unsicher. Aber den Gedenken kann sie nicht weiter verfolgen, denn ein Arzt steht plötzlich vor ihr. “Miss Sullivan?” Chloe steht auf und nickt. Der Arzt streckt ihr die Hand entgegen: “Dr. Dean, guten Tag!“ stellt er sich kurz vor. “Mister Queen ist soeben aus der Narkose erwacht. Er ist nun ansprechbar, wenn sie möchten, können sie zu ihm!” Chloe strahlt den Arzt an und folgt ihm. “Wie geht es ihm?” fragt sie aufgeregt. “Er hat die OP gut überstanden und wird schnell wieder auf die Beine kommen, wenn er sich jetzt ein paar Tage schont! Hier ist es.” Er deutet auf die Tür hinter der Oliver liegt. “Ich lasse sie einen Augenblick allein!” Chloe klopft an und öffnet die Tür. Langsam tritt sie ein. Oliver liegt auf dem Bett. Eine Decke ist über seine Beine gelegt. Um seinen Oberkörper ist ein Verband gewickelt, der die Stichwunde abdeckt. Leise stellt sich Chloe neben sein Bett und sieht ihn an. Seine Augen sind geschlossen. Ihr wird in diesem Moment klar, dass für sie nichts vergessen sein würde nach dieser Nacht, sie liebt ihn tatsächlich. Plötzlich schlägt er die Augen auf. “Hey,” flüstert er mit kratziger Stimme und versucht ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern, was ihn nur sehr mühsam gelingt. Oliver fühlt sich noch unendlich schlapp. Doch als er Chloe vor sich stehen sieht, ist alles Vergangene vergessen. “Psssscht…du sollst dich schonen,” wispert Chloe und setzt sich an seine Bettkante. Sanft streicht sie, unterhalb seines Verbandes, über seinen Bauch: “Dich hat es ziemlich erwischt!” Er genießt ihre Berührung und sieht sie sanft an: “Schön, dass du da bist!” Langsam hebt er seine Hand, ergreift ihre und drückt sie. Sie sehen sich einen Moment schweigend an, einfach die Nähe zueinander genießend. Schließlich fragt er sie: “Haben wir es geschafft?” Chloe zieht ihre Hand abrupt von ihm weg. Bestürzt sieht sie ihn an. Sie hatte es in der vergangenen Stunde völlig ausgeblendet. Sofort treten Tränen in ihre Augen und sie haucht ein leises: “Ja!” Sie will Oliver jetzt nicht damit belasten, der Arzt sagte, er solle sich schonen. “Chloe? Was ist passiert, ist alles in Ordnung?” Oliver weiß schon jetzt, dass nichts in Ordnung ist. Irgendetwas Schreckliches muss passiert sein. “Chloe! Sag es mir,” fordert er von ihr. “Wir haben den Kampf gewonnen,” erklärt Chloe tapfer. “Aber???” Oliver gibt nicht auf. “Clark… er… er ist…” stottert Chloe, während sich Tränen über ihr Gesicht kämpfen. “Was ist mit Clark, Chloe? Ist er verletzt?” Oliver kann sich nicht vorstellen, dass Clark etwas Schlimmeres zugestoßen ist, er ist schließlich Clark. “Er… ist… tot!” Chloe holt tief Luft, um die nächsten Tränen herunterschlucken zu können. Geschockt sieht Oliver Chloe an. ‘Tot’, hallt es in seinen Ohren nach. Nein, das kann nicht sein. Clark hat unglaubliche Fähigkeiten, er kann unmöglich im Kampf gefallen sein. Doch Chloes Anblick lässt ihm kein Zweifel. Entsetzt sieht er an die Decke. Clark ist tot! Wie konnte das nur passieren. Warum konnte er ihm nicht beistehen? Wieso wurde er selbst, auf so einfache Weise, verletzt und konnte seinem Freund nicht helfen? Olivers Herz begann zu rasen. Vor Wut, auf die Freaks, auf Clark und besonders auf sich selbst! Lois klopft an den Behandlungsraum, in dem sich Lex und Lana befinden. “Ja,” hört sie den Arzt rufen. Sie öffnet die Tür und sprudelt, direkt beim Eintreten, los: “Hey ihr Zwei, ich werde zur Farm fahren. Daniel ist….” Lois stockt, als ihr Blick auf Lana und Lex fällt und sie die Situation zwischen den Beiden erfasst. Was läuft da zwischen Lana und Lex? “Ähem,” räuspert sie sich und sofort entzieht sich Lana Lex’ Hand. Verwundert zieht Lois die Augenbrauen zusammen und sammelt sich erst, bevor sie weiter spricht: “Daniel ist zu sich gefahren. Ich wollte jetzt zur Farm, vielleicht ist Sarah da mit Clark hin.” Lois’ Blick streift über Lex’ nackten Oberkörper, auf seine Schnittwunde. Es sieht wirklich fies aus. Der Arzt geht zu ihm und gibt ihm eine Spritze in den Arm. Lana sieht an dem Arzt vorbei zu Lois und meint: “Nein, ich denke sie wird zu Zor geflogen sein!” Fragend sieht Lois Lana an: “Zor?” “Ja,” nickt Lana, “er ist Sarahs kryptonischer Vater!” “Kryp…. Was?” Lois versteht kein Wort und sieht ihre Freundin verwirrt an. Lana steht auf und schiebt Lois sanft zur Tür hinaus. “Ach… Lois, ist egal, dass… muss euch Sarah dann später alles erklären,” winkt Lana ab. “Ich denke nicht, dass sie auf der Farm sind, aber sicher wird Sarah dahin zurückkehren. Es ist gut wenn du dich dorthin auf den Weg machst. Ich melde mich bei dir, sobald wir hier fertig sind!” “Aber…” hebt Lois zum Widerspruch an, doch Lana lässt sie nicht weiterreden und sieht sie flehend an: “Bitte, Lois! Stell keine weiteren Fragen. Du wirst alles noch erfahren. Versuch AC, Viktor und Bart zu erreichen, vielleicht können sie nach Sarah und Clark suchen!” “Okay, mach ich,” nickt Lois, die weiß, dass Lana eigentlich Recht hat. Ohne weitere Worte, dreht sie sich um und geht davon. Lana schließt die Tür hinter sich und setzt sich wieder auf den Stuhl neben Lex. Der Arzt hat inzwischen damit begonnen, Lex Wunde zu bearbeiten. Als Lana Lex in die Augen blickt, erntet sie einen vorwurfsvollen Blick: “Du wusstest von den Beiden?” Verständnislos sieht er Lana an. “Ja. Ich weiß schon anderthalb Jahre davon. Clark hatte es mir gesagt, bevor ich Smallville verlassen hatte. Er bat mich darum es für mich zu behalten, denn jeder der von seinem Geheimnis weiß, ist in Gefahr. Er hat es dir und Lois nicht erzählt, weil er euch schützen wollte,” versucht Lana Lex mit ruhigem Ton zu beschwichtigen. Lex sieht den Arzt an und überlegt kurz, wie er seinen nächsten Satz formulieren kann: “Und wusstest du auch von der Sache mit… Oliver?” “Nein, das wusste ich nicht,” gibt Lana zu. Lex presst die Lippen aufeinander und nickt. Er kann verstehen, das seine Freunde ihre Geheimnisse für sich behalten wollten, gerade vor ihm, er war nun wirklich keine Unschuld vom Lande. Aber jetzt hätte Clark es ihm doch sagen können. Lex grübelt, während der Arzt seine Wunde näht und kommt schließlich zu dem Entschluss, dass er darüber hinwegsehen kann und die Jungs mit ihrer Entscheidung, es für sich zu behalten, verstehen kann. Und trotzdem ist er neugierig, was Sarah ihm erzählen wird. Was genau hinter alle dem steckt. “Meinst du, Sarah wird Clark irgendwie retten können?” fragt Lex nun, nachdem er den Gedanken lange genug vor sich her geschoben hat. “Ich weiß es nicht. Wir können es nur hoffen,” sagt Lana traurig, doch es liegt wenig Hoffnung in ihrer Stimme. Hosted by Animexx e.V. 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