Unsichtbar von sleepyhead82 ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog In dieser Geschichte geht es hauptsächlich um Chloe. Die Geschichte knüpft an meine vorherige FF “In eine neue Welt” an. Dazu muss ich kurz erläutern, für die die sie nicht gelesen haben, worum es geht. Hier eine kurze Zusammenfassung meiner vorhergehenden FF. Sie drehte sich um Clark und Sarah und ist ausgehend von allen Ereignissen bis zur sechsten Staffel. Sarah ist eine deutsche Frau, Journalistin und hat im Internet Chloe kennen gelernt. Die beiden sind gute Freundinnen geworden. Da Sarah nichts mehr in Deutschland hielt, hat sie sich entschlossen nach Smallville auszuwandern. Dort ist sie anfangs bei Chloe untergekommen. Doch Chloe wurde entführt und Sarah bei der Entführung stark verletzt. Als sie wieder aus dem Koma erwacht war, hat sie sich mit Clark und der Justice League zusammengetan um Chloe zu befreien. Ab da wurden Sarah und Clark ein Paar. Zum Glück konnte Chloe relativ schnell ausfindig gemacht werden. Natürlich hatte Lex wieder seine Finger im Spiel. Er konnte Chloes Gedanken erforschen und hat somit Clarks Geheimnis herausgefunden. Noch während Chloes Verschwinden hat Sarah eine Fähigkeit nach der Anderen bekommen, die denen Clarks entsprechen. Nach Chloes Befreiung hat Lex es geschafft, ein paar Jungs der Justice gefangen zu nehmen. Unter dem Vorwand die Jungs freizulassen, wenn er Clark dafür bekommt, hat sich Clark Lex gestellt. Bei dem Zusammentreffen wurde Chloe von Lex erschossen. Sarah fühlte sich schuldig und ist zurück nach Deutschland gegangen, wo sie sich innerhalb eines halben Jahres wieder ein neues Leben aufgebaut hat. Nach einem halben Jahr jedoch stand Clark wieder vor ihrer Tür und letztendlich ist sie wieder mit ihm nach Smallville zurückgekehrt. Er erzählte ihr, was nach ihrer Rückkehr nach Deutschland mit Lex passierte. Denn Lex wurde selbst angeschossen und die Justice hat ihm die Erinnerungen an Clarks Geheimnis genommen, bevor er, wegen Mordes an Chloe, ins Gefängnis kam. Nachdem Sarah und Clark nun wieder einigermaßen glücklich auf der Farm lebten, stellte sich heraus, dass Sarah ebenfalls eine Kryptonierin ist die schon immer für Clark bestimmt war. Zudem erfuhren die beiden von Sarahs kryptonischen Vater, dass sie zusammen die Fähigkeit der Heilung haben und sogar gerade erst gestorbene wieder auferstehen lassen können. So haben die beiden Chloe wiederbelebt, was wohl aufgrund Chloes eigener Heilungsfähigkeiten noch nach einem halben Jahr möglich war. Vor Freude über Chloes Auferstehung reiste Lois sofort wieder an, die zwischendurch in der Schweiz bei ihrer Schwester untergekommen war. Doch Lex wurde wieder frei gelassen, da Chloe nun wieder lebte, und entführte Lois. Bei ihrer Befreiung schoss Clark Lex mit einem Kopfschuss nieder. Dadurch hat Lex sein Gedächtnis unwiderrufbar verloren. Seine ganze böse Vergangenheit ist nun Geschichte. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Chloe sitzt angespannt vor dem Bildschirm ihres Rechners im Daily Planet. Ihre Finger fliegen nur so über die Tastatur. Auf ihrer Stirn haben sich kleine Falten gebildet. Mit der linken Hand schiebt sie sich kurz eine Strähne ihrer blonden Haare zur Seite und tippt dann voller Eifer weiter in die Tasten. Es ist totenstill. Niemand ist mehr auf ihrer Etage, alle Schreibtische um sie herum sind verlassen. Draußen ist es längst dunkel geworden, doch Chloe will unbedingt ihren Artikel über Lex Luthor fertig schreiben. Sie hält kurz inne und versinkt in Gedanken. Ab und zu gehen ihr noch die Bilder durch den Kopf, wie sie Lex mit der Schusswunde in der Stirn erblickt hat. Der Augenblick, in dem sich alles geändert hat. Der Moment, seit dem in Smallville alles anders ist, einfacher, normaler. Gerade lässt sie die Bilder Revue passieren, wie sie Lex im Krankenhaus besucht hat, da lässt sie ein leichter Windzug aus ihren Gedanken aufschrecken. Sofort breitet sich ein Lächeln in ihrem Gesicht aus. Fast täglich hat sie lange Zeit diese Momente erlebt, in der ihr bester Freund ganz plötzlich und unverhofft neben ihr am Schreibtisch stand. Doch in letzter Zeit sind diese Augenblicke seltener geworden. Denn seitdem Clark selbst im Daily Planet arbeitet, war es nicht mehr nötig, dass er sich beeilt um zu ihr zu kommen. Sein Schreibtisch ist nur drei Plätze von ihrem entfernt. Chloe sieht Clark lächelnd an. “Chloe, was ist los? Wolltest du nicht kommen?” fragt Clark besorgt. Sofort verlässt das Lächeln ihr Gesicht und die Falten kehren auf ihre Stirn zurück. Clark sieht, wie angestrengt Chloe nachdenkt um darauf zu kommen, was er meinen könnte. “Lex’ Veranstaltung,” gibt er ihr einen kleinen Denkanstoß und grinst sie dabei neckisch an. Er kennt seine Freundin zu gut. Es war klar, dass Chloe mal wieder fast das wichtigste Ereignis der Woche verpasst. Sie arbeitet einfach zu viel. In Chloes Kopf rattert es. Was meint Clark nur. Fragend sieht Chloe ihn an, sie kommt einfach nicht darauf. Clarks Grinsen verschwindet und er sieht seine Freundin mit besorgt mitleidigem Blick an. “Chloe, Lex hat uns doch vor drei Wochen alle eingeladen. Er hat von einer öffentlichen Veranstaltung geredet, aber wollte nicht verraten worum es geht!” Jetzt fällt es Chloe wieder ein. Genervt verdreht sie die Augen und stöhnt: “Man, das habe ich völlig vergessen. Na toll, ich schreib mir hier die Finger wund mit einem Bericht über ihn, dabei kann ich morgen wahrscheinlich sowieso schon etwas völlig Anderes schreiben.” Ärgerlich würgt sie ihren PC ab und steht auf. Clark tritt einen Schritt zurück und hält Chloe am Arm: “Chloe, du solltest dir wirklich mal eine Pause gönnen. In letzter Zeit vergisst du so viele Sachen!” Chloe hält mit ihrer Bewegung inne und sieht Clark tief in die Augen. Dann sackt sie etwas in sich zusammen und atmet laut aus. Sie weiß ja ganz genau, dass Clark recht hat. Doch sie hat immer noch das Gefühl, das halbe Jahr, in dem sie tot unter der Erde lag, nachholen zu müssen. Sie streicht Clark kurz über den Arm und drückt diesen: “Ich weiß Clark. Ich verspreche dir, zu meinem Geburtstag in zwei Wochen nehme ich mir Urlaub!” Clark lässt sie los und zieht die Augenbrauen zusammen: “Einen Tag? Chloe, du weißt selbst, dass das nichts bringt.” “Nein, ich nehme mir dann die ganze Woche frei, okay?” Etwas genervt von Clarks Fürsorge blickt sie ihn an. Clark nickt lächelnd. “Wann soll es denn heute losgehen?” fragt sie um vom Thema abzulenken. Clark wirft einen Blick auf seine Uhr und meint: “Eigentlich genau jetzt!” Erst in diesem Augenblick bemerkt Chloe so richtig, dass Clark einen Anzug trägt. ‘Oh man, ich bin wirklich überarbeitet’ denkt sie sich. Irritiert blickt sie ihn an. “Warst du etwa schon da?” Während sie auf seine Antwort wartet zieht sie sich die Jacke über und schnappt sich ihre Tasche. “Nein. Ich hab versucht dich zu erreichen, aber deine Mailbox ging immer gleich ran. Da hab ich mir Sorgen gemacht und hier vorbeigeschaut, nachdem du nicht zu Hause warst!” Chloe ringt sich ein Lächeln ab. Typisch Clark, er macht sich immer gleich Sorgen, wenn mal etwas anders als geplant läuft. Aber mit diesen Sorgen hat er schon sooft ihr Leben gerettet. Richtig übel nehmen kann sie ihm das nicht. “Lois, Lana, Olli und Sarah sind schon bei ihm. Also lass uns jetzt beeilen, ich will keinen Sonderauftritt,” drängt Clark nun. “Wir brauchen mindestens zwei Stunden bis nach Smallville und ich muss mich noch umziehen, also, vor zehn werden wir nicht mehr da sein.” Chloe stockt kurz und fügt dann nachdenklich hinzu: “Es sei denn…” Noch bevor sie zu Ende gesprochen hat, liegt sie in Clarks Armen und sieht die Welt an sich vorbeirauschen. Sekunden später stehen sie vorm Talon. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Es ist kurz nach acht an diesem Samstagabend. Nervös wirft Lois einen Blick auf ihre Uhr. Längst ist sie mit ihren Freunden im großen Saal des Luthor Schlosses angekommen. Sie haben sich an einem Stehtisch ganz vorne an der Bühne positioniert. Der Saal ist vom Eingang aus, bis zur Bühne mit einem roten Teppich ausgelegt. Neben dem Teppich erstrecken sich, über den ganzen Raum verteilt, Stehtische die bereits alle besetzt sind. An den Wänden rechts und links des Eingangs befinden sich riesige Fenster, die mit Lichterketten und rotem Samtstoff umrandet sind. Überall an den Wänden sind Fackeln befestigt, die allesamt entzündet sind und für wohlige Atmosphäre sorgen. Selbst die Kronleuchter sind ausschließlich mit Kerzen bestückt, die den Saal in ein warmes Licht tauchen. Der Raum ist mit mindestens fünfhundert Menschen gefüllt. Alle unterhalten sich angeregt, was den Lärmpegel enorm hochtreibt. Im Hintergrund ist klassische Musik zu hören. Links am Rand des Saales unter den großen Fenstern, sind Tische mit einem großen Buffet aufgebaut. Einige Leute bedienen sich bereits daran. Überall laufen Bedienstete herum, die Sekt und kleine Häppchen anbieten. Die Bühne ist durch einen schwarzen Vorhang geschlossen. Ein Spot ist auf den Vorhang gerichtet. Lois und ihre Freunde haben besten Blick darauf. Plötzlich leuchtet ein Blitz auf. Genervt hält Lois ihre Hände vor das Gesicht. Wieder so ein Fotograf der meint, er müsste von Allem und Jedem ein Foto schießen. Erneut wirft sie einen Blick auf die Uhr. Wo steckt Chloe nur? Hätte sie sich doch nur nicht von Clark abwimmeln lassen und wäre mitgegangen, um ihre Cousine zu suchen. Wer weiß was ihr zugestoßen ist. So ein Ereignis würde sich Chloe doch nie entgehen lassen. Entschlossen greift Lois nach ihrer kleinen Handtasche, die sie auf dem Stehtisch abgelegt hatte und dreht sich in Richtung Eingang, um zu gehen und selbst nach Chloe zu suchen. Sie spürt die Blicke ihrer Freunde im Rücken und kurz darauf eine Hand, die um ihr linkes Handgelenk greift. “Warte Lois, das ist Clark,” meint Sarah, die Lois nun ihr Handy vor die Nase hält. Lois hält inne und wartet Sarahs Bericht ab. Dabei mustert sie ihr Gesicht ganz genau. Noch immer kann sie Sarah nicht besonders leiden. Wirkliche Freundinnen werden sie wohl nie werden. Dabei hat Lois nie richtig verstanden, warum das eigentlich so ist. Sie mag Sarah einfach nicht und damit war die Sache für sie immer erledigt. Doch in letzter Zeit, kommt immer öfter die Frage in ihr auf, warum sie sie nicht leiden kann. Denn eigentlich ist Sarah ganz nett, sie war immer fair zu ihr und dank Sarah ist sie überhaupt noch am Leben. Doch Lois kommt nicht dazu, weiter ihren Gedanken nachzuhängen, denn Sarah beendet ihr Gespräch mit Clark. Fragend blickt Lois sie an. “Sie sind auf dem Weg,“ erklärt Sarah stockend. Was soll sie Lois nun sagen. Sie kann ihr schlecht erklären, dass Clark Chloe im Daily Planet gefunden hat und sie mit Superspeed gleich hier sein werden. Lois und auch Lana wissen nicht um Clarks und ihr Geheimnis. Sarah muss sich etwas anderes überlegen. Denn von Metropolis aus, bräuchte man mindestens zwei Stunden bis nach Smallville und Clark ist erst vor einer halben Stunde auf die Suche gegangen. Verzweifelt sieht Sarah Oliver an und hofft auf Hilfe von ihm, als Lois fragt, wo Chloe denn war. Oli versteht Sarahs Blick sofort und wirft ein: “Wahrscheinlich war sie schon auf dem Weg hierher, oder?” “Genau,” antwortet Sarah, dankbar für Olivers Unterstützung. “Sie ist Clark quasi direkt in die Arme gelaufen.” Lois nickt nachdenklich. Dann nimmt sie wieder ihren Platz am Tisch ein und sieht Lana an: “Wahrscheinlich war sie mal wieder im Planet und hat die Zeit vergessen.” Lana nickt zustimmend: “Lois, du kennst doch Chloe. Wenn sie an einer Story dran ist, vergisst sie alles um sich herum!” Mit einem Mal verlöschen alle Kerzen der Kronleuchter und auch jede zweite Fackel an den Wänden geht aus. Der Raum wird in ein dunkles Licht getaucht. Lana blickt sich verwirrt um. Sie kann nur noch ihre Freunde am Tisch erkennen, alles was weiter entfernt ist, ist nur noch in schattenhaften Schemen zu erkennen. Die Gesichter ihrer Freunde sehen genauso irritiert aus, wie ihr eigenes. Im Saal wird es mucksmäuschenstill. Alle Gespräche verebben. Ein leichtes Gefühl der Unruhe macht sich in ihr breit. Was passiert hier? Dann sieht sie Lex kommen. Er wird von einem Scheinwerfer angestrahlt und läuft vom Eingang, über den roten Teppich, bis zur Bühne. Das beunruhigende Gefühl in Lana lässt nach. Erleichterung macht sich breit. Alles ist von Lex so geplant gewesen. Wie auch immer er es geschafft hat, die Kerzen und Fackeln so erlöschen zu lassen, er hat seinen Auftritt mal wieder großartig arrangiert. Nach den ersten Sekunden der Spannung, bricht ein Applaus los, während Lex auf die Bühne tritt. Er greift nach einem Mikro, dass am Rande des Vorhangs liegt und wartet darauf, dass der Applaus nachlässt. Dann ergreift er das Wort: “Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen, das sie meiner Einladung gefolgt sind und ich möchte sie nun nicht länger warten lassen. Wie sie wissen, bin ich vor drei Monaten angeschossen wurden und habe dadurch mein Gedächtnis verloren. Ich habe Dinge getan, die ich zutiefst bereue und die nicht wieder gut zu machen sind.” Er stockt kurz, um seine Worte wirken zu lassen. Die Leute sollen merken, dass er es wirklich ernst meint und es keine einfache Floskel ist. Sein Blick schweift über die vorderen Reihen und bleibt am Tisch seiner Freunde hängen. Lange sieht er Lana, Oli, Lois und Sarah an, dann runzelt er die Stirn. Wo ist denn sein bester Freund? Wo sind Chloe und Clark? Sein Blick verrät die Enttäuschung die in ihm aufkeimt. Doch entschlossen führt er seine Rede fort, auf die er sich stundenlang vorbereitet hat. “Bevor ich jedoch dazu komme, warum ich Sie heute alle hierher gebeten habe, möchte ich jemandem danken!” Erneut unterbricht er seine Rede und sieht auf seine Freunde herab, die ihn neugierig ansehen. “Und zwar danke ich den Menschen, die mich zu dem gemacht haben, was ich jetzt bin. Die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, obwohl ich ihnen die schlimmsten Dinge angetan habe. Und die an mich und vor allem an das Gute in mir geglaubt haben. Daher bitte ich euch jetzt auf die Bühne!” Lex macht eine einladende Handbewegung und sieht Lois dabei an. “Lois Lane hat mich mit ihrer offenen und schlagfertigen Art immer zurück auf den Boden geholt,” wendet sich Lex an das Publikum und dann leiser an Lois: “Lois, bitte komm zu mir.” Lois blickt etwas hilflos ihre Freunde am Tisch an, die ihr nur zuversichtlich zunicken. Dann strafft sie sich, streicht einmal kurz ihr Kleid zurecht und geht hinauf zu Lex. Der nimmt sie mit offenen Armen in Empfang und drückt sie kurz an sich. Er bittet sie, neben sich stehen zu bleiben und spricht weiter: “Oliver Queen, der von einem Erzrivalen zu einem wirklich guten Freund geworden ist!” Oliver begibt sich die Stufen zur Bühne hinauf. Auch ihn drückt Lex freundschaftlich an sich und bittet ihn neben Lois zu verweilen. “Lana Lang, meine Ex-Frau, die trotzt allem, was ich ihr angetan habe, voll hinter mir steht und mich unterstützt, wo es nur geht!” Sanft blickt er Lana an, die sich auf den Weg zu ihm gemacht hat. Sein Blick ist voller Liebe, denn trotz allem was geschehen ist, oder gerade deshalb, liebt er sie noch immer. Sie sieht einfach wunderschön aus. Dass bordeaux rote Kleid steht ihr ausgezeichnet. Ihr Lächeln lässt sofort auch ein Lächeln auf seinem Gesicht zaubern. Sanft nimmt er sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Lana spürt die Liebe die noch in ihm keimt, doch sie fühlt nur noch tiefe Freundschaft zu ihm. Es versetzt ihrem Herz einen kleinen Stich, zu wissen, dass er ihretwegen leidet. Auch wenn Lex immer betont, dass Freundschaft ihm ausreicht, weiß sie doch, dass er sich insgeheim mehr erhofft. Lana reiht sich in die Reihe neben Oliver ein während Lex fortfährt: “Mein größter Dank jedoch geht an….” Er unterbricht. Die Saaltür öffnet sich und leise versuchen sich Chloe und Clark hereinzuschleichen. Ein glückliches Lächeln breitet sich auf Lex’ Gesicht aus. Da sind endlich die beiden, denen er sein neues Leben zu verdanken hat. “Sarah Fort, Chloe Sullivan und Clark Kent,” vollendet er seinen Satz. Sarah dreht sich um und blickt auf ihren Freund und ihre beste Freundin. Die beiden sind verdutzt stehen geblieben und sehen hinauf zur Bühne. Sarah muss schmunzeln, denn so ahnungslos die zwei eben hier hereingekommen sind, so verwirrt schauen sie sich nun um. Chloe versucht die Situation zu erfassen. Warum sagt Lex ausgerechnet ihren Namen? Ihr Blick fällt auf die Bühne und sie sieht Lex dort oben stehen, die Beiden anstrahlend und zu sich winkend. Neben ihm stehen Lois, Oliver und Lana. Irritiert sieht Chloe sich im Saal um, wo ist Sarah? Dann fällt ihr Blick auf sie, denn Sarah hat sich nun vom Tisch auf den Teppich begeben und wartet scheinbar auf sie und Clark vor der Bühne. Auch Clark hat mittlerweile die ganze Lage erfasst und schreitet mit Chloe an seiner Seite auf Sarah zu. Er gibt Sarah einen flüchtigen Kuss, greift nach ihrer Hand und so gehen sie zu dritt hinauf auf die Bühne. Lex führt unterdessen seine Worte fort und wendet sich erneut an die Zuschauer: “Chloe habe ich zu verdanken, dass Sie, meine Damen und Herren, nun alle wissen, dass ich mich geändert habe. Durch Chloes Berichte im Daily Planet ist es mir gelungen ein neues Ansehen zu erlangen. Chloe, ich danke dir!” Lex drückt Chloe herzlich an seine Brust. Ein wohltuendes, aber auch zugleich schauriges Gefühl überkommt Chloe. So sehr sie Lex nun auch zu kennen scheint, so flammt immer noch der kleine Funke in ihr, der sie Lex nicht hundertprozentig vertrauen lässt. Sie spürt bei der Umarmung, dass er seine Worte durchaus ernst meint und doch lässt sie das Gefühl nicht los, Lex könnte wieder zu seinem alten Ich werden. Doch hier, im Kreise ihrer Freunde und vor so vielen Menschen fühlt sie sich absolut sicher. Es kann kommen was wolle, mit Clark, Sarah und Oli in ihrer Nähe fürchtet sie sich nicht. Oliver…. Sie ist neben Clark und Sarah die einzige, die um Oliver Queens Geheimnis weiß. Er ist der berühmt berüchtigte Green Arrow. Und im Gegensatz zu Clark oder Sarah, verfügt er über keine besonderen Fähigkeiten. Er ist ein ganz normaler Mensch, der sich entschieden hat, für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Und das macht ihn zu etwas Besonderem. Sie sieht zu ihm hinüber als Lex sie freigibt und stellt sich neben ihn. Von der Seite blickt sie ihn an. Er erwidert ihren Blick. Ein unerwartetes Gefühl überschwemmt ihren Körper. Was ist nur mit ihr los. Oft hat sie in der Vergangenheit gemerkt, dass Oliver sie irgendwie in seinen Bann zog, aber jetzt… hier oben auf der Bühne. Sie quält sich ein Lächeln auf die Lippen und weicht sofort seinem Blick aus. Seine wundervollen braunen Augen sehen sie gleichermaßen an, wie sie ihn gemustert hat. Sie spürt förmlich seine Blicke in ihrem Gesicht. Die Situation ist ihr unangenehm und zugleich pocht ihr Herz bis zum Hals. Sie kann das Gefühl nicht einordnen, das sich in ihr breit macht, immer wenn sie Oliver begegnet. Chloe versucht sich auf etwas Anderes zu konzentrieren und verfolgt Lex Worte… “….möchte ich Sarah und Clark danken. Sarah hat nach meiner Amnesie dafür gesorgt, dass ich alles nach und nach erfahre, was ich bis dahin angestellt habe. Sie hat mir gemeinsam mit Clark jede Kleinigkeit meiner schrecklichen Taten erläutert. Die ganze Zeit hat sie darauf vertraut, dass ich nun den richtigen Weg wählen werde und ihr eigenes Leben und das ihrer Freunde für mich riskiert. Sie hat mich ausschließlich als schlechte Person kennen gelernt und trotz allem, hat Sarah an mich geglaubt. Danke!” Auch sie drückt Lex an sich. Chloe mustert genau die Gesichter der Beiden. Sie erkennt die tiefe Dankbarkeit in Lex’ Ausdruck und den Scham in Sarahs Gesicht. Chloe kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Einen kurzen Augenblick später, steht Sarah zwischen ihr und Lana. Lex dankt nun als letztes Clark: “Und dieser junge Mann hier,” wendet sich Lex an die Gäste und wirft seinen Arm um Clarks Schulter, “ist dafür verantwortlich, dass ich einen anderen Weg einschlagen konnte. Wie Sie wissen, meine Herrschaften, wurde meine Amnesie durch einen Kopfschuss verursacht. Diesen Schuss hat Clark abgefeuert!” Lex hält inne. Ein Raunen geht durch die Menge. Erschrocken sieht Clark Lex an. Jeder Muskel seines Körpers ist angespannt, das Lächeln auf seinem Gesicht ist einem unsicheren Ausdruck gewichen. Clark rechnet in diesem Moment mit allem. Schließlich erlöst Lex ihn aus seiner Anspannung: “Ich hätte ihn und seine Freunde umgebracht, hätte er nicht in letzter Sekunde gehandelt. Wir waren vor Jahren bereits gute Freunde und ich weiß, wie schwer es ihm gefallen ist auf mich zu schießen. Auch wenn wir zu Rivalen, ich will sogar sagen, zu Feinden geworden sind, hat er doch immer die Hoffnung gehabt, ich würde eines Tages zur Vernunft kommen. An dem Tag, an dem Clark auf mich schoss, hatte er alle Hoffnung verloren und es war die einzig richtige Entscheidung, die er hätte treffen können. So viele Male hat er mein Leben gerettet und ich war immer nur hinter dem seinen her. Clark, du bist der beste Freund den man sich wünschen kann. Nicht nur ich hab dir mein Leben zu verdanken, du hast die ganze Welt vor etwas Schlimmen bewahrt, vor mir!” Eine absolute Stille kehrt in dem Saal ein. Jeder ist von Lex’ ehrlichen Worten überrascht. Lex nimmt unterdessen Clark in den Arm und drückt ihn fest an sich. Er flüstert ihm einige Worte ins Ohr und Chloe kann erkennen, wie gerührt Clark ist. Clark sieht während der Umarmung zu Sarah hinüber, als wolle er ihr sagen, dass eigentlich ihr der größte Dank gebührt. Denn Clark hätte Lex sterben lassen, wäre sie nicht gewesen. Chloe wendet den Blick ab und sieht automatisch wieder zu Oliver. Sofort bereut sie es, denn auch er sieht sie an und schenkt ihr eines seiner umwerfenden Lächeln. Dann flüstert er ihr zu: “Lex hat sich wirklich um 180 Grad gewendet. Wer hätte das noch vor einem halben Jahr gedacht?” Chloe nickt ihm nur zustimmend zu und sieht wieder zu Lex und Clark hinüber. Die Beiden haben sich mittlerweile losgelassen. Lex sieht nun noch mal zu seinen Freunden hinüber. Sein Blick drückt wirklich tiefe Dankbarkeit aus. Keines seiner Worte war gelogen, seine Freunde sind für ihn ein Familienersatz geworden, die er auch dementsprechend in sein Herz geschlossen hat. “Bitte noch einmal einen großen Applaus für meine Freunde,” bittet er das Publikum und ein lauter Applaus prescht durch den Saal. Lex Freunde blicken alle leicht peinlich berührt in die Menge, aber ein jeder von ihnen weiß diese Aufmerksamkeit zu schätzen. Chloe überlegt schon, während des Applauses und der Fotoblitze, die auf sie zielen, wie sie ihren Bericht, für den ’Daily Planet’, vom heutigen Abend verfassen könnte. “So und nun, meine Damen und Herren, zum eigentlichen Grund, warum ich Sie heute eingeladen habe,” führt Lex fort und deutet unterdessen seinen Freunden mit einer Geste an, wieder die Bühne zu verlassen. Er wartet kurz, bis er allein auf der Bühne zurückbleibt und spricht dann weiter: “Wie sie wissen habe ich mit meiner Firma Luthorcorp begonnen Forschungen zu betreiben. Dazu gehört unter anderem die Erforschung des Meteoritengesteins, dass vor einigen Jahren Smallville getroffen hat. Wir untersuchten seine Wirkungen auf viele verschiedene Krankheiten und haben nun eine weltweit verbreitete Krankheit gefunden, die wir tatsächlich, mit einem aus Kryptonit gewonnenen Stoff, restlos heilen können!” Lex macht eine kurze Pause um die Spannung zu erhöhen. Doch er kommt nicht mehr dazu seine Rede zu Ende zu bringen. Mit einem Mal erlöschen jegliche Lichter im Saal. Es ist stockdunkel, nur einzelne Blitzlichter erhellen hin und wieder an einigen Stellen den Saal und zeigen verwirrte, erschrockene und geschockte Gesichter. Nur Sekundenbruchteile vergehen, bis ein markerschütternder Schrei zu hören ist. Er kommt von der Bühne und jeder erkennt sofort, dass es Lex ist, dem der Schrei entfährt. Chloe gerät in Panik. Noch nie hat sie jemanden so schreien hören, es fährt ihr in Mark und Bein. Sie rüttelt Clark an, der im Dunkeln neben ihr steht: “Clark, tu was!” fordert sie ihn halb schreiend auf. Da fällt ein kurzes Blitzlicht, von einem Fotografen der direkt neben den Freunden steht, auf die Bühne. Für Sekundenbruchteile kann Chloe Lex sehen, er windet sich, als würde er von einer unsichtbaren Macht gehalten. Kurz taucht die Bühne wieder in Dunkelheit, bevor ein weiterer Blitz noch einmal die Bühne erleuchtet, doch diesmal ist Lex verschwunden. Chloe, Lana, Lois und Oliver stehen fassungslos im Dunkeln, während Sarah und Clark mit dem Röntgenblick versuchen etwas genaueres auszumachen. Doch die Beiden können nichts auf der Bühne erkennen. Sie sehen nur, wie die Menschen im Saal in Panik geraten und beginnen zum Ausgang zu laufen. Eine Lautstärke ist mittlerweile ausgebrochen, die die eigenen Worte kaum hören lässt. Einige Menschen stürzen, niemand sieht wo er eigentlich hinläuft, viele schreien hysterisch oder schlagen ohne Rücksicht andere nieder, nur um selbst schnellstmöglich diesem Szenario zu entfliehen. “Ihr müsst hier stehen bleiben, bewegt euch nicht,” ruft Clark seinen Freunden zu, die im Moment am sichersten sind, wenn sie einfach hier stehen bleiben, bevor sie niedergetrampelt werden. “Oliver, achte darauf, dass die drei sich nicht vom Fleck rühren, am besten nehmt ihr euch gegenseitig an die Hände. Bleibt, was auch immer kommt, zusammen!” Er sieht, wie die Vier sich gegenseitig versuchen zu ertasten und nach ihren Händen greifen. “Wo willst du hin, Smallville,” ruft Lois Clark irritiert zu, doch der ist schon weg um einigen Leuten hoch zu helfen, bevor sie zu Tode getrampelt werden. “Wo ist Sarah,” fragt Lana, die bemerkt hat, dass sie nur noch zu viert sind. “Macht euch keine Sorgen,” wirft Chloe beruhigend ein, “die Beiden wissen was sie tun!” Chloe lauscht den Geräuschen in der Halle. Es sind Schreie zu hören, die sich wie Todesschreie anhören. Lana drückt Chloes Hand dermaßen doll, dass sie langsam kein Gefühl mehr in der Linken hat. Da ertönt ein Schrei direkt neben ihr, vielleicht nur zwei Meter entfernt. Es ist eine Männerstimme. Chloe drückt nun selbst ihre rechte Hand fest in Olivers Hand. Sie verschwendet in diesem Moment keinen Gedanken daran, dass es seine Hand ist, die sie hält. Plötzlich wird ihr linker Arm zur Seite gerissen, Lanas Stimme ertönt, sie schreit panisch: “Chloe! Chloe, halt mich fest! Neeeiiiin!” Mit aller Kraft versucht Chloe Lanas Hand zu halten und weiter zu sich zu ziehen, aber mit einem plötzlichen Ruck ist ihre Hand leer, Lana wurde weggerissen und sie ist nicht mehr zu hören. “Nein! Lana! LANA!” Chloe brüllt verzweifelt nach ihrer Freundin. Tränen steigen in ihre Augen. Wenn sie doch nur etwas sehen könnte. Dann ertönt Lois Stimme. Genau wie Lana scheint sie nun weggerissen zu werden. Lois krallt sich an Olivers rechter Hand fest, doch nur Sekunden später ist auch sie von Oliver entrissen. Chloe will Oliver loslassen um nach ihrer Cousine zu tasten doch dieser umgreift fest ihre Hand und zieht sie zu ihm: “Nein Chloe, du darfst nicht loslassen! Bleib hier, wir müssen warten, bis wir wieder etwas sehen können!” Oliver drückt Chloe fest an sich. Er selbst hat Angst, fühlt sich schrecklich machtlos, aber er muss stark bleiben, es darf nicht auch noch Chloe verschwinden! Chloe drückt ihren Kopf an Olivers Brust, leise Tränen laufen über ihr Gesicht. Sie verdrängt die Todesschreie um sich herum und hört Oliver nur entfernt nach Clark und Sarah rufen. Clark hilft in Superspeed möglichst vielen Menschen auf, um zu vermeiden, dass sie völlig niedergetrampelt werden. Dann sieht er kurz zu seinen Freunden hinüber, er sieht wie Lana und Lois weggezogen werden, aber er kann keine Gestalt erkennen, die dafür verantwortlich ist. Mit einem Mal, scheinen sich die Beiden in Luft aufzulösen. Dann sieht er Sarah, die diese Situation ebenso mitbekommen hat. Sie versucht noch nach Lois zu greifen, doch ihr Griff geht ins Leere. Da fällt Clarks Blick auf die Fackeln an der Wand. Wenn er es schafft sie zu entzünden, würde sich die Panik vielleicht etwas legen. Er konzentriert seinen Hitzeblick auf die Fackeln. Einige kurze Strahlen schießen aus seinen Augen und die Fackeln erleuchten den Saal wieder in einem leichten Licht. Chloe ist noch immer fest an Olivers Brust gepresst. Sie zittert am ganzen Körper und ist dankbar, dass er sie hält. Oliver drückt Chloe an sich. Müssen sie sich ausgerechnet unter so einer Situation so nahe kommen? Er atmet tief durch und riecht ihr dezentes Parfüm. Es riecht angenehmen, leicht süßlich. Eine Ablenkung von dem Schrecken ringsherum. Plötzlich entflammen die Fackeln erneut. Chloe sieht durch einen Tränenschleier, wie der Saal wieder erleuchtet wird. Mit den Händen von Olis Brust wegdrückend, geht sie einen Schritt zurück. Sie wischt sich die Tränen mit den Fingerspitzen von den Augen und sieht sich langsam um. Ein Bild des Grauens entsteht um sie herum. Leute liegen auf dem Boden, andere laufen blutüberströmt durch den Raum. Noch immer versuchen sich die Massen aus der viel zu kleinen Tür zu zwängen. Plötzlich ergreift etwas Chloes Hand. Sie schreit auf, versucht panisch die Hand wegzureißen. “Chloe, ist alles in Ordnung mit dir?” Sarah sieht sie beunruhigt an. Als Chloe realisiert, dass es Sarah ist, die sie an der Hand gepackt hat fällt sie ihr um den Hals und beginnt erneut zu weinen. In Sarahs Haar gegraben jammert sie vor sich hin: “Ich konnte sie nicht halten. Ich… sie wurde einfach weggerissen…Und Lois… sie ist auch….” Erstickt schluckt sie ihre Tränen runter. Sie spürt wie Sarah sie noch einmal fest an sich drückt, bevor sie sie wegschiebt, sie an den Schultern hält und ihr tief in die Augen sieht. “Chloe, beruhige dich. Wir werden sie finden. Ich wollte noch nach Lois greifen, aber von einem Augenblick auf den anderen war sie weg. Sie war nicht nur einfach unsichtbar, dann hätte ich sie fassen können, sie war einfach weg. Jemand hat sie entführt, aber das heißt, sie sind alle noch am leben!” Chloe bewundert Sarahs Optimismus. Aber vielleicht hat ihre Freundin tatsächlich recht. Vielleicht haben sie wirklich eine Chance, die drei wieder aufzuspüren. Von hinten legt sich eine Hand auf ihre Schulter. Chloe dreht sich um und blickt in Clarks traurige Augen. “Kommt,” wendet er sich an die drei. “Hinter der Bühne ist noch ein Ausgang, wir müssen hier weg und der Sache nachgehen! Was auch immer es war, es ist jetzt weg.” Chloe nickt ihm stumm zu, dann setzen sich die vier in Bewegung. Da fällt ihr Blick vor die Bühne. Dort, zu ihren Füßen, liegt ein Fotoapparat. Den muss der Fotograf fallen gelassen haben. Chloe wird bewusst, dass dieser erste Schrei neben ihr der Fotograf gewesen war. Auch er wurde geholt. Was ergibt das nur für einen Sinn? Schnell bückt sie sich danach, hebt ihn auf und nimmt ihn mit. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Die Vier fahren zum Daily Planet. Während Clark und Sarah vorne sitzen, teilt sich Chloe mit Oliver die Rückbank. Chloe fummelt nervös an dem Fotoapparat rum, sie betet, dass der Film noch in Ordnung ist. Hoffentlich ist es der Apparat, mit dem die Fotos von der Bühne gemacht wurden, als Lex verschwand. Oliver sieht sie versunken an. Sie bemerkt davon jedoch nichts. Viel zu viele Fragen gehen ihr durch den Kopf. Wer hat das getan? Was hat er mit ihren Freunden vor? Warum ausgerechnet Lois, Lana und Lex? Werden sie sie je wiedersehen? Angespannt seufzt sie und legt den Fotoapparat neben sich. Oliver bemerkt ihre schreckliche Angespanntheit und legt seine Hand auf ihren rechten Arm. Chloe ergreift seine Hand mit ihrer Linken und ist dankbar für seine Geste. Seine Hand fühlt sich warm an, warm und stark. Sie sieht ihn an und versucht zu lächeln. Sanft blickt er ihr in die Augen und meint: “Noch ist nichts verloren, Chloe. Wir werden sie finden. Bestimmt!” Er sagt das mit einer solchen Bestimmtheit, dass Chloe es ihm fast glaubt. Auf der Fahrt zum Planet herrscht Schweigen, nur kurz unterhalten sich die Vier darüber, was sie gesehen haben. Doch so richtig hat eigentlich keiner etwas erkennen können. Selbst Sarah und Clark waren mit ihrem Röntgenblick machtlos. “Wir müssen einfach abwarten, ob uns die Fotos weiter bringen,” seufzt Chloe. “Ehrlich gesagt bezweifele ich das,” meint Clark von Vorne. Chloe verdreht die Augen. Muss er immer alles so pessimistisch sehen? Oliver muss trotz der verzwickten Situation grinsen, als er Chloe ansieht. Er weiß genau was sie gerade denkt. Sie sieht ihn an und schenkt ihm ein Lächeln, als sie bemerkt, dass er ihre Reaktion verstanden hat. Unglaublich wie gut sie sich verstehen. Es ist ihr schon öfter aufgefallen, aber es war ihr noch nie so bewusst wie jetzt. Sie verliert sich in seinen Augen, die sie in ihren Bann ziehen. Er ist wirklich ein netter Kerl, denkt sich Chloe und stutzt. Netter Kerl? Was sollte das hier? Ihre Freunde wurden gerade entführt und sie denkt über Oliver nach, der hier neben ihr sitzt. Sie entreißt sich seinem Blick und sieht aus dem Fenster. Endlich kommen sie am Daily Planet an. Schnell stürzen sie sich in die Dunkelkammer um den Film der Kamera zu entwickeln. Nach einigen Minuten sind die ersten Bilder fertig. Chloe hält das Bild hoch, bei dem Lex noch auf der Bühne zu sehen ist. Sie mustert es ganz genau, doch kann nichts entdecken und reicht es weiter an Clark. Dann nimmt sie sich das Foto, auf dem Lex weggerissen wird. Sie erkennt deutlich, wie Lex mit Jemandem rangelt. Der Andere muss sich hinter ihm befinden, denn Lex greift sich an den Hals, als würde er gewürgt werden. Schließlich ergreift sie das letzte Bild auf dem Lex noch zu sehen ist. Aber sie erschreckt. Seine Beine sind nicht mehr zu erkennen und auch die Hände sind verschwunden. Er muss sich aufgelöst haben, einfach ins Nichts verschwunden sein. “Clark hier,” deutet sie auf das Bild. Auch wenn Sarah und Oliver neben ihr stehen, sie richtet ihr Wort an Clark, so war es noch aus alten Tagen hängen geblieben, schließlich erlebte sie schon jahrelang solche Situationen und er stand ihr immer zur Seite. Clark betrachtet das Bild eingehend mit zusammengekniffenen Augen und meint schließlich: “Er wurde einfach mitgenommen. Wer auch immer das war, er kann sich und andere Menschen verschwinden lassen, so , dass selbst ich ihn nicht mehr sehen kann.” In Clark rattert es. Ihm war früher, als er noch auf der Highschool war, jemandem begegnet, der sich unsichtbar machen konnte, durch eine Kryptonitcreme. Aber das hier ist etwas Anderes. Es ist eine Nummer schwieriger, das ahnt er. Und wer immer das war, er hatte einen Grund, ausgerechnet seine Freunde zu holen. Das Einzige was Clark sich nicht erklären kann ist, warum auch der Fotograf betroffen ist? Ist es vielleicht doch nur ein Zufall und hat der Unsichtbare einfach irgendwen mitgenommen? Es kommt Clark unwahrscheinlich vor, aber möglich wäre das natürlich auch. Oliver hat den selben Gedanken wie Clark, nur das er ihn äußert: “Meint ihr, der Typ hat sich die Leute ausgesucht oder einfach irgendwen mitgenommen?” Alle sehen sich fragend an. Keiner weiß eine Antwort darauf. “Wie sollen wir herausfinden wo sie stecken? Wir haben nicht einmal den geringsten Hinweis,” bricht Sarah das Schweigen. Ihr Gesichtsausdruck verrät, wie sehr sie die Sache mitnimmt. “Was ist wenn sie doch alle…” Sie schluckt, denn der Gedanke daran, ihre Freunde für immer verloren zu haben, macht sie wahnsinnig. Clark nimmt seine Freundin in die Arme und drückt sie an sich. “Keine Sorge, wir werden sie finden,” murmelt er, um sie zu beruhigen. Chloe sieht die Beiden mit Tränen in den Augen an. Sarah denkt also genau wie sie. Es beruhigt sie, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein ist und legt Sarah eine Hand auf die Schulter. Oliver, der die Situation betroffen mit ansieht, meint: “Da Lex entführt wurde, gehe ich davon aus, dass vielleicht ein Lösegeld gefordert wird. Ich denke es wird auf jeden Fall jemand aus Lex Vergangenheit sein. Irgendwer, der mit ihm zu tun hatte, als Lex noch nicht so war wie er es jetzt ist.” “Ich denke damit hast du Recht,” stimmt Clark ihm zu. “Wir müssen einfach noch einmal alles aufrollen, was Lex bis vor einem halben Jahr verzapft hat. Vielleicht stoßen wir dann auf eine Spur!” Sarah löst sich von Clark und Chloe lässt die Hand von ihrer Schulter sinken. Sie sieht Sarah aufmunternd an und meint: “Die Beiden haben Recht, Sarah. Wir sollten uns gleich an die Arbeit machen!” Und schon machen sich die Vier auf den Weg. “Ich werde in mein Apartment gehen und sehen was ich finden kann,” ruft Oliver und läuft Richtung Fahrstuhl. Er hat neben seiner Ausrüstung zu Green Arrow ebenfalls seine ganzen Computer und Unterlagen dort. Chloe überlegt kurz und ruft dann: “Ich komme mit!” Sie weiß selbst nicht genau, warum sie mit will, aber hier im Planet können auch Sarah und Clark Nachforschungen betreiben, da muss sie nun nicht auch noch dabei sitzen. Und irgendwie will sie in Ollis Nähe bleiben. Oliver dreht sich um und sieht sie erstaunt an. Sofort ändert sich sein Gesichtausdruck von Erstaunen in Freude. Er lächelt sie an und ruft: “Dann komm, lass uns keine Zeit verlieren!” Clark und Sarah sehen sich verdutzt an. Was läuft da zwischen Oliver und Chloe? Mit einem Grinsen im Gesicht setzen sich die Beiden an die Schreibtische und schmeißen die Rechner an. Die Fahrstuhltür schließt sich hinter Chloe und Oliver. Chloe sieht auf die Etagenanzeige, während Oliver Chloe keine Sekunde aus den Augen lässt. Er mustert ihr Gesicht. Sie haben das Erdgeschoss erreicht. Chloe sieht zu ihm hinüber, bemerkt, wie er sie anstarrt. Sie lächelt ihn an, als sich die Aufzugstür öffnet: “Komm, ich denke wir wollen keine Zeit verlieren!” Oliver schüttelt kaum merkbar den Kopf, um aus seiner Erstarrung herauszukommen. Chloe ist so verdammt hübsch, warum ist ihm das erst jetzt aufgefallen? Er wundert sich über sich selbst, über seine Gedanken und Reaktionen. Besonders seine Reaktionen sind es, die im Moment zu wünschen übrig lassen. Gut, dass er nicht gerade als Green Arrow unterwegs ist, denn dann wäre er zu nichts nutze. Er spürt wie Chloes Hand nach seinem Arm greift und lässt sich mit ihr ziehen. Sarah und Clark haben unterdessen ihre PCs hochgefahren und sind schon am recherchieren. “Ich hab was,” ruft Clark Sarah aus ihren Gedanken. “Hier!” Er zeigt auf seinen Bildschirm. Sarah steht im Nu neben ihm und blickt auf ein geöffnetes Fenster, in dem es um ein Experiment mit einem Kryptofreak geht. “Marc Baily hatte die Fähigkeit sich unsichtbar zu machen. Bei einem Experiment, das herausfinden sollte, wie er das macht, ging etwas schief. Er löste sich quasi in Luft auf und wurde seitdem nicht mehr gesehen,” erklärt Clark kurz. “Das muss eines dieser 33.1 Experimente gewesen sein,” mutmaßt Sarah. Clark nickt zustimmend: “Wenn er nicht mehr zu sehen ist, wundert es mich nicht, dass er an Lex Rache nehmen will. Allerdings steht hier nichts davon, dass er auch andere Menschen mit ins Unsichtbare nehmen kann.” Clark lehnt sich im Stuhl zurück und legt die Arme in den Nacken. Sarah umarmt ihn sanft von hinten und meint: “Aber das könnte unser Mann sein!” Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Chloe zerrt Oliver mit sich mit. Sie hat ein schnelles Tempo vorgelegt, denn sie müssen einige Blocks laufen, um zu seinem Apartment zu gelangen. Schließlich überholt Olli sie und zieht sie nun hinter sich her. Er ist definitiv besser im Training als Chloe, was für ihn auch wichtig ist, schließlich muss er sich als Green Arrow einigen Gefahren aussetzen. Im Laufen denkt er darüber nach, wie er zu Chloe steht. Er mag sie. Aber ist da vielleicht sogar noch mehr als nur mögen? Sie weiß wer er wirklich ist. Sie ist die einzige Frau in seinem Leben die das weiß. Und ihm ist bewusst, dass er ihr vertrauen kann. Er könnte ihr sogar blindlings sein Leben anvertrauen, dabei hätte er keinerlei Bedenken. Noch ein Häuserblock, dann würden sie bei ihm ankommen. Er spürt wie Chloe langsamer wird. Ihre Hand umklammert seine nun mehr, sie lässt sich etwas mitziehen. Chloes Herz pumpt. Anfangs konnte sie noch gut mithalten, aber jetzt… Sie schnauft und es ist ihr peinlich, dass Oliver es mitbekommt. Warum ist es ihr nur peinlich, dazu hätte sie eigentlich keinen Grund. Olli ist gut trainiert, dass weiß sie, schließlich muss er es sein, als Green Arrow. Aber auch so weiß sie es. Des Öfteren hatte sie ihn schon oben ohne gesehen. Sein Oberkörper war mit Muskeln durchsetzt, er hatte eine starke Brust und sehr ansehnlich trainierte Bauchmuskeln. Wenn sie darüber genauer nachdachte, hatte er sogar einen besser trainierten Körper als Clark. Gemeinsam hatten sie bei Lex im letzten halben Jahr die ein oder andere Poolparty gefeiert, bei der sie immer heimlich den Beiden nachschaute. Auch wenn sie nicht mehr für Clark empfindet als Freundschaft, anzusehen ist er immer gut. Aber Olli… Ein Lächeln bahnt sich einen Weg auf ihr Gesicht. Doch abrupt wird sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie stolpert und droht im vollen Lauf zu stürzen. Sie sieht sich schon auf dem Boden liegen, als sich Oliver plötzlich umdreht und sich vor sie schmeißt und auffängt. Beide fallen rücklings auf den Steinboden. Chloe liegt auf ihm, ihre Nasenspitzen berühren sich fast. Sanft streicht er ihr eine Strähne hinter das Ohr und lächelt sie an. Chloe ist noch immer ganz aus der Puste und bemerkt erst nach einigen Sekunden, wo sie gelandet ist. Als ihr klar wird, dass sie mit ihrem ganzen Gewicht auf ihm liegt, versucht sie sich umständlich aufzurappeln. “Ähm, sorry…. Ich… also… ich hoffe du hast dir jetzt nicht wehgetan…” ringt sie nach Worten. Oliver richtet sich neben ihr auf und sieht sie mit einem Grinsen an. Dann meint er sanft: “Nein… nein, hab ich nicht. Und du?” “Ich bin ja weich gelandet,” lächelt Chloe. “Danke!” “Immer wieder gern,” bestätigt er triumphierend. Die Beiden sehen sich lange an, als würde die Welt um sie herum still stehen. Endlich ergreift Oliver wieder das Wort: “Also, … es… es ist nicht mehr weit, den Rest können wir auch langsam gehen. Ich denke die Zeit muss sein! Mit gebrochenen Armen oder Beinen können wir auch nicht mehr viel helfen!” Chloe muss lachen: “Du hast recht! Vielleicht haben ja Sarah und Clark auch schon etwas gefunden!” Chloes Handy klingelt. Sie kramt es aus der Tasche und nimmt ab: “Ja?” “Chloe, ich bin es, Clark! Wir haben eine Spur,” hört Chloe ihn aufgeregt ins Telefon reden. Sie sieht Oliver an und formt Clarks Namen auf den Lippen, um Olli zu sagen wer in der Leitung ist. “Was für eine Spur?” fragt sie ihn hektisch. “Es wurden Experimente mit einem gewissen Marc Baily gemacht, sagt dir der Name was?” kommt die Frage aus dem Hörer. Chloe überlegt, aber den Namen hat sie nie gehört. “Kennst du einen Marc Baily?” wendet sie sich an Oliver. Der sieht sie nachdenklich an und meint: “Irgendwo hab ich den Namen schon mal gehört.” Chloe drückt auf die Lautsprechertaste, damit Oliver mithören kann. “Ich nicht Clark, aber Oliver kommt er bekannt vor. Erzähl!” fordert sie Clark auf. “Ich habe hier eine Seite von Luthorcorp gefunden. Hier steht, er hat die Fähigkeit sich unsichtbar zu machen. Als sie raus finden wollten wie er das macht, ist etwas schief gegangen. Er wurde anscheinend komplett unsichtbar, ohne sich wieder sichtbar machen zu können. Er entkam und wurde nie mehr gesehen. Allerdings wird hier nicht berichtet, ob er da auch andere Menschen mit reinziehen kann.” Chloe und Oliver hören gebannt zu. Schließlich nickt Olli und meint: “Ja, davon habe ich gehört. Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin.” Ärgerlich fährt er herum und geht schnell weiter. Chloe folgt ihm, das Handy ans Ohr haltend. “Clark, Olli weiß davon, wir werden jetzt bei ihm gucken, ob wir mehr dazu finden,” informiert Chloe Clark. “Alles klar, Sarah und ich werden mal gucken, ob wir die Verantwortlichen Leute, die damals dafür zuständig waren, aufspüren können,” erklärt Clark. “Okay, meldet euch, wenn ihr mehr wisst,” fordert Chloe und lässt ihr Handy zuklappen. “Hoffentlich passen sie auf sich auf,” wirft Oliver ein, nachdem Chloe wieder neben ihm läuft. Er hat gehört, was Clark und Sarah vorhaben. “Mit den Leuten ist nicht zu scherzen. Die haben nicht, so wie Lex, ein neues Leben angefangen.” Er runzelt die Stirn und meint: “Komm, wir müssen uns beeilen!” Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Clark und Sarah ziehen sich ihre Jacken über und laufen los. Sie wollen im Schloss nachsehen, ob sie noch irgendwo Unterlagen finden können, die verraten, wer damals an diesem Projekt mitgearbeitet hat. Sarah hatte Lex nach seinem Krankenhausaufenthalt jedenfalls dazu geraten, alle Unterlagen irgendwo aufzubewahren, auch wenn er damit abschließen wollte. Schließlich würde seine Vergangenheit ihn noch eine Weile verfolgen, ob er will oder nicht und da ist es wichtig, dass er jederzeit die Informationen aus dieser Zeit parat hat. Sie betet im Lauf, dass er ihren Rat befolgt hat. Am Schloss angekommen verschaffen sich die Beiden erst mal ein Bild von der aktuellen Situation. Die ganzen Gäste sind verschwunden. Alles ist abgeriegelt, überall läuft Security und Polizei auf dem Gelände herum. “Verdammt,” murmelt Clark als er mit Sarah vor dem Tor des Anwesens steht. “Da können wir jetzt nicht rein!” Sarah blickt Clark fragend an. “Wieso, wir müssen doch nur erklären was wir vorhaben! Die wissen doch sicher, dass wir Lex’ Freunde sind und helfen wollen. Vielleicht sind sie sogar dankbar, wenn sie von unseren Vermutungen hören!” “Nein, dann werden wir da mit rein gezogen. Das ist zu gefährlich. Außerdem weiß die Polizei nicht, was Lex damals alles getan hat. Sie würden ihn dafür nachträglich ins Gefängnis stecken. Wir müssen einen anderen Weg finden.” Clark ergreift Sarahs Hand und zieht sie sanft vom Tor weg. Er macht sich keine Sorgen um sich, dass er erwischt werden könnte, sondern nur darum, dass Sarah etwas passiert. Sie schaut ihn an und spürt genau was er gerade denkt. Sie kennt ihn mittlerweile so gut, dass sie teilweise seine Gedanken erraten kann. Sanft blickt sie ihn an und meint: “Clark, ich kann gut auf mich aufpassen. Mach dir keine Sorgen um mich!” Nachdem sie eine kurze Denkpause eingelegt hat fügt sie hinzu: “Aber du hast sicher Recht. Wenn die Polizei die Unterlagen in die Hände kriegt, hat Lex schlechte Karten. Wir müssen irgendwie anders herauskriegen, wer damals an dem Projekt mitgewirkt hat. Vielleicht weiß Oliver ja auch etwas davon. Wenn er so viele Informationen von dem 33.1 Projekt gesammelt hat, dann muss er doch auch die Verantwortlichen dazu kennen.” “Das kann sein. Wieso hab ich nicht eben schon danach gefragt? Ich ruf ihn gleich an.” Clark kramt sein Handy aus der Hosentasche und drückt auf die Wahlwiederholung. Es klingelt. “Hey Clark!” geht Chloe ans Telefon. “Chloe, wir kommen nicht ins Schloss. Könnt ihr raus finden, wer alles an dem Projekt mitgearbeitet hat?” Auf der anderen Seite herrscht Schweigen. “Chloe?” fragend ruft Clark ins Handy. Es herrscht noch immer Stille in der Leitung. Beunruhigt sieht Clark Sarah an. Dann schließlich wieder eine Antwort: “Sorry, Clark. Wir sind gerade erst in Ollis Wohnung angekommen. Ich hatte gerade keinen Empfang im Fahrstuhl. Bleib kurz dran, wir werden sofort nachschauen, ob Ollis Datenbank etwas ausspuckt.” “Sie versuchen etwas raus zu finden,” wendet sich Clark an Sarah um sie auf dem Laufenden zu halten. Sie steht dicht neben ihm und hört das Gespräch problemlos mit. Sie muss Lächeln, Clark scheint manchmal immer noch zu vergessen, dass sie über die selben Fähigkeiten wie er verfügt. “Ich weiß,” grinst sie ihn an. Er erwidert ihr Lächeln, als ihm einfällt, dass sie alles mithören kann. Er ist es einfach gewohnt, allen Anderen immer alles erklären zu müssen, wenn er telefoniert. Sarah stellt sich auf ihre Zehenspitzen und drückt ihm sanft einen Kuss auf die Lippen, während sie auf Chloes Antwort warten. “Ich liebe dich,” flüstert sie um nicht von Chloe gehört zu werden. Gerade in einem solchen Augenblick wie diesem, wird Sarah wieder bewusst, wie unendlich glücklich sie ist hier zu sein. Hier in Smallville, bei ihm. Auch wenn sie sich Sorgen um ihre Freunde macht, kann sie doch ihr Glücksgefühl nicht unterdrücken. Oder gerade deswegen. Wie würde sie sich wohl jetzt fühlen, in einer solchen Situation, ohne ihn und ohne ihre Freundin Chloe. Ohne ihre Fähigkeiten, die sie in Deutschland nie bekommen hätte. Sie versucht sich zusammenzureißen, was soll Clark sonst von ihr denken, wenn sie so glücklich scheint, obwohl ihre Freunde in Gefahr sind. Clark ist überrascht von ihrem plötzlichem Gefühlsausbruch. Doch er genießt es, ihre Liebe zu spüren. Es lässt ihn glauben, dass alles gut werden wird. Er hält das Handy kurz zur Seite, beugt sich zu ihr hinunter und erwidert ihre Liebeserklärung mit einem erneuten Kuss. Da ertönt Chloes Stimme im Handy. Sofort lassen die Beiden voneinander ab und lauschen ihr: “Also, an der Sache haben nur zwei Forscher mitgearbeitet. Der eine heißt Dr. Daniel Waist, der andere Dr. Bill Connely. Connely ist allerdings vor drei Monaten verstorben. Also könntet ihr nur noch mit Waist Glück haben.” “Kannst du raus finden wo der wohnt?” fragt Clark schnell. “Schon passiert. Er wohnt in Metropolis. Mainstreet 342,” antwortet Chloe. “Danke Chloe!” sagt Clark hektisch. “Kein Problem! Aber Clark,” fügt Chloe hinzu. “Ja?” “Passt auf euch auf!” “Machen wir!” bestätigt er ihr und legt auf. Er sieht Sarah kurz an, die ihm zunickt, dann laufen sie los. Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Lex reibt sich den Kopf. Es ist stockdunkel um ihn herum. Auf seiner Stirn fühlt es sich glitschig nass an. Aber zugleich etwas warm. Er reibt die Flüssigkeit zwischen seinen Fingern. Es muss Blut sein. Da fällt ihm wieder ein was passiert ist. Er wurde auf der Bühne von einer unsichtbaren Gestalt festgehalten und niedergeschlagen. Daher das Blut an seiner Stirn. Er schüttelt leicht seinen Kopf, in der Hoffnung die Dunkelheit dann mit seinem Blick durchdringen zu können, doch es bleibt nichts als Schwärze vor seinen Augen. Er tastet um sich herum. Ein kalter Steinboden erstreckt sich unter ihm, ebenso die Wände sind aus Stein. Er versucht sich vorwärts zu tasten, doch er kommt nicht weit. Sein Bein bleibt an etwas hängen. Verzweifelt versucht er sich zu befreien, aber es gelingt ihm nicht. Er tastet mit den Händen an seinen Knöchel. Es ist eine Eisenkette an der er gefesselt ist. Lex verfolgt die Kette, sie endet in der Wand hinter ihm. Mit aller Kraft die er aufbringen kann, reißt er an der Kette, doch sie gibt kein bisschen nach. Ein Seufzen entringt sich seiner Kehle. Wo zum Teufel ist er nur? Da kommt ihm die Idee, dass er vielleicht nicht allein hier ist. “Hallo?” fragt er in die Stille. Doch er erhält keine Antwort. Noch einmal ruft er, diesmal lauter: “Hallo, ist hier jemand?” Immer noch keine Antwort. Aber seine Stimme hallt kaum nach, der Raum scheint nicht sonderlich groß zu sein, wenigstens die Erkenntnis kann er gewinnen. Nur was bringt ihm das? Entmutigt lehnt er sich mit dem Rücken an die Wand und lauscht. Einige Minuten vergehen und nichts passiert. Was ist das nur für ein Spielchen? Wer hält ihn hier gefangen? Angestrengt denkt er nach, doch ihm kommt keine Idee. Sicher ist es Jemand aus seiner Vergangenheit. Was hatte Sarah ihm noch gesagt? ‘Sicher holt dich deine Vergangenheit irgendwann wieder ein, ob du willst oder nicht!’ Irgendwie so hatte sie es gesagt. War der Zeitpunkt jetzt gekommen? Er kann grübeln so doll er will, es hilft nichts. Er hat längst nicht alle seine Schandtaten nachgelesen, geschweige denn mal seine Unterlagen, von seinen ganzen Experimenten, angesehen. Nein, das wollte er sich nicht antun. Seine Freunde hatten ihm die Chance gegeben neu anzufangen und das hat er getan. Da wollte er bis jetzt nicht alles zu detailliert wissen. Doch jetzt gerade, in diesem Augenblick, bereut er, dass er nicht mehr nachgeforscht hat. Aber er hatte immer Angst, er könnte wieder zu dem alten Ich werden, das er noch vor einem halben Jahr war. Ein Stöhnen reißt ihn aus seinen Gedanken. Lois Kopf pocht. Vor Schmerzen hält sie sich den Hinterkopf. Als sie die Augen öffnet ist es stockdunkel. Sie kneift die Augen zusammen, doch sie kann nichts sehen. Tief atmet sie einmal ein. Die Luft ist stickig und kalt. Der Boden und die Wand an der sie lehnt sind hart. Sie richtet sich etwas auf, um von der kalten Wand wegzukommen. Dabei entfährt ihr ein leises Stöhnen. Plötzlich hört sie eine Stimme, die links von ihr kommt: “Hallo?” Lois hält inne. Die Stimme kennt sie, sie kommt ihr vertraut vor. Leise stammelt sie: “Lex?” “Lois! Oh, mein Gott, er hat dich auch!” stellt Lex geschockt fest. “Geht es dir gut?” Lois überlegt kurz und horcht in sich hinein: “Ja, ich denke schon! Und dir?” “Ich bin festgebunden,” meint Lex verzweifelt. Lois bewegt sich. Als sie ihr rechtes Bein aufstellt, klappert es. Dann spürt sie einen Ring, der um ihren Knöchel gelegt ist. “Ich auch,” stellt sie entrüstet fest. Plötzlich mischt sich eine weitere Stimme ein. Lana kommt zu sich. Ihr Schädel brummt und ihr ist schlecht. Sie versteht nicht wo sie sich befindet und hört plötzlich Lois und Lex reden. Lex Stimme ist zu ihrer Rechten, während Lois ihr gegenüber zu sitzen scheint. “Lois! Lex!” ruft sie, lauter als es nötig gewesen wäre. “Lana!” sagen die Beiden wie aus einem Mund. “Wo sind wir?” fragt Lana ängstlich. “Ich weiß es nicht,” gibt Lex bedrückt zu. “Jemand hat uns scheinbar entführt.” Es kehrt Stille ein. Alle drei hängen ihren Gedanken nach und atmen durch. Da ertönt eine weitere Stimme, die die Freunde aus ihren Überlegungen reißt. “Hallo? Jemand da?” Lois stutzt, wer ist das. Diese Stimme kennt sie nicht. Sie lauscht angestrengt. Als keiner ihrer Freunde antwortet, ergreift sie das Wort: “Ja, wir sind hier. Wir wurden entführt. Wer sind sie?” “Ich… ich war bei Lex Luthor auf der Veranstaltung als… als ich niedergeschlagen wurde und jetzt bin ich hier aufgewacht!” Es ist eine Männerstimme, die ein wenig panisch klingt. “Okay, ähm, uns ist es genauso ergangen, bleiben sie einfach ruhig, Sir!” mischt sich Lex ein. “Sind sie… sind sie Mr. Luthor?” fragt die Stimme zögerlich. “Nennen sie mich Lex,” bittet er den Fremden, in der Hoffnung ihm etwas die Angst zu nehmen. “Ja, okay, ich bin Daniel, Daniel Waist!” “Lois,” meldet sie sich von ihrer Seite. Daniel sitzt scheinbar zu ihrer Rechten. “Ich bin Lana,” stellt auch sie sich vor. Was für eine Situation. Lana hat Angst. Verdammt Angst. Und sie sitzen hier in diesem Raum, jeder an einer Wandseite und stellen sich gegenseitig vor. Was für eine Ironie. Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Chloe sitzt neben Oliver an seinem Rechner. Eifrig durchforsten die Beiden sämtliche Dateien. Doch mehr als sie bis jetzt wissen, finden sie nicht mehr heraus. Mit einem Seufzer lehnt sich Oliver in seinem Stuhl zurück und kreuzt die Hände hinter seinem Kopf. Nachdenklich starrt er auf den Monitor und runzelt die Stirn. Chloe blickt ihn zögerlich von der Seite an. Er sieht besorgt aus. Doch das ändert nichts daran, dass er ihr weiche Knie macht. Warum eigentlich? In tiefen Überlegungen versunken sieht sie ihn an und bemerkt dabei nicht, dass er seinen Blick auf sie richtet. Er schaut zu ihr und lässt die Arme sinken. Sie scheint durch ihn hindurch zu sehen. Auch er lässt seinen Blick eine Weile auf ihr ruhen. Wieso hat er nicht schon früher bemerkt, wie hübsch sie ist? Er mustert sie ganz genau. Und sie ist nicht nur hübsch, sondern auch unheimlich taff. Eigentlich genau so, wie er Frauen mag. Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. Chloe wird aus ihren Gedanken gerissen, als Oliver sie anlächelt. Sanft lächelt sie zurück und fragt: “Was ist?” Oliver blickt sie nun völlig irritiert an und bemerkt schließlich, wie er sie anstarrt. “Ähm, jetzt… ich meine… also… Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als auf einen Anruf von Sarah und Clark zu warten,” stottert er verlegen. Chloe nickt zustimmend. “Möchtest du vielleicht etwas trinken?” fragt er plötzlich hektisch und springt auf, um der Situation zu entfliehen. “Ja, also, wenn du einen Kaffee hast.” Chloe sieht zu ihm auf, direkt in seine Augen und ein Kribbeln breitet sich in ihrem Körper aus. Olli muss unwillkürlich grinsen. Chloe und ihr Kaffee. Aber sie sagte das so süß eben. “Klar, ich mach dir welchen!” Er dreht sich um und geht in seine Kochnische. Chloe folgt ihm mit ihren Blicken und mustert jede seiner Bewegungen, während er ihr den Kaffe mit einer Espressomaschine zubereitet. Nachdem er eine Tasse untergestellt und auf den Knopf gedrückt hat, dreht er sich zu ihr um und lehnt sich an die Arbeitsplatte. In diesem Moment nimmt er das erste Mal wahr, wie sie ihn ansieht. Geht es ihr vielleicht genauso wie ihm? Oder ist sie einfach wieder in Gedanken versunken? Sein Blick wird fragend. Chloe schüttelt leicht den Kopf, als sie feststellt, dass Oliver etwas ahnt. Das wäre jetzt viel zu peinlich. Sie versucht abzulenken: “Ob die Beiden schon da sind?” “Wo, bei Dr. Waist?” fragt Oliver verwirrt. Chloe nickt stumm. Die Ablenkung hat funktioniert. Erleichtert atmet sie auf. Oliver schnappt sich die Tasse, geht zu Chloe und reicht sie ihr: “Hier. Pass auf, ist heiß!” Dann lässt er sich wieder neben ihr auf den Stuhl fallen und meint: “Naja, dass sind halt Clark und Sarah, ich würde mich nicht wundern, wenn sie gleich bei uns vor der Tür stehen und uns Bericht erstatten.” Verträumt sieht er sie an. Wie sie vorsichtig an dem heißen Kaffee nippt. Ein warmes Gefühl macht sich in seinem Körper breit. Hat er sich etwa verliebt? Chloe pustet sachte über die Tasse. Der Kaffee ist so heiß, dass sie keinen Schluck nehmen kann. Ihre Händen brennen von der heißen Tasse. Sie sieht sich um und ihr Blick fällt auf seine Couch. “Können wir uns rüber setzen, da kann ich die Tasse abstellen,” fragt sie unschuldig und schüttelt abwechselnd ihre Hände um sie zu kühlen. “Klar,” lächelt Oliver sanft und nimmt Chloe die Tasse ab, um sie ihr zur Sofaecke zu tragen. Dabei berühren sich kurz ihre Hände. Sofort durchläuft ihn ein angenehmer Schauer. Sie nehmen nebeneinander auf der Couch platz. Ein peinliches Schweigen tritt ein. Es ist absolut still um sie herum. Chloe hört Olivers Atmen und sieht im Augenwinkel, wie er aus dem Fenster schaut. Ihre Gedanken kreisen wieder um ihre Freunde. Die Angst überkommt sie wieder und Tränen steigen in ihre Augen. Sie sieht Oliver an und fragt traurig: “Glaubst du wirklich wir werden sie finden?” Er dreht sich zu ihr und legt sanft den Arm um sie. Ihre Trauer nimmt ihn dermaßen mit, dass er diesmal nicht fähig ist zu antworten. Er schluckt und drückt sie einfach nur an seine Schulter. Insgeheim ist er sich selbst nicht sicher, ob es diesmal wieder so glimpflich ausgeht, wie die letzten Male. Chloe drückt ihr Gesicht fest an seinen Körper. Sie spürt nun auch seine Unsicherheit. Und es macht ihr Angst, dass selbst er nun nicht mehr so von der Rettung ihrer Freunde überzeugt ist, wie er es auf der Fahrt nach Metropolis noch war. Oliver drückt Chloe stärker an sich. Er genießt ihre Nähe, spürt ihre Wärme und es bricht ihm fast das Herz, sie so traurig zu erleben. “Hey,” flüstert er sanft. “Wir finden sie! Sicher werden Clark und Sarah etwas herausfinden und dann dauert es nicht mehr lange bis wir sie haben!” Chloe hebt ihren Kopf und blickt Oliver direkt in die Augen. Lange sehen sie sich an. Oliver quält sich ein Lächeln auf das Gesicht und wischt Chloe mit der rechten Hand eine Träne von der Wange. Doch anstatt seine Hand wieder zurückzuziehen, lässt er sie auf Chloes Wange verweilen. “Nicht weinen,” wispert er kaum hörbar. Chloes Tränen versiegen. Sie versinkt in seinen Augen und lässt es zu, dass er ihren Kopf sanft zu sich zieht. Sie spürt seinen warmen Atem in ihrem Gesicht, als er ihr immer näher kommt. Sie sieht auf seinen Mund, der sich leicht öffnet und schließlich schließt sie ihre Augen. Wenig später fühlt sie seine warmen, weichen Lippen auf ihren. Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Unterdessen sind Sarah und Clark auf dem Weg zur Mainstreet 342 in Metropolis. Als sie ankommen, finden sie das Haus verlassen vor. Es brennt kein Licht in den Räumen und auch sonst ist kein Anzeichen zu sehen, dass jemand zu Hause ist. Die Einfahrt ist leer, kein Auto parkt auf oder vor dem Grundstück. Es ist ein einfaches Holzhaus, doch man sieht, dass mehr Geld in das Haus gesteckt wurde, als in andere Häuser. “Lex muss ihn gut bezahlt haben,” murmelt Clark, der in Ruhe alles von der Straße aus betrachtet. Sarah nickt bestätigend und nimmt derweil das Haus mit dem Röntgenblick unter die Lupe. “Es ist niemand da,” stellt sie fest. “Lass uns rein gehen!” Sie wartet eine Antwort von Clark gar nicht erst ab, sondern steht eine Sekunde später vor der Tür und öffnet sie. Dass die Tür abgeschlossen ist, stört sie nicht, mühelos dreht sie den Türknauf und hat das Schloss bezwungen. Leise treten die Beiden nacheinander ein und schauen sich sorgfältig um. Sarahs Blick fällt als erstes auf die Fotos an der Wand. Es sind genau drei Bilder, die über dem Fernseher hängen. Sie zeigen eine glückliche Familie. Der Vater, vielleicht Mitte vierzig, mit kurzen braunen Haaren, hält strahlend seine Frau in den Armen. Vor den Beiden steht ein Mädchen, vielleicht zehn Jahre alt. Auf dem anderen Bild ist nur das Mädchen zu sehen und daneben nur ein Bild der Mutter. Aber dieses Bild ist anders. Es wird von einem schwarzen Rand eingerahmt. “Clark,” macht Sarah ihn auf das Foto aufmerksam. “Es sieht so aus, als sei seine Frau tot!” Clark stellt sich neben Sarah und mustert die Bilder genau. Er zieht die Augenbrauen zusammen und murmelt: “Irgendwie kommt er mir bekannt vor.” Sarah wirft erneut einen Blick auf den Mann. Clark hat Recht, ihr kommt er auch bekannt vor. “Stimmt,” wundert sie sich. “Ich habe ihn auch schon irgendwo gesehen.” Angestrengt überlegen die Beiden, doch keiner von ihnen kommt darauf, wo sie ihm begegnet sein könnten. Sie wenden sich von den Bildern ab und durchsuchen das Haus. Nichts ist auffällig hier. Alles scheint zu sein wie in jedem anderen Haushalt auch . “Sarah!” ruft Clark, als er eine Tür zum Keller entdeckt. Sarah kommt die Treppe hinuntergelaufen. Im oberen Stockwerk hat sie nichts Wichtiges finden können. “Vielleicht finden wir etwas im Keller,” meint Clark optimistisch und öffnet die Tür vorsichtig. Kalte Luft strömt ihm entgegen. Er tastet nach einem Lichtschalter. Schließlich erleuchtet eine einfache Glühlampe den Kellerabgang. Die Beiden gehen hinunter und werden endlich fündig. Quer durch den dunklen Raum sind Leinen gespannt, an denen Fotos hängen. “Er fotografiert,” stellt Sarah fest und sieht sich einzelne Fotos an. “Hier! Das Foto habe ich vorgestern im ‘Inquisitor’ gesehen. Er scheint jetzt sein Geld mit Fotos zu… Oh nein, Clark,” stockt sie mitten im Satz. Ihr wird schlagartig bewusst, wo sie den Mann gesehen hat. Und auch Clark hat den Zusammenhang erkannt. “Der Fotograf von Lex’ Veranstaltung. Also muss es definitiv dieser Marc Baily sein, der sie entführt hat. Dann macht alles einen Sinn.” Angespannt sieht er seine Freundin an, die ihn verzweifelt anblickt: “Jetzt können wir sicher sein, wer sie hat. Aber wie sollen wir jemals herausfinden, wo er sie hingebracht hat?” Sarah kann nicht verbergen, wie sehr die Angst um ihre Freunde sie bedrückt. Tränen stehen ihr in den Augen. Sanft drückt Clark sie an sich und flüstert: “Wir müssen zu Olli. Er hat die meisten Informationen über dieses Projekt. Vielleicht können wir aus den Daten irgendwelche Orte erfahren, an denen dieser Baily die Vier versteckt halten könnte. Oder er ist sogar an den Ort zurückgekehrt, wo damals die Experimente mit ihm gemacht wurden.” Sarah löst sich aus seiner Umarmung und wischt sich eine Träne von der Wange. Sie nickt und fordert: “Dann lass und schnell los!” Keine Minute später, stehen die Zwei in Olivers Fahrstuhl zu seinem Apartment. Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Lex, Lana, Lois und Daniel sitzen weiterhin im Dunkeln. Keiner sagt ein Wort. Lex versucht verzweifelt sich irgendwie von den Eisenketten zu befreien. Immer wieder zieht er ruckartig an den Ketten, in der Hoffnung die Verankerung aus er Wand reißen zu können. Schließlich gibt er erschöpft auf und lässt sich wieder an die Wand sinken. Lana laufen Tränen über die Wangen. Sie schluchzt nicht, denn sie will sich nicht die Blöße geben Schwäche zu zeigen. Sie hat furchtbare Angst und beginnt langsam mit ihrem Leben abzuschließen. Lois sitzt zitternd an der Wand. Sie friert unglaublich. Ihr ganzer Körper bebt vor Kälte. Wie lange sitzen sie wohl hier schon, seit sie erwacht sind. Minuten oder gar Stunden? Daniel sitzt einfach nur still da und lauscht angestrengt. Er hört ein leises Seufzen aus Lanas Richtung und wie Lex aufgibt an den Ketten zu rütteln. Von Lois kann er nichts hören, nur ab und zu kommt ein leises Zähneklappern zu ihm geflogen. Zum Glück trägt er seinen Anzug. Zu gerne würde er den Frauen sein Jackett geben, aber so weit reicht er einfach nicht. Außerdem könnte er es, so wie er angekettet ist, gar nicht ausziehen. Plötzlich nimmt er ein Geräusch wahr, das nicht aus ihrem Raum kommt. “Pssst! Ich höre was!” Alle sitzen da und halten den Atem an. Tatsächlich, es sind Schritte zu hören. Sie kommen näher. Mit einem lauten Krachen fliegt die Tür auf. Eine Sekunde später geht Licht an. Lex kneift die Augen zusammen. Das Licht blendet extrem, nach der langen Zeit in der Dunkelheit. Er zwinkert hektisch, um etwas sehen zu können doch sein Blick fällt nur auf Lana, Lois und den Fotografen. Erschrocken sieht er die Drei an. Während Lois nahezu unverletzt aussieht, sondern nur ein wenig blau angelaufen und vor Kälte zitternd, ist Daniel übel zugerichtet. Er hat eine Wunde an der Stirn, von der aus Blut über sein Gesicht gelaufen ist. Die Augen sind rot, auch in sie ist Blut gelaufen. Lana scheint ebenfalls wie Lois unverletzt, er kann nur erkennen, dass sie geweint haben muss. Seinem Herzen wird ein Stich versetzt, als er Lana ansieht, die so verzweifelt wirkt. Nie hatte er gewollt, das ihr etwas zustößt. Er spürt in diesem Augenblick wieder, wie sehr er sie noch liebt. “Wer sind sie?” wispert Lois schlotternd in den Raum. Keiner der Vier kann jemanden sehen, aber alle spüren, dass da nun eine fünfte Person im Raum ist. Lana wischt sich hektisch die Tränen aus dem Gesicht, doch sie weiß, dass es die Anderen längst bemerkt haben. Als sie wieder aufblickt, sieht sie, wie Daniel von irgendwem hochgerissen wird, den sie nicht sehen kann. Daniel stöhnt, denn dass schnelle Aufstehen bekommt seiner Platzwunde nicht gut und ein Stich fährt durch seinen Kopf. Jemand packt ihn unter seinen Achseln und hält ihn fest, so dass er stehen kann. “Kannst du dir nicht denken wer ich bin, Dr. Waist,” faucht eine raue Stimme. “Es ist erst zehn Monate her, das wir uns das letzte Mal gesehen haben, aber uhhh, ach ja…. Du kannst mich ja gerade gar nicht sehen. Wie DAS wohl kommt!” Daniel durchfährt ein unglaublicher Schmerz. Sein Arm wird von dem Unsichtbaren nach hinten gedreht und sein Schultergelenk kugelt mit einem Knacken aus. Er beißt sich auf die Zähne und presst die Kiefer aufeinander. Ein Zischen entfährt seiner Kehle. “Hören sie auf damit, wir haben ihnen nichts getan,” mischt sich nun Lana schreiend ein. Abrupt fällt Daniel zu Boden, scheinbar hat die Gestalt von ihm abgelassen. Ängstlich blickt Lana durch den Raum. Sekunden später spürt sie eine Hand, die ihr Kinn grob umfasst. Dann flüstert ihr eine Stimme ins Ohr: “Du hast Recht! Du hast mir nichts getan, aber wenn ich die Beiden allein leiden lassen würde, wäre es doch nur halb so schlimm. So ist es noch viel grausamer für den feinen Lex Luthor, wenn er auch noch seine Freunde leiden sehen muss.” Der Griff löst sich aus Lanas Gesicht und sie spürt, wie sich die Gestalt von ihr entfernt. Sie sieht als nächstes wie Lois zusammenzuckt. Lois spürt urplötzlich eine Berührung auf ihrer rechten Wange. Erschrocken weicht sie zurück. Dann wird sie gepackt und festgehalten. Alles Strampeln hilft nichts, als ihr ins Ohr geflüstert wird: “Was ich mit dir mache, Süße, weiß ich noch nicht. Um dir etwas anzutun bist du eigentlich zu schade.” Ein leises widerliches Lachen brennt sich in ihr Ohr. Dann spürt sie kalte feuchte Lippen auf ihren. Erneut weicht sie zurück und faucht: “Lass mich in Ruhe, du Widerling!” Sie beginnt noch einmal zu treten und stellt fest, dass es ein Volltreffer war. Zufrieden grinst sie, bis eine Hand, mit unglaublicher Wucht, in ihr Gesicht schlägt und sie umkippen lässt. Ein kurzer Schmerz fährt in ihre linke Gesichtshälfte und wird zu einem Brennen. Mit blutverschmiertem Mundwinkel richtet sie sich wieder auf und wischt das Blut mit dem Handrücken fort. “Das wirst du noch bereuen,” sagt sie ruhig mit zusammengekniffenen Augen und starrt in die Luft, in der Hoffnung ihn irgendwie ausfindig zu machen. Doch er scheint schon bei Lex zu sein, denn auf einmal wird er hochgerissen. Lex steht wackelig auf den Beinen. Er versucht sich zu wehren, aber er hat einfach keine Chance. Plötzlich spürt er nur noch einen furchtbaren Schmerz auf seiner Brust. Als er an sich herab blickt, sieht er wie rote Flecken sein weißes Hemd durchtränken. Er hört, wie Lana und Lois seinen Namen rufen. Dann wird er losgelassen und fällt auf die Knie. Er drückt seine Hände auf die Wunde und hört die raue Stimme sagen: “Das ist erst der Anfang, Luthor! Ich werde dir die nächsten Tage zur Hölle machen! So wie du es mit meinem Leben gemacht hast!” Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Die Fahrstuhltür zu Olivers Apartment öffnet sich. Clark holt schon Luft um direkt berichten zu können. Doch dann fällt sein Blick auf das Pärchen auf der Couch. Mit offenem Mund starrt er die Beiden an. Chloe und Olli lassen abrupt voneinander ab und blicken zum Aufzug. Doch es ist zu spät. Clark und Sarah haben längst gemerkt, was sich zwischen den Beiden abgespielt hat. Verlegen springen sie vom Sofa auf und wenden sich den Ankommenden zu. Sarah versetzt Clark mit dem Ellenbogen einen leichten Stoß in die Rippen, als sie merkt, wie er Chloe und Oliver anstarrt. “Ähm,” räuspert er sich und versucht über die Situation hinwegzugehen. “Wir haben nicht viel raus gefunden, außer dass wir nun sicher sein können, dass es dieser Baily war, der hinter allem steckt.” Sarah nickt zustimmend und zieht Clark hinter sich her, um mit ihm bei den Beiden auf dem Sofa Platz zu nehmen. Als sie sich setzen nehmen auch Chloe und Oliver wieder Platz. Beide sind völlig verwirrt von ihrem Kuss und dass er so jäh unterbrochen wurde. Es fällt ihnen schwer, dem Bericht der Beiden zu folgen. “Okay,” versucht Oliver die aktuelle Situation zu erfassen. “Dass heißt, der Fotograf von Lex’ Veranstaltung war Dr. Waist? Das würde wirklich alles erklären. Baily hat Lana und Lois dann wohl nur mitgenommen, um es für Lex noch schlimmer zu machen. Schließlich hat er sie zuvor öffentlich als seine besten Freunde vorgestellt.” “Ja, das vermute ich auch,” schließt sich Clark ihm an. “Dann werden sie bestimmt noch alle am Leben sein,“ vermutet Chloe. “Er hat Lana und Lois mitgenommen, um Lex mit ansehen zu lassen, wie auch die Beiden leiden müssen.” Vor Chloes Augen spielen sich die schrecklichsten Szenen ab, als sie von ihrer Vermutung erzählt. Ein kurzes Schweigen tritt ein. Alle sinnieren über Chloes Worte und jeder kommt zu dem Ergebnis, dass sie damit richtig liegen muss. “Wir müssen schnell raus kriegen, wo er sie versteckt hält!” fordert Sarah, die sich ebenso furchtbare Dinge vorstellt, wie Chloe. Daraufhin erhebt sich Oliver und geht zu seinem Computer hinüber. Chloe nimmt ihren Kaffee und folgt ihm. Sie verdrängt ihre düsteren Gedanken, stattdessen geht ihr nun wieder der Kuss durch den Kopf. Es war so wundervoll gewesen und viel zu kurz. Sie konnte spüren, dass da mehr zwischen ihnen war, als nur dieser eine Kuss. Sie hatte sich in Olli verliebt und das schon viel früher als erst jetzt. Es ist nur diese schreckliche Situation, die sie einander näher gebracht hat. Nun stehen auch Clark und Sarah hinter Oliver am Rechner und verfolgen seine Arbeit. Sie sehen zu wie er Kontakt zu seinen Kollegen der Justice League aufnimmt und sie schnellstmöglich herbeordert. Sarah wirft Chloe einen erstaunten Blick zu, zieht ihre Augenbrauen hoch und deutet mit dem Kopf auf Oliver. Die beiden Frauen stehen hinter Clark und Oliver. Chloe versteht ihre Freundin sofort und ein verliebtes Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit. Sarah streicht ihr nachdrücklich über den Arm und lächelt sie an. Sie können sich auch ohne Worte verstehen. Auch wenn es zu einem ungünstigen Zeitpunkt geschieht, ist Sarah dennoch froh, dass die Beiden endlich zueinander gefunden haben. Sie hatte schon lange gemerkt, wie es zwischen Oliver und Chloe knisterte. Chloe ist dankbar für die Aufmerksamkeit ihrer Freundin. Im Moment können sie sowieso nichts anderes tun, als warten. Doch ihre Dankbarkeit schlägt in Panik um, als sie sieht, was mit Sarah plötzlich geschieht. Sarah fährt ein stechender Schmerz in den Kopf. Sie kennt das, oft hatte sie diese Visionen gehabt. Visionen die ihr die Zukunft zeigten. Doch ein halbes Jahr lang hatte sie Ruhe davor. Seitdem Lex angeschossen wurde. Scheinbar bekommt sie sie immer nur, wenn Personen, die ihr etwas bedeuten, in Gefahr sind. Der Schmerz bohrt sich durch ihren ganzen Kopf und gleitet in ihre Glieder. Sie kann sich nicht mehr auf den Beinen halten und fällt wortlos nach hinten über. “Clark!” ruft Chloe panisch, die noch keine Vision ihrer Freundin mitbekommen hat und nicht weiß, was mit ihr geschieht. Clark dreht sich um und fängt seine Freundin im letzten Moment auf. Sachte hebt er sie hoch. Wie leblos hängt sie in seinen Armen. Olli, der ebenso wenig wie Chloe eine Vision von Sarah miterlebt hat, fragt erschrocken: “Was ist mit ihr?” Clark steht reglos vor den Beiden. Als er antwortet ist sein Blick verkrampft auf Sarah gerichtet: “Sie hat eine Vision! Glaube ich jedenfalls. Das hatte sie schon so lange nicht mehr!” Schließlich sieht er verzweifelt zwischen Oliver und Chloe hin und her, während er Sarah fester an sich drückt. Die Beiden spüren, wie er mit ihr leidet. Langsam geht er zum Sofa hinüber und legt sie ab. Er setzt sich neben sie und streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Besorgt sieht er sie an. Es ist schon über eine Minute her, seit sie zusammen gebrochen ist. Er versucht sich zu erinnern, wie lange sie damals immer weggetreten war, doch er kann es nicht mehr einschätzen. Minutenlang sitzen sie zu dritt am Sofa und warten auf eine Regung von Sarah. Clark ist völlig am Ende. Die ganze Situation belastet ihn sowieso schon sehr, auch wenn er die ganze Zeit versucht sich nichts anmerken zu lassen. Aber jetzt auch noch Sarah. Das darf nicht sein! Nach unendlichen zwanzig Minuten, nimmt Sarah einen tiefen Atemzug. Clarks Blick fällt auf ihre Hände, sie bewegt ihre Finger. Er beugt sich über sie, streicht ihr sanft über die Wange. “Hey,” flüstert er zuversichtlich. Sarah schlägt die Augen auf. Sie blickt direkt in Clarks besorgtes Gesicht. Gott sei Dank, er lebt! Sie schlingt ihre Arme erleichtert um ihn und beginnt hemmungslos zu weinen. Clark drückt sie einfach nur fest an sich, während Chloe und Oliver die Beiden verwirrt ansehen. Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- “Bis später,” lacht die Stimme des Unsichtbaren höhnisch. Dann ist nichts mehr zu hören. Keine Schritte, so, wie als er gekommen war. Er scheint sich einfach aufgelöst zu haben. Lex liegt gekrümmt am Boden, die Hände auf den Schnitt, auf seiner Brust, gepresst. Ein furchtbares Brennen durchzieht seinen Körper. Er spürt, wie das Blut weniger wird, dass aus der Wunde fließt. Scheinbar hat der Typ sich vorgenommen, ihn ordentlich leiden zu lassen, bevor er sie alle endgültig umbringen würde. Wenigstens hat er das Licht angelassen, so kann er auf seine Freunde blicken. Lana und Lois sehen Lex entsetzt an, während Daniel wieder das Bewusstsein verloren hat. “Alles in Ordnung, Lex?” fragt Lana und rügt sich sofort selbst, für die dumme Frage. Nichts ist in Ordnung, rein gar nichts. Sie sind von einem Irren gefangen wurden, der ein furchtbares Spiel mit ihnen spielt. Wer weiß, wie oft er hierher kommen würde, um einen von ihnen zu quälen. Lois leckt sich über ihre blutige Lippe und sieht zur Tür. “Er hat die Tür offen gelassen,” stellt sie fest und beginnt wie verrückt an ihrer Kette zu zerren. “Das bringt nichts, Lois,” wispert Lex mit schmerzverzerrtem Gesicht. “Er will uns psychisch fertig machen.” Doch Lois lässt sich nicht davon abbringen weitere fünf Minuten wie eine Irre an der Kette zu reißen. Schließlich gibt sie erschöpft auf und lässt sich an der Wand hinabrutschen. Mit einem tiefen Seufzer macht sie ihrem Ärger Luft. “Daniel,” versucht Lana ihren Mitgefangenen, durch Rufen, zum Erwachen zu bringen. Doch er liegt da und regt sich nicht. “Lass ihn,” mischt sich Lex, immer noch mit schmerzverzerrtem Gesicht, ein. “So wie es sich angehört hat, wurde sein Arm ausgekugelt. Er ist besser dran, wenn er nicht wach ist und die Schmerzen nicht mitkriegt!” Lana nickt ruhig und unterdrückt ihre Tränen. Wie sollen sie hier nur jemals rauskommen? Er würde sie hier zu Tode quälen. Lex, der mitbekommt, was Lanas Gedanken sein müssen, beißt die Zähne aufeinander und richtet sich vorsichtig auf. Seine Wunde hat aufgehört zu bluten. Vorsichtig knöpft er sein Hemd auf und betrachtet seine Verletzung während er spricht: “Oliver, Chloe, Sarah und Clark werden mit Sicherheit nach uns suchen! Es wird nicht lange dauern, bis sie uns gefunden haben!” Er tastet vorsichtig an dem Schnitt entlang. Er muss mit einem Messer gemacht wurden sein, zum Glück ist er nicht tief. Lex beißt sich auf die Zähne und zieht die Luft zwischen ihnen ein, als er versehentlich genau in den Schnitt fasst. Lana sieht Lex an. Sie ist erstaunt wie optimistisch er wirkt. Oder tut er nur so, um sie zu beruhigen? Aber er hat Recht, ihre Freunde werden sie bestimmt finden, bisher hat es Clark immer geschafft. Sie weiß, dass sie die einzige der Vier hier ist, die um das Geheimnis von Clark weiß. Und dennoch ist sie sich diesmal nicht sicher, ob er sie finden wird. Sie gibt sich ihren Gedanken hin und starrt auf den Boden. “Geht es, Lex,” fragt Lois als sie den Schnitt auf seiner Brust nun richtig sehen kann. “Ja, es ist schon besser, keine Sorge,” winkt Lex ab. Auch er versinkt in Gedanken und versucht angestrengt darüber nachzudenken, wer sie hier festhält. Daniel hätte ihnen bestimmt sagen können, wer ihr Entführer ist, aber der liegt nun bewusstlos am Boden. Lois kann sich mit der Situation einfach nicht abfinden und bemüht sich nun, ihren Fuß aus der Kettenschnalle zu ziehen, die um ihr Fußgelenkt geschlossen ist. Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Clark und Sarah halten sich fest gedrückt. Während Chloe und Oliver sich wieder vor den Rechner setzen, um die Beiden wenigstens etwas allein zu lassen. Clark spürt, dass Sarah eine furchtbare Vision gehabt haben muss. Vielleicht die schlimmste, die sie je hatte. Sie zittert am ganzen Körper und Clark hat Mühe sie zu beruhigen. Immer wieder streicht er ihr durch die Haare und versucht beruhigend auf sie einzureden. Nach einer gefühlten Ewigkeit scheint Sarah sich endlich zu fassen. Ihr Herz rast noch immer vor Aufregung. Was sie sah, kann sie kaum in Worte fassen, es war einfach nur schrecklich. Und was sie am meisten bedrückt, ist, dass sie in ihren Visionen bisher immer das gesehen hat, was wirklich eingetroffen ist und sich nicht verhindern ließ. Und würde das geschehen, was sie eben sah, dann gab es keine Hoffnung mehr, für Niemanden! “Hey, alles ist gut,” versucht Clark sie zu beruhigen. Er ahnt nicht, dass es die absolut falschen Worte sind, die er wählt. Nichts ist gut, gar nichts! “Nein, Clark,” wimmert Sarah mit roten Augen. “Es wird schreckliches passieren. Die Entführung ist erst der Anfang!” Chloe und Oliver horchen auf, als sie Sarah sprechen hören und sehen zu ihr hinüber. Sarah blickt die Beiden abwechselnd mit Clark an. “Ich habe gesehen, wie er sie quält, er richtet sie alle schlimm zu! Und er ist nicht allein!” fährt sie fort. “Von wem sprichst du?” fragt Clark besorgt. “Baily, er ist nicht der Einzige der sich rächen will. Er wird sich zusammentun, mit vielen anderen Freaks und 33.1 Opfern. Sie werden schreckliche Dinge tun. Sie haben vor sich alle zusammenzuschließen und…” Sie musste schlucken, bevor sie weiter sprechen konnte. “Sie werden alle, die sich ihnen in den Weg stellen, umbringen!” Sarah sieht ihre Freunde an und kann die Angst in ihren Augen lesen. “Bist du dir sicher,” hakt Oliver betroffen nach. “Ich kann nur sagen was ich gesehen habe.” Sarah sieht ihn mit durchdringenden Blick an. “Sarah, erzähl es uns genauer, wir müssen das irgendwie verhindern können,” bemerkt Chloe hektisch. Sarah runzelt die Stirn und verzieht das Gesicht, als hätte sie Schmerzen, als sie die Szenen wieder ins Gedächtnis ruft. “Ich habe gesehen wie Lex, Lois und Lana in einem dunklen Raum gefangen werden. Sie sind an Ketten gebunden, alle drei sind verletzt. Bei ihnen ist auch Dr. Waist, er ist ebenso verletzt. Sie werden misshandelt und im Dunkeln gelassen. Ab und zu kriegen sie Wasser, aber nichts zu essen. Dann sah ich wie mehrere Menschen bei ihnen sind. Jeder mit irgendeiner Fähigkeit und damit haben sie sie nacheinander umgebracht!” Sarah bricht wieder in Tränen aus. Die Anderen sehen sie entsetzt an. Chloe steigen nun auch Tränen in die Augen. Clark runzelt die Stirn und meint: “Aber wir können sie doch wiederbeleben, Sarah! So wie Chloe und Lois damals, erinnerst du dich nicht?” “Das setzt voraus das wir Beide am Leben sind,” weint Sarah. Sie sieht die Bilder ihrer toten Freunde wieder vor sich und wie sie Clarks toten Körper schreiend in den Armen hält. “Wir haben in der Vision versucht ihnen entgegenzutreten, du Clark, die Justice League, Chloe, ich. Aber wir haben keine Chance gehabt gegen diese Übermacht von Freaks! Wir werden alle sterben.” Chloe hält sich schockiert die Hand vor den Mund. Tränen laufen ihre Wangen hinunter, während Sarah wieder zusammenzubrechen droht. Oliver und Clark sehen sich entsetzt an. “Nein,” wispert Clark. “Nein, das werde ich nicht zulassen.” Entschlossen richtet er sich auf. Sarah sieht zu ihm hoch und flüstert: “Clark, bisher sind meine Visionen immer genauso eingetreten wie ich sie gesehen habe! Denk doch nur an die Sache mit Lex!” “Ja, genau daran denke ich,” antwortet er ganz ruhig. “Und obwohl wir dachten, es würde schrecklich Enden, ist doch alles gut geworden!” “Clark, du verstehst mich nicht,” schüttelt Sarah verzweifelt den Kopf. “Ich habe gesehen, wie alle umgebracht werden! Ich sah, wie ich DICH tot in den Armen halte. Und ich habe gesehen, wie die Welt sich entwickelt.” Sie zieht verzweifelt an seinem T-shirt um ihn zu sich zu ziehen, doch Clark geht stattdessen einen Schritt zurück. Er wirkt wie weggetreten. Er kann nicht glauben was sie da sagt. Das letzte halbe Jahr war so wunderschön gewesen. Eine so ruhige Zeit hatte er seit Anfang der Highschool nicht mehr erlebt. Und jetzt passiert nach so langer Zeit wieder etwas und dann soll es solche Konsequenzen haben? Das musste er einfach verhindern, egal wie. Und wenn er sein eigenes Leben dafür geben musste. Er läuft einfach los, springt durch das geschlossene Fenster und fliegt davon. “Sarah, du musst ihm nach!” fordert Chloe noch immer geschockt. “Ihr seid die Einzigen die das noch alles verhindern können.” Sarah nickt ihrer Freundin kurz zu und fliegt Clark hinterher. Chloe und Oliver bleiben allein im Apartment zurück und sehen sich betroffen an. Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Clark landet vor Zors Höhle in den Alpen, die hinter einem gefrorenen Wasserfall versteckt liegt. Vor etwas mehr als einem halben Jahr hatten sie die Höhle von Sarahs kryptonischen Vaters gefunden und waren seit dem erst einmal hier gewesen. Er war es, der den Beiden erklärte, dass sie füreinander bestimmt seien und zusammen die Möglichkeit haben, gerade Gestorbene wieder ins Leben zurückzuholen. Clarks eigener Vater, Jor-El, war von der Erde verschwunden, nachdem sich Clark gegen ihn gewandt hatte. Clark steht nun im Gang der Höhle und blickt auf eine Wand, die sich vor ihm erstreckt. Er weiß keinen anderen Ausweg, als Zor um Rat zu fragen. Vorsichtig legt er seine Hand auf die, nur mit dem Röntgenblick sichtbare, Stelle im Fels, damit sich das Tor zu Zors Halle öffnet. Doch nichts tut sich. Plötzlich legt sich von hinten eine Hand auf seine Schulter. Erschrocken dreht sich Clark um und schaut auf Sarah. “Warum folgst du mir?” fragt er zornig und sofort tut ihm sein Tonfall leid. Fragend sieht seine Freundin ihn an. “Es tut mir leid, ich… ich weiß einfach nicht was ich tun soll!” entschuldigt er sich bei ihr. “Clark, wir müssen jetzt zusammenhalten, du darfst jetzt keinen Alleingang wagen, es ist zu gefährlich!” versucht sie zu erklären. Sie geht zu der Wand und legt ihre Hand auf die dafür vorgesehene Stelle. Nur mir ihrem Handabdruck öffnet ihr Vater die Tore. Eine Felswand, links von ihnen, schiebt sich zur Seite und sie treten in eine große Halle. Sofort werden sie von Zors Stimme empfangen und die Höhle erhellt sich: “Zara, meine Tochter, und Kal-EL was führt euch zu mir?” Zor hatte seine Tochter damals auf die Erde geschickt um sie zu retten, bevor Krypton zerstört wurde. Er wollte, dass sie hier als Mensch aufwuchs, glücklich und ohne Unterschied zu den restlichen Erdbewohnern. Nur wenn sie auf ihren vorhergesehenen kryptonischen Partner treffen würde, hätte sie ihre Kräfte entwickelt. Und so war es schließlich auch gekommen. Sarah ruft in die Halle: “Ich hatte wieder eine Vision! Es..” “Du hast Kal-El und deine Freunde sterben sehen, nicht wahr?” fragt Zor ohne sie ausreden zu lassen. Verwundert sieht Sarah Clark an, dem bei dem Gedanken an seinen Tod ein Schauer über den Rücken läuft. “Du weißt es?” fragt Sarah. “Ich sehe alles was du auch siehst, Tochter! Deine Visionen sind Teil Deiner kryptonischen Fähigkeiten. Nur wenige unserer Familie haben diese Kunst beherrscht.” Kunst? Sarah wäre froh, wenn sie diese verdammten Ausblicke auf die Zukunft nicht hätte. Natürlich hat es ihnen schon viel geholfen, aber die Qualen die sie dadurch durchleben musste, waren fast unerträglich. Besonders bei ihrer letzten Vision. “Gibt es eine Möglichkeit alles zu verhindern, was ich gesehen habe,” ruft sie verzweifelt. “Nein, die Ereignisse treten immer so ein, wie du sie siehst, sie sind unveränderbar!” dröhnt Zors Stimme zurück. “Es muss eine Möglichkeit geben das alles zu verhindern,” mischt sich Clark nun ein. “Du wolltest, dass wir das kryptonische Volk neu gründen, Zor. Wie sollen wir das tun, wenn wir sterben?” “Es liegt nicht in meiner Macht, dein Leben zu retten, Kal-El!” Zors Stimme wird zorniger. “Ich verlange nicht, dass du mein Leben rettest, ich verlange, dass du Sarahs Leben und das meiner Freunde rettest!” Auch Clark hat nun seine Stimme erhoben. Sarah legt ihm beruhigend die Hand auf den Arm. “Vater, ich flehe dich an, hilf uns. Es kann nicht in deinem Sinn sein, dass wir alle sterben und die Erde von einer dunklen Macht beherrscht wird!” Nahezu bettelnd lässt Sarah sich auf die Knie fallen. Zor antwortet nicht mehr. Weinend bricht sie vollends zusammen. Ihre letzte Hoffnung ist verloschen. Clark kniet sich zu ihr und legt tröstend seinen Arm um sie. “Ich kann nicht glauben, dass du deine eigene Tochter sterben lässt,” ruft Clark enttäuscht. “Geh jetzt, Kal-El! Und nehme Zara mit. Ihr werdet alles so erleben, wie sie es gesehen hat. Ich werde helfen, wenn die Zeit gekommen ist!” Damit erlöscht das Licht in der Halle und das Tor zum Ausgang öffnet sich. Doch direkt vor Clark leuchtet plötzlich ein steinerner Stab orange auf, der in der Luft schwebt. In seinem Kopf hört er Zors Stimme: “Nimm ihn mit, Kal-El! Wenn es soweit ist, wirst du wissen wie du ihn gebrauchen musst! Doch ich warne dich, er wird dir schaden! Auch wenn du ihn gemeinsam mit Zara aktivierst, so wird seine Energie nur auf dich übertragen, denn meine Tochter habe ich vor der Energie des Steins geschützt. Sage ihr nichts davon, sonst seit ihr alle verloren!” Clark greift nach dem Stab und steckt ihn in seine hintere Hosentasche. Sanft hilft er Sarah auf die Beine und bringt sie langsam, einen Arm um ihre Hüfte geschlungen, hinaus. Was meinte Zor damit, er würde helfen, wenn die Zeit gekommen ist? Und was soll dieser merkwürdige Stab ihm dabei helfen? Es blieb ihm nichts anderes übrig, als Zor zu vertrauen. Auch wenn Clark selbst sterben würde, so würde Zor doch wenigstens seine eigene Tochter retten. Vielleicht lag nur DAS in seiner Macht, denn Zor war längst nicht so mächtig, wie Jor-El es war. Vielleicht kann er nur seine eigene Familie schützen. Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- In dem Kellerraum war Ruhe eingekehrt. Es ist schon eine Stunde vergangen ohne das etwas geschehen ist. Daniel liegt noch immer bewusstlos da. Lana ist tatsächlich ein wenig eingeschlafen. Lex überlegt immer noch angestrengt, wer dieser Unsichtbare wohl sein könnte. Und Lois ist damit beschäftigt, mit der Eisenkette ständig neben die Verankerung in der Wand zu schlagen, in der Hoffnung den Stein rings herum ablösen zu können und somit die Verankerung freizulegen. Doch sie hat wenig Erfolg mit diesem Plan. “Lois!” faucht Lex sie nun genervt an. “Gib es auf!” “Lex, wir müssen hier irgendwie rauskommen!” blafft sie zurück. Die Nerven liegen bei allen blank. Jeder von ihnen hat Angst, hier nicht mehr lebend heraus zu kommen. Plötzlich hören sie wieder Schritte den Gang entlang kommen. Da die Tür nach wie vor offen steht, kann Lois einen Blick auf den Mann erhaschen, der zu ihnen kommt. Verwirrt sieht sie in die Richtung. Hat sie etwa schon Halluzinationen? Neben dem Mann schwebt ein Tablett mit Gläsern und Wasser. Lois mustert den Mann ganz genau, als er eintritt. Er ist ziemlich groß und sehr muskulös, eigentlich schon zu extrem trainiert. Seine Oberarme haben locker den Umfang ihrer Oberschenkel. Seine blondierten Haare sind auf wenige Millimeter runterrasiert. Das Tablett schwebt zu Boden. “Ich habe euch etwas mitgebracht,” ertönt plötzlich wieder die Stimme von vorhin. Das hätte sich Lois auch gleich denken können, der Unsichtbare hat das Tablett getragen. “Ihr sollt mir hier ja nicht verdursten,” lacht die Stimme. Scheinbar von allein füllen sich die Gläser mit der Wasserkaraffe und schweben nacheinander zu jedem der Gefangenen. Die Gläser von Lana und Daniel werden neben ihnen abgestellt, während Lois’ und das Lex’ Gläser mit genug Abstand zu den Beiden landen. Scheinbar hat der Unsichtbare nun mehr Respekt gegenüber den Beiden, nachdem er Lois schmerzvollen Tritt abbekam. “Darf ich vorstellen, das ist Fosson! Einer meiner Leidensgenossen,” spricht die Stimme fasst glücklich beschwingt. ‘Fosson, was für ein beschissener Name,’ geht es Lois durch den Kopf und sieht den Mann, der aussieht wie ein Bulle, abwertend an. “Ich weiß nicht warum sie uns hier gefangen halten. Wer sind sie?” fragt Lex nun direkt, der in Ruhe alles beobachtet hat. Die Stimme ist nun ganz nah bei ihm, als wenn der Mann ihm genau in die Augen schauen würde. “Du weißt es wirklich nicht mehr, was, Luthor?” “Ich weiß, was ich für Dinge getan habe. Ich wurde darüber informiert, aber ich weiß keine Einzelheiten! Sagen Sie es mir! Wir können uns auch sicher auf andere Weise einigen! Vielleicht kann ich Ihnen helfen, aber lassen sie wenigstens meine Freunde da raus,” fordert Lex, doch er weiß schon als er spricht, dass sein Vorschlag nicht angenommen wird. “Nein Luthor, du wirst schön bezahlen, für das was du uns angetan hast! Aber um dir auf die Sprünge zu helfen, wer ich bin....” Lex hört den Mann tief einatmen bevor er weiter spricht: “Mein Name ist Marc Baily. Ich hatte die Fähigkeit mich unsichtbar zu machen. Du wolltest rausfinden wie ich das mache, aber dank deines tollen Doktors da drüben, bin ich nun auf immer verschwunden!” Baily macht erneut eine kurze Pause, an seiner Stimme lässt sich erkennen, dass er durch den Raum wandert: “Aber nicht nur das. Ich habe neue Fähigkeiten bekommen. Ich kann alles was ich anfasse mit mir unsichtbar machen, wenn ich will. Und noch viel besser. Ich kann mich und Andere komplett auflösen und an einem beliebigen Ort wieder auftauchen. Rate mal, wie ich euch so schnell hierher gekriegt habe!” Lex muss schlucken. Das erklärt wirklich alles. “Und was ist mit ihm?” fragt Lex vorsichtig und deutet mit den Kopf in Richtung Fosson. Mit tiefer, dröhnender Stimme antwortet dieser selbst: “Ihr wolltet unbedingt meine Stärke erforschen. Aber mit diesem grünen Steinzeugs habt ihr mich aufgepumpt bis ich zu diesem Muskelprotz geworden bin. Jetzt muss ich schon Angst haben irgendetwas anzufassen, weil ich meine Kraft nicht mehr verringern kann!” Mit wutentbranntem Blick sieht Fosson Lex an. “Hören Sie! Es muss doch die Möglichkeit geben, dass alles wieder rückgängig zu machen! Lassen Sie uns frei und wir werden versuchen Sie wieder zu dem zu machen was Sie einmal waren!” Lex ist sichtlich betroffen von den Dingen die er getan haben soll und redet ganz ernst und ruhig. “Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, dass ich mich noch einmal auf deine Experimente einlasse, Luthor,” fährt ihn Fosson brüllend an. Er packt Lex unter dem Kinn und zieht ihn mit einer Hand hoch. Lex Beine heben sich von Boden ab. Nach Luft ringend sieht er Fosson an. “Lass ihn runter!” schreit Lois hysterisch. Lana, die im Halbschlaf alles bisherige mitangehört hat, springt entsetzt auf. Doch die Kette zieht Lana zurück und sie stürzt. “Lass ihn, Fosson,” beruhigt Baily ihn. “Noch haben wir nicht beschlossen, was wir mit ihm machen!” Fosson lässt Lex widerwillig fallen. Dieser kriecht rückwärts zurück an die Wand und keucht. “Wir?” Fragend sieht Lex in die Luft, dorthin, wo er Bailys Stimme vermutet. “Fosson und ich sind nicht die einzigen die sich an dir rächen wollen, Luthor! Du hast so vielen von uns etwas angetan, dass du es wahrscheinlich gar nicht mehr zählen kannst. Aber ein paar von uns haben sich zusammengetan. Keine Sorge, du wirst noch alle kennen lernen. In einer Stunde holen wir euch und dann wird entschieden, was wir mit euch machen!” Mit diesen Worten löst sich Fosson in Luft auf und nichts ist mehr zu hören. Baily muss ihn mit sich genommen haben. Sofort kriecht Lex zu dem Wasserglas und trinkt in großen Zügen alles auf einmal aus. Seine Kehle fühlt sich wie zugeschnürt an. Sanft reibt er sich den Hals. Er hatte Glück, das Fosson ihm nicht den Hals zerquetscht hatte. “Lex hier nimm mein Wasser,” schlägt Lana vor. Sie nimmt ihr Glas, legt sich auf den Bauch und robbt so weit wie möglich zu Lex. Dann streckt sie sich und stellt ihr Glas ab. Lex kriecht ihr mit verkrampften Gesicht entgegen. Der Schnitt auf der Brust ist wieder aufgerissen, er brennt. Lex streckt sich so weit wie es geht, bis sein Fußgelenk, vom Druck der Kette, beginnt zu pochen. Nur noch ein paar Millimeter. Mit letzter Kraft umfasst er das Glas, robbt zurück, richtet sich auf und kippt ein wenig von dem Wasser über seine Wunde, um sie zu reinigen. Den Rest trinkt er aus. Lois beobachtet Lex und Lana bei der Aktion. Entsetzt sieht sie die Blutspur an, die Lex durch das Kriechen auf dem Steinboden hinterlassen hat. “Lex, wir müssen deine Wunde versorgen,” stellt sie besorgt fest und beginnt sich ihre halterlosen Strümpfe auszuziehen. Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Chloe und Oliver sitzen vor dem Rechner in Olivers Apartment. Sie suchen noch einmal nach allen Möglichkeiten, wo ihre Freunde gefangen gehalten werden könnten. Oliver hat bereits auch AC, Bart und Viktor von Sarahs Vision berichtet. Alle drei waren geschockt und haben sich sofort an die Arbeit gemacht. Während Bart alle alten 33.1 Projektstationen abklappert, speist sich Viktor in das Computersystem ein, in der Hoffnung irgendetwas ausfindig zu machen. AC sorgt unterdessen schon einmal für die nötige Ausrüstung für das bevorstehende Zusammentreffen mit den Freaks. Ein Windzug strömt Oliver und Chloe von dem offenen Fenster entgegen. Beide sehen vom Bildschirm auf und blicken auf Sarah und Clark, die gerade auf dem selben Weg angekommen sind, wie sie gegangen waren. Oliver springt vom Stuhl auf und eilt den Beiden entgegen. “Habt ihr etwas herausgefunden?” fragt er ungeduldig. Doch als sein Blick auf Sarahs traurige Augen fällt, weiß er, dass es keine gute Nachrichten gibt. Sarah lässt sich abwesend auf das Sofa fallen und starrt in die Luft. Chloe setzt sich zu ihr und legt tröstend den Arm um ihre Freundin. Besorgt sieht sie Clark an, der nun erzählt: “Wir waren bei Zor. Er konnte uns nicht helfen. Er sagte, die Vision würde genau so eintreffen, wie Sarah sie gesehen hat.” Verbissen sieht Clark Oliver an. Er wird Niemandem etwas über den Stab sagen, den er von Zor bekommen hat. Er konnte sich bereits denken, was es damit auf sich hatte. Und er war bereit es zu tun, für seine Freunde, für Sarah, für die Erde. Auch wenn es sein Leben kosten würde. Sarah ist so verzweifelt, dass sie gar nicht mitbekommt, dass Clark im Moment etwas völlig Anderes beschäftigt. Sie hatte nichts davon mitbekommen in der Höhle und kann somit gar nicht wissen, dass Clarks Gedanken auf dem steinernen Stab ruhen. “Das bedeutet wir werden sterben!” stellt Chloe schockiert fest. Doch sie hat schon zu viel erlebt, als dass sie nicht mehr an eine Lösung glauben würde. “Sarah, du musst dich an jede Einzelheit erinnern, was genau hast du gesehen?” wendet sich Chloe aufgeregt an Sarah und hebt deren Kopf dabei sanft mit den Fingerspitzen an. Sarah sieht ihr traurig in die Augen. Monoton und abwesend sagt sie: “Ich sah Lex, Lana, Lois und Dr. Waist verwundet, vielleicht sogar tot, auf einem eingezäunten Gelände liegen. Sie waren umgeben von mindestens 15 Meteoritenfreaks. Dann sah ich E-Mails, ich denke von diesen Leuten. In den Mails reden sie davon, sich verbünden zu wollen, um die Macht, über die Welt, an sich zu reißen. Als nächstes sah ich einen Kampf, zwischen der Justice League und den Freaks. Ihr….” Sarah treten erneut Tränen in die Augen. Bevor sie weiter spricht, schluckt sie ihre Tränen hinunter: “Ihr werdet alle umgebracht, auch du Oliver!” Eindringlich sieht sie Olli an, der sie stumm mit starrem Gesicht anblickt. “Dann sah ich dich, Chloe,” fährt Sarah fort, “wie du von einem Feuerstrahl getroffen wirst. Ich weiß nicht, ob du es überleben wirst. Und das letzte Bild, dass ich vor Augen hatte… war… wie ich Clark in meinen Armen halte. Auch er wird sterben!” Clark beugt sich zu seiner Freundin herunter, packt sie an den Schultern und sieht ihr tief in die Augen. “Sarah, du musst versuchen, diese schrecklichen Szenen auszublenden! Konzentriere sich auf das Gelände, auf dem das alles passiert. Kannst du dich an irgendetwas genaueres erinnern. Warst du vielleicht schon einmal dort?” Sarah sieht durch Clark hindurch, sie kann sich kaum auf seine Worte konzentrieren, zu extrem sind ihr die Bilder wieder vor Augen getreten. “Sarah!” brüllt Clark ihr ins Gesicht und rüttelt sie. “Du musst dich erinnern!” Von seiner aggressiven Art wachgerüttelt, fängt sich Sarah wieder und sieht ihn an. Fragend zieht sie die Augenbrauen zusammen. Was wollte er von ihr? “Denk nach, es muss einen Hinweis geben, wo das geschehen wird!” sagt Clark nun ruhiger und seine Stimme wird ganz sanft dabei. Sie schließt ihre Augen und versucht alles genau vor sich zu sehen. Es dauert einige Augenblicke, aber schließlich entstehen die Bilder ganz genau vor ihrem inneren Auge. Sie bemüht sich, an dem Schrecken vorbei zu sehen, nur auf den Hintergrund zu achten. Und tatsächlich, sie kennt den Ort! Doch bevor sie etwas sagen kann, klingelt Ollis Handy: “Bart?” geht Oliver fragend ran, denn er hat bereits erkannt, dass es sein Freund ist. “Ich hab sie gefunden!” hören sie Bart aufgeregt in die Leitung rufen. “Sie sind an der Devonportkreuzung, bei dem alten Lagerhaus wo wir damals Chloe befreit haben!” Sarah springt auf und nickt zustimmend. Genau daran hatte sie sich auch gerade erinnert. Chloe sieht die drei fragend an, schließlich kann sie nicht so gut hören wie Clark und Sarah. Sarah flüstert ihr leise zu, wo sich ihre Freunde befinden. “Okay, Bart! Bleib wo du bist! Sie dürfen dich nicht entdecken! Wir werden so schnell wie möglich bei dir sein!” ruft Oliver ins Telefon und legt auf. Schnell informiert er noch AC und Viktor per Telefon, die in einer knappen Stunde vor Ort sein könnten. Auch Oliver selbst würde so lange brauchen, lag das Lagerhaus doch direkt zwischen Metropolis und Smallville. Die Justice League würde also in einer Stunde den Freaks entgegentreten. Clark will sich gerade umdrehen und sich auf den Weg machen, als Sarah ihn im letzten Moment festhält. Ärgerlich sieht er sie an und meint: “Ich muss versuchen sie aufzuhalten. Vielleicht kann ich so Zeit gewinnen!” “Nein, wenn du das tust, wirst du erst recht nicht überleben. Wir müssen zusammen dort ankommen! Einer gegen sie alle, wäre Wahnsinn,” versucht sie ihm ins Gewissen zu reden. Clark versucht sich ihr zu entreißen. “Clark, Sarah hat recht, diesmal wirst du allein keine Chance haben!” mischt sich Chloe ein. Doch Clark wendet sich ab und setzt zum Sprung aus dem Fenster an. Sarah weiß sich nicht anders zu helfen, als den Hitzblick gegen ihren Freund zu richten. Sie zielt auf seine Kniekehlen, sofort geht er zu Boden. Im Nu steht sie vor ihm und kniet sich neben ihn. Sie sieht ihm in die Augen und meint: “Clark, ich werde dich niemals alleine gehen lassen! Wenn du jetzt verschwindest, wird es das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns sehen.” Mit flehenden Augen sieht sie ihn an. Eine Träne bahnt sich ihren Weg über ihr Gesicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht steht Clark auf und zieht Sarah mit sich hoch. Er weiß, dass sie Recht hat. Und dennoch hatte er gehofft, vielleicht so seinen Freunden noch Zeit zu verschaffen. “Ich werde bei euch bleiben,” meint er sanft und wischt ihre Träne mit seinem Daumen weg. Dann drückt er sie sanft an sich, wohl wissend, dass es der letzte Augenblick sein könnte, in dem er ihr so nahe ist. Unterdessen packt Oliver schell die nötigsten Dinge für das Unternehmen ein und kleidet sich in sein Green Arrow Kostüm. Sarah und Clark eilen in der Zeit zum Daily Planet, um das Auto zu holen, dass immer noch dort geparkt ist. Während Oliver sich umzieht, geht Chloe zum Fahrstuhl. Als er sieht, dass sie vor hat mitzukommen ruft er ihr zu: “Du bleibst hier, Chloe! Das wird viel zu gefährlich für dich!” Sie beobachtet ihn aufmerksam und kann ihren Blick nicht von ihm lassen. Er eilt von einer Ecke des Apartments in die Andere und sucht die letzten Sachen zusammen. Als er dabei direkt an ihr vorbei kommt, ergreift sie sein Handgelenk. Sofort bleibt er stehen und sieht sie fragend an. Chloe mustert ihn noch einmal von oben bis unten. Er sieht verdammt sexy aus in seinem Kostüm. “Ich werde mitkommen und dagegen wirst du nichts tun können!” Sie sieht ihm tief in die Augen und zieht ihn zu sich. Sie weiß, wenn nicht jetzt, dann würde sie vielleicht nie mehr die Gelegenheit dazu bekommen, ihm zu sagen, was sie für ihn empfindet. Oliver weiß, dass er ihr nichts entgegenzusetzen hat. Er drückt sie an sich und umschlingt ihre Taille. Dann berühren sich ihre Lippen und verschmelzen zu einem innigen Kuss. Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- Die Vier sitzen schweigend in dem Raum. Lex hat sich einen Ärmel seines Hemdes abgerissen und auf seine blutende Wunde gedrückt. Mit Lois Strumpf, hat er alles um seinen Oberkörper festgezurrt. Er friert und hat nach wie vor Durst. Das muss die Verletzung bewirken. Daniel ist mittlerweile wieder zu sich gekommen. Er hat furchtbare Schmerzen in seiner Schulter. Dieser verdammte Typ hat ihm doch tatsächlich die Schulter ausgekugelt. Stöhnend lehnt er sich an die Wand. Lana sieht wie in Trance auf den Boden. ‘Eine Stunde‘, sagte dieser Baily. Eine Stunde und sie werden wiederkommen und dann wird über ihre Freunde und sie entschieden. Lana überlegt, wie viel Zeit wohl vergangen ist, seit sich Baily und Fosson in Luft aufgelöst haben. Wie viel Zeit bleibt ihr noch? Lois, die nun noch mehr friert, da sie Lex ihren Strumpf zugeworfen hat, blickt zittern die Anderen an. Was werden diese Freaks wohl mit ihnen anstellen. Werden sie sie am Leben lassen, oder eiskalt umbringen? Keiner der Vier kann klare Gedanken fassen. Und sie kommen auch nicht dazu weiter über alles nachzudenken, denn die Stunde scheint nun vergangen zu sein. Daniel spürt wie jemand seine Hand erfasst, ganz plötzlich und unerwartet. Doch bevor er auch nur irgendetwas sagen kann, findet er sich im Tageslicht wieder. Lois stößt einen Schrei aus. “Daniel!” Sie blickt auf die Fußkette die auf dem Boden liegt, als wäre nie Jemand daran gefesselt gewesen. “Wo...?” fragend blickt sie Lana und Lex an. “Es ist so weit,” presst Lex heraus und versucht aufzustehen. Er will dem Unsichtbaren gewappnet sein, wenn er kommen wird. Im Stehen hat er mehr Kraft. Vielleicht kann er ihn irgendwie überwältigen. Lana sieht zu, wie Lex sich erhebt und abwartend an der Wand steht. Er sieht schwach aus. Im nächsten Augenblick wird auch sie an der Hand ergriffen und findet sich kurz darauf ebenfalls im Hellen wieder. Sie lässt ihren Blick schweifen. Neben ihr liegt Daniel, zusammengekrümmt, sich mit einer Hand die Schulter haltend. Lana erkennt einen Gitterzaun, der das Grundstück eingrenzt auf dem sie sich befindet. Es ist ein alter Hof einer Lagerhalle. Der Hof scheint nach hinten rauszugehen. Sie vermutet auf der anderen Seite der Lagerhalle eine Straße. Doch hier, wo sie sich im Moment befindet, wird sie absolut unentdeckt bleiben. Sie versucht aufzustehen, als plötzlich Lois neben ihr auftaucht. Sofort stürzt sie Lois entgegen, die sich verwundert umblickt. Lana zerrt sie hoch und meint hektisch: “Schnell, Lois! Wir müssen hier weg!” Lois nickt ihr kurz zu und rappelt sich auf. Im nächsten Augenblick steht auch Lex bei ihnen. Die beiden Frauen laufen zu ihm und wollen ihn stützen, doch im nächsten Moment wird Lois zur Seite geschleudert. Baily ist noch bei Lex, er schubst Lois kräftig nach hinten, so dass sie stürzt. Lana bleibt augenblicklich stehen und sieht in die Luft, dort wo sie den Unsichtbaren vermutet. Plötzlich hört sie eine weibliche Stimme in ihrem Kopf: “Denk nicht einmal daran!” Irritiert sieht sich Lana um. Wo kommt diese Stimme her? Sie sieht Lois erschrockenen Blick und folgt diesem. Nun ist auch Lana völlig perplex. Es sind ungefähr fünfzehn Menschen, die aus der Halle auf sie zukommen. Überwiegend Männer, aber auch zwei Frauen sind dabei. Fosson führt die Schar an. Zehn Meter vor ihnen kommt die Meute zum Stehen. Einer der Männer richtet seine Hand auf Lex. Lex schreitet ungewollt zwei Schritte den Leuten entgegen. Er versucht dagegen anzugehen, doch er hat keine Kontrolle über seinen Körper. Eine fremde Macht hat sich seiner Bewegungen bemächtigt. “Lex, was tust du,” ruft Lana, die noch nicht ganz verstanden hat, was da vor sich geht. “Lana, der Typ da,” Lois nickt mit dem Kopf zu dem Mann, der die Hand auf Lex richtet, “der macht das!” Jetzt wird Lana schlagartig klar, was das für Leute sind. Sie alle sind Meteoritenfreaks. Daher auch die Stimme im ihren Kopf. Sie muss von der Schwarzhaarigen gekommen sein, die sie mit wohlwollendem Grinsen ansieht. “Jetzt werdet ihr für alles bezahlen,” hört Lana wieder diese Stimme. Im nächsten Moment fällt ein heller grünlicher Schein auf Daniel. Er kommt aus den Augen eines der Männer. Daniel schreit laut auf. Dort, wo der Strahl ihn berührt, verätzt er seine Kleidung und frisst blutige Wunden in seine Haut. Lana will zu ihm rennen, ihm helfen, doch sie wird selbst aufgehalten. Ein furchtbarer schriller Ton dringt an ihre Ohren. Ihr Kopf schmerzt, sie hat das Gefühl er würde platzen. Sie drückt ihre Hände auf die Ohren und sieht, welcher der Männer sie so quält. Mit dem Blick auf ihn gerichtet, sackt sie auf die Knie. Als der Ton endet, nimmt sie ihre Hände von den Ohren, sie sind voller Blut. Lois sieht mit an, wie Lex immer weiter auf die Freaks zu geht. Sie sieht, dass Daniel Höllenqualen durchleidet, als seine Haut verätzt wird. Schockiert erfasst sie, wie Lana mit blutenden Ohren zusammensackt. Und dann erwischt es Lois selbst. Urplötzlich verliert sie den Boden unter den Füßen. Sie dreht sich im Kreis, immer schneller. Dann wird sie weggeschleudert und landet am Zaun der das Gelände abgrenzt. Fast bewusstlos bleibt sie liegen. Doch sie fängt sich schnell und rappelt sich auf. Erneut wird sie in die Luft gerissen und landet vor Lex Füßen. Alle Glieder tun ihr weh. Voller Schmerzen sieht sie zu Lex auf, der nur seinen Blick auf sie richten kann. Lex hört nun die selbe Stimme im Kopf, die zuvor Lana hörte: “Na, wie ist es nun Jemanden leiden zu sehen, der nichts getan hat?” Noch bevor er diese Frage richtig erfassen kann, dreht er sich um, wieder von dem Freak kontrolliert. Sein Blick fällt auf Lana und Daniel. Er hatte zwar ihre Schreie gehört, aber nicht gesehen, was ihnen passierte. Es bringt ihn schier um den Verstand, als er die schrecklichen Bilder sieht, die sich vor seinen Augen abspielen. Immer wieder werden seine Freunde misshandelt. Die Freaks haben unglaubliche Kräfte. Sie können Gedanken lesen, Strahlen senden mit Feuer, Eis oder Säure. Sich den Körpern anderer bemächtigen. Sie sind unheimlich stark oder können sich verwandeln in Sand, Luft oder Wasser. Einer kann scheinbar sein Äußeres, in jede beliebige andere Person, verwandeln, die ihn berührt und bekommt so die gleichen Kräfte. Zwei sind dabei, die ein Kraftfeld aufbauen können. An diese Beiden kann sich Lana noch aus früheren Tagen erinnern, wurde sie doch schon einmal von ihnen bedroht. Dann ist noch ein Freak dabei, der ein magnetisches Kraftfeld aufbauen kann und so alle metallischen Gegenstände zu kontrollieren vermag. Lex, der noch immer seiner eigenen Bewegungsfähigkeit beraubt ist, sieht, wie ein Messer auf ihn zukommt. Ganz langsam gleitet es an seinem Hals entlang. Panik macht sich in ihm breit. Er beginnt zu schwitzen. Er versucht etwas zu sagen, aber seine Stimme versagt ihm. Vielleicht hat er das alles verdient, aber nicht Lois und Lana. Er kann die Beiden nicht sehen, nur immer wieder ihre Schreie hören. Baily hatte Recht, nichts konnte ihm so sehr zusetzen, wie seine Freunde leiden zu sehen. Kapitel 17: Kapitel 17 ---------------------- Clark und Sarah warten im Auto vor Olivers Apartment. Sie müssen nicht lange warten, bis er und Chloe das Gebäude verlassen und ins Auto steigen. Sarah merkt sofort, dass etwas zwischen den Beiden vorgefallen ist, etwas Gutes. Sie dreht sich kurz um und lächelt ihre Freundin, die auf dem Rücksitz Platz genommen hat, an. Auch wenn sie gerade alle in einer schrecklichen Situation stecken, so hat sie doch etwas positives hervorgebracht. Auf der Fahrt zur Lagerhalle herrscht fast die ganz Zeit Schweigen. Nur Oliver telefoniert öfter mit seinen Freunden der Justice League, um alles Organisatorische zu regeln. Sie werden sich kurz vor der Devonportkreuzung zusammentun, die Dunkelheit würde ihnen Schutz bieten. Eine knappe Stunde später stehen sie zusammen und lassen sich von Bart berichten: “Es sind an die fünfzehn Leute. Ich weiß noch nicht genau, was sie alles drauf haben. Ich habe es nur eben kurz gesehen. Sie haben Lana, Lois, Lex und einen Anderen erst vor fünf Minuten auf den Hof gebracht. Dort sind sie gerade dabei, sie auf das Übelste zuzurichten. Es sieht nicht gut aus! Wir müssen uns beeilen!” Es bedarf keiner Worte mehr, die Sieben laufen sofort los um ihre Freunde zu retten. Bart, Clark und Sarah verfallen automatisch in ihr Superspeed. Sekunden später stehen die Drei zwischen den Fronten. Sie versuchen ihre schlimm zugerichteten Freunde zu schützen, indem sie sich vor sie stellen. Sarah ist geschockt, als sie nun Lana, Lois und Lex in Wirklichkeit so zugerichtet sieht, wie sie es in ihrer Vision waren. Zugleich bemerkt sie aber auch, dass die Freaks kurz irritiert sind, als sie plötzlich zwischen ihnen auftauchen. Sofort versucht sie diesen Augenblick auszunutzen und richtet ihren Hitzblick auf die Menge. Clark hat die gleiche Idee und so treffen ihre vereinten Strahlen auf das Schutzfeld, das um die Freaks aufgebaut wurde. Doch ohne Erfolg. “Lasst sie in Ruhe,“ brüllt Clark den Anderen entgegen, doch er erntet nur Grinsen und Lachen. Plötzlich löst sich ein grüner Strahl, von einem der Freaks. Er schießt ihn mit den Augen ab und soll scheinbar Bart treffen. Alles geht so blitzschnell, dass Lana, Lex, Lois und Daniel den Ereignissen nicht folgen können. Bart springt im letzten Augenblick zur Seite, bevor er getroffen wird. Der grüne Strahl geht ins Leere. Sofort nutzt Clark die Gelegenheit um selbst wieder seinen Hitzeblick hinüber zu schicken, doch er endet erneut an dem Schutzfeld. Irritiert sieht er Sarah an, die auch nicht weiß, wie sie das gemacht haben. “Ihr habt keine Chance gegen uns,” dröhnt plötzlich eine Frauenstimme in Clarks Kopf. “Sie können über ihre Gedanken kommunizieren,” ruft Clark. Er weiß, dass sie so kaum eine Chance haben würden. Sie müssen als erstes die Zwei außer Gefecht setzen, die das Kraftfeld aufbauen. Doch wie soll er es Sarah und Bart mitteilen, ohne dass ihre Gegner es mitbekommen. Sarah sieht kurz hinter sich auf ihre Freunde. Zusammengekauert und schwer verletzt liegen sie hinter ihnen und schauen zu. Sarah ist in diesem Moment egal, wenn nun auch Lois und Lex erfahren, was es wirklich mir ihr und Clark auf sich hat, wer sie wirklich sind. Als sie sich wieder umdreht fliegt ein, mit Blut beschmiertes, Messer auf sie zu. Es rammt gegen ihren Bauch und zersplittert in tausend Einzelteile. Sie muss besser aufpassen. Sie darf sich keinen Fehler erlauben. Dann fällt ihr Blick wieder auf ihre Gegner. Mitten in der Gruppe steht plötzlich Clark, er schlägt die zwei Kraftfeldfreaks zur Seite, so dass sie bewusstlos an der Wand der Lagerhalle liegen bleiben. Irgendwie hat er den richtigen Moment abgepasst und es zu ihnen geschafft. Clark dreht sich um, er steht mitten zwischen den Feinden. Er blickt direkt in das Gesicht eines riesigen, bulligen Mannes. Dadurch, dass er sich gerade erst umgedreht hatte, hat er nun keine Zeit mehr rechtzeitig zu reagieren und bekommt mit voller Wucht die Faust des Riesen ins Gesicht. Ein unglaublicher Schmerz breitet sich in seiner linken Gesichtshälfte aus, während er, im hohen Bogen, zehn Meter weit geschleudert wird und unsanft auf den Schultern wieder zum Liegen kommt. Sarah beobachtet das Geschehen mit schreckensweiten Augen. Jetzt geht es also los. Der Kampf ist eröffnet. Vielleicht wird es der letzte sein, den sie erleben wird. Mutig läuft sie in Richtung der Schar, doch sie kommt nicht weit, denn ein Schrei dringt in ihre Ohren, der sie vor Schmerzen zusammensacken lässt. Mit den Händen auf den Ohren gepresst, sieht sie, wie ein Pfeil an ihr vorbei zischt. Ein Hauch Erleichterung macht sich in ihr breit, Oliver, Viktor und AC sind anscheinend da. Sarah sieht, wie sich der Pfeil dem größten der Freaks in den Leib bohrt. Er sackt zitternd zusammen und bleibt schließlich reglos liegen. Im nächsten Moment läuft AC an ihr vorbei. Doch auch er schafft es nicht viel weiter als sie. Einer der Freaks verwandelt sich in eine Art Sandmonster und hüllt ihn völlig ein. AC versucht sich zu wehren, doch es bringt alles nichts. Der Sand der über seinen Körper streift, trocknet ihn langsam aus. Seine Lippen werden rissig und seine Haut schuppig. Nur wenige Augenblicke und er bricht bewusstlos zusammen. Dann lässt der Sandmensch von ihm ab und materialisiert sich wieder zwischen den Anderen. AC bleibt reglos vor Sarah liegen. Diese krabbelt auf ihn zu, der Schrei in ihren Ohren hat aufgehört. Sie beugt sich über ihn, er lebt noch, aber sein Puls ist schwach. Schnell richtet sie sich auf. Alles passiert im Moment gleichzeitig. Es sind einfach zu viele. Scheinbar greifen sie nun alle zusammen jeden einzelnen von ihnen nacheinander an. Bart steht einfach nur da, seine Geschwindigkeit nutzt ihm im Moment nicht viel, damit kann er keinen von den Freaks etwas anhaben. Plötzlich sieht er erneut den grünen Lichtstrahl auf sich zukommen. Er kann wie zuvor ausweichen, doch diesmal folgen noch ein Eis- und ein Feuerstrahl von den anderen Seiten. Diesmal ist er eingekeilt, er schafft es nicht mehr sich zu entziehen und wird von dem Eisstrahl getroffen. Augenblicklich erstarrt Bart und kann sich nicht mehr rühren. Im selben Moment trifft ein Pfeil den Freak, der den Eisstrahl abgeschickt hat. Auch er bricht zitternd zusammen und bleibt reglos liegen. Damit haben sie den Vierten von ihren Gegnern ausgeschaltet. Aber zwei von Sarahs Freunden, waren auch nicht mehr in der Lage zu helfen. Clark rappelt sich auf. Er nutzt die Gelegenheit, dass die Aufmerksamkeit der Freaks in eine andere Richtung gelenkt ist. Er prescht zwischen die Menge und schlägt einen der Freaks mitten ins Gesicht. Dieser hatte seine Fähigkeit noch nicht gezeigt. Als Clark ihn berührt, fährt ein furchtbarer Schmerz in seine Glieder. Sofort reißt es ihn nieder. Mitten zwischen den Feinden, kommt er zum Fall und bleibt hilflos liegen. Was war plötzlich los? Seine ganze Kraft war wie ausgesaugt. Hilflos blickt er zu seinen Freunden. Dieser Freak muss die Gabe haben Fähigkeiten abzusaugen. Sarah sieht sofort was Clark widerfahren ist. Sie eilt zu ihm, versucht ihm aufzuhelfen. Inzwischen wird auch Viktor angegriffen. Der Magnetfreak hat ein Kraftfeld gebildet, das Viktor in sich einschließt. Durch seine metallischen Implantate hat er keine Chance mehr, dem Magnetfeld zu entkommen. Jetzt bleiben nur noch Oliver und Chloe. Chloe hat sich zu Lana, Lex und Lois begeben, um zu sehen, wie ihr Zustand ist. Alle sind noch am Leben, aber ebenso sind sie schlimm zugerichtet, wahrscheinlich lebensgefährlich. Die Freaks haben mit ihrer Folter ganze Arbeit geleitet. Sanft redet Chloe auf ihre Freunde ein, doch innerlich ist sie selbst dermaßen schockiert, dass sie kaum glaubwürdig rüber kommt. Kurz lässt sie ihren Blick zu Oliver gleiten. Dem Mann, mit dem sie noch sie viele gemeinsame Tage hätte verbringen wollen. Oliver zieht seinen nächsten Pfeil, doch plötzlich bricht er einfach nur zusammen. Als er am Boden liegt, steckt ein Messer in seiner Brust. Das muss Baily gewesen sein. Röchelnd liegt Olli auf dem Boden und presst seine Hände um den Griff des Messers. Langsam, mit einem Stöhnen, zieht er es heraus. Blut strömt aus der Wunde. Chloe schreit auf, als sie sieht, was Oliver widerfahren ist. Panisch läuft sie zu ihm und drückt ihre Hände auf die tiefe Wunde. Sie würde nicht zulassen, dass er hier stirbt. Sie würde ihn heilen, hier auf der Stelle, auch wenn es sie dafür umbringen würde. Es war ihr nun völlig klar, dass Oliver der Mann war, mit dem sie zusammen sein wollte, für immer. Sarah sieht mit aufgerissenen Augen zu den Beiden. Was soll sie tun? Sie ist die einzige die nun noch irgendetwas tun kann. Plötzlich greift ihr Clark an den Arm. Sie sieht ihn an. Sein Blick macht ihr Angst. Er ist entschlossen und zugleich traurig. Sie blickt noch einmal auf und sieht, wie ein Feuerstrahl Chloe trifft und sie mit verbranntem Arm und Oberkörper zusammensackt. Alle Bilder ihrer Vision werden wahr. Und Sarah selbst kniet bereits hier neben Clark. Tränen rinnen über ihr Gesicht. Ein letztes Mal richtet sie sich auf und lässt ihren Hitzeblick auf die Gegner strahlen. Einige kann sie somit tatsächlich noch kampfunfähig machen. Doch dann trifft sie dieser furchtbare grüne Strahl, dem zuvor Bart gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte. In dem Moment, als der Strahl sie berührt, fällt sie neben Clark auf die Knie. Sie spürt, wie ihre Kräfte ihren Körper verlassen. Es fühlt sich an, als wäre sie in der Nähe von grünem Meteoritengestein. Dann hält ihr Clark einen steinernen Stab entgegen und wispert zitternd: “Den hat mir Zor mitgegeben. Er wird uns retten! Du musst ihn nur berühren.” Fragend sieht Sarah ihren Freund an: “Was kann dieser Stab tun?” “Ich weiß es nicht. Los, wir haben keine Zeit!” Clark greift nach ihrer Hand und legt sie auf die eine Seite des Stabes, während er ihn an der anderen Seite hält. In dem Moment glüht der Stab auf, kryptische Symbole leuchten an ihm auf. Blitzschnell breitet sich ein grünes Licht aus. Ähnlich einer Explosion, wird es, rasend schnell, immer Größer und schließt alle in sich ein. Sarah spürt, wie langsam die Kraft in sie zurückkehrt, der Strahl der sie getroffen hatte, verliert seine Wirkung. Sie lässt den Stab los. Die Freaks um sie herum schreien auf, biegen sich vor Schmerzen und sacken teilweise in sich zusammen. Grüne Staubpartikel fliegen aus ihren Mündern, Ohren oder Nasen zu dem Stab, der diese Partikel in sich aufnimmt. Sarah betrachtet das Schauspiel und bemerkt dann erst, dass Clark seine Kräfte nicht wieder bekommt. Im Gegenteil, er beginnt aufzuschreien. Sein ganzer Körper bebt. Verkrampft hält er den Stab in der Hand. Um sie herum ist es nun still geworden. Alle Freaks liegen am Boden, Sarah weiß, dass sie alle noch am Leben sind. Der Stab hat ihnen das Kryptonit entzogen und sie haben dadurch ihre Fähigkeiten verloren. Doch warum wirkt sich das alles auf Clark so anders aus? Sie zieht ihn an sich und bettet seinen Kopf auf ihre Knie. Sie weiß, dies ist der Moment, den sie in ihrer Vision gesehen hat. “Clark,” wispert sie mit tränenerstickter Stimme. “Clark, bleib bei mir!” Clark sieht sie mit schmerzvollem Blick an. Er spürt wie das ganze Kryptonit in seinem Körper übergeht. Das Blut pulsiert in seinen Adern. Unendliche Schmerzen durchziehen seinen Körper. Er starrt seine Freundin an. Am liebsten würde er ihr noch einmal über die Wange streicheln, aber er hat nicht mal mehr die Kraft, seinen Arm zu heben. Er bemüht sich den Blick auf sie gerichtet zu lassen. Kälte fährt in seine Glieder. Er formt Worte, doch es ist, als würde sein Körper ihm nicht mehr gehorchen: “Ich… ich… lie… liebe… d… dich…” wispert er. “Nein, Clark, nein! Sag das nicht,” weint Sarah. “Sag es mir, wenn du wieder fit bist. Du wirst mich nicht verlassen. Alles wird gut!” Verkrampft blickt er sie an. Eiskalte Schauer durchfluten nun seinen Körper. Krämpfe lassen ihn zusammenzucken, er spürt, wie Sarah ihn fester an sich drückt. Dann verschwimmen die Bilder vor seinen Augen. Das Atmen fällt ihm schwer. Schließlich umgibt ihn Schwärze. “NEIN!” schreit Sarah und wiegt Clark in ihren Armen. “NEIN!” Sie bricht über ihm zusammen, drückt ihren Kopf auf seine Brust, weint und schreit. Sie kann nicht glauben, dass er tatsächlich tot ist. Ein letztes Mal blickt sie ihm ins Gesicht, streicht ihm über die Wange und drückt ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Sie sind schon kalt. Vollends bricht sie nun zusammen und kauert sich minutenlang an seinen toten Körper. Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Sarah spürt eine Hand auf ihrem Rücken. Sie dreht sich nicht um, zu sehr ist sie in Gedanken bei Clark. Dann vernimmt sie ein Stimme, sie scheint weit weg zu sein, doch sie weiß, dass es die Person ist, die ihr auch die Hand auf den Rücken gelegt hat. “Sarah, wir müssen hier weg!” Chloe hat Sarah einige Minuten für sich gelassen. Ihre Brandwunden waren verheilt, in dem Augenblick, in dem dieser Stab alle Meteoritenpartikel in sich aufgenommen hat. Neben ihr, sind auch ihre Freunde wieder einigermaßen auf den Beinen, denn die Wunden die durch die Meteoritenfreaks entstanden sind, sind gleichzeitig mit deren Kräften verschwunden. Nur Oliver liegt noch am Boden. Er wurde von einem Messer verletzt, das zwar von einem Freak gesteuert wurde, selbst aber ein normales Messer war. Dementsprechend nervös ist Chloe jetzt. Einerseits trauert sie um Clark, andererseits muss Olli so schnell wie möglich in ein Krankenhaus. Chloes Augen sind tränenerfüllt und rot. In ihr ist ein furchtbares Gefühlschaos ausgebrochen. Doch sie muss jetzt einfach Oliver retten, denn für Clark ist jede Hilfe zu spät. Auch wenn sie sich vor Trauer fast ohnmächtig fühlt , sie muss jetzt versuchen klar zu denken. Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und ruckelt an Sarahs Schulter. “Sarah, Oliver braucht dich jetzt. Wir müssen ihn retten. Schnell!” brüllt Chloe, mittlerweile panisch, Sarah an. Doch diese reagiert noch immer nicht. Chloe reißt Sarah zur Seite, beugt sich zu ihr hinunter und nimmt Sarahs Gesicht in ihre Hände: “Sarah, sieh mich an!” Sarah versucht sich abzuwenden, was auch kein Problem für sie sein würde, doch schließlich lässt sie sich von Chloe wieder zur Vernunft bringen. “Sarah, Olli ist schwer verletzt! Du bist die Einzige die ihn noch rechtzeitig in ein Krankenhaus bringen kann! Bitte beeile dich, ich werde bei Clark bleiben!” Sarah gibt Clark einen Kuss auf die Stirn und haucht noch ein leises: “Ich werde dich immer lieben!” Dann erhebt sie sich und blickt sich um. Ihr Blick streift über die Freaks, die noch alle bewusstlos am Boden liegen. Dann sieht sie Lana, Lex und Lois, die um sie herumstehen und den Blick auf Clark gerichtet haben. Sie sieht den Schmerz in ihren Augen und wie sie um ihn trauern. Sarah versucht den Gedanken an Clark auszublenden, um sich auf Oliver konzentrieren zu können. Sie geht zu ihm hinüber. Neben ihm warten AC, Viktor und Bart. Daniel beobachtet das Geschehen aus der Ferne. Chloe ist mittlerweile wieder zu Oliver geeilt und streicht ihm über den Kopf. “Halte durch! Ich liebe dich doch,” flüstert sie ihm zu. Doch Olli zeigt schon längst keine Regung mehr, sein Atem geht nur noch flach. Sarah befreit Oliver schnell von seinen Waffen, schnappt sich ihn und bringt ihn ins Krankenhaus. Dort legt sie ihn direkt auf ein Bett, auf dem Gang, ab und ruft um Hilfe. Die Ärzte widmen sich sofort ihrem Patienten. Mit Superspeed verschwindet Sarah schnell und ist nicht mal eine Minute später wieder bei der Lagerhalle. Lana ist völlig aufgelöst, nachdem sie gemerkt hat, dass Clark tot ist. Lex schließt sie in ihre Arme und drückt sie an sich, um sie vor dem Anblick des toten Körpers zu bewahren. Ihm selbst ist nun so vieles klarer, hat er doch nun mitbekommen, zu was Clark und Sarah in der Lage sind. Doch auch in ihm wallt ungeheure Trauer, über den Verlust seines Freundes. Chloe geht hinüber zu Clark, während Sarah fort ist. Sie kniet sich neben ihn, während die Anderen noch wie erstarrt auf ihn herab blicken. Lange Zeit war sie zu Highschoolzeiten in Clark verliebt und er war schon immer ihr bester Freund gewesen. Es kann einfach nicht sein, dass er nun tot ist. Sanft streicht sie ihm über die Wange. Eine Träne bahnt sich ihren Weg über ihr Gesicht und fällt herab. Chloe legt Clark die Hand auf die Brust und will versuchen ihn zu heilen. Vielleicht hat sie eine kleine Chance. Sie hatte es eben auch schon bei Oliver versucht, jedoch ohne Erfolg. Wieso sollte es dann bei Clark klappen? Es war ihr egal, sie musste es wenigstens versuchen. Ihre ganze Konzentration liegt nun auf ihrer Heilungsfähigkeit, doch nichts passiert. Da fällt ihr ein, warum es nicht funktioniert. Der Stab muss auch ihr die Fähigkeit abgesaugt haben. Es ist ganz logisch. Enttäuscht lässt sie ihren Kopf auf Clarks Brust sinken und weint nur noch laut los. Nach einigen Momenten hört sie Sarahs Stimme neben sich: “Ihr müsst hier weg! Und behaltet das, was ihr gesehen habt für euch!” Chloe sieht zu Sarah auf, sie spricht mit Lex, Lana und Lois. “Ich werde euch das alles erklären! Aber jetzt muss ich mich erst mal um Clark kümmern!” Sarah sieht Chloe an: “Chloe, Olli ist im Metropolis Krankenhaus, er wird sofort operiert! Ich denke er wird durchkommen.” Mit einem beruhigenden Lächeln legt sie Chloe die Hand auf den Arm. Dann sieht Chloe zu, wie Sarah Clark anhebt und mit ihm davon fliegt. Chloe dreht sich zu ihren Freunden um und sieht sie an. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hat, geht sie auf die Anderen zu und fragt besorgt: “Geht es euch gut? Ist alles in Ordnung!” Betreten nicken ihr alle zu. Schließlich ergreift AC das Wort: “Wir… wir werden dann mal gehen und… wir sehen uns dann bei Olli!” Er bückt sich und nimmt Olivers Ausrüstung an sich, dann verlässt er, gefolgt von Bart und Viktor, das Gelände. “Chloe, du wusstest von allem?” fragt Lois plötzlich. Fragend sieht Chloe sie an. “Ich meine… das mit Clark und Sarah, was sie… für Fähigkeiten haben,” stottert Lois, wohl bewusst, dass es nicht der passende Augenblick ist, darüber zu reden. “Lois,” fährt Lana sie an. “Das ist ja jetzt wohl das geringste Problem. Ist dir klar was da eben geschehen ist?” “Ja, es… nein…” Lois steigen Tränen in die Augen, “Sarah wird doch mit ihm wiederkommen, oder nicht?” fragt sie kleinlaut und eine Träne verlässt ihr Auge. “Da wäre ich mir nicht so sicher,” mischt sich Lex ein und drückt Lana erneut an sich. “Ich werde jetzt erst mal ins Krankenhaus fahren,” wendet sich Chloe ab, die mit Gedanken wieder bei Oliver ist. “Warte, Chloe, wir kommen mit!” ruft Lana und geht ihr hinterher. Lois folgt ihr. Lex dreht sich kurz um und blickt zu Daniel, der immer noch wie angewurzelt dasteht und alles beobachtet: “Kommen Sie mit uns Daniel?” Daniel nickt sachte und geht den Anderen hinterher. Zurück bleiben nur die Freaks, die nun nach und nach aufwachen und ihrer Fähigkeiten beraubt sind. Kapitel 19: Kapitel 19 ---------------------- Sarah landet in den Alpen, vor der Höhle Zors. Er ist ihre letzte Hoffnung. Wenn nicht ihr eigener Vater Clark noch retten kann, wer soll es dann? Er muss ihr einfach helfen, es kann nicht sein, dass ihr Leben mit Clark schon vorbei ist! Sanft legt sie Clark vor der Höhle ab, um das Tor mit ihrem Handabdruck öffnen zu können. Dann trägt sie ihn hinein und legt ihn auf einem Steinblock nieder. Sie sieht sich in der Höhle um. Es ist dunkel, kein Licht spiegelt die Anwesenheit Zors wieder. “Zor! Vater!” Sarah ruft aus Leibeskräften doch nichts geschieht. Keine Antwort, nicht einmal das kleinste Zeichen. Sie läuft durch die Höhle und ruft immer wieder den Namen ihres leiblichen Vaters. Aber er lässt nichts von sich hören. Sarah laufen Tränen die Wangen hinab. Wie kann er sie nur so im Stich lassen? Er selbst hatte doch gewollt, das sie mit Clark das kryptonische Volk rettet und neu gründet. Wieso lässt Zor zu, dass Clark stirbt? Sarah ist völlig verzweifelt. Sie will nicht wahrhaben, dass sie Clark für immer verloren hat. Langsam geht sie wieder zu Clark zurück. “Zor, ich brauche deine Hilfe! Clark ist…” Sarah kann das Offensichtliche nicht aussprechen. Sanft streicht sie ihrem Freund über die Wange. Diese ist eiskalt und blass. Schluchzend bricht sie wieder über ihm zusammen. Alle Momente, die sie im vergangenen Jahr, mit Clark erlebt hat, laufen vor ihrem inneren Auge ab. Wie sie ihn, am Flughafen, das erste Mal sah und ihm sofort verfallen war. Wie sie gemeinsam versucht haben Chloe zu beschatten, damit ihr nichts zustößt. Ihre ersten zufälligen Berührungen. Wie Clark im Krankenhaus an ihrem Bett saß, als sie aus dem Koma erwachte. Als er ihr im Wald seine Fähigkeiten zeigte und ihr seine Liebe gestand. Ihre gemeinsame Zeit mit der Justice League und die Befreiung Chloes aus Lex 33.1 Projekt. Die Zeit als Chloe auf dem Feld erschossen wurde und Sarah wieder nach Deutschland zurückkehrte. Und als Clark dann nach einem haben Jahr doch wieder vor ihrer Tür stand und sie zurück nach Smallville holte. Als sie das erste Mal hier in der Höhle standen und Zor ihnen erklärte, dass sie füreinander bestimmt seien. Wie der Kampf gegen Lex weiter ging und Clark ihn niederschoss. Und das letzte halbe Jahr, das sie so sehr genießen konnten, bis zu dieser schrecklichen Nacht. Alles erschien in den letzten Monaten so normal. Kein Kampf gegen Lex, weil er sich absolut geändert hatte. Keine Freaks. Keine schrecklichen neuen Botschaften die mit Krypton zu tun haben. Da waren nur Clark und sie und ihre Freunde. Alles war perfekt gewesen. Und dann dieses schreckliche Ereignis, an einem Tag, wo niemand damit gerechnet hat. Sarah hebt ihren Kopf von Clarks Brust und sieht ihn an. Wäre er nicht so blass, würde es aussehen, als schliefe er. Ein kurzes Lächeln huscht über ihr Gesicht, doch verschwindet sofort wieder hinter ihrer Trauer. So geht es also zu Ende mit Clark und ihr. So früh… so schnell. “Zor!” haucht sie ein letztes Mal, doch es gibt wieder keine Antwort. Ihr Vater hat sie im Stich gelassen. Schluchzend will Sarah Clark anheben um mit ihm zurückzufliegen, da leuchtet Licht in der Höhle auf. Sofort lässt Sarah von Clark ab und blickt sich um. Da ertönt Zors Stimme: “Zara, meine Tochter! Kal-El wusste von seinem Schicksal, er hat sich entschieden, sich für die Menschen, und für dich, zu opfern!” Sarah fällt auf, dass Zors Stimme ungewöhnlich ruhig, fast trauernd, wirkt. “Nein. Das kannst du doch nicht zulassen,” fleht Sarah ihn, mit tränenerstickter Stimme, an. “Ich habe ihm die freie Wahl gelassen, es war ganz allein Kal-Els Entscheidung. Ich kann nichts für ihn tun!” Zor verleiht seiner Aussage nun mehr Kraft, indem er etwas lauter wird. “Nein…nein…” flüstert Sarah kopfschüttelnd. “Was ist mit ihm passiert? Warum hat es ihn umgebracht und mich völlig unbeschadet gelassen?” “Ich habe Kal-El den Stab Hors gegeben. Hor war ein Kryptonier, der weit führende Techniken für mich erschaffen hat. Unter Anderem diesen Stab. Er hat die Macht, alles Kryptonit, dass sich in unmittelbarer Nähe befindet, in sich aufzunehmen. Er wurde extra für die Erde erschaffen, weil wir wussten, dass das Kryptonit euch hier schwächen würde. Leider hatten wir nicht mehr genug Zeit die Erfindung so weiterzuentwickeln, dass der Stab das Kryptonit in sich selbst speichert. Daher braucht der Stab einen kryptonischen Wirt, der es in sich aufnimmt und nicht nach außen strahlen lässt. Und da ich dich vor der Macht des Stabes geschützt habe, musste Kal-El der Wirt sein. Es war seine einzige Chance, allem ein Ende zu machen. Du kannst stolz auf ihn sein!” ‘Stolz auf ihn sein,’ hallt es in Sarahs Kopf nach. Sie IST stolz, doch davon bekommt Clark nichts mehr mit. “Es muss doch eine Möglichkeit geben, ihn von dem Kryptonit zu befreien!” ruft sie verzweifelt. “Es gibt nur eine Möglichkeit, Zara! Ein anderer Kryptonier muss die Energie des grünen Kryptonits in sich speichern.” Sarah stutzt einen Augenblick, dann meint sie: “Gut, dann nimm den Schutz von mir, ich werde es in MIR aufnehmen!” Sie ist bereit ihr Leben zu geben, damit Clark seines wiederbekommen kann. “Nein, Zara! Das werde ich nicht. Du bist meine Tochter, ich würde dich für niemanden opfern,” lehnt Zor vehement ab. “Du kannst ihn mir doch nicht einfach so wegnehmen!” Der Punkt ist erreicht, an dem Sarah hysterisch wird. Sie schreit den letzten Satz mit aller Macht in die Höhle. “Was soll ich hier noch ohne ihn? Du wirst mich sowieso verlieren, wenn du mir nicht hilfst,” droht sie in einem letzten Akt der Verzweifelung. Die Höhle beginnt zu beben. Das Licht flirrt. “Droh mir nicht, Zara! Ohne meine Hilfe, wäre die Erde von Menschen unterworfen worden, die nichts als Macht an sich reißen wollten. Kal-El hat, mit seiner Tat, die Schlimmsten von ihnen ausgeschaltet, ihnen ihre Fähigkeiten genommen und so die Erde vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt. Er ist nicht umsonst gestorben!” Sarah sieht Clark bestürzt an. Angestrengt denkt sie über eine Lösung nach. “Kann Jor-El ihm helfen?” fragt sie schließlich. “Jor-El verfügt über andere Mächte als ich. Er war einer der mächtigsten Kryptonier die es gab! Aber er hat sich abgewendet, als sich Kal-El gegen ihn gestellt hat! Vielleicht hätte er die Möglichkeit, Kal-El ins Leben zurückzuholen, aber er hat die Erde schon lange verlassen!” “Dann muss ich ihn zurückholen!” Ein winzig kleiner Hoffnungsschimmer spiegelt sich in Sarahs Stimme wieder. Plötzlich leuchtet ein starkes blaues Licht an einer der Wände auf. Ein Stückchen löst sich aus der Höhlenwand und schwebt zu ihr hinüber. Als es näher kommt, erkennt sie, was es ist. Es ist eine Art Kristall. Er schwebt direkt vor ihren Augen, eine Armlänge entfernt. “Nimm den Stein,” dröhnt Zors Stimme von den Wänden wider. “Mit ihm habe ich damals, auf Krypton, oft Jor-El rufen können, wenn wir wichtige Entscheidungen zu treffen hatten. Vielleicht kann dir der Stein bei deiner Suche nach ihm helfen!” Sarah ergreift den Kristall und steckt ihn in ihre Tasche. Entschlossen nimmt sie Clark hoch und verlässt die Höhle. Kapitel 20: Kapitel 20 ---------------------- Es ist knapp eine Stunde vergangen, als Chloe, Lex, Lana, Lois und Daniel am Metropolis Krankenhaus ankommen. Der Wagen steht noch nicht ganz, als Chloe aus dem Auto springt und in das Hospital läuft. Ihre Freunde begleiten erst einmal Daniel in die Notaufnahme, dessen Schulter nach wie vor ausgerenkt ist. Auch Lex will sich dort mit seiner Schnittwunde behandeln lassen. Chloe stürzt durch die Gänge, bis sie endlich den ersten Ansprechpartner erwischt. “Entschuldigen Sie! Ich suche Ol… also… ich meine, hier muss jemand eingeliefert worden sein, der eine Stichwunde in der Brust hat. Groß, schlank, blonde Haare… ein Mann!” sprudelt es aus ihr heraus. Die Krankenschwester sieht sie verwirrt an und braucht eine Weile bis sie verstanden hat, was Chloe überhaupt von ihr will. “Ja, kennen Sie ihn? Er lag hier plötzlich auf einem Bett, wurde von einer Frau gebracht, aber die war sofort wieder verschwunden!” “Wie geht es ihm?” will Chloe nur wissen. “Wer sind sie denn, Miss?” fragt die Schwester hartnäckig. “Mein Name ist Chloe Sullivan, ich bin die Freundin dieses Mannes. Sie müssen mir sagen, wie es ihm geht!” bettelt sie förmlich. “Miss Sullivan, hören Sie, ich kann ihnen nicht viel sagen, so lange ich nicht weiß, um wen es sich bei diesem Mann handelt. Außerdem haben wir bereits die Polizei verständigt, sie werden sie sicher um eine Aussage bitten. Wissen Sie was geschehen ist?” fragt die Krankenschwester in beruhigendem Tonfall und mustert Chloe dabei von oben bis unten. Erst jetzt wird Chloe bewusst, wie sie auf die Schwester wirken muss, denn ihr Gesicht ist dreckig und ihre Kleidung teilweise verbrannt. “Ich… ja… er wurde niedergestochen… aber ich konnte den Täter nicht erkennen… Dann war er plötzlich weg und ich hatte gehofft ihn hier zu finden. Keine Ahnung wer ihn hier her gebracht hat…” stammelt sie sich zusammen. “Sein Name ist Oliver Queen.” Was sollte schon passieren, wenn sie seinen Namen verrät? Früher oder später würden sie es sowieso herausfinden. “Oliver Queen?” wiederholt die Krankenschwester beeindruckt. “Der Milliardär?” Chloe nickt beiläufig. “Sagen Sie mir jetzt was mit ihm ist?” “Er wird noch operiert. Aber so weit ich informiert bin, ist er bereits über den Berg. Der Stich hat keine Organe getroffen, er hat nur viel Blut verloren,” erklärt die Schwester. “Wo kann ich auf ihn warten?” fragt Chloe etwas erleichtert. “Station 13, die liegt direkt vor den OP-Sälen.” “Danke!” Chloe fällt ein Stein vom Herzen, Oliver wird es schaffen. Sie dreht sich um und geht in Richtung der Fahrstühle. “Äh, Miss Sullivan! Ich werde die Polizei zu ihnen schicken!” ruft die Krankenschwester ihr hinterher. “Ja, in Ordnung,” meint Chloe, die sich noch einmal kurz zu der Frau umdreht. Dann wendet sie sich endgültig den Fahrstühlen zu und macht sich auf den Weg, um auf Oliver zu warten. Unterdessen werden Daniel und Lex behandelt. Während Lois Daniel Gesellschaft leistet, ist Lana mit Lex im Behandlungsraum. “Was ist denn genau passiert?” fragt der Arzt Lex. Er weiß, wen er vor sich hat und ist auch über die plötzliche Eskalation auf Lex Veranstaltung informiert. Lex liegt auf einer Liege, er hat sein Hemd ausgezogen und noch immer ist er mit Lois Strumpf verbunden. Lana hat neben ihm, auf einem Stuhl, Platz genommen und sieht zu, wie der Arzt vorsichtig den provisorischen Verband aufschneidet. “Ich denke, das tut nichts zur Sache,” antwortet Lex, der sich bemüht, sich tapfer zu geben. Doch in Wirklichkeit brennt seine Wunde, dass es ihn fast den Verstand raubt. “Es ist halt eine Schnittwunde,” fügt er schnell hinzu. Auch wenn der Arzt unter Schweigepflicht steht, muss Lex ihm nicht auf die Nase binden, was er in dieser Nacht erlebt hat. Der Arzt nickt und legt die Wunde frei. Lex stöhnt leicht auf, denn der Stoff klebt an der Wunde und reißt sie erneut auf. Sein ganzer Körper ist angespannt vor Schmerz, auf seiner Stirn perlen Schweißtropfen. “Es ist Schmutz in ihre Verletzung gekommen, Mr. Luthor,” murmelt der Arzt und begutachtet die Wunde von Nahem. “Ich werde ihnen einige Spritzen geben, um einer Blutvergiftung vorzubeugen und die Wundheilung zu beschleunigen. Ich denke eine Spritze gegen die Schmerzen wäre auch angebracht, oder?” Lex will sich eigentlich stark zeigen, in anbetracht dessen, dass Lana neben ihm sitzt. Doch die Schmerzen sind einfach zu stark, als dass er das Angebot ablehnen könnte. “Ja,” antwortet er knapp. “Gut! Ich werde Ihnen außerdem eine örtliche Betäubung geben, denn wir werden es mit ein paar Stichen nähen müssen,” meint der Arzt. ‘Auch das noch‘, geht es durch Lex Kopf. Sachte nickt er zur Bestätigung und sieht zu, wie der Arzt mehrere Spritzen aufzieht. Lana sieht besorgt auf Lex Verletzung: “Tut es sehr weh?” “Halb so wild,” spielt Lex die Sache runter. Er sieht Lana aufrichtig an und stellt wieder einmal fest, wie sehr er sie noch liebt. Kurz überlegt er, ob er es ihr sagen soll, doch das wäre nicht der richtige Augenblick. Lana sieht Lex tief in die Augen, sie scheint darin lesen zu können. Nach allem was er ihr damals angetan hat, mag sie ihn dennoch sehr. Er hat sich geändert. Er ist nicht mehr der Lex, der er früher war. Und nach dieser Nacht, muss sie ihre Gefühle für ihn wieder komplett neu ordnen. Ist da doch noch ein Funken Liebe für ihn in ihrem Herzen? Was er für sie noch empfindet, das weiß sie und sie kann es auch jetzt wieder in seinen Augen sehen. Sie zögert einen Moment, dann greift sie nach seiner Hand. Lex durchzieht ein warmer Schauer, als Lana seine Hand berührt. Er weiß nicht, wie er diese Geste einschätzen soll. Sanft drückt er ihre Finger. Hat er doch noch eine Chance bei ihr? Ihre Augen geben dieses Geheimnis nicht preis. Aber allein ihre Berührung gibt ihm Hoffnung. Chloe sitzt auf dem Gang, im Wartebereich, vor den OP-Sälen. Zwei Polizisten haben sich zu ihr gesellt und stellen ihr Fragen. Sie beantwortet sie genau so, wie sie es kurz der Krankenschwester beschrieben hatte. Sobald Oliver wieder aufnahmefähig sein würde, würde sie ihm sagen, was sie den Polizisten erzählt hat, damit sie sich nicht widersprechen würden. Endlich lassen die Beiden Uniformträger von ihr ab und sie gibt sich ganz ihren Gedanken hin. Wie sollte es nun mit Oliver und ihr weiter gehen? Würde es überhaupt mit ihnen weiter gehen? Oder war das alles nur durch die Anspannungen in dieser Nacht passiert und danach vergessen? Sie ist sich plötzlich unsicher. Aber den Gedenken kann sie nicht weiter verfolgen, denn ein Arzt steht plötzlich vor ihr. “Miss Sullivan?” Chloe steht auf und nickt. Der Arzt streckt ihr die Hand entgegen: “Dr. Dean, guten Tag!“ stellt er sich kurz vor. “Mister Queen ist soeben aus der Narkose erwacht. Er ist nun ansprechbar, wenn sie möchten, können sie zu ihm!” Chloe strahlt den Arzt an und folgt ihm. “Wie geht es ihm?” fragt sie aufgeregt. “Er hat die OP gut überstanden und wird schnell wieder auf die Beine kommen, wenn er sich jetzt ein paar Tage schont! Hier ist es.” Er deutet auf die Tür hinter der Oliver liegt. “Ich lasse sie einen Augenblick allein!” Chloe klopft an und öffnet die Tür. Langsam tritt sie ein. Oliver liegt auf dem Bett. Eine Decke ist über seine Beine gelegt. Um seinen Oberkörper ist ein Verband gewickelt, der die Stichwunde abdeckt. Leise stellt sich Chloe neben sein Bett und sieht ihn an. Seine Augen sind geschlossen. Ihr wird in diesem Moment klar, dass für sie nichts vergessen sein würde nach dieser Nacht, sie liebt ihn tatsächlich. Plötzlich schlägt er die Augen auf. “Hey,” flüstert er mit kratziger Stimme und versucht ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern, was ihn nur sehr mühsam gelingt. Oliver fühlt sich noch unendlich schlapp. Doch als er Chloe vor sich stehen sieht, ist alles Vergangene vergessen. “Psssscht…du sollst dich schonen,” wispert Chloe und setzt sich an seine Bettkante. Sanft streicht sie, unterhalb seines Verbandes, über seinen Bauch: “Dich hat es ziemlich erwischt!” Er genießt ihre Berührung und sieht sie sanft an: “Schön, dass du da bist!” Langsam hebt er seine Hand, ergreift ihre und drückt sie. Sie sehen sich einen Moment schweigend an, einfach die Nähe zueinander genießend. Schließlich fragt er sie: “Haben wir es geschafft?” Chloe zieht ihre Hand abrupt von ihm weg. Bestürzt sieht sie ihn an. Sie hatte es in der vergangenen Stunde völlig ausgeblendet. Sofort treten Tränen in ihre Augen und sie haucht ein leises: “Ja!” Sie will Oliver jetzt nicht damit belasten, der Arzt sagte, er solle sich schonen. “Chloe? Was ist passiert, ist alles in Ordnung?” Oliver weiß schon jetzt, dass nichts in Ordnung ist. Irgendetwas Schreckliches muss passiert sein. “Chloe! Sag es mir,” fordert er von ihr. “Wir haben den Kampf gewonnen,” erklärt Chloe tapfer. “Aber???” Oliver gibt nicht auf. “Clark… er… er ist…” stottert Chloe, während sich Tränen über ihr Gesicht kämpfen. “Was ist mit Clark, Chloe? Ist er verletzt?” Oliver kann sich nicht vorstellen, dass Clark etwas Schlimmeres zugestoßen ist, er ist schließlich Clark. “Er… ist… tot!” Chloe holt tief Luft, um die nächsten Tränen herunterschlucken zu können. Geschockt sieht Oliver Chloe an. ‘Tot’, hallt es in seinen Ohren nach. Nein, das kann nicht sein. Clark hat unglaubliche Fähigkeiten, er kann unmöglich im Kampf gefallen sein. Doch Chloes Anblick lässt ihm kein Zweifel. Entsetzt sieht er an die Decke. Clark ist tot! Wie konnte das nur passieren. Warum konnte er ihm nicht beistehen? Wieso wurde er selbst, auf so einfache Weise, verletzt und konnte seinem Freund nicht helfen? Olivers Herz begann zu rasen. Vor Wut, auf die Freaks, auf Clark und besonders auf sich selbst! Lois klopft an den Behandlungsraum, in dem sich Lex und Lana befinden. “Ja,” hört sie den Arzt rufen. Sie öffnet die Tür und sprudelt, direkt beim Eintreten, los: “Hey ihr Zwei, ich werde zur Farm fahren. Daniel ist….” Lois stockt, als ihr Blick auf Lana und Lex fällt und sie die Situation zwischen den Beiden erfasst. Was läuft da zwischen Lana und Lex? “Ähem,” räuspert sie sich und sofort entzieht sich Lana Lex’ Hand. Verwundert zieht Lois die Augenbrauen zusammen und sammelt sich erst, bevor sie weiter spricht: “Daniel ist zu sich gefahren. Ich wollte jetzt zur Farm, vielleicht ist Sarah da mit Clark hin.” Lois’ Blick streift über Lex’ nackten Oberkörper, auf seine Schnittwunde. Es sieht wirklich fies aus. Der Arzt geht zu ihm und gibt ihm eine Spritze in den Arm. Lana sieht an dem Arzt vorbei zu Lois und meint: “Nein, ich denke sie wird zu Zor geflogen sein!” Fragend sieht Lois Lana an: “Zor?” “Ja,” nickt Lana, “er ist Sarahs kryptonischer Vater!” “Kryp…. Was?” Lois versteht kein Wort und sieht ihre Freundin verwirrt an. Lana steht auf und schiebt Lois sanft zur Tür hinaus. “Ach… Lois, ist egal, dass… muss euch Sarah dann später alles erklären,” winkt Lana ab. “Ich denke nicht, dass sie auf der Farm sind, aber sicher wird Sarah dahin zurückkehren. Es ist gut wenn du dich dorthin auf den Weg machst. Ich melde mich bei dir, sobald wir hier fertig sind!” “Aber…” hebt Lois zum Widerspruch an, doch Lana lässt sie nicht weiterreden und sieht sie flehend an: “Bitte, Lois! Stell keine weiteren Fragen. Du wirst alles noch erfahren. Versuch AC, Viktor und Bart zu erreichen, vielleicht können sie nach Sarah und Clark suchen!” “Okay, mach ich,” nickt Lois, die weiß, dass Lana eigentlich Recht hat. Ohne weitere Worte, dreht sie sich um und geht davon. Lana schließt die Tür hinter sich und setzt sich wieder auf den Stuhl neben Lex. Der Arzt hat inzwischen damit begonnen, Lex Wunde zu bearbeiten. Als Lana Lex in die Augen blickt, erntet sie einen vorwurfsvollen Blick: “Du wusstest von den Beiden?” Verständnislos sieht er Lana an. “Ja. Ich weiß schon anderthalb Jahre davon. Clark hatte es mir gesagt, bevor ich Smallville verlassen hatte. Er bat mich darum es für mich zu behalten, denn jeder der von seinem Geheimnis weiß, ist in Gefahr. Er hat es dir und Lois nicht erzählt, weil er euch schützen wollte,” versucht Lana Lex mit ruhigem Ton zu beschwichtigen. Lex sieht den Arzt an und überlegt kurz, wie er seinen nächsten Satz formulieren kann: “Und wusstest du auch von der Sache mit… Oliver?” “Nein, das wusste ich nicht,” gibt Lana zu. Lex presst die Lippen aufeinander und nickt. Er kann verstehen, das seine Freunde ihre Geheimnisse für sich behalten wollten, gerade vor ihm, er war nun wirklich keine Unschuld vom Lande. Aber jetzt hätte Clark es ihm doch sagen können. Lex grübelt, während der Arzt seine Wunde näht und kommt schließlich zu dem Entschluss, dass er darüber hinwegsehen kann und die Jungs mit ihrer Entscheidung, es für sich zu behalten, verstehen kann. Und trotzdem ist er neugierig, was Sarah ihm erzählen wird. Was genau hinter alle dem steckt. “Meinst du, Sarah wird Clark irgendwie retten können?” fragt Lex nun, nachdem er den Gedanken lange genug vor sich her geschoben hat. “Ich weiß es nicht. Wir können es nur hoffen,” sagt Lana traurig, doch es liegt wenig Hoffnung in ihrer Stimme. Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Sarah ist in der Scheune auf der Farm angekommen. Sie hat Clark auf dem Sofa abgelegt. Nun sucht sie nach dem Schlüssel, der den Weg durch die Höhlen, zu Jor-Els Festung, öffnet. Angestrengt versucht sie sich zu erinnern, was ihr Clark darüber erzählt hatte. Sie selbst war nie durch diese Höhlen zu der Festung gereist, sondern nur auf direktem Wege dorthin gekommen. Aber Clark hatte ihr die Höhlen einmal gezeigt, es war noch gar nicht so lange her, drei Monate vielleicht. Wenn sie es recht in Erinnerung hat, ist der Schlüssel ein Achteck, dass Clark in irgendeinem Buch versteckt hat. Um sich die Arbeit zu ersparen und nicht unnütz Zeit zu verlieren setzt sie ihren Röntgenblick ein. Es dauert nicht lange bis sie fündig wird. In der Schreibtischschublade liegt ein Buch und offensichtlich ist der Schlüssel darin versteckt. Sie reißt die Schublade aus dem Schreibtisch, öffnet das Buch und nimmt das Achteck heraus. Schnell steckt sie es zu dem Kristall in ihre Hosentasche. Dann schnappt sie sich Clark und macht sich auf den Weg. Sie hofft, vielleicht über diese Höhle, Kontakt zu Jor-El aufbauen zu können. In der Arktis ist definitiv nichts mehr von ihm zu finden, das hatten Clark und sie schon längst versucht, als seine Festung damals eingestürzt war. Einige Augenblicke später steht sie vor den Wandmalereien. Ein wenig Licht scheint durch die Decke herein. Sarah lässt Clark auf den Boden sinken und stellt sich aufrecht vor das achteckige Loch in der Felswand. Vorsichtig zieht sie den Schlüssel aus ihrer Tasche. Sie will ihn in das Loch legen, doch er löst sich aus ihrer Hand und schwebt von allein darauf zu. Schließlich verschmilzt er mit der Wand und ein buntes Licht umgibt Sarah. Sie dreht sich um sich selbst, versucht etwas erkennen zu können, doch das Farbspiel umschließt ihren Körper so stark, dass sie nicht nach außen blicken kann. Schließlich hört es auf und ihr Blick fällt auf einen freigelegten Gang. Sie eilt dorthin und kommt in einer kleinen Nische an. Wie eine Art Altar befindet sich hier ein großer Steinblock mit kryptonischen Schriftzeichen. In der Mitte dieses Blocks befindet sich ein Kristall. Davon hatte Clark ihr erzählt. Würde sie diesen Kristall berühren, würde sie in Jor-Els Festung landen. Sie ist sich sicher, dass es nicht funktioniert und dennoch legt sie vorsichtig ihre Fingerspitzen auf den Kristall. Er leuchtet auf, doch anstatt sie an einen anderen Ort zu ziehen, zerfällt er unter ihrer Hand zu Staub. Wie winzigkleine, blaue Glühwürmchen, schwirren die Reste des Kristalls über dem Steinblock. Traurig sieht Sarah dem Tanz der Partikel zu, bis sie alle erlöschen und nicht mehr zu sehen sind. Sarah mustert noch einmal ganz genau die Stelle, in der der Kristall zuvor gesessen hatte. Sie hat zwei Ebenen. Auf der oberen Ebene lag der Kristall auf, aber darunter ist noch eine Vertiefung. Sie ist kleiner. Plötzlich fällt Sarah etwas auf. Schnell zieht sie den Stein, den ihr Zor gegeben hat, aus ihrer Hosentasche und hält ihn prüfend über die Vertiefung. Das ist es! Sie legt den Stein in die dafür vorgesehene Öffnung. Mit einem leisen Klacken leuchten die Schriftzeichen am Altar auf. Sarah versucht die Zeichen zu lesen, doch diese Fähigkeit ist ihr bis jetzt noch nicht offenbart worden. Aber sie erkennt wenigstens einige der Symbole. Hoffnung, Leben und Stärke. Doch damit kann sie nichts anfangen. Sekunden später bricht ein unglaublich greller Lichtstrahl an der Seite des Steinblocks heraus und stößt an die Wand, die Sarah gegenüberliegt. Die Wand öffnet sich und der Lichtstrahl schießt durch die Öffnung hindurch. Langsam folgt Sarah dem Strahl und findet sich schnell in einer riesigen Höhle wieder, deren Seiten und Ende sie nicht erfassen kann. Diese Höhle ist komplett aus Eis. Sie hat Ähnlichkeit mit der Festung Jor-Els. Es ist unglaublich. Mit offenem Mund sieht sich Sarah um. Ist sie noch in den Höhlen, oder ist sie in dem Moment als sie dem Lichtstrahl folgte, durch eine Art Tor geschritten und befindet sich nun ganz wo anders? Sie weiß es nicht. Voller Respekt, vor der unglaublichen Weite dieser Eishalle, starrt sie in alle Richtungen, um vielleicht irgendwo einen Hinweis zu finden der ihr weiter helfen könnte. Doch sie findet nichts. Nun nimmt sie all ihren Mut zusammen und ruft laut: “Jor-EL! Jor-El, bist du hier? Ich bringe deinen Sohn! Er ist tot!” Ein leichtes Beben lässt den Boden unter ihren Füßen erzittern. Sarah geht ein paar Schritte zurück, den Eingang als Fluchtmöglichkeit im Rücken. Plötzlich reißt, mit einem lauten Grollen, ein langer Spalt im Boden auf, wie ein Riss in einer Eisschicht. Blaues Licht strömt daraus empor. Erneut macht Sarah ein paar Schritte nach hinten, doch lässt das Schauspiel nicht aus den Augen. Noch immer bebt die Höhle. Aus dem Spalt im Boden beginnt etwas zu wachsen. Es sind riesige Eiskristalle. Ein Dröhnen schallt von den Wänden der Halle. Die Höhle verändert sich, sie bekommt immer mehr Ähnlichkeit mit Jor-Els Festung in der Arktis. Schließlich hört das Beben auf und alles wird wieder ruhig. Sarah schluckt und sieht sich unsicher um. “Wo ist mein Sohn, Zara?” dröhnt Jor-Els Stimme. Sarah fällt ein Stein vom Herzen. Sie hat ihn tatsächlich gefunden. Jor-El ist zurück, nun fasst sie wieder Hoffnung. “Er ist draußen. Er wurde…” ruft sie doch wird von Jor-El unterbrochen: “Bring ihn zu mir!” Sekunden später liegt Clark auf dem Boden in der Eishöhle, Sarah kniet neben ihm. “Was ist geschehen?” fragt Jor-El ruhig, scheinbar eiskalt, als würde ihn der Tod seines Sohnes nicht treffen. “Er ist der Wirt von Hors Stab geworden! Er hat mein Leben und das vieler Anderer damit gerettet. Ohne ihn, wäre die Erde von den falschen Menschen unterworfen worden!” Sarah wartet eine Antwort ab, doch Jor-El regt sich nicht. Verzweifelt ruft sie: “Du musst ihn wiederbeleben! Die Erde braucht ihn! Ich brauche ihn!” “Wieso sollte ich das tun, Zara? Kal-El hat sich gegen mich entschieden. Er sollte die Erde unterwerfen und einen neuen Platz für das kryptonische Volk schaffen. Stattdessen, hilft er diesen emotionalen, naiven Menschen!” Jor-Els Stimme wirkt bedrohlich. “Er ist dein Sohn! Du kannst ihn doch nicht sterben lassen, weil er nicht das tut, was du von ihm verlangst. Er will nicht, dass erneut ein Volk so zu Schaden kommt, wie die Kryptonier. Er möchte einen Platz schaffen, an dem alle friedlich Seite an Seite leben können!” erklärt Sarah den Tränen nahe. “Das ist genau die Naivität der Menschen, wenn er glaubt, dass das möglich ist!” erwidert Jor-El zornig. Sarah ist verzweifelt. Sie war so glücklich, Jor-El gefunden zu haben und nun scheint er sich nicht daran zu stören, dass sein eigener Sohn stirbt. “Was verlangst du, damit du ihn von dem Kryptonit befreist und ihn am Leben erhältst?” Es kehrt ein Schweigen ein. Sarah hofft, dass es ein gutes Zeichen ist und Jor-El wirklich darüber nachdenkt, was er im Austausch für Clarks Leben haben möchte. “Zara, du musst mir ein Versprechen geben und ich werde dir Kal-El zurückgeben! Ich weiß, dass Kal-El nicht mehr sein Schicksal erfüllen wird, das ich einst für ihn plante. Daher möchte ich das Kind, das du unter deinem Herzen trägst, ausbilden,” fordert Jor-El. Sarah verschlägt es die Sprache. ‘Das Kind, das sie unter ihrem Herzen trägt?’ geht es ihr durch den Kopf. Das ist doch nicht möglich! Soll sie etwa schwanger sein? Im Reflex legt sie ihre Hand auf den Bauch. “Was meinst du damit?” ruft sie, nur um es noch einmal von Jor-El zu hören. “Du wirst einen Sohn bekommen, Zara! Wenn er alt genug ist, werdet ihr ihn mir überlassen! Er wird die Ausbildung machen, die ich für seinen Vater vorgesehen hatte,” erklärt Jor-El. “Du verlangst, dass wir unser Kind dir überlassen?” ruft Sarah empört, obwohl sie schon weiß, wie sie sich entscheiden wird. “Ihr überlasst ihn mir, zu seiner Ausbildung. Aber es wird seine eigene Entscheidung sein, was er damit macht,” antwortet Jor-El aufrichtig. “Dann soll es so sein,” ruft Sarah und wirft einen Blick auf Clark. Ihre Hand hat sie nun fest auf ihren Bauch gedrückt. Sie trägt tatsächlich ein Kind in sich. Niemals hätte sie an so etwas gedacht. “Dann ist es beschlossen,” sagt Jor-El und verstummt damit. Sarah lauscht in die Höhle, doch nichts ist mehr zu vernehmen. Plötzlich schießt ein bläulicher Strahl aus dem Boden durch Clarks Körper hindurch. Ein Zischen begleitet das Schauspiel. Clark wird in die Luft gehoben, es scheint, als würde sein Körper auf dem Strahl aufgespießt werden. Seine Arme und Beine hängen schlaff nach unten. Dann verfärbt sich der Strahl, unter ihm, grün. Kurz darauf geht das Licht langsam zurück und lässt Clark wieder zu Boden sinken. Sarah stürzt auf Clark zu. Sie legt ihre Hände auf seine Wangen. Langsam kehrt Farbe in sein Gesicht zurück. Sie spürt, wie seine Haut wärmer wird. “Clark,” wispert sie leise und sieht an ihm hinab, um irgendein Zeichen zu entdecken, das ihr zeigt, dass er am Leben ist. “Clark?” Sanft streicht sie ihm das dunkle Haar von der Stirn und sieht ihn hoffnungsvoll an. Die Sekunden scheinen wie Tage zu vergehen. Es kommt ihr wie eine Ewigkeit vor, die sie hier sitzt und auf ein Lebenszeichen wartet. Doch schließlich öffnet er die Augen und blinzelt sie an. Clark friert, doch das Gefühl vergeht nach wenigen Augenblicken. Er fühlt sich schwach, aber er spürt wie die Kraft langsam in seine Glieder zurückfindet. Als er die Augen öffnet, sieht er Sarah vor sich. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sieht er sie an. Was war passiert? Wo ist er? Sarah steigen Tränen in die Augen. Sie beugt sich zu ihm und drückt ihn an sich. “Oh Gott, Clark! Ich dachte ich hätte dich für immer verloren!” bricht es aus ihr heraus. Clark ist irritiert. Er richtet sich etwas auf und drückt Sarah ebenso an sich. War er etwa gestorben? Sarahs Reaktion zufolge musste es so sein. Er schiebt sie an den Schultern etwas von sich weg, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Ihr Gesichtsausdruck ist nicht zu deuten. Er spiegelt Trauer, Wut, Freude und Zweifel in einem wider. Ihre Augen sind rot, sie sieht aus, als hätte sie lange Zeit geweint. Was zum Teufel ist hier nur los? “Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr!” presst Sarah erleichtert hervor und drückt Clark erneut an sich. Noch nie hat Clark seine Freundin so aufgewühlt erlebt. Es muss etwas Schreckliches geschehen sein und er kann sich nicht mehr daran erinnern. Er weiß nur noch, wie er den Stab umfasst hat und ihn dann Schwärze umgeben hat. “Sarah, was ist passiert?” fragt er sie, als sie sich einigermaßen beruhigt hat. Ungläubig sieht Sarah ihn an. “Clark, du warst tot! Du hattest das ganze Kryptonit der Freaks in dir gespeichert! Ich war mit dir bei Zor, doch der konnte dir nicht helfen. Erst Jor-El hat dich zurückgeholt!” “Jor-El,” verwirrt sieht Clark Sarah an. “Aber Jor-El hat die Erde doch verlassen!” “Ich habe ihn gefunden, ich konnte ihn mit Zors Hilfe rufen. Clark, wir sind hier in den Höhlen, ich konnte das Tor zu dieser Eishöhle hier öffnen und Jor-El zurückrufen,” erklärt Sarah ihm knapp. “Aber wieso sollte Jor-El mir helfen? Was hat er davon?” Skeptisch blickt er Sarah an. Diese Frage kann sie ihm jetzt noch nicht beantworten. Es ist der falsche Zeitpunkt. Sanft streicht Sarah ihm über die Wange und lächelt ihn an: “Das erkläre ich dir später. Hauptsache, du bist erst mal hier. Wir sollten jetzt, zu den Anderen. Sie sind bestimmt im Krankenhaus!” “Krankenhaus?” Schockiert springt Clark auf und zieht Sarah mit sich hoch. “Ja, Oliver wurde schwer verletzt. Ich denke aber, er ist jetzt über dem Berg. Bestimmt werden wir Chloe und die Anderen dort finden! Keine Sorge, es ist alles gut ausgegangen,” beschwichtigt sie ihn. Sarah wartet eine Reaktion Clarks nicht ab, sondern zieht ihn hinter sich her. Clark gehen unterdessen tausende Fragen durch den Kopf, doch er weiß, er wird schon bald alles erfahren. Epilog: Epilog -------------- Chloe sitzt immer noch an Ollis Bett. Die Beiden schweigen sich an. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken hinterher. Da klopft es an der Tür. “Ja,” sagt Olli mit rauer Stimme. Lex und Lana treten ein. “Hey, hast du alles gut überstanden?” fragt Lana sanft und tritt an Ollis Bett. Lex bleibt mit etwas Abstand zum Bett stehen. Ihm geht es immer noch nicht ganz in den Kopf, dass Oliver Green Arrow ist. Aber je länger er darüber nachdenkt, desto mehr Sinn macht alles. Oliver nickt Lana sachte zu und meint: “Mich haut so schnell nichts um!” Traurig blickt er sie an. Sie weiß, wo seine Gedanken gerade sind und versucht ihn abzulenken: “Du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt! Und zugleich ziemlich überrascht!” Oliver ringt sich ein Lächeln ab: “Ja, so war das nicht geplant. Aber jetzt wisst ihr bescheid.” Sein Blick fällt zweifelnd auf Lex, bevor er weiter spricht: “Ich kann mich doch darauf verlassen, dass das unter uns bleibt?” “Von mir wird Niemand etwas erfahren, Oliver,” bestätigt Lex ernst. “Ich kann mir vorstellen wie schwer so ein Doppelleben ist. Ich hätte nie gedacht, dass du…” Die Tür wird aufgerissen. Die Vier wenden ihren Blick darauf. Chloe sieht Sarah eintreten. Ihre Freundin sieht abgekämpft und erschöpft aus. Doch sie kann nichts aus ihrem Gesicht lesen. Fragend sieht sie sie an. Da sie scheinbar allein kommt, hat sich ihre Frage sofort von selbst beantwortet. Mit tränendurchfluteten Augen sieht sie Sarah an: “Oh nein, Sarah!” Chloe springt auf und umarmt ihre Freundin. Doch als sie ihr Kinn auf Sarahs Schulter legt, fällt ihr Blick auf Clark, der hinter Sarah zur Tür hereinkommt. “Clark,” entfährt es Chloe. Sofort lässt sie von Sarah ab und fällt Clark erleichtert um den Hals: “Oh mein Gott, Clark! Wir dachten wir würden dich nie wieder sehen!” Clark schloss Chloe fest in seine Arme. Er freute sich zu spüren, wie sehr er ihr gefehlt hätte, auch wenn er selbst von der ganzen Sache kaum etwas mitgekriegt hatte. Auch Lana und Lex sehen Clark ungläubig, aber freudestrahlend an. Sarah hat es doch tatsächlich geschafft. Clark tritt in den Raum, nachdem Chloe ihn losgelassen hat. Lex drückt ihn freundschaftlich an sich und haut ihm auf die Schulter: “Schön dich wieder zu haben, Clark!” In diesem Moment ist Lex völlig egal, was sein Freund ihm die ganze Zeit verheimlicht hat. Er ist einfach nur froh, ihn lebend wieder zu sehen. Nun tritt Lana zu Clark. Erleichtert schließt sie ihn in ihre Arme. Sie sieht ihn einfach nur tief in die Augen, es fallen keine Worte. Clark lässt von Lana ab und wendet sich Oliver zu: “Wie geht es dir? Es tut mir leid, ich hätte besser aufpassen müssen!” “Bisher konnte ich immer gut genug auf mich selbst aufpassen, Clark. Lass den Quatsch! Schön das es dir gut geht! Aber wie…” Fragend sieht er zwischen Clark und Sarah hin und her. “Jor-El,” mischt sich Sarah knapp ein. “Aber…” will Oliver einwerfen, doch Sarah blockt sofort ab: “Später, erst muss ich mit Clark darüber reden.” Alle im Raum spüren Sarahs Angespanntheit. Clarks Leben hat scheinbar ein etwas größeres Opfer eingefordert. Fragend sieht Clark seine Freundin an. Warum kann sie es nicht hier erzählen? Was hatte Jor-El gefordert, damit er weiterleben kann? Er versucht etwas in ihrem Gesicht lesen zu können, doch sie wendet sich ab. “Okay,” meint Lex etwas verlegen. “Ich denke ich gehe erst mal. Ich habe viel zu erledigen nach dieser Nacht.” Er merkt, dass es an der Zeit ist zu gehen, bevor betretenes Schweigen eintritt. “Wir sehen uns!” Er hebt kurz die Hand und geht zur Tür. “Warte ich komme mit,” meint Lana schnell. Die Beiden verlassen den Raum. Als sie über den Parkplatz schlendern ergreift Lana Lex’ Hand und bleibt stehen. Sie stellt sich vor ihn und sieht ihm tief in die Augen. Ihr ist nun klar, was sie für ihn empfindet. Lex beginnt zu zittern. Was hat das zu bedeuten? Ein warmes Kribbeln durchflutet seinen Körper. Seine Narbe beginnt stärker zu schmerzen. Langsam kommen sich die Beiden näher, bis ihre Lippen schließlich aufeinander treffen und sie in einen innigen Kuss verfallen. Clark wird unruhig. Nachdem er kurz mit Oliver geklärt hat, wie sie nun weiter vorgehen wollen, gegen die Ereignisse dieser Nacht, sieht er Sarah auffordernd an. “Schatz, du siehst müde aus, wir sollten nach Hause gehen,” meint er sanft, doch Sarah versteht sofort den Wink. Clark will endlich wissen, was in der Höhle geschah, was Jor-El gefordert hat. Die Beiden verabschieden sich von Chloe und Oliver und machen sich auf den Weg zur Farm. Dort angekommen, lassen sie sich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder. Clark sieht Sarah besorgt an: “Wieso konntest du mir nicht sagen, wie du mich zurückgeholt hast?” Sarah muss schlucken. Nun war der Moment gekommen, an dem sie ihm die Wahrheit sagen muss. Sie weiß nicht, wie sie anfangen soll und sieht ihn einfach nur an. “Sarah, bitte sag was! Was bedrückt dich denn so? Was hat Jor-El von dir verlangt?” flehend sieht er seine Freundin an. “Clark, ich…” Sarah steigen Tränen in die Augen. “Hey,” flüstert Clark und nimmt Sarah in den Arm. Tröstend drückt er sie an sich. Sie braucht einen Moment bis sie sich etwas gefangen hat. Dann löst sie sich ein wenig aus Clarks Umarmung und sieht ihn an: “Clark, Jor-El… er hat … er hat unser Kind eingefordert!” Mit zusammengekniffenen Augen sieht Clark Sarah fragend an und formt Worte auf seinen Lippen, doch kein Ton verlässt seinen Mund. Sarah spricht weiter: “Er will unseren Sohn die Ausbildung machen lassen, die er ursprünglich für dich geplant hatte!” Clark rauschen tausende Gedanken durch den Kopf, die er versucht zu ordnen. Jor-El will seinen Sohn haben, um ihn die Ausbildung machen zu lassen, die Clark eigentlich hätte machen sollen? Aber woher will Jor-El wissen, dass er mit Sarah jemals Kinder bekommen wird? Was würde passieren, wenn sein Sohn diese Ausbildung macht? Würde er das Schicksal erfüllen, das Jor-El für Clark geplant hatte, die Erde unterwerfen und dort ein neues zu Hause für die Kryptonier schaffen? Doch letztendlich ist da nur eine Frage, die sich in den Vordergrund drängt: “Unser Sohn?” Sarah nickt kaum merkbar: “Ich bin schwanger, Clark!” Ängstlich wartet sie seine Reaktion ab. Clark steht auf und sieht aus dem Fenster, in die Dunkelheit. Bald würde die Sonne aufgehen. Sarah ist besorgt. Was denkt Clark nur. Er scheint total überfordert zu sein. Sie steht auf und geht zu ihm. Sachte legt sie ihm ihre Hand auf die Schulter: “Schatz?” Clark dreht sich um und sieht sie fest an: “Wir werden eine Lösung finden! Wir haben genug Zeit, um uns etwas einfallen zu lassen!” Dann schließt er sie in seine Arme und flüstert glücklich: “Ich werde Vater!” Unterdessen sitzt Chloe noch immer an Olivers Bett. Die Beiden mutmaßen über Clarks Rückkehr, doch letztendlich geben sie auf und beschließen, einfach zu warten, was Sarah ihnen früher oder später erzählen würde. Plötzlich überkommen Oliver furchtbare Schmerzen. Er stöhnt laut auf und verkrampft. Sein Gesichtsausdruck spiegelt seine Schmerzen wieder. “Oliver, was ist los?” Erschrocken springt Chloe auf und streicht sanft mir ihrer Hand über seine Stirn, auf der sich kleine Scheißperlen gebildet haben. Oliver greift mit seiner Hand nach dem Verband. Chloe verfolgt seine Bewegung. Sofort läuft sie los und holt eine Schwester. Wenige Minuten später liegt Oliver wieder ruhig und entspannt im Bett. Die Schmerzmittel hatten nachgelassen, doch nun hängt er an einem Tropf mit starken Medikamenten. Liebevoll sieht Chloe ihn an. Ihm fallen immer wieder die Augen zu, bis er schließlich in tiefen Schlaf versinkt. Chloe weicht nicht von seiner Seite, selbst die Schwester kann sie nicht davon überzeugen, nach Hause zu gehen. Die ersten Sonnenstrahlen erhellen den Raum, als Chloe selbst an seinem Bett einschläft und kurze Zeit später durch Oliver wieder geweckt wird. Er redet im Schlaf. Deutlich hört Chloe ihren Namen heraus. Sie richtet sich auf und sieht ihn verliebt an. Oliver öffnet die Augen und blickt direkt in Chloes Gesicht. Er bemerkt dass es hell ist und ihm wird bewusst, dass Chloe die ganze Zeit bei ihm geblieben sein muss. “Chloe, du bist noch hier?” fragt er verwundert. Sie schenkt ihm ein bezauberndes Lächeln und meint verlegen: “Ja, ich… ich wollte dich nicht allein lassen!” Oliver greift nach ihrer Hand und drückt sie: “Warum habe ich eigentlich nicht schon früher gemerkt, was für eine tolle Frau du bist?” Verlegen sieht sie ihn an und sieht zu, wie er versucht sich ein wenig aufzurichten. “Olli, du solltest liegen …” beginnt Chloe zu protestieren doch er unterbricht sie: “Pssst!” Er stützt sich auf einen Arm ab, lässt ihre Hand los und zieht sie sanft zu sich heran. Sachte greift er in ihre zerzausten Haare und gibt ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)