Der Pferdeflüsterer von SakumiKazi ================================================================================ Kapitel 1: Einleitung und Allgemeines ------------------------------------- Einleitung und Allgemeines Wenn es ein Tier auf Erden gibt, das mich versteht, dann ist es ein Pferd. Hallo, mein Name ist James, bin 19 Jahre alt und eben ganz durchschnittlich; braune kurze Haare, braune Augen, normal gebaut, na gut ein paar Muskeln habe ich auch. Na ja, eine kleine Sache wäre da noch, ich habe mit 13 bei einem Autounfall meine Eltern verloren und bin seit dem in eine Schweigephase verfallen. Also, das ist nicht ganz richtig, ich schweige nur Menschen gegenüber, sie haben mich nie anders kennen gelernt und denken alle, auch meine Tante und mein Onkel, bei denen ich seither wohne, ich hätte meine Stimme verloren. Ein Grund Menschen gegneüber zu schweigen gibt es eigentlich nicht. Nach dem Unfall war ich einfach so geschockt gewesen, dass ich lange in Gedanken versunken war. Ohne weiteres haben die Ärztediagnostiziert, dass der Unfall mich hat mental verstummen lassen. Ich hätte wiedersprechen können, aber mir kam der Gedanke, dass ich dann zu einem Psychologen musste, was mir erspart blieb, wo ich doch stumm war. Bis ich auf den Rieterhof kam blieb ich ganz zurück gezogen. Erst dort trat Besserung ein. Seit ich dneken kann, war ich jeden Sommer dort und immer viel lebendiger als in der Stadt, wo ich sonst lebte. In diesen Sechs Jahren, die ich nun schon hier lebe, habe ich viele Pferde kommen und gehen sehen, nicht ungewöhnlich auf einem so ehrenvollen Gestüt. Seit vier Jahren nun habe ich meinen eigenes Pferd. Wo ich eben von Gestüt sprach, ich erwähnte ja noch gar nicht wo ich mich befinde, das ist durchaus wichtig zu wissen. Ich befinde mich auf dem Lipizzaner Gestüt Piber in Österreich und pendle seit vier Jahren zwischen dort und der spanischen Reitschule hin und her, auf Festivität dar fich leider nicht zu gange sein, aber ich trainiere zwei Hengste und bin für die Überbringung zuständig. Ein paar sehr wichtige Dinge für ein unscheinbares Licht wie mich, nicht wahr, aber die zwei Hengste die ich seit einem Jahr dort betreue, die habe ich von Fohlenzeiten an aufgezogen und sie auf ihr Schicksal vorbereitet. Aber lieber wieder zurück zu meinem eigenen Pferd, es ist ein Lipizzaner Hengst und ein ganz seltener Rappe. Ja ich wies, alle Lippizaner sind weiß bzw. Schimmel, aber das stimmt nicht. Unsrpünglich gab es sie in allen Farben, heute treten nur noch wenige Farben auf, die Wahrshcienlichkeit, dass die Tiere allerdings Schimmel werden steht bei 95 %. Da, nicht Schimmel-Lipizzaner nicht auf die Reitschule dürfen und zur Zucht ungeeignet sind, werden meist verkauft. Mein zwei jähriger Hengst wurde damals von der Mutter verstoßen, so hatte ich ihn von anfangan, allerdings als ich nach einem Jahr wieder einmal für einige Wochen in der Reitschule war, musste sich jemand an ihm vergriffen haben. Nach dem ich wieder kam war er wild und unbändig. Es hat mich ein Jahr gekostet um ihn wieder Trensen und führen zu können. Nach einem weitren hakben Jahr konnte ich ihn satteln. Reiten kann ich ihn noch nicht, schon allein, da er sehr frühreif ist und schon mit etwas mehr als drei Jahren Geschlechtsreif war. Aus welchem Grund auch immer wurde er nciht kastriert, was heißt, dass er einfach alles und jedne angeht, der an ihm vorbei kommt, sowhl stuten, als auch Wallache und natürlich auch die Hengste des Hofes. Ich erzähle zu viel von unwichtigne Detail, die später eh wieder kommen und erneut erklärt werden. Versuchen wir es noch einmal mit mir und Menschen. Pferde waren shcon immer sehr beliebt tiere bei den reichen. Ein Nebengestüt hat eine Private Reitschule, dort halte ich mich meist mit meinem Pferd auf um es wieder zu erziehen. Private Reitschule heißt auch, dass dort irgendwelche neureichen Pinsel ein und aus gehen, dei von nichts eine Ahnugn haben, davon aber jede Menge. Mich halten sie meist für einen Stallburschen udn wundenr sich dann, warum ihre Pferde nicht fertig sind, wo sie mich doch dazu befohlen haben. Die Schüler der Akademie wissen alle, dass ich stumm bin und mal abgesehn von angeblichen Stallburschen bin ich auch sonst ihr Sandsack. Sie glauben, nur weil ich nicht spreche bin ich auch gleich taub. Dass sie über mich lästern, obwohl ich theoretisch neben ihnen stehe, macht mir nichts aus, allerdings stört es Ludwig. Ludwig ist eine deutsche Riesendogge. Jemand hat ihn als Welpen ausgesetzt und ich ahbe ihn bei strömendne Regen gerettet, das ist jetzt auch schon wieder fast drei Jahre her. Ich durfte ihn großzügierweise behalten, muss ihn aber von den Schülern und Pferden fenr halten, damit diese sich nicht gestört fühlen. Ludwig ist genauso leise wie ich, dazu habe ich ihn ganz schnell erzogen. Oh ja, wenn Ludwig sich auf die Hinterbeine stellt, kann er die vorderpfoten auf Ottos Rücken legen, Otto ist mein Hengst. Ludwig mag das nicht besonders, aber stress macht er deswegen auch keinen. Ich sollte noch etwas zu mir erwähnen. Ich bin geborener Bayer, daher kommt es vor, dass die beiden manchmal als „verrückten Geschwisterpaar“ bezeichnet werden. In den nächsten Tagen beginnt ein neues Jahr auf der Akademie und junge reiche kommt, von da an möchte ich berichten. Kapitel 2: Ein neues Jahr beginnt --------------------------------- Ein neues Jahr beginnt „Es ist März. Heute kommen die neuen Schüler“, sagte ich zu meinem Hengst und Otto stapfte gleich zur Stalltür und öffnete sie, die Pferdeanhänger waren zu hören und mein Onkel rief nach mir. Seufzend strich ich Ludwig noch einmal über den Hals und packte Otto am Halsband, als ich den Stall verließ. Wir gingen zu ihm und standen brav neben ihm, während die Jungen, dieses Jahr auch erstmals Mädchen, Ausstiegen und sich mit gerümpfter Nase umsahen \Einer eingebildeter als der andere\\,, dachte ich und musterte die Herren und Damen. Mein Onkel hatte seinen Notizblock gezückt und als alle Wangen standen begann er die Schüler aufzurufen und abzuhacken, es waren nur sechs, dieses Jahr, vier Jungen und zwei Mädchen. Bevor er ihnen ihre Einzelzimmer zeigte, stellte er mich noch vor und übergab mir die Pferde. So (un)freiwillig, wie ich sie musterte, so (un)freiwillig ließen sie mich mit ihren Pferden allein. Die ersten Beiden die ich mit mir nahm waren ein Andalusier und ein Belgier, es folgte ein Hannoveraner und ein billiger, aber edler Araber. Zu Letzt führte ich einen Mustang und noch einen Araber in den Stall. Es waren schon alles schöne Tiere, aber mein Ludwig war natürlich der schönste von allen. Ich trat zu ihm heran, er zeigte deutlich, was er von seinen Mitbewohnern hielt, sehr viel war es eindeutig nicht, „Du musst ja keine Zeit mit ihnen verbringen.“ Schnaubend trat er von der Boxentür, und so auch von mir, zurück und schmollte vor sich hin, nicht mehr Hausherren zu sein. Schmunzelnd zog ich einen Zettel aus der Tasche und ging zum Tor, die Regeln mussten noch angeheftet werden. Als ich die Tür öffnete huschte was weißes an mir vorbeo, für eine Maus war es zu groß zu mal die Otto alle verjagt hatte. Das weiße schlüpfte in den Stall und als vorbildlicher Stallhüter jagte Otto es natürlich. Sollte er halt, ich pinnte die Regeln an. Von der anderen Seite drang Mark erschütterndes quieken. „Otto!“ sagte ich streng in den Stall und der Hund kam zu mir. Das weiße hatte er im Maul, es entpuppte sich als ein Frettchen. Da jemand vom Haus kam trat ich in den Stall und nahm ihm das völlig verschreckte Tier ab. „Na du, wo kommst du denn her“ fragte ich das vollgesabberte Tier und hielt es mit einer Hand auf Augenhöhe. „Die Schritte näherten sich, also ging ich mit Otto und dem Frettchen in eine leere Box. Die Boxentür verriegelte ich von innen und setzte das weiße Tier ab. Davon, seine Box zu teilen, war Otto gar nicht begeistert, gab aber trotzdem sein Futter ab. Otto sah über seine Box, als die Stalltür auf ging. „hallo, ist hier jemand“ fragte eine kräftige aber dennoch besorgte Stimme. Schwer fällig erhob ich mich und musterte du den jungen. Er war groß und kräftig, mit seinen blonden Haaren und blauen Augen gehört ihm sicher der Mustang oder die Belgier Stute, aber das war jetzt nicht wichtig. Fragend sah ich ihn an. „Ähm, hast du vielleicht was weißes gesehen?“ fragte er vorsichtig, da Haustiere unter den Schülern nicht erlaubt waren. Ich blickte hinter mich nach unten und der junge kam zur Box. „Max“, strahlte er und wollte in die Box, was ich aber zu verhindern wusste. Ich konnte es nicht zulassen, dass er gegen die Regeln verstieß, warum auch immer, ich würde das Tierchen hier behalten. „Bitte, verpfeiff mich nicht“, bat er flehend. In der Box lag ein Stück Kreise und daneben hing eine Tafel. Umständlich beugte ich mich hin und begann zu schreiben: „Ich kann nicht sprechen. Ich werde es niemanden sagen. Er bleibt hier, es wird ihm gut gehen . du kannst ihn jederzeit besuchen. Seine Unterkunft kostet sich jeden zweiten Tag eine Tafel weiße Schokolade von Lindt und pro Woche ein Buch meiner Wahl.“ Er sah auf die Tafel und dann zu seinem Frettchen. „Okay“, nickte er. Schwere Stiefel näherten sich, mein Onkel rief nach mir. Eilig drückte ich dem jungen den Schwamm in die Hand und sprang elegant über die geschlossene Boxentür. Mein Onkel trat in den Stall, als die Tafel bereits leer war. „Wo auch sonst“, lächelte er, „ich wollte mit dir noch mal über die Stundenpläne sprechen. Letztes Jahr klappte es ganz gut sie selbst auszufüllen, aber du hattest da ja den besseren Blick als ich.“ Ich nahm wieder die Kreide und sah auf die Pferde, es waren ja nicht alles allround Pferde. „Die Stundenzahl muss vorgegeben werden, da nicht jedes Pferd alles kann. Wenn der Lehrer sieht, dass mehr Stunden benötigt werden, dann werden sie rein gedrückt. Einen Tag vorher bestimmen und dann vom Lehrer abgleichen lassen, denke ich“, schrieb ich auf die Tafel. „Hm, das klingt vernünftig. Letztes Jahr hatten wir sechs Tage und einen freien.“ „Sonntag reicht mir alle zur Pflege zu sehen, außer jemand braucht noch Nachhilfe, dann auch am Sonntag, ansonsten ist es auch mal gut nicht jeden Tag sein Pferd zu trainieren.“ „Du trainierst Ludwig doch auch jeden Tag“, grinste er. „Er ist was anderes“, schrieb ich und lächelte, „für das Training brauche ich Richard.“ „Dann hole ihn dir morgen früh bitte. Ich spreche mit den Lehrern darüber.“ Ich nickte nur und wischte die Tafel, dann schnappte ich mir mein schmollendes Pferd und führte ihn auf den Trainingsplatz. Otto und der Junge folgten mir. Sie blieben erst mal hinter dem Zaun und beobachtete unser Training. Mit dem langen zügel begannen wir mit Schritt. Geduldig drehte er seine Runden. Mein Hund kam dann zu und uns lief mit uns, wobei er zeigte was er konnte. Mir viel es schwer nichts zu sagen, daher konzentrierte ich mich auf Ludwig und ließ ihn in den Trab übergehen. „Er ist wohl noch nicht so lange hier“ fragte der Junge, dessen Namen ich immer noch nicht kenne. Ich schüttelte den Kopf und reichte die Leine um meinen Körper, da er zum drehen zu schnell wurde. „Ist er nur ein Reitpferd? Was ist er eigentlich? Araber?“ Für beides schüttelte ich den Kopf. „Hm, was ist er dann?“ Seufzend zeigte ich auf das Schild am Haus, darauf stand ‚Lippiza‘. „Oh, ein schwarzer Lipizzaner, selten und schön. Mir gehört der Belgier, ihr Name ist Elisabeth, ich habe sie als Fohlen bekommen und jetzt ist sie bereit für ein Training, meine ersten Versuche sind leider gescheitert, deswegen bin ich jetzt hier. Ich möchte ihr vor allem Dressur beibringen. Bei dem Gespräch eben, unterrichtest du auch?“ Ich nickte und zog Ludwig zu mir. Mit der Hand klopfte ich sanft auf sein Bein und er hob es für mich, wenn er sich auch sonst schwer tat, aber so etwas tat er ohne mit der Wimper zu zucken. Aus meinem Gürtel zog ich eine Bürste und säuberte den Huf. „Ah du machst die Pflege und sonst noch was? Weist du du wärst in Scharade sicher absolute Spitze. Mit dem Zügel schlug ich nach Otto, der darüber Sprang, dann widmete ich mich wieder Ludwig. „Dein Hund ist cool, er kann Dressurfiguren.“ Nickend blickte ich zu Otto und dann wieder zu Ludwig, der brav seine runden drehte. Als es zeit fürs Abendessen wurde, brachte ich Ludwig wieder in den Stall und schrieb „Name?“ an die Tafel. „Meiner? Ich heiße Phillip, entschuldige.“ Ich einem Karton suchte ich zwei Schilder heraus und heftete sie an die Box der Belgierstute. Neugierig beobachtete Phillip das ganze und sah dann auf die Schilder, „unsere Namen, clever, schau meine Liebe, dein eigenes zu hause.“ Kommentarlos zog ich ihn mit mir, während Otto sich mit seinem neuen Mitbewohner anfreundete. „Wohnst du im Haus oder im Stall?“ Was war das denn für eine Frage? Mürrisch zeigte ich auf das Haus, in welchem wir verschwanden. Wir gingen gleich in den Speisesaal, wo sich auch alle anderen hochnäsigen Damen und Herren versammelt hatten und sich über das Essen beschwerten. Einem sehr dreisten Herren zog ich den Stuhl weg und er landete mit dem Gesicht in seiner Suppe. Alle mussten lachen. Okay, ich gebe zu, ich mache mir nicht die Mühe mich mit ihnen zu verstehen, aber wer nur am meckern ist muss bestraft werden, komme was wolle. Den Stuhl nahm ich mit mir und setzte mich darauf, es war nämlich meiner. Phillip war geschockt über meine Dreistigkeit, setzte sich aber dennoch neben mich auf den freien Platz. „James, also wirklich“, seufzte meine Tante, als sie das Übel sah, aber ein kleines Lächeln konnte auch sie nicht bleiben lassen. Sie gab dem Jungen ein Tuch und brachte dann auch Phillip und mir Essen, Phillip bekam auch die Suppe und das Steak, während ich meine Spaghetti bekam. Weder meine Tante noch ich, machten uns die Mühe sich bei dem jungen zu entschuldigen. Tja, kaum auf dem Hof, schon hatten alle eine Lektion gelernt, legt euch nicht mit James an, ihr zieht den Kürzeren. Allerdings glaube ich, dass der Junge diese Lektion nicht begriffen hatte, zwischen uns funkten nämlich Blitze. Während wir so aßen ließ mein Onkel seine Einführungsrede hören. „Ich möchte alle noch einmal recht herzlich begrüßen. Auf sicher eine ungewollte Art und Weise habt ihr meinen Neffen James kennen gelernt. James ist ein recht schweigsamer Junge. In seinen Händen liegt die Gesundheit eurer Pferde, ebenso führt er Aufsicht über die Pflege, welche eine wichtige Zulassung für euch ist. Haltet euch bitte an seine Regeln. James wird euch in allen Kategorien über den Weg laufen und die Nachhilfe am Sonntag führen. Euren Stundenplan stellt ihr selbst zusammen und lasst ihn von einem Lehrer bestätigen. Wie viele Stunden ihr belegen müsst erfahrt ihr von James oder dem zuständigen Lehrer. Eure morgige erste Lektion wird Pflege sein. Um 7 Uhr gibt es Frühstück, um 12 Uhr Mittag und 18 Uhr Abendessen, die zeit dazwischen solltet ihr gut nutzen. Eure Stundenpläne müsst ihr heute bis 20 Uhr bei James bestätigt haben oder euch werden Punkte abgezogen. Die Hausregeln findet ihr auf euren Zimmern, Unterricht- und Stallregeln im Stall. Nach dem Abendessen bitte ich alle in den Salon, wo James euch alles wichtige zum Unterricht nahe bringen wird.“ Ja, obwohl ich selbst noch Schüler bin lastet sehr viel auf mir, aber bitte, damit kann ich leben und pflichtbewusst erfülle ich natürlich alle Aufgaben. Nun aber aßen wir erstmal. Mit Zettel und Stift bewaffnet oder auch nicht, erschienen meine sechs Schützlinge im Salon. Ich stand neben der Tafel und wartete bis alle da waren. Auf der Tafel erschienen die ersten Zeilen. „Guten Tag. Ich bin James und der Hund neben mir heißt Otto.“ Einen Moment blieb es stehen, dann wischte ich es weg und schrieb ihn einige Regeln für den Stall auf und welche Kurse welche Stunden hatten. Bis 19:55 Uhr würden sie mich im Stall antreffen und punkt Acht Uhr am nächsten Morgen sollten alle zur ersten Pflegeeinheit im Stall erscheinen. Ich legte die Kreise nieder und machte mich mit Otto zum Stall auf. Dort atmete ich tief durch. „Was für Idioten!“ fluchte ich vor mich hin und baute ein kleines Gatter für Maximilian, damit er nicht weg lief, wenn ich die Box öffnete. Otto lag vor der Satlltür und gab laut als sich jemand näherte. Murrend blickte ich über die Box und Otto öffnete die Tür für Phillip. „Ich komme wegen des Stundenplans“, meinte er lieb und trat zur Box in der ich wieder verschwunden war und das Gatter fertig baute. „Also, zuerst Pflege, dann wollte ich gern ausreiten. Am Nachmittag wollte ich Dressur machen, zwei Mal, ist das okay so?“ erzählte er einfach darauf los und beobachtete mich beim einfangen seines Frettchens. Kurz dachte ich darüber nach und nickte dann. Ich unterzeichnete es ihm und öffnete dann die Boxentür, damit er zu seinem Haustier konnte. Nach und nach kamen auch die anderen und ich verpasste so vielen Pferde ich konnte ihr Namensschild. Auf dem Weg zum Haus ließ ich mich von Phillip voll reden und füllte die Punktekarten aus. Es fiel mir unheimlich schwer ihm seine Zimmertür vor der Nase zu zuschließen. \\Meine Güte ist der Junge anstrengend\\, dachte ich und ging in mein Zimmer, wo ich mich gleich ins Bett fallen ließ und einschlief. Kapitel 3: Der erste Tag ------------------------ Der erste Tag Wie nervig kann ein einzelner Mensch sein? Also, Philip übertrifft das bei weitem, sei es nun wegen seinem Frettchen, er hängt den ganzen Tag an mir dran und hat sich nur Kurse gesucht bei denen ich dabei bin. Aber einen Vorteil hat es, ich habe jemanden der für mich alles vorstellt. Der Morgen begann recht ruhig. Wie immer sabberte Otto mich voll, da er raus wollte. „Hm… du weist doch wie Türen aufgehen“, gähnte ich und erhob mich dann doch um ihm die Tür zu öffnen. In meinem Pferdchen-Pyjama wankte ich die zwei Treppen nach unten und öffnete dabei einfach mal alle Zimmertüren, da es Zeit zum aufstehen war. Wildeste Flüche wurden mir auf den Hals gehetzt, vermutlich auch weil Otto laut bellte. In der Haustür stand mein Onkel und trat für Otto zur Seite, damit der ihn nicht um schmiss, so wie der runter rannte. „Hätte er nicht kleiner sein können?“ fragte er rhetorisch. Diese Frage kam mittlerweile so regelmäßig, dass ich nur lieb lächelte und im Pyjama über den Hof ging und im Stall verschwand. „Guten morgen meine Lieben, Zeit für euer Frühstück“, grüßte ich die Pferde und verteilte dann Hafer und Wasser, wie jeder auch einen Apfel bekam, da Montag war; es gab nämlich jeden Tag ein anderes Leckerli in meinem Stall. „Schmollst du noch mit mir?“ fragte ich Ludwig lieb und reichte ihm einen besonders großen Apfel. Zögerlich kam er ran und fraß ihn, „bist du mir böse, wenn ich mich heute mir mit Richard beschäftige? Ich muss mich doch um die Neulinge kümmern“, ich strich ihm über den Hals. Er schüttelte sein stolzes Haupt und widmete sich seinem Hafer. Seufzend gab ich noch Otto und Max ihr Futter. Zur Abwechslung erschien meine Tante im Stall. „Du solltest dich ab sofort lieber erst anziehen“, sagte sie lieb und gab mir meine Sachen. Dankend nahm ich sie und zog mich um, da ich gleich noch Richard holen wollte; Richard ist ein weißer Lipizzaner von stolzen neun Jahren. Ab diesem Jahr geht er nicht mehr in die Zucht du wurde in der Reitschule ausgebildet, daher kann ich ihn problemlos nehmen. Zu ehr legerer Kleidung zog ich meine teuren Reitstiefel an und sprintete, noch vor dem Frühstück, zu Zuchtstall und führte den Hengst zum Dressurplatz, wo ich ihn allein ließ. Am Frühstückstisch wurde ich von bösen Blicken aufgespießt, die mich aber nicht störten. Seelenruhig setzte ich mich und frühstückte mit den anderen. Als ich mich wieder erhob waren es noch zehn Minuten Bus zur Pflegestunde. Gespannt ob alle pünktlich waren machte ich mich auf zum Stall und räumte die boxen zusammen. „Hoffentlich haben sie das schon mal gemacht“, meinte ich zu mir selbst, während Otto noch eine Box brachte. Zwei Minuten vor Acht und Philip kam in den Stall gestolpert. Ehr gelassen kamen dann auch die anderen. Drei schafften es noch in den Stall, den anderen beiden wurde die Stalltür vor der Nase zugemacht, darunter auch mein Lieblingsfreund. \\Pech gehabt. Pünktlichkeit ist bei mit alles.\\ Das schrieb ich auch an die Tafel, dann ließ ich sie ihre Pferde mit raus nehmen. Ein Unmensch wollte ich ja am ersten Tag auch nicht sei, aber beim nächsten Mal war die Stunde unerfüllt. Mit Pferd und box platzierten wir uns am Dressurplatz. Ich stieg über den Zaun und pfiff Richard zu mir, der auch gleich kam. Als erstes duschten wir bzw. ich zeigte es ihnen und bürstete das Wasser vom Fell. Folgend hielt ich der kleinen Gruppe den Schlauch hin. Mutig und überaus vorbildlich nahm Philip den Schlauch und führte seine Stute neben Richard, der etwas rutschte. Immer wenn er das Wasser ansetzte ging seine Elisabeth weg. Schmunzelnd wartete ich das ganze fünfmal ab, die anderen kicherten schon, und drückte ihm den Zügel in die Hand, vielleicht klappte es ja. Es klappte natürlich nicht, sie wollte es anscheinend nicht mit dem Schlauch, aber da wusste ich Hilfe. In einen Eimer füllte ich Wasser und legte einen Schwamm hinein. Grinsend gab ich Philip diesen und die anderen lachten schallend. Mit hochrotem Kopf ging er davon und wusch seien Stute, während ich mit den anderen weiter machte, geschickt stellten sie sich nicht gerade an, aber was solls… Nach dem trocknen ging es nun ans Striegeln, das konnten sie schon besser, dennoch merkte man, dass wenn sie die Pferde auch schon länger hatten, sie immer von anderen Gepflegt wurden. Vor der Hufreinigung hatte ich große Angst, beim striegeln konnte man sich kaum unbeliebt machen, aber bei den Hufen, da ging es unheimlich schnell sie zu verletzten. Ich entschied mich die Hufe lediglich aus zu bürsten, das reichte. Philip, unser Nachzügler, war dann auch fertig. Einmal zeigte ich allen was sie zu tun hatten und dann noch mal jedem einzeln, damit sie es auch begriffen. Nach den Pferden mussten sie noch ihre Boxen reinigen und lernen mit ihren Pferden zu sprechen und sie zu verwöhnen, mit Streicheleinheiten. Mit ihrem restlichen Tagesablauf hatte ich nichts weiter zu tun, also kümmerte ich mich um Richard und beobachtete die anderen. Ausreiten musste ich wieder mit ihnen, da jemand auf sie aufpassen sollte, dass sie nicht vom Weg abkamen. Nach dem Abend Essen wurde ich endlich von Philip in Ruhe gelassen und konnte mich meinem eigenen Pferden, Richard und Ludwig, widmen. Richard war so ein bisschen ein treibender Keil für meinen Rappen, schon allein weil der Wallach mehr Aufmerksamkeit von mir bekam. Mit beiden war ich draußen auf dem Übungsplatz. Ganz ohne Helm und Sattel saß ich auf Richard, Ludwig dicht neben mir, wie Otto auch, der eine Leine im Maul hatte an der Maximilian hin, das Frettchen musste ja nicht den ganzen Tag im Stall sein, auch er brauchte Auslauf. Gemütlich schritten wir große Runden über den Platz. „Du bist heute wie die Menschen, richtig zickig, mein Lieber“, sagte ich zu Ludwig und klopfte ihm sanft auf den Hals. Schnaubend trat er vor und zog mich fast von dem anderen. „Hey!“, ich zog ihn zurück, allerdings hatte ich ohne Sattel nicht so guten Halt und Ludwig mehr Kraft als ich. „Ludwig!“, so stark ich konnte zog ich an dem Zügel, ein Fehler. Richard machte keine Anstalten schneller zu reiten, anscheinend war er ganz Ludwigs Meinung. „Otto!“, er sah zu mir hoch, die Leine im Maul. Wenn ich los ließ war die ganze Trainingseinheit für umsonst. Scheinbar grinsend sah Ludwig zu mir hinter und zog kräftig an seinem lockeren Zügel. Immer noch hatte ich sie fest gepackt und reagierte nicht sie los zu lassen. Im nächsten Moment fand ich mich auf dem Boden wieder, den Zügel in der Hand und einen schnaubenden Ludwig, der sich endgültig los riss. Ich atmete tief durch und blickte dann in dem selbstgefälligen Gesichtsausdruck von Ludwig. „Du Biest“, knurrte ich und erhob mich. Da ich stehen konnte hatten wohl nur meine Knie und meine Hände gelitten, zum Glück. Otto war mit Max zu mit gekommen und sah mich entschuldigend an. „Schon gut, alles okay“, meinte ich und nahm Max hoch, damit Otto die Pferde rügen konnte. Gerade wollte ich etwas sagen, da eilten Schritte auf mich zu. Mit einer Lüge zu leben schärft die Sinne. „Was ist denn das?“, fragte meine Tante und sah auf Max, dessen weißes Fell mit meinem Blut verschmiert war. Da ich ihr nicht antworte konnte, wollte, wie auch immer, sah sie auf meine Hände und Knie, „bist du vom Pferd gefallen?“ Milde ausgedrückt stimmte das, also nickte ich wehmütig. Es war sehr blamabel, wenn gerade ich vom Pferd fiel. Sie seufzte schwer; mir war durchaus bekannt, dass sie Ludwig nicht mochte, „dein Onkel möchte dich sprechen.“ Ich pfiff und Otto trieb die Pferde zu mir. Mürrisch packte ich die Zügel und zog beide, unter Protest, zum Stall und in ihre Boxen. Nur in Ottos Begleitung ging ich ins Haus und wusch die Wunden aus bevor wir in das Büro traten. „Hat Ludwig dich mal wieder abgeworfen?“, fragte er amüsiert. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich. „Du solltest dir wirklich leichtere Tiere suchen. Warum ich dich herbat“, meinte er und legte mir einen Block hin, „dieses Frettchen, wo kommt es her? Selbst in unserem Wäldchen gibt es solche nicht mehr. Gehört es einem Schüler?“ „Würde er Ärger bekommen, wenn ich ja sage?“, schrieb ich auf das oberste Blatt und sah ihn an. „Das Tier wohnt bei dir?“ Ich nicke. „Bekommst du etwas dafür?“ Ich nicke erneut. „Willst du ihn beschützen?“, er desinfizierte die Wunden. Ich nicke. Mein Onkel verband sie leicht und gab mir ein paar neue, teure Reithandschuhe aus echtem Leder. Ehrenvoll zog ich sie über und betrachtete meine Hände. Schmunzelnd sah er sich noch meine Knie an und klebte zwei große Pflaster darauf, „gut, behalte das Tier bei dir. Geh jetzt zu Bett.“ Brav nickte ich und verließ mit Otto das Büro. Wir machten noch einen Besuch bei Philipp, es war Zeit für meine Schokolade, die er mit brav gab. „Was hast du mit deinen Knien getan? Bist du vom Pferd gefallen?“ Ich schenkte ihm einen Was-geht-dich-das-an-Blick und verließ das Zimmer. Wir gingen in unser Zimmer. Otto legte sich auf seine Decke, ich nahm mir ein Buch aus dem Reael und las darin. Vor dem Schlafengehen zog ich die Handschuhe aus. Säuberlich legte ich sie auf den Schreibtisch und ging zu Bett. „Gute Nacht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)