Mehr als nur ein Leben in Gefahr von Fakara-SK (Zwischen FBI und den Männern in Schwarz) ================================================================================ Kapitel 9: Die Observation -------------------------- Still schweigend observierten wir die Detektei weiterhin und ich nutzte die Zeit, um meine Übellaunigkeit auszublenden. Dann dachte ich über die wichtigeren Dinge nach, zum Beispiel wie ich de Situation am Besten schnell erledigen konnte. Aber da mir mein treuloser Partner nicht glaubte, was offensichtlich die Wahrheit war, konnte ich noch lange auf eine Beendigung dieser Mission hoffen. Was sollte ich nun machen? Ich brauchte dringend Beweise! Sonst würde ich nie weiter kommen. Er riss mich aus meinen Gedanken: „Da kommt jemand." Herr Mori, also der Detektiv, kam die Treppen hinunter und ging Richtung Beika Park. „Sollen wir ihn verfolgen?", fragte ich aufgeregt. „Nach deiner Theorie sollte er uns eigentlich am wenigsten interessieren", entgegnete er. „Ja, aber nach meiner Theorie sollten wir dort auch erst mal die Bude auf den Kopf stellen", protestierte ich. Mein Verlangen nach Beweisen wurde immer größer. „Dann sollten wir sicher gehen, dass keiner Zuhause ist. Also am besten, wenn die Kinder in der Schule sind." „Ja. Ich fände es besser, wenn nur einer geht. Ich will sowieso nur nach Beweisen für meine Theorie suchen. Der beste Beweis wäre eine DNA-Analyse von den beiden Kindern, die ich als höchst verdächtig einstufe", meinte ich. „Dazu bräuchten wir aber auch noch eine von Kudo. Von Sherry haben wir bestimmt noch irgendwo irgendwas." „Wenn Sherrys Ergebnis positiv ist, wissen wir auch direkt, dass der andere unser Mann ist", fügte ich hinzu. „Besorg die Probe der Kleinen, wenn du dir die Einverständnis des Bosses geholt hast", pflichtete er bei. Ich hatte den Sieg für meinen Teil errungen. „Du kennst sie, die Handynummer des Bosses. Ruf ihn an oder sims ihm." Er nickte, tat was ich vorschlug. Darauf folgte ein Anruf an ihn, dessen Verlauf ich nicht weiter registrierte. Seine Worte und die des Bosses waren mir egal, der Tag sollte nur vorüber gehen, weil ich es schnellst möglich hinter mich bringen wollte. Die Ermordung meiner ehemaligen Freunde und Verbündeten. „Hast du eigentlich auch einen Erzfeind?", fragte ich ihn, nachdem das Telefonat beendet war. „Erstens soll ich dir von Boss sagen, dass du ihn das nächste Mal direkt einweisen sollst wenn du irgendetwas weißt oder ahnst. Zweitens haben wir sein Einverständnis. Und drittens, ja habe ich, aber das geht dich nichts an!" Das wäre genug Information auf einmal und ich stellte direkt die nächste Frage: „Fahren wir direkt zu ihr? Dem Haus, in dem die Kleine wohnt? Du wirst verwundert sein, wo." „Na dann. Navigier mich!" „Das brauche ich nicht. Es ist das Haus direkt neben Shinichi Kudos." Perplex starrte er mich an. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder zur Besinnung rief: „Jetzt verstehe ich auch den Grund für deine schnellen Schlussfolgerungen." Ich nickte nur mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen. „Oder warten wir, bis sie schlafen?" „Observation ist alles", lachte Gin. „Dann stell dich aber wohin, wo sie dein auffälliges Auto nicht direkt sieht", forderte ich zaghaft auf. „Hinstellen? Das ist genau das richtige Wort. Wir machen einen kleinen Spaziergang dorthin", beschwichtigte er mit einem ironischen Lächeln. Wir stiegen aus und schlenderten gemütlich vor Ort. Auf diesen Ausflug war ich ja mal höchst gespannt und hakte mich während meiner sorgenfreien Gedanken an seinem Arm ein. „Du würdest niemals zu mir halten, wenn ich des Verrats bezichtigt werden würde, oder?", fragte ich vorsichtig. „Nein. Du hast es ja gemerkt, als wir beim Boss waren. Ich hätte dich auch direkt erschießen können." Das munterte mich echt sehr auf. „Wir stellen uns aber nicht direkt vor das Haus oder?" Er lachte: „Bist du bescheuert? Damit uns jemand direkt sieht und uns für verdächtig hält? Dann können wir uns ja direkt ein Schild umhängen, worauf steht, dass wir jemanden observieren. Nein. Das Haus von Kudo ist leer, sagtest du? Lass uns doch dort hinein gehen und von dort aus durch ein Fenster schauen, wie wär's?" Ich nickte zustimmend und wir taten wir vorgeschlagen. „Ich war hier ja schon ewig nicht mehr", seufzte ich. „Also stimmt es, dass du mit ihm befreundet warst?" „Ja, wir haben mehr oder weniger so manche Fälle zusammen gelöst", antwortete ich wehleidig. „Ich hoffe, dass du wie Vermouth vermutet hat, trotzdem keine Skrupel haben wirst ihn zu töten. Sowas verzeiht der Boss nicht", posaunte er. Ich seufzte und antwortete nur mit einem wissenden Nicken. Wir setzten uns in das Zimmer seiner Eltern. Da ich mich bestens in dem Haus auskannte, konnte ich ihn problemlos durch die einzelnen Räume führen und wusste, von welchem Raum man den besten Ausblick auf das Nachbarhaus hat. Wir setzten uns auf den Boden und schauten durch das vom Boden bis zur Decke ragenden Fenster. „Gin, darf ich dich etwas fragen?" „Immer diese Fragerei! Ja, was ist denn?", er war leicht gereizt. „Können wir es nicht einfach probieren?? So zusammen und so.. hm... du weißt schon was ich meine." „Du träumst. Ich sagte dir bereits, dass wir nie etwas miteinander haben werden, dass möchte ich nicht. Ich habe Sherry nicht vergessen." Dass es allein daran hing, glaubte ich ihm nicht. Aber ich beließ es dabei und hakte nicht weiter nach. Im Haus bewegte sich nicht viel, man sah nur den Professor hin und her rennen. So viel ich von der Raumaufteilung in dem Haus wusste, pendelte er immer zwischen PC und Küche. Das kleine Mädchen kam nur ab und an in die Küche und ging mit einer Kanne wieder durch die Tür, die in den Keller führte. Ich wollte Gin weiter auslöchern mit den vielen Fragen, die mir durch den Kopf schwirrten. Jedoch wollte ich ihn nicht noch mehr reizen, da er ohnehin schon auf dem Nullpunkt seiner Nerven angelangt zu sein schien. So gern hätte ich ihm ein Ultimatum gestellt. Doch mir war wohl bewusst, dass ich nichts zu melden hatte, als "Blutige". Es musste doch irgendwie machbar sein selbst ein wenig Unabhängigkeit auch in dieser Anfangsphase zu erlangen. Ich musste wahrscheinlich wie Vermouth ein Liebling vom Boss werden um dies zu erreichen. So schwer konnte das ja nicht sein. „Schau mal, Vine! Sie verlassen das Haus in einem gelben Käfer. Wo sie wohl hinfahren?" Er formulierte es als rhetorische Frage, also ging ich nicht weiter darauf ein. „Lass uns einsteigen und DNA-fähiges Material holen", schlug ich eher im Befehlston vor. Er nickte und schenkte mir einen schiefen Blick. Wahrscheinlich hatte es noch nie jemand gewagt in seiner "Anfangsphase" so mit ihm zu reden. Wir standen auf und gingen hinüber, wo ich vorsichtig mit einer Haarklammer das Schloss aufmachte. Japanische Schlösser waren nicht gerade die sichersten. Ich kannte das Geheimnis des Labors, deswegen wollte ich verhindern, dass er in den Keller ging. „Das Beste wäre ein Haar. Eine Zahnbürste zu klauen, wäre zu auffällig und Fingerabdrücke zu entnehmen würde Spuren hinterlassen. Du weißt was ich meine." „Schätzungsweise dürfte dieser Raum das Badezimmer sein", öffnete während meines Satzes eine Tür. Bingo! Ich lag richtig. Ich entfernte einige Haare der Bürste, die auf einer Vorrichte für Accessoires lag und steckte diese in eine Plastiktüte, die ich aus meiner Handtasche gezogen hatte. „Du schleppst Tüten mit dir rum?!", verwundert starrte er mich an. „Eine kleine Angewohnheit zur perfekten Aufbewahrung von Beweismitteln während meiner Detektivlaufbahn", erklärte ich lächelnd. Er bedeutete mit einem Kopfnicken Richtung Tür, dass wir verschwinden sollten. Wir liefen zu seinem Auto und fuhren zum Labor der Organisation, das sich auf einem verlassenen Fabrikgelände am anderen Ende der Stadt befand. Dort lieferten wir das Beweismaterial, bei einer Frau namens Campari ab. Sie wollte uns so schnell wie möglich Bescheid sagen, wenn die Ergebnisse vorlagen. Daraufhin fuhren wir zum Organisationshauptquartier und verkrochen uns in Gins Zimmer. „Da bin ich ja mal gespannt, ob sich nun deine Schlussfolgerungen bestätigen", gab er offen zu. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass ich dich enttäuschen könnte", lächelte ich und legte mich aufs Bett. „Bist du müde?" „Nein aber könntest du trotzdem das Licht ein wenig runter dimmen? Die Helligkeit brennt allmählich in meinen Augen." „Der Tag ist schnell vergangen, nicht wahr?", meinte er hämisch grinsend. „Was amüsiert dich daran so sehr?" „Der Gedanke, dass die Zeit, wenn wir zusammen sind, zu schnell vergeht", gestand er. „Wieso? Hast du das Gefühl mich genauso schnell verlieren zu können, wie du mich gewonnen hast?" „Nicht das Gefühl, Vine. Sondern die Angst. Es gab schon so viele Verräter in unseren Reihen, so viele Undercover Agenten. Mein ehemaliger Partner war einer. Die Frage nach meinem Erzfeind kann ich dir beantworten. Er ist es. Ich habe Angst, dass du genau dasselbe bist, Vine." 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