Mehr als nur ein Leben in Gefahr von Fakara-SK (Zwischen FBI und den Männern in Schwarz) ================================================================================ Kapitel 28: Eine Zukunft in Deutschland --------------------------------------- Wir übergaben den beiden anderen jeweils eine Karte und ließen unser Gepäck auf unser Zimmer bringen. Derweil entschieden wir uns erst mal uns in der Hotellounge hinzusetzen und uns etwas zu Essen zuzubereiten lassen. „Als Erstes müssen wir wieder an Waffen kommen“, brummte Gin und sah sich bedächtig um. „Uns versteht hier sowieso niemand, mach dir keine Gedanken, Großer“, lächelte ich und tätschelte ihm die Schulter. „Möchtest du nicht lieber deine Klappe halten?! Hast du irgendeine Ahnung, wo wir hier an solche Dinge ran kommen? Nein? Dann sei gefälligst still!“, knurrte Gin böse. „Ohne mich wärt ihr hier sowieso aufgeschmissen, also keif mich nicht so an! Außerdem habe ich eine Idee!“, fauchte ich ihn ebenso genervt an. „Das bringt doch nichts, Leute! Wir essen erst mal etwas und dann schauen wir uns in diesem Kaff um“, meinte Vermouth. „Gut, damit wäre ich einverstanden. Wir sprechen uns später in Ruhe!“ „Sei nicht schon wieder so eingeschnappt, Gin. Es wird schon nichts schief gehen und wir werden heute Abend noch dazu kommen unseren Spaß zu haben, das hast du selbst gesagt. Außerdem sind wir hier in Berlin und somit in einer Großstadt. Zwar ist es hier nicht ganz so extrem wie in Tokyo, doch hier sind genug kriminelle Jugendliche, die sehr leicht umzulegen sind und danach haben wir ganz viele Waffen. Ich wäre nicht damit einverstanden mit einem von diesen Kindern einen Handel einzugehen.“ „Habe ich was verpasst und du bist nun der Befehlshaber?!“, sah er mich mit zusammen gekniffenen Augen an. „Nein… das war nur ein Vorschlag, entschuldige“, seufzte ich. Korn verdrehte merklich die Augen: „Könntet ihr euch nun mal mit eurem Liebesgeflüster zurück halten?! Es nervt!“ „Ja, das tut mir echt Leid, Korn. Es tut mir sehr Leid, dass Chianti nun nicht dabei sein kann“, grinste Gin. „Halt die Klappe!“, knurrte dieser höchst aggressiv. Ich dachte mir nur, dass er wohl da einen wunden Punkt getroffen hatte. Ich war mir schon immer in einer Art und Weise sicher gewesen, dass zwischen den Beiden irgendetwas laufen würde, aber mir das hundert prozentig einzugestehen, wollte ich natürlich nicht. Wir aßen ziemlich schnell und gehetzt. Diese ganze Situation schien keinem von uns zu gefallen. Gins Handy klingelte. Er erhob sich und verschwand kurz darauf aus dem Restaurant. Als er wieder kam und sich wieder hinsetzte, meinte er: „Der Boss hat dafür gesorgt, dass wir Waffen bekommen. Also brauchen wir uns keine Gedanken mehr darum zu machen. Wenn du mir später den Gefallen tun und mich begleiten würdest.“ „Aber…“ „Die andern können solange hier warten, es wird nicht lange dauern. Dich brauche ich nur für irgendwelche notwendige Verständigung“, unterbrach er mich. Abwehrend hob ich meine Hände: „Tut mir Leid, falls ich dir so nahe getreten bin. Dann macht, dass ihr schnell fertig werdet, ich möchte hier etwas zu tun haben, wenn möglich mit Waffe.“ Vermouth lachte unverhohlen auf: „Hast du dir das etwa von deinem Lover abgeguckt, Kleines? Wirst du schon genauso sadistisch?“ „Es könnte wohl sein, dass etwas abgefärbt hat. Trotzdem verstehst du mich doch bestimmt, Gin… wenn ich sage, dass ich heut Abend wirklich etwas Besseres zu tun habe“, sah ich ihn wirklich auffordernd an. „Ich verspreche dir, dass ich dir noch einen wirklich aufregenden Abend bescheren werde“, zwinkerte er mir zu. „Na, da bin ich aber mal gespannt. Ich habe sowieso keinen Hunger mehr, nachdem ich das schon gegessen habe. Soweit richte ich mich dann im Zimmer ein.“ „Warte ich komme mit. Wir machen uns dann direkt auf den Weg, so wartet ihr dann später auf dem Zimmer“, befiehlt Gin und wir gehen dann zusammen auf das Appartement. Im Aufzug würdigten wir uns keines Blickes geschweige denn, dass wir ein Wort miteinander sprachen. Wir registrierten uns mit den Schlüsselkarten, die wir bekommen hatten im Zimmer. Dann brach er die Stille: „Und traust du dir zu, ein Zimmer mit mir zu teilen, oder möchtest du lieber…“ „Was soll das denn bitte schön bedeuten. Natürlich schlafen wir zusammen in einem Zimmer!“, nahm ich auch ihm die Entscheidung vorweg. „Einverstanden. Dann weißt du aber, dass ich heute Abend noch Dienstleistung erwarte.“ „Ja, dasselbe kann ich nur an dich zurückgeben“, grinste ich hämisch. „Dann lass uns das schnell hinter uns bringen, ich kann es nämlich kaum noch erwarten. Wie ich dich kenne wahrscheinlich du auch nicht, ich habe es ja schon im Flugzeug mitgekriegt.“ „Ach komm schon, Gin. Spiel nicht den Unschuldigen, du hattest ganz klar dasselbe verlangen wie ich dort.“ Er hievte seinen Koffer in das Doppelbettzimmer und legte ihn hin um darauf auszupacken. Dasselbe tat ich daraufhin auch und das in möglichster Eile, da ich so schnell wie möglich wieder hier sein wollte. Voll ausgerüstet, mit Waffen und weiteren Namen auf meiner „getöteten Liste“. Als wir beide fertig waren, standen wir uns gegenüber und starrten uns einfach nur tief in die Augen. „Na, dann komm schon her“, machte er ein aufforderndes Kopfnicken und ich folgte direkt auf diese Aufforderung, sprang ihm quasi um den Hals. Wir verschlangen uns quasi gegenseitig. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, vergiss das nicht meine Liebe“, erinnerte er mich. „Musste das nun sein und ich dachte schon, ich würde es schaffen dich auch so rumzukriegen.“ Er lachte deutlich amüsiert auf: „Das musst du dann aber noch gewaltig üben. So schnell hat das niemand geschafft mich jemals auch nur für eine Sekunde abzulenken. Die Arbeit steht im Vordergrund. Los, lass uns gehen.“ „Und du weißt ganz sicher, wo genau wir hin müssen?“ „Ja, es wurde ein Deal arrangiert. Den Typen legen wir danach natürlich direkt um“, zwinkerte er mir zu. „Und wo genau treffen wir ihn?“ „Ich glaube das Wahrzeichen nennt sich in Deutschland »Brandenburger Tor«“, brummte er. „Na dann weiß ich ja Bescheid und ich darf dich bitten, mir zu folgen. Es war sehr klug von unserem Boss hier im Herzen von Berlin ein Hotel zu buchen, dann haben wir nicht so das Problem mit dem Mieten von Autos oder Taxen oder ununterbrochene Lauferei“, erläuterte ich. „Wir tun nichts ohne Grund, Vine. Dann wirst du ja die Einzelheiten des Handels dolmetschen“, meinte er. „Das kann ich gerne tun, dass wird wahrscheinlich auch die gesamte Zeit meine Aufgabe sein.“ Er machte eine auffordernde Kopfbewegung und wir stapften los zu unserem Ziel. „Weißt du wie derjenige aussieht, mit dem wir uns treffen?“, fragte ich vorsichtig. Er kramte im inneren seiner Manteltasche und hielt mit daraufhin ein Foto entgegen. „Einen vertrauenswürdigen Eindruck macht er auf mich ja nicht gerade.“ „Das ist auch nicht nötig, Vine. Nach der Überlieferung wird er sowieso nicht mehr viel sagen können“, schallte Gin lachend. Ich setzte an etwas zu sagen, beließ es dann aber lieber bei einem Schulterzucken und ging einen Schritt schneller: Da uns hier sowieso keiner verstand, konnten wir genauso gut rumschreien was wir im Schilde führten. „Hier müssen wir rein“, navigierte ich mit dem Stadtplan, den ich mir flüchtig noch an der Rezeption in unserem Hotel ergattert hatte, in den Händen und bog in eine Seitengasse ab. „Warte, ich glaube hier ist es“, hielt Gin mich an der Schulter fest. Ich steckte den Stadtplan ein und so standen wir mitten in einer schmalen Gasse, links und rechts von uns ragten Wände hoher Wohnhäuser empor und Müllsäcke standen herum. Der Geruch von irgendeinem Mittagessen kroch in meine Nase. „Kann er japanisch?“, hakte ich nochmals nach. „Ich befürchte nein. Aber wir haben ja genug Sprachen zur Auswahl, nicht wahr? Also dürfte dies kein Problem sein.“ Ein Jugendlicher mit Sporttasche, Jogginghose, Alpha Jacke und Baseballmütze kam um die Ecke geflitzt. Vor uns blieb er abprubt stehen und fragte: „Deal?“ Ich nickte und sprach auf Deutsch: „Kannst du japanisch?“ Er schüttelte den Kopf. Sodann richtete ich mich an Gin: „Sag was und ich werde es übersetzen.“ „Wie viele Waffen hast du?“, fragte er, woraufhin ich meinen Job tat und der Mann entgegnete: „Mir wurde mitgeteilt, ich soll 4 Stück mitbringen. So viele habe ich auch.“ „Welche?“ „Eine Walther P22 7,65 mm, Browning 9 mm Halbautomatik, eine Dragunov und eine GECO Mod. 225. Das waren diese, welche mir gesagt wurden, die ich besorgen sollte“, erläuterte er. „Zeig sie“, forderte Gin auf und streckte seine Hand auffordernd aus um diese Aussage nochmals zu unterstreichen. Es war unnötig diesen Part zu dolmetschen. Der Junge übergab ganz automatisch die Tasche. Ohne den Dealer aus den Augen zu lassen, öffnete er die Tasche. „Was ist mit der Munition?“, knurrte mein Partner. „In der Seitentasche.“ „Bist du zufrieden?“, fragte ich meinen Vorgesetzten. „Frag ihn, wo wir Nachschub an Munition bekommen können“, befahl er, was ich darauf auch tat. Der Jugendliche übergab mir einen Zettel mit einer Telefonnummer: „Ruft einfach an:“ „Und wie viel willst du dafür?“, brummte Gin. „Nichts. Das geht aufs Haus.“ Er wirkte verängstigt und es schien ganz so, als täte er alles daran, so schnell wie möglich hier und vor allem von uns weg zu kommen. „Lass ihn laufen, Gin. Wir brauchen ihn vielleicht noch später, wegen Nachschub.“ „Ich lasse nie jemanden am leben der plaudern könnte. Niemals“, deutlich demotiviert funkelte er mich zornig an. „Du kannst gehen, zwinkerte ich dem Jugendlichen zu, der dieses Angebot nicht lange auf sich sitzen ließ und so schnell verschwunden wie er aufgetaucht war. „Komm, wir gehen“, stupste ich ihn an. Missmutig lief er neben mir her und zurück ins Hotel. Den gesamten Weg sprach er kein einziges Wort, auch auf Fragen antwortete er nicht. In unserem Appartement stellte er die Tasche auf dem Tisch im Wohnzimmer ab. Sofort kamen Vermouth und Korn aus den Zimmern: „Und wie ist es gelaufen?“ Gin breitete die Waffen auf dem Tisch aus: „Vine, du nimmst dir die Browning, mit der dürftest du dich ja mittlerweile schon eingeschossen haben. Vermouth du kriegst die GECO und Korn... dazu brauch ich ja nun wirklich nicht viel zu sagen.“ „Warum krieg ich nur dieses…“ „Beschwerden?!“, Gin schenkte ihr einen Todesblick. Zwar galt er nicht mir, dennoch lief es mir eiskalt den Rücken hinunter, wenn er diese Show abzog. Was mich aber nicht daran hinderte, nun auch meine ganz eigene Show über die Bühne zu bringen. So setzte ich gekünstelt an: „Schatz…?“ Verwundert schaute mich der Angesprochene an. Dieses Wort hatte ihn wieder für eine kurze Sekunde aus der Fassung gebracht und das war schon mehr gewesen als ich wollte. Jedoch kam ich nicht dazu weiteres zu sagen, denn er wurde direkt wieder eiskalt und ernst: „Was ist?“ „Jetzt wo wir das erledigt haben, hatten wir nicht noch etwas vor gehabt?“ Vermouth und Korn tauschten nervöse Blicke. Vielleicht wussten sie was gerade in dem Dritten vorging, jedoch war ich völlig unwissentlich in ein „Fettnäppchen“ getreten. „Ich wüsste nicht was. Korn, Vermouth? Lasst uns was trinken gehen.“ Der Satzbau verlangte eigentlich ab, dass es eine Bitte hätte sein müssen, doch so hörte es sich ganz und gar nicht an. Es war ein Befehl gewesen. „Warte, ich muss mich grad noch…“ „Habe ich von dir gesprochen“, unterbrach er mich mitten im Satz. Perplex hielt ich in der Bewegung inne: „Wie bitte?“ „Du kommst nicht mit.“ „Was ist denn mit dir los?“, verständnislos schaute ich ihn an und hob abwehrend meine Hände. Ich wüsste nicht, dass ich irgendetwas verbrochen hatte. Wahrscheinlich fingen die Wechseljahre bei ihm früher an, denn so benahm er sich ja immer. „Schatz…?“ „Hör auf damit mich so zu nennen!“ „Liebling…?“ „Und so auch nicht! Für dich entweder Gin oder Boss, klar?“ „Vermouth, Korn? Hättet ihr was dagegen, wenn ihr uns mal kurz alleine lasst? Würdest du bitte die Höflichkeit besitzen, mich auf unser Zimmer zu begleiten, Boss?“, das letzte Wort sprach ich extrem gekünstelt aus. „Die Befehle geb immer noch ich“, knurrte er und folgte mir dann aber widerwillig auf unser Zimmer. „Hättest du etwas dagegen, Platz auf dem Bett zu nehmen?“, tippte ich vorsichtig an, worauf er dann widerstrebend einging. Ich setzte mich auf seinen Schoß, sodass ich mit meinem Gesicht zu ihm saß und strich durch sein Haar. Dann küsste ich ihn leidenschaftlich und er erwiderte diesen matt. „Was ist los?“, fragte ich ihn sorgsam. „Nichts. Manchmal geht meine Position mit mir durch. Ich möchte eben auch mal meinen Standpunkt vertreten, das musst du verstehen, Schnucki.“ „Ach komm schon, du warst mal wieder eiskalt da draußen. Außerdem möchte ich jetzt wirklich etwas anderes mit dir machen. Du hast es mir so gesagt versprochen“, blinzelte ich ihn mit einem Hundeblick an. „Wer kann schon diesen Augen widerstehen“, grinste er hämisch und küsste mich, während er mich sanft enger an sich drückte. Er zog mein Oberteil aus und hob mich sanft richtig auf das Bett, sodass ich lag und er über mich gebeugt war. Er küsste mich und zog mich immer weiter aus. Ich begann langsam auch ihm seiner Klamotten zu entledigen. „Darf ich dich was fragen, Gin?“ „Was ist denn?“, er stoppte seine Liebkosungen, als er den Ernst in meiner Stimme erkannte. „Warum willst du mit mir zusammen sein?“ „Warum nicht?“ „Naja ich meine, wegen deiner Position, die du ja anscheinend oft genug vertreten musst und dennoch kommst du immer wieder zu mir zurück. Daraus werde ich einfach nicht schlau“, grübelte ich. „Soll ich dir mal was ganz ehrlich sagen? Mir geht das so langsam auf die Nerven, dass wir uns immer wieder um dasselbe unnötige Thema streiten müssen. Wäre ich hier, wenn ich nicht mit dir zusammen sein wollte? Haben wir uns nicht schon oft und lange genug über dieses Thema gestritten? Kommst du langsam nicht auch mal zu der Einsicht, dass es total bescheuert ist, das immer wieder aufzugreifen? Also lass das endlich mal sein und wir machen einfach weiter wie immer. Du weißt genau weshalb ich mich manchmal dementsprechend benehmen muss und es auch tue, also hör auf mit dieser ständigen Fragerei!“ Soweit hatte ich das alles verstanden und ich blieb einfach regungslos da liegen um seine Worte über mich ergehen zu lassen. Trotzdem war es dennoch unverständlich weshalb er… ich stoppte den Gedanken bevor ich ihn mir ganz ausmalen konnte, denn auch wenn so vieles noch unklar war, durfte ich nicht noch einmal dies so anzweifeln, egal wie unwahrscheinlich es klang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)