I don't want to b friends von abgemeldet (Bad Romance) ================================================================================ Kapitel 6: Tränen ----------------- Manchmal wünscht man sich klein zu sein. So klein, dass man sich in einem kleinen Loch in der Erde verstecken konnte. Erst dann wieder raus kommen, wenn die Luft rein war oder sich der Ärger verzogen hatte. Leider passte ich nicht in ein solches Loch, aber hätte es mir gewünscht, als ich Streit mit Selena gehabt hatte. Es war ja nie so, dass wir uns nie stritten, aber dieser Streit war einfach anders gewesen. Sie hatte mit Timo und Chris herum gealbert und dann war ich aus Eifersucht aus gerastet. Sie hat mein Problem nicht verstanden, doch ich wusste, was es war. Das Thema warum wir uns im allgemeinen immer stritten – Eifersucht. Ich bin der Meinung, dass ich meine gut im Zaum halten kann, aber auch ich irre mich. Ich werfe ihr vor zu eifersüchtig zu sein, und würde sie am Liebsten Wegspeeren, damit sie keiner mehr sieht. Darf ich sie Wegspeeren? Ernähren wir uns dann durch eine Türklappe? Sie hat keine Ahnung, wie weh sie mir mit ihren Worten und Taten tut. Aber ich habe auch keine Ahnung, wie weh ich ihr tue. Tun wir uns nicht alle immer gegenseitig weh, dass man den anderen am liebsten nie wieder sehen will? Ich habe es mir gewünscht, als ich heulend in Jans Bett lag und dieser mich versuchte zu trösten. Ich habe mich so schwach gefühlt, wie nie zuvor. So schwach, wie mich sonst nur Timo kannte. Sie machte mich schwach. Und dann kommen diese selbst zweifel. Bin ich gut genug für sie? Habe ich ihn verdient? Aber auch die hasserfüllten Fragen, die man sich selber stellt in diesem Moment, weil man einfach nur verletzt ist. Wie ein Reh, dass hätte es ein Gewehr und könnte schießen, den Jäger töten würde ohne zu zögern, wenn er es zuerst angeschossen hätte. Ein Reh hatte kein Gewehr und schießen konnte es auch nicht. Ich war das Reh, oder ich wollten mich so darstellen. Und Selena als Jäger. Doch eigentlich war ich Reh und Jäger und Selena war das Gewehr. Man fragt sich dann 'Hat sie mich verdient?' ' Wie lange will ich diese Demütigungen noch mitmachen?' Bis einem dann einfällt, dass es normal ist, dass es so ist wie es ist. Aber nicht alle Paare können damit umgehen. Ich hoffe, dass wir es können. Denn die Angst sie zu verlieren tut sogar noch mehr weh als der Schmerz, den sie mir zugefügt hat. Ich wollte am liebsten einfach nur sterben. Ob nun Paradies oder Nirvana – Hauptsache dort gab es keinen Streit. Keinen Schmerz. Nur Liebe und Freude. Aber war das Leben dann dort nicht langweilig? Die Vorstellung ohne Streit und Schmerz war zwar schön, aber dann geb es auch keine Versöhnung oder Liebe. Und das waren zwei Dinge die ich gerne hatte. Und wie mich Jan versuchte zu trösten, fragte ich mich tatsächlich, ob diese Beziehung überhaupt noch einen Sinn hatte. Ja, sie hatte einen Sinn. Ich wollte sie, als Mutter meiner Kinder haben. So oft, hatte ich mir das Bild schon ausgemalt, wie wir in einem Haus wohnen und zwei süße kleine Kinder davor spielen würden. Mein Talent der Musik, Ihr Aussehen. Oder mein Aussehen und ihr Talent zum schreiben. Irgendwann waren die Tränen getrocknet gewesen und ich hatte mich beruhigt. Ich wusste nicht wie lang ich geweint hatte, nur, dass es heftig gewesen war und Jan sein Bett wohl neu beziehen konnte. Doch er lächelte nur, und brachte mir einen Teller mit Essen, Frank hatte gekocht, und eine Flasche Wasser. Ich war ihm dankbar, denn bereit unter Selenas Augen zu treten war ich noch nicht. Ich wusste ja, wie eifersüchtig ich sein konnte, und ich wusste, dass ich manchmal unbewusst zu weit trieb. Auch wenn sie eine freie Frau und ich ein freien Mann war. In einem freien Land. Doch letzteres belog einen, dass sich die Balken bogen. Unsere Beziehung sollte nicht aus Lügen und Fiktionen bestehen, das wollte ich nicht. Ich musste wohl oder übel mit ihr über den Streit reden und zwar, wenn wir beide ruhig waren. Natürlich wollte ich wissen, wie es ihr geht, aber ich traute mich nicht nach zu fragen. Jan sagte nichts in der Hinsicht. Aber ich habe mir gewünscht er hätte es getan. Da wir Nachmittags gestritten hatten, wusste ich nicht, wo ich schlafen sollte. Selena würde mein Bett nehmen, da war ich mir sicher. Oder sie würde fahren, ohne sich zu verabschieden, etwas, was ich noch weniger wollte. Ich überlegte hin und her, bis Timo erschien und meinte, ich könnte in meinem Zimmer schlafen, Selena würde bei ihm pennen. Ein Stich in meinem Herzen zeigte deutlich, wie eifersüchtig ich selbst auf meinen besten Freund war. Das tat weh. Ohne misstrauen glaubte ich ihm und folgte ihm. Obwohl ich mich vorsichtig umsah, konnte ich meine hoffentlich immer noch Freundin nicht sehen. Ich war erleichtert, andererseits hatte ich Angst, dass sie noch in meinem Zimmer sein könnte. Timo ließ mich alleine und zu meiner Überraschung lag Selena in meinem Bett. Alleine und am schlafen. Timo hatte die Türe angeschlossen und irgendwie war ich ihm dankbar dafür. Immerhin so musste ich mit ihr reden und konnte mich nicht drücken, wie ich es sonst lange getan hätte. Ich zog mich aus und Legte mich zu ihr. Auf ihrem wunderschönen Gesicht sah ich die Spuren von vielen, vielen Tränen und ich war mir sicher, dass ich nicht gerade besser aussah. Nur, dass es sie in meinen Augen noch schöner machte. Ich beobachtete sie, ohne das ich schlief. Zu sehr hatte ich Angst, dass wenn ich aufwachte sie nicht wieder da war. Irgendwann um Mitternacht, spürte ich, wie sie langsam wach wurde. Zwei Träume über unseren Streit, hatte sie gehabt und ich hatte ein verdammt schlechtes Gewissen bekommen. Zuerst war sie entspannt, dann versteifte sie sich. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah mich an. Ich blickte schuldbewusst zurück. Wir waren beide schuld, das wusste ich, aber dennoch wog mein Teil mehr als ihrer. Sie öffnete ihren Mund und wollte etwas sagen, doch ich wusste, dass sie kein Wort herausbringen würde.Dafür kannte ich sie zu gut.Ich schloss sie einfach in meine Arme, weil ich sie dort jetzt haben wollte. Einfach so und sie umarmte mich. Ich suchte bei ihr den Halt, den mir sonst Timo gegeben hatte und fand noch mehr, als bei meinem besten Freund. Oder besser gesagt, ich fand einen anderen Halt. Ich bemerkte, wie bei ihr die Tränen kamen, aus Angst oder aus Erleichterung wusste ich nicht. Aber auch bei mir konnte ich sie nicht länger zurück halten. Ja, wir mussten darüber reden, aber fürs erste wollte ich sie einfach nur im Arm halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)