Der weiße Vampir und andere Engel von Miezel ================================================================================ Kapitel 3: Der Statthalter -------------------------- Na noch Lust weiter zu lesen? Na dann mal los... _________________________________________________________________________________ Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen. Der Statthalter stieg aus dem Bad. Nach so einem Tag voller Hitze und Staub war es nur gerecht, sich etwas Gutes zu tun, fand er. Heute hatte er wieder belanglose Streitereien schlichten müssen. Die Leute hier waren so engstirnig und streitsüchtig. Sie hatten ihre eigenen Gerichte, aber nein, er musste sich mit solchen Banalitäten abgeben. Natürlich schmeichelte es ihm auch, dass er um seinen Rat und seine Entscheidung gebeten wurde, aber es war auch sehr anstrengend. Stundenlang hatten ihm die Streithähne in den Ohren gelegen. Wären es keine so einflussreichen Männer gewesen, hätte er sie aus dem Palast jagen lassen. Es hing ihm zum Hals heraus. Er musste das beenden, bevor es ihn zu Tode langweilte. Bei einer Massage mit duftendem Öl hatte er das Gefühl, diese andauernden Streitereien um ihren Glauben könnte sogar sein Sprungbrett zurück in die zivilisierte Welt werden. Raus aus dem Drecksloch. Seit fast 6 Jahren war nun schon hier. Er hatte sich so gut wie möglich arrangiert. Sicher es hatte zu Anfang Reibungen gegeben, als er Roms willen durchsetzen wollte. Wie zum Beispiel, als Cäsar Augustus, dieser arrogante Kerl, verlangte, dass sein Konterfei aufgestellt werden sollte. Hatte er tun lassen. Prompt gab es Ärger. Schuld daran war mal wieder diese verdammte Religion, die es verbot menschliche Abbilder aufzustellen. Er hatte sogar ein Häuflein besonders hartnäckiger Gegner zusammentreiben lassen und ihnen mit dem Tod gedroht, sollten sie nicht sofort aufhören gegen die Büsten zu protestieren. Gebracht hatte das nichts. Die sanken auf ihre Knie und boten ihren Hals dar. Hätte er sie erschlagen lassen, sie wären zu Märtyrern geworden. Davon gab es hier schon mehr als genug. Also handelte er einen Kompromiss mit dem Hohen Priester aus. Die Statuen verschwanden von den öffentlichen Plätzen und zierten nun die Kasernen. So hatte er Roms Wunsch entsprochen und der Hohe Priester verbot seinen Leuten diese Plätze zu betreten, was ihnen die Grundlage für weitere Proteste entzog. Der Statthalter war mit seiner Wahl dieses Hohen Priesters mehr als zufrieden. Na ja direkt gewählt und eingesetzt hatte er ihn natürlich nicht persönlich, aber er hatte dafür gesorgt, dass die Auswahl begrenzt war und er sorgte dafür, dass sein Mann Hoher Priester blieb. Allerdings hatte ihm dieser Schlawiner noch das Versprechen abgenommen an hohen Feiertagen mit ein paar Soldaten in Jerusalem präsent zu sein, um ein wenig Druck auszuüben, wenn die Opfergaben etwas teurer wurden. Natürlich verriet niemand den wahren Grund für diese Reise. Für das Volk sah es aus, als würde er als Repräsentant Roms, die Sitten und Gebräuche achten und ehren, was es ein wenig leichter machte Roms Forderungen durch zu setzen. Er hasste diese Reisen. Im Innland war es noch wesendlich staubiger und vor allem stickiger als in seinem Palast am Meer. Aber eine Hand wäscht bekanntlich die andere. Seine Kasse war auf der Heimreise immer schwerer als auf der Hinreise, was ihm die ganzen Strapazen versüßten. Heute war der Hohe Priester mit einer Bitte zu ihm gekommen. Eine neue Strömung in seiner Kirche sorgte für reichlich Unruhe. Ein Fanatiker würde durchs Land ziehen. Er hätte ein Trüppchen Gleichgesinnter um sich geschart, die ihn ständig begleiteten, bejubelten und nahezu vergötterten. Immer mehr Leute würden zu ihm gehen um ihn zu zuhören. Es hieß, das letzte Mal sollten es sogar mehr als Tausend gewesen sein. Der Statthalter selbst glaubte nicht daran, war er doch auch ein Meister im Umgang mit Zahlen. Aber der Priester war stark beunruhigt. Die Einnahmen in den Tempeln gingen massiv zurück, denn die Reden dieses Aufwieglers verbreiteten gefährliche Auffassungen. Er sagte dem Priester, er würde sich etwas einfallen lassen. Darüber dachte er gerade nach während zarte Hände seinen feisten Leib verwöhnten. Wie konnte er nur die Sorgen des Hohen Priesters und die Interessen Roms für sich ausnützen? Er wollte die Sache auf keinen Fall mehr aus den Augen verlieren. Er hatte das Gefühl, wenn er nur an der richtigen Stelle den Hebel ansetzen würde, wären seine Sorgen mit einem mal vorbei. Das wollte wohl bedacht sein. _______________________________________________________________________________ Ich weiß, nicht viel Action, aber ich denke trotzdem notwendig. Ich lass zum Trost Kekse da *Schale auffüll* LG MAu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)