Omega 13 von Akito_Kaito (Element zwischen Licht und Schatten) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Er stand auf einem Absatz, nah an das Kuppeldach des Rathauses geschmiegt. Er hasste diese Aktionen und wusste genau, dass neu ein Verrückter bei Nacht auf das hell erleuchtete Dach klettern würde. „Verdammt, was hat das Mädel sich nur dabei gedacht?“ fluchte Joshuar Harrys leise vor sich hin, als er an der Fassade herabschaute. Josh, wie ihn seine Freunde nannten, war ein junger Mann um die 25. Er trug dunkelblaue Jeans, einen schwarzen Rippenpulli mit hohem Kragen und messingfarbenen Schnallen, darüber eine dunkle Fliegerjacke, dünne Lederhandschuhe und schwarze Lackschuhe, die eher zu einem Geschäftsmann passten, als zu einem Typen, der nachts auf Dächern herum krackselte. Seine kurzen schwarzen Haare wurden durch den Wind auf dem Dach noch zerzauster, als sie ohnehin schon waren und seine smaragdgrünen Augen suchten die Nacht nach seinem Ziel ab. Plötzlich fuhr ein Schrei durch die Nacht. Das Zeichen für Josh, in Bewegung zu kommen. Er holte Schwung und lief das Kuppeldach hinauf, um dann mit einem gewaltigen Satz auf das Nebengebäude zu springen. Im Schatten des Hauses fand Josh die Quelle des Schreis. Zwei Gestalten rangen miteinander. Die kleinere ging zu Boden und schrie erneut, als sich die größere und breitere Gestalt eines Mannes mit dem Körperbau eines riesigen Bären über sie beugte. Josh wollte gerade vom Dach auf den Bären springen, als eine weitere, eine schlanke Gestalt erschien und den Bären mit einem gezielten Tritt an den Hals außergefecht setzte. Josh fluchte leise und schwang sich vom Dach. Die kleine Gestalt, die geschrien hatte, ein Mädchen von 12 Jahren, hatte sich hinter einem Busch versteckt. Josh sah sie, doch er ging an ihr vorbei, zu der schlanken Gestalt des Angreifers. Als er näher kam, trat eine junge Frau aus dem Schatten. „Du hast dir ganz schön Zeit gelassen Jo.“ Die Stimme der Frau war gelassen und ruhig und hatte etwas Seidiges. Sie selbst war etwa 19 und ganz in schwarz gekleidet. Das Licht der Straßenlaternen spiegelte sich in den silbernen Schnallen ihres Chinatops und ihres langen Mantels mit extrem weiten Ärmeln. Ihre enge Lederhose steckte in hohen Stiefeln. Das einzige, was ihre dunkle Aufmachung störte waren ein paar stahlblaue Augen unter dem langen schwarzen zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haarschopf mit vereinzelten silbernen Strähnen. „Ach hör doch auf Ny. Wenn du nicht auf die dämliche Idee gekommen wärst, mich aufs Dach zu schicken, wäre das nicht passiert.“ Joshuar warf seiner Partnerin einen bösen Blick zu, während er den Bärenmann fesselte. Die junge Frau, Nyota Landar mit Namen, holte ein Handy aus ihrer Manteltasche und schrieb eine SMS. „Die Wächter sind informiert. Kümmer dich um die Kleine“, wies Nyota Josh an. „Ja ja, schon dabei“, brummte Joshuar und wandte sich dem Busch zu, hinter dem das Mädchen hockte. Nyota war schon auf dem Weg zu einem geparkten Auto in der Nähe. „Hey Kleines. Ist bei dir alles OK?“ Josh hielt Abstand zu dem verängstigten Mädchen, um sie nicht noch mehr zu erschrecken,“ Ähm… Es ist ziemlich kalt hier draußen. Willst du nicht lieber mit mir ins Warme kommen? Ich verspreche dir, es wird dir nichts passieren.“ „Versprich mir, dass der Riese mich in Ruhe lässt. Ich hab ihm nichts getan, ich kenn ihn gar nichts“, wimmerte das Mädchen. „Ich schwöre.“ Josh hob eine Hand in die Luft, legte die andere aufs Herz und lächelte. Langsam kam das Mädchen hinter dem Busch hervor und sah sich ängstlich um. Schließlich gingen die beiden zu dem Auto an dem Nyota wartete. Als Joshuar den Wagen, einen alten Bentley aufschloß, stieg diese hinten ein und legte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen quer über die Rückbank. Joshuar ließ den Wagen an und fuhr los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)