A Dream of You von abgemeldet (An Edward/Jasper Story) ================================================================================ Kapitel 3: Last --------------- - Last - Während ich seine Haut berührte und an all das dachte, was ich nie hätte denken dürfen, ihn spüren lies, was ich nie hätte fühlen dürfen, wurde sein Blick ganz glasig. Ich versuchte ihn aufzufangen, doch er lies es nicht zu. Seine klaren karamellfarbenen Augen verfärbten sich schwarz und ich wusste, was es zu bedeuten hatte. Doch ich unternahm nichts. Ich ließ mit jedem nassen Tropfen der auf unserer scheinbar glühenden Haut niederging, weitere Teile der Mauer wegspülen. Ich wollte, dass er die ganze Wahrheit sah und nicht nur einen Teil. Ich wollte, dass er zuhörte, bevor er mich wegstoßen würde. Und ganz leise, tief in meinem Inneren bat eine leise Stimme, dass ich wollte, dass er auch so empfand wie ich. Nur wurde diese Stimme immer leiser, während seine Augen immer schwärzer wurden und alle meine Hoffnung mit sich in die Tiefe zog. Ich manipulierte ihn nicht mit meinen Kräften, sondern versuchte nur mit meinen Gedanken zu überzeugen, was mir nur schwerlich gelang, da diese wild durcheinander schossen und ich mich anstrengen musste, ihn nicht darin zu ertränken. Ich begann ihm zu zeigen, wie ich ihn, eines Abends mit anderen Augen gesehen hatte. Er saß in seinem Lieblingssessel im Wohnzimmer und las, während die leisen Töne seiner Lieblingsband aus der Anlage neben ihm kamen. Ich setzte mich damals ihm gegenüber und hatte eigentlich auch vorgehabt zu lesen, aber irgendwie konnte ich den Blick nicht von ihm wenden. Das trübe Mondlicht und die spärliche Beleuchtung des Raumes hatten seiner Haut einen leichten Karamellton verliehen und seine Mundwinkel zuckten ganz leicht, jedes Mal, wenn er eine lustige Stelle gelesen hatte. Dieses harmonische Bild hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt und nach und nach hatte sich dieses Bild umgeformt. Er saß nicht mehr im Sessel, sondern auf der Couch. Er las auch kein Buch mehr, sondern hielt mich in seinen Armen, bettete meine Kopf auf seinen Schoß. Wir erzählten uns etwas und seine Mundwinkel zuckten ähnlich, bevor er mich leidenschaftlich küsste. Bei diesen Gedanken schrak Edward kurz zurück, doch er ließ mich weitermachen. Ich gesellte zu den Gedanken einige Erinnerungen, um seine aufkeimende Wut zu entspannen. Erinnerungen, in denen wir gelacht und herumgealbert hatten. In denen wir unbeschwert hatten reden können. Erinnerungen in denen er mir und ich ihm das Herz ausgeschüttet hatten. Erinnerungen in denen ich ihn nur kurz berührte… Und mit jedem Satz, den ich leise in diese Erinnerungen hineinflüsterte wurde mir schmerzlich bewusst, dass es immer schwieriger für mich war, uns als wir zu bezeichnen. Denn ich spürte, dass es kein ´wir´ mehr gab. Es gab nur noch ihn und mich. Es gab nur noch Edward und Jasper. Und wahrscheinlich nie wieder ein wir. „Das reicht!“ wütend schlug Edward meine Hand aus seinem Gesicht und es fühlte sich an, als hätte er die Scherben meines Herzens angezündet. Keuchend ging er ein paar Schritte rückwärts und griff sich mit beiden Händen an den Kopf. „Genug…das…das… Das ist zuviel!“ brüllte er und sank auf die Knie. „Warum? Es wird alles zerstören!“ flüsterte er heiser. Ich war ein paar Schritte auf ihn zugegangen, wich jedoch bei seinen letzten Worten wieder zurück. „Jasper, es wird alles zerstören!“ wiederholte er und riss noch mehr Wunden in mein Innerstes. Die leise Stimme konnte ich nicht mehr hören. Und dann sah er mich an. Unendlich Sorge und Leid spiegelte sich in seinem Blick, dazu brauchte ich meine Kräfte nicht. „Ich hätte das nicht tun dürfen, es tut mir leid!“ sprach ich unnötigerweise laut. Er legte den Kopf zurück in den Nacken und lies den Regen auf sein Gesicht tropfen. Seine Stimmung veränderte sich schlagartig. Von dem zutiefst deprimierten Schauern, die er regelmäßig zu mir herüber jagte, war kaum noch etwas, an seine Stelle trat eine gewisse Erleichterung und ich blickte ihn verwundert an. „Weißt du, ich habe es geahnt! Wie du dich verhalten hast in letzter Zeit…!“ Er sprach nicht weiter, sondern stand auf. Es machte den Anschein, als würde es ihn große Mühe bereiten sich auf den Beinen zu halten. Er taumelte ein paar Schritte auf mich zu, bis er direkt vor mir stehen blieb. Die Augenblicke zogen sich wie Stunden hin, bis ich seinen intensiven Geruch wieder einatmen konnte. „Ich habe es geahnt!“ raunte er noch einmal leise, bevor er mir eine Strähne aus dem Gesicht strich und ich vor Schreck beinahe nach hinten gefallen wäre. Ich hatte mich auf alles gefasst gemacht. Das er mich in der Luft zerreißen würde, dass er mich schlagen würde, mich anschreien oder sonst etwas, aber nicht mit dieser liebevollen Geste. „Und das traust du mir wirklich zu, Jasper? Du müsstest mich doch besser kennen!“ flüsterte er mir leise ins Ohr. Er hatte sich zu mir herunter gebeugt und ich konnte kaum glauben, was er da fühlte. Es war Zuneigung. Es war Wärme. Es war Zärtlichkeit. Es war einfach alles, was ich nie geglaubt hatte, bei einem Vampir spüren zu können. Sein Gesicht kam näher und die wenigen Millimeter, die uns noch voneinander trennten, überwand ich, voller Vorfreude, voller Leidenschaft, voller Liebe. Nie hätte ich gedacht, als Vampir zumindest, dass ich jede Faser, jede Zelle, jeden Nervenstrang in meinem Körper so intensiv spüren konnte. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl seiner Lippen auf den meinigen, die nun ein wenig unbeholfen waren, da ich es nicht wagte mich zu rühren. Ich wollte, dass dieser Traum nie endete. Vorsichtig, ja schon fast zaghaft schlang er die Arme um meine Taille und zog mich ein wenig näher an sich, während er zärtlich begann seine Lippen zu bewegen. Ich roch seinen intensiv herben Geruch, der im Moment leicht erdige Züge hatte. Und seine Lippen. Diese wunderschönen, schmalen Lippen. Sie waren für mich der Inbegriff des Glücks. Plötzlich zuckte Edward zurück und sah mich ernst an. „Könntest du aufhören, dir alles ganz genau einzuprägen und dich auf das Wesentliche konzentrieren? Das ist kein Traum und ich werde das sicherlich noch ein paar Mal machen, wenn du nichts dagegen hast!“ Er lächelte mich mit seinem schiefen Lächeln an. Gott, wie liebte ich diesen Mann. „Oh, natürlich!“ stotterte ich, bevor er wieder seine Lippen auf meine drückte und dieses Mal ein wenig fordernder wurde. Seine Zunge fuhr mir leicht über die Oberlippe und nur zu bereitwillig öffnete ich meinen Mund ein Stück, um ihr Einlass zu gewähren. Es schien, als würde sich alles um uns herum zu drehen beginnen, als würden alle Vögel verstummen und der Regen… Der Regen konnte bleiben. Denn ich hatte das Gefühl, er wäre die Verbindung zwischen uns. Wenn der Regen gehen würde, würde Edward mit ihm gehen? „Jasper, so geht das nicht! Atme tief durch und sieh mich an!“ Edward hob mein Gesicht mit seiner Hand unter meinem Kinn und betrachtete mich eindringlich. „Ich liebe dich!“ hauchte er leise und ich hatte das Gefühl, er dachte ich hätte meine Meinung in den letzten 2 Minuten geändert. „Ich liebe dich doch auch!“ flüsterte ich und dieses Mal war ich es, der den Kuss begann und ihn dabei umwarf. Lachend lies er sich niederwerfen und ich vergrub kurz mein Gesicht an seiner Brust. „Und mach dir nicht so viele Gedanken. WIR kriegen das schon alles irgendwie hin!“ sagte er, während er mir mit einer Hand über das Gesicht strich. Der Inbegriff des Glücks, dachte ich mir, bevor wir erneut in einem leidenschaftlichen Kuss versanken. Die Stimme in meinem Inneren jubelte derweil. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)