Flashy von Nachteule (Jasper/Alice TriShot) ================================================================================ Kapitel 1: Erster Schritt - Rückzug ----------------------------------- Halli Hallo ihr da (: Schön, dass ihr zu meiner kleinen, bescheidenen FF gefunden habt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. *Popcorn rumreich* ______________________________________________ « Damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet « *** „Ich heiße Alice.“ „Ich nicht.“, erwiderte er kühl. Daraufhin spitzte sie die Lippen. Offensichtlich war diese Antwort nicht zufrieden stellend. Nichtsdestotrotz wusste sie seinen Namen bereits. Mit gemischten Gefühlen stand Jasper ihr gegenüber. Die Sekunden vergingen und wurden Minuten. Er kannte diese Offenheit nicht, die das Mädchen ihm entgegenbrachte. Trotzdem sagten ihm seine Menschen- oder besser Vampirkenntnisse, dass es sich hier um ein besonders starrsinniges Geschöpf seiner Gattung handelte. Eineinhalb Köpfe überragte er sie und hatte dennoch das Gefühl sie wollte ihn unterbuttern. Trotzig schob sie ihm ihre winzige Hand entgegen. “Du hast mich lange warten lassen, mein lieber Major Whitlock.“, hatte sie keine zwanzig Sekunden vorher gesagt. Strahlend lächelnd war sie ihm entgegen gesprungen. Anfangs zu überrascht, um stracks zu reagieren, presste er ein bloßes „’Tschuldigung Ma’am.“ zwischen den Lippen hervor. Ein Vampir mit bernsteinfarbenen Augen, war das nächste was er Ungewöhnliches an ihr feststellte. In den Genuss ihre graziösen Gesichtszüge komplett zu mustern, kam er nicht. Erstens, da sie dazu den Kopf in den Nacken legen musste. Sie standen dicht beieinander, wodurch er von oben nichts weiter sah als ihre in Spitzen abstehenden Haare. Durch einige Strähnchen blitzte ihm kurz der Schimmer ihrer andersartigen Augenfarbe entgegen. Zweitens fühlte er sich zu überrumpelt von ihrem Auftreten. Seine Vergangenheit bewegte ihn dazu stets Misstrauen gegenüber Artgenossen an den Tag zu legen. Das hatte ihn im bisherigen Leben geprägt. Durch seine besondere Gabe war er umso vorsichtiger was Gefühlsausbrüche betraf. Kein Wunder dass Jasper zögerte sein Herz einfach in die Hand dieses wildfremden Winzlings zu legen. Stattdessen sah er nun unverwandt auf ihre Fingerspitzen, die sich seinen erwartungsvoll entgegenstreckten. „Jasper? Du kannst mir wirklich vertrauen.“, beteuerte sie nachdrücklich. Ihre Stimme klang wie ein windspielartiger Hauch in seinem Ohr. Davon würde er sich nicht ein weiteres Mal berauschen lassen. Mit einem stockenden Kopfschütteln warf er seine Beklommenheit über den Haufen. „Tut mir leid, Ma’am. Das kann ich nicht...“ Er wies ihr Angebot entschieden ab. Aus den Gesichtszügen des zarten Geschöpfes konnte man ablesen, wie enttäuscht es war. Genau als sich ihre Augen etwas zusammen kniffen und der blutrote, fein geschwungene Mund zu zittern begann. Was wusste sie schon von ihm? Nichts außer seinen Namen. Selbst dieses winzige Detail war bereits zu viel für seinen Geschmack. Wahrscheinlich war die Kleine der Spion eines Clans, der es auf ihn abgesehen hatte. Im schlimmsten Fall der Volturi, denen er seit seinem illegitimen Verhalten als Ausbilder von Neugeborenen aus dem Weg ging. „Bitte! Bitte! Geh jetzt nicht einfach!“, fiepte die Kleine und klammerte sich an seinen Arm. „Wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt.“ Ihre Finger gruben sich tief in den Stoff seines durchnässten Mantels. Der hatte ohne ihr zutun bereits viel mitgemacht. Sein gesamtes Inventar stammte aus Kriegszeiten und war dementsprechend abgenutzt. Es fühlte sich an, als hätte das Mädchen es darauf abgesehen den letzten Rest des Stoffes schnellstmöglich dem Erdboden gleich zu machen. Das wiederum machte den angereizten Major noch miesepetriger. „Lass uns wenigstens reden!“, murmelte sie in den Umhang und schniefte leise. Frauen. Immer alles dramatisieren, dachte sich Jasper bitter. Das war früher so und änderte sich scheinbar nie. „Es gibt nichts zu reden.“ „Ich habe lange auf dich gewartet.“ „Wir kennen uns nicht.“, wich er aus und bahnte sich einen Weg am kleinen Wirbelwind vorbei. Dieser dachte nicht daran locker zu lassen, sondern folgte ihm auf Schritt und Tritt. Die Fingernägel fest in den Stoff seines Mantel gepresst. Bis es plötzlich riss und der Spaß ein Ende nahm. „Lassen Sie bitte meine Sachen ganz.“, forderte Jasper das langsam nervig werdende Mädchen auf und versuchte dabei weiterhin höflich zu bleiben. Doch seiner Stimme vibrierte vor Zorn. Das Mädchen schien seinen Gefühlen auszuweichen. Ja, darauf aus zu sein, die Wut etwas mehr anfachen zu wollen. Wenigstens hörte sie auf seine Worte und ließ ab. Augenblicklich stemmte sie die Hände ihn die Hüfte und zog die Brauen zusammen. Ihr Mund glich einer schmalen Linie. Jasper kam nicht umhin, sich aufgrund dessen abermals nach ihr umzudrehen. „’Ganz’? Das soll wohl ein Scherz sein.“ Kritisch betrachtete sie die ausgeflickten Nähte von oben bis unten. Er sah sich schon im nächsten Moment von ihr betäubt geschlagen und in ein Textilgeschäft gezogen, wenn das so weiterging. „Du brauchst dringend neue Kleidung, mein Lieber.“ Eines musste man ihr lassen. Dieses Mädchen ließ sich nicht leicht unterkriegen. Ein ähnlich drolliges Frauenzimmer war dem Soldaten, soweit er sich erinnern konnte, nie begegnet. Das beeindruckte ihn insgeheim. Andererseits ließ er sich als stolzer, ehemaliger Major nicht gerne unterreden. Selbst jetzt schätzte er die alten Werte. Ein Mann durfte sich niemals der Autorität einer Frau unterordnen. Außerdem war er stets Beschützer und nicht Gejagter. Deshalb weigerte er sich entschlossen dieses Gefühl der Verblüffung nach außen dringen zu lassen. „Ich bin mit meiner Kleidung recht zufrieden, danke Ma’am.“ Sie schnaubte ungläubig und runzelte die Stirn über die Uneinsichtigkeit ihres zukünftigen Begleiters. „Es wird schwer für uns, Jasper.“, seufzte sie resigniert. „Du musst wirklich, wirklich lernen nachzugeben.“ Wie bitte? „Von einem ‚uns’ kann kaum die Rede sein. Ma’am, ich setzte mich an einen anderen Tisch.“ Unerhört. Niemals würde er sich dazu durchringen, ihrem Willen zu unterliegen. Er ignorierte die herzerwärmenden Gefühle ihrerseits. Statt sich weiter an ihrer ungewöhnlichen Erscheinung aufzuhalten, schob er sie von sich. Ihr dünner Körper leistete seiner Kraft kaum Widerstand. „Nein Jasper!“ Vergeblich rief sie ihm hinterher. Nach ihrem Flehen zu schließen, dachte er immer noch kein Entkommen gefunden zu haben. Doch sie blieb stehen und sah ihm nach. Ihre Freude ebbte ab und eisige Kälte umfing ihn. Plötzlich wurden um ihm herum wurden die schwatzenden Stimmen der Gäste hörbar. Zuvor hatte er sie nicht wahrgenommen. Das Mädchen namens Alice hatte für gehörige Ablenkung gesorgt. Vollständig war es ihm nicht möglich sich ihrer positiven Energie zu entziehen. Ihre Nähe hatte eine seltsam befriedigende Wirkung, die ihn vom Durst ablenkte. Aus diesem Grund verließ er das Lokal nicht und suchte sich einen leeren, unscheinbaren Platz im Schatten. Von unweit entfernt betrachtete ihn das Mädchen aus glasigen Augen. Gleichwohl sie gekränkt war, umspielte eine hell leuchtende Aura ihren elfenhaft geformten Körper und ließ die Umgebung verschwommen wirken. Hätte der Argwohn Jasper nicht zum Rückzug angeleitet, wäre seine Hand ohne Sorgen in ihre geglitten. Wie befreit hätte er sich gefühlt. Ein halbleeres Glas Whiskey stand vor ihm. Seine schwarz umschatteten Augen spiegelten sich im trüben Glas wider. Wie mochte diese eigenartige Vampirin mit dem Segen und Fluch eines Vampirs umgehen? Genauso flink und zügellos, wie ihr Charakter sie antrieb? Etwas hinderte ihn daran, die Bar voreilig zu verlassen. Aus reinem Interesse, linste er abermals zur Seite und suchte seine Verfolgerin. Sie war fort. Ach nein…da stand sie. Abweisend hatte sie ihm den Rücken zugewandt. Aufrecht, mit all-ladylike überschlagenem Bein saß sie auf einem Barhocker. Beiläufig fiel auf, wie ungehörig hoch ihr Rock gerutscht war. Ein angetrunkener Typ näherte sich ihr und lallte sie offenbar in ein Gespräch. Er wandte den Blick rasch ab. Als seine Hand sich zur Faust ballte, spürte er ein neues, unvertrautes Gefühl in seiner Brust. Eifersucht entwich ihm und durchströmte den Raum. _____________________________________________ Soweit dazu. =3 Gespannt, wie es weitergeht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)