sehr von bells-mannequin (verliebt. irritiert. merkwürdig. (natürlich, Lily und James. was könnte man anderes erwarten?)) ================================================================================ Kapitel 1: sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr --------------------------------------------- TEIL I „sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr“ Es fängt an … mit Zuggeflüster . . . „… Psst! Alice, hast du schon gehört? …“ „… Lily … Potter … das … Winkelgasse … kannst du das glauben? … “ „… und die Haare! …“ „… und was ist mit Mel?“ . . . Rumpel, rumpel, bumms. Schmerzensächzen. „Scheiße, Black. Kannst du nicht ein Mal aufpassen?“ „Klappe, Evans. Zumindest bin ich schön.“ Lily stoppt, ihren schmerzenden Hintern zu reiben. Sie schaut Sirius an, als würde sie abschätzen wollen, ob er sie nur auf den Arm nimmt. Sirius holt mit seiner Rechten einen Handspiegel hervor, mit der anderen wuschelt er sich durch die Haare. Unfassbar. Lily verdreht die Augen: „Geh weg, bevor ich dich verhexe, Black.“ Sirius’ Blick wandert desinteressiert (und arrogant, denkt sie sich, sehr arrogant) über ihren Körper – so wie er es nun mal bei jedem Mädchen macht – und bleibt an ihrem Schülersprecherabzeichen hängen. Ein breites Grinsen glüht sich in sein Gesicht, strahlend und nervig, mit sehr hoher Marauderqualität. (Uh-oh.) (Das sieht nicht gut aus.) „Viel Spaß mit deinem Schulsprecher“, flötet Black superfröhlich und bahnt sich anmutig seinen Weg durch den Hogwartsexpress. Sie schluckt. Klingt, als ob sie dieses Jahr gefährlich leben müsste. Als sie in das Schulsprecherabteil eintritt, ist sie beinahe nicht überrascht, James Potter zu sehen, mit den langen Beinen auf ihrem Sitzplatz, Vergissmichnichtkaugummiblasen machend und im aktuellen Besenstil blätternd. Aber auch nur beinahe. Deswegen fallen ihr vermutlich auch die Taschen aus den Händen, deswegen ist da dieses Ziehen im Bauch. Das merkwürdige Gefühl, wenn ihr Herz schneller schlägt, als gesund für sie ist, und sie nervös über den Stoff ihrer Jeans fährt. „James.“ „Lily.“ Er lächelt sie an, irritierend (und irritiert? Sie weiß es nicht genau, kann es nicht wirklich definieren). Diese Sommerferien hat er ihr „nur noch“ (hüstel, hüstel) eine Eule pro Tag geschickt, hat er ihr nur noch kurze Notizen geschickt. Keine ellenlangen ‚Liebste-Lilyflower-ich-lieeeeeeeeeeebe-dich-so-sehr-dass-ich-versehentlich-aus-dem-Fenster-gefallen-bin-aber-keine-Sorge-meine-Mutter-kennt-ein-paar-Heilsprüche’-Briefe mehr. Wusstest du, wie sehr Pete in dich in der zweiten Klasse verliebt war? Danke, dass du niemandem von Remus’ Problem erzählst. Ich hasse Lilien. James steht auf, greift galant nach ihrem Gepäck und hievt es ins Gepäcknetz. „Dacht ich mir doch, dass du Schulsprecherin geworden bist“, sagt er nebenbei. Lily lächelt spöttisch: „Kann ich leider nicht zurückgeben.“ „Zicke“, gibt er grinsend zurück, „da steh ich drauf.“ „Und ich hab mich schon gefragt, ob sich irgendwas geändert hat.“ Remus steht in der Tür des Zugabteils, müde aber glücklich. „Sei nicht albern, Moony“, grinst James zufrieden. „Dachte schon, du schaffst’s nicht mehr pünktlich.“ „Ich bin auch erst vor einer Minute mit Dad vor den Bahnhof appariert.“ Sie wechseln einen bedeutungsvollen Blick. „Ja, Russland … hat sich gelohnt.“ Manchmal fragt Lily sich, ob die Marauder wirklich nur so tun, als könnten sie einander die Gedanken aus dem Gehirn aussaugen, oder ob sie vielleicht bei all der Genialität wirklich so einen krankenidiotischenblödengenialen Zauberspruch entwickelt haben können. Meistens bleibt es beim ersten. (Das zweite wäre ja auch zu viel des Guten, huh?) Remus dreht sich mit seinem warmen, vorsichtigen Lächeln zu Lily um. Sie lächelt zurück und geht die paar Schritte auf ihn zu; weil er der wunderbarste, netteste Junge ist, den sie kennt, weil er sich diese Umarmung verdient hat. Unbeholfen tätschelt er ihr den Rücken (als ob sie beinahe weinen müsste) und ihr kommen Tränen in die Augen (eben weil er sich so verhält, als ob sie beinahe weinen müsste), weil er das alles nicht verdient hat (und weil sie ihre Tage hat, so ganz nebenbei). James’ Grinsen ist ein bisschen eifersüchtig und ein bisschen verlegen und vor allem glücklich, dass seine Gattin in spe (haha) und sein Kumpel mit dem kleinen pelzigen Problem so gut klarkommen. („Die ersten paar Jahre mochte Padfoot dich nicht. Ich kann nicht in jemanden verliebt sein, den die Marauders nicht mögen!“) „Lilykins, echt mal – wo bleibt meine herzliche Umarmung?“ „Die ist gerade auf dem Uranus gelandet.“ James lacht („Ha, wie witzig, Evans.“) und (aber) in seinen Augen funkelt Ernsthaftigkeit, ganz viel Ernsthaftigkeit. Hochzeitsglockenernsthaftigkeit, Marauderernsthaftigkeit. Lily sagt trocken (wie eine zerknitterte Rosine, jawohl): „Ich verabscheue dich einfach sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr. Da kann man nichts gegen machen, Potter.“ Remus verdreht die Augen auf seine ganz eigene Art und Weise und er schüttelt danach den Kopf und er sagt nichts außer: „Deppen.“ „Wer ist ein Depp?“ Melina steckt den Kopf zum Abteil herein, ihr Lächeln leise und ehrlich und schön, aber auch ein bisschen schief. (Ich bin der größte Depp, denkt sich Lily.) (Und – nun, vermutlich hat sie damit sogar recht.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)