Robin von lovelika ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Als ich klein war, glaubte ich an die Beständigkeit und an ein Drehbuch, welches schon immer für uns existierte und welches für jeden Menschen ein Happy End vorsah. Die Gerechtigkeit war für jeden vorhergesehen und würde auch ausgeübt. Wenn man durch das Fernsehen ein Lebensbild entwickelt, welches an einen Film oder ein Theaterstück erinnert, ist es nur natürlich, dass Alles gut wird. Ein Film, welcher mehr Tragik hat, als Hoffnung bringt keine guten Quoten. Wer will denn schon mit allem Problem der Welt konfrontiert werden, wenn der Hoffnungsfunke nicht zu erhaschen ist. In einer Werbung sah ich einmal einen alten Mann in einer kleinen, karg eingerichteten Wohnung sitzen. Dieser alte Mann schaut ziellos vor sich hin und wippte leicht mit dem Schaukelstuhl hin und her. Damals als Kind war dies unglaublich traurig für mich, denn ich wusste nicht, dass ein Schauspieler, welcher sein Geld mit so einem Anblick verdiente, zu sehen war. Ich hatte Mitleid mit dem einsamen Mann, der weder Frau noch Kinder zu haben schien und mit dem Mitleid tauchte auch die Angst auf auch einmal so zu Ende. Allein, ohne jemanden an meiner Seite. Solange jemand neben dir sitz gibt es keine Leere in die man ziellos starren könnte. Leere wird durch die Anwesenheit verdrängt, doch ist man nur für sich und einsam, so spürt man seine eigene Existenz kaum und die Leere stehlt sich vor dir auf. Zwei Werbespots später waren meine Gedanken schon bei bunten Süßigkeiten in Bärchenform, wobei man die Bärchen nie erkannte, man wusste nur dass es auf jeden Fall welche sind, da es ja auf dem Produkt drauf stand. Der Slogan kreiselte durch meinen Kopf und schlug den alten Mann, der vorher Angst und Mitleid in mir hervorkochte, aus meinen Gedanken. „Haribo macht Kinder froh!“ und schon war das Leben wieder gut und schön, denn den einsamen Kerl, der ja ein Erwachsener war, machte Haribo schließlich ebenso froh. So verlief wohl mein gesamtes Leben, denn immer wieder sprangen meine Gedanken zwischen den Stühlen. Gefühle packen mich und als ob meine Haut so glatt wäre, dass sie sich nicht halten konnten und immer wieder weg rutschten, so wechselten sich die Gefühle und Launen mit ihren Umarmungen ab. Für mich war es eine einfache Art zu leben, denn ich dachte nicht viel über die Dinge nach, die ich tat oder von mir gab. Ich lebte auf die Situation zu und ohne großartiges abwägen spielte ich den Leuten die Sorglose und Spontane vor. So lernte ich viele Menschen kennen. Ich hatte keine Freunde. Denn egal wie viele Jungen und Mädchen mich mochten und mich um meine leichte Art beneideten, war es nicht so, dass sie sich mir anvertrauten oder engen Kontakt zu mir suchten. Es war immer wieder ein distanzierter Gespräch, ein kurzes Anschwärmen und auch mal das anvertrauen von Gefühlen – doch das rührte eher daher, dass man mich wohl für eine kleine Schatzkiste hielt, die eh nicht preisgab, was sie einmal verschluckt hatte. Ich erführ Einiges. L. hatte sich Geld von B. geliehen und C. hatte alles für P.’s Bedürfnisse ausgegeben. Darüber war L. jedoch sauer auf P. anstatt auf D.. Was D. dann damit zu tun hatte hab ich nie erzählt bekommen. Doch D. und B. waren die selbe Person und dass war das wirre an der ganzen Geschichte, denn wer auch immer D. oder B. waren, ich kannte keine einzige Person, die mir irgendwas erzählte oder über die mir erzählt wurde. Die Personen um mich waren alle gesichtslos. Ich verlor das Interesse an den Ereignissen um mich herum. Das witzige an der Sache war, dass ich, obwohl ich keine Befriedigung in meinem gefühlswirren Leben und keine Wärme bei den gesichtslosen Menschen fand, es sehr amüsant fand, mich im Internet zu bestätigen. Kaum war ich mit dem World Wide Web verbunden, baute ich mir einen gänzlich neuen Charakter auf. Im Internet war das ja möglich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)