Papierherz von Ur (Bleistiftspuren bleiben) ================================================================================ Kapitel 15: Coca Cola und Osaft ------------------------------- Ich hab mir fast schon gedacht, dass ich nicht alles in dieses Kapitel kriege, was ich reinkriegen wollte. Jetzt werden aus einem geplanten Kapitel wahrscheinlich drei Kapitel. Typisch ich. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel, liebe Grüße :) ____________________________ Das Läuten seines Telefons riss ihn aus dem Schlaf. Benommen setzte er sich auf und tastete nach seiner Brille, die auf dem Nachtschrank lag. Sein Wecker sagte ihm, dass es zehn Uhr war. Er schlief sonst nie so lange und einen Augenblick lang fragte er sich, wieso es diese Nacht anders gewesen war. Dann fiel ihm wieder ein, was gestern passiert war und er stolperte beinahe über seinen Bettvorleger, als er versuchte, möglichst schnell zum Telefon zu gelangen. »Ja?«, murmelte er in den Hörer und rieb sich die Augen. »Es ist der zehnte Dezember, wann hattest du daran gedacht, dich wegen Weihnachten zu melden?«, quakte ihm die Stimme seiner Mutter unangenehm ins Ohr. Jannis stöhnte unterdrückt auf. Er war immer noch müde, doch die Erinnerung an gestern pumpte das Blut ungewöhnlich schnell durch seinen Körper und das ließ ihn wach werden. »Gar nicht«, gähnte er und konnte es nicht fassen, dass er das wirklich laut gesagt hatte. Kolja hatte eindeutig einen schlechten Einfluss auf ihn. Vielleicht hatte er ihn doch wieder angesteckt und Jannis hatte eigentlich furchtbar hohes Fieber… »Wie bitte?«, keifte seine Mutter ins Telefon. Jannis verdrehte die Augen. Hermes und Lana kamen durch den Flur getapst und strichen ihm um die Beine. Normalerweise bekamen sie früher ihr Frühstück. Jannis bückte sich, um die beiden kurz zu kraulen. »Vergiss es einfach. Wann soll ich da sein?«, fragte Jannis resigniert und fuhr sich mit der freien Hand durch die abstehenden Haare. Er hatte stundenlang mit Kolja geknutscht. Was jetzt? Was bedeutete das? Waren sie jetzt irgendwie zusammen? Bei diesem Gedanken wurde ihm heiß und sein Magen verkrampfte sich. »Du könntest schon am dreiundzwanzigsten vorbeikommen«, sagte seine Mutter schnippisch, »dein Vater hat noch ein Geschäftsessen, bei dem du anwesend sein könntest. Und am vierundzwanzigsten ist vormittags eine Weihnachtsfeier in der Kanzlei. Truthahnessen bei Anita ist wie immer am fünfundzwanzigsten.« Jannis seufzte leise. Drei Tage bei seinen Eltern, das kam ihm vor wie seine persönliche Hölle. Aber da er schon nicht zum Geburtstag seines Vaters gekommen war, musste er es wohl oder übel aussitzen. »Ja, ich schau mal, wie die Züge fahren und sag dir dann Bescheid«, meinte Jannis lustlos und sah Lana und Hermes nach, als sie hoffnungsvoll maunzend in die Küche schlichen, um auf ihr Essen zu warten. »Hoffentlich sagst du noch vor Weihnachten Bescheid, Jannis«, sagte seine Mutter schlecht gelaunt. Jannis schüttelte entnervt den Kopf. »Ich muss meine Katzen füttern. Ich ruf später noch mal an!« Und dann legte er auf. Weihnachten war nun wirklich sein geringstes Problem. Und das war es noch nie gewesen. Jedes Jahr war Weihnachten der Inbegriff seines persönlichen Horrors gewesen. Und dieses Jahr erschien ihm Weihnachten vollkommen mickrig angesichts der Tatsache, dass er gestern stundenlang mit Kolja geknutscht und ihm dann auch noch eine SMS geschrieben hatte, was bedeutete, dass Kolja nun der dritte Mensch auf der Welt war, der seine Nummer hatte. Er konnte es nicht fassen. Kolja hatte gesagt, dass er noch eine zweite Chance wollte. Aber wofür? Worin hatte Jannis eigentlich indirekt eingewilligt, als er nur »Hm.« gemacht hatte? Was war das, was sie da nun hatten? War das der Vorläufer einer Beziehung? Das konnte nicht sein, denn dafür sollten beide Teilnehmer ineinander verliebt sein und das war bei ihnen nicht der Fall. Hatten sie eine Affäre? Aber wieso war es Kolja dann wichtig zu wissen, dass er zu Hause angekommen war? Warum sagte Kolja ihm, dass er ihn mochte, wenn sie nur eine Affäre hatten? Jannis hatte keine Ahnung, ob es noch etwas anderes zwischen Affäre und Beziehung gab, das er nicht kannte. Denn immerhin kannte er sich wirklich kein kleines bisschen aus mit diesen Dingen. Innerlich fluchend und sich das Hirn zermarternd stapfte er in die Küche und füllte den Fressnapf seiner beiden Mitbewohner auf, dann machte er sich Frühstück. Er konnte vor sich selbst unmöglich leugnen, dass ihm dieses ganze Geknutsche gestern gefallen hatte, denn sonst hätte er es nicht fast drei Stunden lang getan. Ja, es hatte gut getan, es war schön gewesen. Aber was hatte das alles zu bedeuten? Das schlimmste an alledem war, dass er angefangen hatte. Diesmal hatte nicht Kolja ihn geküsst, oder ihn zu irgendwelchen blöden Abmachungen gezwungen. Nein. Diesmal hatte Jannis Kolja geküsst. So viel war sicher. Während er sein Müsli löffelte, versuchte er sich klar darüber zu werden, was er für Kolja empfand. Die Antwort war einfach: Nichts. Nichts außer vielleicht körperlicher Anziehung. Ein wenig davon. Eventuell etwas mehr… Jannis kam sich dumm vor. Jeder normale Mensch wüsste jetzt, was zu tun war. Nur er hatte keine Ahnung. Und wie immer, wenn er keine Ahnung hatte, tat er das einzige, was ihm dann einfiel. Er rief bei Marek an. »Also… du hast ihm die ganzen Unterlagen zusammen gesucht und das hat ewig gedauert und dann bist du zu ihm nach Hause gegangen und ihr habt fast drei Stunden rumgemacht?«, erkundigte sich Marek zehn Minuten später, als wollte er nur noch ein paar letzte Feinheiten klären. Jannis brummte. »Das sagte ich doch gerade«, gab er zurück. Marek schwieg einen Moment. »Und du willst mir sagen, dass du ihn nicht gut leiden kannst?«, wollte Marek wissen. »Ich kenne ihn doch gar nicht! Wir haben nicht geredet, wir haben geknutscht. Ich weiß nur, dass er aufdringlich ist, viel über Geschichte weiß und gern Queen hört. Das ist doch keine Grundlage«, beklagte sich Jannis. Für Marek war immer alles so leicht. Es sei denn natürlich, es ging um ihn selbst, dann wurde alles kompliziert. »Du hast ihm ja auch nicht gerade das Gefühl gegeben, dass du dich für ihn interessierst«, gab Marek zu bedenken. Jannis sackte auf der Couch in sich zusammen. Warum musste Marek immer Recht haben? »Du meinst also, ich habe ihm mit dem Knutschen das Einverständnis gegeben, dass wir uns besser kennen lernen, damit wir dann vielleicht… irgendwann…« Er brach ab. Die Worte ›zusammen kommen‹ wollten nicht wirklich über seine Lippen kommen. »Wenn ihr merkt, dass ihr euch nur körperlich anziehend findet, könnt ihr immer noch eine Affäre anfangen«, sagte Marek beiläufig, als wäre es nichts Besonderes. Jannis jedoch schoss die Röte ins Gesicht. »Aber woher weiß ich, dass er das auch so sieht?«, wollte er wissen. Marek kicherte. »So eine Frage kann nur von dir kommen«, sagte er und hörte sich recht amüsiert an. Jannis fand das überhaupt nicht witzig. »Sehr lustig«, grummelte er. »Frag ihn doch einfach«, schlug Marek scheinheilig vor. »Und wie soll ich das bitte anstellen? ›Hey Kolja, wie sieht’s aus, wollen wir uns besser kennen lernen und dann entscheiden, ob wir…‹« Er brach ab und raufte sich mit einer Hand die Haare. »Das geht nicht«, schloss er dann. »Wozu liest du eigentlich all diese Bücher? Da kommen doch ständig irgendwelche Gespräche über Liebe vor. Lad ihn zu dir ein, mach deine anbetungswürdige Gemüselasagne und rede einfach mal ein bisschen mit ihm. Erzähl auch mal was von dir. Er findet dich spannend, oder? Glaub doch einfach mal, dass es Menschen gibt, die dich nicht langweilig finden«, riet Marek ihm und klang bestens gelaunt. Jannis lag es auf der Zunge, Marek nach Sebastian zu fragen, aber er ließ es bleiben. Wenn er so etwas fragte, dann sollte er sich auf die Antwort auch konzentrieren können. Und dazu war er eindeutig nicht in der Lage. »Also schön… ich werd’s versuchen«, murmelte er und war in Gedanken insgeheim schon bei der Frage, ob Kolja überhaupt Gemüselasagne mochte. Jannis brauchte drei Tage, um sich darüber im Klaren zu sein, dass er es vermutlich wirklich so tun sollte, wie Marek gesagt hatte. Nachdem er das herausgefunden hatte, kostete es ihn zwei Stunden, um sich den Text für eine kurze SMS zu überlegen. Schließlich schickte er folgende Worte ab: »Magst du Gemüselasagne? Wenn nicht, hast du Pech gehabt. Wenn doch, kannst du heut Abend zum Essen kommen. Jannis« Marek hätte nun sicher gesagt, dass das ziemlich schroff klang. Aber Jannis war nicht gut mit lieben Worten und schon gar nicht war er gut darin, Kolja mitzuteilen, dass er ihn gern… sehen würde. Um zu reden. Er sollte am besten nicht daran denken, er sollte besser in die Küche gehen und sich daran machen, seine Lasagne vorzubereiten. Als es klingelte, hielt er gerade geriebenen Käse in der Hand. Sein Herz begann augenblicklich wie verrückt zu hämmern. Er starrte in Richtung Flur, dann legte er langsam den Käse beiseite, schob seine Brille auf der Nase nach oben und drückte auf den Türöffner. Die Schritte, die im Treppenhaus ertönten, klangen, als würde jemand sehr schnell nach ganz oben kommen wollen. Und dann stand Kolja plötzlich leicht keuchend und strahlend wie eine aufgehende Sonne oder ein implodierter Stern vor ihm. Einen Moment lang herrschte Schweigen, während Jannis Kolja ansah und Kolja wieder zu Atem kam. »Danke für die Einladung«, sagte Kolja lächelnd und Jannis räusperte sich verlegen, dann ruckte er mit dem Kopf, damit Kolja herein kam. Jannis schloss die Tür hinter ihm und ging wieder in die Küche, um den Käse über die Lasagne zu streuen. Er hörte, wie Kolja leise in die Küche kam und ihn dann vom Türrahmen aus beobachtete. »Du siehst ziemlich gut aus beim Kochen«, sagte Kolja und Jannis spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, als hätte jemand heißes Wasser in ihn hinein geschüttet. »Blödsinn«, brummte er und warf die leere Käsetüte in den Müll. Dann schob er die Auflaufform in den Ofen, ohne auf sein heftig polterndes Herz zu achten. »Komplimente sind nicht so dein Ding, was?«, sagte Kolja schmunzelnd und Jannis legte die Topfhandschuhe, die er eben benutzt hatte, auf seine Arbeitsplatte. Dann stellte er eine Eieruhr und wandte sich zu Kolja um. Er würde solche Fragen einfach ignorieren. »Willst du was trinken?«, erkundigte er sich. Kolja lachte leise. »Orangensaft«, meinte er lächelnd und Jannis wusste nicht genau wieso, aber irgendwie wurde ihm ziemlich warm, wenn Kolja ihn so anlächelte, als hätte Jannis irgendetwas… Nettes gesagt. »Du trinkst doch sonst immer Cola. Seit wann magst du Osaft?«, fragte Jannis, ging hinüber zum Kühlschrank und öffnete ihn. Dann förderte er eine Flasche Cola zu Tage. Kolja blinzelte. »Wehe, du trinkst sie nicht aus! Ich trink dieses Ekelzeug nicht«, sagte Jannis peinlich berührt und schob Kolja die Flasche und ein Glas hin. »Du hast extra für mich Cola gekauft? Ich hätte auch Orangensaft getrunken, ich weiß, dass du immer Osaft trinkst«, meinte Kolja und griff nach der Cola, als wäre sie das schönste, das er je gesehen hatte. Jannis verschränkte die Arme vor der Brust. »Toll. Wir wissen, was der jeweils andere gern trinkt. Daran können wir anknüpfen«, sagte er spöttisch. Kolja lachte und kam zu ihm herüber. Jannis fühlte sich plötzlich ziemlich wackelig auf den Beinen. Das wurde auch nicht dadurch gebessert, dass Kolja seine Arme behutsam um Jannis’ Taille legte. »Wir machen Fortschritte. Du reißt schon Witze in meiner Gegenwart«, sagte er schmunzelnd. Jannis’ Hals fühlte sich ziemlich trocken an. »Ha…hast du eigentlich wirklich mit dem Rauchen aufgehört?«, fragte er vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Kolja grinste. »Sonst würdest du mich doch nicht küssen, oder?«, murmelte er. Jannis wollte antworten, aber er konnte nicht, denn Kolja verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Das fühlte sich viel zu gut an. Eindeutig. Jemanden einfach so zu küssen, wann immer man wollte. Das war gruselig. Jannis löste sich hastig. »Wir müssen reden«, sagte er krächzend. Kolja schmunzelte, seine Nasenspitze berührte die von Jannis. »Worüber? Darüber, dass du dir nicht sicher bist, was genau das ist, was wir haben?«, wollte er wissen und wanderte mit seinem Mund über Jannis’ Wangenknochen und hinunter zu seinem Hals. Jannis bekam eine Gänsehaut. »Ganz… genau«, brachte er abgehackt hervor. »Wie wäre es, wenn wir einfach Zeit miteinander verbringen, ohne uns das zu fragen? Und wenn einer von uns heraus gefunden hat, was genau er eigentlich will, dann sagt er das. Und dann reden wir darüber«, schlug Kolja vor und seine Lippen saugten sich sachte an Jannis’ Hals fest. Gleich würden seine Knie nachgeben, soviel war sicher. Dann klingelte die Eieruhr. Jannis löste sich hastig von Kolja und schnappte sich die Topfhandschuhe. »Kannst du zwei Teller aus dem Schrank neben der Mikrowelle nehmen?«, fragte er, während er die Lasagne aus dem Ofen holte und den Ofen ausstellte. Dann kramte er nach einem Schieber und Besteck. »Und es geht weiter. Ich weiß, wo deine Teller stehen«, sagte Kolja und stellte die Teller vor Jannis auf die Arbeitsplatte. Jannis spürte, wie seine Mundwinkel zuckten. »Na bitte. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen«, murmelte Jannis, während er Gemüselasagne auf beide Teller lud. Er erinnerte sich dunkel daran, dass Sebastian auch schon Lasagne bei ihm gegessen hatte. Bald konnte er Geld dafür verlangen. »Wie kannst du dir diese Wohnung eigentlich leisten? Bekommst du so viel Bafög?«, wollte Kolja wissen und nahm seinen Teller gespannt dreinblickend von Jannis entgegen. Dann folgte er ihm ins Wohnzimmer und ließ sich neben Jannis auf die Couch sinken. »Bafög ist für Leute, die sich das Studium nicht leisten können. Ich habe reiche Eltern, die mir zwar nichts zahlen, weil ich Germanistik studiere und nicht Jura, aber ich hab diese Wohnung von meinen Großeltern väterlicherseits bekommen, als sie zu alt wurden, um Treppen zu steigen. Abgesehen von der Wohnung hab ich noch eine Menge Geld bekommen und ich bekomme Geld für das Tutorium. Eigentlich bin ich reich«, sagte Jannis und warf Hermes einen ungnädigen Blick zu, als er maunzend zu Kolja kam, um nach Lasagne zu betteln. »Gib ihm bloß nichts, er ist zu dick«, mahnte Jannis. Kolja hob den Kopf und sah ihn an wie das achte Weltwunder. »Du hast gerade was von dir erzählt«, sagte er vollkommen perplex. Jannis räusperte sich verlegen. »Na ja… ich dachte… ach, vergiss es. Guten Appetit«, meinte er dann brummend. Immerhin ging es doch darum. Dass sie sich kennen lernten… »Deine Eltern zahlen dir nichts, weil du nicht Jura studierst?«, fragte Kolja nach. Er klang ziemlich ungläubig. »Sie haben sich immer einen Sohn gewünscht, der später die Kanzlei übernimmt. Stattdessen… lese ich. Das ist für sie so eine Art Verbrechen, das sie nicht ahnden können, deswegen sind sie frustriert, glaube ich«, meinte Jannis und er hörte selbst, wie verbittert er klang. Kolja schob sich eine sehr große Gabel Lasagne in den Mund und seufzte zufrieden. »Du kannst ja kochen«, sagte er, nachdem er seinen Bissen herunter geschluckt hatte. Jannis zuckte mit den Schultern. »Ich wohne allein. Ich esse auch oft genug Tiefkühlpizza«, gab er zu. Kolja nahm einen Schluck Cola. »Wenn du finanziell nicht von deinen Eltern abhängig bist, wieso triffst du dich dann immer noch mit ihnen?« Jannis stocherte ein wenig in seiner Lasagne herum und beachtete Hermes nicht, der neben ihm aufs Sofa gesprungen war und nun um seinen Rücken herum strich. »Keine Ahnung. Vielleicht warte ich immer noch drauf, dass sie irgendwann mal… doch stolz auf mich sind«, sagte er schulternzuckend. Es war gar nicht so schwierig über sich selbst zu reden. Und Kolja lachte nicht darüber. Jannis wurde zum ersten Mal richtig bewusst, dass Kolja nicht nur der dümmlich grinsende, aufdringliche, komische Kerl war. Jannis warf ihm einen Blick von der Seite zu und griff nach Koljas Glas mit Cola. Kolja sah ihn verwirrt an, als Jannis einen Schluck nahm und das Glas wieder zurück stellte. »Viel zu süß«, meinte er und schob sich noch Lasagne in den Mund. Kolja sah ihn fragend von der Seite an. »Schmeckt wie du«, meinte Jannis schulternzuckend. Auf Koljas Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Wolltest du mir gerade sagen, dass ich süß bin?« »Wa… Nein! Das würde ich nie sagen!« »Los, gib es schon zu!« »Nein! Schau mich nicht so schlaumeierisch an, ich finde dich überhaupt nicht süß!« Kolja lachte und nahm noch einen Bissen Lasagne. »Gehst du nächste Woche mit mir Eislaufen?«, wollte er dann grinsend wissen und pustete sich die blonden Haare aus dem Gesicht. »Ich kann nicht eislaufen«, gab Jannis zurück und fühlte sich immer noch leicht überfahren aufgrund der Tatsache, dass Kolja nun dachte, Jannis fände ihn süß. »Du bist jung. Du bist lernfähig«, sagte Kolja, beugte sich zu ihm hinüber und drückte Jannis einen Kuss auf den Mund, gerade als er widersprechen wollte. »Komm mit mir eislaufen«, bat er dann leise. Jannis schnaubte und nahm noch einen Bissen Lasagne. »Na schön. Aber wehe du lachst. Ich bin ein absoluter Grobmotoriker!« »Das ist ok für mich. Irgendwie finde ich das süß«, meinte Kolja scheinheilig. Jannis schoss augenblicklich die Röte in die Wangen. »Ich bin nicht süß«, brummte er ungehalten. »Sicher. Ich auch nicht. Und die Cola auch nicht.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)