Keep living von Seira-sempai (even though it is difficult.) ================================================================================ Kapitel 37: Family ties (familiäre Bindungen) --------------------------------------------- Yuri starrte seinen Sohn an. Das blanke Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben: „Das ist ein schlechter Scherz, oder?“ Auch Romina war sichtlich geschockt. Sie hatte ihre Hände vor den Mund geschlagen und starrte ihren Sohn aus geweiteten Augen an. „Ich kann und werde Präsident Zala nicht mehr unterstützen“, erklärte Nicol, „Seine Ansichten sind zu radikal. Ich habe mehrfach gehört, wie er alle Naturals als Feind bezeichnet hat. Obwohl Junius 7 von Atombomben zerstört wurde, lässt er Mobile Suits mit N-Jammer-Canceller bauen. Ich befürchte, sein Ziel ist nicht Frieden, sondern die komplette Zerstörung seiner Gegner.“ „N-Jammer-Canceller? Wusstest du davon?“, wollte Romina aufgebacht von Yuri wissen. Der Mann wich ihrem Blick aus: „Woher weißt du davon?“, fragte er stattdessen seinen Sohn. „Von Kira und Athrun“, antwortete Nicol wahrheitsgemäß. Yuri schaute zu Kira und sprach ihn zum ersten Mal direkt an: „Haben Sie die Daten weitergegeben oder hat irgendjemand anderes noch Zugriff auf die Mobile Suits?“ Der Sechzehnjährige schüttelte den Kopf: „Die Crew der Archangel weiß, dass Freedom und Justice mit N-Jammer-Canceller ausgestattet sind, aber nicht, wie dieser funktioniert. Ich habe mir Kapitän Ramius und Chef-Ingenieur Murdock abgesprochen, dass Athrun und ich die einzigen sind, die Zugriff auf diese Daten haben.“ Der Mann lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. Man konnte ihm nicht ansehen, ob er erleichtert oder beunruhigt war durch diese Antwort. „Ich war maßgeblich am Bau dieser Einheiten betätigt“, gestand er. Nicol blickte ihn erschrocken an. „Du hast sie gebaut? Warum tust du so etwas? Wenn diese Technik in die die falschen Hände gelangt, kann sie genutzt werden, um die Plants komplett zu zerstören!“ Der Mann stöhnte gequält auf. „Die Spitze der Erdallianz wird von Muruta Azrael kontrolliert, dem Anführer von Blue Cosmos“, gab Kira bekannt. Sofort galt die Aufmerksamkeit der anderen drei ihm. „Ich hatte so etwas zwar schon vermutet, aber keiner konnte es bestätigen. Bist du sicher?“, fragte Nicol. „Ja“, antwortete Freedoms Pilot, „Und mit Plant unter Patrick Zalas radikalem Regime als Gegner, kann der Krieg nur noch weiter eskalieren. Wenn sie nicht gestoppt werden, weiß ich nicht, wozu sie noch fähig sind.“ „Deshalb habe ich mich entschieden, Kira zu helfen. Die Eternal hat sich mit der Archangel und der Kusanagi aus Orb zusammengeschlossen. Sie bilden eine dritte Front, in der Hoffnung den Krieg beenden zu können. Denn wenn wir zulassen, dass Präsident Zala und Blue Cosmos sich weiterhin bekriegen, weiß ich nicht, welche Grausamkeiten wir als nächstes zu Gesicht bekommen werden.“ Der junge Pilot schaute seine Eltern an, jede Regung von ihnen beobachtend. Romina seufze und schien mit sich zu kämpfen. Die Ansprache ihres Sohnes schien gewirkt zu haben: „Angenommen ich helfe euch, wie wird es danach weitergehen? Man wird uns als Verräter verfolgen. Wir werden untertauchen müssen oder die Plants komplett verlassen.“ „Wir schließen uns Clynes Team an und verlassen mit ihnen die Kolonie“, meinte Nicol. Ihr Mann starrte sie jetzt ebenfalls geschockt an: „was willst du damit sagen?“ Die Frau erwiderte seinen Blick entschlossen: „Ich habe meinen Sohn einmal verloren! Ich werde ihn nicht wieder verlieren! Wenn ich dafür Plant verraten und mich Sigel Clyne anschließen muss, bin ich bereit, das zu tun.“ „Mum“, murmelte Nicol. Anscheinend hatte er nicht mir dieser Reaktion gerechten. „Wenn ich dich eben richtig verstanden habe, ist dieser Junge derjenige, der sich auf den Trümmern deiner Einheit geborgen und dir das Leben gerettet hat“, fuhr sie fort. „Er ist auch derjenige, der dich erst verletzt hat“, widersprach ihr Mann. „Das stimmt so nicht“, berichtigte Nicol, „Kira hatte nie vor, mich zu verletzen. Während ich gegen ihn gekämpft habe, ist es mir nicht aufgefallen, aber während ich ans Bett gefesselt war, bin ich unsere gesamten Kämpfe noch einmal durchgegangen. Es ist lange her, seit ich das letzte mal gesehen habe, wie er auf ein Cockpit gezielt hat.“ Sein Vater ballte die Hände zu fäusten: „Er hätte dich beinahe umgebracht.“ Nicol schüttelte den Kopf. „Wenn ich bei der Sache wirklich gestorben wäre, hätte Kira keine Schuld getroffen. Es wäre Selbstmord gewesen. Ich bin ihm ins Schwert gerannt. Er hat es nicht nach mir geschwungen.“ Yuri sah zwischen seiner Frau und seinem Sohn hin uns her. Beide blickten ihn entschlossen an. „Ihr wollt wirklich Plant verraten?“, fragte er. Nicol nickte: „Wir werden Athrun ausbrechen, mit oder ohne deine Hilfe.“ „Du weißt, dass ich es mir nie verzeihen könnte, wenn dir etwas zustößt, nur weil ich dir nicht geholfen habe.“ Yuri schaute seinen Sohn gequält an. „Also gut, ich helfe euch.“ Er wandte sich an Kira. „Welche Informationen benötigt ihr genau.“ „Athruns aktuellen Aufenthaltsort“, antwortete Kira, „Und alles was Sie über den Ort wissen, an den man ihn gebracht hat. Wenn ich weiß, wonach ich suchen muss, könnte ich mich zwar auch in den Hauptserver hacken… Aber wenn ich weiß, womit ich es zu tun habe, geht es schneller.“ Der Mann erhob sich und lief durch das Zimmer. Er öffnete einen Schrank und holte seinen Laptop heraus, welchen er aufklappte und anschaltete. „Ich weiß nicht, ob es Athrun ist, aber in den letzten Tagen, wurde nur diese Person als Verräter verhaftet.“ Er suchte die gewünschten Dateien heraus, ehe er sie Kira und Nicol zeigte. Es handelte sich um die Aufnehmen einer Überwachungskamera. Sie zeigten, wie jemand in roter ZAFT-Uniform, der verdächtig nach Athrun aussah, von zwei Männern in ein Transportfahrzeug verladen wurde. Allerdings waren sie zu weit entfernt und die Bildqualität nicht gerade berauschend, weswegen Kira nicht mit Sicherheit sagen konnte, dass es sich bei der Person um Athrun handelte. Die Aufnahmezeit sprach aber dafür. „Darf ich?“ Er deutete auf den Laptop. Yuri deutete ihm an, fortzufahren. Kira wartete, bis das Transportfahrzeug den Bildschirm verlassen hatte, ehe er zurückspulte und an einem Punkt anhielt, an dem man die Personen recht gut erkennen konnte. Dann begann er, verschiedene Parameter im Wiedergabeprogramm zu verstellen. Es war nicht ideal, um ein wirklich gutes Ergebnis zu bekommen, bräuchte er bessere Technik. Aber es sollte reichen, um feststellen zu können, ob es sich wirklich um Athrun handelte. Die Amalfis beobachteten überrascht, wie das Bild schärfer wurde und die Gesichter der Personen deutlicher. Doch schon bald musste Kira aufgeben. „Mehr gibt das Video nicht her“, erklärte er, „Aber ich bin mir sicher, dass das Athrun ist.“ Er deutete mit der Maus auf eine Kette, die der Gefangene um den Hals hängen hatte. „Die hat Athrun vor ein paar Wochen von Cagalli bekommen.“ „Ich weiß, wo man ihn hingebracht hat“, sagte Yuri nach kurzen Zögern, „Aber dort einzubrechen ist so gut wie unmöglich. Der Ort ist viel zu stark gesichert. Ich habe keine Zutrittsberechtigung, also kann ich euch nicht helfen.“ Nicol schien enttäuscht über diese Aussage, doch Kira lächelte ihm aufmunternd zu. „Lass das mal meine Sorge sein. Es wird zwar eine Weile dauern, aber ich bin sicher, ich kann uns Zutritt verschaffen.“ Yuri starrte ihn ungläubig an: „Und an welchen Systemen hast du deine Fähigkeiten bereits getestet? Nicht, dass ich behaupten will, dass du kein guter Programmierer bist, aber dieses Gebäude ist so stark gesichert, dass nicht einmal eine Nadel zu Boden fallen kann, ohne dass es jemand bemerkt. Bist du dem wirklich gewachsen.“ „Ich werde mir das System anschauen müssen, um das mit Sicherheit sagen zu können, aber bis jetzt gab es noch kein System, in das ich mich nicht hacken konnte. Ich bin zuversichtlich, dass ich uns in das Gebäude und gemeinsam mit Athrun wieder heraus bekomme. Allerdings glaube ich nicht, dass wir unentdeckt bleiben werden. Ich halte es daher für Sinnvoll, alles auf unsere Flucht vorzubereiten, damit wir danach schnellstmöglich die Kolonie verlassen können.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)