Keep living von Seira-sempai (even though it is difficult.) ================================================================================ Kapitel 3: Fight (Kampf) ------------------------ Der Arrest war aufgehoben. Kapitän Murrue hatte ihn von einer Woche auf zwei Tage verkürzt und Kira konnte sich denken, wer dafür verantwortlich war: Major La Fllaga. Sicher hatte der blondhaarige Mann ihm mal wieder geholfen, wie er es eigentlich fast immer tat. Gerade lief Kira durch die Gänge der Archangel. Er war auf dem Weg zum Krankenzimmer. Seine Freunde hatten ihm gesagt, der Pilot vom Blitz sei dort und wäre momentan auch noch am Leben. Natürlich hatte Kira das anfangs nicht geglaubt, aber jetzt wollte er trotzdem nachsehen, zu sehr hoffte er, dass Miriallia und Sai die Wahrheit gesagt hatten. Mit Tolle hatte er seit seinem Gefühlsausbruch in der Zelle nicht mehr gesprochen. Einige Male hatte Kira versucht, sich zu entschuldigen, hatte es aber nie geschafft. Vor dem Krankenzimmer blieb der Sechzehnjährige stehen. Er hob seine Hand und wollte klopfen. Doch was war, wenn die Informationen seiner Freunde nicht der Wahrheit entsprachen, wenn der Pilot bereits tot war? Mit den Verletzungen, die er ihm zugefügt hatte, wäre das nicht weiter wunderlich gewesen. Es grenzte schon an ein Wunder, dass der Junge nach der Explosion überhaupt noch am Leben gewesen war. Entschlossen schüttelte Kira seinen Kopf. So durfte er nicht denken. Endlich klopfte er gegen die Tür und wartete, ob sich in dem Raum etwas tat. Nach einem Augenblick hörte er ein leises „Herein?“ von einem der Ärzte, so ordnete er die Männerstimme jedenfalls ein. Kira betrat den Raum. Sofort wanderten alle Augenpaare in seine Richtung. Einige Sekunden später kam einer der Ärzte auf ihn zu und führte ihn vor eines der Betten. Als Kira genauer hinsah, erkannte er den Piloten vom Blitz darin. Der ZAFT Soldat sah schrecklich zugerichtet aus. Sein ganzes Gesicht wies Schnittwunden auf, überall waren Schläuche und Kabel angebracht, welche wiederum mit den verschiedensten Messgeräten verbunden waren, und der schwer Verletzte war sogar an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Kira spürte, wie sich alles in ihm verkrampfte. Er ballte seine Hände zu Fäusten, um seinen Gefühlen nicht wieder freien Lauf zu lassen, als er leise fragte: „Wie geht es ihm?“ Der Arzt schüttelte seinen Kopf. „Das kann ich noch nicht sagen. Wir konnten ihn zwar etwas stabilisieren, aber sein Zustand ist noch immer mehr als kritisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die nächsten vierundzwanzig Stunden überlebt liegt bei etwa zehn Prozent.“ Der Sechzehnjährige spürte, wie die Tränen ihm in die Augen stiegen. Das hatte er nicht gewollt! Dieser Junge hatte doch nur Athrun helfen wollen und jetzt musste er dafür wahrscheinlich sterben?! Die Welt war ungerecht! Ohne den Arzt noch eines Blickes zu würdigen, rannte Kira aus dem Zimmer, die Gänge entlang, bis er im Hangar angekommen war. Vor dem Strike, seiner Einheit, blieb er stehen. Das Tori, was bis jetzt die ganze Zeit über ruhig auf seiner Schulter gesessen hatte, schmiegte sich an sein Gesicht, als wolle es ihn trösten. Sofort musste Kian wieder an Athrun denken. Er sah das Gesicht seines ehemals besten Freundes vor seinem inneren Auge, wie sie sich vor Jahren verabschiedet hatten und als er ihm in Orb Tori zurückgebracht hatte. Dann hörte er wieder den verzweifelten Schrei. „Nicol!“ Kira musste an Andrew Waldfeld denken, an die letzten Worte dieses Mannes: „Wir haben keine andere Wahl als zu kämpfen, so lange wir Feinde sind. Wir werden kämpfen, bis einer von uns stirbt!“ Feinde..., schoss es Kira durch den Kopf und er dachte wieder an Athrun. War er... Athruns Feind? Er war es, richtig? Und das ließ sich durch nichts wieder rückgängig machen. Nach einer Weile setzte Kira sich an eine nahe liegende Wand und schlang die Arme um die Knie. Er wollte jetzt niemanden treffen und nur hier würden sie ihn vielleicht nicht suchen. Tori saß ruhig auf seiner Schulter. Plötzlich ging der Alarm los. „Alle Mann auf ihre Position. Alarmstufe Eins!“, sagte eine Männerstimme über die Sprechanlage. Kira zuckte zusammen und sprang auf. Er rannte zu den Schränken, in denen sein Druckanzug verstaut war. Unterwegs traf er auf Flay, eine gute Freundin von ihm, rannte aber an ihr vorbei als sei nichts gewesen. „Kira!“, rief sie ihn und er blieb stehen, drehte sich in ihre Richtung. „Kira...“, setzte das Mädchen an, „Kira... Ich...“ „Tut mir Leid.“, unterbrach Kira sie. „Nicht jetzt. Wenn ich wieder zurück bin...“ Er setzte seinen Weg fort, ohne noch einmal in Flays Richtung zu sehen. Er hatte es eilig. Schnell zog er sich um und stieg in seine Einheit, und kaum saß er in der Mobile Suit, begannen auch schon die Startvorbereitungen. „Kira?“, baute Major La Fllaga eine Verbindung zu ihm auf. „Ja.“, antwortete Kira. „Bist du in Ordnung?“, fragte der blondhaarige Mann ihn. Wieder antwortete Kira mit einem „Ja.“. Dann startete er den Strike und verließ die Archangel. Direkt vor ihm befanden sich Aegis, Buster und Duel. Diese drei Mobile Suits griffen ihn auch sofort an. Major La Fllaga griff in den Kampf ein und lockte den Buster weg von ihm. Jetzt musste Kira nur noch gegen Athrun und den Piloten vom Duel kämpfen, aber auch das war nicht einfach. Feuerte er auf einen von ihnen, schoss der andere in der Zwischenzeit auf ihn. Einige Raketen der Feinde trafen die Archangel und beschädigten das Schiff. Einen Augenblick war Kira deswegen unaufmerksam, schon befand sich der Duel direkt vor ihm und trat gegen seine Einheit, schleuderte ihn zurück. Noch im Flug zielte Kira auf das Bein der feindlichen Einheit und schoss. Er traf dieses auch und es explodierte kurz darauf. Doch der Pilot schoss weiter auf ihn, traf auch seine Waffe, die daraufhin ebenfalls explodierte. Kira hatte keine Zeit, sich zu erholen, bereits im nächsten Augenblick griff Athrun ihn an. Der Aegis und der Strike landeten auf einer Insel, während es begann, zu regnen. Die beiden Mobile Suit Piloten kämpften bis aufs Äußerste, das wusste Kira. Athrun machte ernst. Er hatte vor, ihn zu töten, das war sicher. Aus dem Regen wurde ein heftiges Gewitter. „Kira!“, hörte der Sechzehnjährige seinen ehemals besten Freund seinen Namen rufen, während der Kampf zwischen ihnen immer mehr aus dem Ruder geriet, „Du hast Nicol umgebracht!“ Hass war in Athruns Stimme zu hören. „Du hast Nicol umgebracht!“, schrie er erneut und griff den Strike mit der vollen Kraft von Aegis an. Kira schüttelte seinen Kopf. Das hatte er nicht, noch nicht. Noch lebte der Pilot, aber er schaffte es nicht, Athrun das zu sagen. Gerade noch so konnte Kira einem Beam ausweichen, als er erneut seinen Namen hörte. „Kira!“ Das war Tolles Stimme! Strikes Pilot riss seine Augen auf. „Tolle, nicht! Komm nicht näher!“, schrie er. Aber Tolle hörte nicht. Er steuerte seinen Sky Crasper auf Athruns Aegis zu und feuerte eine Rakete ab, welche die rote Einheit einfach auswich. Jetzt zielte Athrun auf das Kampfflugzeug, schoss und traf es genau. Am Himmel erschien eine Explosion. Kira zitterte am ganzen Körper. Geschockt starrte er auf die Stelle, an der sich bis vor wenigen Sekunden noch sein Freund befunden hatte, bevor er dessen Name schrie. „Tolle!“ Tränen sammelten sich in Kiras Augen und in ihm wuchsen sämtliche Emotionen, wie Hass, Wut, aber auch Trauer und Verzweiflung. Doch trotzdem blieb sein Verstand seltsam klar, als er auf Athrun zusteuerte, der es ihm gleich tat. „Athrun!“, schrie Kira. Diesmal kämpfte er völlig ernst. Er hatte vor, Athrun zu töten, seinen ehemals besten Freund. Er holte mit Strikes Schwert aus und schnitt Aegis einen Arm ab. Dann trat er gegen dessen Kopf und schleuderte die Einheit zurück. Athrun landete mit der stark beschädigten Einheit am Boden und sprang wieder ab. „Ich werde dich umbringen!“, schrie er und Kira hörte es, da die Verbindung zwischen den Einheiten noch nicht wieder getrennt war. Athrun trennte Strikes Schutzschild ab, während Kira das gleiche mit dem Kopf vom Aegis tat. Keiner von beiden verteidigte mehr, sie holten nur noch zu Gegenschlägen aus. Athrun beschädigte das Cockpit vom Strike, so dass jetzt ein großes Loch in der Wand von diesem war, wodurch Kira nach draußen schauen konnte. „ATHRUN!“, schrie der Sechzehnjährige! „KIRA!“, kam es von seinem Gegner in der gleichen Lautstärke. Aegis packte den Strike und die Laserkanone der roten Einheit befand sich jetzt genau vor dem Loch im Cockpit des Strike. Kira riss seine Augen auf, doch gerade als er dachte, er sei tot, verschwand auf einmal die Phasenverschiebungspanzerung vom Aegis. Anscheinend war diesem die Power ausgegangen. Kira witterte seine Chance, richtete seine letzte noch halbwegs unbeschädigte Waffe auf das Cockpit vom Aegis wollte abdrücken, doch dann stoppte er. Vor seinem inneren Auge sah er Athrun, in ihrer Kindheit auf dem Mond, der ihn anlächelte. Kira konnte es nicht. Er konnte Athrun nicht umbringen. Für ihn war der ZAFT Soldat immer noch der Junge, der einst sein bester Freund gewesen war, obwohl er Tolle getötet hatte. Durch diesen kleinen Gefühlsausbruch verlor Kira wichtige Sekunden. Athrun hatte inzwischen seine Einheit verlassen und Kira wusste, was jetzt kommen würde. Er gab einen erschrockenen Laut von sich und riss seine Augen auf, als im selben Augenblick Aegis sich selbst zerstörte und die gesamte Umgebung in die Luft flog. Kira spürte eine enorme Hitze und starken Schmerz. Danach wurde alles schwarz. 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