Keep living von Seira-sempai (even though it is difficult.) ================================================================================ Kapitel 21: Taking a break (eine Pause nehmen) ---------------------------------------------- Nicol seufzte. Seit zwei Tagen lag er jetzt schon in der ZAFT Basis in einem Krankenbett, ohne dass ihn jemand besuchte. Zwar schauten ab und zu ein paar Ärzte vorbei, um seine Verletzungen zu behandeln, aber jemand anderes hatte sich noch nicht blicken lassen. Dem Jungen war langweilig. Er wusste mit seiner ganzen Zeit nichts anzufangen. Und wegen der noch nicht verheilten Verletzungen durfte er das Bett auch nicht verlassen. Wenn er nur jemand hätte, mit dem er sich unterhalten könnte. Auf der Archangel waren doch auch Leute gewesen, die ihm ab und zu Gesellschaft geleistet hatten. Er musste an Kira denken. Was er wohl jetzt gerade machte? Sicher hatte die Archangel Orb schon erreicht und die Crew konnte sich erst einmal etwas erholen, von dem Stress, den sie wegen Alaska hatten. Obwohl es Nicol nur ungern zugab, wollte er nicht, dass ihnen etwas zustieß. Immerhin war es Kira gewesen, der ihn aus seiner explodierten Einheit gezogen war und die anderen hatten seine Verletzungen behandelt. Er verdankte ihnen eine Menge. Wäre er an Kiras Stelle gewesen, hätte er sicher nicht so gehandelt. Er hätte nicht den Mut aufgebracht, ihm zu helfen und ihn deshalb wahrscheinlich einfach sterben lassen. Aber vielleicht hätte Athrun auch eingegriffen, immerhin waren die beiden schon seit der Grundschule beste Freunde, auch wenn Nicol nicht verstand, wie sie sich so leicht verzeihen konnten. Sie hatten versucht, sich gegenseitig umzubringen. Und trotzdem hassten sie einander nicht. Schon nach einer kurzen Aussprache hatten sie sich wieder vertragen. Nicols Blick schweifte durch das Zimmer, ohne dass er wirklich etwas davon mitbekam. Er nahm die Gegenstände, die er sah, nur unbewusst wahr. Mit den Gedanken war er wo anderes. Er wunderte sich, weshalb ihm nie aufgefallen war, dass etwas mit Athrun nicht stimmte. Die ganze Zeit hatte dieser gegen seinen besten Freund gekämpft, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Er musste dem gesamten Team etwas vorgespielt haben. Ob ihr Kapitän davon wusste? Vielleicht… Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass es Athrun sicherlich schwer gefallen sein musste, Nicol war sich sicher, er hätte so etwas nie gekonnt. Und auch jetzt, wo der Pilot vom Strike als tot galt, musste Athrun weiterhin gegen seinen besten Freund kämpfen. Jedoch hatten sich die beiden entschieden, nicht mehr mit voller Kraft zu kämpfen, also war es relativ unwahrscheinlich, dass sie sich schwerere Verletzungen zufügen würden. Wenn es darauf ankam, war Athrun vielleicht auch bereit, ZAFT zu verraten, um Kira das Leben zu retten. Nicol konnte nur hoffen, dass er bis dahin noch nicht wieder in der Lage war, eine Mobile Suit zu steuern, denn gegen die beiden wollte er nicht kämpfen, auf keinen Fall. Vielleicht war es aber auch ein wenig weit hergeholt, wenn er davon ausging, dass Athrun sich für Kira und gegen ZAFT entscheiden könnte. Aber andererseits hatte er es ja auch gesagt, dass er seinen Befehl ignorieren und nicht ernsthaft kämpfen würde. Wenn das herauskam, steckte er ziemlich in Schwierigkeiten. Die Tür wurde geöffnet und Nicols Vater betrat das Zimmer. Er warf einen kurzen Blick auf seinen Sohn, bevor er die Tür hinter sich wieder schloss und auf ihn zuging. „Es tut mir Leid, dass ich dich nicht eher besuchen konnte. Ich musste vor den Rat, eine Rechtfertigung bezüglich meiner Entscheidung, deiner Übergabe zuzustimmen, abgeben und bin gerade erst wieder auf der Erde eingetroffen.“ „Das macht nichts.“, murmelte der Verletzte und senkte seinen Blick. Er wollte seinem Vater so vieles erzählen, doch konnte er es nicht. Würde er über Kira sprechen oder die Crew der Archangel, bekäme er sicher Schwierigkeiten. Er kannte die Regeln und diese verboten es. Also behielt Nicol das Ganze erst einmal für sich. „Hast du irgendetwas mitbekommen, während du auf der Archangel warst? Haben sie dir irgendetwas gesagt?“, fragte Yuri Amalfi. Sein Sohn schüttelte den Kopf. „Nichts, was ZAFT wissen will. Außer der Namen ein paar Crewmitglieder kann ich dir nicht viel sagen. Was Alaska betrifft, wisst ihr ja schon Bescheid. Sie haben dem Feind die Pläne der Erdallianz verraten und danach ohne Erlaubnis das Schlachtfeld verlassen. Da sie nicht mehr zurück konnten, sind sie nach Orb geflohen.“ „Ich weiß.“, murmelte der Vater, „Darüber hat Athrun uns schon informiert. Gibt es nichts, was dir noch aufgefallen ist? Vielleicht hast de den Piloten vom Freedom getroffen…“ „Ich weiß nicht“, murmelte Nicol, „Möglich wäre es. Es könnte unter denen gewesen sein, die ab und zu nach mir gesehen haben. Aber sicher kann ich es nicht sagen.“ Eigentlich wollte er nicht lügen, doch es ging nicht anders. Würde er jetzt von Kira erzählen, geriet dieser sicherlich in Schwierigkeiten, und Athrun vielleicht auch. „So ist das also.“ Yuri blickte an die Decke. „Das war klar. Wenn sie dir irgendwelche wichtigen Informationen gegeben hätten, wäre das auch leichtsinnig von ihnen gewesen.“ Nicol lächelte schwach. „Ich weiß…“ Er wechselte das Thema, damit er nicht zu viel verriet. Er wollte seine Freunde nicht in Schwierigkeiten bringen. Das wäre nicht fair, nach allem, was sie für ihn getan hatten. „Ich habe gehört, Athrun hat Strike besiegt.“ Der Mann nickte. „Man hat ihm einen Orden dafür verliehen…“ Nicol schluckte. Das musste echt schwer für Athrun gewesen sein. Nicht nur, dass er dachte, er hätte seinen besten Freund umgebracht, sie verliehen ihm auch noch einen Orden dafür. Da war Athruns Reaktion, seine Befehle nicht mehr auszuführen, nur verständlich. Es klopfte an der Tür. Wenig später traten Athrun und Yzak ein. Sie warfen einen kurzen Blick auf den Verletzten, begrüßten dessen Vater höflich und setzten sich auf die Stühle neben dem Bett. Nicol blickte die beiden verwundert an. Erst besuchte ihn keiner und dann alle auf einmal. Hätten sie sich nicht abwechseln können? Er wollte noch einmal mit Athrun sprechen, bezüglich Kira, allein. Wenn andere dabei waren, konnte er das nicht. „Wie geht es dir?“, fragte der blauhaarige ZAFT Soldat nach einigen Sekunden. „Ganz gut“, antwortete Nicol und lächelte schwach. Yzak schnaubte. „Das ist alles, was du zu sagen hast?! Wir haben geglaubt, du wärst tot!“ Der Verletzte senkte seinen Blick. „Tut mir Leid.“ „Hey!“, mischte sich Athrun ein, „Du weißt genau, dass Nicol nichts dafür kann, also mach ihm keine Vorwürfe. Sei froh, dass er noch lebt. Darauf sagte Yzak nichts mehr und Yuri Amalfi ergriff das Wort. Er sah seinen Sohn entschuldigend an. „Ich muss jetzt wieder gehen. Mein Shuttle startet in knapp drei Stunden. Eigentlich wollte ich länger bleiben, aber es geht nicht.“ „Das macht nichts.“, antwortete Nicol und zwang sich zu einem Lächeln. Er wollte nicht, dass sein Vater jetzt schon wieder ging, konnte ihn aber auch schlecht aufhalten. Sein Vater hatte einen wichtigen Job, durch den er nur selten zu Hause war und Nicol sollte froh sein, dass er ihn überhaupt besucht hatte. Deshalb ließ er es sich nicht anmerken. Yuri verabschiedete sich von den drei Jugendlichen und verließ das Krankenzimmer. Danach war es eine Weile Still. Yzak schaute beleidigt durch die Gegend und Athrun schien kein geeignetes Gesprächsthema zu finden. Nicol ging es ähnlich. Nur dass er sich zusätzlich nicht sicher war, was er ansprechen durfte und was nicht. Entgegen aller Erwartungen brach Athrun nach einigen Sekunden das Schweigen mit einer unerwarteten Frage. „Wie geht es Dearka?“ Yzak erstarrte, bevor er einen fassungslosen Blick an Kiras besten Freund richtete. „Dearka?“ Auf Nicols Gesicht bildete sich ein schwaches Lächeln. „Wahrscheinlich ärgert er immer noch die Crew der Archangel. Das hat er jedenfalls die letzten Tage gemacht. Der Major war so wütend darüber, dass er meinte, er würde ihn am liebsten vom Schiff werfen.“ Athrun lachte. „So wird man seine Kriegsgefangenen auch wieder los...“ Inzwischen schien Yzak sich wieder gefasst zu haben. Er sah Athrun abwartend an. „Dearka ist Kriegsgefangener auf der Archangel, richtig? Warum sagst du mir das erst jetzt?“ „Er wollte nicht, dass die anderen davon erfahren.“, antwortete Athrun, „Es scheint als sei ihm die Sache ein kleinwenig peinlich. Er-“ „Moment mal!“ Yzak unterbrach ihn. „Wenn Dearka auf der Archangel ist, wieso haben sie uns dann nur Nicol übergeben? Ich denke sie wollen sich Orb anschließen und brauchen keine Kriegsgefangenen der Erdallianz mehr!“ „So ist es auch.“, sagte Athrun, „Sie werden ihn in Orb gehen lassen. Der Grund, warum sie ihn uns nur Nicol übergeben haben, ist einfach. Die Archangel ist nicht dafür ausgestattet, solche Verletzungen zu behandeln und sie wollten, dass er ordentlich behandelt wird, was nur hier möglich ist. Dearka ist nicht verletzt und somit auch nicht auf eine medizinische Versorgung angewiesen. Sie können sich also mit seiner Übergabe Zeit lassen. Vielleicht planen sie auch, ihn für ihre Zwecke zu verwenden...“ „Diese Arschlöcher!“, rief der weißhaarige ZAFT Soldat erbost. Athrun legte seinem Kameraden die Hand auf die Schulter, hoffend dass es ihn beruhigte. „Dearka wird schon nichts passieren. Er ist durchaus in der Lage, auf sich aufzupassen. Und ich glaube auch nicht, dass sie ihn mit Gewalt zu irgendetwas zwingen werden. Kira wird das auf jeden Fall zu verhindern wissen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)