Keep living von Seira-sempai (even though it is difficult.) ================================================================================ Kapitel 22: A day off (ein freier Tag) -------------------------------------- Athrun legte seinem Kameraden die Hand auf die Schulter, hoffend dass es ihn beruhigte. „Dearka wird schon nichts passieren. Er ist durchaus in der Lage, auf sich aufzupassen. Und ich glaube auch nicht, dass sie ihn mit Gewalt zu irgendetwas zwingen werden. Kira wird das auf jeden Fall zu verhindern wissen.“ Yzak schnaubte. „Du denkst ja ziemlich hoch von diesem Kerl. Raus mit der Sprache: Was hat er mit dir gemacht? Und wage es ja nicht, dich herauszureden oder gar zu lügen. Kaum unterhaltet ihr euch eine Stunde oder zwei, schon fängst du an-“ „Yzak!“, unterbrach Athrun seinen Freund, bevor er sich zwang leiser weiterzusprechen, „Ich kenne ihn. Wir haben die gleiche Grundschule besucht und sind seit Jahren beste Freunde.“ Dem weißhaarigen Soldaten klappte der Mund auf. „Das ist nicht dein Ernst!“ „Leider doch.“, antwortete Kiras bester Freund. „Ich glaube ich höre nicht richtig. Bist du bescheuert?! Der Kerl ist unser Feind. Wenn wir ihn nicht schleunigst ausschalten, bringt er uns um.“ Athrun sah seinen Kameraden ernst an. „Glaubst du das wirklich?“ „Natürlich, was denkst du denn?!“, schrie Yzak immer noch erbost. „Warum hat er dich dann vor Alaska nicht umgebracht?“, fragte Athrun mit ruhiger Stimme, „Er hatte so viele Gelegenheiten, einen von uns umzubringen und hat es nicht getan.“ „Athrun hat recht.“, mischte sich Nicol ein, „Wir können Kira vertrauen.“ Wütend schnaubte Yzak. „Jetzt fang du nicht auch noch mit der Scheiße an!“ Athrun wandte sich von seinen Freunden ab und starrte auf den Boden, unschlüssig ob er weitersprechen sollte oder lieber den Rest verschwieg. Einerseits wollte er seinem Freund sagen, wer Kira wirklich war, andererseits hatte er Angst davor, dass er es ihren Vorgesetzten sagten oder seinen besten Freund verletzte. Nach einigen Sekunden entschied er sich dafür, es Yzak schrittweise zu erzählen. „Kira… du kennst ihn…“ Zuerst sah der weißhaarige ZAFT Soldat ihn verwundert an, dann wandelte sich sein Gesichtsausdruck wieder in einen wütenden. „Wie meinst du das?!“ „Wie ich es gesagt habe. Du kennst Kira.“ Athruns Stimme klang ruhig. „Was willst du damit sagen?!“ Jetzt schrie Yzak. „Du hast ihn schon einmal getroffen.“, fuhr Athrun fort, „Als wir uns letztens in Orb eingeschmuggelt hatten. Er war der Junge mit dem Robotervogel.“ Nicol sah ihn überrascht an. „Aber dann-“ „Ich weiß.“ Athrun warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Wir haben so getan als würden wir uns nicht kennen. Um ehrlich zu sein hatte ich nicht damit gerechnet, ihn dort zu treffen und ihm schien es mit mir genauso gegangen zu sein. Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, immerhin habe ich den Robotervogel gebaut. Ich hätte die Personenerkennungssoftware nicht unterschätzen dürfen.“ „Deshalb ist der Vogel zu dir geflogen?“ Nicol sah ihn ungläubig an. Athrun nickte, bevor er fortfuhr. „Habt ihr euch nie gewundert, woher ich wusste, dass die Archangel in Orb war?“ „Was meinst du damit?“ Yzak hatte sich noch immer nicht wieder beruhigt. Plötzlich weiteten sich Nicols Augen und er sah Athrun überrascht an. „Natürlich. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen. Ich glaube, ich stand echt auf der Leitung.“ Sein Blick wurde etwas ernster. „Du wusstest es, weil du Kira getroffen hast.“ „Aber“ Yzak unterbrach ihn. „die beiden haben sich doch gar nicht unterhalten. Alles, was dieser komische Typ in Orb gesagt hat, war, dass er den Vogel von einem sehr wichtigen Freund geschenkt bekommen hat.“ Einige Sekunden war es still. Nicol und Athrun schauten den weißhaarigen ZAFT Soldaten abwartend an. Erst nach einer Weile schien dieser alle aufgenommenen Informationen verarbeitet zu haben. Seine Augen weiteten sich und ihm klappte der Mund auf. „Moment mal: Sagtest du nicht eben, dass du es warst, der ihm den Vogel geschenkt hat?“ „Habe ich…“, entgegnete Athrun monoton. „Wieso um alles in der Welt sagt er dann zu dir, dass er ihn von einem sehr wichtigen Freund bekommen hat.“, fuhr Yzak seinen blauhaarigen Freund an. Dieser seufzte. „Das war eine Nachricht für mich.“ „Gut, dann habt ihr euch eben gekannt und er hat dir irgendeine verschlüsselte Nachricht übergeben, ist mir auch scheißegal. Ich wüsste jetzt nur gerne, was dein Kira mit der Archangel zu tun hat.“, Yzaks Geduld war am Ende. Das konnte man nicht überhören. Athrun und Nicol warfen sich vielsagende Blicke zu. Da hatten sie ihm jetzt schon so viele Hinweise gegeben und er hatte es immer noch nicht herausgefunden. „Ganz einfach.“, sagte Athrun mit einem schwachen Lächeln im Gesicht, „Kira ist derjenige, der den Strike der Erdallianz gesteuert hat.“ Yzaks Gesichtszüge Erstarrten. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht. „D- das ist nicht euer Ernst!“, schrie er zornentbrannt, „Seid ihr jetzt völlig durchgeknallt?!“ Er wandte sich an Athrun. „Lügner! Du hast gesagt du hättest ihn umgebracht!“ Der Angesprochene schüttelte seinen Kopf. „Genau genommen habe ich nur gesagt, der Strike sei besiegt. Den Piloten habe ich mit keinem Wort erwähnt.“ Er schwieg einige Sekunden, bevor er erneut das Wort ergriff. „Kira ist nicht unser Feind!“ „Natürlich ist er das!“, brüllte Yzak. Auch Athruns Stimme wurde lauter. „Wenn er wirklich euer Feind wäre, wieso hat er euch dann nicht umgebracht, als er die Chance dazu hatte? Ich weiß, dass er es war, der dir die Narbe zugefügt hat. Aber das rechtfertigt es nicht, ihn als Feind zu bezeichnen. Er hätte dich nämlich auch umbringen können. Also hör gefälligst auf, ihn wegen so einer Kleinigkeit zu verurteilen! Als die Archangel Orb verließ und wir sie angriffen, waren sie uns klar überlegen. Wir wären jetzt alle tot, hätte er auf die Cockpits gezielt!“ „Das glaube ich nicht!“ Yzak tobte. „Falls es dir schon wieder entfallen sein sollte, er hat Nicol fast umgebracht!“ „Ich weiß.“, entgegnete Athrun etwas ruhiger als nur vor wenigen Sekunden. Er hatte sich wieder gefasst. „Aber Kira war es auch, der Nicol nach der Explosion aus den Trümmern gefischt hat, ohne Erlaubnis. Er hat dabei gegen sämtliche Befehle verstoßen und eine Menge Ärger mit seinen Vorgesetzten bekommen.“ „Ja uns?!“ Yzak schnaubte. „Das interessiert mich kein Bisschen.“ „Kira ist mein bester Freund.“ Athrun setzte sich erschöpft auf Nicols Bett. „Du weißt nicht, wie ich mich gefühlt habe, als ich gegen ihn kämpfen musste. Als ich dachte, dass er Nicol getötet hätte, war ich so wütend. Ich habe meine ganze Wut an Kira ausgelassen, ihm beschimpft und versucht, ihn umzubringen. Ich habe den schwerbeschädigten Strike mit Aegis gepackt und selbstzerstört. Ich dachte, er sei tot. Ich dachte ich hätte ihn umgebracht. Ich dachte ich hätte meinen besten Freund umgebracht. Du hast keine Ahnung, was mir für Vorwürfe deswegen gemacht habe.“ „Das habe ich gesehen.“, schnaubte Yzak, „So daneben wie du dich benommen hast, als du diesen Kerl vor der Archangel gesehen hast!“ Nicol, der sich bis jetzt eher zurückgehalten hatte, mischte sich in das Gespräch ein. „Wie, daneben benommen? Was hast du gemacht.“ Athrun wandte seinen Blick ab und starrte auf den Boden. Ihm war die Sache etwas peinlich, was ihn daran hinderte, den Blickkontakt zu seinen Freunden aufrecht zu halten. Auf Yzaks Gesicht bildete sich ein hinterhältiges Grinsen, was Athrun jedoch nicht sah und nur am Klang der Stimme des weißhaarigen ZAFT Soldaten hörte. „Zuerst hat er ihn eine halbe Ewigkeit angestarrt als sähe er einen Geist, jetzt weiß ich wenigstens auch warum. Dann hat er endlich seinen Namen gemurmelt und ihm nur einen Augenblick später eine ordentliche Ohrfeige verpasst. Danach hat Athrun ihn aufs übelste angeschrien. Wie dieser Kira oder wie auch immer er heißt es wagen konnte, ihn so zu hintergehen, warum er nicht abgedrückt hat, obwohl er die Chance hatte Athrun umzubringen und so. Und als wäre das nicht schon genug gewesen, ist er ihm nur ein paar Sekunden später heulend um den Hals gefallen!“ „Ich habe nicht geheult!“, verteidigte Athrun sich. Gegen den Rest konnte er nichts sagen, es entsprach alles der Wahrheit. „Natürlich hast du, ich habe es immerhin ge-“ Yzak stockte. Seine Stimme klang ungläubig als er weitersprach. „Strike hatte die Chance, dich umzubringen und hat es nicht getan?!“ Zögerlich nickte Athrun. „Das stimmt…“ Nicol sah zwischen den beiden einige Male hin und her, bis er sie unterbrach. „Wie hat Kira reagiert. Er muss ziemlich verwundert gewesen sein.“ „Verwundert ist noch mild ausgedrückt.“ Yzak warf Athrun einen vernichtenden Blick zu. „Er war mit der Situation so sehr überfordert, dass er nur wirres Zeug gestottert hat und in der Umarmung zu einer Salzsäule erstarrt ist.“ Auf Nicols Gesicht bildete sich ein schwaches Lächeln. „Irgendwie passt das nicht zu dem Kira, den ich kenne, aber wenn du es sagst, wird es wohl stimmen.“ Endlich schien Yzak sich wieder etwas beruhigt zu haben. „Wie meinst du das? Kennst du ihn etwa?“ „Kennen würde ich es nicht nennen. Er hat mir als ich auf der Archangel war öfters etwas die Langeweile vertrieben. Wir haben viel geredet. Trotzdem weiß ich so gut wie nichts über ihn.“, antwortete der Verletzte, „Die ganze Zeit über hat er sich den anderen gegenüber seltsam distanziert verhalten, deshalb verwundert es mich etwas, dass er sich einfach umarmen lassen hat. Kira scheint dir wirklich zu vertrauen, Athrun.“ Diese Worte überraschten Athrun. So hatte er die Sache noch gar nicht betrachtet und jetzt wo Nicol es erwähnte, bemerkte er auch, wie leichtsinnig er gehandelt hatte. Er hatte Kira fast umgebracht. Was wäre gewesen, wenn er sich dafür hätte rächen wollen. Innerlich schüttelte der ZAFT Soldat seinen Kopf. Das passte nicht zu seinem besten Freund. Leise flüsterte er: „Kira hat sich kein Bisschen verändert. Er ist noch immer die gleiche Heulsuse wie früher, die keinem etwas zuleide tun kann und ständig auf andere angewiesen ist. Manchmal frage ich mich echt, wie er es schafft, jedes Mal in eine Mobile Suit zu steigen.“ Nicol lachte leise. „Ich weiß. Er hat mir ein wenig von eurer Grundschulzeit erzählt.“ „Ich hoffe, nur die guten Sachen.“, scherzte Athrun, woraufhin seine beiden Freunde ihn erst irritiert anschauten, sich dann aber nicht mehr beherrschen konnten und laut loslachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)