Keep living von Seira-sempai (even though it is difficult.) ================================================================================ Kapitel 30: Into the Skye (in den Himmel hinein) ------------------------------------------------ Kira schwankte beachtlich, als er seine Einheit verließ, doch er lehnte jegliche Hilfe ab. Erst als er wieder mit den Füßen auf dem Boden stand, ließ er sich von Athrun stützen. Seine Freunde rannten auf ihn zu. „Bist du in Ordnung?“, rief Miriallia besorgt. „Mir geht es gut“, antwortete Kira ruhig, „Ich bin nur etwas erschöpft. Wenn ich ein paar Stunden geschlafen habe, bin ich wieder fit.“ „Wenn du meinst“, murmelte Miriallia. Man konnte ihrem Gesicht ablesen, dass sie mit der Antwort nicht zufrieden war und sie auch nicht ganz glaubte, aber sie widersprach ihm nicht. Gemeinsam begleiteten sie Kira zurück zu seiner Kabine, wo Athrun ihn ins Bett verfrachtete, ohne auf sein Protestieren zu achten. „Du sagtest, du seist erschöpft, also leg dich gefälligst hin und schlaf!“ Kira seufzte, tat dann aber was sein bester Freund von ihm erwartete. Er wusste, dass Athrun diesbezüglich nicht mit sich reden ließ. Der ehemalige Zaft-Soldat machte sich Sorgen um ihn und Kira wollte es ihm nicht noch schwerer machen. Aber genau das würde passieren, wenn er sich überanstrengte und wieder zusammenbrach. Das musste nicht sein. Athrun hatte schon so ein schlechtes Gewissen wegen der Verletzungen, die er ihm zugefügt hatte. Eine Weile dachte Kira noch über sich und seinen besten Freund nach, bevor er in einen traumlosen Schlaf abdriftete. Als Uzumi bekanntgab, wie es mit Orb weitergehen sollte, kamen Kira und Athrun zu spät, weswegen man ihnen mahnende Blicke zuwarf. Aber keiner sagte etwas. Eigentlich hätten die zwei es sich sparen können, noch zu erscheinen, denn den Großteil hatten sie bereits verpasst. Aber trotzdem hatten sie sich die Mühe gemacht, hier her zu kommen. „Selbst, wenn wir Orb verlieren... Es gibt etwas, was wir nicht verlieren dürfen. Die Spitze der Erdallianz wird von Anführer von Blue Cosmos kontrolliert, Muruta Azrael, und in Plant hat Patrick Zala die Bekanntmachung abgesichert, dass nur Coordinator die neuen Menschen sind. Wenn das so weitergeht, werden in dieser Welt endlos Menschen gegeneinander kämpfen, die sich gegenseitig nicht akzeptieren können.“, sagte Uzumi, ohne die Störung weiter zu beachten. Athrun senkte seinen Blick. Kira wusste, er machte sich Vorwürfe, schließlich war Patrick sein Vater. Athrun war noch nicht lange auf der Archangel, aber diese Zeit hatte gereicht, um ihm zu zeigen, welche Vorurteile die anderen ihm gegenüber hatten, nur weil er Patricks Sohn war. Zwar hatte Kira sie davon überzeugen können, dass sie falsch lagen und Athrun keineswegs so war, aber es hatte einige Zeit gedauert. Noch immer schaute man dem ehemaligen ZAFT-Soldaten hinterher oder tuschelte über ihn. Kira hatte schnell begriffen, was in ihrer Abwesenheit entschlossen worden war. Sie sollten sich aus Orb zurückziehen. Da die Zivilbevölkerung bereits evakuiert war, stellte das kein großes Problem mehr dar, trotzdem störte es Freedoms Piloten. Aber es gab nichts, was er hätte unternehmen können. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Orb von der Landkarte verschwand. „Ist das euere Zukunft? Könnt ihr sie akzeptieren?“, fragte Uzumi, „Wenn ihr euch eine andere Zukunft wünscht, nehmt diese kleine Flamme hier und geht ins All. Der Weg wird schwer sein, aber du kannst das verstehen, nicht wahr, Murrue Ramius.“ Die Frau senkte ihren Blick, antwortete dann aber mit selbstsicherer Stimme: „Eine starke Flamme geht niemals aus, egal wie klein sein auch sein mag. Das ist das, was auch wir glauben.“ „Dann beeilt euch mit euren Vorbereitungen!“, verlangte Orbs Staatsoberhaupt. „Jawohl!“ Ein Großteil der Mannschaft verließ den Raum. Uzumi ging auf Cagalli zu und fuhr seiner Tochter über den Kopf. Danach schaute er zu Kira. Unsicher, wie er mit dieser plötzlichen Aufmerksamkeit umgehen sollte, erwiderte der Sechzehnjährige den Blick. Allerdings hatte er das Gefühl, dass der Mann ihm mehr sagen wollte, als er verstand. Aber er fragte nicht nach. „Und du bist dir sicher, dass du mitkommen willst, Athrun?“, erkundigte sich Kira. Er, Athrun und Dearka standen vor der Archangel und überlegten, wie es jetzt weitergehen sollte. Er dachte an die Geschehnisse der letzten Tage zurück. Athrun wusste, dass er drauf und dran war, seinen Vater zu verraten. Doch seltsamerweise störte es ihn nur wenig. „ZAFTs Athrun Zala, was?“, murmelte er, über seine frühere Loyalität spottend. Die beiden anderen schauten ihn verwundert an. Athrun erinnerte sich an seine letzte Begegnung mit Lacus. „Sie hat es die ganze Zeit gewusst.“ Auf Kiras fragenden Blich hin ergänzte er: „Lacus hat die ganze Zeit gewusst, dass ich ZAFT früher oder später hintergehen werde. Manschmal kennt sie mich besser als ich selbst.“ Dearka lachte. „Na hör mal! Sie ist immerhin deine Verlobte!“ „Nicht mehr“, antwortete der Pilot des Justice, „Mein Vater hat die Verlobung aufgelöst.“ Kira nickte, diese Information stumm zur Kenntnis nehmend. „Gegen was und für was sollen wir kämpfen?“, fragte Athrun. „Ich weiß es auch nicht“, antwortete Kira, „Aber wir können es gemeinsam herausfinden.“ „Vergesst mich nicht!“, rief Dearka gespielt empört, „Ich komme auch mit!“ In diesem Augenblick erklang der Alarm. So schnell sie konnten, rannten die Piloten zu ihren Einheiten und starteten. Dearka musste auf der Archangel bleiben, weil er dem Gegner in dem bevorstehenden Luftkampf unterlegen gewesen wäre. Der Freedom und der Justice gaben der Archangel und der Kusanagi Geleitschutz beim starten, damit die beiden Schiffe nicht abgeschossen worden. Als sich die feindlichen Mobile Suits ihnen näherten, stellten Athrun sich ihnen in den Weg. „Sie kommen!“, rief er Kira zu, der das Geschehen von etwas weiter oben beobachtete. Die Archangel startete zuerst. Mit Höchstgeschwindigkeit flog sie in den Himmel hinein. Die feindlichen Einheiten wollten auf sie schießen, doch das ließen Kira und Athrun nicht zu. Sie drängten die drei immer weiter zurück, bis genug Abstand zwischen ihnen und dem Schiff war und sie es nicht mehr treffen konnten. Als wenig später die Kusanagi startete, steuerten sie ihre Einheiten auf das Schiff zu und hielten sich an dessen Hülle fest. Freedom und Justice waren zwar ausgezeichnete Mobile Suits, aber wenn es darum ging, ins All zu starten, waren sie einem Schiff oder Shuttle, was die Geschwindigkeit betraf, noch weit unterlegen. Sie feuerten ein letztes Mal ihre Waffen auf die Einheiten der Erdallianz, bevor sie gemeinsam mit der Kusanagi Orb verließen und ins All aufbrachen. Unter ihnen explodierte die Schanze, die sie eben noch in den Himmel geleitet hatte. Es folgten Morgenröte und andere wichtige Gebäude. Kira schnappte erschrocken nach Luft, als er das sah. Er dachte an die Menschen, die in diesen Gebäuden geblieben waren, um ihnen den Start zu ermöglichen. Tränen bildeten sich in seinen Augen und er hatte Mühe, sie wieder herunterzuschlucken. Aber Athrun erging es nicht anders. Auch er war geschockt, obwohl er ein ausgebildeter Soldat war. Wie es wohl erst Cagalli ging? Immerhin gehörte ihr Vater zu denen, die sich für den Start geopfert hatten. Sie entfernten sich immer weiter von Orb, bis sie nichts von der Zerstörung mehr sahen und vom finsteren Weltall umgeben waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)