Keep living von Seira-sempai (even though it is difficult.) ================================================================================ Kapitel 31: Brother and Sister (Bruder und Schwester) ----------------------------------------------------- Athrun betrat gemeinsam mit Kira die Kusanagi. Sie machten sich Sorgen um Cagalli, immerhin hatte das Mädchen gerade ihren Vater verloren. Schweigend liefen die beiden besten Freunde nebeneinander her. Sie sprachen nicht, aber das war auch nicht nötig. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Das erste, was Athrun bemerkte, als sie das Zimmer des Mädchens betraten, waren ihre geröteten Augen und die Tränen, die ihr über das Gesicht liefen. Kira hatte das Zimmer zuerst betreten und unternehm auch schon einen Versuch, sie zu trösten. Er hatte kaum ihren Namen zu Ende gesprochen, da warf sie sich ihm schon weinend um den Hals. Auch wenn Athrun es wohl niemals zugeben würde, in diesem Moment hätte er gern mit seinem besten Freund getauscht. Doch er schwieg. Jetzt war nicht die Zeit eifersüchtig zu werden. Kira strich Cagalli tröstend durch ihr kurzes blondes Haar. Nach einer Weile löste sie sich von Kira, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und ging in das zu ihrer Kabine gehörende Badezimmer. Athrun beobachtete sie schweigend. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Cagalli, ist alles in Ordnung?", fragte Kira besorgt, als sie nach einigen Minuten noch nicht wieder herausgekommen war. „Ja", erklang es wenig überzeigt von drinnen, „ich bin gleich fertig." Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da öffnete sich auch schon die Tür und das Mädchen kam wieder heraus. Athrun sah, dass sie sich das Gesicht gewaschen hatte. Die Sputen ihrer Tränen waren verschwunden, aber die Augen hatten noch immer die gleiche Rötung wie vorher. Zu dritt machten sie sich auf den Weg zur Brücke der Kusanagi, wo man die Gespräche bereits begonnen hatte. „... die Vorräte sind nicht unendlich", erklang Kisakas Stimme, „Besonders Wasser wird zum Problem werden." „Die Koloniegruppe bei L-4 ist seit Kriegsbeginn zerstört. Sie wurden eine nach der anderen verlassen und stehen jetzt leer. Das wäre ein guter Ort, um Wasser zu beschaffen.", sagte ein Athrun unbekannter Orb-Soldat. Kapitän Murrue sah den Mann erschrocken an. „Das erinnert mich an alte Zeiten..." „Es ist okay", antwortete Major La Fllaga, „Es ist nicht so wie Junius Seven." „Einige Kolonien bei L-4 sind noch aktiv." Athrun beschloss, sich in das Gespräch einzubringen. Immerhin hatte er diesbezüglich die meisten Informationen. Die anderen schauten ihn überrascht an. Schnell erklärte er: „Es ist eine Weile her, aber es gab die Information, dass verdächtige Leute diesen Ort zu ihrem Versteck gemacht haben. Sie waren Feinde, über die ZAFT nachgeforscht hat. Es sind vielleicht keine Anwohner dort, aber es sollte einige Kolonien geben, deren Anlagen noch laufen." „Dann ist es entschieden, oder?" fragte Kira. Auch Cagalli lächelte. „Ja, aber..." Major La Fllaga sah Athrun argwöhnisch an. „Geht das mit dir wirklich in Ordnung? Das betrifft natürlich nicht nur dich, sondern auch deinen Freund. Ich habe den Kampf in Orb ebenfalls gesehen. Das, und eine Situation wie diese... Es ist nicht so, dass es mich stört, welche Uniformen die Leute tragen, aber wegen unserer Situation könnte es zu einem Kampf mit ZAFT kommen. Das ist anders als die Situation in Orb. Bist du darauf vorbereitet? Patrick Zala ist dein Vater, nicht wahr?" „Es ist doch egal, wessen Sohn Athrun ist. Er -", mischte Cagalli sich aufgebracht ein. Major La Fllaga unterbrach sie. „Die Tatsache, dass ein Soldat seine Uniform auszieht, schafft eine größere Zwickmühle, als du dir vorstellen kannst." Der Major sprach abwechselnd zu Cagalli und Athrun. „Um den Ganzen noch sein Sahnehäubchen aufzusetzen, ist dein Vater in der ranghöchste Position. Wir können nicht im Krieg kämpfen, wenn wir unseren Leuten nicht vertrauen können, sonst hätten wir geteilte Meinungen unter den Rängen. Glaubst du, das ist so einfach? Im Gegensatz zu Kira ist er ein ehemaliger Soldat von ZAFT. Es tut mir leid, das zu sagen, aber wenn du an unserer Seite kämpfst, kämpfen wir an deiner. Ist das in Ordnung? Antworte mir!" Auf der Brücke war es ruhig geworden. Alle Anwesenden sahen zwischen Athrun und dem blonden Major hin und her und obwohl die Worte des Majors wohl nicht die freundlichsten waren, wusste Athrun, dass es getan werden musste. Klärten sie die Sache nicht, könnte das zu Misstrauen gegen ihn führen und das wollte er verhindern. „In Orb... nein, sogar in Plant und auf der Erde. Ich war in vielen Zwickmühlen durch das, was ich gesehen und gehört habe. Ich weiß nicht, was die Antwort ist und was ich entdeckt habe. Auch jetzt bin ich mir nicht sicher. Es ist nur so... Die Welt auf die ich hoffe ist die selbe, auf die auch ihr hofft. Das ist es, was ich denke." Und ich will nicht mehr gegen Kira kämpfen. Das sprach er natürlich nicht aus, aber die meisten der Anwesenden konnten es sich wohl denken. Major La Fllaga lachte. „Das klang ja richtig gut. Er ist ganz anders als Kira." Auch sein bester Freund lächelte. „Er war schon immer so." „Der letzte Wunsch, den Orb und hinterlassen hat, ist groß.", für der Major fort. „Ja", antwortete Kapitän Murrue mit einem Lächeln. „Um ehrlich zu sein, ist es unmöglich mit nur zwei Kriegsschiffen", fuhr er fort, „Ist das immer noch okay?" „Lasst uns daran glauben", antwortete Kira an seiner Stelle, „Eine starke Flamme geht nicht aus, egal wie klein sie auch sein mag, nicht wahr?" Auf den Gesichtern der Anwesenden bildeten sich Lächeln. Aber Athrun wunderte das nicht wirklich. Kira hatte schon immer die Fähigkeit gehabt, andere zum Lächeln zu bringen. „Auf Plant gibt es Leute, die denken wie wir", erklärte er deshalb. „Lacus?", fragte Kira. „Die rosahaarige Prinzessin?" Major La Fllaga grinste. Athrun nickte. „Sie ist Athruns Verlobte", meinte Kira. Irgendwie klang er seltsam, fand Athrun. Doch er konnte nicht herausfinden, woran das lag. Wüsste er es nicht besser, würde er behaupten, Kira sei eifersüchtig. Aber das konnte nicht sein. Er kannte Lacus doch kaum. Außerdem, war er nicht mit Cagalli ... ? Auch das blonde Mädchen sah ihn mit diesem seltsamen Blick an, den er nicht deuten konnte. Er bekam das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. „Momentan ist sie eine gesuchte Verbrecherin. Mein Vater beschuldigt sie, eine Verräterin zu sein", erklärte er deshalb schnell. Noch Stunden später dachte Athrun über dieses Gespräch nach und über das, was er in Orb gehört hatte. Er hatte bereits befürchtet, dass Blue Cosmos hinter dem Krieg stand, aber er zu hören war etwas anderes. Und jetzt, wo sein Vater an der Macht war, würde es so schnell keinen Frieden geben. Er kannte die Einstellung seines Vaters und wusste, dass es nur schwer möglich war, ihn von seiner Überzeugung, die Coordinator seien die neuen Menschen, abzubringen. Aber er wollte nicht aufgeben, ohne es versucht zu haben. Er seufzte. „Athrun!", erklang Kiras Stimme hinter ihm, „Wie es aussieht, sind wir hier fertig. Lass uns zurück auf die Archangel gehen. Es ist egal, wo wir sind, aber hier haben sie genug von den M1, deshalb..." Der inzwischen ehemalige ZAFT-Soldat senkte seinen Blick und starrte auf den Boden, was Kira dazu brachte, besorgt seinen Namen zu rufen. In diesem Augenblick betrat Cagalli den Raum und rief nach Kira. „Hast du einen Augenblick Zeit?", fragte sie, ohne dem braunhaarigen Coordinator in die Augen zu sehen. Athrun kam sich überflüssig vor, weswegen er eigentlich gehen wollte, doch Cagalli hielt ihn auf. „Bleib hier", bat sie ihn. Etwas verwirrt kam Athrun der Bitte nach und beobachtete, wie Cagalli Kira ein Foto reichte. „Hier, sieh es dir an", sagte sie. Sichtbar verwirrt tat Kira, was sie von ihm verlangte. „Ein Foto? Von wem?" Auch Athrun warf einen Blick auf das Bild. Es zeigte eine braunhaarige junge Frau, die glücklich lächelte und zwei Babys, wahrscheinlich Zwillinge, in den Armen hielt. Eines der Kinder hatte ihre Haarfarbe, das andere hatte blondes Haar. Doch am meisten fielen ihm die Augen dieser Frau auf. Sie hatte die gleichen Augen wie Cagalli, wenn man von der Farbe mal absah. „Dreh es um", flüsterte Cagalli. Erneut liefen ihr Tränen über das Gesicht. Kira hielt es so, dass sowohl er als auch Athrun lesen konnten, was auf der Rückseite stand und was sie sahen, erschreckte sie beide. In sauberer Schrift standen in der unteren rechten Ecke die Namen "Kira" und "Cagalli". Erschrocken starrten die beiden besten Freunde das Mädchen an. „Mein Vater gab es mir, bevor die Kusanagi startete", erklärte sie, „"Du bist nicht allein", hat er gesagt, "Du hast einen Bruder." Was hat das zu bedeuten?" Sie klang verzweifelt. Kira ging es nicht viel besser. „Das ist... ich weiß nicht...", stotterte er. „Zwillinge?", sprach Athrun das aus, was wahrscheinlich durch die Köpfe der beiden ging. Die Beiden waren Zwillinge. Aber das war doch unmöglich. Als die Beiden auf die Archangel zurckkehrten, Cagalli blieb auf der Kusanagi, nahm Athrun seinen gesamten Mut zusammen und sprach aus, was ihm schon, seit er sich ihnen in Orb angeschlossen hatte, durch den Kopf ging. „Könnt ihr mir ein Shuttle leihen? Ich werde nach Plant zurückkehren. Ich möchte mit meinem Vater reden." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)