これまでことがありますか? von Oceanwhirl (Have you ever...? - Kazuki vs Innocence!! FIGHT!!!) ================================================================================ Kapitel 4: the horrifying thought of possible competition --------------------------------------------------------- Als Kazuki wieder aufwachte, wurde es draußen allmählich dunkel und der Dildo steckte immer noch in seinem Hintern. Zum Glück dachte er daran, ihn herauszuziehen, bevor er aufsprang und ins Badezimmer stürzte. Es war zehn Minuten vor acht, Yuuki würde also in fünf Minuten hier sein und Kazuki wusste noch nicht einmal, was er anziehen wollte. Er wusch schnell das Toy und seine Hände, stellte fest, dass sein Unterbauch voller eingetrocknetem Sperma war, und wischte es mit Toilettenpapier, das er vorher unter dem Wasserhahn befeuchtete, ab. Dann rannte er in sein Schlafzimmer, versteckte den Dildo im Nachtschränkchen und riss seinen Kleiderschrank auf. Als es an der Tür klingelte, hatte er gerade mal frische Unterwäsche und eine enge schwarze Cordhose an. Schnell zog er sich ein champagnerfarbenes Hemd über den Kopf, bei dem ein Knopf fehlte, und einen schwarzen Pullunder darüber, damit das Hemd nicht so weit offen stand und er aussah, wie ein leichtes Mädchen. Dann rannte er zum Türöffner. Als Yuuki die Treppe hochkam, stand Kazuki notdürftig geschminkt und mit einem Kamm und Haarlack in der Hand in der Tür. "Ich hab verschlafen!", erklärte er und hasste seine welligen Haare, einfach dafür, dass sie wellig waren. "Ich muss nur noch meine Haare glätten und stylen, dann können wir los." Wenigstens sein Pony war noch glatt, darauf hatte er schließlich nicht gelegen. Yuuki grinste und es irritierte Kazuki etwas, sodass er nicht einfach ins Bad rannte, sondern auf eine Erklärung wartete. "Lass sie doch so", murmelte der Blonde, der mal wieder einfach nur umwerfend aussah. "Das sieht sehr niedlich aus." Kazuki glaubte einen Moment, dass er sich verhört hatte, dann schoss ihm die Röte ins Gesicht. "Findest du?", murmelte er und zupfte an seinem Pony herum. "Ich finde, das sieht ultra-bescheuert aus." Yuuki kicherte leise und schloss die Tür hinter sich. "Ja, es steht dir." Etwas irritiert nickte der Braunhaarige. "Wenn du meinst." Einen Moment lang überlegte er, ob Yuuki das nur sagte, damit er nicht auf ihn warten musste, aber Yuuki legte Wert auf ein vorzeigbares Äußeres und ungeduldig war er auch nicht. Vermutlich war es die Wahrheit, dass die leichten Wellen in Kazukis halblangen, stufigen Haaren ihm gefielen. "Okay…", murmelte der Gitarrist und wollte Yuuki schon hereinbitten, als ihm einfiel, dass die DVD-Hülle noch immer auf dem Wohnzimmertisch lag und - noch schlimmer - die Dildo-Schachtel. "Ich hol schnell meine Sachen, warte kurz." Er rannte durch die Wohnung, hätte fast seine Zigaretten vergessen und war nur eine Minute später wieder bei Yuuki, der grinste und - verdammt noch mal! - so gut aussah! Dieses Mal trug er ein T-Shirt, auf dem ein König mit einer Knoblauchknolle als Zepter abgebildet war, und das verdammt eng war. Yuuki war in der Zeit seiner Krankheit ziemlich dünn geworden und Kazuki beschloss, dass er dem Blonden jeden Tag kochen würde, wenn sie erst mal zusammen waren. Der Sänger trug außerdem eine weite blaue Jeans im used Look, die von einem Gürtel mit Kronen-Schnalle auf seiner Hüfte gehalten würde und seine braunen Stiefel, die er nicht mal annähernd eng geschnürt hatte. Vielleicht war es eine Art Rebellion gegen seine Erziehung, aber Kazuki fand es irgendwie niedlich, wenn Yuuki mit den viel zu lockeren Schuhen über den Boden schlurfte, auch wenn er insgeheim darauf wartete, dass der Ältere sich nochmal damit ablegte. "Sieht so aus, als müsste ich heute besonders auf dich Acht geben, Süßer!", grinste Yuuki und Kazuki wurde ein bisschen rot. Und dann fügte er, wie zur Erklärung, hinzu: "In letzter Zeit wirst du immer hübscher…" Kazuki freute sich, dass es Yuuki auffiel und er umarmte ihm. "Hallo übrigens", nuschelte er und glaubte, dass er die Begrüßung als Ausrede für die Umarmung benutzen konnte. Yuuki erwiderte die Umarmung mit einem "Hallo", dem man das Grinsen anhörte. "…und anhänglicher wirst du auch", fügte er hinzu und Kazuki antwortete nicht. Yuuki ließ ihn los und der Braunhaarige zog seine Stiefel an, steckte die sehr enge Hose hinein und hängte seine Tasche um. "Okay, wir können los", meinte er und Yuuki ging mit einem Nicken voraus. Kazuki schloss die Tür ab und folgte Yuuki die Treppe hinunter. Er hatte nie verstanden, warum der Blonde nicht den Lift nahm. "Warum nimmst du immer die Treppe?", fragte er, nachdem er kurz überlegt und keinen Grund für ein solches Verhalten gefunden hatte. Yuuki wartete auf dem ersten Treppenabsatz auf ihn und lief dann neben ihm her, was Kazuki sehr nett fand. "Wir wollten mal bei mir was trinken. Jun hatte das neue Soul Calibur gekriegt und wir wollten es alle zusammen anspielen. Wir waren um neun Uhr bei mir verabredet, jeder hat was mitgebracht, Tetsu hat Kuchen gebacken, Shou hat Wein besorgt und Rai Bier. Jun sollte das Spiel mitbringen und ne Flasche Erdbeervodka. Als er um halb 10 immer noch nicht da war, haben wir noch keinen Verdacht geschöpft, er kommt eh ständig zu spät. Als er um 10 noch nicht da war, fanden wir es komisch. Als er um halb 11 immer noch nicht an sein Handy ging, haben Rai und ich beschlossen, bei ihm zu Hause vorbei zu schauen. Wir dachten, er hätte vielleicht verschlafen." Yuukis Stimme hallte gespenstisch von den Betonwänden des Treppenhauses wieder. Es klang toll und bescherte Kazuki eine Gänsehaut. "Wir fanden heraus, dass der Aufzug feststeckte. Nachdem der Techniker den Aufzug gegen 11 wieder unten hatte, fanden wir Jun mit der halbleeren Vodkaflasche schlafend in der Kabine." Er kratzte sich am Hinterkopf. "Der Abend war gelaufen." Kazuki lachte leise, aber er bedauerte Jun schon ein bisschen. "Jun etwas mit Erdbeergeschmack zu überlassen, ist aber auch gefährlich", murmelte er mitleidig lächelnd und folgte Yuuki durch die Haustür auf die Straße. Es war ein wenig schwül, aber Kazuki mochte es, wenn es abends etwas drückend war. Im Sommer schlief er manchmal nackt, wenn es sehr warm war und er mochte das Gefühl der Laken an seiner bloßen Haut. "Es hat damit geendet, dass er doch noch wach wurde und mir das komplette Bad rot verkotzt hat. Das war nicht gut. Immerhin hat Shou freiwillig die Pflege des Kranken übernommen." Yuuki erschauerte, aber Kazuki konnte es nachvollziehen. "Daher bin ich etwas traumatisiert, was Fahrstühle angeht." Der Braunhaarige nickte, zündete sich eine Zigarette an und gab dann eine an Yuuki weiter, der sie dankend annahm. Es war selten in diesen Tagen, dass Yuuki andere Zigaretten rauchte als Marlboro Menthol. Aber vielleicht lag es daran, dass Neo Ceder früher seine Standard-Zigaretten gewesen waren neben Pianissimo. "Außerdem", fuhr Yuuki fort und der bläuliche Qualm des ersten Zuges quoll über seine Lippen, "ist Treppensteigen gut für den Kleinen hier." Er gab Kazuki einen Klaps auf den Hintern, woraufhin dieser die Backen aufblies. "Hast du was an meinem Hintern auszusetzen oder was?", empörte der Gitarrist sich und wunderte sich insgeheim, dass sein Allerwertester nach der Belastung in den letzten Tagen noch nicht weh tat. Yuuki grinste und fasste Kazuki an den Hintern, schaute nachdenklich drein. Das Gefühl seiner Finger an einer für Kazuki so intimen Stelle war aufregend und ließ den Braunhaarigen ein wenig erröten. Er versuchte, sich zu merken, wie sich Yuukis Finger anfühlten, damit seine Fantasien in Zukunft noch realistischer wurden, damit er noch heftiger kam, während er an Yuuki dachte. "Nein, ich schätze, der ist okay", beendete Yuuki seine Prüfung und ließ seine Hand noch einen Moment an Kazukis Kehrseite, blickte aufmerksam zu ihm, aber das fiel dem Braunhaarigen nicht einmal auf. "Um ehrlich zu sein, ist er sogar ziemlich sexy." Kazukis Kopf schnellte zu Yuuki, der schon wieder so seltsam grinste. "Wenn du das jetzt abstreitest, bring ich dich zum Arzt, also guck nicht so." Kazuki wollte etwas sagen, als Yuukis Telefon klingelte und der Blonde entschuldigte sich, um ranzugehen. Damit war Kazuki mit seinen seltsamen Gedanken allein. Er konnte Yuukis Hand noch auf sich spüren und es war ein gutes Gefühl. Über die Bedeutung dieser Geste war der Braunhaarige allerdings immer noch unschlüssig. Abgesehen davon würde er Yuuki auch gern mal an den Hintern fassen. Vielleicht hätte er einfach so dreist sein sollen, gleich nachdem Yuuki das bei ihm gemacht hatte. Dann hätte er sich damit entschuldigen können, dass er hatte wissen wollen, wie es bei Yuuki so aussah und damit wäre es gut gewesen. Es war ja nicht so, dass Yuuki sich grundsätzliche gegen Hinternvergleiche sträubte, das hatte die Vergangenheit gezeigt. Laut eigener Aussage lag das daran, dass Schwanzvergleiche ihm irgendwann zu langweilig geworden waren, woraufhin Rai gelacht hatte und erwidert, dass das klar war, wenn man immer verlor. Kazuki fand das gemein, aber vermutlich war Rai der einzige japanische Mann, der die Berechtigung hatte, so etwas zu sagen. Nicht dass der Braunhaarige schon einmal in die Situation gekommen war, die Ausrüstung des UnsraW-Gitarristen zu begutachten, aber allein das Foto im Booklet der spiral circle sprach für sich. Yuuki legte auf und wandte sich zu Kazuki. "Sorry, war Shou, ich dachte, es wäre wichtig." "Hat der seinen eigenen Klingelton oder woher wusstest du das?", erkundigte sich Kazuki etwas irritiert und Yuuki nickte, als sei es selbstverständlich, dass der Drummer einen Sonderstatus genoss. "Natürlich, jeder hat nen speziellen Klingelton in der Band und du auch." Das überraschte Kazuki. "Welchen denn?" Ein Schulterzucken folge und Yuuki warf seine Zigarette auf die Rinnsteine, bevor er antwortete: "Gather Roses." Kazuki nickte und schwieg. Er war also so wichtig, wie die anderen aus Yuukis Band…? Das war mehr, als der Braunhaarige je erwartet hatte. Uruha hatte also recht. Yuuki mochte ihn wirklich gern! "Was hast du denn?" Kazukis Kopf schnellte nach oben. "Nichts, ich hab nur… nachgedacht." War ja auch so. "Okay", erwiderte Yuuki und sie gingen einen Moment schweigend weiter, bis sie zum Yellow kamen. Das Gute am Yellow war: es war sehr laut. Das bedeutete, dass man, wenn man sich unterhalten wollte, sehr nahe beieinander sein musste. Ein Umstand, der Kazuki bisher nie als Vorteil erschienen war. Er mochte es nämlich gar nicht, halb in Byous Gesicht zu kleben, nur weil er ihm sagen wollte, dass sein Schnürsenkel offen war oder so. Der Weg der beiden Musiker führte zuerst in die Lounge, in der es etwas leiser war und wo sie es sich in einer Ecknische bequem machten, um die ersten Getränke zu sich zu nehmen. Nach dem ersten Bier fragte jemand, ob er den Stuhl haben könne, auf dem Yuuki saß, weil er wohl mit einer größeren Gruppe hier war und Yuuki nickte und setzte sich zu Kazuki auf die Sitzbank an der Wand, und zwar nicht in besonders großem Abstand, sondern genau so nah zu dem Braunhaarigen, dass dieser nicht nur Yuukis tollen Geruch in die Nase bekam, sondern auch seine Körperwärme spürte. Und ab und zu berührten sich ihre Arme, wenn Yuuki zu seinem Bier griff. "Was wollte Shou eigentlich vorhin?", erkundigte Kazuki sich und Yuuki tat es mit einer Handbewegung ab, antwortete aber dennoch: "Nichts Wichtiges, er wollte mich nur was fragen." "Was denn?" Yuuki wandte den Kopf ab, so als sei es ihm peinlich, allein daran zu denken. "Nichts Wichtiges." "Dann kannst du es mir ja sagen!", beharrte Kazuki, dem das ganze verdächtig vorkam, aber Yuuki ließ sich nicht erweichen. "Seit wann bist du so indiskret?" Kazuki lachte, aber dann hörte er ganz schnell wieder auf zu lachen. Was für Gründe konnte es schon geben, warum Yuuki nicht sagen wollte, worum es in dem Telefonat gegangen war? Einer sprang Kazuki mit Zähnen und Klauen voran ins Gesicht: Yuuki wollte ihn nicht verletzen, weil er…. weil er mit Shou zusammen war!!! Der Sänger hatte bemerkt, dass Kazuki in ihn verliebt war, aber er erwiderte diese Gefühle nicht. Dennoch war er ja mit Kazuki befreundet und hielt darum mit seiner Liebe zum UnsraW-Drummer hinter dem Berg. Vermutlich drängte Shou schon darauf, dass sie es endlich öffentlich machten, damit sie das Versteckspiel - allein Gott wusste, wie lange das schon so ging - endlich ein Ende hatte. Aber aus Rücksicht auf Kazukis Gefühle wollte Yuuki es geheim halten. Was für eine Zerreißprobe das für Shous Geduld sein musste! Kazuki wollte gar nicht daran denken. "Kazuki?" Der Braunhaarige blickte auf und fast kamen ihm die Tränen. Es war so liebenswert. Und so tragisch. Aber er brauchte Gewissheit. "Du und Shou", begann er leise, "liebt ihr euch?" "Was?" Es mochte daran liegen, dass Kazuki das so lang gehütete Geheimnis endlich lüftete, Yuukis Blick war fassungslos. "Es ist okay, ich kann verstehen, wie viel du für ihn empfindest. Es ist dein gutes Recht, mit ihm zusammen zu-" "Moment mal!", unterbrach Yuuki ihn verwirrt. "Wovon redest du da, um Gottes Willen?" Nun war es an Kazuki verwirrt zu schauen, aber Yuuki fuhr auch schon fort: "Natürlich bin ich weder in Shou verliebt, noch er in mich und zusammen sind wir ja schonmal gar nicht! Ich weiß ja nicht, wie du darauf kommst, aber bis auf das eine Mal ist da nie was mit Shou gelaufen, erst recht keine Beziehung. Er ist mein bester Freund, nichts weiter." Der Gitarrist musste sich zurückhalten, Yuuki nicht um den Hals zu fallen. Yuuki war also noch zu haben! Dass er gerade indirekt gestanden hatte, dass er mal was mit Shou gehabt hatte, fiel Kazuki zuerst gar nicht auf, aber als sein von Glück überschwemmtes Hirn es verarbeitet hatte, freute er sich noch mehr, weil das bedeutete, dass Yuuki, wenn er ihn schon nicht zurückliebte, auch aus rein platonischer Sympathie heraus zumindest mit ihm schlafen konnte, weil er eben auch mit Freunden ins Bett ging. Ein wenig Bitterkeit hatte die Entwarnung aber schon an sich, denn Kazuki war sich ganz sicher gewesen, dass er dieses Mal den richtigen Spürsinn gehabt hatte. Vielleicht sollte er solche Verwirrspiele und intuitiven Verflechtungen aber doch lieber Uruha überlassen. Die Frage, worüber Shou mit Yuuki hatte sprechen wollen, war vergessen und Kazuki nippte an seinem Bier. "Das heißt, du hast im Grunde nichts gegen…", er überlegte einen Augenblick, bevor er den richtigen Ausdruck fand, "…homoerotische… Zusammenkünfte…" "Wieso sollte ich?", fragte Yuuki trocken und zündete sich eine Zigarette an, dann begann er zu grinsen. "Wieso interessiert dich das?" Kazuki schluckte. "Weil du… weil du gesagt hast, dass du ein Mal was mit Shou hattest." Yuuki senkte den Blick ein bisschen. "Das war nicht meine Schuld, es ist… eben einfach so passiert." "War es schlecht?" Eine schmale, kurze Braue des Sängers wanderte nach oben. "Neeeeein, war es nicht", erwiderte er gedehnt und etwas misstrauisch ob Kazukis seltsam beharrlichem Interesse. "Falls du es genau wissen willst, er war sogar ziemlich… sagen wir… atemberaubend…" Kazuki nickte und Yuuki wurde ganz plötzlich ein wenig bleich um die Nasenspitze, um nicht zusagen fahl. "Checkst du ab, ob was gehen könnte mit Shou oder was?", fragte er betont cool, vermutlich war ihm nicht bewusst, wie weiß er im Gesicht war. "Nein, ich mag Shou, aber nicht auf diese Art", erklärte Kazuki ohne die Veränderung in Yuukis Gesicht bemerkt zu haben. Der Ältere brummte und zog an seiner Zigarette. Kazuki leerte sein Bier und stand auf. "Willst du auch noch was trinken? Einen… New Zealand… …" Wie hatte dieses ekelhafte Zeug noch geheißen? "Er heißt Long Island Iced Tea, aber nein danke, ich glaub, ich bleibe heute mal bei Bier." Kazuki nickte und schwebte dann zur Theke. Yuuki war schwul, war das denn zu fassen? Oder zumindest mal bi. Damit war ein ganz großes Hindernis schon mal aus dem Weg geräumt: Heterosexualität. Kazuki bestellte sich ein Bier mit Cola, eine ausgefallene Variante, die er in Europa kennen gelernt hatte, und ein Asahi für Yuuki und ging dann zurück zum Tisch. Yuuki war mit seinem Handy beschäftigt. Er sah auf, als Kazuki zum Tisch kam und steckte das Telefon weg. "Was hast du denn da?" "Probier mal", forderte Kazuki ihn ohne zu antworten auf und schob das Glas in Richtung des Blonden, setzte sich dann wieder zu ihm. Yuuki probierte und verzog das Gesicht ein bisschen. "Was ist das denn für ein Kinderbier?", urteilte er entschieden und trank einen Schluck Asahi nach. Kazuki lachte und nahm dann ebenfalls einen Schluck. Er mochte den Geschmack. Eine gute Stunde später hatte Yuuki, sehr zu Kazukis Zufriedenheit, einen beachtlichen Alkoholpegel erreicht. Nicht dass er das nicht auch von sich behaupten konnte, aber dass er angefangen hatte, sein Bier zu verdünnen, machte sich bemerkbar. "Wollen wir rüber?" Yuuki nickte und sie packten ihren Kram zusammen und an der Art, wie Yuuki hin und wieder die Augen zu Schlitzen verengen musste, um etwas klar fokussieren zu können, konnte der Gitarrist beurteilen, dass Yuuki sich sehr wahrscheinlich davon überzeugen ließ, zu tanzen. "Komm, lass uns uns ein bisschen bewegen", schlug Kazuki zuckersüß lächelnd vor, als sie in den Hauptraum kamen und ergriff Yuukis Hand, zog ihn Richtung Tanzfläche. Sofort blickte Yuuki sehr leidend drein. "Och nein, bitte nicht, ich hab letztes Mal schon mit dir getanzt, ich hab keine Lust", nörgelte er, doch was Yuuki konnte, konnte Kazuki schon lange. "Bitte, Yuuki, nur ganz kurz. Dann werd ich auch den Rest des Abends nicht mehr fragen, ich versprechs." Der Größere blickte ihn einen Moment lang abschätzend an, so, als überlege er, wie sehr Kazuki ihn nerven konnte, und nickte dann ergeben und der Gitarrist lächelte freudig. Sie stellten die Getränke an die Theke, steckten ihre Wertsachen wieder in die Hosentaschen und hängten die Jacken über zwei Barhocker, bevor sich Yuuki widerstrebend zur Tanzfläche ziehen ließ. Es überraschte Kazuki immer wieder aufs Neue, dass Yuuki keinerlei Probleme hatte, zu tanzen. Anfangs hatte er vermutet, dass der Ältere einfach nicht genügend Selbstvertrauen hatte, zu tanzen, aber Yuuki war locker und bei Gott, er konnte tanzen. Bei Yuuki lag es definitiv daran, dass er keine Lust hatte. Jetzt hingegen war Kazuki, wie immer, etwas beeindruckt, wie gut der Blonde beim Tanzen aussah. Da wurde man glatt neidisch. Vor allem aber wurde ihm warm. Das mochte daran liegen, dass Yuuki echt heiß war und ihm auch noch ziemlich nahe kam, oder daran, dass es hier im Raum sowieso wärmer war, als in der Lounge, oder daran, dass Kazuki noch immer den Pullunder anhatte, aber egal, was der Grund war, er musste etwas dagegen unternehmen. Also entschuldigte er sich nach dem ersten Lied, brachte den Pullunder zur Theke, überprüfte, ob sein Hemd auch nicht zu weit offen stand und kehrte dann zu Yuuki zurück. Es dauerte gar nicht lang, bis er wieder bei Yuuki war, der seinen Ausschnitt mit einem breiten Grinsen bedachte, aber egal, wie freizügig Kazuki sich nun vorkam, anders war es einfach zu warm. Es kam aber einigermaßen überraschend, dass Yuuki einen Arm um seine Hüfte legte, ihn nah zu sich zog, um ihm dann ins Ohr zu raunen: "Falls du vorhast, jemanden abzuschleppen, sage ich dir großen Erfolg voraus, Kleiner." Er richtete sich wieder auf, ohne dabei den Arm von dem Braunhaarigen zu lösen. Um ehrlich zu sein hatte Kazuki nicht mit so viel Körperkontakt gerechnet, aber es war ja auch nicht so, dass er sich darüber beschwerte. Im Gegenteil, je länger sie so nahe beieinander tanzten, desto weniger von seiner Umgebung nahm Kazuki wahr, bis da nur noch Yuuki war, der so groß und sexy war, dass der Gitarrist nicht einmal hätte die Augen von ihm wenden können, wenn er es gewollt hätte. Es wäre schön gewesen, wenn die Nacht nie geendet hätte. Es passierte nicht viel mehr, aber Kazuki hatte auch so genug damit zu tun, Yuuki nicht anzuspringen. Das ein oder andere Mal hatte er Mühe, seine Erregung zu unterdrücken und den Drang, den Blonden einfach zu küssen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Er knutschte gerne rum, wenn er betrunken war, und er war betrunken, aber dennoch schämte er sich allein für den Gedanken. Was war, wenn Yuuki nun gar nichts von ihm wollte? Was, wenn Uruha sich geirrt hatte? Vielleicht würde Yuuki ihn nicht auslachen, aber wenn er sich von ihm distanzierte, weil er das Gefühl hatte, Kazuki mit seiner Nähe zu verletzen… Das wäre fürchterlich, und so beschloss der Gitarrist, sich über das zu freuen, was passierte und alle weiteren Schritte Yuuki zu überlassen. Dass er nichts gegen Annäherung hatte, zeigte er schließlich damit, dass er zuließ, dass Yuuki den Arm um ihn legte, beim Tanzen ab und an Kazukis Körper näher zu sich zog, ihm in die Augen sah und so anzüglich grinste, dass es dem Kleineren die Röte ins Gesicht trieb. Gegen vier war Kazuki erschöpft, und er legte den Kopf an Yuukis Schulter, schloss einen Moment die Augen. Die Hände des Blonden legten sich auf seinen Rücken. "Wenn du müde bist, bring ich dich nach Hause", murmelte Yuuki ihm mit seiner schönen Stimme ins Ohr und Kazuki bildete sich ein, dass da ein gewisser Unterton in seiner Stimme mitschwang, der etwas bedeuten konnte. Er nickte und löste sich von Yuuki und dann blickten sie sich einen Moment in die Augen, der Kazuki magisch erschien. Yuukis Augen waren ganz dunkel, fast schwarz und der braunhaarige Gitarrist hatte Angst, sich darin zu verlieren. Irgendwo am Rande spürte er noch Yuukis Finger, die von seinem Rücken zu seinen Rippen nach vorne geglitten waren und dann schrie irgendjemand, dass das der richtige Moment war, Yuuki zu küssen, doch Kazuki hatte Angst, der Stimme in seinem Kopf Folge zu leisten. Er befeuchtete seine Lippen, um Yuuki vielleicht dazu zu bringen, die Initiative zu ergreifen, doch nichts geschah. Und als der Sänger sich mit einem fast liebevollen Lächeln von ihm löste und mit einem Kopfnicken zur Theke bedeutete, dass sie ihre Sachen holen mussten, hatte Kazuki das Gefühl, einen schrecklichen Fehler gemacht zu haben. Kazuki ist ein Idiot! Aber ich mag ihn ^-^ Vielen Dank für die lieben Kommentare zu den letzten Kapiteln! Als nächstes kommt fear 13 oder 私はあなたと一緒にいたい 3, mal sehen. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)